| Titel: | Ueber Hrn. Grégory's Vorrichtung zur Rettung von Schlittschuhläufern, welche unter das Eis geriethen. | 
| Fundstelle: | Band 47, Jahrgang 1832, Nr. XVII., S. 93 | 
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                        XVII.
                        Ueber Hrn. Grégory's Vorrichtung zur Rettung von
                           Schlittschuhlaͤufern, welche unter das Eis geriethen.
                        Aus dem Recueil industriel. Septbr. 1832, S.
                              211.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. II.
                        Grégory's Vorrichtung zur Rettung von
                           Schlittschuhlaͤufern.
                        
                     
                        
                           Hr. J. Grégory, dem wir bereits mehrere Apparate
                              zur Rettung aus Feuersgefahr verdanken, hat nun sein Augenmerk auch auf jene
                              Gefahren, die das entgegengesezte Element dem Menschen bringt, gerichtet, und ein
                              Rettungsboth erfunden, welches er das Rettungsboth fuͤr
                              Schlittschuhlaͤufer nennt. Der Zwek dieser Erfindung ist, Menschen, welche
                              durch irgend einen Unfall oder aus Unvorsichtigkeit unter das Eis geriethen, wieder
                              aus demselben hervorzuziehen.
                           Fig. 27 ist
                              dieses Rettungsboth; es ist ein Both mit ganz flachem Boden, welches sehr leicht auf
                              dem Eise fortgezogen werden kann. Der Boden dieses Bothes ist in der Mitte des
                              Bothes offen, und zwar in Form eines vierekigen Schlauches MM. B ist ein zusammengesezter Sucher oder
                              Herauszieher, welcher in R gebrochen ist, damit der Arm
                              RC, an welchem sich die zum Herausziehen
                              dienenden Haken befinden, den durch eine punktirte Linie CDE angedeuteten Bogen beschreiben, und folglich
                              alles zwischen HH befindliche Wasser durchlaufen
                              kann. Wenn nun auch Jemand unter das Eis gerathen seyn, und sich nicht mehr
                              unmittelbar unter der Einbruchstelle des Eises befinden sollte, so duͤrfte
                              derselbe doch kaum so weit weggetrieben worden seyn, daß er mit diesem Sucher oder
                              Herauszieher nicht mehr zu erreichen waͤre. Der Arm BR des Suchers ist hinreichend, wenn man bloß
                              senkrecht in die Tiefe zu arbeiten hat; will man den Arm aber alle Richtungen
                              durchlaufen lassen, so bedient man sich des Hebels FG, der an der Spize des Suchers G angebracht
                              ist. Die Manipulation mit diesem Hebel ist aͤußerst einfach. Ein solcher,
                              einen ganzen Kreisbogen beschreibender Arm muß den Koͤrper des
                              Untergesunkenen gewiß
                              treffen, wenn sich derselbe in dessen Bereich befindet; nicht so ist es mit einem
                              geraden Sucher, mit welchem man oft dicht neben dem Koͤrper vorbeikommen
                              kann, ohne auf ihn zu treffen. Wenn das Eis so sehr eingebrochen seyn sollte, daß
                              man das Both nicht auf die dargestellte Weise auf das Eis bringen koͤnnte, so
                              laͤßt sich der Sucher auch an den beiden Enden und an den Seiten des Bothes
                              anwenden. Wenn es moͤglich ist, ist es aber immer am besten den gefundenen
                              Koͤrper durch den Schlauch in der Mitte des Bodens des Bothes herauf zu
                              foͤrdern, weil man beim Herausziehen desselben an der Seite des Bothes Gefahr
                              laͤuft, daß dasselbe umschlaͤgt.
                           Hr. Grégory hat mehrere oͤffentliche
                              Versuche mit seiner Vorrichtung angestellt, welche sehr guͤnstig ausgefallen
                              seyn sollen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
