| Titel: | Bemerkungen über Hrn. F. O. N. Rutter's neue Heizmethode; mitgetheilt von einem Augenzeugen der Versuche, welche zu Salisbury mit derselben angestellt wurden. | 
| Fundstelle: | Band 50, Jahrgang 1833, Nr. LIII., S. 254 | 
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                        LIII.
                        Bemerkungen uͤber Hrn. F. O. N. Rutter's neue Heizmethode;
                           mitgetheilt von einem Augenzeugen der Versuche, welche zu Salisbury mit derselben
                           angestellt wurden.
                        Aus dem Mechanics' Magazine No. 529, S.
                              451.
                        Bemerkungen uͤber Rutter's neue
                           Heizmethode.
                        
                     
                        
                           Der gewoͤhnliche Heizungsproceß, er mag in einem Ofen, wie man sie in unseren
                              Haͤusern trifft, oder in einem geschlossenen Ofen vor sich gehen, erfordert
                              von Zeit zu Zeit die Eintragung irgend einer Art von Brennmaterial, dessen
                              Verbrennung durch den Sauerstoff der atmosphaͤrischen Luft bewerkstelligt
                              wird. Mit der geringsten Quantitaͤt Brennmaterial die groͤßte Menge
                              Hize zu erzeugen ist eine Aufgabe, mit deren Loͤsung sich schon eine große
                              Zahl von Theoretikern sowohl als Praktikern befaßte. Bei den Versuchen nun, welche
                              beinahe taͤglich angestellt werden, um dieser Loͤsung endlich
                              naͤher zu kommen, haben wir nicht bloß die Groͤße und den Bau der
                              Oefen, die Einrichtung der Feuerzuͤge und die Eigenschaften des angewendeten
                              Brennmateriales zu beruͤksichtigen, sondern es muß vorzuͤglich auch
                              der Austritt der Luft so regulirt werden, daß, waͤhrend 1/5 des Volumens der
                              Luft durch seine Verbindung mit dem Brennmateriale zur Entwikelung der Hize
                              beitraͤgt, die uͤbrigen 4/5 uns nicht des durch das eine
                              Fuͤnftel erreichten Gewinnes berauben; indem sie die dadurch erzeugte Hize
                              zum Rauchfange hinaus fuͤhren.
                           Die Verbrennung, so wie sie gewoͤhnlich geleitet wird, beurkundet die
                              Verbindung von Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff in verschiedenen
                              Verhaͤltnissen, und daß sich diese Stoffe hierbei nur in einem sehr
                              beschraͤnkten Grade mit einander verbinden, erhellt aus der großen Menge
                              Rauch, die wir aus den Rauchfaͤngen unserer Fabriken emporsteigen sehen. Es
                              ist sehr schwer diesem Verluste an Brennmaterial abzuhelfen; denn es zeigte sich
                              nicht vortheilhaft den Ofen durch eine oͤftere Eintragung von Brennmaterial
                              haͤufiger dem Zutritte der Luft auszusein. Daher kommt es denn, daß man im
                              Allgemeinen eine groͤßere Menge Brennmaterial auf ein Mal eintraͤgt,
                              als eigentlich
                              noͤthig waͤre, und daß man auf diese Weise einen periodischen Verlust
                              an Brennmaterial, und zugleich Schwankungen in dem Grade der Hize erleidet.
                           Es war waͤhrend des Winters 1832/33, daß der Patenttraͤger, Hr. Rutter, bei der Leitung der Gaswerke, welche die HH. John
                              Barlow und Comp. zu Lymington errichteten,
                              Gelegenheit hatte, taͤglich Beobachtungen uͤber den Heizungsproceß
                              anzustellen, den wir so eben in Kuͤrze beschrieben haben. Es geschah
                              naͤmlich auch hier, so wie es an den anderen englischen Gaswerken zu
                              geschehen pflegt, daß man den Steinkohlentheer, fuͤr den man nicht schnell
                              Absaz finden konnte, zugleich mit den Steinkohlen und den Kohks als Brennmaterial
                              verwendete. Die Erfahrung lehrte ihn hierbei, daß, waͤhrend die Sparsamkeit
                              und Oekonomie auf einer Seite die Benuzung eines Artikels gebot, dessen
                              Anhaͤufung in groͤßerer Menge eben so nachtheilig als
                              gefaͤhrlich werden konnte, durch dessen Verwendung als Brennmaterial bei der
                              bisher befolgten Methode andererseits doch beinahe 2/5 und in manchen Faͤllen
                              sogar 3/4 unbenuzt verloren gingen. Waͤhrend er nun uͤber die
                              Resultate verschiedener, hieruͤber angestellter Versuche nachdachte, und
                              dadurch die Ueberzeugung gewann, daß die unvollkommene Verbrennung eines
                              Koͤrpers von so großer Brennbarkeit, wie sie dem Steinkohlentheere eigen ist,
                              ganz von einem Ueberschusse an Kohlenstoff herruͤhrte, kam er auf die Idee,
                              daß das Wasser, indem es bei seiner Zersezung in Wasserstoff und Sauerstoff
                              verwandelt wird, die Verbrennung des Theeres vollkommen bewerkstelligen
                              koͤnnte, wenn dessen Zersezung geschaͤhe, waͤhrend es mit dem
                              Theere in Beruͤhrung steht.Wie es bei neuen Erfindungen gewoͤhnlich zu gehen pflegt, so geschah
                                    es auch bei dieser: d.h. es traten bereits mehrere Individuen auf, die zwar
                                    Hrn. Rutter die Prioritaͤt der Benuzung
                                    des Steinkohlentheeres in Verbindung mit Wasser als Heizmittel nicht
                                    geradezu streitig machten, die die Originalitaͤt desselben aber dach
                                    etwas in Zweifel zogen. Der erste derselben ist der aus unserem Journale
                                    schon hinlaͤnglich bekannte Oberst Macerone, welcher im Mechanics' Magazine
                                       No. 529 einen Artikel abdruken ließ, den er bereits im November
                                    1826 in demselben Journale bekannt gemacht hatte. In diesem Artikel empfahl
                                    nun Hr. Macerone allerdings die Anwendung des
                                    Steinkohlentheeres, verschiedener Oehle und dergl. zur Unterhaltung des
                                    Feuers unter den Dampfkesseln, besonders der Dampfkessel der Dampfbothe, die
                                    auf diese Weise ihren Vorrath an Brennmaterial leichter mit sich
                                    fuͤhren konnten; er erwaͤhnte aber, wie er selbst gesteht, mit
                                    keiner Sylbe der gleichzeitigen Anwendung von Wasser, so daß also beide
                                    Methoden gaͤnzlich von einander verschieden sind. – Weit
                                    naͤher verwandt mit dem Rutter'schen
                                    Verfahren ist folgender Versuch, den Hr. W. H. Weekes vor 14 Jahren anstellte, und den er nun im Mechanics' Magazine No. 533 mit folgenden Worten
                                    beschreibt: „Ich brachte gleiche Theile Theer und Wasser in eine
                                       glaͤserne Retorte von einer halben Pinte Rauminhalt, und zog den
                                       Schnabel derselben vor dem Loͤthrohre aus, bis dessen
                                       Muͤndung nur mehr 1/8 Zoll im Durchmesser hatte. Diese Retorte
                                       sezte ich uͤber eine Argand'sche
                                       Lampe, uͤber welcher ich den Inhalt derselben bei Nacht zum
                                       Sieden brachte. So wie sich nun Dampf aus der Retorte entwikelte,
                                       zuͤndete ich denselben an; ich erhielt auf diese Weise eine 8 bis 9
                                       Zoll lange Flamme, die eine solche Hize gab, daß mehrere sehr
                                       strengfluͤssige Mineralien an derselben geschmolzen werden
                                       konnten.“ Die Veranlassung zu meinem Versuche gab folgender
                                    Aufsaz, der unter der Ueberschrift: Amerikanischer
                                       Wasserbrenner im New Monthly Magazine,
                                    April 1819 bekannt gemacht worden. „Hr. Morey von New-Hampshire, heißt es naͤmlich
                                       daselbst, hat einen Apparat erfunden, den er den amerikanischen
                                       Wasserbrenner nennt, und der nichts weiter als eine Art von
                                       Loͤthrohr ist, welches sich in manchen Fallen vielleicht auch als
                                       Ofen anwenden ließe. Es wird naͤmlich Theer innig mit Dampf
                                       vermengt, wie bei der Eolipile durch eine kleine Oeffnung ausgetrieben,
                                       und dann entzuͤndet, wodurch eine große Flamme von sehr
                                       intensiver Hize entsteht. Es scheint, daß das Wasser hierbei gegen die
                                       Mitte des Flammenkegels zum Theil zersezt wird, und daß die Hize mithin
                                       durch eines der kraͤftigsten Agentien erhoͤht wird; worin
                                       die eigentliche Wirkung aber auch immer bestehen mag, so scheint das
                                       Wasser doch gewiß zur Verhinderung des Rauches und zur Erhoͤhung
                                       des Feuers und der Verbrennung von Nuzen zu seyn.“ Dieses
                                    Verfahren faͤllt allerdings im Wesentlichen mit dem Rutter'schen zusammen; doch scheint dasselbe
                                    bisher in Europa so wenig bekannt geworden zu seyn, daß Hr. Rutter das seinige kaum aus dem New Monthly Magazine geschoͤpft haben
                                    duͤrfte.A. d. Ueb.
                              
                           
                           Der erste Versuch, welchen Hr. Rutter anstellte, hatte ein
                              guͤnstiges Resultat; denn er zeigte sich aus demselben, daß der
                              Steinkohlentheer vollkommen zersezt werden koͤnne, wenn man denselben in
                              einem duͤnnen Strome, und zugleich mit einer gleichen Quantitaͤt
                              Wasser auf ein Helles Steinkohlen- oder Kohks-Feuer troͤpfeln
                              laͤßt.
                           Aus den Versuchen und Beobachtungen des Patenttraͤgers, so wie aus den
                              Mittheilungen, die derselbe Leuten machte, auf deren Zeugniß er sich berufen kann,
                              laͤßt sich schließen, daß bei der alten Methode wenigstens 40 bis 50 Gallons
                              Steinkohlentheer noͤthig waren, um einen Ofen 24 Stunden lang zu speisen. In
                              einigen Faͤllen betrug der Verbrauch oder vielmehr die Verschwendung an Theer
                              innerhalb derselben Zeit sogar bis an 70 Gallons. Dafuͤr ging aber aus einer
                              Reihe vergleichender Versuche, welche der Patenttraͤger zu Lymington, und
                              spaͤter die HH. Barlow und Comp. zu Salisbury
                              anstellten, hervor, daß je nach verschiedenen Umstaͤnden 8 bis 12 Gallons
                              Theer fuͤr 24 Stunden hinreichend waren, wenn dieselben in Verbindung mit
                              Wasser angewendet wurden. Bei der lezteren Quantitaͤt konnten die Retorten
                              mit vierstuͤndigen Ladungen betrieben werden.
                           Der Patenttraͤger erzeugte zu Lymington mehrere Wochen hinter einander mit
                              einer 22zoͤlligen York'schen D Retorte aus 8 Bushels Steinkohle von Newcastle (den
                              Bushel zu 80 Pfd.), in 20 Stunden 3800 Kubikfuß Gas, so daß also 13,300 Fuß auf die
                              Tonne und 17,100 Fuß auf den Chaldron kamen. Der Vortheil dieses Verfahrens beruht
                              jedoch nicht auf einer groͤßeren Menge erzeugten Gases allein; sondern das
                              unter diesen Verhaͤltnissen erzeugte Gas hat auch eine groͤßere
                              Dichtheit, so daß sich dieselbe in manchen Faͤllen bis auf 0,550 belief. Zu
                              Salisbury ergaben sich beinahe aͤhnliche Resultate; denn mit einer
                              12zoͤlligen D Retorte wurden innerhalb 24 Stunden
                              aus 18 Bushels Newcastler Steinkohle 7800 Fuß Gas erzeugt, so daß also auf die Tonne
                              im Durchschnitte 12,124 Fuß und auf den Chaldron 15,600 Fuß kamen.
                           Die Hize, welche durch die Verbrennung des Theeres in Verbindung mit Wasser erzeugt
                              wird, kann, obschon sie viel intensiver ist, als jene, die sich bei der
                              gewoͤhnlichen Heizmethode erzielen laͤßt, doch vollkommen regulirt
                              werden; sie ist uͤberdieß auch gleichmaͤßig, eine Eigenschaft, die
                              bloß der praktische Gasmacher zu wuͤrdigen im Stande ist.
                           Man darf nicht glauben, daß die groͤßere Hize, die bei diesem Processe erzeugt
                              wird, nur durch die vollkommenere Verbrennung des Steinkohlentheeres allein bedingt
                              ist, denn das Wasser liefert bei seiner Zersezung Materialien, die eine weit
                              groͤßere Hize zu geben im Stande sind, als irgend ein anderes Brennmaterial;
                              und da sich dessen Elemente leicht mit dem Kohlenstoffe verbinden, so laͤßt
                              sich sehr leicht begreifen, wie diese beiden Materiale einander gegenseitig
                              unterstuͤzen. Die Quantitaͤt oder die Intensitaͤt der Hize,
                              welche hier durch eine verhaͤltnißmaͤßig geringe Quantitaͤt
                              Brennmaterial erzeugt wird, verdanken wir also der Gegenwart des Wassers.
                           Man darf uͤbrigens auch noch eine weitere Bedingung dieses Processes nicht
                              unberuͤksichtigt lassen. Es wurde bereits oben bemerkt, daß der Sauerstoff
                              nur den fuͤnften Theil der in den Ofen eintretenden Luft bilde, und daß
                              folglich die uͤbrigen 4/5 dieser Luft nichts zur Verbrennung des
                              Brennmateriales beitragen. Bei dem neuen Verfahren wird nun keine groͤßere
                              Quantitaͤt Sauerstoff von Außen in den Ofen gebracht, sondern es wird in dem
                              Ofen selbst ein groͤßerer Zufluß davon erzeugt, und dabei ist dieser in dem
                              Ofen frei werdende Sauerstoff nicht von Stikstoff begleitet, der die Verbrennung
                              aufhaͤlt und die Flamme ausloͤscht, sondern derselbe entsteht in
                              Gesellschaft von Wasserstoffgas, einem der brennbarsten bekannten Gase.
                           Wir haben hier die Wichtigkeit der Rutter'schen Erfindung
                              in Hinsicht auf die Gaswerke zuerst erwaͤhnt, weil sie diesen eigentlich
                              ihren Ursprung verdankt, und weil sich die Beweise ihrer Nuͤzlichkeit und
                              Zwekmaͤßigkeit bisher hauptsaͤchlich auf diese beschraͤnken. Es
                              duͤrfte jedoch vielleicht kein Fall vorkommen, in welchem ein Feuer in einem
                              eingeschlossenen Ofen unterhalten werden muß, und in welchem sich diese Methode
                              nicht anwendbar und tauglich zeigen duͤrfte. Dampfmaschinen, sie
                              moͤgen stationaͤr, oder zum Treiben von Wagen oder Schiffen bestimmt
                              seyn, Brauereien, Branntweinbrennereien, Glashaͤuser, Handels- und
                              Kriegsschiffe sind ganz geeignete Orte fuͤr deren Benuzung, und da bei ihr
                              keine Entwikelung von Rauch Statt findet, so wird sie bald auch in vielen anderen
                              Faͤllen, in welchen die gewoͤhnliche Heizung deßhalb laͤstig
                              ist, den Vorrang erhalten.
                           Die Zeit und die beste aller Lehrmeisterinnen, die Erfahrung, werden gewiß noch auf
                              viele wichtige Verbesserungen in diesem Verfahren fuͤhren. Alle Versuche des
                              Patenttraͤgers wurden bisher nur in gewoͤhnlichen Oefen angestellt, so
                              daß an dem Baue derselben gewiß noch Vieles zu verbessern seyn wird. Statt der weit
                              ausgedehnten Oberflaͤche von Brennmaterial, welche gegenwaͤrtig unter
                              den Dampfkesseln etc. erforderlich ist, wird z.B. in Zukunft eine Oberflaͤche
                              genuͤgen, die eben hinreichend ist, um die Zersezung des Theeres und des
                              Wassers zu bewirken.
                           An einem zum Erhizen der Gasretorten bestimmten Ofen ist eine große erhizte
                              Oberflaͤche, auf welche das Brennmaterial gebracht wird, nothwendig. Unter
                              diesen Umstaͤnden wird man nun finden, daß sowohl der vegetabilische, als der
                              mineralische Theer weit mehr Wasser, als sein eigenes Volumen zur Verbrennung
                              erfordern wird. An einem Ofen hingegen, uͤber welchem sich ein Kessel
                              befindet, besteht die zersezende Oberflaͤche bloß aus den Waͤnden des
                              Ofens und dem auf den Roststangen befindlichen Brennmateriale, so daß die relativen
                              Verhaͤltnisse des brennbaren Koͤrpers und des Wassers unter solchen
                              Umstaͤnden natuͤrlich wesentlich vermieden seyn muͤssen. Bei
                              drei Versuchen, welche an Bord des Dampfbothes Glasgow angestellt wurden, zeigte
                              sich, daß beilaͤufig gleiche Quantitaͤten Theer und Wasser verbraucht
                              wurden. Die Waͤnde der Oefen bilden auf diesem Bothe einen Theil des Kessels,
                              folglich uͤbersteigt deren Temperatur nie die Temperatur des darin
                              enthaltenen Wassers.
                           Zur genauen Ermittelung und Schaͤzung der relativen Heizkraft der Materialien,
                              welche sich bei diesem Verfahren benuzen lassen, und zu denen auch
                              bituminoͤse, oͤhlige, harzige, wachsartige und fettige Substanzen
                              gehoͤren, wenn sich dieselben in fluͤssigem Zustande befinden, im
                              Vergleiche mit den Kohlen und Kohks von verschiedenen Sorten und mit verschiedenen
                              anderen Brennmaterialien ist noch eine ausgedehnte Reihe von Versuchen
                              noͤthig. Es waͤre daher sehr gut und sehr wuͤnschenswerth, wenn
                              die Praktiker dem Patenttraͤger von Zeit zu Zeit die Resultate ihrer
                              Beobachtungen mittheilen wuͤrden.
                           Dem Patenttraͤger zu Folge leisten, wenn der Proceß gehoͤrig geleitet
                              wird, 15 Pfd. Steinkohlentheer (der beilaͤufig 11 Pfd. per Gallon wiegt),
                              oder eine gleiche Quantitaͤt Stokholmer Theer zugleich mit einer etwas
                              groͤßeren Menge Wasser und mit 25 Pfd. Newcastler Kohks eben so viel als 120
                              Pfd. Newcastler Steinkohlen. Die Kosten des Verfahrens werden natuͤrlich von
                              dem relativen Preise der
                              Materialien an diesem oder jenem Orte abhaͤngen.Hr. Georg Bayley gibt im Mechanics' Magazine No. 533, in welchem auch er die großen
                                    Erwartungen, zu denen die Rutter'sche Erfindung
                                    berechtigt, beleuchtet, folgende Berechnung der Kosten der Heizung mit Theer
                                    im Vergleiche mit jener mit Steinkohlen:1 1/2 Gallons Theer kosten1 1/2 Den.25 Pfund Kohks kosten41/2   –
                                          ––––––––    Summa6       Den.Diese 1 1/2 Gallons Theer und 25 Pfd. Kohks leisten nun aber so viel als 120
                                    Pfd. Newcastler Steinkohlen, welche auf 13 1/2 Den. oder um 125 Procent
                                    hoͤher zu stehen kommen! Freilich muß man die Kosten des Apparates,
                                    womit die brennbaren Fluͤssigkeiten in das Feuer eingetragen werden,
                                    gleichfalls in Anschlag bringen. Diese Kosten sind aber nicht bedeutend, und
                                    duͤrften auf Dampfbothen wenigstens sehr leicht dadurch ersezt
                                    werden, daß der Vorrath an Brennmaterial dann einen geringeren Raum
                                    einnimmt, und daß dieser Raum zu Ladungen verwendet werden kann. Die
                                    Dampfbothe beduͤrften ferner keines so großen Rauchfanges, welcher
                                    wegen der großen Erschuͤtterungen, die er bei heftigen
                                    Windstoͤßen erleidet, haͤufige Ausbesserungen an den
                                    Dampfschiffen noͤthig machen. A. d. Ueb. Es gibt uͤbrigens Faͤlle, in welchen die relativen Kosten der
                              Materialien nicht einzig und allein in Betracht kommen. So handelt es sich z.B. bei
                              der Dampfschifffahrt, und hauptsaͤchlich bei weiten Reisen nicht bloß um die
                              Kosten des Brennmaterials, sondern beinahe noch mehr um den Raum, den er einnimmt.
                              Die Erfindung des Hrn. Rutter laͤßt uns in dieser
                              Hinsicht hoffen, daß man in Kuͤrze auf Dampfschiffen Reisen um die Welt wird
                              unternehmen koͤnnen.