| Titel: | Verbesserungen an den Ruderrädern, worauf sich Georg Carter, Gentleman von Nottingham in der Grafschaft Kent, am 1. Junius 1833 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 55, Jahrgang 1835, Nr. XL., S. 242 | 
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                        XL.
                        Verbesserungen an den Ruderraͤdern, worauf
                           sich Georg Carter, Gentleman von Nottingham in der Grafschaft
                           Kent, am 1. Junius 1833 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of
                                 Patent-Inventions. Januar 1835, S. 3.
                        Mit Abbildungen auf Tab. IVV.
                        Carter's Verbesserungen an den Ruderraͤdern.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung besteht in gewissen Klappen, welche ich an den Ruderbrettern oder
                              Schaufeln der Ruderraͤder anbringe, damit das Wasser, gegen welches die
                              Schaufeln wirken, durch dieselben stroͤmen kann, sobald sie nicht
                              laͤnger mehr mit Vortheil zum Treiben der Fahrzeuge mitwirken koͤnnen;
                              und damit das Wasser beim Austreten der Schaufeln aus demselben nicht mit
                              emporgehoben werde, und folglich kein so starkes Ruͤkwasser erzeuge, als dieß
                              sonst gewoͤhnlich der Fall ist. Die beigefuͤgte Zeichnung wird alles
                              dieß anschaulicher machen.
                           Fig. 32 zeigt
                              ein nach meiner Erfindung erbautes Ruderrad vom Rande her gesehen, woran jedoch der
                              Deutlichkeit wegen nur zwei Schaufeln angebracht sind; die uͤbrigen Schaufeln
                              wird jeder Sachverstaͤndige leicht auf gleiche Weise anzubringen wissen.
                           
                           Fig. 33 gibt
                              einen Grundriß eines Schaufeleinsazes mit der zwischen ihm befindlichen Klappe in
                              der Stellung, welche diese Theile haben, wenn sie sich unter dem Wasser befinden und
                              zum Behufe des Treibens des Fahrzeuges die groͤßte Kraft ausuͤben. An
                              beiden Figuren beziehen sich gleiche Buchstaben auf gleiche Gegenstaͤnde.
                           a ist die Hauptwelle, welche von der Dampfmaschine in
                              Bewegung gesezt wird. b, b sind Ruderbrettchen oder
                              Schaufeln, die, wie man sieht, unter Winkeln gegen einander gestellt sind, und
                              zwischen deren inneren Enden ein Raum gelassen ist, welcher zu der Zeit, zu welcher
                              die Ruderbrettchen ihre Gewalt auf das Wasser auszuuͤben haben, durch die
                              Klappen c verschlossen wird. Diese Klappe d dreht sich jedoch um die Welle oder Spindel d, sobald das weitere Zuruͤkhalten des Wassers
                              zum Treiben des Schiffes nicht mehr von Vortheil ist; und die Folge hievon ist, daß
                              das Wasser dann frei zwischen den Ruderbrettchen durchstroͤmt, und daß
                              folglich kein Wasser emporgehoben und kein Ruͤkwasser erzeugt wird. Die
                              Spindel oder Welle d dreht sich an dem Gestelle des
                              Rades in Zapfenlagern; an dem einen ihrer Enden befindet sich ein Kniehebel e, an welchem, wie Fig. 32 zeigt, eine
                              Verbindungsstange f angebracht ist. Auf diese
                              Verbindungsstange f wirken 2 schiefe Flaͤchen,
                              welche auf solche Weise an den Seitenwaͤnden des Fahrzeuges angebracht sind,
                              daß die Klappe c zum Behufe des Schließens und Oeffnens
                              derselben abwechselnd nach Außen getrieben oder nach Einwaͤrts gezogen
                              wird.
                           Mein auf diese Weise gebautes Rad wird nun auf folgende Art arbeiten. Gesezt, das Rad
                              sey mit irgend einer bestimmten Anzahl von solchen Ruderbrettchen ausgestattet, so
                              werden, wenn die Hauptwelle a in Bewegung gesezt wird,
                              die Klappen c geschlossen werden, sobald die
                              Verbindungsstangen f an der unteren schiefen
                              Flaͤche emporsteigen, und so lange geschlossen bleiben, bis diese Stangen,
                              nachdem sie an das Ende dieser Flaͤche gelangt sind, auf die obere schiefe
                              Flaͤche uͤbergehen, wodurch dieselben dann nach Einwaͤrts gegen
                              die Waͤnde des Fahrzeuges gezogen, und die Klappen c so umgedreht werden, daß das Wasser frei zwischen den Ruderbrettchen
                              durchstroͤmen kann.
                           Ich habe die Klappen c hier so beschrieben, als drehten
                              sich dieselben um Achsen; man kann jedoch, wie sich von selbst versteht, auch die
                              Einrichtung treffen, daß sie sich auf- und niederschieben; uͤbrigens
                              beschraͤnke ich mich auch in Hinsicht auf die Vorrichtung zum Umdrehen der
                              Klappen nicht genau auf die hier beschriebene Methode. Ich weiß, daß man bereits
                              fruͤher Ruderraͤder mit winkeligen Ruderbrettchen oder Schaufeln
                              hatte, und gruͤnde daher hierauf keine Anspruͤche; meine Erfindung besteht vielmehr
                              lediglich dar, in, daß ich Klappen c anbringe, durch
                              welche das Wasser zu fließen verhindert wird, so lange das Fahrzeug vorwaͤrts
                              getrieben werden soll; waͤhrend der Durchfluß hergestellt wird, sobald die
                              Wirkung der Ruderbrettchen auf das Wasser nicht nur nicht mehr noͤthig ist,
                              sondern nur Ruͤkwasser erzeugen wuͤrde.
                           
                        
                     
                  
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