| Titel: | Verbesserungen im Deken der Dächer von Gebäuden aller Art, worauf sich William North, Schieferdeker von Stangate-wharf, Lambeth, in der Grafschaft Surrey, am 29. Januar 1833 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 55, Jahrgang 1835, Nr. IX., S. 53 | 
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                        IX.
                        Verbesserungen im Deken der Daͤcher von
                           Gebaͤuden aller Art, worauf sich William North,
                           Schieferdeker von Stangate-wharf, Lambeth, in der Grafschaft Surrey, am 29.
                              Januar 1833 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of
                                 Arts. October 1834, S. 104.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        North's Verbesserungen im Deken der Daͤcher von
                           Gebaͤuden.
                        
                     
                        
                           Die Erfindungen, welche der Patenttraͤger im Dachdeken gemacht haben will,
                              bestehen in einer eigenen Methode, die Schieferplatten an den Dachsparren zu
                              befestigen. Die Beschreibung, welche er von dieser seiner Methode gegeben hat, ist
                              gegen das Ende wenigstens etwas verworren, weßwegen wir dieselbe ganz
                              woͤrtlich mittheilen wollen.
                           
                              „Meine Erfindung, sagt der Patenttraͤger, besteht zum Theil darin,
                                 daß ich die Schieferplatten so auf die hoͤlzernen oder eisernen
                                 Dachsparren lege und darauf befestige, daß sie mit Ausnahme jener, welche die
                                 unterste Reihe bilden, saͤmmtlich an dem unteren Ende mittelst einer
                                 Leiste, welche aus Schiefer, Blei oder einem anderen Metalle, oder auch aus
                                 einer Art von Kitt besteht, und welche an der unteren Seite der Schieferplatten
                                 angebracht ist, emporgehoben werden. Diese Leiste ist, wenn die Schieferplatten
                                 nicht selbst auf ihrer Flaͤche uneben sind, an ihrer unteren Seite je
                                 nach Umstaͤnden mehr oder weniger ausgezakt und ausgeschweift, damit die aͤußere Luft
                                 an das Gebaͤlke des Daches gelangen, der Dampf und die Hize hingegen aus
                                 dem Dache austreten kann. Meine Erfindung besteht ferner darin, daß ich an
                                 saͤmmtlichen Schieferplatten, ausgenommen an jenen, welche die oberste
                                 Reihe bilden, an dem oberen Ende eine Leiste aus Schiefer, Blei, einem anderen
                                 Metalle oder aus einem Kitte anbringe, welche Leiste jedoch kleiner als die oben
                                 beschriebene ist. Da das obere Ende der Schieferplatte, an welcher die kleinere
                                 Leiste angebracht ist, von dem unteren Ende jener Schieferplatte, an der sich
                                 die groͤßere Leiste befindet, bedekt wird, so haͤlt diese kleinere
                                 Leiste das Eindringen von Feuchtigkeit von Außen ab, waͤhrend sie dem
                                 Zutritte der Luft zu dem Gebaͤlke des Daches nicht hinderlich ist, und
                                 auch das Entweichen von Hize und Dampf nicht beeintraͤchtigt. An der
                                 unteren Flaͤche einer jeden Schiefers platte ist ferner an beiden Seiten
                                 eine Fuge ausgeschnitten, deren aͤußere Raͤnder uͤber die
                                 Raͤnder eines schiefernen oder eisernen Traͤgers hinausragen. An
                                 jeder Seite der oberen Flaͤche dieses Traͤgers ist naͤmlich
                                 ein anderer der erwaͤhnten Fuge entsprechender Ausschnitt angebracht, und
                                 auf diese Weise wird mithin ein Abzugscanal fuͤr jenes Wasser gebildet,
                                 welches zwischen die senkrechten Gefuͤge gelangt. Folgende Beschreibung
                                 der beigefuͤgten Abbildung wird das Ganze deutlicher machen.“
                              
                           
                              „Meine Schieferplatten haben je nach der Staͤrke, die man ihnen
                                 geben will, 1/2 bis 1 Zoll Dike,In dem Repertory of Patent-Inventions,
                                       welches in seinem Septemberhefte S. 134 gleichfalls dieses Patent gibt,
                                       ist die Dike zu 1/8 bis 1 Zoll angegeben. A. d. R. und 2 bis 6 Fuß Laͤnge; ihre Breite betraͤgt 1/3 ihrer
                                 Laͤnge. An der unteren Flaͤche einer jeden dieser Platten ist an
                                 den beiden Seiten eine Furche angebracht, welche beilaͤufig 3/4 Zoll
                                 breit und 1/4 Zoll tief ist, und die man in Fig. 58 bei a, a sieht. An dem unteren Ende der unteren
                                 Flaͤche einer jeden Schieferplatte, mit Ausnahme jener Platten, die die
                                 unterste Reihe zu bilden haben, ist eine 3/8 Zoll breite und 1/8 Zoll tiefe
                                 Furche angebracht, in welcher mittelst irgend eines Kittes oder Cementes eine
                                 Leiste aus Schiefer, aus Blei oder aus einem anderen Metalle von 3/8 Zoll Breite
                                 auf 5/8 Zoll Hoͤhe befestigt wird, wie man dieß in Fig. 59 bei b sieht. Der untere Rand dieser leiste ist, wie man
                                 in Fig.
                                    58 sieht, mehr oder weniger ausgeschweift oder ausgekerbt, je nachdem
                                 man eine starke oder schwache Ventilation wuͤnscht. Diese Ausschweifung
                                 wird jedoch ganz unnoͤthig, wenn die Flaͤche der Ziegel, auf der
                                 die Leiste zu ruhen kommt, uneben ist.“
                              
                           
                           
                              „Auf der oberen Flaͤche des oberen Endes saͤmmtlicher
                                 Schieferplatten (mit Ausnahme jener der obersten Reihen) wird, wie Fig. 59
                                 bei c zeigt, eine Leiste aus Schiefer, Blei oder
                                 einem anderen Metalle von 1/2 Zoll Breite und 1/4 Zoll Dike angebracht. Ich muß
                                 jedoch bemerken, daß ich fuͤr das untere Ende, welches den
                                 Einfluͤssen der Witterung mehr ausgesezt ist, eine bleierne Leiste
                                 vorziehe, indem sich eine solche bei ihrer Biegsamkeit auch den Unebenheiten des
                                 Schiefers besser anpaßt. Dagegen nehme ich als Leiste fuͤr das obere Ende
                                 lieber eine Leiste aus Kitt oder Cement, theils weil dieser ein festeres
                                 Ankleben bedingt, theils weil die Leiste an und fuͤr sich mehr gegen den
                                 Einfluß der Witterung geschuͤzt ist.“
                              
                           
                              „Die Traͤger, auf denen die Schieferplatten ruhen, und welche die
                                 senkrechten Gefuͤge bilden, bestehen aus 1–2 Zoll diken
                                 Schiefer- oder Eisenstuͤken, welche an Laͤnge den
                                 Schieferplatten gleichkommen, waͤhrend ihre Breite nur 3 Zoll betragt. An
                                 jeder Seite der oberen Flaͤche dieser Traͤger laufen, wie man in
                                 Fig.
                                    58 bei d, d, d sieht, zwei Furchen von
                                 beilaͤufig 1/2 Zoll Breite und eben solcher Tiefe.“
                              
                           
                              „Die Befestigungsweise dieser verbesserten Dachung ersieht man aus Fig. 60.
                                 Die hoͤlzernen oder eisernen Querbalken muͤssen horizontal und in
                                 solcher Entfernung von einander gelegt werden, daß das obere Ende der
                                 Schieferplatten 2 Zoll Unterlage hat, waͤhrend das untere Ende derselben
                                 um eben so viel daruͤber hinausragt. Die Hauptbalken sind
                                 beilaͤufig 8 Fuß weit von einander entfernt. Die Traͤger werden so
                                 tief in die Querbalken eingelassen und mit Nageln daran befestigt, daß die
                                 Schieferplatten gleichmaͤßig auf den Traͤgern aufruhen; die
                                 unteren Enden ragen beilaͤufig 2 Zoll weit uͤber die Koͤpfe
                                 der naͤchstfolgenden Platten hinaus, und die Seiten der Platten ragen
                                 uͤber die Seiten der Traͤger hinaus, welche an ihren unteren Enden
                                 mit metallenen Besaͤzen e, e die man in Fig. 61
                                 von verschiedenen Seiten abgebildet sieht, und welche in die Flaͤche der
                                 Schieferplatten eingelassen und an die Querbalken genagelt werden, festgemacht
                                 werden.“
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
