| Titel: | Ueber eine neue, von Hrn. Georg White zu Glasgow erfundene Zähl-Maschine. | 
| Fundstelle: | Band 44, Jahrgang 1832, Nr. LXII., S. 285 | 
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                        LXII.
                        Ueber eine neue, von Hrn. Georg White zu
                           Glasgow erfundene Zaͤhl-Maschine.
                        Aus dem Mechanics' Magazine. N. 448. S.
                              402.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. IV.
                        White, uͤber eine neue
                           Zaͤhl-Maschine.
                        
                     
                        
                           Fig. 26 gibt
                              eine horizontale Ansicht dieser Maschine, die aus einem oberen Gestelle A und aus einem unteren B
                              besteht, welche beide durch die vier Pfeiler oder Fuͤße HHHH mit einander in Verbindung stehen. Zwischen diesen beiden
                              Theilen nun befindet sich das Rad C, welches in das
                              Getriebe E eingreift. An dem Zapfen oder an der Welle
                              des Rades C befindet sich ein Arm oder Zeiger P, welcher auf den aͤußeren Kreis SS zeigt, auf den in gehoͤriger
                              Aufeinanderfolge von 1 bis 500, und wenn es fuͤglich moͤglich ist,
                              noch mehr Zahlen gezeichnet sind. D ist ein an den
                              oberen Theil des Gestelles angeschraubter Quadrant, auf den die Zahlen 1, 2, 3, 4,
                              5, 6, 7, 8, 9, 10 gravirt sind.
                           Will man nun die Addition einer Summe beginnen, so sezt man die Spize des Zeigers auf
                              o, und bringt dann den Finger auf den Arm oder
                              Zeiger des Getriebes, welcher auf die erste Zahl der Summe zeigt. Wenn man hierauf
                              diesen Arm bis auf o herabdruͤkt, so wird dadurch
                              eine gleiche Zahl von Zaͤhnen an dem Rade umgedreht werden, und der Zeiger an
                              dem aͤußeren Kreise S mithin um eine gleiche Zahl
                              von Ziffern vorruͤken. Sezen wir z.B., daß die Zahlen 345967910219 addirt werden sollen, so sezt man, nachdem man den Zeiger des
                              Rades auf o und jenen des Getriebes auf 9 (welches die
                              erste Zahl der zu addirenden Summe ist) gestellt hat, den Finger auf den lezteren
                              Zeiger, und druͤkt ihn bis auf o herab. Bei der
                              zweiten Ziffer, welche hier 1 ist wird das Rad auf dieselbe Weise nur um 1 Zahn
                              gedreht; bei der dritten um 2, bei der vierten um 10, und so fort bis zum Ende, wo
                              dann der Zeiger des Rades auf 65, als der Summe der zu addirenden Zahlen, stehen
                              wird. Werden Pence addirt, so wird der Zeiger nach dem ersten Duzend eine Hand, auf
                              welche 1, d.h. Ein Schilling, gravirt ist, nach dem zweiten Duzend eine Hand mit der
                              Zahl 2, d.h. zwei Schillinge, u.s.f. zeigen. Wird etwas Anderes als Geld
                              gezaͤhlt, so sezt man statt dieser eben erwaͤhnten Haͤnde
                              andere ein, durch welche solche Abtheilungen gemacht werden, als der Natur der Dinge
                              angemessen sind.
                           Jedermann wird einsehen, daß das Resultat, welches die Maschine gibt, immer ein ganz
                              sicheres ist und seyn muß. Die Maschine ist ferner, da sie nur aus einem Rade und
                              einem Getriebe besteht, sehr einfach, wohlfeil, und schnell arbeitend. Sie wird sich
                              daher bei großen Columnen, wie bei den Garn-Zahlen auf den
                              Spinnmuͤhlen, bei großen Zahlungslisten etc. sehr bequem und nuͤzlich
                              zeigen. Die Zahlen koͤnnen mit dieser Maschine beinahe eben so schnell addirt
                              werden, als man dieselben abzulesen im Stande ist; und, was am meisten Beachtung
                              verdient, die ganze Addition erfordert bei Weitem nicht so viel Aufmerksamkeit.
                           In Faͤllen, in welchen die Summen sehr groß sind, koͤnnten die Zahlen
                              des Registerkreises vielleicht nicht ausreichen; um nun die Maschine auch fuͤr Faͤlle
                              dieser Art anwendbar zu machen, braucht man nur 2–3 Registerkreise an
                              derselben anzubringen, von denen sich einer außer dem anderen befaͤnde, und
                              deren Zahlen continuirlich fortliefen. Der Zeiger muͤßte sich dann nach Art
                              eines Fernrohres verlaͤngern lassen, so daß er jedes Mal auf den
                              gehoͤrigen Kreis deutete.Wenn allenfalls einer oder der andere unserer Leser diese Beschreibung nicht
                                    ganz deutlich finden sollte, so moͤge er die Schuld davon nicht uns
                                    zur Last legen; denn das Mechanics' Magazine
                                    erklaͤrt selbst, daß die Beschreibung hie und da dunkel ist. Das
                                    Princip, auf welchem die ganze Maschine beruht, ist jedoch so einfach und
                                    klar, daß jeder Mechaniker nach dieser kurzen Beschreibung und nach der
                                    beigefuͤgten Zeichnung leicht eine solche Maschine wird verfertigen
                                    koͤnnen. Wir glauben mit dem Mechanics'
                                       Magazine uͤbereinstimmen und den Apparat des Hrn. White fuͤr eine sehr nuͤzliche
                                    Erfindung erklaͤren zu duͤrfen. Besonders werden Leute, die
                                    viel zu zaͤhlen haben, und die dabei bestaͤndigen
                                    Unterbrechungen ausgesezt sind, sich mit großem Vortheile derselben bedienen
                                    koͤnnen.A. d. Ueb.
                              
                           
                        
                     
                  
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