| Titel: | Ueber einen sich selbst puzenden Leuchter. Von Hrn. Henry Duncan Cunningham in Gosport. | 
| Fundstelle: | Band 55, Jahrgang 1835, Nr. LXV., S. 355 | 
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                        LXV.
                        Ueber einen sich selbst puzenden Leuchter. Von
                           Hrn. Henry Duncan Cunningham in Gosport.
                        Aus dem Mechanics'
                                 Magazine, No. 591, S. 162.
                        Mit Abbildung nach einem Holzschnitte auf Tab. VIV.
                        Cunningham, uͤber einen sich selbst puzenden
                           Leuchter.
                        
                     
                        
                           Die vielen Klagen und die Verwunderung, die ich daruͤber aͤußern
                              hoͤrte, daß man noch immer keinen Leuchter hat, der zugleich such das
                              laͤstige Geschaͤft des Lichtpuzens vollbringt; so wie andererseits der
                              Zweifel in Hinsicht auf die Moͤglichkeit einer solchen Vorrichtung
                              veranlaßten mich, meine Aufmerksamkeit auf diesen Gegenstand zu lenken. Ich lege
                              demnach unter den mancherlei Vorrichtungen, auf welche ich kam, jene vor, die mir
                              die vorzuͤglichste darunter zu seyn schien, und welche, wenn sie auch als
                              bloße mechanische Spielerei zu betrachten ist, doch manchem Leser angenehm, und
                              Leuten, die ihre Haͤnde verloren, vielleicht sogar von Nuzen werden
                              koͤnnte.
                           AFig. 21 ist
                              irgend eine Art von Leuchter, der an seinem oberen Ende A' vierekig und hohl ist. B ist der
                              Kerzenhalter, welcher sich frei an dem Fuͤhrer D
                              hin und her schiebt, und durch eine Schnur oder Kette m,
                              die in einer Kehle uͤber das Rad F laͤuft,
                              mit einem Gewichte C in Verbindung steht, welches
                              Gewicht sich an einem Fuͤhrer D auf und nieder
                              schiebt. An der Welle F befindet sich, wie der
                              Durchschnitt Fig.
                                 22 zeigt, in dem ausgehoͤhlten Theile des oberen Endes A' des Leuchters ein senkrechtes Stirnrad H, welches mit einem an der senkrechten Welle O befindlichen Kronrade in Verbindung steht. An dem
                              oberen Ende dieser Welle ist an dem Punkte h, wie man
                              besonders aus Fig.
                                 23 ersieht, der eine Schenkel der Puzscheere befestigt. d, d ist eine kreisrunde Platte, die an den Scheitel des
                              Leuchters geschraubt, und an dem Punkte W mit einem
                              Faͤnger versehen ist, der bei der Umdrehung der Puzscheere auf dieselbe
                              druͤkt, und dadurch den beweglichen Schenkel, wie man in Fig. 23 sieht, so lange
                              offen erhaͤlt, bis er an den Docht P gelangt, wo
                              dann dieser Schenkel abgleitet, und die in der Lichtpuze enthaltene Feder denselben
                              auf dem Dochte schließt. Da die durch den beweglichen Schenkel gegebene
                              Widerstandskraft in diesem Falle aufhoͤrt, so beginnt nun eine an dem
                              fixirten Schenkel befindliche Feder einen Druk auf den Kreis d, d
                              auszuuͤben, der dem Widerstande der Schließfeder gleichkommt, und so lange
                              fortwaͤhrt, bis der Faͤnger W wieder in
                              Thaͤtigkeit kommt. Auf diese Weise wird die zur Erzeugung der Umdrehung
                              erforderliche Kraft, deren Entstehung ich sogleich beleuchten werde,
                              ausgeglichen.
                           Das Gewicht C kommt, abgesehen von einem kleinen
                              Ueberschusse, der zur Ueberwindung der Reibung und des Widerstandes, den die Federn
                              leisten, erforderlich ist, an Schwere dem Kerzenhalter B
                              gleich, so daß hiedurch in dem Rade F das Gleichgewicht
                              hergestellt wird. So wie nun die Kerze abbrennt, verliert dieselbe an Gewicht, und
                              daher sinkt das Gewicht C in dem Maße an dem
                              Fuͤhrer D' herab, in welchem der Kerzenhalter B emporsteigt, wodurch dann seinerseits das Rad F umgedreht und folglich die Umdrehung der Puzscheere
                              hervorgebracht wird. Da jedoch das Gewicht C durch das
                              Verbrennen der Kerze verhaͤltnismaͤßig so viel gewinnt, daß das
                              Gewicht uͤber das Niveau der Puzscheere emporsteigt, so ist der
                              Fuͤhrer D' hohl und in demselben eine Spiralfeder
                              angebracht, welche auf das Gewicht C wirkt, und dessen
                              Herabsinken in dem Maße hindert, in welchem die verhaͤltnißmaͤßige
                              Schwere zunimmt.
                           Hieraus erhellt, daß der Leuchter die Kerze nur dann puzt, wenn es noͤthig
                              ist; denn je schneller die Kerze abbrennt, um so laͤnger wird der Docht
                              werden, um so schneller wird sich das Rad F umdrehen,
                              und um so oͤfter muß die Puzscheere folglich die Kerze puzen, und
                              umgekehrt.
                           Im Falle die Kerze ablaͤuft, wird der ablaufende Talg von deck Halter b aufgenommen, der die Kerze bestaͤndig in
                              senkrechter Richtung erhaͤlt.
                           
                        
                     
                  
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