| Titel: | Verbesserungen im Weben und Zurichten des Tuches, auf welche sich Eduard Barnard, Tuchmacher zu Nailworth bei Minchinhampton in der Grafschaft Gloucester, am 19. August 1828 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 47, Jahrgang 1832, Nr. LXV., S. 369 | 
| Download: | XML | 
                     
                        LXV.
                        Verbesserungen im Weben und Zurichten des Tuches,
                           auf welche sich Eduard
                              Barnard, Tuchmacher zu Nailworth bei Minchinhampton in der Grafschaft
                           Gloucester, am 19. August 1828 ein Patent
                           ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. Octbr. 1832. S.
                              107.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              V.
                        Barnard, Verbesserungen im Zurichten des Tuches.
                        
                     
                        
                           Der Patent-Traͤger schlaͤgt in diesem Patente zwei sogenannte
                              Verbesserungen oder Erfindungen vor. Die erste derselben betrifft einen Apparat,
                              mittelst welchem die Sahlleisten oder Sahlbaͤnder des Tuches waͤhrend
                              des Webens des Tuches im Webestuhle gleichfoͤrmig gespannt erhalten werden
                              sollen; die zweite hingegen bezieht sich auf eine Vorrichtung, durch welche das Tuch
                              vor dem Scheeren aufgerauht werden soll.
                           Fig. 7 zeigt
                              einen der Apparate zum Spannen des Tuches. Das Gestell a
                              wird mittelst Schrauben oder auf irgend eine andere geeignete Weise an dem
                              Brustbaume oder an der Seite des Webestuhles befestigt. Die beiden ausgezahnten
                              Raͤder b und c
                              erstreken sich in den Webestuhl hinein und zwar so, daß das Sahlband des Tuches in
                              den Winkel, den die beiden Raͤder mit einander machen, zu liegen kommt, und von den mit einander
                              in Beruͤhrung stehenden Theilen festgehalten wird. Die Zaͤhne beider
                              Raͤder sind aͤußerst stumpf, damit sie das Sahlband bloß festhalten,
                              ohne in dasselbe einzudringen.
                           Das Rad c wird durch den belasteten Hebel b oder mittelst einer Feder, die auf eine Schulter an
                              der Welle des Rades c druͤkt, mit dem Rade b in Beruͤhrung erhalten, so daß die
                              Zaͤhne beider Raͤder an einem gewissen Punkte auf einander passen.
                           Am Ruͤken des Rades b befindet sich ein Kreis von
                              Zaͤhnen, in welche der Triebstok e eingreift.
                              Dieser Triebstok, dessen Welle durch eine Rolle und ein Laufband getrieben wird,
                              dreht folglich das Rad b und spannt dadurch das Sahlband
                              des Tuches bis zum gehoͤrigen Grade.
                           Es versteht sich von selbst, daß auf jeder Seite des Webestuhles ein solcher Apparat
                              angebracht werden muß, der das Sahlband des Tuches bei dessen Durchgang
                              festhaͤlt, und der dasselbe folglich gespannt erhaͤlt. Da die Bewegung
                              des Tuches eine sehr langsame ist, so muͤssen auch die Raͤder bc nur sehr langsam durch den Triebstok e gedreht werden. Diese Bewegung kann durch eine Rolle,
                              welche durch das Vorwaͤrtsschreiten des Weberkammes bewegt wird, mittelst
                              eines Sperrrades mit einem Sperrer, oder auf irgend eine andere geeignete Weise
                              getrieben werden.
                           Die Vorrichtung, welche der Patent-Traͤger zum Aufrauhen des Tuches,
                              welches geschoren werden soll, benuzt haben will, besteht aus einer Reibe von
                              Buͤrsten, welche uͤber das Tuch laufen, waͤhrend das Tuch durch
                              die Schermaschine geht.
                           In Fig. 8
                              stellt aa das festgespannte, durch eine
                              Scheermaschine laufende Tuch vor; bb sind zwei in
                              der Maschine aufgezogene Walzen, welche sich um ihre Achsen drehen. Ueber diese
                              Walzen laͤuft ein endloses Band, welches uͤberall mit Buͤrsten
                              besezt ist, die beim Umdrehen der Walzen bb
                              uͤber das Tuch laufen, und dadurch das Tuch so aufrauhen, daß es von den
                              Scheelen, die hinter den Buͤrsten nachfolgen, ergriffen und abgeschnitten
                              werden kann.
                           Aus dem Brette dd stehen zwei Arme hervor, welche
                              die Stange ee tragen. Diese Stange ist dazu
                              bestimmt, auf die Oberflaͤche des Tuches zu druͤken, damit dasselbe
                              bei seinem Durchgange durch die Maschine bestaͤndig flach und eben erhalten
                              wird.
                           Der zulezt beschriebene Theil der Maschine ist an Armen oder Hebeln, welche an dem
                              vorderen Theile der Scheermaschine hervorstehen, aufgezogen, und so eingerichtet,
                              daß er an Angelgewinden gehoben oder gesenkt werden kann, damit er sich, wenn es
                              noͤthig seyn sollte, leicht von dem Tuche emporheben laͤßt.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
