| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 50, Jahrgang 1833, Nr. XC., S. 388 | 
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                        XC.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der vom 28. October bis 21. November 1833 in
                              England ertheilten Patente.
                           
                              Dem David Redmund,
                                 Mechaniker, Wellington Foundry, Charles Street, City Road, Grafschaft Middlesex:
                                 auf gewisse Verbesserungen an Dampfwagen, welche auch zu anderen Zweken
                                 anwendbar sind. Dd. 28. Octbr. 1833.
                              
                           
                              Dem George Frederick
                                    Muntz, Metallwalzer zu Birmingham, in der Grafschaft Warwick: auf
                                 sein verbessertes Verfahren Dampfkessel zu verfertigen. Dd. 28. Octbr. 1833.
                              
                           
                              Dem Charles Joseph
                                    Hullmandel, Druker in Great Malborough Street, Grafschaft
                                 Middlesex: auf eine gewisse Verbesserung im Druken der Kattune und anderer
                                 Fabrikate mit Holzformen. Dd. 28. Octbr. 1833.
                              
                           
                              Dem Hugh Lee
                                    Pattinson, Summer Hill Terrace, Pfarrei St John, Grafschaft
                                 Northumberland: auf ein verbessertes Verfahren Silber von Blei zu scheiden. Dd. 28. Octbr.
                                    1833.
                              
                           
                              Dem Jacob Frederick
                                    Zeitter, Pianofortemacher in New Cavendish Street, Portland Street, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an Pianoforte's und anderen
                                 Saiteninstrumenten. Dd. 4. Nov. 1833.
                              
                           
                              Dem John Travis d.
                                 juͤng., Baumwollspinner, Shaw Mills, bei Manchester in der Grafschaft
                                 Lancaster: auf gewisse Verbesserungen an den Maschinen zum Spinnen der Wolle,
                                 Baumwolle, des Hanfes, Flachses und anderer Faserstoffe, Dd. 4. Nov. 1833.
                              
                           
                              Dem William Brunton,
                                 Mechaniker in Charlotte Row, Mansion House, City von London: auf einen Apparat,
                                 um das Aushoͤhlen des Grundes und die Herstellung von Daͤmmen zu
                                 erleichtern und zu verbessern. Dd. 2. Nov. 1833.
                              
                           
                              Dem Dominick
                                    Stafford, fruͤher in Paris, jezt in Duke Street, Adelphi: auf
                                 eine Verbesserung des Brennmaterials. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt.
                                 Dd. 2. Nov.
                                    1833.
                              
                           
                              Dem Joseph Wass,
                                 Muͤhlenbauer und Mechaniker zu Lea, Derbyshire: auf gewisse mechanische
                                 Kraͤfte, die zu mannigfaltigen Zweken anwendbar sind. Dd. 5. Nov.
                                    1833.
                              
                           
                              Dem Richard Holme, zu
                                 Kingston upon Hull: auf eine Verbesserung an den Apparaten zur Dampferzeugung
                                 und an anderen Theilen der Dampfmaschinen, so wie auch in dem Verfahren Hize zu
                                 erzeugen. Dd. 5.
                                    Nov. 1833.
                              
                           
                              Dem Henry Robinson
                                    Palmer, mechanischem Ingenieur in Fludyer Street, Westminster,
                                 City von London: auf eine Verbesserung im Errichten von Boͤgen,
                                 Daͤchern und anderen Theilen der Gebaͤude; diese Verbesserung
                                 laͤßt sich auch zu anderen nuͤzlichen Zweken anwenden. Dd. 7. Nov.
                                    1833.
                              
                           
                              Dem Peter Ewart,
                                 Baumwollspinner zu Manchester in der Grafschaft Lancaster: auf eine gewisse
                                 Verbesserung an Mule-Spinnmaschinen. Dd.
                                 9. November 1833.
                              
                           
                              Dem John Pace, einem
                                 Quaͤker, Uhrmacher zu Bury St. Edmunds, in der Grafschaft Suffolk: auf
                                 gewisse Verbesserungen an Uhren. Dd. 14. November 1833.
                              
                           
                              Dem Robert William
                                    Brandling Esq., zu Low Gosforth, in der Grafschaft
                                 Northumberland: auf Verbesserungen in der Anwendung des Dampfes und anderer
                                 Kraͤfte auf Schiffe, Bothe und zu anderen Zweken. Dd. 19. Nov. 1833.
                              
                           
                              Dem John Cooper
                                    Douglas Esq., in Great Ormond Street, Grafschaft Middlesex: auf
                                 ein Verfahren, um die Explosion oder das Nachgeben der Dampfkessel bei hohem
                                 innerem oder aͤußerem Druk zu verhindern. Dd.
                                 19. Nov. 1833.
                              
                           
                              Dem Marcel Roman,
                                 Kaufmann in St. Michael's Alley, Cornhill, City von London: auf gewisse
                                 Verbesserungen an den Apparaten zum Drehen des Sei: den- und anderen
                                 Garns. Dd. 19.
                                    Nov. 1833.
                              
                           
                              Dem Barthelemy Richard Graf v.
                                    Predaval, Mechaniker am Leicester Place, Leicester Square, in der
                                 Grafschaft Middlesex: auf eine Maschine, um Triebkraft zu mannigfaltigen Zweken
                                 zu erzeugen. Dd. 19. Nov. 1833.
                              
                           
                           
                              Dem Stephen Perry,
                                 Gentleman im Wilmington Square, Pfarrei St. James, Clerkenwell, Grafschaft
                                 Middlesex, Edward
                                    Massey, Uhrmacher in King Street, in derselben Pfarrei, und
                                 Paul Joseph
                                    Gauci, Kuͤnstler in Charles Street, Middlesex Hospital:
                                 auf gewisse Verbesserungen an Federn und Federhaͤltern. Dd. 19. Nov.
                                    1833.
                              
                           
                              Dem Daniel Ledsam und
                                 William Jones,
                                 beide Schraubenfabrikanten zu Birmingham in der Grafschaft Warwick: auf gewisse
                                 Verbesserungen an den, Maschinen zur Verfertigung von Stek- und
                                 Naͤhnadeln. Dd. 21. Nov. 1833.
                              
                           
                              Dem John Cooper
                                    Douglas Esq., in Great Ormond Street, in der Grafschaft
                                 Middlesex: auf ein Verfahren Pflanzensaͤften, auch gegohrenen und
                                 destillirten Fluͤssigkeiten ihre Saͤure, ferner ihren Farbestoff
                                 und die wesentlichen Oehle zu benehmen. Dd. 2. Nov. 1833.
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Dec.
                                 1833, S. 380.)
                              
                           
                        
                           Verzeichniß der vom 4. bis 20. Dec. 1819 in England ertheilten
                              und jezt verfallenen Patente.
                           
                              Des Henry Tritton
                                 Esq., zu Battersea, Surrey: auf ein neues Verfahren eine drehende Bewegung
                                 hervorzubringen. Dd. 4 Dec. 1849.
                              
                           
                              Des James Dickson,
                                 Steinschneiders am Gilmore Place, Edinburgh: auf eine verbesserte Methode
                                 Maschinen durch Wasser, Weingeist, Queksilber, Oehl oder andere
                                 Fluͤssigkeiten zu treiben, welche Verbesserung auch zu anderen
                                 nuͤzlichen Zweken anwendbar ist. Dd. 4. Dec. 1819. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XLV. S. 257.)
                              
                           
                              Des Samuel Lambert,
                                 Bortenwirkers in Princes Street, Leicester Square, Middlesex: auf ein
                                 verbessertes Wasserrad fuͤr Muͤhlen und Fahrzeuge. Ihm von einem
                                 Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 4. Dec. 1819. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XLI. S. 212.)
                              
                           
                              Des Henry Konstantin
                                    Jennings, Gentleman in Carburton Street, St.
                                    Mary-le-Bone, Middlesex: auf ein Surrogat des Pechs. Dd. 4. Dec.
                                    1819.
                              
                           
                              Des William
                                    Fenillade, Gentleman in Mortimer Street, Cavendish Square, St.
                                    Mary-le-Bone, Middlesex: auf einen verbesserten Apparat (von ihm
                                 Aide-Form genannt), um Fehler im Wuchse
                                 zu verbessern oder zu verhindern. Dd. 4. Dec. 1819.
                              
                           
                              Des Sir William
                                    Congreve Bart., Cecil Street, Strand: auf gewisse Verbesserungen
                                 in der Fabrikation des Banknotenpapiers, um Verfaͤlschungen zu
                                 verhindern. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe,
                                 Bd. XLIV. S. 198.)
                              
                           
                              Des William Rodger,
                                 Lieutenants bei der Marine, Suffolk Street, Charing Cross, Middlesex: auf ein
                                 Surrogat fuͤr Anker (von ihm block-anchor genannt). Dd. 4. Dec. 1819.
                              
                           
                              Des William Carter,
                                 Gentleman am Grove Place, Paddington, Middlesex: auf gewisse Verbesserungen in
                                 der Verfertigung von Hohlmaasen. Dd. 9 Dec. 1819. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XXXIX. S. 214.)
                              
                           
                              Des James Lee,
                                 Gentleman in Merton, Surrey: auf gewisse Maschinen und Verfahrungsarten beim
                                 Brechen, Schwingen und Vorbereiten des Flachses und Hanfes, welche auch bei
                                 anderen Faserstoffen anwendbar sind. Dd. 13. Dec. 1819. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XXXVIII. S. 267.)
                              
                           
                              Des James Wood,
                                 Verfertigers musikalischer Instrumente in New Compton Street, St. Giles-in-the-Fields: auf eine Verbesserung an Clarinetten.
                                 Dd. 18. Dec.
                                    1819.
                              
                           
                              Des Apsley Pellatt d.
                                 juͤng., Gentleman in St. Paul's Church-Yard, London: auf ein
                                 Verfahren in weiße oder gefaͤrbte glaͤserne Gefaͤße,
                                 Figuren, Zierrathen, Zahlen etc. aus Metall oder anderen geeigneten Materialien
                                 einzulegen und darin zu befestigen. Ihm von einem Auslaͤnder mitgetheilt.
                                 Dd. 18.
                                    December 1819. (Beschrieben im Repertory,
                                 zweite Reihe, Bd. XLV. S. 65.)
                              
                           
                              Des Thomas Dehany
                                    Hall Esq., am Park Place, Regent's Park, St.
                                    Mary-le-Bone, Middlesex: auf ein verbessertes Verfahren Tuch und
                                 andere Substanzen zu faͤrben und die Farben zu diesem Zweke zuzubereiten.
                                 Ihm von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd.
                                 18. Dec. 1819.
                              
                           
                              Des James Henry
                                    Lewis, Professors der Stenographie, High Holborn, Middlesex: auf
                                 kalligraphische sich selbst speisende Federn. Dd.
                                 20. Dec. 1819.
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Dec.
                                 1833, S. 378.)
                              
                           
                        
                           Außerordentliches Programm uͤber zwei den Krapp
                              betreffende Preisaufgaben, woruͤber in der Generalversammlung der Société industrielle zu Muͤlhausen,
                              im Monat Mai 1835 entschieden werden wird.
                           
                              
                              Erster Preis.
                              Ein Preis von 16,000 FrankenDie Preise wurden durch eine Subscription gegruͤndet, welche
                                          sich bis jezt auf 32,000 Franken fuͤr beide Preise
                                          belaͤuft; da die Subscription aber noch nicht beendigt ist,
                                          so wird die Société
                                             industrielle spaͤter die definitive Summe, welche
                                          sie fuͤr beide Preisaufgaben bestimmt, so wie das Verzeichniß
                                          der Subscribenten bekannt machen.wird demjenigen zuerkannt, welcher ein Mittel ausfindig macht,
                                    wodurch man bei bloß einmaligem Faͤrben allen Faͤrbestoff des
                                    Krapps oder wenigstens ein Drittel mehr, als man bisher beim Faͤrben
                                    nach der gewoͤhnlichen Weise daraus erhielt, auf gebeizten
                                    Baumwollenzeugen befestigen kann.
                              Alle Farben, deren Basis Alaunerde und Eisenoxyd ist, muͤssen, so wie man
                                 sie durch die neuen Verfahrungsarten erhaͤlt, dieselbe
                                 Intensitaͤt, Lebhaftigkeit und Haltbarkeit wie die jezt
                                 gebraͤuchlichen Krappfarben haben und das Passiren durch Chloralkalien,
                                 Saͤuren und Alkalien, so wie die Einwirkung des Sonnenlichts
                                 aushalten.
                              Die fuͤr Weißboden nicht mit Mordant bedrukten Theile, so wie diejenigen,
                                 welche auf gebeizten Stuͤken weiß geaͤzt wurden, muͤssen
                                 sich wenigstens eben so gut wie bei den gewoͤhnlichen Verfahrungsarten
                                 erhalten und beim vollstaͤndigen Ausbleichen nicht mehr Schwierigkeiten
                                 darbieten. Die Verfahrungsarten beim Schoͤnen der Krappfarben
                                 muͤssen dieselben seyn, welche man bis jezt angewandt hat, oder
                                 duͤrfen wenigstens nicht kostspieliger und nicht schwieriger seyn.
                              Die neuen Verfahrungsarten beim Faͤrben muͤssen dieselben Vortheile
                                 fuͤr das Tuͤrkischrothfaͤrben der geoͤhlten Zeuge
                                 darbieten, so wie fuͤr die gemischten Boͤden, wobei man außer
                                 Krapp auch noch Quercitronrinde oder Wau anwendet.
                              Auch darf man beim Faͤrben nicht mehr Zeit als gegenwaͤrtig
                                 brauchen und eben so wenig mehr Brennmaterial; das Faͤrbeverfahren muß
                                 auch auf den Avignon-Krapp eben so gut wie auf den Elsasser Krapp
                                 anwendbar seyn.
                              
                           
                              Zweiter Preis.
                              Ein Preis von 16,000 Franken
                                    wird demjenigen zuerkannt, welcher ein Krapp-Tafelroth
                                    darstellt, zu welchem kein anderer Faͤrbestoff als Krapp kommt, das
                                 dieselbe Intensitaͤt, Lebhaftigkeit und Haltbarkeit, wie das
                                 schoͤnste mit Krapp gefaͤrbte Roth oder Rosenroth hat, eben so gut
                                 auf der Walzendrukmaschine wie mit dem Model gedrukt werden kann, und zwar auf
                                 weiße Baumwollenzeuge, die keine Vorbereitung erhielten; auch darf nach dem
                                 Druken keine andere Operation noͤthig seyn, als das Auswaschen in Wasser
                                 oder Daͤmpfen. Dieses Tafelroth muß der Einwirkung der Sonne, der
                                 Chloralkalien, der Seifen, der Saͤuren und der Alkalien eben so gut
                                 widerstehen, wie das mit Krapp gefaͤrbte Roth. Mit demselben muß man auch
                                 alle Farbenabstufungen vom Dunkelroth bis zum hellen Rosenroth erhalten
                                 koͤnnen.
                              Der Preis von 2 Liter dieser Farbe darf nicht uͤber 10 Franken
                                 betragen.
                              ––––––––––
                              Seitdem man weiß, daß der Krapp, welcher schon zum Faͤrben gedient hat,
                                 noch eine große Menge rothen Faͤrbestoff zuruͤkhaͤlt, die
                                 durch heißes Wasser oder unsere gewoͤhnlichen Verfahrungsarten beim
                                 Faͤrben nicht ausgezogen werden kann, wuͤnscht man ein Mittel zu
                                 besizen, wodurch man diesen verlorenen Faͤrbestoff benuzen kann.
                                 Verduͤnnte Schwefelsaͤure ertheilt ihm die Eigenschaft, wieder wie
                                 frischer Krapp zu faͤrben, nur mit dem Unterschied, daß diese Farbe gar
                                 nicht mehr solid ist. Die Fluͤchtigkeit dieser Farbe ruͤhrt nicht
                                 von einer Veraͤnderung des Faͤrbeftoffs her, denn man kann sie
                                 durch mehrere Mittel haltbar machen, welche aber entweder zu kostspielig oder zu
                                 langwierig oder auch oft in ihren Resultaten wandelbar sind, besonders wenn man
                                 sie im Großen anwendet. Man kann aus dem Krapp, welcher schon zum Faͤrben
                                 gedient hat, und dann mit Schwefelsaͤure behandelt wurde, noch zwei
                                 Fuͤnftel von der Quantitaͤt Faͤrbestoff, die er beim ersten
                                 Faͤrben abgegeben hatte, ausziehen, ohne daß er deßhalb ganz an
                                 Faͤrbestoff erschoͤpft wuͤrde, und es laͤßt sich
                                 daher ohne Uebertreibung annehmen, daß man aus dem Krapp wenigstens um die
                                 Haͤlfte mehr Faͤrbestoff erhalten sollte, als man bei den jezt
                                 gebraͤuchlichen Verfahrungsarten beim Faͤrben aus ihm
                                 auszieht.
                              Da der Krapp bereits von mehreren Chemikern untersucht wurde, so wollen wir ihre.
                                 Versuche nicht resumiren und verweisen diejenigen, welche sich mit der
                                 Loͤsung dieser Preisaufgaben beschaͤftigen wollen, auf die Bulletin der Société industrielle zu Muͤlhausen No. 3, 17 und 22Sie finden sich im polytechnischen Journale
                                       Bd. XXIII. S. 73. Bd. XXIV. S. 275. 530. 553. Bd. XXVII. S. 200. 218. 228. Bd. XXXIII. S. 158. Bd. XXXIX. S. 385. 392.A. d. R.und auf die Abhandlung der Herren Gautier de
                                    Claubry und Persoz in den Annales de Chimie et de Physique. September 1831. S.
                                 69.Im polytechnischen JournalBd. XLIII. S. 581. Man
                                       vergleiche damit auch Robiquet's Bemerkungen
                                       in unserem Journale Bd. XLVI. S.
                                          123.A. d. R.
                                 
                              ––––––––––
                              Den Abhandlungen, Zeichnungen, Proben und Mustern muß ein versiegelter Brief,
                                 welcher den Namen des Verfassers enthaͤlt, beigelegt werden und dieselben
                                 muͤssen portofrei vor dem 16. December 1834 an den Praͤsidenten
                                 der Société industrielle zu
                                 Muͤlhausen eingeschikt werden.
                              Im Falle die zum Concurse eingesandten Abhandlungen nur einen Theil der
                                 Bedingungen des Programms erfuͤllen wuͤrden, behaͤlt sich
                                 die Société industrielle vor, den
                                 Verfassern goldene, silberne oder bronzene Medaillen zuzuerkennen, je nach dem
                                 Nuzen, welchen ihre Abhandlungen fuͤr die Kottonfabriken darbieten.
                              Wenn die Preisaufgaben bei dem Concurse im Jahre 1835 nicht geloͤst sind,
                                 so werden sie noch ein Mal, und zwar zum lezten Mal ausgeschrieben und es wird
                                 dann im Mai 1836 daruͤber entschieden.
                              Der Verfasser, welcher den Preis erhaͤlt, kann weder uͤber seine
                                 Abhandlung noch uͤber seine Erfindung mehr verfuͤgen; er darf sie
                                 naͤmlich nicht mehr bekannt machen und auch nicht mehr verkaufen.
                              
                           
                        
                           Thomas und Laurent's Verbesserung an den Dampfmaschinen.
                           Die HH. Thomas und Laurent,
                              Zoͤglinge der Kunst- und Gewerbsschule zu Paris, sandten der Academie des sciences eine Abhandlung uͤber die
                              Anwendung von nicht gesaͤttigtem Dampfe in den Dampfmaschinen ein. Die
                              Verfasser glauben in dieser Abhandlung erwiesen zu haben, daß man, wenn man den
                              bereits gebildeten Dampf erhizt, eine Ersparniß von wenigstens 25 Procent im
                              Vergleiche mit den aͤlteren Dampfmaschinen erzielen koͤnnte. (Aus dem
                              Recueil industriel. September 1833.)
                           
                        
                           Galy-Cazalat's
                              Verbesserungen an den Dampfmaschinen.
                           Die Academie der Wissenschaften zu Paris erheilte in ihrer Sizung vom 19. November l.
                              J. dem bekannten Professor der Physik zu Versailles, Hrn. Galy-Cazalat, eine goldene Medaille fuͤr eine hoͤchst
                              wichtige Entdekung, die, wie man erwartet, in der Geschichte der
                              franzoͤsischen Industrie Epoche machen duͤrfte. Hr. Galy-Cazalat hat naͤmlich ein Mittel
                              erfunden, wodurch, wie man sagt, das Bersten der Dampfkessel sicher verhuͤtet
                              wird, und außerdem den Mechanismus der Dampfmaschinen so sehr vereinfacht, daß man
                              mit seinen Dampfmaschinen, deren Umfang und Gewicht viel kleiner seyn soll, als an
                              den bisherigen Maschinen, mehr auszurichten im Stande ist, als bisher mit den besten
                              anderen Maschinen moͤglich war. Seine neue Maschine soll uͤberdieß
                              auch eine Ersparniß an Brennmaterial ergeben, die nicht weniger als 40 Procent
                              betraͤgt.
                           
                           Hr. Galy-Cazalat beschaͤftigte sich lange
                              Zeit im Stillen mit der Ausarbeitung seiner Erfindung, die nun durch das Urtheil der
                              Academie bewaͤhrt zu seyn scheint, und demnaͤchst bekannt gemacht
                              werden soll. Der Erfinder beschaͤftigt sich bereits mit der Anwendung seiner
                              Maschine auf verschiedene Industrie-Zweige, und hauptsaͤchlich mit dem
                              Bau eines Dampfbothes und eines Dampfwagens, der auf gewoͤhnlichen Straßen
                              fahren soll. (Echo de Seine et Oise. Temps No.
                              1498.)
                           
                        
                           Weitere Notizen uͤber die Fahrten der Dampfwagen auf
                              gewoͤhnlichen Straßen.
                           Nachdem Sir Charles Dance die Probefahrten, die er mit
                              seinem modificirten Dampfwagen zwischen London und Brighton anstellte,
                              gluͤklich vollendet, beschloß er regelmaͤßig zwischen
                              Waterloo-Street und Greenwich hin und her zu fahren, und zwar taͤglich
                              drei Mal. Der Dampfwagen legte auf diese Weise innerhalb 8 Tagen gegen 250 engl.
                              Meilen zuruͤk, wobei er im Durchschnitte mit einer Geschwindigkeit von 10
                              engl. Meilen in der Stunde fuhr. Die Fahrten gingen ohne allen Unfall von Statten,
                              obschon sich eine solche Masse von Zuschauern herbeidraͤngte, daß von Seite
                              des Wagenlenkers und der Maschinisten die groͤßte Sorgfalt noͤthig
                              war. Das Fuhrlohn betrug 2 Shill. 6 Den. (1 fl. 30 kr.) Sir Dance soll diesen, gegen
                              das Fuhrlohn der auf gleichem Wege fahrenden Eil- und Landkutschen hohen
                              Preis, dem Repertory of Patent-Inventions,
                              November S. 298, zu Folge, nur deßwegen festgesezt haben, damit ihm die
                              Kutschen-Inhaber und deren Anhaͤnger keine Hindernisse in den Weg
                              legen, und damit er auf diese Weise widerlegen koͤnne, daß im Publikum
                              durchaus kein solcher Widerwillen gegen die Dampfwagen herrsche, als man dieß zu
                              verbreiten bemuͤht ist. Andere Blaͤtter, und besonders das Mechanics' Magazine, sind jedoch geneigt, diesen hohen
                              Preis anderen Ursachen zuzuschreiben. Der Wagen war im Durchschnitte jedes Mal mit
                              14 Personen besezt, und unter diesen befanden sich ein Mal auch Hr. Telford, Hr. Macneil und
                              andere beruͤhmte Mechaniker. Auf Andringen dieser Herren soll sich Sir Dance entschlossen haben, zur vollen
                              Beweisfuͤhrung der Moͤglichkeit und Zwekmaͤßigkeit der
                              Dampfwagen auf den gewoͤhnlichen Straßen, eine Fahrt von London nach
                              Birmingham zu unternehmen; und gab daher die Fahrt zwischen London und Greenwich
                              einstweilen auf. Andere Blaͤtter aͤußern jedoch, daß dieß nur ein
                              neuer Dekmantel fuͤr das Mißlingen der Dance'schen
                              Versuche seyn duͤrfte. Der Referent im Repertory
                              bemerkt, daß er den Dance'schen Dampfwagen auf seinen
                              Fahrten beobachtet, und die Leichtigkeit seiner Bewegung bewundert habe. Er glaubt,
                              daß der neue Wagen, welchen die HH. Mandslay und Field gegenwaͤrtig bauen, wohl mit einer
                              Geschwindigkeit von 15 engl. Meilen in der Stunde fahren wuͤrde; indem an dem
                              Dance'schen Wagen nur der Dampfkessel von diesen
                              Fabrikanten verfertigt ist, und indem dieser Dampfkessel hier nicht seine volle
                              Kraft aͤußern kann, weil viele Theile des Wagens zu schwach, andere hingegen
                              zu schwer sind. Der Dance'sche Wagen verbrauchte bei
                              seinen Fahrten, seit er mit dem neuen Dampfkessel ausgestattet ist, beinahe einen
                              halben Bushel Kohks in der englischen Meile. Die Resultate der Fahrt zwischen London
                              und Birmingham sollen naͤchstens vorgelegt werden.
                           Hr. Hancock ist, wie der Brighton
                                 Herald schreibt, am 7. October mit seinem neuen Dampfwagen „Autopsy“ zu Brighton angefahren, und hat
                              daselbst mehrere Tage lang zum Vergnuͤgen der Einwohner ohne allen Unfall
                              verschiedene Fahrten unternommen, um hierauf wieder nach London
                              zuruͤkzukehren. Die Autopsy soll dem Dampfwagen
                              Infant aͤhnlich seyn, und von Anfang November
                              an regelmaͤßig zwischen Finsbury-Square und Pentonville hin und her
                              fahren.
                           Die Subscribenten der Heaton'schen
                              Dampfwagen-Compagnie zu Birmingham hielten kuͤrzlich eine Versammlung,
                              bei welcher innerhalb 24 Stunden nicht weniger als 3000 Actien zu 10 Pfund verkauft
                              wurden, obschon der Prospectus der Compagnie nur auf 2000 Actien berechnet war. Die
                              HH. Heaton arbeiten nun in Folge dieses guͤnstigen
                              Resultates an 4 Dampfwagen, welche vom naͤchsten Maͤrz an in
                              verschiedenen Gegenden um Birmingham fahren sollen. (Aus der Birmingham Gazette im Mechanics' Magazine No.
                              532.)
                           
                        
                           
                           Dampfschifffahrt in Neu-Holland.
                           Den lezten Nachrichten aus Neu-Holland zu Folge hat sich nun auch zu Sydney
                              eine Dampfschiffahrts-Gesellschaft gebildet, welche zuerst zwischen Sydney
                              und Paramatta ein Dampfboth fahren lassen will, um dann im Falle des
                              guͤnstigen Erfolges die Dampfschifffahrt weiter uͤber
                              Neu-Holland zu verbreiten. – Auch die litterarischen Leistungen jener
                              suͤdlichen Gegenden haben kuͤrzlich einen neuen Zuwachs erhalten, denn
                              es erscheint gegenwaͤrtig auf Van Diemens Land monatlich ein Journal, welches
                              den Titel „The Hobart-Town Monthly
                                    Magazine“ fuͤhrt, und welches sehr schaͤzbare
                              Aufsaͤze enthalten soll. (Mechanics' Magazine No.
                              534.)
                           
                        
                           De Connincks Differentiometer fuͤr
                              Seeschiffe.
                           Die Corvette Heroine hat kuͤrzlich zu Cherbourg in
                              Gegenwart einer Commission mehrere Versuche mit dem neuen Differentiometer des Herrn
                              de Conninck, von der daͤnischen Marine,
                              angestellt, welche sehr zu Gunsten dieses Instrumentes ausgefallen sind und
                              demnaͤchst wiederholt werden sollen. Das Instrument zeigt alle Unterschiede
                              an, welche vom Vordertheile gegen das Hintertheil in den Wassertrachten der Schiffe
                              eintreten koͤnnen. Es wird in eine beliebige mit dem Kiele des Schiffes
                              parallel lausende Flaͤche gebracht, und besteht aus zwei mit Queksilber
                              gefuͤllten Nivellirwagen. Das Queksilber dringt naͤmlich bei der
                              leichtesten Bewegung, die es erhaͤlt, in groͤßerer Menge in jene
                              Roͤhre ein, welche den am tiefsten getauchten Theil des Schiffes vorstellt,
                              treibt den Weingeist aus ihr in verhaͤltnißmaͤßig graduirte
                              Roͤhren, und deutet auf diese Weise die Unterschiede an. Das Schlingern oder
                              die abwechselnden Bewegungen des Schiffes auf die rechte und auf die linke Seite
                              haben nicht den geringsten Einfluß auf dieses Instrument, welches sich bloß gegen
                              die Bewegungen des Kieles nach seiner Laͤngenrichtung empfindlich zeigt.
                              – Alle Seefahrer wissen, daß die Schiffe an manchen Tagen unter anscheinend
                              ganz gleichen Umstaͤnden weit besser segeln, als an anderen. Dieser Umstand,
                              den die Matrosen gewoͤhnlichgwoͤhnlich den Caprizen des Schiffes oder uͤberirdischen Ursachen zuschreiben,
                              hat seinen Grund wahrscheinlich nur in gewissen Verschiedenheiten, fuͤr
                              welche die bisherigen Differentiometer nicht empfindlich waren. Mit Huͤlfe
                              des Conninck'schen Instrumentes sind die
                              Schiffscapitaͤne im Stande jene Wassertracht auszumitteln, die dem Laufe
                              ihrer Schiffe unter gewissen Verhaͤltnissen am zutraͤglichsten ist.
                              (Aus dem Recueil industriel. Aug. 1833. S. 200.)
                           
                        
                           Ueber den Beschlag der Seeschiffe mit Blei.
                           Man hat zu Portsmouth neuerdings wieder Versuche mit dem Beschlage der Seeschiffe mit
                              Blei angestellt, und ein altes, entmastetes Schiff von 28 Kanonen mit Bleiplatten
                              statt mit Kupferplatten beschlagen, und diese Platten mit eisernen Naͤgeln
                              befestigt. Der Versuch fiel aber unguͤnstig aus; denn das Salzwasser hatte
                              die eisernen Naͤgel bald so angegriffen und zerfressen, daß die Bleiplatten
                              an vielen Stellen abfielen, und daß kein Zweifel ist, daß ein auf diese Weise
                              beschlagenes Schiff, wenn es kreuzen muͤßte, in ein Paar Monaten seinen
                              ganzen Beschlag verloren haben wuͤrde. Hatte man, ehe man diesen Versuch
                              anstellte, die fruͤheren Berichte und Versuche uͤber diesen Gegenstand
                              nachgelesen, so haͤtte man sich die Kosten desselben ersparen koͤnnen;
                              denn man wuͤrde gefunden haben, daß schon unter Karl dem Ersten Versuche
                              angestellt wurden, welche bewiesen, daß sich der bleierne Beschlag durchaus nicht
                              fuͤr Seeschiffe eigne. (Mechanics' Magazine No.
                              534.)
                           
                        
                           Ferrier's Tag- und
                              Nacht-Telegraph.
                           Die in Frankreich gewoͤhnlich gebraͤuchlichen Telegraphen haben drei
                              Arme, welche im Zustande der Ruhe die Form eines T
                              haben. Neuerlich hat jedoch Hr. Ferrier einen anderen
                              Telegraphen in Anwendung gebracht, der bloß zwei Arme hat, welche nicht unmittelbar
                              mit einander in Beruͤhrung stehen, sondern in einer Entfernung von 10 Fuß an
                              zwei senkrechten Stangen befestigt sind. An den Enden dieser Arme werden zwei Laternen angebracht,
                              von denen die eine unbeweglich ist, waͤhrend sich die andere um diese
                              feststehende Laterne bewegen kann. Zwischen den beiden Stangen ist eine
                              fuͤnfte Laterne angebracht, die eine horizontale Bewegung hat. Die
                              verschiedenen Stellungen dieser fuͤnf Punkte gegen einander geben alle
                              erforderlichen Signale. Die nach dieser Methode eingerichteten Telegraphen
                              koͤnnen sowohl bei Tage als bei Nacht gebraucht werden; denn wenn die
                              Laternen schwarz bekleidet wenden, so sind sie an einem heiteren Tage eben so leicht
                              sichtbar, als es bei Nacht die angezuͤndeten Laternen sind. (Mechanics' Magazine No. 524.)
                           
                        
                           Sprachrohre statt Telegraphen angewendet.
                           Die HH. Jobard und Stieldorff
                              haben ein Instrument erfunden, welches sie Logophor
                              nennen, und welches dazu bestimmt seyn soll, zwischen zwei Orten, welches auch deren
                              Entfernung seyn mag, eine muͤndliche Mittheilung moͤglich zu machen.
                              Wie man sagt, soll diese Erfindung zwischen Bruͤssel und Antwerpen alsbald in
                              Anwendung gebracht werden, und zwar mittelst unterirdischer Roͤhren, die den
                              Schall der Stimme 2 Meilen weit fortzupflanzen vermoͤgen, so daß man zu
                              Bruͤssel in weniger dann einer Viertelstunde von Antwerpen aus Antwort
                              erhalten kann. Ein aͤhnlicher Logophor soll auch
                              zwischen der Residenz zu Bruͤssel und dem koͤniglichen Schlosse zu
                              Lacken errichtet werden; seine Kosten sind auf 15 bis 20,000 Franken angeschlagen.
                              (Temps No. 1494.)
                           
                        
                           Eine neue Art zu correspondiren.
                           Hr. Sollier zeigte der Academie des
                                 sciences zu Paris an, daß er eine Erfindung gemacht habe, nach welcher man
                              z.B. zu Petersburg augenbliklich den Inhalt eines zu Paris geschriebenen Briefes
                              erfahren koͤnne! Der Recueil industriel, welcher
                              diese Nachricht mittheilt, gibt nicht an, ob Hr. Sollier
                              nicht allenfalls zu den Inspirirten Neuerer Zeit, zu den Somnambulen und
                              Clairvoyanten oder zu irgend einer anderen Art von Geisteszerruͤtteten
                              gehoͤrt.
                           
                        
                           Fortschritte der Mechanik in Frankreich.
                           Das Schiff Lougsor, welches den beruͤhmten Obelisk
                              dieses Namens nach Paris bringen soll, wird bei dem naͤchsten Steigen des
                              Wasserstandes der Seine, diesen Fluß hinauffahren. Die Pariser werden also ein
                              Fahrzeug bewundern koͤnnen, welches die hohe See gehalten, und die
                              Kuͤsten des mittellaͤndischen Meeres sowohl, als des atlantischen
                              Oceans umfahren hat. Damit sich das Schiff aber dem Ufer naͤhern kann, an
                              welchem der Obelisk ausgeschifft werden soll, muß das Flußbett, welches die
                              Administration auf jede moͤgliche Weise zu verunreinigen bemuͤht ist,
                              an dieser Seite vertieft werden, und dieß geschieht auf folgende, in unsern Tagen
                              wahrhaft merkwuͤrdige Weise. Ein Duzend Arbeiter befinden sich zu je 4 in
                              kleinen Barken, und holen mit einer langgestielten Schaufel jedes Mal ein Paar
                              Handvoll von dem am Boden befindlichen Unrathe und Sande herauf. Wenn sie aus diese
                              Weise in ihrer Barke einen Haufen Koth gesammelt haben, so fahren sie damit in die
                              Mitte des Flusses und leeren ihn daselbst wieder aus!! So wenig kennt man in
                              Frankreich noch die Vorrichtungen, die man in Holland und England zum Reinigen der
                              Flußbette und der Haͤfen benuzt. Wahrlich, bemerkt der Temps No. 1497, man kann sich nur damit troͤsten, daß die Leitung
                              dieser Arbeiten der Polizei und dem Municipal-Conseil uͤbertragen ist,
                              die in Paris, so wie anderwaͤrts, nichts von Mechanik verstehen.
                           
                        
                           Notizen uͤber den Mechaniker Manhard in Muͤnchen und uͤber
                              dessen Leistungen. Aus einem Schreiben an die Herausgeber dieses Journales.
                           Recht erfreulich war es fuͤr mich, hier Ihre, mir so guͤtevoll
                              verliehenen, technischen Notizen zu empfangen. Mein herzlichster Dank dafuͤr,
                              den ich hier nur zu gern wiederhole, eilte zu Ihnen und druͤkte Ihnen recht
                              fest die Hand.  Bei
                              Reisezweken meiner Art sind Hinweisungen auf Alles, was die Wissenschaft und Kunst,
                              und insbesondere die Technik betrifft, wohl recht wohlthuende Geschenke; denn in der
                              Ansicht von Verschiedenheit der Gegenstaͤnde sammeln und verzweigen sich
                              immer am reichsten unsere Ideen. Wo ich von hier den Roͤsselsprung meiner
                              Reise hinwende, weiß ich selbst noch nicht; aber, wo ich auch meine Winterquartiere
                              beziehe, die Muße wird mir wohl daran thun, Ihnen vielleicht Manches, Ihrem
                              Interesse Entsprechendes, mitzutheilen. Bis dahin verschiebe ich also auch an Sie
                              die meinerseitigen Notizen. – Hier erlaube ich mir nur noch aus meinen
                              Blaͤttern „uͤber Muͤnchen“ Sie auf einen dortigen mechanischen
                              Kuͤnstler aufmerksam zu machen, der wohl einer Beachtung in Ihrem polyt.
                              Journale werth waͤre, den Sie vielleicht aber wohl selber schon aus dem
                              „Kunst- und Gewerbeblatt des polyt. Vereines im
                                 Koͤnigreiche Bayern“ unfehlbar kennen: den Großuhrmacher und
                              Mechanist Manhard in Muͤnchen naͤmlich.
                              Dieser Mensch ist wie recht treffend und ruͤhmlichst das selbst
                              hoͤchst geniale und ungewoͤhnliche mechanische Talent beim dortigen
                              polytechnischen Institute-Liebherr, der selber nur
                              recht vielseitig gewendet und benuzt werden sollte, – bei Gelegenheit meiner
                              voruͤbergehenden Erwaͤhnung Manhard's von ihm sagte, „ein
                                 wahres mechanisches Universal-Genie.“ – In seiner
                              Werkstatt, die sich in einer mechanischen Schloßfabrik zugleich mit zerspaltet,
                              finden Sie Alles, vom simpeln Schraubestok an, der eine eigenthuͤmliche
                              Vollkommenheit hat, bis zu den Drehebaͤnken, wovon sich besonders seine
                              große, eigens construirte Drehebank auszeichnet, – (sie ist so mit aller
                              Leichtigkeit zu verstellen, daß darauf Gegenstaͤnde von dem kleinsten Knopfe
                              ab bis zu Stuͤke von 8 Schuh Durchmesser gedreht und auch, durch eben diese
                              Verstellungen, Flaͤchen nach verschiedenen Winkeln eben gefeilt oder gefaßt
                              werden koͤnnen, was sonst bei anderen Drehebaͤnken nicht
                              moͤglich ist, mittelst der er in dem 24sten Theile der gewoͤhnlichen
                              Zeit noch sogar die Stuͤke mit der sichersten Genauigkeit bearbeitet),
                              – so wie sein Gewindwerkzeug, das ebenfalls eine ungewoͤhnliche eigene
                              Construction hat, mittelst dem er mir großer Praͤcision arbeiten kann;
                              – und selbst seinen Schleifstein, der, mittelst seines Mechanism, selbst
                              Ungeuͤbten es moͤglich macht, scharf und obere Flaͤchen in
                              einen bestimmten Winkel zu schleifen, und den Vortheil enthaͤlt, daß der
                              Stein rund bleibt, nie verdorben werden kann und die Arbeit in einer hoͤchst
                              geschwinden Zeit leistet, – neu und eigenthuͤmlich. In der Abtheilung
                              fuͤr die Schloßfabrik finden Sie, fuͤr jeden Theil des Schlosses, eine von ihm selbst erfundene sinnreiche und
                              einfache Vorrichtung, vermittelst welcher der ganz kunstlose Mensch die
                              Gegenstaͤnde derselben in der groͤßten Geschwindigkeit fertigen kann,
                              und diese mit einer Genauigkeit, daß sie keiner Nachhuͤlfe beduͤrfen.
                              Die Foͤrderung der Bearbeitungen der Theile ist ungemein, und dieser Theil
                              seiner Werkstatt allein verdient wohl die groͤßte Aufmerksamkeit, und gerade
                              ist er derjenige, den dieses Original ohne Werth beachtet. – Ich habe mich
                              zwar etwas lange bei der Beschreibung seiner Werkstatt aufgehalten; sie ist aber in
                              der That sehenswerth und beduͤrfte einer ausgedehnteren Beschreibung, ja sie
                              waͤre einer genauesten Aufnahme und Kunde wuͤrdig, denn gerade in ihr
                              liegt eine große Foͤrderung der mechanischen Technik. Sein erfundener
                              Glatthammer, mittelst welchem Eisenschienen, und uͤberhaupt alles Eisen von
                              verschiedenartiger Dike und Breite, wie auf das reinste geschliffen geschmiedet
                              gleich werden, ist schon durch das Kunst- und Gewerbeblatt bekannt; auch bei
                              diesem spricht sich sein ungewoͤhnliches Talent und seine moͤglichen
                              Leistungen, wenn es nur vielseitig gerichtet wuͤrde, ruͤhmlichst aus.
                              – Seine originelle Thurmuhr auf der protestantischen Kirche, die in 4 Weisern
                              mit nicht mehr als 7 1/2 Pfund Gewicht getrieben wird, die in Plan und Gang
                              gleichsam ganz neu erdacht ist und bei welcher sich insbesondere das hoͤchst
                              einfache Triebwerk der Weiser, das bis auf die Haͤlfte beinahe vereinfacht
                              ist, originell ausspricht; seine gleich originelle Uhr im Palais des Herzogs Max
                              koͤnigl. Hoheit, welche 8 Tage geht und schlaͤgt und ihre Zeiger in
                              zwei Hoͤfe zeigt; wie die daselbst von ihm construirte interessante
                              Bratmaschine von 4 Bratspießen, jeder von 6 Fuß Laͤnge, von einem
                              Wasserstrahle getrieben, der in seiner Dike wie aus einer Schreibfederpose austreibt
                              und dabei Weiserstangen umzufuͤhren hat, welche in einem Canale von 55 Schuh
                              Laͤnge unter der Erde hingehen, sind ebenfalls schon im angefuͤhrten
                              Kunst- und Gewerbeblatt erwaͤhnt. Eine sehr sinnreiche Plombirmaschine
                              sah ich noch bei ihm fuͤr die bayerische Manch, und eine noch nicht ganz
                              vollendete Muͤnzdurchschnittsmaschine, mit zwei kleinen
                              Handschwungraͤdern, womit in Einer Minute 120 Stuͤk große und, mit
                              einem anderen Einsaze, 240 Stuͤk kleine Muͤnzen zur Praͤgung
                              gefoͤrdert werden, in der Arbeit.
                           Dieser Kuͤnstler ist ein geborner Bayer aus Gmuͤnd bei Tegernsee und
                              fuͤr die Mechanik ein wahrhaft gebornes Genie. Er verlor seinen Vater in
                              einem Alter von 5 Jahren und hatte keine Verwandten, welche ihm nur einige
                              Schulkenntnisse zukommen lassen konnten, nicht einmal Lesen und Schreiben; ihm blieb
                              nur uͤbrig, Alles aus sich selbst zu erlernen. Seine Neigung fiel
                              zunaͤchst auf die Uhrmacherei, die er auch auf dem Lande bei einem Uhrmacher
                              zu erlernen suchte; wie er sie erlernte, gefiel sie ihm aber nicht, und sie muhte,
                              schon in der spaͤteren hier aufgestellten Thurmuhr der angefuͤhrten
                              protestantischen Kirche, die in ihm gleichsam geborne Umgestaltung ihres Mechanismus
                              erhalten. Mit dieser Umgestaltung ergriff er zugleich alle die Ideen zu seiner
                              Werkstatt und zu den von ihm erbauten Maschinen; Alles ist, da er Nichts lesen und
                              mit dem Vorhandenen und Verbesserten sich vergleichen kann, eigene von ihm
                              ausgehende Schoͤpfung, und Alles bedarf nur an ihm der deutlichen Aufgabe, um
                              in seinem Talente zum kuͤrzesten und gediegensten Mechanismus zu werden.
                              – Dieses ungewoͤhnliche originelle Genie, das nie im Stande ist, sein
                              eigenes Product zum zweiten Male nachzumachen, ohne gaͤnzlich neu zu
                              gestalten, weil ihm nie das Vorhergegangene gefaͤllt, wird gewiß
                              Außerordentliches im Felde der technischen Mechanik leisten, wenn es nur
                              Aufforderung genugsam dazu erhalten wird, und verdient daher in jeder
                              Ruͤksicht der Aufmerksamkeit. Verzeihen Sie meiner Weitlaͤuftigkeit
                              und genehmigen Sie die vollkommenste Verehrung
                           Ihres ganz ergebensten Freundes und Dieners Herrmann Baron v.
                              Dalwitz, kais. russischer
                              Ingenieur-Oberstlieutenant.
                           Stuttgart, den 28. November 1833.
                           
                        
                           Ein neues Perpetuum mobile.
                           Hr. William Buckle, ein angesehener Kaufmann zu Berwick,
                              hat, wie der Scotsman schreibt, die Zahl der Perpetuum mobile um ein neues vermehrt, auf welches er
                              durch jahrelange Beobachtung der Himmelskoͤrper gekommen seyn will. Derselbe
                              Mann hat ferner entdekt, worin die Laͤnge eines Ortes eigentlich besteht, und
                              Tabellen berechnet, aus welchen sich die Laͤnge selbst unter den
                              unguͤnstigsten Umstaͤnden mit eben derselben Leichtigkeit bestimmen
                              laͤßt, mit welcher man heut zu Tage mit den nautischen Instrumenten die
                              Breite findet. Auch statt dieser lezteren will er ein Instrument ausfindig gemacht
                              haben, welches alle die uͤbrigen an Einfachheit uͤbertreffen sott. Hr.
                              Buckle hat seine Erfindungen der Regierung
                              mitgetheilt, um dieselben von Maͤnnern vom Fache beurtheilen zu lassen.
                           
                        
                           Eine mechanische Quadratur des Zirkels.
                           Hr. Heaton kam, wie Baddeley im
                              Mechanics' Magazine No. 528 sagt, nach mannigfachen
                              Versuchen auf folgende mechanische Quadratur des Zirkels, welche fuͤr alle in
                              der Praxis vorkommenden Faͤlle von hinreichender Genauigkeit seyn
                              duͤrfte. Er schnitt aus einem sorgfaͤltig und gleichmaͤßig
                              ausgewalzten Stuͤke Messing einen Kreis von 1,9 Zoll im Durchmesser und ein
                              Vierek von 1,7 Zoll im Gevierte. Diese beiden Stuͤke wurden gewogen, und da
                              deren Gewicht vollkommen gleich war, so muß, da die Dike des Metalles ebenfalls
                              gleichfoͤrmig war, auch deren Oberflaͤche von gleicher Groͤße
                              gewesen seyn. Das Quadrat verhaͤlt sich also hiernach zum Kreise, wie 17 zu
                              19.
                           
                        
                           Ueber die Faͤrbung der Metallplatten durch elektrische
                              Stroͤme.
                           Hr. Nobili, ein sehr geschikter Physiker, hat schon vor
                              laͤngerer Zeit im 35sten und 34sten Bande der Bibliothèque de Genève eine sehr interessante Anwendung von
                              den chemischen Eigenschaften der galvanischen Saͤule beschrieben, welche jezt
                              erst die Aufmerksamkeit mehrerer Kuͤnstler erregt hat, so daß eine kurze
                              Beschreibung seines Verfahrens, die wir hier mittheilen, interessant seyn
                              duͤrfte.
                           
                           Eine ganz ebene und gut polirte Metallplatte (z.B. von Platin) wird mit dem einen
                              Pole einer galvanischen Saͤule von zehn bis zwoͤlf Paaren in
                              Verbindung gebracht und in eine Salzaufloͤsung gelegt; in dieselbe
                              Salzaufloͤsung taucht man eine Platinspize, welche mit dem anderen Pole der
                              Saͤule in Verbindung steht, und stellt sie in senkrechter Richtung auf die
                              Platte, so daß sie nur ungefaͤhr eine halbe Linie oder hoͤchstens eine
                              Linie davon entfernt ist. Nachdem durch die Wirkung des galvanischen Stromes die
                              Zersezung einige Augenblike Statt gefunden hat, nimmt man die Platte heraus, und
                              findet sie mit einer Reihe gefaͤrbter Ringe uͤberzogen, deren
                              Mittelpunkt der Platinspize entspricht. Diese Ringe, welche von einer sehr
                              duͤnnen Schichte, die der Strom auf der Platte absezt, herzuruͤhren
                              scheinen, haben die glaͤnzendsten und mannigfaltigsten Farben; das Aussehen
                              derselben haͤngt nicht nur von der Art der Salzaufloͤsung, sondern
                              auch von der Natur der beiden Pole, womit man die Platte in Verbindung bringt, zum
                              Theil auch von dem Metall der Platte selbst ab. Eine der schoͤnsten Wirkungen
                              erhielt Hr. Nobili mit essigsaurem Blei, wobei man die
                              Platte mit dem positiven Pol der Saͤule in Verbindung bringt. Es ist
                              demselben auch durch ein praktisches Verfahren, das er aber geheim haͤlt,
                              gelungen, nach demselben Princip Zeichnungen und Figuren jeder Art hervorzubringen,
                              deren mannigfaltige und glaͤnzende Farben mit dem Vollkommensten, was die
                              Kunst in dieser Art geliefert hat, wetteifern koͤnnen.
                           
                        
                           Montigny's verbesserte
                              Feuergewehre.
                           Man hat kuͤrzlich in Gegenwart einer großen Anzahl belgischer Offiziere
                              mehrere Versuche mit einer neuen Art von Muskete angestellt, welche Hr. Montigny, Gewehrfabrikant zu Irelles in Flandern,
                              erfunden hat, und auf welche sich der Erfinder auch bereits ein Patent geben ließ.
                              Hr. Montigny lud bei diesen Versuchen seine Muskete
                              innerhalb 3 Minuten 21 Mal, und feuerte sie eben so oft ab. Drei sehr gewandte
                              Schuͤzen konnten innerhalb derselben Zeit ihre Gewehre mit einander nur 14
                              Mal laden und abfeuern. (Mechanics' Magazine No.
                              534.)
                           
                        
                           Beson's Methode, gußeiserne
                              Gewichte zu verzinnen.
                           Da die messingenen Gewichte, deren man sich bisher haͤufig bei kleineren Wagen
                              bediente, etwas theuer kommen, so verfertigt man dergleichen Gewichte aus Gußeisen,
                              die man dann, um sie gegen den Rost zu schuͤzen, verzinnt. Hr. Beson befolgt hierbei folgendes Verfahren. Die Gewichte
                              werden zuerst in Schwefelsaͤure von 18 bis 20° gereinigt, hierauf in
                              reinem Wasser abgewaschen, und dann in ein Wasserbad gebracht, dem man den 16ten
                              Theil Salmiak zugesezt hat. Mittlerweile laͤßt man sehr feines und sehr
                              reines Zinn schmelzen, welches man auf 100 Pfund mit 3 Unzen Kupfer versezt. Wenn
                              diese Legirung den gehoͤrigen Grad von Hize erreicht hat, ohne so heiß
                              geworden zu seyn, daß sie nicht mehr an dem Gußeisen haften wuͤrde, so taucht
                              man die Gewichte in dieselbe, wo sich dann das Zinn uͤberall
                              gleichmaͤßig anlegen wird. Die Gewichte, welche polirt werden sollen,
                              muͤssen vorher auf einer Drehebank abgedreht werden, ehe man sie den
                              angegebenen Operationen unterwirft. Nach dem Verzinnen und Erkalten bringt man sie
                              neuerdings in die Drehebank, um sie in derselben mit einem Polirstahle zu poliren.
                              Damit die 3 Unzen Kupfer leichter schmelzen, versezt man sie anfangs nur mit 6 Pfund
                              Zinn, und taucht dann, damit die Legirung inniger geschehe, einen an einen
                              Eisendraht gespießten Knoblauch hinein. Wenn dieses Gemenge gehoͤrig in Fluß
                              gerathen, so gießt man 1 Pfund desselben in 15 Pfd. eines gewoͤhnlichen
                              Zinnbades. Dieses Verfahren eignet sich auch zum Verzinnen verschiedener anderer
                              Gegenstaͤnde. (Aus dem Journal des connaissances
                                 usuelles. November 1833, S. 266.)
                           
                        
                           Laird's Maschine zum Blasen
                              verschiedener Glasarbeiten.
                           Hr. Josua Laird zu Pittsburgh
                              in Pennsylvanien erhielt am 14. December 1832 ein Patent auf eine Maschine, welche
                              zum Blasen verschiedener Glasarbeiten in Modeln und hauptsaͤchlich zum Blasen
                              glaͤserner Knoͤpfe fuͤr Schreibtische u. dgl. bestimmt ist. Das Wesentliche dieser
                              Erfindung liegt in der Anwendung einer Druk- oder Verdichtung-Pumpe
                              zum Blasen von der gleichen Gegenstaͤnden, und diese Anwendung findet auf
                              folgende Weise Statt. Man verfertigt sich einen Tisch von gehoͤriger
                              Hoͤhe, dessen Platte aus Gußeisen besteht, und an welchem die
                              gehoͤrigen Vorrichtungen zum Festhalten des Models angebracht sind. An dem
                              einen Ende dieses Tisches wird der Cylinder der Pumpe in senkrechter Stellung
                              befestigt. Die Luft wird aus diesem Cylinder durch eine bleierne oder durch eine
                              andere biegsame Roͤhre in ein Loch geleitet, welches sich in der Mitte des
                              Tisches genau unter der Muͤndung des Models befindet. An der biegsamen
                              Roͤhre ist ein Mundstuͤk aus Messing oder aus einem anderen Metalle
                              befestigt, welches sich in das zu blasende Glas empor erstrekt, und welches, wenn
                              die Operation beendigt ist, zuruͤkgezogen werden kann, indem es an einem
                              gegliederten, zu diesem Behufe unter dem Tische befestigten Griffe angebracht ist.
                              Die Model und deren Griffe sind auf die gewoͤhnliche Weise verfertigt, nur
                              ist an dem Tische eine Dekel-Platte befestigt, die sich um ein Gelenk
                              zuruͤkschlagen laͤßt, wenn der Model entfernt werden soll. Die untere
                              Flaͤche dieser Platte ist in der Mitte ausgehoͤhlt, so daß sie den
                              oberen Theil des Models bildet. Dieß ist das Wesentliche dieser Maschine, die wohl
                              anderen aͤhnlichen Vorrichtungen nachstehen duͤrfte. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Oct. 1833. S.
                              217.)
                           
                        
                           Ueber eine neue Form von Thermometer fuͤr
                              Zuckersieder.
                           Sehr viele Zukerfabrikanten, sagt Hr. Collardeau im Journal des connaissances usuelles, November 1833, S.
                              271, verlangen Thermometer mit sehr langen Roͤhren, damit der
                              Beobachtungspunkt uͤber die Dampfwolke, die sich aus dem Eindampfkessel
                              entwikelt, falle. Viel besser waͤre es nach seiner Meinung, wenn sie bloß
                              Thermometer von 15 Zoll Laͤnge anwenden wuͤrden, und wenn die
                              Glasroͤhre auf einem hoͤlzernen Lineale aufgezogen waͤre, an
                              dessen unterem Ende sich ein kupfernes Schaͤlchen befaͤnde. Dieses
                              Schaͤlchen wuͤrde naͤmlich 1) die Kugel des Thermometers
                              schuͤzen; 2) wuͤrde es, im Falle der Thermometer bricht, das
                              Ausfließen des Queksilbers in den Eindampfkessel hindern; und 3) endlich
                              koͤnnte man bei dieser Einrichtung den Thermometer aus dem Kessel nehmen, und
                              ihn an einen fuͤr die Beobachtung bequemeren Ort bringen, ohne daß man
                              fuͤrchten muͤßte, daß dadurch eine merkliche Veraͤnderung in
                              dem Stande des Queksilbers entsteht. Der in dem Schaͤlchen enthaltene Syrup
                              wuͤrde naͤmlich so langsam abkuͤhlen, daß man den Thermometer
                              mit aller Muße an einem beliebigen Orte beobachten koͤnnte. Wenn man sich
                              eines solchen Thermometers bedient, so soll man ihn im Eindampfkessel hin und her
                              bewegen, um den Syrup um das Schaͤlchen herum oͤfter zu erneuern,
                              damit es schneller die Temperatur des Syrups annaͤhme. Bei dieser
                              Verkuͤrzung des Thermometers und bei dem Eintauchen seiner Roͤhre in
                              den Dampf wird auch der Einfluß der Ungleichheit der Temperaturen des
                              Schaͤlchens und der Queksilberroͤhre, wodurch ein Unterschied von
                              einem Grade des hundertgradigen Thermometers erzeugt werden kann, vermindert. Diese
                              Thermometer haben also den Vortheil, daß sie weniger Raum einnehmen, nicht so leicht
                              zerbrechen, weniger kosten und genauer sind. Man findet sie vorraͤthig bei
                              Mad. Collardeau zu Paris, Faubourg
                                 St. Martin.
                           
                        
                           Norman Rublee's Lampe zum
                              Brennen von Talg, Wachs etc.
                           Die Lampe zum Brennen von Talg, Spek, Wachs und verschiedenen anderen festen Oehlen,
                              auf welche sich Norman Rublee von Montpellier, Vermont,
                              Ver. Staaten, am 4. December 1832 ein Patent ertheilen ließ, hat einen
                              Koͤrper von der Form eines gewoͤhnlichen Sturzbechers oder Tummlers,
                              dessen Dekel oder oberer Theil convex ist. In der Mitte dieses Koͤrpers sind
                              auf gewoͤhnliche. Weise Roͤhren mit Wiken befestigt, und innerhalb
                              desselben befindet sich auch eine Art von Kelch, welche oben offen und
                              beilaͤufig halb so hoch ist, als das aͤußere Gehaͤuse der
                              Lampe. Dieser Kelch wird von einer Spiralfeder auf solche Weise emporgehoben, daß
                              dessen oberer Rand mit dem Dekel der Lampe in Beruͤhrung erhalten wird, und
                              von dem Mittelpunkte dieses Kelches steigt ein Draht, der aus Messing bestehen kann,
                              durch ein Loch in der Mitte des Brenners empor.  Dieser Draht erstrekt sich so
                              weit in die Hoͤhe, daß er durch die Flamme des Dochtes erhizt wird, und durch
                              die Hize dieses Drahtes, so wie durch die Hize, die dem Kelche und dessen
                              Spiralfeder mitgetheilt wird, wird der Talg, das Wachs etc. geschmolzen erhalten.
                              Soll die Lampe gefuͤllt werden, so wird der Talg, das Wachs etc. geschmolzen
                              eingegossen, so zwar, daß nicht bloß der Kelch, sondern auch der Koͤrper
                              damit angefuͤllt ist. Wenn das Brennmaterial zum Theil verbrannt ist, und
                              niedriger steht, als es zur Speisung des Dochtes noͤthig ist, so wird der
                              Erhizungsdraht herabgedruͤkt, wodurch der Kelch gleichfalls
                              herabgedruͤkt und neuerdings gefuͤllt wird. Sobald der Druk
                              nachlaͤßt, wird der Kelch durch die Spiralfeder wieder in seine
                              fruͤhere Stellung emporgedruͤkt. – Die ganze Einrichtung dieser
                              Lampe scheint zwar neu; die Anwendung eines erhizten Drahtes zum Schmelzen des
                              Talges oder des Wachses ist aber schon alt. (Aus dem Franklin
                                 Journal im Repertory of
                                 Patent-Inventions. Oct. 1833. S. 216.
                           
                        
                           Saͤulen aus Malachit.
                           Ich sah kuͤrzlich, schreibt Hr. Graf Hawks Le Grice
                              aus Rom, zwei acht Fuß hohe, canelirte, corinthische Saͤulen mit
                              Capitaͤlern und Basen aus Malachit, die wohl die groͤßte Arbeit seyn
                              duͤrften, welche je aus diesem Materiale verfertigt wurde. Der
                              beruͤhmte Kuͤnstler Francesco Libitio
                              arbeitete dieses Kunststuͤk fuͤr den Russen Demidoff, der das Material dazu von seinen ungeheuren Kupferbergwerken aus
                              Sibirien nach Rom schaffen ließ. Der Kuͤnstler waͤhlte die
                              Malachitstuͤke je nach ihrer Schattirung aus, und sezte sie so
                              kuͤnstlich zusammen, daß man die Fugen selbst bei genauer Besichtigung nur
                              mit Muͤhe entdeken kann, und daß die Saͤulen aussehen, als
                              bestuͤnden sie nur aus einem einzigen Stuͤke. Noch
                              uͤberraschender aber ist unter diesen Umstaͤnden die vollkommene
                              Gleichheit der beiden Saͤulen in Hinsicht auf Schattirung und Glanz. Die
                              reichen corinthischen Capitaͤler sind vortrefflich gearbeitet, und jedes
                              Acanthus-Blatt sieht, obschon es aus mehreren 100 Stuͤken
                              zusammengesezt ist, aus, als waͤre es aus einem Stuͤke. Die einzelnen
                              Stuͤke der Saͤule sind um eine Saͤule aus Travertin, an welchem
                              der Kitt wegen der schwammigen Natur seines Gesteines sehr fest anklebt, mittelst
                              eines sehr festen und dauerhaften Kittes so befestigt, daß die Saͤulen
                              bedeutende Stoͤße und einen großen Druk aushalten koͤnnen, ohne
                              dadurch beschaͤdigt zu werden. Der Kitt wird erst bei einer Temperatur von
                              149° F. weich, so daß die Stuͤke also wohl nicht bei der Sommerhize
                              irgend eines Klima's oder bei der Waͤrme eines Zimmers los werden
                              koͤnnen. – 18 Arbeiter arbeiteten ein Jahr und 9 Monate lang an diesen
                              Saͤulen, und die Kosten der Arbeit allein beliefen sich auf 8000
                              roͤmische Kronen! Hr. Demidoff scheint seinen Hang
                              zum Luxus auf eine andere Weise zu befriedigen, als einer seiner Vorfahren, der die
                              groͤßten Orangenbaͤume, die er in Italien fand, auf der Art aus
                              Italien nach Moskau fuͤhren ließ, um sie daselbst in seinen riesenhaften
                              Glashaͤusern zur Schau auszustellen. (Repertory of
                                 Patent-Inventions Oct. 1833.)
                           
                        
                           Vorschrift zur Bereitung eines zu verschiedenen Zweken
                              tauglichen Kittes.
                           Das Journal des connaissances usuelles, October 1833, S.
                              213 enthaͤlt folgende Composition eines Kittes, der sich vorzuͤglich
                              zum Zusammenkitten von Marmor u. dgl. sehr gut eignen soll. Man nehme
                           
                              
                                 30 Theile
                                 Judenpech,
                                 
                              
                                 20   –
                                 Colophonium,
                                 
                              
                                 10   –
                                 Wachs,
                                 
                              
                                 40   –
                                 Caͤment,
                                 
                              
                           erhize alles dieß, bis sich alle Feuchtigkeit verfluͤchtigt hat, und gieße es
                              dann in Taͤfelchen. Dieser Kitt laͤßt sich sehr gut mit einem heißen
                              Eisen aufstreichen, widersteht dem Wasser, und kittet Marmor, Schiefer und andere
                              Steine sehr gut zusammen. Will man ihn zum Kitten von Marmor brauchen, so soll man
                              statt des Caͤmentes ein aͤhnliches Marmorpulver oder wenigstens ein
                              erdiges Pulver von derselben Farbe anwenden.
                           
                        
                           
                           Amerikanische Tuͤnche fuͤr Haͤuser u.
                              dgl.
                           Man wendet in den suͤdlichen Staaten Nordamerika's zum Uebertuͤnchen
                              der Haͤuser, der Zaͤune etc. beinahe allgemein folgende Tuͤnche
                              an, die der Einwirkung der Luft und den Unbilden des Wetters besser widerstehen
                              soll, als die gewoͤhnlichen Tuͤnchen. Man nimmt naͤmlich so
                              viel ungeloͤschten Kalk, als zur Bereitung von 8 Liter Kalkmilch
                              noͤthig ist, und sezt diesem, nachdem der Kalk geloͤscht worden, eine
                              hinreichende Menge Wasser, einen Kilogramm braunen Zuker und beilaͤufig 84
                              Kilogr. Kochsalz zu. Diese Tuͤnche wird schnell vollkommen hart, und
                              laͤßt sich durch Zusaz von Beinschwaͤrze oder Kienruß grau, und durch
                              Zusaz von Oker braun und gelb faͤrben. (Recueil
                                 industriel. Aug. 1833. S. 201.)
                           
                        
                           Ueber die Behandlung von schwarzgewordenen
                              Oehlgemaͤhlden mit Chlor.
                           Hr. Chevallier berichtete der Academie des sciences zu Paris uͤber mehrere Versuche, die er mit
                              verschiedenen Gemaͤhlden der HH. Latil, welche bei
                              Gelegenheit einer Feuersbrunst mit einer Schichte Schwefelblei uͤberzogen und
                              dadurch unkenntlich wurden, anstellte. Er fand, daß die urspruͤngliche Farbe
                              von Oehlgemaͤhlden, die durch Schwefelwasserstoff geschwaͤrzt wurden,
                              zwar durch Chlor und verschiedene Chloralkalien wieder hergestellt werden
                              koͤnne; er bemerkt zugleich aber auch, daß das antike Aussehen, welches de
                              Gemaͤhlde durch die Einwirkung des Feuers erhalten, auf diese Weise nicht
                              gehoben werden koͤnne. (Recueil industriel.
                              September 1833, S. 293.)
                           
                        
                           Ueber die Verfaͤlschung des Olivenoͤhles mit
                              Mohnoͤhl.
                           Die Verfaͤlschung des kaͤuflichen Olivenoͤhles mit
                              Mohnoͤhl, welche immer mehr und mehr uͤberhand nimmt, laͤßt
                              sich sehr leicht auf folgende Weise erkennen. Man nehme zwei Gefaͤße von
                              gleicher Groͤße, z.B. zwei kleine Glaskolben, und gebe in den einen reines
                              Olivenoͤhl, in den anderen hingegen von jenem Oehle, welches man fuͤr
                              verfaͤlscht haͤlt. Dann seze man auf 100 Theile dieser Oehle 4 Theile
                              eines Gemenges zu, welches aus 3 Theilen Salpetersaͤure von 35° B. und
                              einem Theile salpeteriger Saͤure besteht, wie man es bei der Zersezung des
                              salpetersauren Blei's erhaͤlt, ruͤhre beide Oehle mit einem Glasstabe
                              um, und lasse die Gemenge stehen. Das Oehl wird bei dieser Behandlung um so
                              schneller fest werden, je reiner es ist; ein Zusaz von 1 Proc. Mohnoͤhl wird
                              das Festwerden um beilaͤufig 40 Minuten, und ein Zusaz von 20 Proc. um 90
                              Minuten verzoͤgern. Ist das Mohnoͤhl in noch groͤßerem
                              Verhaͤltnisse vorhanden, so wuͤrde das Oehl nur zum Theil
                              erhaͤrten, und es wuͤrde sich ein Theil der oͤhligen
                              Fluͤssigkeit oben auf dem Gemische ansammeln. (Journal
                                 des connaissances usuelles. November 1833, S. 280.)
                           
                        
                           Moss's Methode verschiedene
                              Oehle zu reinigen.
                           Die Methode, nach welcher Hr. Ephraim C. Moss zu
                              New-York verschiedene Oehle reinigt, und auf welche sich derselbe auch am 28.
                              December 1832 ein Patent ertheilen ließ, besteht in nichts weiter als in der
                              Benuzung der Waͤrme mittelst Anwendung von Dampf oder siedendem Wasser. Das
                              Oehl wird naͤmlich in einen blechernen Kessel gebracht, der in einen
                              kupfernen oder anderen Kessel paßt, so daß der blecherne Kessel auf diese Weise mit
                              siedendem Wasser oder mit Dampf umgeben werden kann. Beide Kessel werden genau
                              verschlossen, und an den Dekeln sind Oeffnungen zum Eintragen der
                              Fluͤssigkeiten und auch Sicherheitsklappen angebracht. Wenn das Oehl auf
                              diese Weise einige Stunden lang erwaͤrmt worden, so soll es vollkommen
                              geklaͤrt seyn, indem alle fremdartigen Stoffe als Schaum emporsteigen und
                              dann abgenommen werden koͤnnen. Der groͤßte Vortheil dieses Verfahrens
                              besteht, wie der Patenttraͤger sagt, darin, daß man dasselbe zu jeder
                              Jahreszeit anwenden kann, was nicht der Fall ist, wenn man die Oehle dadurch
                              reinigen will, daß man sie der Sonne und der Luft aussezt. (Repertory of Patent-Inventions. October 1833, S. 220.)