| Titel: | Ueber eine neue, von Hrn. Fayard, Apotheker zu Paris, rue de Montholon Nr. 18, erfundene Wärmpfanne. | 
| Fundstelle: | Band 44, Jahrgang 1832, Nr. XCIX., S. 445 | 
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                        XCIX.
                        Ueber eine neue, von Hrn. Fayard, Apotheker zu
                           Paris, rue de Montholon Nr. 18,
                           erfundene Waͤrmpfanne.
                        Aus dem Bulletin de la Société
                                 d'encouragement. Februar 1832, S. 60.
                        Fayard, uͤber eine neu erfundene
                           Waͤrmpfanne.
                        
                     
                        
                           Die gewoͤhnlichen Waͤrmpfannen, welche mit Gluth gefuͤllt
                              werden, und deren schaͤdliche Folgen nur zu oft schon durch traurige
                              Erfahrungen erwiesen wurden, fangen allmaͤhlich an immer seltener, und durch
                              die weit zwekmaͤßigeren Warmpfannen mit warmem Wasser verdraͤngt zu
                              werden. Diese mit heißem Wasser gefuͤllten Waͤrmpfannen zeigen sich
                              besonders zum Gebrauche fuͤr Kranke sehr wohlthaͤtig, und verdienen
                              hier nicht bloß vor den feuer- und lebensgefaͤhrlichen Gluthpfannen,
                              sondern auch vor den erhizten Buͤgeleisen und Ziegelsteinen, deren man sich
                              zuweilen bedient, bei Weitem den Vorzug. Hr. Fayard hat einen Apparat erfunden, der nun
                              sowohl die Stelle einer Bettpfanne, als eines Fußwaͤrmers und einer
                              gewoͤhnlichen Waͤrmpfanne zugleich vertreten soll, und den er daher
                              Bassinoire-chaufferette-chancelière nennt. Er hat
                              diesen Apparat der Société d'encouragement
                              mitgetheilt, die sich durch Hrn. Herpin Bericht daruͤber erstatten ließ. Nach diesem Berichte
                              hat der Apparat die Form eines Tabourets von gehoͤriger Eleganz, so daß er
                              ein zierliches Moͤbel bildet. Im Inneren desselben befindet sich eine beinahe
                              eifoͤrmige, etwas abgeplattete Flasche aus geschlagenem Kupfer, die mit
                              heißem Wasser gefuͤllt, und mit einem eingeschraubten Pfropfe so geschlossen
                              wird, daß kein Wasser aus derselben entweichen kann. An dem Pfropfe befindet sich
                              ein Stiel, der in das Innere der Flasche eingeschoben ist, und den man herauszieht,
                              wenn man sich des Apparates als Bettwaͤrmer bedienen will. Will man denselben
                              als Fußwaͤrmer benuzen, so sezt man die beiden Fuͤße auf das Tabouret; zu gleicher Zeit
                              kann sich aber auch eine andere, der ersteren gegenuͤber befindliche Person
                              des Apparates zum Waͤrmen bedienen; man braucht naͤmlich in diesem
                              Falle nur die untere Abtheilung des Tabourets zu oͤffnen.
                           Hr. Herpin hat die
                              Waͤrmpfanne des Hrn. Fayard mit siedendem Wasser gefuͤllt, und dieselbe in einer
                              Nacht, bei welcher das Thermometer im Freien + 9° R. zeigte, und bei welcher
                              es beinahe windstill war, 10 Stunden lang vor seinem Fenster stehen lassen; das in
                              der kupfernen Flasche enthaltene Wasser hatte nach diesen 10 Stunden noch eine
                              Temperatur von + 21° R. Im Bette bleibt das Wasser um mehrere Stunden
                              laͤnger warm, so daß man das Wasser der Pfanne, die Abends gefuͤllt
                              wurde, den anderen Morgen noch bei der Toilette als warmes Wasser benuzen kann.
                           Der Apparat des Hrn. Fayard hat
                              mehrere Vorzuͤge vor allen uͤbrigen, er ist aber nach Hrn. Herpin doch noch mehrerer
                              Verbesserungen faͤhig; ein großes Hinderniß gegen seine allgemeinere
                              Anwendung ist uͤberdieß seine große Kostspieligkeit; er kostet
                              naͤmlich an Ort und Stelle nicht weniger als 50 Franken, so daß er nur von
                              der mehr bemittelten Classe benuzt werden kann und wird. Fuͤr Leute, die im
                              Winter reisen muͤssen, ist er Hrn. Herpin zu Folge besonders zu empfehlen.