| Titel: | Verbesserte Maschine zum Aufrauhen und Bürsten des Tuches und anderer Wollenzeuge, worauf sich Richard Atkinson, Tuchfabrikant zu Huddersfield in der Grafschaft York, am 16. Februar 1832 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 47, Jahrgang 1832, Nr. IV., S. 12 | 
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                        IV.
                        Verbesserte Maschine zum Aufrauhen und
                           Buͤrsten des Tuches und anderer Wollenzeuge, worauf sich Richard Atkinson, Tuchfabrikant zu
                           Huddersfield in der Grafschaft York, am 16. Februar 1832 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. October 1832, S.
                                 285.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        Atkinson, Maschine zum Aufrauhen des Tuches.
                        
                     
                        
                           An dieser verbesserten, zum Aufrauhen und Buͤrsten wollener Zeuge dienenden
                              Maschine, welche zu den sogenannten Rauh- oder Gig-Muͤhlen von
                              der gewoͤhnlichen Yorkshire-Bauart gehoͤrt, sind die
                              Karden- oder Buͤrsten-Rahmen oder die Krazbretter auf eine
                              eigene Weise oder mittelst einer eigenen Befestigungsmethode an der
                              Gig-Trommel festgemacht. Vermoͤge dieser Einrichtung kann der
                              Patent-Traͤger zwischen die Karden- oder
                              Buͤrsten-Rahmen oder Krazbretter und die sich bewegende Trommel Federn
                              bringen, so daß diese Rahmen folglich mit einem gewissen Grade von
                              Elasticitaͤt arbeiten, wenn sie das Haar des Tuches aufrauhen, oder die Floke
                              niederbuͤrsten. Mit einer solchen verbesserten Maschine soll man
                              Tuͤcher und andere Wollenzeuge auf eine viel vollkommenere Weise zurichten
                              koͤnnen, als dieß mit den gewoͤhnlichen Rauhmuͤhlen und anderen
                              Zurichtmaschinen, an denen die Karden oder Buͤrsten unbeweglich an der sich
                              umdrehenden Trommel angebracht sind, moͤglich ist.
                           Fig. 25 ist
                              ein Fronteaufriß und Fig. 26 ein
                              Querdurchschnitt einer Rauhmuͤhle, an welcher die Verbesserungen angebracht
                              sind. Einige der Karden- oder Buͤrsten-Rahmen sind an diesen
                              Figuren abgenommen, damit man die Federn sehen kann, welche von
                              Ruͤkwaͤrts auf die Rahmen wirken.
                           In Fig. 27
                              sieht man einen solchen, an der Trommel befestigten Rahmen in etwas
                              vergroͤßertem Maßstabe. An allen Figuren bezeichnen gleiche Buchstaben auch
                              gleiche Gegenstaͤnde.
                           aaa ist die gewoͤhnliche Trommel oder Walze
                              der Rauhmuͤhle; bbb, sind duͤnne
                              Stuͤke aus Stahl oder einem anderen zwekmaͤßigen Materiale, welche
                              mittelst Schrauben oder anderer geeigneter Vorrichtungen an der Trommel befestigt und so
                              nach Aufwaͤrts gebogen sind, daß sie Federn bilden, auf welche die
                              Karden- oder Buͤrsten-Rahmen zu liegen kommen, wenn sie an der
                              Trommel aufgezogen werden. cc sind eiserne Stifte
                              oder Zapfen, welche in der Naͤhe der beiden Enden in die Trommel eingelassen,
                              ruderartig gestellt, und an der unteren Seite der Haͤrchen mittelst
                              Schraubenmuttern oder auf eine andere Weise befestigt sind. d zeigt die Karden- oder Buͤrsten-Rahmen; sie werden
                              dadurch an der Trommel aufgezogen, daß man die Stifte oder Zapfen cc durch Loͤcher stekt, welche an den Enden
                              der Rahmen angebracht sind. Diese Loͤcher sind mit Messing oder messingenen
                              Ringen ausgefuͤttert. Sind die Zapfen durch die Loͤcher gestekt, so
                              werden Schraubenmuttern an dieselben geschraubt, so daß die Rahmen auf diese Weise
                              festgehalten werden.
                           Die Stifte oder Zapfen sind etwas duͤnner als die Loͤcher, welche sich
                              in den Enden der Rahmen befinden, damit die Rahmen mit Leichtigkeit auf und nieder
                              gleiten koͤnnen. Da die Rahmen aber an ihren unteren Flaͤchen von den
                              Federn bb getragen werden, so werden sie, wie man
                              aus Fig. 27
                              sieht, so lange dicht an die Schraubenmuttern gehalten, bis sie durch irgend eine
                              auf ihre obere Flaͤche wirkende Kraft herabgedruͤkt werden. Da die
                              allgemeine Einrichtung und der Bau einer Gig-Muͤhle, so wie die Art
                              und Weise, auf welche die Karden und Buͤrsten beim Aufrauhen und
                              Buͤrsten des Tuches auf die Oberflaͤche des Tuches wirken, jedem
                              Fabrikanten bekannt sind, so brauchen wir wohl nicht zu bemerken, daß das Tuch bei
                              seinem Durchgange durch die Maschine in Folge seiner Spannung mit solcher Gewalt auf
                              die im Umfange der Trommel angebrachten Karden und Buͤrsten wirkt, daß das
                              Tuch nicht gar selten dadurch beschaͤdigt wird. An der beschriebenen
                              verbesserten Maschine, an welcher die Karden und Buͤrsten auf einer
                              elastischen Unterlage ruhen, wird hingegen der Druk, welchen das Tuch bei den
                              Umdrehungen der Rauhmuͤhle in Folge seiner Spannung ausuͤbt, wegen der
                              Elasticitaͤt der Unterlagen bedeutend vermindert werden, und deßhalb wird das
                              Tuch bei der neuen Maschine folglich auch weniger Beschaͤdigungen ausgesezt
                              seyn. Außerdem soll das Aufrauhen und Zurichten des Tuches mit den elastischen
                              Karden- und Buͤrsten-Rahmen auch auf eine viel vollkommenere
                              Weise erfolgen, und das Tuch viel glatter und weicher werden.
                           Der Patent-Traͤger beschraͤnkt sich uͤbrigens nicht auf
                              die in der Zeichnung angegebene Form und Befestigungsweise der Federn, indem anders
                              geformte und befestigte Federn, wie z.B. Spiralfedern, dieselben Dienste leisten
                              duͤrften. Jede Art von Federn unter den Karden- und
                              Buͤrsten-Rahmen, auf welche Weise dieselben befestigt werden moͤgen, und an was
                              fuͤr Rauhmuͤhlen man sie anbringen mag, nimmt er als seine Erfindung
                              in Anspruch.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
