| Titel: | Verbesserungen an den Hemmschuhen für Landkutschen und andere Räderfuhrwerke, mit deren Hülfe die Bewegung dieser Fuhrwerke langsamer gemacht oder ganz angehalten werden kann, und auf welche sich Robert Parker, Lieutenant in der königl. Marine, von Hackney, Middlesex, am 31. Januar 1829 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 50, Jahrgang 1833, Nr. XX., S. 99 | 
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                        XX.
                        Verbesserungen an den Hemmschuhen fuͤr
                           Landkutschen und andere Raͤderfuhrwerke, mit deren Huͤlfe die Bewegung
                           dieser Fuhrwerke langsamer gemacht oder ganz angehalten werden kann, und auf welche sich
                           Robert Parker,
                           Lieutenant in der koͤnigl. Marine, von Hackney, Middlesex, am 31. Januar 1829 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts 1833. Supplement, S.
                              127.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              II.
                        Verbesserungen an den Hemmschuhen fuͤr Landkutschen
                           etc.
                        
                     
                        
                           Der Patenttraͤger sagt, seine Erfindung bestehe in einer mechanischen
                              Vorrichtung, die dem Principe nach mit dem Baue des menschlichen Fußes einige
                              Aehnlichkeit hat, indem sie mit einem Knie- und Knoͤchelgelenke
                              ausgestattet ist. Sie besteht naͤmlich aus einem eisernen Hebel, den man das
                              Bein nennen kann, und der durch eine Art von Kniegelenk so an der Achse des Wagens
                              angebracht ist, daß er emporgehoben oder herabgelassen werden kann. Am Grunde dieses
                              Hebels befindet sich ein breites Stuͤk, welches durch das
                              Knoͤchelgewinde festgehalten, und der Schuh genannt wird. Dieser Schuh
                              gleitet, wenn die Vorrichtung in Anwendung kommt, auf der Erde, und hebt das
                              laufende Rad aus seinem Zapfenlager empor.
                           In Fig. 21
                              sieht man den Hemmschuh unter den Waͤgen hinauf gezogen, und folglich außer
                              Thaͤtigkeit; das Rad ist durch den punktirten Kreisbogen als auf der Erde
                              laufend dargestellt. Fig. 22 zeigt den
                              Hemmschuh in Thaͤtigkeit, indem der Schuh mit der Erde in Beruͤhrung
                              steht, waͤhrend das Rad von demselben emporgehoben ist. Das Gewicht des
                              Fuhrwerkes wird hier von dem Hemmschuhe statt von dem Rade getragen, und folglich
                              entsteht beim Fortgleiten dieses Hemmschuhes auf der Erde eine sehr bedeutende
                              Reibung, durch welche das Fortrollen des Wagens verhindert wird.
                           
                           Die Achse des Hinteren Wagenrades ersieht man in a, und
                              unmittelbar unter diesem befindet sich das Kniegelenk des Beines b, welches an der Achse befestigt ist. Dieses Bein
                              besteht aus einer geraden Eisenstange, an deren unterem Ende der Schuh c mittelst des Knoͤchelgelenkes angebracht ist.
                              Am Ruͤken dieses Schuhes c befindet sich eine
                              Verlaͤngerung, durch welche der Stift oder das, Drehgelenk des Stuͤkes
                              e geht. Durch dieses Stuͤk e geht ferner der gekruͤmmte Hebel f, welcher sich um einen in dem Beine befindlichen
                              Stifte dreht, und welcher mittelst einer Schlinge oder Spalte g, die uͤber dessen Ende herabsinkt, in der erhobenen, in Fig. 20
                              ersichtlichen, Stellung erhalten wird.
                           Hieraus ergibt sich, daß der gebogene Hebel f, wenn er
                              von der Schlinge oder Spalte g festgehalten wird, das
                              Stuͤk e und den verlaͤngerten Theil des
                              Fußes f emporhaͤlt, so daß der Schuh auf diese
                              Weise in einer Stellung erhalten wird, in welcher dessen Sohle gegen die Erde
                              gerichtet ist, und in welcher er auch noch durch die Kette h, die von dem unteren Theile des Wagens herablaͤuft, sicher
                              festgehalten wird.
                           Wenn nun dieser Hemmschuh in Anwendung gebracht werden soll, so braucht eine hinten
                              auf dem Wagen sizende Person nur die Ketten, welche oben saͤmmtlich mit
                              einander verbunden sind, loszumachen, und kraͤftig an der Kette i zu ziehen, damit auf diese Weise der gekruͤmmte
                              Hebel emporgehoben, und aus der Stellung Fig. 21 in die Stellung
                              Fig. 22
                              gebracht wird, wo dann die Schlinge oder Spalte g
                              uͤber das Ende des gekruͤmmten Hebels herabfallt, und denselben in der
                              zum Hemmen noͤthigen Stellung festhaͤlt.
                           Um den Hemmschuh wieder von der Erde emporzuheben, damit das Rad wieder in
                              Thaͤtigkeit kommen kann, wird zuerst das an der Schlinge g angebrachte Tau oder die Kette k angezogen, wodurch dann die Schlinge g von
                              dem Ende des gekruͤmmten Hebels abgleitet, so daß dieser Hebel und mit ihm
                              auch das Stuͤk e hierauf sogleich
                              herabfaͤllt, und daß sich der Schuh also nach Aufwaͤrts dreht, so wie
                              der Umfang des Rades mit der Erde in Beruͤhrung kommt. Der Hemmschuh kann
                              dann mittelst der Kette k in die Stellung, in der man
                              ihn in Fig.
                                 20 sieht, emporgehoben, und an einem eigens hierzu angebrachten Haken
                              eingehaͤngt werden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
