| Titel: | Verbesserungen in der Fabrikation gewisser Gefäße zum Gebrauche in Küchen und in chemischen Laboratorien, auf welche sich Christopher Piggott Bancks, Messinggießer von Bewdley in der Grafschaft Worcester, am 29. Junius 1833 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 50, Jahrgang 1833, Nr. LXXXI., S. 360 | 
| Download: | XML | 
                     
                        LXXXI.
                        Verbesserungen in der Fabrikation gewisser
                           Gefaͤße zum Gebrauche in Kuͤchen und in chemischen Laboratorien, auf
                           welche sich Christopher Piggott
                              Bancks, Messinggießer von Bewdley in der Grafschaft Worcester, am 29. Junius 1833 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. September 1833, S.
                              99.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              V.
                        Verbesserungen gewisser Gefaͤße zum Gebrauche in
                           Kuͤchen etc.
                        
                     
                        
                           Die Erfindung des Patenttraͤgers bezwekt nichts weiter, als gewisse
                              Kuͤchengeschirre oder chemische Gefaͤße, welche aus Zink oder aus
                              einem Gemenge von Zinn und Zink bestehen, und welche folglich bei einem geringen
                              Grade von Hize schmelzen wuͤrden, gegen die Einwirkung der Hize zu
                              schuͤzen oder sie wenigstens zu verstaͤrken, damit man sie leichter
                              und mit mehr Vortheil zum Sieden von Fluͤssigkeiten und zu anderen
                              aͤhnlichen Zweken verwenden kann.
                           Die in der Patenterklaͤrung beschriebene Methode solche Gefaͤße zu
                              verstaͤrken oder zu schuͤzen, besteht nun darin, daß der Patents
                              traͤger dieselben entweder ganz oder zum Theil mit duͤnnem Kupfers
                              oder Eisenbleche, oder mit Messing, oder mit irgend einem anderen dem Zweke
                              entsprechenden Metalle uͤberzieht, und die beiden Metalle dann durch eine
                              Loͤthung oder durch eine Vernietung mit einander vereinigt. Es kann dieß nach
                              verschiedenen Methoden geschehen; bei kleineren Gefaͤßen empfiehlt der
                              Patenttraͤger jedoch hauptsaͤchlich folgendes Verfahren. Er verfertigt
                              zuerst ein aͤußeres Gehaͤuse aus Kupfer- oder Eisenblech, aus
                              Messing oder irgend einem anderen Metalle, welchem er durch Haͤmmern, Pressen
                              oder Treiben, oder durch ein Zusammenloͤthen oder Zusammennieten der
                              Waͤnde und des Bodens, oder auf irgend eine andere Weise die gehoͤrige
                              Form gibt. Die innere Seite dieses Gehaͤuses uͤberzieht er dann mit
                              geschmolzenem Zinne, und in dieses verzinnte Gehaͤuse bringt er hierauf einen
                              Kern, so daß rings um denselben ein Raum von gehoͤriger Weite bleibt. In
                              diesen Raum gießt er nun geschmolzenen Zink oder ein Gemenge aus Zink und einer
                              geringen Quantitaͤt Zinn, wodurch das Zinn, womit das Gehaͤuse
                              verzinnt ist, zum Schmelzen kommen, und als Loͤthung zwischen dem Zinke und dem
                              aͤußeren Gehaͤuse dienen wird, so daß beide nun fest an einander
                              kleben werden. Statt der angegebenen Verzinnung bringt er uͤbrigens an der
                              inneren Flaͤche der Gehaͤuse zuweilen auch Zinnfolio oder ein
                              duͤnnes Zinnblech an, in welches er hierauf nach der eben beschriebenen
                              Methode den Zink um den inneren Kern gießt. Nach dem Erstarren und Abkuͤhlen
                              des Zinkes oder des Gemenges aus Zink und Zinn nimmt er den Kern heraus, und
                              laͤßt die innere Seite des auf diese Weise verfertigten Gefaͤßes
                              ausdrehen, damit dasselbe gehoͤrig glatt und eben werde. Zulezt bringt er
                              durch gewoͤhnliche Vernietungen die Handhaben, Mundstuͤke etc. an
                              diesen Gefaͤßen an.
                           Wuͤrde man große Gefaͤße nach dieser Methode verfertigen wollen, so
                              wuͤrde sich der dike Koͤrper aus Zink beim Abkuͤhlen stark
                              zusammenziehen, und sich also von der inneren Wand des aͤußeren
                              Gehaͤuses lostrennen. Der Patenttraͤger gießt daher den Zink in diesem
                              Falle in Formen von gehoͤriger Groͤße, laͤßt sie an der
                              aͤußeren Oberflaͤche abdrehen, und bringt diese Formen, nachdem er sie
                              vorher außen verzinnt hat, in die Gehaͤuse, die gleichfalls vorher verzinnt
                              worden. Da beide Gefaͤße, d.h. sowohl das aͤußere Gehaͤuse als
                              das innere Zinkgefaͤß, hierbei so weit erhizt werden muͤssen, daß ihre
                              Verzinnung zum Schmelzen kommt, so werden beide beim Erkalten fest an einander
                              kleben, und durch eine Loͤthung mit einander verbunden seyn. Statt dieser
                              Verzinnung koͤnnen beide Gefaͤße vorher auch mit Zinnfolio belegt
                              werden. Der Patenttraͤger gießt uͤbrigens das Zinkgefaͤß nicht
                              immer, sondern er verfertigt dasselbe zuweilen auch aus ausgewalztem Zinkbleche,
                              welches er durch Loͤthungen oder auf eine sonstige Weise vereinigt, und
                              welches er, nachdem er außen eine Verzinnung angebracht, mit dem aͤußeren
                              Gehaͤuse auf die angegebene Weise verbindet. Der Erfinder glaubt durch diese
                              Verstaͤrkung der Gefaͤße aus Zink oder aus Zink und Zinn verhindern zu
                              koͤnnen, daß die an denselben angebrachten Handhaben, Mundstuͤke etc.
                              nicht abschmelzen oder abbrennen: ein Umstand, der sich an den gewoͤhnlichen
                              Gefaͤßen dieser Art sehr haͤufig und sehr leicht ereignet, und der
                              wahrscheinlich auch der allgemeineren Anwendung derselben am meisten Hindernisse in
                              den Weg legte.
                           Da nicht immer ein ganzes aͤußeres Gehaͤuse noͤthig ist, so
                              umgibt der Patenttraͤger die erwaͤhnten Gefaͤße zuweilen nur
                              mit einem breiten Reifen aus Kupfer- oder Eisenblech, und verbindet diesen
                              dann durch eine Loͤthung oder Vernietung mit dem Zinke oder mit der Legirung
                              aus Zink und Zinn. Eine nach dieser Methode verfertigte Pfanne sieht man in Fig. 22
                              abgebildet; a ist hier das Gefaͤß aus Zink, und
                              b der Reifen aus Kupferblech oder aus irgend einem anderen Metalle,
                              welches das Zinkgefaͤß hinlaͤnglich schuͤzen, und ein Schmelzen
                              desselben an der Handhabe hindern wird, ausgenommen das Gefaͤß wird einer
                              weit groͤßeren Hize ausgesezt, als zum Kochen noͤthig ist.Dieses Patent gibt wieder ein Mal einen ganz offenbaren Beweis, welche Narren
                                    es in England gibt, und wie weit man daselbst in der Verfertigung und in der
                                    Wahl der einfachsten Kuͤchengeschirre zuruͤk ist. Um
                                    Kochgeraͤthe aus einem Materiale zu verfertigen, welches der
                                    Gesundheit durchaus nachtheilig ist, und welches zum Gluͤke von Natur
                                    aus nicht die Eigenschaften besizt, die ein Material haben muß, in welchem
                                    man kochen will und kochen kann, ohne daß der Kochapparat selbst auf dem
                                    Feuer aus einander laͤuft, umgibt man dieses Material mit großer
                                    Muͤhe und unnoͤthiger Arbeit mit einer Substanz, die
                                    fuͤr sich allein die besten Kochgeschirre gibt! Wenn ja Hr. Bancks unter den Englaͤndern Narren finden
                                    sollte, die seine Kochgeschirr-Fabrikation in Aufnahme bringen, und
                                    wenn ja eine solche Bancks'sche Pfanne etc. je
                                    ein Mal nach Deutschland kommen sollte, so bitten wir den Inhaber derselben,
                                    sie auf ein starkes Feuer zu sezen, den ganzen Plunder vom geschmolzenen
                                    Zink und Zinn auszuleeren, und in Zukunft nur das ihm uͤbrig
                                    bleibende Gehaͤuse aus Eisenblech zum Sieden, Braten, Daͤmpfen
                                    und Baken seiner Speisen zu verwenden oder verwenden zu lassen. A. d.
                                    Ueb.
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
