| Titel: | Maschine um Wasser um Canalschleußen herum von einem höheren Niveau auf ein niedrigeres zu bringen, auf welche sich Johann Clarke, Westmoreland County in Pennsylvanien, am 25. Januar 1831 ein Patent ertheilen ließ, und welche der Patent-Träger eine sich selbst regulirende Wasserleitung nennt. | 
| Fundstelle: | Band 44, Jahrgang 1832, Nr. LXXVI., S. 323 | 
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                        LXXVI.
                        Maschine um Wasser um Canalschleußen herum von
                           einem hoͤheren Niveau auf ein niedrigeres zu bringen, auf welche sich Johann Clarke,
                           Westmoreland County in Pennsylvanien, am 25. Januar 1831 ein Patent ertheilen ließ, und
                           welche der Patent-Traͤger eine sich selbst regulirende Wasserleitung
                           nennt.
                        Aus dem Register of Arts. Maͤrz 1832, S.
                              63.
                        Clarke, Maschine zum Heben des Wassers.
                        
                     
                        
                           Der Boden oder Grund der Wasserleitung, der mit dem oberen Niveau des Canales in
                              Verbindung steht, muß mit dem Boden oder dem Grunde dieses Niveau's correspondiren,
                              und zwischen dem oberen und unteren Niveau des Canales an einen Punkt
                              gefuͤhrt werden, der zur Errichtung des regulirenden Schleußenthores am
                              geeignetsten ist. Das untere Niveau der Wasserleitung muß mit dem unteren Niveau des
                              Canales in einer Flaͤche liegen, oder kann um so viel tiefer gesenkt werden,
                              als es die besonderen Umstaͤnde eben erfordern. Die Dimensionen der
                              Wasserleitung muͤssen nach der Quantitaͤt des Wassers, welche dieselbe
                              fuͤhren soll, regulirt werden. Das Regulir-Schleußenthor muß an jener
                              Stelle, an welcher die beiden Niveau's der Wasserleitung zusammenstoßen, angebracht
                              und auf folgende Weise erbaut werden.
                           Es werden zwei oder mehrere Bodenschwellen zusammengezimmert und horizontal auf den
                              Grund des unteren Niveau's der Wasserleitung gebracht; in diese Schwellen sezt man
                              auf jeder Seite der Wasserleitung einen aufrechten Thorpfosten, der sich von dem
                              Boden des unteren Niveau's bis zum Scheitel des oberen erstrekt. Diese Pfosten
                              werden durch eine Dekenschwelle, durch Streben und Zimmerwerk, welches der
                              Laͤnge nach laͤuft, gestuͤzt, und an jeder Seite des Thores
                              verplankt, so daß das Wasser gegen das Thor gefuͤhrt wird, und daß das Ganze
                              als eine Bettung dient, durch welche das Wasser uͤber den
                              Luftbehaͤlter oder Schwimmer geleitet wird. In jeden der Pfosten muß zur
                              Aufnahme des Thores ein Falz oder eine Fuge geschnitten werden, und diese Fuge oder
                              dieser Falz muß sich so weit von dem Scheitel der Pfosten nach Abwarts erstreken,
                              daß der Scheitel des Thores bis auf den Grund des oberen Niveau's der Wasserleitung
                              herabgezogen werden kann. Ist die Groͤße des Thores so bedeutend, daß sich
                              dasselbe nicht mit Leichtigkeit in den Falzen schieben wuͤrde, so kann man
                              metallene Buͤchsen oder Reibungsrollen anbringen, durch welche die freie
                              Bewegung des Thores erleichtert wuͤrde.
                           
                           Das Thor muß aus gut zusammengesezten und fest mit einander verbundenen Bohlen
                              bestehen; seine Hoͤhe muß der groͤßten Tiefe des Wassers, welche man
                              in dem oberen Niveau unterhalten will, entsprechen. Dieses Thor nun steht mit einem
                              Luftbehaͤlter oder Schwimmer in Verbindung, der sich in dem unteren Niveau
                              befindet, und der so groß seyn und eine solche Schwimmkraft haben muß, daß er das
                              Thor hebt, wenn das Wasser in dem unteren Niveau steigt. Dieser Behaͤlter
                              oder Schwimmer ist nun auf folgende Weise mit dem Thore verbunden. An dem Scheitel
                              des Luftbehaͤlters oder Schwimmers befinden sich zwei oder mehrere Schrauben
                              mit flachen Koͤpfen, und diese Schrauben sind durch Metallplatten, in denen
                              sich Loͤcher von solcher Groͤße befinden, daß der Stift der Schraube
                              aufwaͤrts durch dieselben gehen kann, an dem Schwimmer befestigt. Wenn nun
                              diese Platten an dem Luftbehaͤlter oder Schwimmer befestigt sind, so werden
                              sich die Koͤpfe der Schrauben unter denselben wie Drehringe drehen. In den
                              unteren Rand des Thores muͤssen Loͤcher gebohrt werden, die mit den
                              Schrauben correspondiren, und so tief seyn muͤssen, daß man den
                              Luftbehaͤlter oder Schwimmer und das Thor so zusammen oder aus einander
                              schrauben kann, daß man auf jedem Niveau die noͤthige Quantitaͤt
                              Wasser erhalten kann. Die Schrauben haben in ihren Stiften oder Stielen in der
                              Naͤhe des Schwimmers Loͤcher, die zur Aufnahme eines Hebels oder einer
                              Stange bestimmt sind, damit sie sich leichter handhaben lassen. Soll nun in dem
                              oberen Niveau eine groͤßere Menge Wasser unterhalten werden, als in dem
                              unteren, so muß das Thor von dem Luftbehaͤlter oder Schwimmer abgeschraubt
                              werden; soll hingegen in dem unteren Niveau die groͤßere Menge erhalten
                              werden, so muß das Thor gegen den Schwimmer angeschraubt werden. – Die
                              Maschine arbeitet auf folgende Weise. Das Wasser fließt, wenn es durch die
                              Wasserleitung geht, uͤber den Scheitel des Thores in das untere Niveau; so
                              wie aber das Wasser in dem unteren Niveau steigt, so wird die Schwimmkraft des
                              Luftbehaͤlters oder Schwimmers das Thor heben, bis die gehoͤrige Menge
                              Wasser in dem unteren Niveau enthalten ist, wo dann der obere Theil der
                              Wasserleitung durch das Thor verschlossen seyn wird. Sinkt das Wasser in dem unteren
                              Niveau, so wird das Gewicht des Schwimmers das Thor nach Abwaͤrts ziehen, so
                              daß das Wasser uͤber den oberen Rand desselben fließen kann; und auf diese
                              Weise wird der Canal jedes Mal regelmaͤßig mit Wasser versehen werden, und
                              zwar in jeder beliebigen Tiefe.