| Titel: | Verbesserungen an den Schiffscompassen, auf welche sich Grant Preston, Schiffskupferschmied zu London, am 30. Mai 1832 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 47, Jahrgang 1832, Nr. II., S. 8 | 
| Download: | XML | 
                     
                        
                        II.
                        Verbesserungen an den Schiffscompassen, auf
                           welche sich Grant Preston,
                           Schiffskupferschmied zu London, am 30. Mai 1832 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Octbr.
                              1832, S. 197.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        Preston, Verbesserungen an den Schiffscompassen.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung besteht in einigen Verbesserungen an den gewoͤhnlichen
                              Steuercompassen, durch welche ich die Schwingungen, denen die Compasse
                              gegenwaͤrtig ausgesezt sind, und durch welche die Wirkung der Magnetnadel
                              beeintraͤchtigt wird, zu verhindern beabsichtige. Diese Verbesserungen
                              bestehen aus Roͤhren oder Ringen, welche entweder an dem Huͤtchen, in
                              welchem der Achat enthalten ist, oder mittelst Armen auch an der Rose angebracht
                              werden koͤnnen. Der Stift, an welchem die Rose aufgehaͤngt ist, geht
                              durch diese Roͤhren, und wenn daher die Rose in Folge irgend einer Bewegung
                              des Schiffes einige Schwingungen machen will, so kommt das untere Ende der
                              Roͤhre mit dem Stifte in Beruͤhrung, und hindert dadurch jede
                              Schwingung. Fuͤr das Spiel der Magnetnadel ist dabei hinlaͤnglich Raum
                              gelassen, so daß mein Compaß viel genauer seyn wird. Aus der Zeichnung und folgender
                              Beschreibung wird sich Alles deutlicher ergeben.
                           Fig. 15 ist
                              ein Durchschnitt eines gewoͤhnlichen, mit meinen Verbesserungen
                              ausgestatteten Steuercompasses. a ist die
                              gewoͤhnliche Rose und b die Nadel; c ist das Huͤtchen, in welchem der Achat
                              enthalten ist; d ist der aufrechte Stift oder die Spize,
                              an der die Rose a nach der gewoͤhnlich
                              uͤblichen Methode aufgehangen ist. e zeigt eine
                              kleine, uͤber den Stift d hinabsteigende
                              Roͤhre, welche mittelst Schrauben und Nieten, die durch die Arme ff gehen, an der Rose e befestigt ist. Statt dieser Roͤhre kann man uͤbrigens auch
                              einen Ring oder eine durchbohrte Platte anwenden, da deren Zwek bloß darin besteht,
                              die Schwingungen der Rose a dadurch zu verhindern, daß
                              das untere Ende der Roͤhre e mit dem
                              Aufhaͤngstifte d in Beruͤhrung kommt. Ein
                              Blik auf die Zeichnung wird dieß Jedermann verstaͤndlich machen, und eben so
                              wird man einsehen, daß durch diese Beruͤhrung, in welche die Roͤhre
                              e mit dem Stifte d
                              kommt, keine solche Reibung entsteht, welche die freie Wirkung oder Bewegung der
                              Magnetnadel beeintraͤchtigen koͤnnte.
                           Fig. 16.
                              zeigt, auf welche Weise die Roͤhre e an dem
                              gewoͤhnlichen Huͤtchen c befestigt ist. In
                              dem Inneren des Huͤtchens c ist naͤmlich
                              ein Schraubengang ausgeschnitten, in welchen die Schraubenwindung paßt, die sich am Ende der
                              Roͤhre e befindet, so daß demnach die
                              Roͤhre e in das Huͤtchen c geschraubt werden kann.
                           Fig. 17 und
                              18 zeigt
                              meine Erfindung an einem Compasse mit einer Inclinationsnadel angebracht. Fig. 17 ist
                              ein Grundriß der oberen Flaͤche der Rose; Fig. 18 hingegen zeigt
                              einen Seitendurchschnitt. b ist die Magnetnadel, a die Rose, c das
                              Huͤtchen, e die Roͤhre, und ff sind die Arme, welche die Roͤhre mit der
                              Rose verbinden. Die Nadel ist in diesem Falle nicht an der Rose angebracht, wie dieß
                              bei dem vorher beschriebenen Compaß der Fall war, sondern sie ist an den beiden
                              Achsen gg, welche von den an die Rose a angeschraubten Zapfenlagern hh getragen werden, aufgehangen. Die anderen Enden
                              dieser Achsen nimmt die kreisfoͤrmige, an dem Huͤtchen c befestigte Platte i auf.
                              jj sind zwei aufrechte, an der Nadel
                              befestigte Theile, durch welche die Achsen laufen, so daß sich die Nadel auf diese
                              Weise auf und nieder bewegen kann, wie dieß bei diesen Arten von Compaß zu geschehen
                              hat. Die Roͤhre e ist der in Fig. 16 abgebildeten
                              aͤhnlich, und ist mit Armen ff versehen,
                              welche jenen in Fig. 15 ganz gleichkommen. d ist der Stift,
                              an dem der Compaß aufgehangen ist.
                           Wenn man sich nun eines mit meinen Verbesserungen ausgestatteten Compasses bedient,
                              so ist es offenbar, daß die Schwingungen, welche bei den gewoͤhnlichen
                              Compassen durch die Erschuͤtterungen des Schiffes an der Rose entstehen, und
                              welche daher ein richtiges Zeigen der Magnetnadel hindern, sogleich durch den
                              unteren, mit dem Stifte e in Beruͤhrung kommenden
                              Theil der Roͤhre e aufgehalten werden.
                           Als meine Erfindung nehme ich die Roͤhre e in
                              Anspruch, sie mag mittelst der Arme ff mit der
                              Rose in Verbindung stehen, oder direct an dem Huͤtchen c befestigt seyn.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
