| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 50, Jahrgang 1833, Nr. LXIX., S. 311 | 
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                        LXIX.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der vom 28. September bis 19. October 1833 in
                              England ertheilten Patente.
                           
                              Dem Henry Davey,
                                 Gentleman in der Pfarrei St. Giles, Camberwell, in der Grafschaft Surrey: auf
                                 gewisse Verbesserungen an den Maschinen oder Apparaten zur Zubereitung der
                                 leinenen und baumwollenen Lumpen, so wie der anderen Materialien, welche bei der
                                 Papierfabrikation gebraucht werden. Ihm von einem Auslaͤnder mitgetheilt.
                                 Dd. 28. Sept.
                                    1833.
                              
                           
                              Dem Andrew Smith,
                                 Maschinist in Princes-Street, Leicester-Square, Pfarrei St. Martins in the Fields, Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an
                                 Federn fuͤr Thuͤren und zu anderen Zweken. Dd. 5. Oct. 1833.
                              
                           
                              Dem James Windeyer
                                    Lewty, Gelbgießer in Lichfield-Street, in Birmingham, in
                                 der Grafschaft Warwick: auf gewisse Verbesserungen an Rollen fuͤr
                                 Moͤbeln. Dd. 5. Oct. 1833.
                              
                           
                              Dem Miles Berry,
                                 mechanischem Ingenieur in Chancery Lane, Grafschaft Middlesex: auf gewisse
                                 Verbesserungen in der Einrichtung von Apparaten zum Wiegen (an Wagen). Ihm von
                                 einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 5. Okt. 1833.
                              
                           
                              Dem Thomas Welch,
                                 Baumwollspinner in Manchester, Grafschaft Lancaster: auf ein verbessertes
                                 Verfahren mit Hand- und Maschinenstuͤhlen zu weben. Dd. 5. Okt,
                                 1833.
                              
                           
                              Dem William Tanner
                                    Young, Kaufmann in Liverpool, Grafschaft Lancaster: auf eine
                                 Maschine oder einen Apparat, um den Zug gleichfoͤrmig zu machen; derselbe
                                 eignet sich vorzuͤglich zum Bugsiren der Barken und anderer Fahrzeuge im
                                 Wasser und zum Fortbewegen oder Ziehen der Wagen auf dem Lande. Dd. 7. Oct.
                                    1833.
                              
                           
                              Dem Joseph Maudsley,
                                 Mechaniker in Lambeth, in der Grafschaft Surrey: auf eine Verbesserung in der
                                 Einrichtung gewisser Kessel zur Erzeugung von Dampf, besonders fuͤr
                                 Dampfmaschinen. Dd. 7. Oct. 1833.
                              
                           
                              Dem Goldsworthy
                                    Gurney Esq. zu Bude, Cornwall: auf gewisse Verbesserungen an
                                 musikalischen Instrumenten. Dd. 7. Oct. 1833.
                              
                           
                              Dem Robert
                                    Stephenson, Mechaniker zu New Castle-upon-Tyne, in der
                                 Grafschaft Northumberland: auf gewisse Verbesserungen an den Dampfwagen zum
                                 Transporte von Reisenden und Waaren auf Kanten-Eisenbahnen. Dd.
                                 7. Oct. 1833.
                              
                           
                              Dem Robert Burton
                                    Cooper Esq. in Battersea Fields, Grafschaft Surrey, und George Frederick Eckstein,
                                 Eisengießer in Holborn, Grafschaft Middlesex: auf ein Instrument zum Zuspizen
                                 der Bleistifte, so wie zu gewissen anderen Zweken, Dd. 12. Oct. 1833.
                              
                           
                              Dem Stephen
                                    Hutchinson, in Pall Mall East, Pfarrei St. Martin in the Fields,
                                 Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an den Apparaten zur Bereitung
                                 von Leuchtgas, in dem Verfahren es den Consumenten zuzuleiten, so wie in der
                                 Einrichtung der Gasbrenner, welche Verbesserungen zum Theil zu anderen
                                 nuͤzlichen Zweken anwendbar sind. Dd. 12. Oct. 1833.
                              
                           
                              Dem Richard Barnes,
                                 Mechaniker in Wigan, Grafschaft Lancaster: auf einen gewissen Apparat, um durch
                                 Verbrennung von Gas oder Oehl erhizte Luft zum Heizen der Zimmer zu erzeugen;
                                 dieser Apparat ist zugleich zum Beleuchten anwendbar. Dd. 19. Oct. 1833.
                              
                           
                              Dem John Tennant,
                                 Kaufmann, und Thomas
                                    Clark, Chemiker, beide in Glasgow, Grafschaft Lanark: auf einen
                                 neuen oder verbesserten Apparat, um Chlorgas zu technischen Zweken zu entbinden.
                                 Dd. 19. Oct.
                                    1833.
                              
                           
                              Dem Charles Attwood,
                                 Glasfabrikant in Wickham, Grafschaft Durham: auf eine gewisse Verbesserung in
                                 der Fabrikation und im Reinigen der Soda. Dd. 19. Oct. 1833.
                              
                           
                              Dem Jacque François
                                    Victor Gerard, in Redmond's Row, Mile End, Grafschaft Middlesex:
                                 auf eine Verbesserung an den Jacquard'schen Webstuͤhlen zum Weben
                                 gemusterter Zeuge. Ihm von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 19. Oct.
                                    1833.
                              
                           
                              Dem Thomas Augustus Gregory
                                    Gillyon, Mechaniker in Crown Street, Finsbury Square, Grafschaft
                                 Middlesex: auf Verbesserungen an schwerem Geschuͤtze, so wie an den Wagen und
                                 Kugeln, welche dabei gebraucht werden. Dd.
                                 19. Oct. 1833.
                              
                           
                              Dem Herman Hendriks,
                                 ehemals zu Duͤnkirchen, im Koͤnigreiche Frankreich, jezt am
                                 Strand, in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen in der
                                 Fabrikation von eisenblausaurem Kali und eisenblausaurem Natron, so wie im
                                 Blaufaͤrben ohne Indigo. Ihm von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 19. Oct.
                                    1833.
                              
                           
                              Dem John Joyen,
                                 Gentleman in South Row, New Road, St. Pancras, in der Grafschaft Middlesex: auf
                                 eine gewisse Verbesserung an den Maschinen zur Verfertigung von Nageln. Von
                                 einein Auslaͤnder mitgetheilt. Dd.
                                 19. Oct. 1833.
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Nov.
                                 1833, S. 317.)
                              
                           
                        
                           Verzeichniß der vom 1. bis 18. Nov. 1819 in England ertheilten
                              und jezt verfallenen Patente.
                           
                              Des William Arthur
                                    Deacon, Gentleman in Pilgrim's Hatch, South Weald, Essex: auf
                                 gewisse Verbesserungen in der Verfertigung von Stiefeln, Schuhen und
                                 Ueberschuhen, durch Anwendung gewisser Materialien, die bisher noch nicht zu
                                 diesem Zweke gebraucht wurden. Dd. 1. Nov. 1819. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XXXVIII. S. 276.)
                              
                           
                              Des Sir William
                                    Congreve, Baronet in Cecil Street, Strand, Middlesex: auf ein
                                 verbessertes Verfahren, verschiedene Metalle oder andere harte Substanzen, die
                                 zu mannigfaltigen nuͤzlichen Zweken anwendbar sind, einzulegen oder zu
                                 verbinden. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe,
                                 Bd. XLII. S. 272.)
                              
                           
                              Des Israel Gundy,
                                 Gentleman, Edward
                                    Neave und Josiah
                                    Neave, Kaufleuten, alle in Gillingham, Dorsetshire: auf die
                                 Anwendung verschiedener Gasarten oder Daͤmpfe zu gewissen
                                 nuͤzlichen Zweken. Dd. 1. Nov. 1819. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XXXVII. S. 129.)
                              
                           
                              Des William Hudson,
                                 Stiefel- und Schuhmachers in Cranbrooke, Kent: auf Verbesserungen in der
                                 Verfertigung von Stiefeln und Schuhen. Dd. 1. Nov. 1819.
                              
                           
                              Des Samuel
                                    Shorthouse, Gentleman zu Dudley, Gloucestershire: auf eine Maschine,
                                 um Stroh von beliebiger Laͤnge zu schneiden, dasselbe mag zu
                                 Duͤnger, Viehfutter oder irgend einem anderen Zweke bestimmt seyn. Dd. 1. Nov.
                                    1819. (Beschrieben im Repertory, zweite
                                 Reihe, Bd. XXXVIII. S. 321.)
                              
                           
                              Des John Heard,
                                 Tischlers in Birmingham, Warwickshire: auf Verbesserungen an Kochapparaten. Dd. 4. Nov.
                                    1819.
                              
                           
                              Des John Grafton,
                                 Mechanikers bei der Edinburgher Gas-Companie: auf einen neuen und
                                 verbesserten Apparat zum Reinigen des Leuchtgases. Dd. 18. Nov. 1819.
                              
                           
                              Des Louis Fauche
                                    Borel, Gentleman, Haymarket, St. Martin in the Fields: auf einen
                                 geruchlosen Abtritt, der ihm von einem Auslaͤnder mitgetheilt wurde. Dd. 18. Nov.
                                    1819.
                              
                           
                              Des Joseph Glenny,
                                 Uhrgehaͤusemachers in St. Johns Square, Clerkenwell, Middlesex, und
                                 John Darby,
                                 Uhrmachers in Gee Street, Goswell Street, Middlesex: auf einen Apparat, welcher
                                 den Zweken eines Wekers bei Feuersgefahr und Einbruch entspricht, Dd. 23. Nov.
                                    1819.
                              
                           
                              Des George Lilley,
                                 Gentleman in Brigg, Lincolnshire: auf gewisse Verbesserungen in der Einrichtung
                                 von Maschinen (welche durch Dampf oder andere elastische Fluͤssigkeiten
                                 in Bewegung gesezt werden koͤnnen) zum Treiben von Muͤhlen und
                                 anderen nuͤzlichen Zweken, Dd. 23. Nov. 1819. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XXXIX. S. 65.)
                              
                           
                              Des John Sinclair,
                                 Fabrikant zu Edinburgh: auf eine Verbesserung in der Fabrikation von Shawls,
                                 Kleiderzeug, Handtuͤchern und anderen Gegenstaͤnden, in welche
                                 gefaͤrbtes Garn zu Blumen und anderen Mustern waͤhrend des Webens
                                 selbst eingewoben wird, dieselben moͤgen uͤbrigens aus Seide,
                                 Baumwolle, Worsted, Flachs, Hanf oder anderen Materialien oder Gemengen
                                 derselben verfertigt werden. Dd. 18. Nov. 1819. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XXXVIII. S. 346.)
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Nov.
                                 1833. S. 315.)
                              
                           
                        
                           
                           Preise, welche die Société d'agriculture zu Paris in ihrer Sizung vom April
                              1833 vertheilte.
                           Die Société d'agriculture zu Paris
                              ertheilte im April 1833 folgende Preise:
                           Dem Hrn. Stevenel, ehemaligem Zoͤglinge der
                              Kunst- und Gewerbschule zu Châlons sur
                                 Marne, 1500 Franken fuͤr seine Handmaschine zum Dreschen und Puzen
                              des Getreides.
                           Hrn. Fouquier d'Herouël, Eigenthuͤmer und
                              Maire der Gemeinde Herouël, Dept. de l'Aisne, die
                              große goldene Medaille fuͤr die Anpflanzung von Obstbaͤumen zur
                              Mostbereitung.
                           Hrn. Degousée, Civil-Ingenieur zu Paris, die
                              goldene Medaille mit dem Bildnisse Olivier de Serres's, fuͤr das Bohren
                              artesischer Brunnen.
                           Hr. Hauducoeur, Eigenthuͤmer zu Bures bei
                              Versailles, dieselbe Medaille fuͤr Regulirung des Bettes der Yvette in einer
                              Streke von 4000 Metern.
                           Hrn. Vicomte d'Auberville zu Fontenay, dieselbe Medaille
                              fuͤr Einfuͤhrung der besten Akerbau- und Duͤngmethoden,
                              der besten landwirthschaftlichen Geraͤthe etc.
                           Hrn. Pons, Deputirter des Département de Vaucluse, fuͤr wichtige Verbesserung in der
                              Bewirtschaftung seines Gutes, besonders in Betreff der Kultur der
                              Maulbeerbaͤume.
                           Hrn. Baron Crud zu Massa, die große goldene Medaille,
                              fuͤr Uebersezung classischer landwirthschaftlicher Werke und Verbesserungen
                              in der Landwirthschaft.
                           Hrn. Pierrard, Bataillons-Chef beim Geniewesen zu
                              Mézières, die große silberne Medaille, fuͤr Uebersezung
                              ausgezeichneter Werke und Abhandlungen aus dem Gebiete der Landwirthschaft.
                           Hrn. Rosé, Mechaniker zu Paris, die große silberne
                              Medaille, fuͤr eine verbesserte Erdaͤpfel-Reibe.
                           Hrn. Lecoq, Thierarzt zu Bayeux, Hrn. Lecoq, Chef der Thierarzneischule zu Lyon, und Hrn. Mangin,
                              Thierarzt zu Verdun, die große silberne Medaille, fuͤr ihre Werke und
                              Arbeiten im Gebiete der Thierarzneikunde.
                           Hr. Lautier, Thierarzt zu Rennes, und Hr. Mathieu, Thierarzt zu Epinal, erhielten aus gleichem
                              Anlasse das Théatre d'agriculture etc. von
                              Olivier de Serrès und eine Sammlung der Abhandlungen der Gesellschaft.
                           
                        
                           Die amerikanischen Eisenbahnen ein Muster fuͤr die
                              europaͤischen.
                           Wir haben bereits mehrere Male in unserem Journale prophezeit, daß die Eisenbahnen in
                              Nord-Amerika in Kuͤrze eine solche Entwikelung und Ausdehnung
                              erreichen duͤrften, wie sie in keinem europaͤischen Staate haben, und
                              daß wir uns einst gezwungen sehen werden, die uͤberatlantischen Einrichtungen
                              bei diesen Anstalten fuͤr die unseligen, welche um mehr dann Jahrzehente
                              zuruͤkgeblieben seyn werden, als Muster zu nehmen. Der leztere Theil dieser
                              Prophezeiung scheint nun wirklich eingetroffen zu seyn, und zwar fruͤher, als
                              wir es erwarteten. Die franzoͤsische Regierung sendet naͤmlich Hrn.
                              Michael Chevalier, dem wir unter dem Titel Système mediterranéen ein gelungenes Werk
                              uͤber den Nuzen der Eisenbahnen verdanken, mit dem Auftrage nach den
                              Vereinigten Staaten, daselbst Alles, was auf die Eisenbahnen Bezug hat,
                              sorgfaͤltig zu untersuchen und zu pruͤfen, und uͤberdieß seine
                              Forschungen auch auf alle uͤbrigen Communicationsmittel, wie Straßen,
                              Canaͤle, Dampfbothe etc. auszudehnen. Seine Forschungen sollen sich nicht nur
                              auf den mechanischen Theil dieser Unternehmungen beziehen, sondern er soll auch
                              ermitteln, ob und welchen Einfluß die Regierung auf dieselben ausuͤbt, welche
                              Aufsicht sie sich daruͤber vorbehaͤlt; nach welchen Principien sich
                              die zahlreichen Gesellschaften zu diesen Zweken organisiren und ob die Regierung
                              diesen Gesellschaften Unterstuͤzungen angedeihen laͤßt; auf welche
                              Weise diese Anstalten dirigirt werden, und welchen Einfluß sie auf das allgemeine
                              Wohl aͤußerten und noch aͤußern. Bei den großen Faͤhigkeiten
                              und dem administrativen Scharfblike des Hrn. Chevalier
                              darf man sich von seiner Sendung gewiß Vieles versprechen. (Le Temps 1460.)
                           
                        
                           
                           Das belgische Canal-Dampfboth La Reine.
                           Am 25. August kam ein kleines, zu Manchester erbautes und La Reine genanntes
                              Dampfboth zu Milford an, um von da nach Belgien geschafft zu werden, wo es auf dem
                              großen Canale zwischen Ostende, Bruges und Gent statt der bisher
                              gebraͤuchlichen Treckschuyts zum Transporte von Reisenden und Guͤtern
                              dienen soll., Die Dampfmaschine desselben ist nach dem Hochdruk-Principe
                              gebaut. Der Rumpf des Bothes besteht ganz aus Eisen; in einem offenen Raume am
                              Hintersteven befindet sich das Ruderrad; die Kessel und der Maschinenraum sind
                              hinter den Haupt-Cajuͤten angebracht. Die Stellung des Ruderrades
                              wurde deßhalb so gewaͤhlt, damit die Ufer des Canales keine
                              Beschaͤdigung erleiden. Die Steuerung geschieht mittelst zweier
                              Raͤder, von denen sich an jeder Seite des Ruderrades eines befindet; beide
                              Steuerruder werden jedoch mittelst eines einzigen Rades vom Verbote aus dirigirt.
                              Das Both legte ungeachtet der hohen See in dem irlaͤndischen Canale im
                              Durchschnitte sieben englische Meilen in einer Stunde zuruͤk und wird also in
                              den ruhigen Waͤssern des belgischen Canales noch wehr leisten. (Aus dem United Service Journal. Wir haben fruͤher schon
                              aus dem Mechanics' Magazine eine Notiz uͤber
                              dieses Dampfboth mitgetheilt.)
                           
                        
                           Ueber die Leistungen der Maschinen.
                           Hr. Owen von Lanarch behauptete in einer der lezten Versammlungen der Fabrikanten zu
                              London, daß gegenwaͤrtig 200,090 Arbeiter mittelst der Maschinen eine eben so
                              große Menge Baumwolle spinnen, als vor 40 Jahren 20 Millionen Arbeiter nicht zu
                              spinnen im Stande gewesen waͤren. Er bemerkte ferner, daß wenn England seinen
                              gegenwaͤrtigen Bedarf an Baumwollgarn ohne Maschinen spinnen muͤßte,
                              hierzu an 60 Millionen Arbeiter erforderlich waren, und daß, wenn England ohne
                              Maschinen dieselbe Quantitaͤt von Fabrikaten liefern wollte, die es
                              gegenwaͤrtig mit seinen Maschinen erzeugt, hierzu 400 Millionen fabricirender
                              Individuen noͤthig seyn wuͤrden. (Le Temps,
                                 No. 1468.)
                           
                        
                           Ueber Hrn. Lérot's Repetiruhr.
                           In der Société d'encouragement wurde am 2.
                              October ein aͤußerst guͤnstiger Bericht uͤber eine Repetiruhr
                              erstattet, die ihr von Hrn. Lérot, Uhrmacher zu
                              Argentan, Dept. de l'Orne, vorgelegt worden war. Diese
                              Uhr zeichnet sich vorzuͤglich durch ihre Einfachheit und durch die Sicherheit
                              und Gewißheit aller ihrer Functionen aus. Hr. Lérot hat naͤmlich die 72 Stuͤke, aus welchen die
                              gewoͤhnlichen Repetiruhren bestehen, auf nicht weniger als vier reducirt,
                              deren Mechanismus sehr sinnreich ist. Es wird nun bei diesem Systeme nicht nur
                              moͤglich die Repetiruhren um viel geringeren Preis zu liefern, sondern die
                              einzelnen Stuͤke derselben werden auch wegen der geringeren Complication weit
                              weniger Neigung haben in Unordnung zu gerathen, so daß diese neuen Uhren auch
                              richtiger gehen, als die fruͤheren. (Le Temps,
                                 No. 1461.)
                           
                        
                           Ueber die englischen Brillen.
                           Hr. Hudson macht in seiner Spectaclaenia, einem originellen und interessanten Werkchen, folgende
                              Behauptung: „Die in England verfertigten Brillen oder Augenglaͤser
                                 sind, wie selbst Auslaͤnder anerkennen, die besten auf der ganzen Welt.
                                 Als Beweis hiefuͤr kann ich anfuͤhren, daß viele
                                 Auslaͤnder, und selbst solche, die in ihrem eigenen Vaterlande sehr gute
                                 Optiker besizen, ihre Brillen von London beziehen. Der selige Kaiser Alexander
                                 ließ seine Augenglaser bei einem englischen Optiker machen, der noch in lezter
                                 Zeit zu London, Kirby-Street, lebte. Diese Glaͤser hatten 14 Zoll
                                 concaven Radius, und das Gefaͤß derselben bestand aus Schildpad, welches
                                 auf Seiner Majestaͤt ausdruͤkliches Gebot eine Farbe haben mußte,
                                 die bei uns in England am wenigsten geachtet wird: d.h. es mußte lichtroth oder
                                 fuchsfarb seyn. Alexanders Nachfolger, Kaiser
                                 Nicolaus, folgte seinem Vorgaͤnger nicht nach, sondern traͤgt
                                 andere Augenglaser, weil er nicht durch englische Brillen sehen
                                 will.“ Uebrigens gesteht Hr. Hudson an
                              einer anderen Stelle, daß in England auch Dinge als Brillen verkauft werden, die man nicht leicht
                              irgendwo schlechter finden kann. Die Hausirer in London tragen naͤmlich
                              haͤufig Brillen mit Gefaͤßen aus Horn oder Glas herum, deren
                              Glaͤser nichts weiter als gewoͤhnliche Fensterglaͤser sind,
                              welche auf der einen Flaͤche vollkommen eben, auf der anderen hingegen etwas
                              abgeschliffen sind, um ihnen das Aussehen zu geben, als haͤtten sie einen
                              Focus; 144 Paare solcher Glaser, mit denen reiner, die Augen verderbender und den
                              Geldbeutel beeintraͤchtigender Betrug getrieben wird, kosten bei den
                              englischen Glasschleifern 12 bis 14 Shill. (7 fl. 12 kr. bis 8 fl. 24 kr.),
                              waͤhrend sie die Hausirer den Unwissenden um schweres Geld anhangen.
                           
                        
                           Ueber die Ausbesserung von altem hoͤlzernen
                              Schnizwerke.
                           Ein Correspondent des Mechanics' Magazine ersucht in
                              einem der lezten Blaͤtter dieses Journales angelegentlichst um die
                              Mittheilung eines guten chemischen Agens, um den Anstrich und den Schmuz, den man so
                              haͤufig auf altem eichenen Schnizwerke findet, zu entfernen. Man wendet, wie
                              er sagt, gewoͤhnlich eine starke Potasche-Aufloͤsung hiezu an;
                              das alte trokene Holz saugt jedoch sehr viel davon ein, bekommt daher leicht
                              Spruͤnge und erhaͤlt jedenfalls eine rauhe und unebene
                              Oberflaͤche, die dem Werthe dieser Dinge sehr schadet. Sehr gut waͤre
                              es, nach der Meinung dieses Correspondenten, wenn man das Alkali in einer solchen
                              Form anwenden koͤnnte, in welcher es nicht so tief in das Holz
                              eindraͤnge und mit einer geringen Menge Fluͤssigkeit wieder entfernt
                              werden koͤnnte. – Die Bildhauer werden in England jezt haͤufig
                              um die Ausbesserung von altem Schnizwerke angegangen, und suchen dabei nicht nur die
                              Formen, sondern auch die alterthuͤmliche Farbe des Originales so tauschend
                              als moͤglich nachzumachen. Das gewoͤhnliche Mittel, dessen man sich
                              hierzu bedient, ist gepuͤlverter Kalk, der jedoch immer eine
                              roͤthliche Farbe zuruͤklaͤßt, so daß die Sache leicht entdekt
                              wird. Besser ist es die neuen Theile mit Wasserfarben foͤrmlich zu mahlen,
                              indem man hierdurch die Taͤuschung auf's Hoͤchste bringen kann. Auch
                              das Kochsalz eignet sich sehr gut, um neuen Stuͤken die Farbe und die
                              Schattirung des antiken Originales zu geben. – Welche Wichtigkeit diese
                              Behandlung des Schnizwerkes gegenwaͤrtig in England hat, und welche Richtung
                              daselbst der vor einigen Jahren mehr gothische Geschmak gegenwaͤrtig genommen
                              hat, moͤgen unsere Leser aus folgendem Auszuge aus dem oben erwaͤhnten
                              Aufsaze ersehen: „Die Wuth nach altem hoͤlzernen Schnizwerke ist
                                 gegenwaͤrtig in England so groß, daß keine Woche vergeht, in der nicht
                                 große Quantitaͤten davon aus allen Theilen des Continents
                                 eingefuͤhrt wuͤrden. Diese starke Einfuhr hatte bereits die gute
                                 Wirkung, daß unsere Kuͤnstler in diesem Fache nun sehr
                                 beschaͤftigt sind und Außerordentliches leisten; und wir hoffen sogar,
                                 daß sie unter allen Foͤrderern der Kunst einen
                                    besseren Geschmak bewirken und allgemein zur Annahme des praͤchtigen
                                    und schoͤnen Styles fuͤhren wird, in welchem man unter Ludwig
                                    XIV baute! Die Einfuͤhrung des griechischen Styles bei den
                                 Verzierungen im Inneren unserer Palaͤste und Gebaͤude hat wegen
                                 der Einfachheit und Plattheit dieses Styles die Talente unserer Holzschnizer
                                 einschlummern lassen, so daß manche glauben, diese Kunst sey bei uns in England
                                 ganz erstorben. Dr. Paris sagt sogar in der
                                 Biographie Davy's: „Der Vater Davy's war der lezte Kuͤnstler in
                                    der Holzschnizerei, einer Kunst, die seit Gibbons's Zeiten in Verfall kam
                                    und gegenwaͤrtig als ganz verloren gegangen betrachtet werden
                                    kann.“ Woher Dr. Paris dieß hat, wissen wir nicht; wir konnten
                                 wenigstens nirgendwo etwas von einem Schnizwerke Davy's erfragen. Ganz falsch
                                 ist es uͤbrigens, daß diese Kunst in England untergegangen sey; denn wir
                                 haben gerade die besten Kuͤnstler dieser Art, die es in ganz Europa gibt.
                                 Wie wir dazu kamen, laͤßt sich auf folgende Art nachweisen: Die besten
                                 Kuͤnstler in diesem Fache befanden sich bei dem Ausbruche der ersten
                                 franzoͤsischen Revolution in Paris; dieses Ereigniß unterdruͤkte
                                 ihre Kunst, sie wanderten nach England, fanden dort gute Aufnahme, und
                                 unterrichteten eine Menge junger Leute, die nun zum Theil große Meister
                                 geworden. Was Frankreich auf diese Weise fuͤr England geworden, das wurde
                                 England durch die Annahme des griechischen Styles spaͤter fuͤr
                                 Nordamerika. In den lezten 4 bis 5 Jahren sind naͤmlich mehrere der
                                 ersten Kuͤnstler Englands nach Amerika ausgewandert, und es scheint, daß
                                 sie sich daselbst sehr gut befinden, weil noch keiner derselben zuruͤkkehrte.“ Wie weit ist die Verkehrtheit des Geschmakes
                              gediehen, wenn man den erhabenen griechischen Styl dem erkuͤnstelten und
                              haarzoͤpfigen Style zu Zeiten Ludwigs XVI. nachsezen kann!
                           
                        
                           Glaͤserne Ziegel.
                           Hr. Dorlodot, Glasfabrikant zu Auzin, verfertigt
                              gegenwaͤrtig sehr feste und dabei doch durchsichtige Ziegel aus Glas, welche
                              sich ganz vorzuͤglich in jenen Faͤllen zur Dachbekleidung eignen
                              sollen, in welchen man das Licht von Oben einfallen lassen will. Hr. Bernard, ein beruͤhmter Baumeister in derselben
                              Gegend, benuzt dieselben bereits zum Deken von solchen Treppenhaͤusern,
                              welche im Inneren der Gebaͤude gelegen sind, und denen man daher oft nur mit
                              Muͤhe von der Seite genug Licht zu schaffen im Stande ist. Hr. Dorlodot hat seine Methode diese Ziegel zu bereiten,
                              welche in einigen Punkten neu seyn soll, nicht patentiren lassen. (Le Temps, No. 1468.)
                           
                        
                           Ueber den chinesischen Seidenhandel.
                           Der Handel, welchen China an einigen westlichen Kuͤstenlaͤndern
                              Amerika's und besonders zu San Jago mit seinen Seidenwaaren treibt, hat in einem
                              solchen Grade zugenommen, daß er den europaͤischen Fabriken in Bezug auf
                              ihren Absaz nach diesen Gegenden gegruͤndete Besorgnisse einzufloͤßen
                              anfaͤngt. Eine aͤußerst große Ladung Seidenwaaren, welche nach neueren
                              Berichten von Canton aus zu San Jago ankam, hat daselbst weit schnelleren und
                              besseren Absaz gefunden, als sich sonst die europaͤischen Seidenwaaren
                              desselben erfreuen, und dieser gluͤkliche Erfolg hat bereits zu
                              groͤßeren Speculationen von Seite der Chineser Anlaß gegeben. Die
                              Guͤte der chinesischen Seidenwaaren, die Schoͤnheit und Frische ihrer
                              Farben und die Billigkeit ihrer Preise sind Dinge, die sich nicht in Abrede stellen
                              lassen. Die lezten chinesischen Sendungen enthielten Waaren, welche man bisher noch
                              nie aus den chinesischen Fabriken zum Vorscheine kommen sah, wie z.B. sehr
                              schoͤne Sammtarten und Levantine, und die Chineser sollen sich, wie die
                              Kaufleute zu San Jago versicherten, erboten haben, jedes Muster, das man ihnen geben
                              wuͤrde, nachzumachen. Es bleibt daher den europaͤischen Fabrikanten,
                              wenn sie mir diesen neuen Rivalen Concurrenz halten und nicht nach und nach alle
                              Maͤrkte an der westlich amerikanischen Kuͤste verlieren wollen, nichts
                              Anderes uͤbrig, als ihre Producte zu vervollkommnen, fuͤr
                              schoͤnere Farben zu sorgen, deren Preise zu ermaͤßigen, und den
                              Nachahmungssinn der Asiaten durch ihren unerschoͤpflichen Erfindungsgeist zu
                              Schanden zu machen. Man hofft uͤbrigens in England einen bedeutenden
                              Aufschwung der Seidenfabriken, wenn das Monopol der ostindischen Compagnie mit dem
                              Jahre 1834 ihr Ende erreicht haben wird. Im Jahre 1852 wurden naͤmlich nicht
                              weniger als 14,970 Ballen Seide aus Indien nach England gebracht, und davon alle,
                              mit Ausnahme von 1482 Ballen durch die Schiffe der ostindischen Compagnie! (Times)
                           
                        
                           Ueber die außerordentliche Feinheit der Spizenfaden.
                           Einer der merkwuͤrdigsten Gegenstaͤnde bei der lezten
                              Industrie-Ausstellung in dem gewerbfleißigen Valenciennes war die Sammlung
                              superfeinen Spizengarnes, welche Hr. Lepers von
                              Valenciennes vorlegte. Ein Muster dieses Garnes war das feinste, welches man bisher
                              noch je gesehen hatte, und erregte die Bewunderung aller englischen Kaufleute, die
                              auf alle moͤgliche Weise bemuͤht sind, diesen Industriezweig ganz in
                              ihr Land zu verpflanzen, was ihnen jedoch kaum gelingen duͤrfte. Ein
                              Kilogramm von diesem außerordentlich feinen Garne kostete nicht weniger als 6400
                              Franken, und war nicht weniger als 728,960 Meter lang! Wenn man bedenkt, daß oft in
                              einem ganzen Buͤndel Flachs kaum ein Paar Fasern zu finden sind, die sich zu
                              einem so feinen Gespinnste eignen, so wird man sich nicht uͤber diesen hohen
                              Preis wundern. Der Faden dieses Garnes hatte seiner Feinheit ungeachtet so viel
                              Festigkeit, daß er sehr gut abgehaspelt und zur Spizenfabrikation verwendet werden
                              konnte. (Aus dem Echo de la frontière.)
                           
                        
                           
                           Die Kraft der Fluth zum Ausziehen von Pfaͤhlen
                              benuzt.
                           Das Princip der Schwimmkraft, sagt Hr. Gregory in der
                              zweiten Ausgabe seiner vortrefflichen Mathematics for
                                 practical men, wurde kuͤrzlich in einem Flusse, in welchem das
                              Wasser ebbt und fluthet, mit Vortheil zum Ausziehen von Pfaͤhlen benuzt. So
                              wie das Wasser zu steigen begann, wurde naͤmlich eine Barke von bedeutender
                              Groͤße uͤber einen auszuziehenden Pfahl geschafft, und eine Kette, die
                              vorher mittelst eines Ringes an dem Pfahle befestigt worden, um die Barke gezogen
                              oder geguͤrtet, und dann festgemacht. Die Barke stieg beim Steigen des
                              Wassers empor, und zog in Folge ihrer Schwimmkraft den Pfahl aus. Gesezt die Barke
                              habe 50 Fuß Laͤnge, 12 Fuß Breite, 9 Fuß Tiefe gehabt, und sey 2 Fuß tief im
                              Wasser gegangen, so laͤßt sich die von ihr ausgeuͤbte Kraft auf
                              folgende Weise berechnen: 50 × 12 × (6 – 2) × 4/7 = (50
                              × 12 × 16)/7 = 192 × 7 1/7 = 1344 + 27 3/7 = 1371 3/7 Cent. =
                              66 1/2 Tonne = der Kraft, welche die Barke auf den Pfahl ausuͤbte. (Mechanics' Magazine, No. 530.)
                           
                        
                           Eine neue Benuzung der gebohrten Brunnen.
                           Der verdiente Vicomte Héricart de Thury trug in der
                              Sizung der Société d'encouragement vom 24.
                              Julius d. J. eine Notiz uͤber eine Anwendung der gebohrten Brunnen vor,
                              welche darin besteht, dieselben zur Ableitung des verunreinigten Wassers der
                              Schindanger, verschiedener Fabriken etc. zu benuzen, ohne daß daraus ein Nachtheil
                              fuͤr die gewoͤhnlichen Brunnen entstuͤnde. Er zeigt an, daß Hr.
                              Mulot, dem die Gesellschaft bereits ihre große
                              goldene Medaille fuͤr seine Leistungen im Brunnenbohren zuerkannte, zu diesem
                              Zweke mit bestem Erfolge einen Brunnen in der Staͤrkmehlfabrik des Hrn. Ruel zu Villekanneuse bohrte, so daß diese Fabrik, die
                              ihre Arbeiten unterbrechen mußte, weil sie dem Waschwasser keinen Abfluß geben
                              konnte, nun wieder in voller Thaͤtigkeit iß. Eben so gluͤklich war er
                              bei einem zweiten Brunnen dieser Art, den er auf dem neuen Schindanger zu Bondy
                              bohrte. Dieser leztere Brunnen verschlingt naͤmlich innerhalb 24 Stunden
                              nicht weniger als 120,000 Liter Wasser. (Bulletin de la
                                 Société d'encouragement. Julius 1830.)
                           
                        
                           Canapé's und Lehnstuͤhle, welche durch Dampf
                              erwaͤrmt werden.
                           In dem Bazar Boufflers zu Paris bemerkte man unter den vielen Moͤbeln, welche
                              daselbst zum Verkaufe ausgestellt sind, vorzuͤglich Canapé's und
                              Lehnstuͤhle von der Erfindung eines Hrn. Gille,
                              welche auf eine sehr einfache und wohlfeile Weise mittelst Dampf erwaͤrmt
                              werden sollen. Die Vortheile solcher Canapé's und Lehnstuͤhle bestehen
                              nach Hrn. Gille's Angabe hauptsaͤchlich darin, daß
                              man, wenn man auf dergleichen Moͤbeln liegt oder sizt, die Zimmer
                              luͤften kann, ohne daß man dabei ein Gefuͤhl von Kaͤlte
                              erleidet; daß man sich im Winter nicht an die Kamine oder Oefen zu machen braucht,
                              um gehoͤrig warm zu haben, und endlich, daß die Zimmer selbst weniger Heizung
                              beduͤrfen. – Der Dampfheizungsapparat des Hrn. Gille soll sehr sinnreich und so eingerichtet seyn, daß man mit einer
                              aͤußerst geringen Menge Brennmateriales seinen Zwek erreicht; er
                              duͤrfte sich auch zu anderen Zweken eignen, wie z.B. zu Dampfbaͤdern,
                              Dampfdouchen u. dgl. Wir glauben allerdings, daß die Dampf-Canapé's
                              und Lehnstuͤhle fuͤr manche Kranke in manchen Faͤllen von Nuzen
                              und sehr wohlthaͤtig seyn koͤnnen; Gesunden duͤrften sie aber
                              nicht wohl zu empfehlen seyn, weil bei ihrem Gebrauche manche Uebel (z.B.
                              Haͤmorrhoiden, weißer Fluß u. dgl.), die ohnedieß so haͤufig sind, und
                              die durch unsere warm gepolsterten Stuͤhle außerordentlich beguͤnstigt
                              werden, noch weit allgemeiner verbreitet werden duͤrften. (Le Temps, No. 1468.)
                           
                        
                           
                           Staatseinkuͤnfte Frankreichs im Jahre 1833.
                           Die Staatseinkuͤnfte Frankreichs gaben in den ersten 9 Monaten des Jahres
                              1833, im Vergleiche mit den Jahren 1831 und 1832, folgende Resultate:
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 50, S. 318
                              Namen der Auflagen. Vergleichung
                                 des Jahres 1833 mit den Jahre 1831. Ertrag d. indirecten Auflagen in den ersten
                                 9 Monaten des Jahres; 1833; 1831; Unterschied gegen das J. 1833. Zunahme.
                                 Abnahme. Gefälle an Einregistrirgebühren, Staͤmpel, Gerichtsporteln u.
                                 Hypotheken-Taxen; An Mauth-, Schifffahrts- und anderen
                                 Zoͤllen; An Consumozoll auf Seesalz; auf Steinsalz; An Auflage auf die
                                 Getraͤnke; An verschieden indirecten Auflagen (wie auf
                                 oͤffentliche Wagen, Schifffahrt etc.); An Tabak-Verschleiß; An
                                 Schießpulver-Verschleiß; An Briefporto und Abgabe von 5 Proc. bei den
                                 Silber-Sendungen; An Ertrag des Ruraldienstes der Posten; An Ertrag der
                                 Eilwagen u. Paketbothe; An Ertrag der Lotterie; Zunahme der Einkuͤnfte im
                                 Jahre 1833; (Aus dem Temps.)
                              
                           
                        
                           
                           Ueber den Bau der Veilchenwurzel im Toskanischen.
                           Der Bau der sogenannten florentinischen Schwertlilie (Iris
                                 florentina) bildet im Toskanischen, und namentlich um Pontassieve einen
                              nicht so unbedeutenden Zweig des Akerbaues und der Industrie, als man glauben
                              moͤchte) ja er ist fuͤr jene Gegenden um so wichtiger, als gerade die
                              unfruchtbarsten und sonst zu gar keinem Culturzweige tauglichen Streken Landes zu
                              diesem Baue mit bestem Erfolge benuzt werden. Diese Art von Schwertlilie liefert die
                              im Handel unter dem Namen Veilchenwurzel bekannte Wurzel. Man verfertigt aus
                              derselben kleine Kuͤgelchen, welche nach der Achse durchloͤchert und
                              zu Rosenkraͤnzen, Colliers, Braceletten und verschiedenen anderen
                              Verzierungen, von denen die meisten nach dem Oriente gehen, verarbeitet werden. Die
                              Abfaͤlle, die sich hierbei ergeben, werden an die Parfumeurs, Apotheker etc.
                              verkauft. In Pontassieve besteht eine Fabrik, in welcher bloß Veilchenwurzeln
                              verarbeitet werden, und die nicht weniger als 50 Weiber beschaͤftige und
                              jaͤhrlich uͤber 5000 Pfund Beilchenwurzel verbraucht. Bedenkt man
                              ferner, wie viel Veilchenwurzel unter eine Menge von Zahnpulvern, Rießmitteln,
                              Augen- und andere Tabaksorten gemischt wird, und wie viele Muͤtter
                              noch immer glauben, ihre Kinder koͤnnten keine Zahne bekommen, ausgenommen
                              man haͤngt ihnen ein Stuͤk Veilchenwurzel an, so wird man sich
                              erklaͤren koͤnnen, wozu die Schwertlilien-Felder um Pontassieve
                              dienen, und wie eintraͤglich sie sind. (Atti dell'
                                 Accademia Economico-Agraria dei Georgofili di Firenze. Vol. XI)
                           
                        
                           Einige Beispiele von wissenschaftlicher Bildung unter den
                              englischen Fabrikarbeitern.
                           Hr. Makintosh fuͤhrte in seinem Berichte, den er
                              der Commission zur Untersuchung des Zustandes der Fabrikarbeiter erstattete,
                              folgende merkwuͤrdige stelle an: „Matthew Gemmel, Lehrer an der Abendschule, die sich an den Spinnmuͤhlen
                                 der HH. Fulton u. Comp. zu Lochwinnoch befindet, ist ein Beispiel, mit welchem
                                 gluͤklichen Erfolge mancher der talentvolleren und fleißigeren Arbeiter
                                 die großen Hindernisse besiegt, die sich in Folge der langen Arbeitszeiten
                                 seiner weiteren Ausbildung entgegenstemmen. Gemmel
                                 war selbst ein Spinner an diesen Spinnmuͤhlen, und 20 Jahre lang auch
                                 nicht einen Tag von denselben abwesend; er hatte in seiner Jugend keine andere
                                 Gelegenheit zu seiner Ausbildung, als die Abendschule, an der er nun selbst
                                 Lehrer ist, und erwarb sich durch seinen Fleiß nicht nur die Kenntnisse, die man
                                 von einem Lehrer in dieser Schule fordert, sondern er machte sich außerdem auch
                                 noch die lateinische Sprache und eine hinlaͤngliche Bekanntschaft mit der
                                 Mathematik eigen. – In einer andern Muͤhle befanden sich zwei
                                 Spinner, John Monro und William Campbell, welche vergangenen Winter einige Curse an der
                                 Universitaͤt zu Edinburgh besuchten, und die nun gegenwaͤrtig
                                 wieder an ihren Raͤdern arbeiten, wie vorher.“
                              
                           
                        
                           Literatur.
                           
                              a) Franzoͤsische.
                              
                                 
                                    Recueil de monumens antiques, la plupart
                                       inédits, et découverts dans l'ancienne Gaule, ouvrage
                                       enrichi de cartes et de planches. 2 vol. in. 4°, avec trois
                                       cartes et quarante planches. Prix: 12 francs, chez Lance, rue du Bouloy,
                                       No. 7.
                                    
                                 
                                    Histoire lithographiée du Palais-Royal,
                                       par M. J. Vatout, premier bibliothécaire du Roi, publiée
                                       en douze livraisons; la première a dû paraître en
                                       janvier 1833. Prix de la livraison sur papier de Chine, format
                                       demi-Jésus, 15 francs, et sur demi-colombier, 25
                                       francs. On souscrit chez Motte,
                                       imprimeur-éditeur-lithographe, rue
                                       Saint-Honoré, No. 290.
                                    
                                 
                                    Abrégé de développemens divers,
                                       á l'appui de l'idée émise par M. Le Marqué,
                                       lieutenant de vaisseau, de substituer le fil de fer au fil de caret dans
                                       la confection des manœuvres dormantes, par l'auteur de
                                       l'Idèe. In-8°. Imprimerie de Rozais, à
                                       Brest.
                                    
                                 
                                    
                                    Difficultés de l'horlogerie, art de
                                       régler les montres et pendules; usages de l'aiguille d'equation,
                                       nouvellement adaptée à l'horloge de la ville de Bordeaux,
                                       par Pierre Liandon aîné, horloger à Bordeaux.
                                       In-12 (1831). A Bordeaux, chez l'auteur, rue d'Aquitaine,
                                       N°. 5.
                                    
                                 
                                    Discours sur quelques parties de l'hygiène
                                       publique et privée, prononcé pour l'ouverture des cours de
                                       l'école secondaire de médecine de Lyon, à
                                       l'Hôtel-Dieu, par le docteur Gilbert Montain.
                                       In-8°. Imprimerie de Perrin, à Lyon.
                                    
                                 Essai sur le système de toiture le plus
                                       convenable aux constructions de la Savoie, par M.Despine, inspecteur
                                       des mines, directeur de l'école pratique de Moutiers etc.
                                       Imprimé par ordre de la chambre royale d'agriculture et de
                                       commerce de Savoie. 8°. Chambery 1832, avec 10 planches
                                       lithogr.
                                 
                              
                           
                              b) Italienische
                              
                                 
                                    Atti dell' Accademia Givenia di scienze naturali di
                                       Catania. Tom. V. 4°. Catania 1831.
                                    
                                 Istituzioni d'architettura statica e idraulica
                                       diNicola Cavalieri San-Bertols, ingegnere superiore nel corpo di acque e strade e
                                       professore nell' Archiginnasio Romano. 2e edizione. 2 Tom. 4°.
                                       Mantova 1833, con 67 Tavole in rame. 49 Lir. austr.
                                 Raccolta pratica di scienze e d'industria. (Ein
                                    neues Journal, wovon seit dem Jahre 1832 monatlich ein Heft von
                                    beilaͤufig 40 Seiten in 16°. erscheint. Der Jahrgang kostet 6
                                    Lir. austr.)
                                 Manuale di Geometria per le arti edeipeimestieri del Prof.Majocchi. 12°. Milano 1833. Parte 3a ed ultima, con 3 tavol. 4 Lir. 50
                                       Cent.
                                 Dell' architettura di Marco Vitruvio Pollione libri
                                       pubblicati daCarlo Amati, Professore architetto etc. 4°. Milano 1829–32. 2 Tomi 70
                                       Lir. 73 Cent.
                                 L'architettura di Vitruvio, tradotta in italiano
                                       daQuirico Viviani, illustrata con note Eritiche ed ampliata di aggiunte intorno ad ogni
                                       genere di costruzione con 121 tavole in rame per opera del traduttore e
                                       dell' ingegnere architettoVincenzo Tuzzi. 8°. Udinedeipeifratelli Mattiuzzi, 1830–32. 10 Vol. 71 Lir.
                                       20 Cent.
                                 Miscellanea, primo saggio col metod d'incisione
                                       calco-cuprografico perfezionato ed eseguito daLuigi Rados. Milano
                                       1832 presso l'autore.
                                 Trattato teorico e pratico dell'arte di edificare di
                                       G.Rondelet. Prima
                                       traduzione italiana per cura diBasilio Soresina. Fasc. 1–12. Mantova. Nuovo sistema di ruotaje a scappavia per
                                       trasporto d'uomini e di merci a distanze indeterminate con risparmio di
                                       potenza in proporzione della celeritá e del peso. Proposto
                                       daLuigi De Cristoforis. 12°. Milano 1833.
                                 Ricerche sopra i mezzi piú economici diretti a
                                       preservare dall'azione del fuoco gli abiti di uniforme che usano
                                       gl'individui addetti al corpo de'vigili per gl'incendj, del
                                       MarcheseGiuseppe Origo. 8°. Roma 1833, presso Puccinelli.
                                 Precetti pratici per determinare le ombre e gli
                                       sbattimenti sulla superficie e sui corpi delle parti piú interne
                                       in architettura, raccolti da varj autori e posti in regolare Compendio
                                       per uso degli studenti in questa classe, daFrancesco Carlo-Astori, aggiunto alla scuola di architettura nell' J. R.
                                       Accademia di belle arte in Venezia. Fol. Venezia 1832–33, presso
                                       Giuseppe Picotti. Fasc. I e II.
                                 Giornale di Belle Arti e Tecnologia. 8°.
                                       Venezia 1833, presso Paolo Lampato. (Monatlich 1 Heft. Jahrgang 24
                                    Lir. austr.)
                                 Lezioni intorno alle principali bevandi dell'uman
                                       genere ed in ispecie alla birra etc.; diMichele Buniva, professore emerito. 8°. Torino 1822. 3 Lir. ital.