| Titel: | Ueber ein neues, von Hrn. Pritchard erfundenes Taschenmikroskop. | 
| Fundstelle: | Band 47, Jahrgang 1832, Nr. XLII., S. 241 | 
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                        XLII.
                        Ueber ein neues, von Hrn. Pritchard erfundenes
                           Taschenmikroskop.
                        Aus dem Mechanics' Magazine N. 477. S.
                              447.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. IV.
                        [Pritchard's neues erfundenes Taschenmikroskop.]
                        
                     
                        
                           Hr. Pritchard gibt in einem neuen, kuͤrzlich
                              erschienenen, sehr interessanten Werke uͤber MikroskopeThe Microscopic Cabinet or Select Animated Objects:
                                       with a Description of the Jewelled and Doublet Microscops,
                                       Fest-Objects etc. ByAndrew Pritchard. To which are subjoined
                                       Memoirs on the Verification of Microscopic Phaenomena and an exact
                                       Method of ascertaining the Qualities of Microscopes and Engiscopes: by
                                       C. R. GoringMD. 8. London 1832. By Whittacker and Co. folgende kurze Beschreibung eines neuen Taschenmikroskopes, welches er
                              erfunden haben will.
                           
                              „Die Leichtigkeit, mit welcher man ein Instrument bei sich tragen kann,
                                 hat in den Augen vieler Personen einen so großen Werth, daß ich mich veranlaßt
                                 fand ein kleines, diesem Zweke entsprechendes Mikroskop zu construiren. Dieses
                                 Instrument beruht, wie ich hoffe, nicht nur auf festeren Grundsaͤzen, als
                                 die meisten gewoͤhnlichen Instrumente dieser Art, sondern man
                                 duͤrfte dasselbe auch einfacher und doch seinem Zweke vollkommen
                                 entsprechend finden. An den Instrumenten, deren sich das Publicum bisher
                                 bediente, ist man, um dieselben leicht tragbar zu machen, gezwungen, sie in zwei
                                 oder mehrere Stuͤke zu zerlegen; diesem Uebelstande ist an meinem
                                 Mikroskope durch die Stange, welche sich innerhalb einer Roͤhre bewegt,
                                 abgeholfen. Ein zweiter Einwurf gegen die gewoͤhnlichen Instrumente ist,
                                 daß, wenn man sich hoͤherer Vergroͤßerungen bedienen will, die
                                 Beleuchtung immer schwaͤcher wird; obschon bei Beobachtungen gerade das
                                 Entgegengesezte Statt finden soll. Bei den gewoͤhnlichen Instrumenten
                                 wird naͤmlich das Object um so weiter von dem Lichte entfernt, je
                                 groͤßer man die Vergroͤßerung haben will, waͤhrend an
                                 meinem Instrumente das Object unbeweglich bleibt, und der Vergroͤßerer
                                 dem Lichte genaͤhert wird. Die Stange meines Instrumentes ist dreiekig,
                                 und daher nicht so vielen Erschuͤtterungen ausgesezt, als dieß bei den
                                 vierekigen Stangen der Fall ist; auch wird die Stange eben deßhalb nicht leicht
                                 lose werden.
                              
                           
                           An der beigefuͤgten rohen Zeichnung, Fig. 28, welche jedoch
                              zur Versinnlichung meines Instrumentes hinreichen wird, sind A zwei Vergroͤßerungsglaͤser, deren im Ganzen 4 sind. Sie
                              sind mittelst einer Feder in den Arm eingefuͤgt, welcher sich am oberen Ende
                              des Stabes befindet. Diese Vergroͤßerungsglaͤser werden durch die am
                              Rande ausgekerbte Schraube c eines Triebstokes dem auf
                              dem Objecttraͤger b befindlichen Gegenstande
                              genaͤhert oder davon entfernt. Das Licht wird durch den Spiegel d, der in dem Staͤnder e angebracht ist, und der sich nach allen Richtungen bewegen laͤßt,
                              darauf geworfen. Wenn die Stange herabgelassen ist, und die
                              Vergroͤßerungsglaͤser aus dem Arme genommen sind, so ist das
                              Instrument dann nur mehr 2 1/4 Zoll lang, so daß es in einem Gehaͤuse,
                              welches kaum groͤßer ist als eine Tabaksdose, 1 3/4 Zoll breit und 1 Zoll
                              tief ist, untergebracht werden kann. Die 4 Vergroͤßerungsglaͤser
                              werden zwischen dem Objecttraͤger und dem Spiegel untergebracht werden.
                           
                        
                     
                  
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