| Titel: | Beschreibung einer Maschine zum Abnehmen der Haare von Biber- und anderen Fellen, auf welche sich John Walmsley, Seiden-Abwinder zu Manchester, am 15. März 1832 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 50, Jahrgang 1833, Nr. LVII., S. 272 | 
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                        LVII.
                        Beschreibung einer Maschine zum Abnehmen der
                           Haare von Biber- und anderen Fellen, auf welche sich John Walmsley, Seiden-Abwinder zu Manchester,
                           am 15. Maͤrz 1832 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. Julius 1833, S.
                              342.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        Beschreibung einer Maschine zum Abnehmen der Haare von
                           Biber- und anderen Fellen.
                        
                     
                        
                           Die Erfindung des Patenttraͤgers besteht hauptsaͤchlich in der
                              Anwendung von einem Paare sich umdrehender, gefurchter Walzen, welche die Felle in
                              gespanntem Zustande vorwaͤrts ziehen, und uͤber die Kante eines
                              Riegels fuͤhren, wo dann die rauhe Seite des Felles der Einwirkung eines
                              Schneidmessers, welches sich in einem horizontalen Rahmen hin und her bewegt,
                              ausgesezt wird.
                           
                           Das Vorzuͤglichste der fraglichen Maschine wird aus dem Fronte- und
                              Seitenaufriß, der in Fig. 43 und 44 gegeben
                              ist, deutlich werden, obwohl die Stellung des Schneidmessers eigentlich nur durch
                              einen Durchschnitt durch die Mitte der Maschine vollkommen anschaulich gemacht
                              werden kann.
                           Die Hauptdrehwelle a, a wird entweder durch eine Kurbel
                              oder einen Griff, oder durch ein uͤber den Rigger b gezogenes Laufband in Bewegung gesezt. An dem einen Ende dieser Welle
                              ist das Fluge rad c angebracht, durch welches die
                              Bewegung regulirt oder gleichmaͤßig gemacht wird. An eben dieser Welle ist
                              ferner auch das Muschelrad oder das excentrische Rad d
                              aufgezogen.
                           Die Speisungswalzen, zwischen welchen die Felle durchlaufen, sieht man bei ee; die obere Walze ruht auf der unteren, und wird
                              durch belastete Hebel herabgedruͤkt. Die drehenden Bewegungen dieser Walzen
                              sind durch Zahnraͤder, welche sich an deren Enden befinden, vermittelt.
                           Den Wagen des Schneidmessers sieht man zum Theil bei g,
                              wie sich derselbe in Falzen in dem Gestelle schiebt. Seine Hin- und
                              Herbewegung wird durch die Stange h hervorgebracht, die
                              mit dem einen Ende mit einem excentrischen, in einem Arme des Flugrades befestigten
                              Zapfen in Verbindung steht, waͤhrend ihr entgegengeseztes Ende durch ein
                              Gelenk mit dem hin und her schiebbaren Gestelle des Schneidinstrumentes oder mit dem
                              Wagen verbunden ist.
                           Die Maschine arbeitet auf folgende Weise. Das Fell wird, nachdem es zwischen den
                              Walzen durchgelaufen, ausgedehnt, und so uͤber die Kante eines Riegels
                              gefuͤhrt, daß die rauhe oder haarige Leite desselben dem Messer zugekehrt
                              ist. Die Welle a und mit ihr auch das excentrische Rad
                              d wird in kreisende Bewegung versezt, und dadurch
                              wird der groͤßere Durchmesser veranlaßt, einen mit dem Sperrkegel i in Verbindung stehenden Hebel herabzudruͤken.
                              Auf diese Weise treibt der Sperrkegel das Sperrrad k
                              jedes Mal um einen Zahn herum; und da dieses Sperrrad k
                              an dem Ende der unteren Walze l befestigt ist, so
                              gerathen beide Walzen in eine langsame kreisende Bewegung, durch welche das Fell
                              immer nur um eine geringe Entfernung vorwaͤrts getrieben wird. Bei jeder
                              Umdrehung der Welle a erfolgt dieselbe Senkung des
                              Hebels und des Sperrkegels i, indem dieselben jedes Mal,
                              so oft das excentrische Rad seine Wirkung ausgeuͤbt hat, wieder durch eine
                              Feder emporgehoben werden. Durch dieses in gewissen Zwischenraͤumen
                              erfolgende Herabdruͤken des Hebels und des Sperrkegels wird das. Sperrrad in
                              eine drehende Bewegung versezt, und in Folge dieser Bewegung wird das Fell gradweise durch die
                              Maschine uͤber die Kante eines Riegels gegen das sich hin und her bewegende
                              Messer gezogen, damit auf diese Weise das Haar von dem Felle abgeschoren werde.
                           Durch eben dieselbe drehende Bewegung der Welle a wird
                              auch das an deren Ende befindliche Flugrad c
                              herumgetrieben; und da die Stange h an dem einen Ende
                              durch ein Gelenk mit diesem Flugrade, an dem anderen hingegen mit dem Wagen des
                              Schneidinstrumentes in Verbindung steht, so wird dieser Wagen oder das Gestelle des
                              Schneidinstrumentes auf diese Weise hin und her bewegt, und dadurch das Haar von dem
                              uͤber die Kante des Riegels gehenden Felle abgenommen.
                           Um das Schneidmesser immer scharf zu erhalten, hat der Patenttraͤger eine
                              eigene Vorrichtung angebracht. Das Wesentliche derselben ist, daß das Schneidmesser
                              bei seinem Hin- und Hergleiten uͤber einige Stahlstangen
                              laͤuft, und daß durch die hierbei entstehende Reibung bestaͤndig eine
                              scharfe Schneide erhalten wird. Die Stellung der Theile dieser Vorrichtung geht
                              jedoch aus der Patentbeschreibung nicht deutlich hervor.
                           Der Patenttraͤger nimmt keinen der einzelnen Theile seiner Maschine als seine
                              Erfindung in Anspruch, wohl aber die Verbindung derselben zu einer Maschine, mit
                              deren Huͤlfe man die Haare von Biber- und anderen Fellen abnehmen
                              kann.
                           
                        
                     
                  
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