| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 47, Jahrgang 1832, Nr. LV., S. 308 | 
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                        LV.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der vom 24. Nov. 1832 bis 22. Jan. 1833 in England
                              ertheilten Patente.
                           
                              Dem Thomas Todd,
                                 Schiffsagent in Kingston upon Hull: auf gewisse Verbesserungen an den Maschinen
                                 oder Apparaten zum Heben des Wassers und anderer Fluͤssigkeiten. Dd. 24. Nov.
                                    1832.
                              
                           
                              Dem George Rudall und
                                 John Mitchell
                                    Rose, beide Floͤtenfabrikanten zu Piazza in der Pfarrei
                                 St. Paul, Covent Garden: auf gewisse Verbesserungen an den Floͤten. Dd. 27. Nov.
                                    1822.
                              
                           
                              Dem Thomas Howard,
                                 Kaufmann im Copthall-Court, fruͤher in New Broad Street, in der
                                 City, von London: auf gewisse Verbesserungen an seiner patentirten
                                 Wasserdunst-Maschine (vapour engine) und die
                                 Anwendung gewisser Theile derselben bei Dampfmaschinen. Dd. 29. Nov. 1832.
                              
                           
                              Dem Robert Cattle,
                                 Esq. im Grove House, in der Grafschaft York und William Greaves North, Gentleman in der
                                 Vorstadt York: auf eine Verbesserung an Feuersprizen. Dd. 4. Dec. 1832.
                              
                           
                              Dem William Ranger,
                                 Baumeister zu Brighton, in der Grafschaft Sussex: auf ein Caͤment oder
                                 eine Composition, die er Ranger's kuͤnstlichen Stein nennt. Dd. 4. Dec.
                                    1832.
                              
                           
                              Dem Julien Frederic Maillard
                                    Dumeste, Professor der Chemie in Paris Street N. 33, Lambeth, in der Grafschaft Surrey: auf eine
                                 Maschine, wodurch man den Kautschuk (das Federharz) in elastischen Faden von
                                 verschiedener Groͤße schneiden kann. Dd.
                                 7. Dec. 1832.
                              
                           
                              Dem John Hornby Maw,
                                 Verfertiger chirurgischer Instrumente zu Aldermanbury, in der City von London:
                                 auf gewisse Verbesserungen in der Form und Einrichtung von Klystiersprizen. Dd. 17. Dec.
                                    1832.
                              
                           
                              Dem Joseph Hardwick,
                                 Gentleman zu Liverpool: auf gewisse Verbesserungen an Ruderraͤdern. Dd. 17. Dec.
                                    1832.
                              
                           
                              Dem George Frederick
                                    Muntz, Metallwalzer zu Birmingham: auf verbesserte Bolzen und
                                 andere Befestigungsmittel beim Schiffsbau. Dd. 17. Dec. 1832.
                              
                           
                              Dem John Langham,
                                 Bobbinnet-Spizen-Fabrikant zu Leicester: auf Verbesserungen an den
                                 Maschinen zur Verfertigung von Bobbinnet-Spizen. Dd. 17. Dec. 1832.
                              
                           
                              Dem William Crofts,
                                 Maschinist in Radford, in der Grafschaft Nottingham: auf Verbesserungen an den
                                 Maschinen zur Verfertigung von Bobbinnet-Spizen. Dd. 18. Dec. 1832.
                              
                           
                              Dem Thomas Alcock,
                                 Spizenfabrikant in der Pfarrei Claines, in der Grafschaft Worcester: auf gewisse
                                 Verbesserungen an den Maschinen zur Verfertigung von Bobbinnet-Spizen.
                                 Dd. 18. Dec.
                                    1832.
                              
                           
                              Dem Thomas Parsons
                                 jun., Gentleman im Furnivals Inn: auf gewisse
                                 Verbesserungen an Schloͤssern fuͤr Thuͤren und zu anderen
                                 Zweken. Dd. 20.
                                    Dec. 1832.
                              
                           
                              Dem Joseph Saxton,
                                 Mechaniker in Sussex Street, in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse
                                 Verbesserungen im Forttreiben der Wagen, so wie der Schiffe bei der
                                 inlaͤndischen Schifffahrt. Dd. 20. Dec. 1832.
                              
                           
                              Dem Robert Selby,
                                 Weinhaͤndler in Burleigh Street, Strand, in der Grafschaft Middlesex: auf
                                 gewisse Verbesserungen in der Verfertigung und Einrichtung von
                                 Bettstaͤtten, Sofa's und anderen Meubles. Dd.
                                 20. Dec. 1832.
                              
                           
                              Dem William
                                    Gutteridge, Mechaniker in den Minories, in dem Borough of the
                                 Tower Hamlets und George
                                    Stevens, Zukerraffinirer zu Norwood, in der Grafschaft Surrey:
                                 auf einen Apparat zum Fabriciren und Raffiniren von Zuker und anderen Extracten,
                                 der auch zu anderen Zweken anwendbar ist. Dd. 21. Dec. 1832.
                              
                           
                              Dem William Henson,
                                 Spizenfabrikant in der Stadt Worcester: auf gewisse Verbesserungen an den
                                 Maschinen zur Verfertigung von Bobbinnet-Spizen. Dd. 26. Dec. 1832.
                              
                           
                              Dem William Gratix,
                                 Seidenfaͤrber zu Salford, in der Grafschaft Lancaster: auf ein
                                 verbessertes Verfahren verschiedenen Geweben oder dem Garn, woraus jene
                                 verfertigt werden sollen, die Farbe zu ertheilen, welche noͤthig ist, um
                                 die darauf verlangten Muster zu bilden. Dd. 5. Jan. 1833.
                              
                           
                              Dem John Reynolds,
                                 Eisenmeister zu Oakwood, bei Neath, in der Grafschaft Glamorgan: auf einen
                                 verbesserten Apparat, der durch Dampf oder andere Triebkraͤfte in
                                 Bewegung gesezt werden kann. Dd. 9. Jan. 1833.
                              
                           
                              Dem William Thomas
                                    Shallcroß, Mechaniker zu Holt Town, in der Pfarrei Manchester, in
                                 der Pfalzgrafschaft Lancaster: auf gewisse Verbesserungen an mechanischen
                                 Webestuͤhlen fuͤr baumwollene, seidene und leinene Tuͤcher.
                                 Dd. 9. Jan.
                                    1833.
                              
                           
                              Dem Samuel Hall,
                                 Baumwollweber zu Basford, in der Grafschaft Notts: auf eine verbesserte Methode
                                 die Kolben, Kolbenstangen, Ventile oder Haͤhne der Dampfmaschinen zu
                                 schmieren und den Dampf solcher Maschinen, welche durch das durch eine
                                 Verdichtung entstehende Vacuum getrieben werden, zu verdichten; ferner auf eine
                                 zu anderen nuͤzlichen Zweken anwendbare Verdichtungsmethode. Dd. 9 Jan.
                                    1833.
                              
                           
                              Dem Joseph Gibbs,
                                 mechanischem Ingenieur in Kent Road, in der Grafschaft Surrey: auf gewisse
                                 Verbesserungen in dem Verfahren, Hanf, Flachs und andere vegetabilische
                                 Faserstoffe zum Spinnen, zur Papierfabrikation und anderen Zweken vorzubereiten.
                                 Dd. 9. Jan.
                                    1833.
                              
                           
                              Dem Thomas Moore
                                    Evans, Kaufmann zu Birmingham, in der Grafschaft Warwick: auf
                                 Verbesserungen an den Maschinen zum Vorbereiten des Flachses, Hanfes und anderer
                                 Faserstoffe. Ihm von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 10. Jan. 1833.
                              
                           
                              Dem Samuel Parker,
                                 Bronzirer in Argyle Street, Oxford Street, in der Grafschaft Middlesex: auf
                                 gewisse Verbesserungen an den Apparaten zur Bereitung von Extracten aus Kaffee
                                 und anderen Substanzen. Dd. 11. Jan. 1833.
                              
                           
                              Dem William Harrold,
                                 Kaufmann zu Birmingham, in der Grafschaft Warwick: auf Verbesserungen an den
                                 Papiermaschinen. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 11. Jan. 1833.
                              
                           
                              Dem Walter Hancock,
                                 zu Stratford, in der Grafschaft Essex: auf eine Verbesserung an Dampfkesseln.
                                 Dd. 15. Jan.
                                    1833.
                              
                           
                              Dem Alexander Clark,
                                 zu Bagille, in der Pfarrei Holywell, Grafschaft Flint, North-Wales: auf
                                 gewisse Verbesserungen an Blasemaschinen. Dd. 15. Jan. 1833.
                              
                           
                              Dem Robert William
                                    Sievier, Gentleman in Southampton Row, in der Pfarrei St. George,
                                 Bloomsbury, in der Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen in der Verfertigung
                                 elastischer Fabrikate, welche zu mannigfaltigen nuͤzlichen Zweken
                                 anwendbar sind. Dd. 17. Jan. 1833.
                              
                           
                              Dem Thomas Affleik,
                                 in der Stadt Dumfries, Grafschaft Dumfries, Schottland: auf seine Erfindung
                                 gewisser Verbesserungen im Ausgraben des Bettes der Fluͤsse, im Entfernen
                                 der Sandbaͤnke und anderer Hindernisse der Schifffahrt. Dd. 19 Jan.
                                    1833.
                              
                           
                              Dem James Macdonald,
                                 Gentleman im University Club House, Pall Mall, East, in der Pfarrei St. Martin in the Fields: auf seine Verbesserungen im Baue eiserner und anderer
                                 Bruͤken, welche Erfindung auch zu anderen nuͤzlichen Zweken
                                 anwendbar ist. Dd. 22. Januar 1833.
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of
                                    Patent-Inventions. Febr. 1833, S. 124.)
                              
                           
                        
                           Verzeichniß der vom 9. bis 23. Febr. 1819 in England
                              ertheilten und jezt verfallenen Patente.
                           
                              Des Henry Ewbank,
                                 Kaufmanns zu London: auf eine Maschine zum Reinigen des rohen Reißes, um ihn
                                 fuͤr die Kuͤche brauchbar zu machen. Dd. 9. Febr. 1819.
                              
                           
                              Des James Simpson,
                                 Esq. in Edinburgh: auf verbesserte Verfahrungsarten, das Beleuchtungsgas
                                 anzuwenden. Dd. 9.
                                    Febr. 1819.
                              
                           
                              Des Robert Willis,
                                 Gentleman in Upper Norton Street, St. Mary-le-bone, Middlesex: auf
                                 eine Verbesserung an der Pedal-Harfe. Dd.
                                 13. Febr. 1819.
                              
                           
                              Des Edward Heard,
                                 Chemikers in Brighton, Sussex: auf ein Verfahren Talg und andere thierische
                                 Fette und Oehle so hart zu machen, daß man daraus bessere Kerzen als
                                 gegenwaͤrtig verfertigen kann. Dd. 12. Febr. 1819. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XXXVII. S. 209.)
                              
                           
                              Des Thomas Brocksopp,
                                 Materialist und Theehaͤndler in Fore Street, Cripplegate, London: auf
                                 eine Maschinerie zum Zerreiben des Zukers. Dd. 23. Febr. 1819.)
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of
                                    Patent-Inventions. Febr. 1833, S. 123.)
                              
                           
                        
                           Geschichte der Dampfbothe.
                           Hr. William Symington von Bromly theilte im Mechanics' Magazine N. 488 eine Abbildung und
                              Beschreibung des Dampfbothes mit, womit sein Vater im Jahre 1788 auf dem Dalswinton
                              Lake und im Jahre 1789 auf dem Forth- und Clyde-Canale Versuche
                              anstellte. Da diese Sache jedoch bloß in historischer Hinsicht merkwuͤrdig
                              ist, indem Symington's Dampfboth das erste englische Dampfboth gewesen seyn soll, so
                              begnuͤgen wir uns damit, diejenigen, die an der Geschichte der Erfindungen
                              besondern Antheil nehmen, auf den angefuͤhrten Artikel aufmerksam gemacht zu
                              haben.
                           
                        
                           Zahl der Dampfwagen-Patente.
                           Das Interesse und die große Aufmerksamkeit, welche England gegenwaͤrtig auf
                              die Eisenbahnen und Dampfwagen richtet, erhellt wohl am besten daraus, daß die Zahl
                              der Patente, welche auf wirkliche oder vermeintliche Verbesserungen in diesen beiden
                              Theilen der Mechanik genommen wurden, so außerordentlich zunimmt. Im Jahre 1832
                              wurden nicht weniger als 18 Patente auf verbesserte Eisenbahnen und Dampfwagen
                              genommen, und gegenwaͤrtig liegen bereits schon wieder 11 Erfindungen vor,
                              die naͤchstens patentirt werden sollen, obschon jedes Patent fuͤr
                              Großbritannien und Irland die ungeheure Summe von 300 Pfd. St. (3600 fl.) kostet.
                              (London Journal of Arts. December 1832, S. 424.)
                           
                        
                           Notiz uͤber die
                              Norfolk-Kettenbruͤke.
                           Das Mechanics' Magazine, N. 486 enthaͤlt eine
                              Notiz uͤber die Kettenbruͤke, welche gegenwaͤrtig unter der
                              Leitung des Hrn. Tierney Clark bei New-Shoreham
                              erbaut wird, und gibt sogar eine Ansicht der Einfahrt derselben, die wir jedoch
                              wegen Mangel an Raum nicht mittheilen koͤnnen, und die wir um so
                              fuͤglicher weglassen koͤnnen, als unsere Leser keine neue Einrichtung
                              daraus ersehen wuͤrden. Wir beschraͤnken uns daher auf die Angabe einiger Details
                              uͤber diese Bruͤke. Die von einem Aufhaͤngepunkte zum anderen
                              gezogene Sehne mißt 284 Fuß, die Kruͤmmung der Ketten 20 Fuß 2 Zoll, mithin
                              1/141. Die zwischen den beiden Brustwehren befindliche Platform hat 28 Fuß 6 Zoll
                              Breite, wovon 20 Fuß auf den Fahrweg und 8 Fuß auf die beiden Fußwege kommen. An
                              jede der beiden Seiten der Bruͤke kommen drei Ketten-Linien, welche
                              zusammen einen Durchschnitts-Flaͤchenraum von 84 Quadratzoll
                              einnehmen. Die Stangen oder Schienen sind von einem Auge oder Ohre zum anderen 8 Fuß
                              10 1/2 Zoll lang, 6 1/4 Zoll breit und 1 1/8 Zoll dik; an den Oehren betraͤgt
                              ihre Breite 8 3/4 Zoll. Die Verbindungs-Bolzen haben 2 1/2 Zoll im
                              Durchmesser. An den Aufhaͤngepunkten liegen die Ketten auf gußeisernen Rollen
                              von 10 1/2 Zoll Durchmesser, deren schmiedeiserne Zapfen 2 3/4 Zoll im Durchmesser
                              haben. Die Glieder, welche auf den Rollen liegen, haben im Koͤrper 6 1/2, an
                              den Oehren hingegen 9 Zoll Breite. Die Platform der Bruͤke weicht etwas von
                              der gewoͤhnlichen Einrichtung ab. Die Quer-Traͤger bestehen
                              naͤmlich aus Gußeisen, und sind in der Mitte 14 Zoll, da wo sie mit den
                              Tragstangen in Verbindung stehen, 10 Zoll, und an den Enden 6 Zoll hoch bei einer
                              Dike von 1 Zoll. Oben und unten sind sie mit einem hervorstehenden Rande versehen,
                              auch werden dieselben nicht an ihren aͤußersten Enden getragen, sondern an
                              den Seiten des Fahrweges, so daß die Fußwege auf jenen Enden dieser
                              Quer-Traͤger ruhen, die uͤber die Tragstangen hinausragen. Bei
                              dieser Methode faͤllt die sonst gewoͤhnlich gebraͤuchliche
                              doppelte Reihe von Tragstangen sammt den dazu gehoͤrigen Theilen weg. Hr. Clark versichert, daß er sich durch zahlreiche Versuche
                              uͤberzeugt habe, daß man sich auf die Festigkeit der Theile hinreichend
                              verlassen kann, wenn man sie gehoͤrig verfertigen laͤßt. An die oberen
                              hervorstehenden Raͤnder der Quer-Traͤger sind Knaͤufe
                              angegossen, die zum Festhalten der drei Zoll diken eichenen Bohlen dienen, auf
                              welche dann noch eine andere Lage Holz gelegt ist. Nur die Fahrstraße geht durch den
                              in den beiden Tragpfeilern angebrachten Bogen; die beiden Fußwege laufen außen an
                              denselben herum. Die Landpfeiler sind fest aus Quader- und Baksteinen erbaut:
                              jeder derselben wiegt 900 Tonnen. Die Laͤnge der Platform betraͤgt 268
                              Fuß, und das ganze Gewicht, welches in der Centraloͤffnung getragen wird,
                              wird mit Einschluß der angenommenen Last, welche 62 Pfund per Quadrat-Fuß der Platform betraͤgt, auf 356 Tonnen
                              berechnet.
                           
                        
                           Vergleichung der Schnelligkeit der englischen und
                              franzoͤsischen Diligencen.
                           Die Entfernung von London nach Exeter ist eben so groß, wie jene zwischen Calais und
                              Paris, denn sie betraͤgt zwischen beiden Orten 173 engl. Meilen. Zum
                              Zuruͤklegen dieser Streke sind nun der englischen Diligence nicht mehr als 18
                              Stunden gestattet, waͤhrend die franzoͤsische deren 30 braucht und
                              brauchen darf, so daß man in England uͤber 9, in Frankreich hingegen nicht
                              ein Mal 6 engl. Meilen in einer Stunde zuruͤklegt! Und dieß nennt man in
                              Frankreich eine schnelle Fahrt! Wahrscheinlich im Vergleiche mit den deutschen
                              Eil- und Postwaͤgen, deren Eilfertigkeit, wie man allgemein
                              versichert, noch geringer ist, als jene der franzoͤsischen Eilwagen. Darf man
                              hieraus nicht etwa schließen, zu welchem Werthe beilaͤufig die Zeit bei Volk
                              und Regierung in diesem und jenem Lande angeschlagen wird? Und ist man da weit
                              vorwaͤrts geschritten, wo man noch nicht ein Mal das Kostbarste, die Zeit, zu
                              schaͤzen gelernt hat? (Atlas.)
                           
                        
                           Verbesserungen an den astronomischen Sonnen-Ringen und
                              Robert's astronomische Wage.
                           Der astronomische Sonnenring ist eines der aͤltesten Instrumente. Hr. Henri
                                 Robert hat aber an dem seinigen eine Verbesserung
                              angebracht, wodurch dessen Brauchbarkeit sehr erhoͤht wird. Diese
                              Verbesserung besteht nun darin, daß er statt der hohl gravirten Grade auf einem
                              matten bronzefarbenen Grunde weiße und glaͤnzende Punkte anbringt, so daß der
                              Augenblik, in welchem die Lichtlinie auf den Grad faͤllt, mit weit
                              groͤßerer Genauigkeit erkannt werden kann, als dieß moͤglich ist, wenn
                              diese Linie auf eine vertiefte Linie faͤllt, die theils an und fuͤr
                              sich, theils wegen des Staubes, womit sie sich fuͤllt, weniger zum
                              Zuruͤkwerfen des
                              Lichtes geeignet ist. – Bei der Einrichtung seiner astronomischen Wage
                              bezweite Hr. Robert vorzuͤglich eine
                              groͤßere Genauigkeit, als man mit dem Sonnenringe zu erreichen im Stande ist.
                              Er verdoppelte, indem er den Sonnenstrahl auf eine schiefe Flaͤche auffallen
                              laͤßt, die Schnelligkeit seines Laufes fuͤr das Auge des Beobachters;
                              denn waͤhrend der Sonnenstrahl hier die von dem Rande gebildete schiefe
                              Flaͤche durchlaͤuft, durchlief er, wenn er nach der
                              gewoͤhnlichen Methode auf eine Flaͤche fiel, die mit seiner Richtung
                              parallel lief, nur die Hoͤhe dieser schiefen Ebene. Will man sich dieses
                              Instrumentes zum Messen der Hoͤhe der Sonne uͤber dem Horizonte
                              bedienen, so verbindet Hr. Robert dasselbe mit einem in
                              Grade getheilten Quadranten. Uebrigens gibt er ihm auch noch verschiedene andere
                              Einrichtungen und verschiedene Groͤßen, damit man mehrere Beobachtungen nach
                              einander damit machen kann. Bei der Methode der correspondirenden Hoͤhen zum
                              Aufsuchen des wahren Mittags, wozu diese Instrumente sehr bequem sind, hat man den
                              Vortheil, daß man die Stunde erfaͤhrt, ohne daß man auf die Breite des
                              Beobachtungsortes Ruͤksicht zu nehmen braucht; daß man deren mehrere machen
                              kann, um einen mittleren Durchschnitt daraus zu ziehen; daß alle Schwierigkeiten des
                              Ziehens eines Meridians wegfallen, daß man die Stunde oͤfter erhalten kann,
                              als durch die Beobachtung des Durchganges der Sonne durch den Meridian, welche durch
                              eine Wolke und manche andere Zufaͤlle richtig gemacht werden kann. –
                              Hr. Robert behauptet keineswegs, daß er mit seinem
                              Instrumente eine astronomische Genauigkeit erreiche; allein es gibt doch wenigstens
                              genauere Beobachtungen als der astronomische Sonnenring, und da es bisher keine
                              einfachen, fuͤr Jedermann anwendbaren Instrumente gab, welche die Secunden
                              von 15 zu 15 geben, welche sich leicht handhaben lassen, und uͤberdieß auch
                              wohlfeil sind, so hat sich Hr. Robert durch seine
                              Erfindung jedenfalls großen Dank erworben. Man findet diese Instrumente in der
                              Uhrmachern des Hrn. Robert zu Paris, Palais-Royal
                              Nr. 164. (Recueil industriel. October 1832, S. 83.)
                           
                        
                           Parker's goldartiges Metall,
                           welches zuweilen auch Mosaik-Gold genannt wird, ist
                              eine von diesem sehr verschiedene Metall-Legirung, die, wie man sagt, aus
                              gleichen Theilen Kupfer und Zink bestehen soll. Die Vorzuͤge dieser Legirung
                              bestehen weniger darin, daß sie einen hoͤheren Glanz als das Messing besizt,
                              sondern vielmehr darin, daß sie weder vergoldet noch lakirt zu werden braucht, um
                              die Farbe des Goldes zu bekommen, die ihr an und fuͤr sich eigen ist. (Mechanics' Magazine, N. 487)
                           
                        
                           Bompas's Patent-Methode das Kupfer und andere
                              Metalle gegen Oxydation zu schuͤzen.
                           Unsere Leser wissen, daß sich ein Hr. Georg Givinett Bompas Esq., Med. Dr., zu Fishponds bei
                              Bristol, im Mai 1831 ein Patent auf eine neue Methode das Kupfer und andere Metalle
                              gegen Rost und Oxydation zu schuͤzen geben ließ; sie wuͤrden aber sehr
                              irren, wenn sie unter diesem Patente auch etwas wirklich Neues suchen
                              wuͤrden. Die ganze Erfindung beschraͤnkt sich naͤmlich auf die
                              bekannte Entdekung des beruͤhmten Davy, auf deren
                              Princip sich auch schon Hr. G. Patlison Esq. ein Patent
                              ertheilen ließ. Hr. Bombas sagt naͤmlich in seiner
                              Patent-Erklaͤrung, daß die Oxydation der Metalle durch eine
                              elektrische oder galvanische Einwirkung des Wassers auf das Metall vor sich gehe,
                              und daß folglich, um die Oxydation zu verhindern, nichts weiter noͤthig sey,
                              als diese galvanische Einwirkung aufzuheben, indem man z.B. mit dem negativen
                              Metalle eine gehoͤrige Quantitaͤt eines positiven Metalles in
                              Verbindung bringt. Das Metall, welches er zu diesem Behufe vorschlaͤgt, ist
                              eine Legirung aus Zink und Zinn in verschiedenen Verhaͤltnissen, je nach dem
                              Metalle, welches gegen Rost oder Oxydation geschuͤzt werden soll, und je
                              nachdem das Wasser, welches auf das Metall wirkt, ein weiches oder ein hartes Wasser
                              ist. Diese Verhaͤltnisse nun sollen durch Versuche, bei denen sich Hr. Bompas
                              eines Instrumentes bedient, welches die Intensitaͤt des Galvanismus anzeigt,
                              bestimmt werden. Die Legirung findet nicht bloß an dem Beschlage der Schiffe, sondern auch an
                              Wasserbehaͤltern und kurz uͤberall ihre Anwendung, wo es sich um
                              Verhuͤtung der Oxydation des Metalles handelt. (London
                                 Journal of Arts. December 1832, S. 418.)
                           
                        
                           Ueber das Bronziren des Eisens und besonders der
                              Flintenlaͤufe.
                           Man pflegt bekanntlich verschiedene eiserne Gegenstaͤnde und namentlich die
                              Flintenlaͤufe haͤufig zu bronziren, weil sie in Folge der Behandlung,
                              die sie dabei erleiden, dem Roste besser widerstehen sollen. Als eine der besten
                              Methoden, dem Eisen und den Flintenlaͤufen eine solche Bronzirung zu geben,
                              theilt nun das Journal des connaissances usuelles,
                              December 1832, S. 310 folgende Vorschrift mit: Man trage, wenn das Eisen vollkommen,
                              blank gemacht worden, eine leichte Schichte Spießglanzbutter auf dasselbe auf, und
                              wiederhole diese, wenn die erste nicht hinreichen sollte, selbst ein zweites und
                              drittes Mal. Dadurch erhaͤlt das Eisen alsogleich die bekannte, angenehme,
                              roͤthlich-braune, hornartige Farbe, die dasselbe gegen den Rost
                              schuͤzt, und nachdem es diese Farbe erreicht hat, wischt man es
                              sorgfaͤltig ab, erwaͤrmt es gelinde und reibt es so lange mit weißem
                              Wachse, bis keine Spur mehr von dem Wachse zu sehen ist. Durch diese Behandlung mit
                              Wachs wird das Eisen erst recht vollkommen geschuͤzt. – Wir haben zwar
                              von mehreren unserer deutschen Buͤchsenmacher bereits ein aͤhnliches
                              Verfahren befolgen sehen, wissen jedoch nicht, daß es allgemein bekannt
                              waͤre; auch wollen wir dasselbe keineswegs als das beste empfehlen.
                           
                        
                           Ueber das Aezen der Stahlstiche.
                           Ein Hr. Percy Heath hat eine Methode erfunden, die
                              Stahlplatten abermals zu aͤzen, wodurch er im Stande seyn soll, auch jene
                              Farben hervorzubringen, die man gewoͤhnlich fuͤr unausfuͤhrbar
                              haͤlt. Man hofft, daß sich diese Methode vorzuͤglich zur
                              Wiederherstellung und Ausbesserung abgenuͤzter Platten eignen duͤrfte.
                              Das Mechanics' Magazine, N. 486 gibt leider keinen
                              weiteren Aufschluß uͤber diese Erfindung.
                           
                        
                           Ueber die Stahl-Bereitung ohne Caͤmentation, und
                              uͤber eine leichte Methode die Pflugscharen zu staͤhlen.
                           Hr. Bréant hat bei den Untersuchungen, die er
                              uͤber die Natur verschiedener Stahlarten anstellte, bekanntlich, gefunden,
                              daß man einen guten Stahl erhaͤlt, wenn man gleiche Theile Spaͤne von
                              grauem Gußeisen und oxydirte Eisenfeile in einem Tiegel zusammenschmilzt. Hr. de Nansouty hat nun diese Methode mehr im Großen probirt
                              und fand sie sehr empfehlenswerth. Er nahm einen Theil von der obersten Schichte
                              eines Haufens grauen Gußeisen-Pulvers, einen Theil aus der Mitte dieses
                              Haufens und einen Theil von der untersten Schichte desselben, schmolz Alles dieses
                              zusammen, und erhielt auf diese Weise einen vortrefflichen, sehr weichen, nervigen
                              und leicht bearbeitbaren Stahl. Er versichert ferner, daß man, wenn man das Metall
                              langsam abkuͤhlen laͤßt, nachdem man es waͤhrend des Schmelzens
                              gut umgeruͤhrt hat, einen sehr schoͤnen Damascener-Stahl
                              erhalten kann, der sogar elastischer und geschmeidiger seyn soll, als der
                              orientalische Damascener-Stahl. – Die bequemste Methode zum
                              Staͤhlen der Pflugscharen, nach welcher die Landleute dieses Staͤhlen
                              leicht selbst verrichten koͤnnen, ist folgende: Man macht die Pflugscharen
                              rothgluͤhend und reibt sie in diesem Zustande an allen Stellen, die man
                              gestaͤhlt haben will, mit einem gleichfalls rothgluͤhenden
                              Stuͤcke eines gußeisernen Topfes oder Tiegels. (Journal du conn. usuelles. N. 88. S. 43.)
                           
                        
                           Truman's Methode Weißblech dauerhafter zu machen.
                           Die Methode, nach welcher Hr. Joseph Truman zu
                              Philadelphia in den Vereinigten Staaten das Weißblech auf eine dauerhaftere Weise
                              vor Rost bewahren will, und auf welche er am 29. September 1831 ein Patent erhielt,
                              besteht darin, daß er die zum Dachdeken, zu Dachrinnen, Roͤhren etc.
                              bestimmten Weißblechplatten in geschmolzenes Blei eintaucht, nachdem er sie vorher
                              mit gepuͤlvertem Harze oder einem anderen Flußmittel uͤberstreut hat. Die fuͤr
                              Dachrinnen bestimmten Blechstreifen fuͤgt er gewoͤhnlich vorher
                              zusammen, um sie dann durch geschmolzenes Blei laufen zu lassen. So wie sie aus
                              diesem Bade kommen, laͤßt er sie dann zwischen einem oder mehreren Paaren
                              hoͤlzerner Walzen oder solcher metallener Walzen durchlaufen, die, um sie
                              etwas nachgiebig zu machen, mit etwas Tuch umwunden worden. Die Walzen
                              muͤssen beoͤhlt oder mit Talg befettet werden. (Repertory of Patent-Inventions. Januar 1833, S. 25.)
                           
                        
                           Ueber Glokengießerei.
                           Der beruͤhmte Glokengießer James Harrison,
                              uͤber dessen Umstuͤrzung der bisherigen Principien der
                              Glokengießerkunst wir bereits fruͤher ein Mal eine Notiz bekannt machten,
                              vertheidigt sich nun im Mechanics' Magazine, N. 488, S.
                              163 gegen einige der Einwuͤrfe, die ihm von seinem nicht minder
                              beruͤhmten Collegen Drury gemacht wurden, und
                              behauptet bei dieser Gelegenheit neuerdings, daß er gefunden habe, wie man mit der
                              geringsten Menge Metall den staͤrksten und zugleich am meisten harmonischen
                              Ton hervorbringen koͤnne, und daß man nach seinem Geseze fuͤr jede
                              Staͤrke und Art des Tones mit Gewißheit die Dimension und das
                              Verhaͤltniß fuͤr die Gloken ausfindig machen koͤnne. Die Dike
                              der Gloken und folglich auch deren Schwere soll nach seiner Methode um Vieles
                              vermindert werden. Wir werden sehen, ob sich bei diesen Versprechungen eine
                              hinreichende Anzahl von Subscribenten auf das Werk, in welchem er seine Erfindung
                              bekannt machen will, findet.
                           
                        
                           Kautschuk zur Aufbewahrung von Manuscripten, Medaillen u.
                              dgl.
                           Man hat in lezterer Zeit mehrere Male Versuche angestellt, ob sich der Kautschuk
                              nicht auch zur Aufbewahrung von Manuscripten, Medaillen u. dgl. an feuchten Orten
                              eignen wuͤrde, und ist dabei zu so guͤnstigen Resultaten gelangt, daß
                              man gegenwaͤrtig diese Aufbewahrungs-Methode fuͤr einige
                              wichtige Faͤlle allgemein empfiehlt. Man hat beschriebenes Pergament und
                              Muͤnzen in Kautschuk-Flaschen gebracht, welche man gut verschloß und
                              an einem feuchten Orte in der Naͤhe eines Baches vergrub. Diese Flaschen
                              zeigten sich nach zwei Jahren vollkommen unversehrt, und eben so waren es auch die
                              in ihnen eingeschlossen gewesenen Gegenstaͤnde. Wenn man die Muͤnzen
                              und derlei Gegenstaͤnde, welche man bei Grundsteinlegungen einzumauern
                              pflegt, in solche Kautschuk-Flaschen braͤchte, so wuͤrden
                              dieselben gewiß der Nachwelt sicherer erhalten werden, als dieß bei der
                              gegenwaͤrtig gebraͤuchlichen Methode der Fall seyn duͤrfte.
                              Eben so koͤnnte man zur See wichtige Papiere, die man bisher in Flaschen zu
                              bringen pflegte, weit sicherer in Kautschuk-Flaschen aufbewahren. Man glaubt
                              sogar, daß man sich des Kautschuks auch zum Einbalsamiren bedienen koͤnnte,
                              und ist gegenwaͤrtig in Frankreich mit Versuchen hieruͤber
                              beschaͤftigt. – Das Verschließen solcher Flaschen kann auf
                              verschiedene Weise geschehen. Das Journal de connaissances
                                 usuelles, Januar 1833, S. 47 gibt hauptsaͤchlich folgende drei
                              Methoden an: 1) Man uͤberzieht das Innere des Halses der Flaschen mit etwas
                              Kautschuk-Aufloͤsung in Steinoͤhl oder Steinkohlen-Oehl,
                              und bringt die Waͤnde dann mittelst eines mit gleicher Aufloͤsung
                              uͤberzogenen Bindfadens an einander. 2) Man kann die innere Wand des Halses
                              dadurch zum Theil aufloͤsen, daß man ein sehr heißes Eisen in denselben
                              schiebt; das weitere Verfahren ist dann wie im ersten Falle. 3) endlich, kann man
                              den Hals einige Minuten lang in siedendes Wasser halten, dann mittelst eines gut
                              schneidenden Messers einen Theil der inneren Waͤnde abschneiden und sie
                              hierauf schnell einander naͤhern, wo dann gleichfalls eine innige
                              Viereinigung der Raͤnder erfolgen wird. Zu groͤßerer Vorsorge kann man
                              den Hals uͤberdieß auch noch mit dem bekannten Kautschuk-Zeuge
                              uͤberziehen.
                           
                        
                           Sonderbare chinesische Spiegel.
                           Hr. Brewster erhielt kuͤrzlich ein Schreiben des
                              Hrn. Georg Swinton Esq. zu Calcutta, worin ihm dieser
                              eine Notiz uͤber einige sonderbare chinesische Spiegel mittheilt und ihn um
                              eine Erklaͤrung der Erscheinungen, die sie darbieten, ersucht. Die Spiegel
                              bestehen aus sogenanntem chinesischem Silber, welches bekanntlich eine Legirung von
                              Kupfer und Zinn ist, deren man sich auch zur Verfertigung von Spiegeln fuͤr
                              Teleskope bedient; sie sind kreisfoͤrmig und haben einen Durchmesser von 5
                              bis 8 Zoll. Die polirte Flaͤche hat einen solchen Grad von
                              Convexitaͤt, daß sie ein Bild gibt, welches halb so groß ist, als das
                              natuͤrliche Bild. Am Ruͤken der Spiegel befindet sich in deren Mitte
                              ein Knopf, mit welchem man dieselben halten kann; uͤbrigens sind auf dem
                              Ruͤken auch noch verschiedene erhabene Verzierungen angebracht, wie z.B.
                              mehrere Kreise mit einer griechischen Borduͤre, ein Drache etc. Das Eigene
                              und Sonderbare dieser Spiegel ist nun, daß man, wenn man mit deren polirter
                              Oberflaͤche die Sonnenstrahlen zuruͤkwirft, das Bild der auf dem
                              Ruͤken des Spiegels angebrachten Verzierungen deutlich auf einer beschatteten
                              Wand sieht. – Hr. Swinton meint, diese Erscheinung
                              ruͤhre vielleicht von einer verschiedenen Dichtheit des Metalles her, die
                              durch das Aufdruͤken der Verzierungen auf den Ruͤken
                              entstuͤnde, und in Folge deren von den mehr oder minder comprimirten Theilen
                              desselben mehr oder weniger Licht zuruͤkgeworfen wuͤrde. Diese
                              Erklaͤrung waͤre, wie Hr. Brewster im London and Edinburgh Philos. Magazine, December 1832, S.
                              438 bemerkt, auch wirklich die einzige moͤgliche, wenn die Metalle vollkommen
                              undurchsichtig waͤren, und wenn das Licht, welches sie zuruͤkwerfen,
                              nie in deren Masse eindraͤnge; sie ist aber unstatthaft, da es erwiesen ist,
                              daß die Oberflaͤche eines jeden Metalles bis in eine gewisse Tiefe
                              durchsichtig ist. Hr. Brewster erklaͤrt daher
                              diese auf den ersten Blik hoͤchst sonderbaren Erscheinungen durch folgende
                              Beobachtungen, die er anzustellen Gelegenheit hatte. Er zeichnete ein Mal das Bild,
                              welches ein sehr fein polirter vergoldeter Knopf im Spectrum gab, und fand dabei,
                              daß dasselbe 16 Strahlen zeigte, die wie die Speichen eines Rades aussahen, und die
                              nur gegen das Oehr des Knopfes hin etwas verworren waren. Auf dem Ruͤken
                              dieses Knopfes waren mehrere Worte tief eingepraͤgt, die jedoch in dem
                              zuruͤkgeworfenen Bilde nicht zu entdeken waren. Er untersuchte seither
                              mehrere solcher Knoͤpfe und fand, daß sie, wie vollkommen sie auch polirt
                              seyn mochten, immer Strahlen oder concentrische Ringe zeigten, oder beides zugleich.
                              Den Grund dieser Erscheinungen entdekte er, als er die Oberflaͤche dieser
                              Knoͤpfe im Sonnenlichte am Rande eines Schattens beobachtete; denn hierbei
                              zeigte sich, daß sich dieselben Ringe, die das zuruͤkgeworfene Bild zeigten,
                              auch auf der Oberflaͤche der Knoͤpfe befanden, und wahrscheinlich von
                              der Einwirkung des Polir-Pulvers, oder manchmal von dem
                              Dreh-Instrumente herruͤhrten. Hr. Brewster
                              ist hiernach der Meinung, daß die chinesischen Kuͤnstler mit ihren Spiegeln
                              bloß eine Taͤuschung bewirken, d.h. daß nicht das auf dem Ruͤken
                              derselben befindliche Bild sichtbar wird, sondern daß sie dieses Bild zuerst auch
                              auf die vordere Flaͤche des Spiegels zeichnen und es dann durch einen hohen
                              Grad von Politur dem ungeuͤbten Auge unbemerklich machen. Um z.B. das Bild
                              des angefuͤhrten Drachen zu erhalten, braucht man, wenn der Spiegel fertig
                              ist, nur einen solchen mit sehr zarten Linien auf die Spiegelflaͤche zu
                              zeichnen, oder ihn durch eine Saͤure darauf zu aͤzen, und diesen
                              Spiegel dann zu poliren. Dieses Poliren darf aber nicht mit Pech geschehen, welches
                              die Zeichnung ganz wegnehmen wuͤrde, sondern man muß es mittelst Tuch
                              verrichten, wie dieß auch bei einigen Linsen geschieht. Auf diese Weise werden auch
                              die vertieften Stellen eben so gut polirt werden, als die uͤbrigen, so daß
                              die Figur nur bei sehr starkem Sonnenlichte sichtbar werden wird.
                           
                        
                           Ueber Gas-Beleuchtung.
                           Wir machen alle Freunde einer schoͤnen und zwekmaͤßigen
                              Straßen-Beleuchtung auf ein Werkchen aufmerksam, welches Hr. J. O. N. Rutler kuͤrzlich unter folgendem Titel herausgab:
                              Practical observations on Gas-Lighting.
                              12°. London 1832, by
                                 Longman et Comp. Man hat bisher ziemlich allgemein geglaubt, daß die
                              Gas-Beleuchtung nur in groͤßern Staͤdten mit Vortheil
                              eingefuͤhrt werden koͤnne, und daß dieselbe daher immer in ihrer
                              Anwendung mehr oder weniger beschraͤnkt bleiben muͤsse; in der
                              angegebenen Broschuͤre ist nun aber durch numerische Daten bewiesen, daß, in
                              England wenigstens, jede Stadt, welche nur 2 bis 3000 Einwohner zaͤhlt, auf
                              keine Weise vortheilhafter beleuchtet werden koͤnne, als mit Gas. Die Daten
                              sind aus den officiellen Dokumenten der Stadt Lymington in Hampshire genommen,
                              welche bei einer Einwohnerzahl von 3357 und bei einer Haͤuserzahl von 700 die
                              Gas-Beleuchtung einfuͤhrte, und sehr gut dabei faͤhrt. Man
                              findet in Hrn. Rutler's Werkchen außerdem eine sehr gute
                              und sichere Anweisung, wie man bei solchen Unternehmungen zu Werke zu gehen hat;
                              alle seine Angaben sind von großem praktischem Werthe und sehr klar und
                              verstaͤndlich mitgetheilt.
                           
                        
                           Ueber das Chlor, das Jod und das Brom als
                              Desinficirungsmittel.
                           Hr. Edward Browne Esq. ließ in der Sizung der Royal Society vom 21. Junius eine sehr interessante
                              Abhandlung uͤber die Kraft der einfachen Verbrennungs-Traͤger
                              in Hinsicht auf die Zerstoͤrung giftiger Krankheitsstoffe und giftiger Gase
                              vorlesen, in der er durch mehrere Versuche nachweisen zu koͤnnen glaubt, daß
                              das Chlorgas nicht bloß die Anstekungsfaͤhigkeit des Pokengiftes, sondern
                              auch jene des Trippergiftes vollkommen zu zerstoͤren im Stande ist. Eben
                              dieselbe Eigenschaft soll aber seinen Versuchen zu Folge auch das Jod und das
                              Sauerstoffgas haben, und der Analogie nach vermuthet er dieselbe auch bei dem Fluor
                              und dem Brom. Die Seeluft soll, wenn sie ja die desinficirende Eigenschaft hat, die
                              ihr einige zuschreiben, lediglich auf Rechnung des Jods und vielleicht des Broms
                              kommen, die in ihr enthalten seyn duͤrften. (London
                                 and Edinburgh Phil. Mag. November 1832. S. 386.)
                           
                        
                           Ueber die sogenannten Riegelwaͤnde.
                           Bei den Veraͤnderungen, die der Herzog von Wellington in neuerer Zeit an
                              seiner Residenz, Apsley-House, vornehmen ließ, zeigte sich ein Theil des
                              Gebaͤudes, der erst im Jahre 1772 erbaut worden war, und der von Außen noch
                              vollkommen gut aussah, bei genauer innerer Untersuchung in einem so hoͤchst
                              ruinoͤsen Zustande, daß man allgemein behauptet, die Waterloo-Helden
                              befanden sich bei keiner Schlacht, die sie je mitmachten, in einer so drohenden
                              Gefahr, wie bei dem Feste, welches sie jaͤhrlich am Jahrestage der Schlacht
                              von Waterloo zu Apsley-House feierten. – Man wundert sich in England
                              jezt allgemein uͤber die unsinnige Art, auf welche ein Theil der Mauern des
                              Gebaͤudes aufgefuͤhrt worden war, und diese Art und Weise ist nichts
                              Anderes als der sogenannte Riegelbau, den man hier und da noch fortwaͤhrend
                              in Deutschland befolgt sieht. – Die in den Mauern befindlichen Balken waren
                              in Apsley-House innerhalb 60 Jahren fast ganz zu Moder zerfallen, so daß das
                              Gemaͤuer nur durch einige wenige festgebliebene Knorren des Holzes und durch
                              eine aͤußere Ziegelbekleidung von 1/2 Ziegeldike noch aufrecht erhalten
                              wurde. (Mechanics' Magazine, N. 488.)
                           
                        
                           Ueber die Anwendung des mineralischen Harzes zu Kitt und zu
                              Steinplatten.
                           Man hat vor einiger Zeit angefangen, die Altanen verschiedener Haͤuser mit
                              einer Masse zu deken, welche man mit dem aus Steinkohlen gewonnenen mineralischen
                              Harze bereitete. So vortheilhaft und schaͤzenswerth man anfangs diese Masse
                              fand, so sehr ist man jezt dagegen eingenommen, und zwar, wie es scheint, lediglich
                              deßhalb, weil man den bituminoͤsen Kitt entweder nicht recht zu verfertigen
                              verstand, oder weil die Arbeiter mit der Anwendung desselben nicht umzugehen wußten.
                              Wie sehr dauerhaft und empfehlenswerth diese Masse jedoch ist, erhellt am besten
                              daraus, daß man vor mehreren Jahren auf dem Boulevard Saint-Martin eine
                              Streke des Trottoirs mit Steinen von Volvik, eine Stelle hingegen mit Steinplatten,
                              die aus dem bituminoͤsen Kitte verfertigt waren, belegte, und daß diese
                              leztere Stelle die ganze Zeit uͤber der zerstoͤrenden Einwirkung der
                              Witterung sowohl, als der großen Menge der taͤglich daruͤbergehenden
                              Menschen eben so gut widerstand als erstere. Ein zweiter auf dem Boulevard
                              Poissonnière angestellter Versuch scheint dasselbe guͤnstige Resultat
                              zu geben, so daß sich das Journal des connaissances
                                 usuelles, November 1832, S. 248 veranlaßt fuͤhlt, den mit
                              mineralischem Harze bereiteten Kitt vorzuͤglich zum Auspflastern von
                              Gemaͤchern und großen Fabrikgebaͤuden, so wie zum Trokenlegen feuchter
                              Zimmer zu empfehlen, da er in diesen und andern aͤhnlichen Faͤllen
                              ganz vorzuͤgliche Dienste leisten duͤrfte.
                           
                        
                           
                           Bereitung eines wohlfeilen Kittes zum Ueberziehen der
                              Kornboͤden etc.
                           Man nehme zwei Theile guten Kalk, einen Theil fein gesiebte Steinkohlen-Asche
                              und eine sehr geringe Menge Toͤpferthon. Lezteren ruͤhre man an und
                              knete ihn dann mit dem Kalke und der Steinkohlen-Asche ab; den
                              Moͤrtel, den man auf diese Weise erhaͤlt, zerarbeite man gut, um ihn
                              hierauf 10 bis 12 Tage lang auf einem Haufen liegen zu lassen. Nach dieser Zeit
                              knete man ihn wieder, lasse ihn noch ein Mal 3 oder 4 Tage lang ruhen, und knete ihn
                              hierauf zum dritten Male und noch staͤrker, bis sich die Masse zaͤh,
                              klebrig und mild anfuͤhlt. Diese Masse trage man auf den vorher geebneten
                              Boden 2 bis 2 1/2 Zoll hoch auf, indem man sie mit einer Kelle ebnet. Je trokner und
                              waͤrmer die Witterung ist, um so besser gelingt die Operation; bei solcher
                              Witterung troknet der Kitt gewoͤhnlich auch innerhalb 24 Stunden. Wenn man
                              nun vor dem vollkommenen Troknen der Masse eine einen Viertelzoll dike Schichte
                              Aezkalk auftraͤgt, den man mit Buttermilch und etwas Eiweiß angeruͤhrt
                              hat, und wenn man diese Schichte mit einem Richtscheite schnell ebnet, so kann man
                              dieselbe, nachdem sie getroknet ist, mit gesiebtem Bimssteine und Oehl poliren. Man
                              kann auf diese Weise Kornboͤden und Tennen bereiten, die so eben und so
                              glaͤnzend sind wie Eis, und welche nicht nur Stoͤße gut aushalten,
                              sondern auch ihre Politur lange Zeit erhalten. (Journal d.
                                 connaiss. usuell. November 1832, S. 249.)
                           
                        
                           Neue sehr gute Wischer fuͤr Zeichner.
                           Die Zeichner bedienen sich zum Verwischen der Kreide bekanntlich der sogenannten
                              Wischer, die sie aus zusammengerollten und an den Enden kegelfoͤrmig
                              zugeschnittenen Lederstuͤken oder Papierstreifen verfertigen. Die besten
                              dieser Wischer gibt aber das schwammige Mark der Staͤngel des Hollunders und
                              der Topinambours, des Helianthus tuberosus L. Man
                              sammelt zu diesem Behufe die Staͤngel dieser Pflanzen, troknet sie im
                              Schatten und schneidet sie in Stuͤke von beliebiger Laͤnge und von
                              gehoͤriger Form, um sie dann auf die gewoͤhnliche Weise anzuwenden.
                              Mit dieser Art von Wischern kann man die Zeichnungen vollendeter und markiger
                              machen, als man dieß mit den gewoͤhnlichen Wischern zu bezweken im Stande
                              ist. (Journal des connaissances usuelles. November 1832,
                              S. 261.)
                           
                        
                           Nachricht fuͤr Violinmacher.
                           Ein Mailaͤnder, Namens Galbassera, hat eine eigene
                              Methode das Holz zur Verfertigung von Violinen zuzubereiten erfunden, nach welcher
                              man die Violinen bloß aus drei Stuͤken verfertigen kann, waͤhrend man
                              sie bisher aus zehn Stuͤken zusammensezte. Diese neuen Violinen sollen einen
                              viel staͤrkeren und mehr harmonischen Ton besizen. (Galignani's Messenger, N. 5544.)
                           
                        
                           Analyse des Wassers des beruͤhmten Essig-Flusses
                              oder Rio-Vinagro in Suͤdamerika.
                           Hr. Boussingault theilte der Akademie kuͤrzlich die
                              Resultate einer Analyse mit, der er das Wasser des Rio-Vinagro oder
                              Rio-Posambio, welches wegen seines auffallend sauren Geschmakes
                              beruͤhmt ist, unterwarf. Er fand, daß diese Saͤure, so wie einige
                              sonstige Eigenschaften dieses Wassers, der Gegenwart von freier
                              Schwefelsaͤure und Salzsaͤure zuzuschreiben seyen. Das Wasser
                              enthaͤlt uͤbrigens:
                           
                              
                                 Schwefelsaͤure           
                                 0,00110
                                 
                              
                                 Salzsaͤure
                                 0,00091
                                 
                              
                                 Thonerde
                                 0,00040
                                 
                              
                                 Kalkerde
                                 0,00010
                                 
                              
                                 Natrum
                                 0,00012
                                 
                              
                                 Kieselerde
                                 0,00028
                                 
                              
                                 Eisenoxyd, eine Spur. (Journal de Pharmacie, December 1832, S.
                                    714.)
                                 
                              
                           
                        
                           
                           Ure's Reinigungs-Methode des rohen oder groben
                              Zukers.
                           Hr. Dr. Ure ließ sich im April 1831 ein Patent auf eine
                              Methode, den rohen oder groben Zuker zu reinigen geben, welche lediglich darin
                              besteht, daß er den Zuker mit schwach gesaͤuertem Weingeiste behandelt, um
                              auf diese Weise den darin enthaltenen Kalk und Kleber aufzuloͤsen. Er nimmt
                              zu diesem Behufe Weingeist von 40 Procent Ueberprobe und sezt diesem per Gallon eine Unze Schwefel-, Salz- oder
                              Salpetersaͤure zu. Diesen gesaͤuerten Weingeist troͤpfelt er
                              dann, nachdem der Zuker in dem Kuͤhl-Apparate gekoͤrnt worden,
                              auf denselben, und zwar so, daß auf 2–300 Pfund Zuker beilaͤufig 1
                              Gallon Weingeist kommt. Der Weingeist, der durch den Zuker durchsikert, und der die
                              angefuͤhrten Bestandtheile aufgenommen hat, wird gesammelt, mit Wasser
                              gemengt, und nachdem man ihn mit Kalk neutralisirt hat, zur
                              Branntwein-Destillation verwendet. Nach dieser Operation soll der Zuker bei
                              120 bis 160° F. getroknet werden, wo dann die Krystalle so hart werden, daß
                              sie aus der Luft beinahe gar keine Feuchtigkeit anziehen, und daß man den Zuker eben
                              so gut in Saͤke, als wie in Faͤsser paken kann. (London Journal of Arts. December 1832, S. 414)
                           
                        
                           Goodlet's sogenannte Verbesserung des Mehles.
                           Ein Hr. Georg Goodlet zu Leith, Eigenthuͤmer der
                              London-, Leith- und Edinburgh-Dampfmuͤhlen, ließ sich am
                              3 Mai 1832 ein Patent auf eine neue Methode geben, nach welcher das rohe Weizenmehl,
                              so wie das rohe Mehl anderer Getreidearten zubereitet werden soll, ehe es zu feinem
                              Mehle verarbeitet wird, und nach welcher man auch das Gersten-, Malz-
                              oder sonstige Mehl behandeln soll, ehe man es zum Behufe der Bierbrauerei oder der
                              Branntweinbrennerei in den Maisch-Bottich bringt. Diese neue Methode, unter
                              welcher man nach dem langen Titel des Patentes wohl sehr viel Neues vermuthen
                              koͤnnte, ist nun, dem Repertory of
                                 Patent-Inventions, December 1832, S. 340 zu Folge, mit kurzen Worten
                              nichts mehr und nichts weniger, als ein gewoͤhnlicher Troken oder
                              Darr-Proceß, welchem Herr Goodlet auch das rohe
                              Weizen-, Gersten- und Hafermehl unterworfen wissen will, ehe man es in
                              den Baͤkereien oder Brauereien weiter verwendet. An dem Darr-Processe
                              selbst ist nichts Neues, denn Hr. Goodlet bewirkt ihn
                              durch eine Dampfmaschine oder durch die Feuerzuͤge einer solchen, die er
                              unter der Darrstube weglaufen laͤßt. Der Patent-Traͤger
                              versichert, daß das Mehl bei dieser Behandlung viel feiner und ergiebiger werde; daß
                              man neues Mehl, welches auf diese Weise behandelt wurde, eben so gut brauchen
                              koͤnne, wie altes, und zwar ohne allen Zusaz von altem Mehle; daß Brod,
                              welches aus solchem Mehle erzeugt wurde, weit besser und schmakhafter sey, und
                              endlich, daß man schlechtes und ungesundes Mehl nach seiner Methode sehr gesund und
                              nahrhaft machen koͤnne. Er unterstuͤzt diese Versicherung durch die
                              Zeugnisse mehrerer Baͤker, denen wir, was die Guͤte des Mehles in
                              Hinsicht auf Brod-Erzeugung angeht, gern Gerechtigkeit widerfahren lassen
                              wollen, obschon wir ihnen uͤber die Gesundheit oder Ungesundheit eines Brodes
                              kein competentes Urtheil zugestehen koͤnnen. Das Troknen und Darren des
                              Getreides vor dem Mahlen und besonders das Darren des frischen Kornes und Weizens
                              ist uͤbrigens nichts Neues; es wird bei uns in Deutschland schon seit
                              undenklichen Zeiten, und besonders in nassen Jahren, nicht selten befolgt.
                           
                        
                           Watt's verbesserte Kerzen-Fabrikation.
                           Ein englischer Arzt, Namens Watt, zu Clapham, hat eine
                              eigene Methode den Talg zuzubereiten und zu reinigen erfunden, nach welcher man ihm
                              allen Geruch nehmen kann, und die uͤberdieß nicht hoͤher zu stehen
                              kommen soll, als der gewoͤhnliche Schmelzungs-Proceß desselben. Man
                              versichert, daß die Watt'schen Kerzen ohne allen Geruch
                              und Rauch mit sehr schoͤner Flamme brennen. Der nach diesem Verfahren
                              behandelte Talg soll sehr schnell erhaͤrten, so zwar, daß man gegossene
                              Kerzen selbst bei einer Temperatur von 70° F. (+ 16,89° R.) schon nach
                              zwei Stunden aus den Modeln nehmen kann. Hr. Watt
                              behandelt auch ranziges Fett und verschiedene Kuͤchen-Abfaͤlle
                              nach seiner Methode. Das London Journal of Arts,
                              December 1832, S. 424, aus welchem wir diese Notiz entlehnten, gibt leider keine
                              weiteren Angaben uͤber das Watt'sche
                              Verfahren.
                           
                        
                           Verbesserte Pillen-Schachteln.
                           Die HH. Mosley und Bell zu
                              Wandsworth, Surrey, erhielten kuͤrzlich ein Patent auf eine Maschine zur
                              Fabrikation von Pillen-Schachteln, mittelst welcher der obere und der untere
                              Theil der Schachteln aus Einem Stuͤke verfertigt werden kann. Hiedurch wird
                              nicht nur an Arbeit erspart, sondern es wird auch dem so haͤufigen und
                              laͤstigen Herausfallen des Dekels und des Bodens aus den gewoͤhnlichen
                              Schachteln abgeholfen. Die neuen Pillen-Schachteln sollen sehr elegant und
                              zierlich seyn, und aus steifem festen Papiere bestehen, auf welchem mittelst der
                              Maschine mannigfaltige Verzierungen aufgedrukt werden koͤnnen. – Das
                              London Journal of Arts, December 1832, S. 424
                              bemerkt bei dieser Gelegenheit, daß die Pillenschachtel-Fabrikation
                              keineswegs so ganz geringfuͤgig sey, als man allenfalls glauben
                              moͤchte, indem sich, angestellten Erkundigungen zu Folge, der Bedarf von
                              diesen heil- und unheilschwangeren Buͤchschen in England allein
                              jaͤhrlich auf viele Tausend Groß (12 Duzend) belaͤuft, welche bisher
                              meistens von Kindern verfertigt wurden.
                           
                        
                           Neuhollaͤndische Manna.
                           Die englischen Apotheken fangen gegenwaͤrtig an einen Theil ihres
                              Manna-Bedarfes aus Neuholland zu beziehen, wo dieselbe in großer Menge von
                              einem Baume gewonnen wird, den Hr. Mudie unter dem Namen
                              Eucalyptus mannifera beschrieb. Die
                              graulich-weiße Rinde dieses Baumes laͤßt naͤmlich, wenn man
                              Einschnitte in dieselbe macht, oder wenn sie von Insecten beschaͤdigt wird,
                              eine Menge suͤßlichen Saftes ausschwizen, der in seinen Bestandtheilen
                              sowohl, als in seiner Wirkung der europaͤischen Manna gleichkommt. Es ist
                              dieß um so merkwuͤrdiger, als die uͤbrigen Gattungs-Verwandten
                              dieses Baumes nur harzige und zusammenziehende Saͤfte enthalten. (Aus dem Journal de Pharmacie. December 1832, S. 706.)
                           
                        
                           Ueber die Baumwollwaaren-Fabrikation in England.
                           Das Glasgow Chronicle enthaͤlt folgenden
                              interessanten Artikel uͤber die Baumwollwaaren-Fabrikation in England:
                              „Die Baumwoll-Fabrikation ist noch fortwaͤhrend im
                                 Zunehmen, und die Verminderung des Gewinnes bei derselben hat die Fabrikanten
                                 nicht nur nicht entmuthigt, sondern sie nur scharfsiniger und erfinderischer
                                 gemacht. Maͤnner, Weiber, Kinder und Maschinen arbeiten in die Wette und
                                 liefern eine unglaubliche und immer zunehmende Menge von Fabrikaten. Die
                                 Quantitaͤt der Baumwolle, die im eben verflossenen Jahre in
                                 Großbritannien versponnen wurde, belaͤuft sich auf nahe an 288 Millionen
                                 Pfund, wovon beinahe der fuͤnfte Theil auf Schottland kommt. Von dieser
                                 Quantitaͤt roher Baumwolle lieferten die Vereinigten Staaten 213
                                 Millionen Pfund, Ostindien 20 Millionen und Westindien nur 1,600,000 Pfund. Alle
                                 diese Baumwolle, mit Ausnahme der oft- und westindischen, zahlt einen
                                 Einfuhrzoll von 5/8 Den. per Pfund. Der Zoll
                                 fuͤr Baumwolle allein belief sich daher im verflossenen Jahre auch auf
                                 690,000 Pfd. Sterl. In dem Borough Stockport befinden sich nicht weniger als
                                 10,000 Weberstuͤhle, und jeder Stuhl liefert im Durchschnitte
                                 woͤchentlich 125 Yards Baumwollzeug, so daß in diesem Orte allein
                                 woͤchentlich 1,250,000 Yards oder 710 Meilen 400 Yards Baumwollzeug
                                 fabricirt werden. Die Gebaͤude, welche hiezu noͤthig sind, die
                                 Dampfmaschinen etc. moͤgen an 800,000 Pfd. Sterl. kosten. Die Fabrikation
                                 beschaͤftigt an 15,000 Menschen, und erfordert außerdem 1428
                                 Pferdekraͤfte. Die Menge Kohlen, welche zur Erzeugung dieser Kraft und
                                 zum Heizen der Fabriken erforderlich ist, belaͤuft sich stuͤndlich
                                 auf 22,848 Pfund Steinkohlen oder woͤchentlich auf 734 Tonnen 17
                                 Zentner!“ An solche Orte gehe man, um zu sehen, was Fabrikation ist,
                              und um zu studiren, welche Vortheile und Nachtheile ein so hoher Grad von Industrie
                              unter gewissen Ortsverhaͤltnissen hervorbringt. (Galignani's Messenger, N. 5565.)
                           
                        
                           
                           Oeffentliche Versammlung des Vereins „Bund der
                                 Voͤlker fuͤr Handel und Gewerbe.“
                              
                           Am 27. Januar d. J. hatte die zweite oͤffentliche Versammlung der Theilnehmer
                              und Foͤrderer des Vereins, „Bund der Voͤlker fuͤr
                                 Handel und Gewerbe,“ zur Kenntnißnahme und Verstaͤndigung
                              uͤber Zwek und Mittel der Gesellschaft, Statt. Hr. Hotop hielt einen Vortrag uͤber die Garantien der Unternehmung. Die
                              Errichtung der Eisenbahn ward als erstes Filialgeschaͤft der allgemeinen
                              Association hervorgehoben und bemerkt, daß die Statuten derselben bereits genehmigt
                              seyen. Die Garantie der Sicherheit der Capitalien sezt der Redner auf folgende acht
                              Punkte: 1) Ueberzeugung von dem Nuzen der Unternehmung und einer zu ermittelnden
                              Dividende von 15 Proc. und daruͤber; 2) materielle Moͤglichkeit der
                              Ausfuͤhrung; 3) Vorhandenseyn der noͤthigen technischen Kenntnisse
                              (Ritter von Baader, Hr. List
                              in Hamburg – Unternehmer einer der groͤßten Eisenbahnen in Amerika
                              – Oberberginspector Schaͤffer in Hessen,
                              der bereits eine Eisenbahn von 4000 Fuß auf dem Meisner angelegt); 4)
                              zwekmaͤßige Leitung durch eine einsichtsvolle Direktion und einen
                              sachkundigen technischen Rath; 5) weise und gerechte Principien, Geseze und
                              Statuten; 6) gehoͤrige Verwendung der eingeschossenen Gelder (eine Anzahl der
                              vermoͤgensten Einwohner Kassels sind zu Cassencuratoren bestellt); 7)
                              Oeffentlichkeit der Verhandlungen; 8) jaͤhrliche Rechnungsablage. Hr. Strubberg theilte sodann die Grundzuͤge der
                              Statuten der Geschaͤftsbank mit. Hr. Habich d.
                              aͤ. sprach von der einzufuͤhrenden Oeffentlichkeit aller
                              Geschaͤftsverhandlungen. Hr. Schmitz sprach sodann
                              uͤber das belebende Princip aller producirenden Thaͤtigkeit. Er
                              fuͤhrte an, wie die bluͤhende Rhein-Dampfschifffahrt lediglich
                              durch Credit geschaffen sey; die rheinisch-westindische Compagnie aber eben
                              darum hinter ihrem Zweke zuruͤkgeblieben, weil sie erst die Kapitalien
                              kuͤmmerlich ansammeln wollen. Hr. Architect Hartdegen sprach hierauf umstaͤndlich uͤber die Vortheile
                              der Eisenbahnen. Derselbe schlug die Anlegung einer Eisenbahn zwischen Luͤbeck und Donauwerth,
                              94 Meilen lang, vor. Die Erbauungskosten berechnet er nach Analogie der zwischen St.
                              Etienne und Lyon angelegten, 8 3/4 deutsche Meilen langen Eisenbahn. Waͤhrend
                              die deutsche Meile der franzoͤsischen Eisenbahn 395,345 Thlr. gekostet,
                              berechnet er die Kosten der deutschen auf die Meile nur zu 300,000 Thlr.; er hat
                              aber eine Einrichtung erfunden, mittelst der in der halben Zeit die Bahn mit 1/3 der
                              Kosten (100,000 Thlr. fuͤr die Meile) erbaut werden koͤnne. Dieß
                              betraͤgt auf 130 Meilen (die Matronalbahn naͤmlich 94 Meilen, und 3
                              Filialbahnen, von Bremen nach Wisselhovede 7 M., von Hannover nach Braunschweig 7
                              M., und von Guxhagen, oberhalb Kassel, nach Frankfurt a. M. 22 M.) 13 Mill. Thlr.,
                              dazu noch fuͤr Grundstuͤke, Wagen, Maschinen, Gebaͤude,
                              technische und administrative Leitung 2 Mill. Thlr., in Allem 15 Mill. Thlr. Der
                              Zeitaufwand der Transporte von Luͤbeck bis Donauwerth (94 Meilen)
                              betraͤgt nur 18 3/4 Stunden. Die ganze jaͤhrliche Einnahme auf dieser
                              Bahn (mit Analogie der Bahn zwischen St. Etienne und Lyon) 7,266,666 Thlr., die
                              Ausgabe 2,726,666, welches Resultat eine Dividende von etwa 33 Procent herausstellen
                              wuͤrde. Zum Baufonds uͤbergehend wird dessen Anschaffung auf drei
                              verschiedene Weisen angegeben: 1) durch Ausgabe von Actien gegen Baar; 2) durch
                              Ausgabe von Grundpfandbriefen (Hypothekenbank) und 3) durch Ausgabe von
                              Transportbillets, auf welche 1/4 des Werthes sogleich bezahlt wird, das Uebrige aber
                              nach Vollendung der Bahn zu bezahlen und alsdann bei den Frachten in Zurechnung zu
                              bringen ist.