| Titel: | Verbesserungen an den Maschinen zum Kardätschen und Flöthen der Wolle und anderer Faserstoffe, auf welche sich David Selden, Kaufmann zu Liverpool, in Folge einer von einem Fremden erhaltenen Mittheilung, am 22. November 1831 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 47, Jahrgang 1832, Nr. LXIII., S. 361 | 
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                        LXIII.
                        Verbesserungen an den Maschinen zum
                           Kardaͤtschen und Floͤthen der Wolle und anderer Faserstoffe, auf welche
                           sich David Selden, Kaufmann
                           zu Liverpool, in Folge einer von einem Fremden erhaltenen
                           Mittheilung, am 22. November 1831 ein Patent
                           ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. October 1832, S.
                              309.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              V.
                        Selden, Maschine zum Kardaͤtschen der Wolle.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung besteht in einer Vorrichtung, welche ich an einer oder an mehreren
                              Kardaͤtsch- und Floͤth-Maschinen (carding and slubbing engines) anbringe, und durch welche die Wolle oder
                              sonstigen Faserstoffe direct von der Kardaͤtschmaschine ohne Dazwischenkunft
                              eines Strekwerkes, der sogenannten Billy- oder irgend einer anderen Maschine
                              in Form von Floͤthen oder Wuͤrsten (slubbings) abgenommen werden koͤnnen. Um meine Erfindung und meine
                              Patent-Anspruͤche vollkommen deutlich und verstaͤndlich zu
                              machen, will ich meine Patent-Erklaͤrung mit der Beschreibung des
                              sogenannten Krazprocesses (scribbling process)
                              beginnen.
                           Wir wollen annehmen, die Wolle oder der sonstige Faserstoff, welcher bearbeitet
                              werden soll, werde in eine gewoͤhnliche Krazmaschine gebracht, und man wolle
                              ihn in verschiedenen Fließen von bestimmter Breite aus derselben erhalten. Wenn nun
                              in diesem Falle der Kardaͤtschcylinder beilaͤufig 4 Fuß 6 Zoll lang
                              ist, so lege ich ein Zoll dikes Brett mit der Kante der Laͤnge nach
                              uͤber die Mitte des Speisetuches, so daß die Wolle oder der Faserstoff auf
                              diese Weise auf dem Speisetuche in zwei Theile getheilt wird, und auch bei seinem
                              weiteren Fortschreiten getheilt erhalten wird. In Folge dieser Abtheilung des
                              eingetragenen Materiales wird dasselbe getheilt durch die Maschine gehen, so daß es
                              folglich, wenn es an den Streich- oder Doffer-Cylinder gelangt, in
                              zwei getrennten Fließen (slivers) abgenommen werden kann. Die Krazmaschine ist so
                              allgemein bekannt, daß ich deren Einrichtung nicht zu beschreiben brauche; da einige
                              Theile aber, auf welche ich mich hier beziehen werde, modificirt oder verbessert
                              sind, so habe ich dieselben in der Zeichnung dargestellt. Fig. 11 ist ein
                              Laͤngenaufriß der Krazmaschine; Fig. 12 hingegen stellt
                              einen Queraufriß oder eine Fronteansicht derselben vor. a soll der große Kardaͤtschcylinder seyn, waͤhrend b der kleinere Cylinder ist, von welchem die Wolle aufgenommen wird, ehe
                              sie mit dem Streich- oder Doffer-Cylinder c in Beruͤhrung kommt.
                           Die Wolle oder der sonstige Faserstoff wird, wie oben gesagt wurde, auf die
                              beschriebene Weise in der Maschine in zwei Theile getheilt, und folglich auch von
                              dem Streichkamme d in zwei Fließen von dem
                              Streichcylinder abgestrichen. Diese Fließe werden einzeln durch die sich umdrehende
                              Trompetenroͤhre e gefuͤhrt, welche sich
                              vor dem Streichcylinder befindet, und deren Mittelpunkt mit der tiefsten Bewegung
                              des Streichkammes auf gleicher Hoͤhe steht. Von hier aus gelangt das Fließ an
                              ein Paar Strekwalzen f, welche unmittelbar jeder
                              Trompetenroͤhre gegenuͤber aufgezogen sind. Die
                              Trompetenroͤhren, deren je nach der Breite der Maschine zwei oder mehrere
                              seyn koͤnnen, kann man mittelst Baͤndern oder Laufriemen, welche von
                              einer sich drehenden Trommel her um die an den Trompetenroͤhren befindlichen
                              Rollen laufen, in drehende Bewegung sezen, so daß das Fließ auf seinem Durchgange
                              durch diese Roͤhren, von denen in Fig. 16 eine einzeln
                              fuͤr sich dargestellt ist, einen geringen Grad von Drehung erhaͤlt.
                              Der Grad der Drehung haͤngt von der Geschwindigkeit der Umdrehungen der
                              Trompetenroͤhren, so wie auch von jener der Strekwalzen ab, welche, so wie
                              sie sich umdrehen, die Floͤthen nach Vorwaͤrts fuͤhren. Diese
                              Strekwalzen koͤnnen dadurch getrieben werden, daß ein Laufband, welches von
                              einem Ringer, der sich an der Welle eines der sich drehenden Cylinder befindet, her
                              um die Rolle ge laͤuft; denn diese Rolle
                              befindet sich an der Welle der unteren Strekwalzen, welche durch die Reibung an den
                              oberen Strekwalzen auch diese in Bewegung sezen werden. Von den Strekwalzen laufen
                              die Floͤthen vorwaͤrts, wo sie auf folgende Weise in Cops aufgewunden
                              werden. Wie man naͤmlich aus Fig. 12 sieht, sind
                              kleine Trommeln hh an Wellen aufgezogen, welche
                              sich in Zapfenlagern drehen, und welche durch ein uͤber die Rolle i laufendes Laufband oder durch eine sonstige andere
                              Vorrichtung getrieben werden. In den Gabeln der schief geneigten Arme k, k, k, k sind Spulen mit Zapfen aufgezogen, welche so
                              weit herabgelassen sind, daß sie auf dem Umfange der Trommeln h aufruhen, so daß die Spulen durch die Reibung, welche auf diese Weise
                              entsteht, gleichfalls getrieben werden. Wenn daher die Floͤthen von den
                              Strekwalzen her an die Spulen gezogen und daselbst angebunden werden, so werden sich
                              die Spulen, so wie sich die Trommeln drehen, gleichfalls drehen, und folglich die
                              Floͤthen auf sich aufwinden.
                           Damit dieses Aufwinden jedoch gleichfoͤrmig und regelmaͤßig geschehe,
                              und damit der Cop die Form eines Cylinders mit kegelfoͤrmigen Enden erhalte,
                              laͤuft die Floͤthe durch einen langen Spalt oder durch einen
                              hakenfoͤrmigen Fuͤhrer, der sich an dem sich schwingenden Arme l befindet. Diese Schwingarme haͤngen an Stiften
                              oder Zapfen, welche durch Loͤcher in diesen Armen gehen, an dem
                              Scheitelriegel m, wie man dieß in Fig. 12 sieht; ihre
                              Hin- und Herbewegung erhalten sie dadurch, daß sie an ihren oberen Enden
                              durch Zapfengefuͤge mit dem hin und her schiebbaren Riegel nn in Verbindung stehen. Die Hin- und
                              Herbewegung dieses lezteren Riegels wird durch eine Schraube ohne Ende o, welche sich an der Welle der kleinen Trommeln hh befindet, hervorgebracht, indem dieselbe in ein
                              horizontales, an der senkrechten Welle p aufgezogenes
                              Rad eingreift, und dieses Rad in drehende Bewegung sezt. An dem oberen Ende dieser
                              Welle p befindet sich ein horizontales Herzrad q, welches sich zwischen den beiden in dem schiebbaren
                              Riegel n befestigten Stiften rr bewegt. So wie sich folglich das Herzrad q umdreht, wird der Riegel n
                              dadurch auf den Lagern jj hin und her geschoben,
                              wodurch die Hebel und Fuͤhrer in schwingende Bewegung gerathen, und die
                              Floͤthen so vertheilt werden, daß sie von einem Ende der Spulen zum anderen
                              in regelmaͤßigen Windungen aufgewunden werden. In dem Maße, als sich die
                              Spulen fuͤllen, und als sich der Durchmesser der Cops vergroͤßert,
                              steigen dieselben in ihren gabelfoͤrmigen Anwellen oder Zapfenlagern empor,
                              und die Folge hievon ist, daß die Floͤthen in dem Fuͤhrungshaken eine
                              hoͤhere Stellung erhalten, daß folglich die Hebelthaͤtigkeit der
                              Fuͤhrungsarme verkuͤrzt wird, und daß die Floͤthen mithin nicht
                              mehr bis an die Enden der Spulen gefuͤhrt werden, so daß die Cops auf diese
                              Weise ohne irgend eine andere Vorrichtung kegelfoͤrmige Enden erhalten. Die
                              Spulen mit den nach der angegebenen Methode gebildeten Cops werden dann in einen
                              Haspel gebracht, in welchem man so viele Floͤthen, als zur Speisung der
                              naͤchsten Kardaͤtschmaschine noͤthig sind, auf eine große,
                              horizontale Spule aufwindet, deren Laͤnge der Laͤnge der Cylinder der
                              Kardaͤtschmaschine entspricht. Ist aber die Wolle oder der sonstige
                              Faserstoff bereits so gut gekrazt oder kardaͤtscht, daß sie unmittelbar auf
                              die Finir-Kardaͤtschmaschine gebracht werden kann, so windet man so
                              viele Floͤthen von den in dem Haspel befindlichen Cops auf die horizontale
                              Spule, als von dem Streicher der Finir-Kardaͤtschmaschine Faden
                              genommen werden sollen. Die auf diese Weise mit Floͤthen gefuͤllte,
                              große Spule wird hierauf hinter der Finir-Kardaͤtsche horizontal in
                              die Stellung des Speisungstuches gebracht.
                           Diese Einrichtung erhellt aus Fig. 13, welche eine
                              Seitenansicht oder einen Aufriß der Finir-Kardaͤtschmaschine
                              darstellt, waͤhrend Fig. 14 einen
                              Laͤngendurchschnitt derselben durch die Mitte der Maschine zeigt. Diese
                              Finirmaschine ist eine einfache Kardaͤtschmaschine mit zwei Streichwalzen, welche mit
                              Kardaͤtschenringen von beilaͤufig 1 Zoll Breite uͤberzogen
                              sind. Die Kardaͤtschenringe sind so um die Walzen gezogen, daß zwischen je
                              zwei Ringen ein Raum von beilaͤufig 1 Zoll bleibt, und die Walzen sind so
                              uͤber einander angebracht, daß jene Theile der Hauptkardaͤtschenwalze,
                              welche nicht durch die Ringe der oberen Streichwalze abgenommen werden, es von der
                              unteren Streichwalze werden.
                           Die große, mit den Floͤthen gefuͤllte Spule wird auf die angegebene
                              Weise horizontal so hinter der Maschine angebracht, daß sich die Zapfen derselben
                              bei a, wie man in Fig. 13 und 14 sieht, in
                              Zapfenlagern drehen. Die Enden des Floͤthen werden einzeln durch Oeffnungen,
                              welche sich zwischen den Scheidewaͤnden der Fuͤhrstange b befinden, durchgefuͤhrt, damit jedes Ende auf
                              einen abgesonderten Ring der Streichwalze gelange. Die Wolle oder der sonstige
                              Faserstoff wird dann durch die Speisewalzen cc
                              nach Vorwaͤrts gefuͤhrt, und, wenn sie durch die Maschine gegangen und
                              in derselben die gewoͤhnliche Behandlung erlitten hat, vorne von den Ringen
                              der beiden Streichwalzen dd abgenommen. Dieß
                              geschieht durch die sich schwingenden Streichkaͤmme ee, welche ganz auf die gewoͤhnliche Weise
                              durch eine Stange und ein Kniestuͤk f in Bewegung
                              gesezt werden. Vorne vor jedem Kardaͤtschenringe sind eine sich drehende
                              Roͤhre g und ein Paar Strekwalzen hh angebracht, so daß eine Reihe solcher
                              Roͤhren und Walzen quer durch die ganze Maschine laͤuft. An den
                              Riegeln, welche die Roͤhren g tragen, sind
                              Fuͤhrstangen ii befestigt, welche aus
                              duͤnnen Stuͤken Holz bestehen, und deren eingeschnittene
                              Raͤnder in den Fugen zwischen den Kardaͤtschenringen stehen. Diese
                              Fuͤhrstangen dienen dazu, die Fließe von einander getrennt zu erhalten, und
                              sie einzeln in die entsprechenden Roͤhren zu leiten.
                           Die unteren Strekwalzen h werden durch Rollen und
                              Laufbaͤnder, welche von irgend einem sich drehenden Theile der Maschine
                              herlaufen, in drehende Bewegung gesezt, waͤhrend sich die oberen in Folge der
                              Reibung drehen. Welche Geschwindigkeit man den Streichwalzen geben mag, so soll die
                              Geschwindigkeit der Strekwalzen um beilaͤufig 1/3 oder 1/4 geringer seyn,
                              damit die Fasern der Wolle oder des sonstigen Faserstoffes in den Floͤthen
                              oder Wuͤrsten in dichten Spiralen zu liegen kommen. Diese Drehung wird je
                              nach der Geschwindigkeit der sich drehenden Roͤhren g groͤßer oder geringer seyn; doch ist es am besten, wenn die
                              Floͤthen keine groͤßere Drehung erhalten, als eben noͤthig ist,
                              um deren Fasern an einander zu halten.
                           Von den Strekwalzen aus gelangen die Floͤthen vorwaͤrts an den
                              Aufwindapparat, welcher vorne an der Kardaͤtschmaschine in einem Gestelle
                              aufgezogen, und wie man aus Fig. 13 sieht, durch ein
                              Winkelraͤderwerk damit verbunden ist. Dieser Aufwindapparat besteht
                              naͤmlich aus
                              einem Gestelle oder Rahmen, in welchem sich zwei Trommeln kk befinden, die sich in senkrechter Richtung an
                              horizontal gestellten Wellen drehen. Ueber diese Trommeln laͤuft ein endloses
                              Band llll, welches man in der Fronteansicht Fig. 15 am
                              deutlichsten sieht. Unter diesem Bande sind zur Unterstuͤzung desselben zwei
                              Bretter an dem Gestelle befestigt, und an den Raͤndern dieser Bretter sind
                              die gabelfoͤrmigen Pfosten nnn angebracht,
                              in denen sich die Zapfen oder Wellen einer Reihe von Spulen ooo drehen.
                           Diese Spulen bestehen aus hoͤlzernen Walzen mit kleinen metallenen Zapfen,
                              welche in die gabelfoͤrmigen Pfosten nn
                              eingesezt werden; sie ruhen auf dem endlosen Bande ll. So wie nun die Trommeln kk durch das
                              in Fig. 13
                              ersichtliche Winkelraͤderwerk, oder auf irgend eine andere zwekmaͤßige
                              Weise, in drehende Bewegung gesezt werden, so wird das endlose Band ll in der durch Pfeile bezeichneten Richtung
                              laͤngs der Bretter mm herumgefuͤhrt;
                              und da sich die Spulen oo auf diesem endlosen
                              Bande reiben, so folgt hieraus, daß auch sie sich um ihre Achsen drehen
                              muͤssen. Die Floͤthen oder Wuͤrste werden von den Zugwalzen hh her in halbkreisfoͤrmigen oder gebogenen
                              Armen uͤber die Fuͤhrstangen pp
                              gefuͤhrt, und einzeln an den Spulen befestigt, so daß sie, so wie sich das
                              endlose Band bewegt und die Spulen um ihre Achsen dreht, auf diese Spulen
                              aufgewunden werden.
                           Damit die Floͤthen jedoch gehoͤrig vertheilt und von einem Ende der
                              Spule zum anderen in gleichmaͤßigen Windungen aufgewikelt werden, ist die
                              Einrichtung getroffen, daß sich die gekruͤmmten Arme mit den
                              Fuͤhrstangen pp abwechselnd nach
                              vor- und ruͤkwaͤrts bewegen. Diese Bewegung erhalten sie
                              naͤmlich durch die langen Schwinghebel qq,
                              welche sich an den Fuͤhrstangen befinden, und welche mit den Enden einer
                              laͤngs der Fronte des Aufwindgestelles laufenden Achse oder Welle verbunden
                              sind. An dieser lezteren Achse oder Welle befindet sich auch ein Arm s, durch welchen sowohl die Welle als deren Schwinghebel
                              bewegt werden. An diesem Arme s ist auch eine lange
                              Verbindungsstange tt angebracht, welche unter der
                              Kardaͤtschwalze der Laͤnge nach durch die Maschine laͤuft, und
                              welche an dem einen Ende mittelst eines Riegelhakens befestigt ist, waͤhrend
                              sie an dem anderen Ende durch ein Herzrad getrieben wird. Wenn sich nun dieses
                              Herzrad, welches durch irgend eine geeignete Verbindung mit einem der drehenden
                              Theile der Maschine, in Bewegung gesezt wird, dreht, so muß sich die
                              Verbindungsstange t hin und her bewegen, und in Folge
                              dieser Bewegung werden dann auch der Arm s, die Achse
                              oder Welle rr und die Hebel qq, an denen sich die Fuͤhrstangen
                              befinden, in schwingende Bewegung kommen, so haß die Floͤthen dadurch von
                              einem Ende der Spulen
                              bis zum anderen zum Behufe des regelmaͤßigen Auswindens gleichmaͤßig
                              vertheilt werden. Damit die Spulen jedoch auch die kegelfoͤrmigen Enden
                              erhalten, die man ihnen gewoͤhnlich zu geben pflegt, so ist eine solche
                              Einrichtung getroffen, daß die Querbewegung der Fuͤhrstangen in dem Maße
                              kuͤrzer wird, als die Spule an Durchmesser zunimmt.
                           In Fig. 14
                              sieht man bei u einen kleinen Triebstok, der sich an
                              einer Welle in dem Riegelhaken, der sich am Ende der Verbindungsstange tt befindet, bewegt, und welcher in eine an dem
                              Arme s angebrachte Zahnstange eingreift. An der Welle
                              dieses Triebstokes ist ein kleiner herabhaͤngender Hebel v und auch ein Sperrad w
                              angebracht, und an dem oberen Ende dieses herabhaͤngenden Hebels ist eine
                              Aufhaltschnur befestigt, deren entgegengeseztes Ende an einem feststehenden Riegel
                              angebunden ist. Wenn nun durch das Umdrehen des groͤßeren Durchmessers des
                              Herzrades die Verbindungsstange t mit dem Arme s nach Vorwaͤrts bewegt wird, so wird die
                              Aufhaltschnur den oberen Arm des kleinen herabhaͤngenden Hebels v anziehen, und dadurch bewirken, daß sich der Triebstok
                              dreht, und um einen oder zwei Zaͤhne in der Zahnstange emporsteigt; und wenn
                              dieß geschieht, so wird nothwendig dieses Ende der Verbindungsstange emporgehoben,
                              waͤhrend die in die Zaͤhne des Sperrrades fallenden Sperrkegel das
                              Zuruͤkweichen verhindern. Aus dieser Einrichtung erhellt fuͤr
                              Jedermann, daß die Verbindungsstange durch mehrere auf einander folgende Bewegungen
                              allmaͤhlich bis zum Scheitel der Zahnstange emporgehoben werden wird, und daß
                              in Folge dieser Hebung eine Verkuͤrzung der schwingenden Bewegung der Hebel
                              entstehen muß, durch welche nothwendig die Querbewegung der Fuͤhrstangen
                              verkuͤrzt, und mithin das kegelfoͤrmige Ende der Spulen erzeugt werden
                              muß.
                           Da die ringfoͤrmigen Streichwalzen und die Roͤhren, so wie die meisten
                              uͤbrigen Theile der Maschine laͤngst bekannt und auch bereits
                              angewendet sind, so erklaͤre ich hier, daß dieselben einzeln fuͤr sich
                              durchaus nicht zu meiner Erfindung gehoͤren; sondern daß meine Erfindung in
                              der neuen Zusammenstellung der ganzen Maschine, durch welche die Streichwalze eine
                              groͤßere Geschwindigkeit als die Strekwalze erhaͤlt, und in der
                              gleichzeitigen Anwendung des Kammes mit der sich umdrehenden Roͤhre liegt,
                              wodurch die Fasern in den Floͤthen eine spiralfoͤrmige Richtung
                              erhalten, wodurch die Enden der Fasern nach Außen zu liegen kommen, und wodurch die
                              Fasern, je nachdem man den Unterschied zwischen der Bewegung der Streicher und der
                              Walzen modificirt, die Fasern nach Belieben mehr oder weniger spiralfoͤrmig
                              gelegt werden koͤnnen. Wenn man eine Worsted-Floͤthe erzeugen
                              will, so muß die beschriebene Krazmaschine zwei uͤber einander befindliche Streichwalzen haben,
                              von denen jede ihren eigenen Aufwindapparat und zwei Roͤhren hat, so daß vier
                              Fließe statt zweien erzeugt werden. Wenn man nun die obere Streichwalze in
                              gehoͤrige Entfernung von der Hauptwalze bringt, so wird dieselbe gerade so
                              viel Wolle von derselben aufnehmen, als man wuͤnscht, und zwar gerade die
                              laͤngste Wolle. Jener Theil der Wolle, der an der ersten Streichwalze
                              vorbeiging, wird dann von der zweiten Walze aufgenommen werden, so daß die
                              Hauptwalze auf diese Weise vollkommen befreit wird. Auf diese Weise werden also von
                              dem oberen Streicher zwei Fließe oder Floͤthen von der laͤngsten
                              Wolle, von dem unteren hingegen zwei von der kuͤrzesten Wolle genommen und
                              auf die Spulen aufgewunden, so daß der Fabrikant von dem oberen Streicher jene Wolle
                              erhaͤlt, die am besten fuͤr die Kette taugt, waͤhrend ihm der
                              untere Streicher die zum Eintrage am besten taugliche Wolle liefert. Diese Scheidung
                              der laͤngeren Wollenfasern von den kuͤrzeren mittelst zweier Streicher
                              nehme ich nun gleichfalls als neu und als einen Theil meiner Erfindung in
                              Anspruch.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
