| Titel: | Beschreibung einer verbesserten Davy'schen Sicherheitslampe; von Hrn. J. Renaux. | 
| Fundstelle: | Band 47, Jahrgang 1832, Nr. LXXIV., S. 410 | 
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                        LXXIV.
                        Beschreibung einer verbesserten Davy'schen Sicherheitslampe; von Hrn.
                           J. Renaux.
                        Aus dem Bulletin de la Société
                                 d'encouragement. Octbr. 1832, S. 381.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. VI.
                        Renaux, Beschreibung einer Davy'schen
                           Sicherheitslampe.
                        
                     
                        
                           Die Davy'sche Sicherheitslampe laͤßt, so wie sie
                              bisher verfertigt worden, noch Vieles zu wuͤnschen uͤbrig: sie
                              leuchtet schlecht, und das Licht, welches sie gibt, reicht, da es zum Theil von den
                              schwarzen Waͤnden der Bergwerke absorbirt wird, nicht hin, den Arbeitern so
                              viel Licht zu verschaffen, als sie zu ihrer Arbeit noͤthig haben.
                           Um diesem Umstande abzuhelfen, verbesserte man diese Lampe in England auf eine Weise,
                              welche deren Benuzung viel bequemer macht.
                           Diese neue Sicherheitslampe besteht aus einer Oehlbuͤchse, Fig. 35
                              a, uͤber welcher sich ein Dochttraͤger
                              befindet. Der obere Theil der Lampe, welcher aus dem etwas kegelfoͤrmig
                              geformten, drahtenen Rauchfange b, und aus dem
                              Gehaͤuse c besteht, welches den Rauchfang umgibt,
                              und den Dekel d traͤgt, ist an einer Scheibe oder
                              einem Halsringe festgemacht, dessen Durchmesser so groß ist, als jener der Basis des
                              Rauchfanges. In der Dike dieses Halsringes ist der obere Umschlag einer Glaskugel
                              f angebracht, und verkittet, damit dieselbe
                              luftdicht schließe.
                           
                           Der untere Umschlag der Glaskugel wird von einer zweiten Scheibe mit einem Halsringe
                              aufgenommen, welcher Halsring einen Schraubengang hat, der uͤber den Halsring
                              der Oehlbuͤchse geht. Das Licht ist also bei dieser Einrichtung nicht in ein
                              Drahtgitter, sondern in eine Glaskugel eingeschlossen, und hieraus folgt, wie
                              Jedermann einsehen wird, daß die Lampe weit mehr Licht geben muß. An der alten Lampe
                              nimmt die Intensitaͤt des Lichtes ab, und der Drahtfaden, welcher durch den
                              Rost, oder durch den Koͤrper, mit dem er uͤberzogen ist, um ihn gegen
                              die Oxydation zu schuͤzen, diker wird, gibt kaum den sechsten Theil des
                              Lichtes ab, den er erhielt; waͤhrend bei der neuen Einrichtung kein einziger
                              Lichtstrahl absorbirt wird oder verloren geht.
                           Was die Dauerhaftigkeit der neuen Lampe betrifft, so kommt sie in dieser Hinsicht
                              wenigstens jener der alten Lampe gleich. Da das Glas der Glaskugel naͤmlich,
                              bei einem Durchmesser der lezteren von 10 Centimeter, einen Centimeter dik ist, so
                              kann die Lampe leicht allen Stoͤßen widerstehen, denen sie gewoͤhnlich
                              ausgesezt ist. Da das Glas jedoch ein schlechter Waͤrmeleiter ist, so
                              koͤnnte man glauben, daß dasselbe durch die Einwirkung der Waͤrme
                              leicht, zum Zerspringen veranlaßt wuͤrde. Dem ist aber nicht so; man braucht,
                              um einem solchen Unfaͤlle vorzubeugen, die Glaskugel nur gehoͤrig
                              anzulassen, ehe man sie uͤber die Lampe bringt.
                           Hieraus erhellt hinreichend, daß die neue Lampe sehr gut leuchtet, und daß man
                              dieselbe dem Arbeiter also ohne Sicherheitsschloß in die Hand geben kann, indem
                              aller Grund zum Oeffnen der Lampe, welches dem Arbeiter so oft Verderben bringt,
                              ohnedieß wegfaͤllt.
                           Man bedient sich dieser Lampe allgemein in den Bergwerken von Sunderland und
                              Staffordshire; man steigt damit in die Theerschachte, in die tiefsten Stollen und
                              Schachte, in Keller, in Wasserleitungen, und in alle dergleichen Raͤume, in
                              denen sich detonirende Gase und Kohlenwasserstoffgas angehaͤuft haben
                              konnten.
                           Hr. Oliphant Sheen zu London, Holborn-Hill, der
                              Andreaskirche gegenuͤber, verkauft solche Lampen das Stuͤk zu 10
                              Shillings (6 fl.)Hr. Payen, der der Société d'encouragement einen vortheilhaften Bericht
                                    uͤber diese verbesserte Davy'sche
                                    Sicherheitslampe erstattete, bemerkt, daß man uͤber der Glaskugel
                                    wohl einen duͤnnen kupfernen Ring, dessen Durchmesser um ein Paar
                                    Linien groͤßer, als der Durchmesser der Glaskugel waͤre,
                                    anbringen koͤnnte, damit das Glas noch sicherer gegen ein Zerspringen
                                    geschuͤzt ist, im Falle kaltes Wasser auf das heiße Glas tropfen
                                    sollte. A. d. Ueb. –
                           
                        
                     
                  
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