| Titel: | Verbesserungen an Dampf- und anderen Maschinen worauf sich Edwin Appleby, Eisengießer von Doncaster, in der Grafschaft York, am 29. Januar 1833 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 55, Jahrgang 1835, Nr. I., S. 2 | 
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                        I.
                        Verbesserungen an Dampf- und anderen
                           Maschinen worauf sich Edwin Appleby, Eisengießer von
                           Doncaster, in der Grafschaft York, am 29. Januar 1833 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem Repertory of
                                 Patent-Inventions. Oktober 1834, S. 193.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        Appleby's Verbesserungen an Dampf- und anderen
                           Maschinen.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindungen bestehen: 1) In einem solchen Baue des Kessels einer Dampfmaschine,
                              daß die Feuerstelle und der untere Theil des Feuerzuges dergestalt mit Wasser
                              umgeben sind, daß die durch das Wasser emporsteigenden Feuerzuͤge gestatten,
                              daß der aus dem Feuer entwikelte Strom Flamme und erhizter Luft bei seinem
                              Emporsteigen abwechselnd divergirt und convergirt. Durch diese abwechselnden
                              Verduͤnnungen und Verdichtungen, so wie durch zahlreiche Zuruͤkwerfung
                              kann naͤmlich dem Wasser die moͤglich groͤßte Menge
                              Waͤrmestoff mitgetheilt werden, wenn der heiße Strom auch nur eine kleine
                              Streke Raum durchzieht; auch entweicht dabei nicht mehr Waͤrmestoff durch den
                              Rauchfang, als zur Erzeugung eines guten Luftzuges eben erforderlich ist.
                           2) In einer Speisung des Kessels mit Wasser von einer Drukpumpe her durch eine
                              Roͤhre, in der mittelst eines Hebels ein Sperrhahn geoͤffnet und
                              geschlossen wird. Der Hebel wird durch einen auf der Wasserflaͤche des
                              Kessels befindlichen Schwimmer in Bewegung gesezt. In einem außer dem Kessel
                              gelegenen Theile der Roͤhre befindet sich eine Klappe, die durch ein Gewicht
                              herabgedruͤkt wird, welches mehr als hinreichend ist, um dem Druke des
                              Dampfes in dem Kessel zu widerstehen. Diese belastete Klappe wird gehoben, und
                              gestattet, daß alles Wasser, welches die Pumpe liefert, entweichen kann.
                           3) Darin, daß innerhalb dem Kessel, und in Beruͤhrung mit dem Feuerzuge etwas
                              unter dem gewoͤhnlichen Wasserstande das geschlossene Ende einer
                              Sicherheitsroͤhre angebracht wird, welche aus einem Metalle oder einem
                              Metallgemische besteht, welches bei einer Temperatur, die etwas hoͤher ist
                              als die hoͤchste Temperatur des Wassers, schmilzt. Das andere Ende der
                              Sicherheitsroͤhre wird offen gelassen, und mit seinem Halse in einer Pfeife,
                              einer Trompete oder einer
                              anderen, an der aͤußeren Seite des Kessels angebrachten Laͤrm
                              machenden Vorrichtung befestigt. So wie daher das Wasser unter das geschlossene Ende
                              der Sicherheitsroͤhre herabsinkt, wird dasselbe durch die Hize des Feuerzuges
                              geschmolzen werden; der Dampf wird dann durch die Pfeife oder durch die sonstige
                              Vorrichtung austreten, und durch den Laͤrm, den er auf diese Weise
                              verursacht, andeuten, daß das Feuer unmittelbar geloͤscht werden muß.
                           4) In der Befestigung zweier gefluͤgelter oder blattfoͤrmiger Kolben an
                              einer Welle, die sich in der Achse des arbeitenden Cylinders einer Dampfmaschine
                              dreht. Diese Fluͤgel ragen aus entgegengesezten Seiten der Welle hervor, und
                              machen in zwei geschiedenen Kammern beilaͤufig 3/8 einer Umdrehung um die
                              Achse des Cylinders. Die Faͤcher in dem Cylinder werden durch zwei
                              keilfoͤrmige Scheidewaͤnde gebildet. Indem sich die Welle durch
                              Stopfbuͤchsen, welche sich in den Enden des Cylinders befinden, bewegt, und,
                              indem an dem einen Ende der Welle ein Winkelhebel befestigt ist, wird die
                              schwingende Bewegung des Fluͤgelpaares mittelst einer Verbindungsstange an
                              einen an der Hauptwelle der Maschine befindlichen Krummhebel fortgepflanzt. Bei
                              dieser Einrichtung wird durch die Veraͤnderung der Stellung des schwingenden
                              Krummhebels, welche zum Theil auf die Veraͤnderung der Stellung des
                              kreisenden Krummhebels folgt, eine gleichmaͤßigere Wirkung auf die Hauptwelle
                              hervorgebracht; waͤhrend diese Veraͤnderung der Stellung auf den Druk
                              des Dampfes auf den Kolben keinen Einfluß ausuͤbt. Die Steuerung (leverage) wird hiebei vermindert, und die Kraft des
                              Treib-Krummhebels vermehrt, wenn die Steuerung des getriebenen Hebels
                              reducirt wird, und also eine groͤßere Kraft zu dessen Betrieb erforderlich
                              ist. Auf diese Weise wird sehr viel von jener Unregelmaͤßigkeit vermieden,
                              die erfolgt, wenn eine im Vergleiche gleichmaͤßige Kraft eines Kolbens, der
                              sich der Laͤnge nach in einem Cylinder bewegt, auf die wechselnde Steuerung
                              eines kreisenden Krummhebels wirkt. Ich brauche daher ein kleineres Flugrad, um den
                              Krummhebel uͤber die Mittelpunkte zu fuͤhren.
                           5) In der Erzeugung einer aͤhnlichen gleichmaͤßigen Wirkung auf den
                              Hauptkrummhebel durch eine solche Verbindung zweier schwingender,
                              fluͤgelfoͤrmiger Kolben und eines Paares concentrischer Wellen, daß
                              sich die eine Welle zum Theil in der anderen bewegt, und daß der eine Fluͤgel
                              an einer Welle befestigt ist, welche durch eine in dem einen Ende des Cylinders
                              befindliche Stopfbuͤchse geht, waͤhrend der andere Fluͤgel an
                              einer anderen Welle angebracht ist, welche durch die an dem entgegengesezten Ende
                              des Cylinders befindliche Stopfbuͤchse geht. Ferner in der Befestigung eines
                              Krummhebels an jeder
                              Welle, damit die schwingenden Bewegungen der Kolben mittelst zweier
                              Verbindungsstangen auf die beiden, an der Hauptwelle befestigten, kreisenden
                              Krummhebel uͤbergetragen werden. Hiedurch wird es moͤglich, daß die
                              beiden Kolben gleichzeitig auf die Hauptwelle wirken, waͤhrend sie sich beide
                              gegen diese Welle hin bewegen oder sich davon entfernen. In diesem Falle braucht der
                              Cylinder nicht durch Scheidewaͤnde in zwei Kammern getheilt zu seyn, indem
                              die Kolben in allen Stellungen gegenseitig an einander graͤnzen. Soll das
                              Flugrad entbehrlich gemacht werden, so werden die zusammengehaͤngten Kolben
                              in zwei Faͤchern eines Cylinders angebracht, damit sie auf Winkelhebel
                              wirken, welche unter rechten Winkeln an der Hauptwelle befestigt sind.
                           6) Darin, daß ich den arbeitenden Ventilen der Dampfmaschine eine cylindrische Form
                              gebe, und daß sie sich in halb-cylindrischen Lagern bewegen, von denen jedes
                              auf dem der Laͤnge nach liegenden Boden eine lange, schmale, in den
                              arbeitenden Cylinder fuͤhrende Oeffnung hat, wodurch von der
                              Dampfroͤhre her durch das Ventil eine Communication mit dem Cylinder, und
                              abwechselnd von dem Cylinder her durch das Ventil eine Communication mit der
                              Austrittsroͤhre eroͤffnet wird. Der Wechsel wird durch eine
                              schwingende Bewegung des Ventils erzeugt, in Folge deren die lange, schmale, in der
                              Seite des Ventiles befindliche Spalte bald die Muͤndung der
                              Dampfroͤhre, bald die Muͤndung der Austrittsroͤhre umschließt.
                              Das Ventil wird mittelst eines auf dasselbe druͤkenden und durch
                              Stellschrauben regulirbaren Dekels fest auf sein Bett angehalten, ohne daß es jedoch
                              dadurch in der Freiheit seiner Bewegung gehindert waͤre. Das Ventil braucht
                              bei dieser Einrichtung kein dampfdichtes Gehaͤuse; das Auslassen ist zu jeder
                              Zeit bemerkbar, und das Ventil ist leicht schluͤpfrig zu erhalten und
                              auszubessern.
                           7) In einer Liederung der Stopfbuͤchse einer Dampfmaschine mit einem Strike,
                              der eine Windung um die Kolbenstange macht, waͤhrend die beiden Enden dieses
                              Strikes bei zwei Fugen austreten, die in entgegengesezten Richtungen in dem Rande
                              der Stopfbuͤchse und in deren Dekel angebracht sind. Diese Ausschnitte in der
                              Stopfbuͤchse und in ihrem Dekel entsprechen der halben Dike des Strikes.
                              Beide Enden des Strikes sind an einer Feder befestigt, wodurch der Strik
                              bestaͤndig so gespannt erhalten wird, daß er die Kolbenstange mit solcher
                              Spannung umfaßt, daß kein Dampf entweichen kann, und daß dabei doch keine zu große
                              Reibung entsteht.
                           8) Endlich in dem Baue einer Maschine, welche mittelst meiner schwingenden,
                              fluͤgelfoͤrmigen Kolben und in Verbindung mit gewoͤhnlichen
                              Haͤhnen anstatt mit schwingenden Ventilen durch den hydrostatischen Druk des Wassers in Bewegung
                              gesezt wird. Alles dieß wird aus den beigefuͤgten Zeichnungen und aus der nun
                              folgenden Erlaͤuterung derselben deutlich werden.
                           Fig. 40 ist
                              ein senkrechter Durchschnitt durch die Mitte meines Dampfkessels, und eine Ansicht
                              der Theile, welche uͤber diesen Durchschnitt hinaus sichtbar sind.
                           Fig. 41 ist
                              ein horizontaler Durchschnitt des Kessels von A nach B in Fig. 40, mit einer
                              Ansicht der unter dem Durchschnitte befindlichen Theile.
                           Fig. 42 ist
                              eine Seitenansicht einer Dampfmaschine mit meinen zwei fluͤgel- oder
                              blattfoͤrmigen Kolben. Diese Kolben sind an einer Welle befestigt, die sich
                              innerhalb eines in zwei Faͤcher getheilten Cylinders schwingen, und welche
                              mit vieren meiner schwingenden Ventile in Verbindung stehen. Das untere Fach und die
                              dazu gehoͤrigen Klappen sind im Durchschnitte dargestellt; ein Theil des
                              Gestelles ist weggebrochen.
                           Fig. 43 ist
                              ein Grundriß dieser Maschine.
                           Fig. 44 zeigt
                              die keilfoͤrmige Scheidewand von der Seite her.
                           Fig. 45 ist
                              ein Laͤngendurchschnitt durch die Mitte derselben.
                           Fig. 46 ist
                              ein senkrechter Durchschnitt durch den Cylinder und die Klappen einer schwingenden
                              Dampfmaschine, welche aus zwei zusammengehaͤngten Kolben und Wellen, die mit
                              zweien meiner schwingenden Klappen in Verbindung gebracht sind, bestehen.
                           Fig. 47 ist
                              eine Seitenansicht des an der Welle befestigten Kolbenpaares; eine Wange ist
                              weggenommen, um die Anwendungsart einer metallischen Liederung zu zeigen.
                           Fig. 48 gibt
                              eine Ansicht des Kolbenpaares vom Rande her mit der Fuge, in welche die Liederung zu
                              liegen kommt.
                           Fig. 49 zeigt
                              ein Paar zusammengehaͤngter Kolbenwellen; eine Wange ist weggenommen, damit
                              man die Form jener metallenen Liederung sehe, welche sich am besten fuͤr
                              diese Art von Kolben eignet.
                           Fig. 50 zeigt
                              dieselben Kolben vom Rande her; man sieht hier die Fuge, in welche die Liederung zu
                              liegen kommt.
                           Fig. 51 gibt
                              eine Seitenansicht der Gelenke; es sind Vorspruͤnge an dieselben angegossen,
                              und an diesen Vorspruͤngen werden die Kolben befestigt, an denen zur Aufnahme
                              derselben Zapfenloͤcher angebracht sind.
                           Fig. 52 zeigt
                              diese Gelenke vom Rande her.
                           Fig. 53 ist
                              eine perspectivische Ansicht des Lagers, in welchem sich das Ventil schwingt; man
                              sieht hier, daß die langen, schmalen Oeffnungen zur Erhaltung der Staͤrke des
                              Cylinders durch eine Scheidewand in zwei Laͤngen getheilt sind.
                           
                           Fig. 54 gibt
                              eine perspectivische Ansicht des Schwungventiles, an welchem die Fuge oder der
                              Ausschnitt, den Oeffnungen in dem Lager entsprechend, gleichfalls in zwei
                              Laͤngen abgetheilt ist.
                           Fig. 55 ist
                              ein Grundriß des Dekels, womit das Ventil auf sein Lager angedruͤkt erhalten
                              wird.
                           Fig. 56 ist
                              eine Seitenansicht der Strikliederung und der Federn.
                           Fig. 57 ist
                              ein horizontaler Durchschnitt durch einen Theil der Stopfbuͤchse und des
                              Dekels, um die Strikliederung bloßzulegen.
                           An allen diesen Figuren beziehen sich gleiche Buchstaben und gleiche Zahlen auch auf
                              gleiche Gegenstaͤnde.
                           a ist das Aschenloch und die Grundlage des Kessels. b sind die Roststangen. c
                              die zum Feuer fuͤhrende Oeffnung. d das
                              aͤußere Gehaͤuse des Kessels, welches aus ausgewalztem,
                              zusammengenietetem Eisenbleche besteht, e, f und g ist das innere Gehaͤuse des Kessels, welches
                              aus Guß- oder Schmiedeisen besteht, und welches die Feuerstelle und den
                              Feuerzug bildet. Der untere Theil e ist aus einem
                              Stuͤke geformt, und hat am Grunde einen hervorstehenden Rand, womit er an
                              einen aͤhnlichen vorspringenden Rand des aͤußeren Gehaͤuses
                              gebolzt wird. Der zweite Theil f besteht gleichfalls aus
                              einem Stuͤke; dieses wird auf das untere Stuͤk e gebolzt, waͤhrend das dritte Stuͤk g wieder auf das zweite oder mittlere Stuͤk gebolzt wird.
                              Fuͤr kleine Kessel gewahrt ein inneres gußeisernes Gehaͤuse
                              hinlaͤngliche Staͤrke; fuͤr groͤßere Kessel oder wo ein
                              starker Druk Statt finden soll, ist hingegen ein schmiedeisernes Gehaͤuse
                              vorzuziehen. h ist eine Fortsezung oder
                              Verlaͤngerung des Feuerzuges gegen den Rauchfang; die Verbindung desselben
                              mit dem Strike g erhaͤlt durch einen Reifen,
                              welcher uͤber die beiden, zusammenstoßenden, kegelfoͤrmigen Enden
                              faͤllt, Festigkeit und Dichtheit. Eine aͤhnliche Verbindungsart kann
                              auch zwischen dem Stuͤke h und der weiteren
                              Fortsezung des Feuerzuges benuzt werden; denn auf diese Weise laͤßt sich das
                              Stuͤk h durch bloßes Abheben der Reifen nach
                              Belieben entfernen, ohne daß der uͤbrige Theil des Feuerzuges in Unordnung
                              geraͤth. Man kann daher auch leicht zu dem Inneren des Stuͤkes g gelangen, um dasselbe reinigen zu koͤnnen. i ist der Reifen, welcher die Verbindungsstellen der
                              einzelnen Stuͤke des Feuerzuges umgibt. j ist die
                              an dem aͤußeren Kesselgehaͤuse angebrachte Sicherheitsroͤhre
                              und Pfeife. k sind drei linsenfoͤrmige
                              Faͤcher oder Kammern; von jeder dieser Kammern gehen drei Roͤhren aus,
                              welche sich in Randstuͤke endigen, die Oeffnungen gegenuͤber, welche
                              mit den Oeffnungen der Roͤhren correspondiren, an das innere
                              Kesselgehaͤuse gebolzt sind. Das in den linsenfoͤrmigen Raͤumen
                              enthaltene Wasser steht also vermoͤge dieser Einrichtung mit dem in dem
                              uͤbrigen Theile des
                              Kessels enthaltenen Wasser in freier Communication. Die Ringe, welche die
                              Raͤnder dieser Kammern oder Faͤcher bilden, koͤnnen zugleich
                              mit den drei hervorragenden Roͤhren am wohlfeilsten aus Gußeisen, die
                              Boden- und Dekelplatten hingegen aus Eisenblech, welches durch Bolzen mit den
                              eben erwaͤhnten Ringen verbunden wird, verfertigt werden. Ich
                              beschraͤnke mich uͤbrigens weder auf die Anwendung von Gußeisen, noch
                              auf die linsenfoͤrmige Gestalt, indem der Boden sowohl als der Dekel flach
                              oder concav seyn koͤnnen, und indem sich saͤmmtliche Theile eben so
                              gut aus Schmiedeisen und aus Kupfer verfertigen lassen. l,
                                 l sind zwei einander gegenuͤberliegende Oeffnungen, von denen die
                              eine durch das aͤußere und die andere durch das innere Gehaͤuse des
                              Kessels geht, und welche beide mit Thuͤrchen verschlossen sind, die durch
                              Schrauben und Querstangen an Ort und Stelle erhalten werden. Zwei Paare solcher
                              Oeffnungen reichen hin, um an alle Stellen, welche weder von Oben durch Abheben des
                              Rauchfanges h, noch von Unten durch Ausheben einiger
                              Roststangen zugaͤnglich sind, eine Buͤrste bringen zu koͤnnen,
                              mit der sich alle Theile gehoͤrig reinigen und kehren lassen. m sind Oeffnungen, welche in dem aͤußeren
                              Gehaͤuse des Kessels angebracht und durch Thuͤrchen verschlossen sind,
                              die durch Schrauben und Querstaͤbe an ihrer Stelle erhalten werden. Durch
                              diese Oeffnungen erhaͤlt man zu dem Inneren des Kessels Zutritt, um allen
                              Unrath und alle festen Theile, die sich allenfalls darin ansammelten, entfernen zu
                              koͤnnen. Neun solche Oeffnungen reichen, wenn sie den neun von den drei
                              Kammern oder Faͤchern ausgehenden Roͤhren gegenuͤber angebracht
                              sind, hin, um den beschriebenen Kessel in allen seinen Theilen reinigen zu
                              koͤnnen. n ist ein Hahn, bei welchem man das
                              Wasser ablassen kann. p sind zwei Eichhaͤhne. r ist die in die Maschine fuͤhrende
                              Dampfroͤhre. s die Roͤhre, welche von der
                              Speisungspumpe herfuͤhrt. t der Hahnarm und der
                              Schwimmer, der die Speisung des Kessels mit Wasser regulirt. u ein durch punktirte Linien angedeutetes Ventil, welches das
                              uͤberschuͤssige Wasser ablaͤßt. v
                              der Hebel und das Gewicht, womit das Ventil belastet ist. w die Roͤhre, die das uͤberschuͤssige Wasser
                              ableitet.
                           In Fig. 42 und
                              43 ist 1
                              die Basis oder die Bodenplatte der auf einem Ziegelgemaͤuer ruhenden
                              Dampfmaschine. 2 das Gestell, welches die Zapfenlager der Wellen traͤgt. 3
                              sind diese Zapfenlager. 4 ist die Hauptwelle und 5 der Krummhebel an dieser
                              Hauptwelle. 6 die Verbindungsstange. 7 der Krummhebel an der Kolbenstange. 8 der
                              arbeitende Cylinder. 9 die keilfoͤrmigen Scheidewaͤnde, durch welche
                              das Innere des Cylinders in zwei Faͤcher abgetheilt ist, von denen das untere
                              offen, das obere hingegen geschlossen dargestellt ist, obschon sie beide als
                              Gegenstuͤke zu betrachten sind. 10 (Fig. 44 und 45) ist die
                              Liederungsfuge fuͤr die Liederung an der Kolbenstange. 11
                              Scheidewaͤnde in der Liederungsfuge, die derselben mehr Staͤrke geben,
                              damit sie dem Druke der Liederung zu widerstehen vermag. Diese Scheidewaͤnde
                              endigen sich in geringer Entfernung von der Kolbenstange in duͤnne
                              Raͤnder, so daß die Liderung durch die ganze Laͤnge der Fuge ganz und
                              ununterbrochen ist. 12 ist ein Dekel mit Stellschrauben, welcher der Liederung
                              folgt; diese Liederung kann aus Hanf bestehen, und an dem Theile, welcher sich an
                              der Kolbenstange reibt, mit Metall besezt seyn oder nicht. 13 (Fig. 42, 43, 47 und 48) Ist die Kolbenstange.
                              14 sind die beiden gefluͤgelten oder blattfoͤrmigen, an der
                              Kolbenstange befestigten Kolben. 15 die Liederungsfuge und die um den Rand der
                              Fluͤgel oder Blaͤtter laufende Liederung. 16 die Keile und die Federn,
                              womit die Liederung herausgetrieben wird. 17 (Fig. 42, 43, 53, 54 und 55) sind die
                              Schwingventile. 18 die Lager, in denen sich die Ventile schwingen. 19 die aus der
                              Dampfroͤhre in das Lager fuͤhrende Oeffnung. 20 die aus dem Lager in
                              den Cylinder fuͤhrende Oeffnung. 21 die von dem Lager in die
                              Austrittsroͤhre fuͤhrende Oeffnung. 22 der in dem Ventile befindliche
                              Laͤngenausschnitt, wodurch abwechselnd zwischen der Dampfroͤhre und
                              dem Cylinder, und zwischen dem Cylinder und der Austrittsroͤhre die
                              Communication hergestellt wird. 23 der Dekel und die Stellschrauben, womit das
                              Schwingventil auf sein Lager angedruͤkt wird. 24 (Fig. 42 und 43) die Hebel
                              und Verbindungsstangen, womit die Ventile in Bewegung gesezt werden. 25 sind die
                              Handsteuerung und die Excentrica. 26 sind die vorspringenden Raͤnder des
                              Cylinders und der Dampf- und Austrittsroͤhren. 27 die Dekel oder
                              Thuͤrchen, welche die beiden Enden der Faͤcher des Cylinders
                              einschließen. 28 (Fig. 46, 49, 50, 51 und 52) ist der arbeitende Cylinder ohne Scheidewaͤnde. 29 ist die
                              innere Kolbenstange, welche man in Fig. 49 zum Theil durch
                              punktirte Linien als in der aͤußeren befindlich dargestellt sieht. 30 die
                              aͤußere aus einem Stuͤke gegossene Kolbenstange mit einem Theile des
                              doppelten Gelenkes und seinem Vorsprunge. 31 ein anderer Theil des doppelten
                              Gelenkes mit seinem Vorsprunge. 32 das einfache, an der inneren Kolbenstange
                              befestigte Gelenk mit seinem Vorsprunge. Diese Vorspruͤnge sind in Fig. 46, 49 und 50 durch
                              punktirte Linien angedeutet; in Fig. 51 und 52 aber
                              ausgefuͤhrt zu sehen. 33 (Fig. 46) sind die
                              Dampfroͤhren und die Eintrittsmuͤndungen in die Ventile. 34 die
                              Austrittsroͤhren und die von den Ventilen herfuͤhrenden
                              Muͤndungen. 35 die Oeffnungen in dem Cylinder. 36 die Kolben, welche gegen
                              die Enden hin an Dike zunehmen, damit sie in dem Augenblike, in welchem sich das Dampfventil
                              oͤffnet, den zwischen den Kolben befindlichen Raum beinahe ausfuͤllen,
                              so daß bei der Veraͤnderung des Hubes nur wenig Dampf verloren geht. Eine
                              Wiederholung der Beschreibung der Ventile, Randstuͤke der Roͤhren und
                              anderer Theile ist hier nicht noͤthig, indem dieselben bereits bei Fig. 42, 43, 53, 54 und 55 beschrieben
                              wurden; eben so wenig bedarf es einer Zeichnung der Krummhebel und der
                              Verbindungsstangen. Es genuͤgt, wenn wir bemerken, daß sich an der
                              aͤußeren Kolbenstange an dem einen Ende des Cylinders und an der inneren
                              Kolbenstange an dem anderen Ende des Cylinders ein Krummhebel befinden muß, und daß
                              auch zwei Verbindungsstangen erforderlich sind, durch welche die gleichzeitige
                              Bewegung der Kolben an die beiden an der Hauptwelle befindlichen Krummhebel
                              uͤbergetragen wird. Soll das Flugrad unnoͤthig gemacht werden, so
                              muͤssen die Kolben, Fig. 42,
                              zusammengehaͤngt und an ein Paar Kolbenstangen angebracht und veranlaßt
                              werden, auf zwei Krummhebel zu wirken, die unter rechten Winkeln an der Hauptwelle
                              befestigt sind. 37 in Fig. 56 und 57 ist die
                              Strikliederung. 38 sind die Federn, durch welche die Strikliederung gespannt
                              erhalten wird. 39 die Stopfbuͤchse. 40 der Dekel derselben. 41 die
                              Kolbenstange. 42 in Fig. 49 sind duͤnne messingene Waͤscher, welche zwischen
                              die Gelenke gelegt werden; wenn sich dieselben mit der Zeit abnuͤzen, und
                              wenn sie daher die Raͤume nicht mehr ausfuͤllen, so koͤnnen sie
                              entfernt und durch dikere ersezt werden. 43 (Fig. 50) sind
                              duͤnne, den Teleskoproͤhren aͤhnliche Roͤhrchen, welche
                              in die zwei Gelenke eingesezt und gegen andere vertauscht werden, wenn sie sich so
                              abgenuͤzt haben, daß sie den Raum nicht mehr ausfuͤllen.
                           Die Maschine, so wie ich sie hier beschrieben habe, ist, wenn sie mit Dampf von einem
                              Druke von zwei Atmosphaͤren und ohne Verdichtung betrieben wird, auf
                              Erzeugung einer Kraft von 10 bis 12 Pferden berechnet. Jeder verstaͤndige
                              Maschinenbauer wird die Dimensionen groͤßerer oder kleinerer Maschinen, der
                              Dampf mag verdichtet werden oder nicht, zu berechnen wissen. Werden meine Kolben an
                              einer Wasserdrukmaschine angebracht, so wird gleichfalls jeder Mechaniker, der sich
                              auf den Bau solcher Maschinen versteht, die der gegebenen Wasserhoͤhe und der
                              zu vollbringenden Arbeit entsprechenden Dimensionen zu berechnen wissen.
                           An den groͤßeren Kesseln vermehre ich die Zahl und den Durchmesser der
                              linsenfoͤrmigen Kammern, damit der aufsteigende Strom von Flammen und
                              erhizter Luft noch oͤfter und starker ausgedehnt und wieder zusammengezogen
                              wird; damit diese Ausdehnungen und Contractionen, so wie die daraus folgenden
                              Reverberationen der Groͤße des Ofens entsprechen, und damit auf diese Weise alle jene Hize, die
                              nicht durchaus zur Erzeugung des gehoͤrigen Zuges im Rauchfange erforderlich
                              ist, erfolgreich verwendet wird.
                           Als meine Erfindungen nehme ich, wie gesagt, die acht oben angefuͤhrten Punkte
                              in Anspruch.Wir haben diese acht Punkte, die den sogenannten Claim des Patenttraͤgers bilden, oben so viel als
                                    moͤglich woͤrtlich in's Deutsche uͤbertragen, wobei wir
                                    nur bedauern, daß Vieles davon undeutlich und selbst mit Beihuͤlfe
                                    der Zeichnung unverstaͤndlich ist. Unsere Leser werden die Schuld
                                    hievon nicht uns zur Last legen, wenn wir ihnen sagen, daß sich selbst der
                                    Herausgeber des Originals uͤber die Undeutlichkeit beklagt, und daß
                                    diese Claims im Originale nach aͤchter
                                    Advocaten- und Patentmethode ohne alle andere Unterscheidungszeichen,
                                    als Comma's gegeben sind, damit man ja viele Dinge deuten koͤnne, wie
                                    man sie eben gedeutet haben will. A. d. R.
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
