| Titel: | Verbesserungen an den Dampfmaschinen, worauf sich Samuel Hall, Baumwollspinner von Basford, in der Grafschaft Nottingham, am 13. Februar 1834 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 55, Jahrgang 1835, Nr. LXX., S. 402 | 
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                        LXX.
                        Verbesserungen an den Dampfmaschinen, worauf sich
                           Samuel Hall, Baumwollspinner von Basford, in der Grafschaft
                           Nottingham, am 13. Februar 1834 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of
                                 Patent-Inventions. Februar 1835, S. 77.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VII.
                        Hall's Verbesserungen an den Dampfmaschinen.
                        
                     
                        
                           Der Zwek meiner Erfindung, welche sich auf jene Dampfmaschinen beschraͤnkt,
                              die mittelst eines durch Verdichtung hervorgebrachten Vacuums betrieben werden,
                              beruht darin, daß ich zum Behufe der Erzeugung eines Vacuums, welches eben so gut
                              und vollkommen ist, als wie jenes der Einsprizmaschinen, den zum Betriebe der
                              Maschine dienenden Dampf ohne Injectionswasser verdichte; darin, daß ich jenen
                              Dampf, der gewoͤhnlich durch die Sicherheitsklappen entweicht, sobald der
                              Druk in der Maschine zu hoch geworden, groͤßten Theils, wo nicht ganz,
                              verdichte, damit das durch die Verdichtung dieses Dampfes entstehende Wasser in den
                              Kessel zuruͤkgeleitet werden kann, und endlich darin, daß ich die Kessel der
                              oben erwaͤhnten Art von Dampfmaschinen mit einer solchen Quantitaͤt
                              destillirten Wassers speise, daß aller Verlust an Wasser, der allenfalls
                              waͤhrend des Betriebes der Maschine Statt findet, dadurch ausgeglichen wird,
                              damit es auf diese Weise nie noͤthig werde, Wasser, in welchem salzige oder
                              irgend andere fremdartige Theile enthalten sind, in den Kessel zu bringen. Die
                              Neuheit meiner Erfindung liegt in keinem der fuͤnf Apparate, die ich sogleich
                              erwaͤhnen werde, sondern in der Verbindung von allen fuͤnf oder
                              wenigstens von dreien derselben, in Verhaͤltnissen, welche ich durch die
                              Erfahrung besonders vortheilhaft fand, und wegen deren Unkenntniß alle
                              fruͤher in dieser Hinsicht angestellten Versuche mißlangen.
                           Die fuͤnf erwaͤhnten Apparate bestehen: 1) in einer hinreichenden Menge
                              metallener Oberflaͤchen in der Form von Gefaͤßen oder Roͤhren
                              von irgend einer geeigneten Gestalt und Einrichtung, welche ganz offen sind, und
                              durch welche der aus dem Dampfkessel der Maschine austretende Dampf geht, so daß das
                              Wasser, welches durch dessen Verdichtung entsteht, mit den Metalloberflaͤchen
                              in Beruͤhrung kommt, und unmittelbar entweicht, ohne in den Roͤhren
                              aufgehalten zu werden, wie dieß bei jener meiner Erfindungen der Fall war, auf die ich am 22. Decbr.
                              1831 ein Patent erhielt. Die Ausdehnung dieser Metalloberflaͤchen muß eine
                              solche seyn, daß auf die Verdichtung von je 60,000 Kubikzoll Dampf per Minute, wenn dessen Druk 4 Pfd. auf den Quadratzoll
                              betraͤgt, eine Oberflaͤche von 2800 Quadratzollen kommt. Ich bediene
                              mich zu diesem Behufe 50 duͤnner kupferner Roͤhren von 1/2 Zoll im
                              Lichten und 3 Fuß Laͤnge, womit ich per Minute
                              die oben erwaͤhnte Quantitaͤt Dampf von dem oben angegebenen Druk
                              verdichte, welche Quantitaͤt ich zur Erzeugung einer Pferdekraft hinreichend
                              finde.
                           2) In einer Pumpe oder in irgend einem anderen Apparate, mittelst welchem so viel
                              kaltes Wasser zwischen den erwaͤhnten Roͤhren durchgetrieben wird, als
                              nicht bloß zur Verdichtung alles Dampfes der Dampfmaschinen, sondern auch dazu
                              erforderlich ist, das durch die Verdichtung entstandene Wasser so weit, oder selbst
                              noch weiter als bis auf jene Temperatur, die das Gemenge des verdichteten Dampfes
                              und des Injectionswassers an den gewoͤhnlichen Injectionsmaschinen zu haben
                              pflegt, abzukuͤhlen. Mit Huͤlfe dieses Apparates und der Anwendung von
                              kaltem Wasser in Verbindung mit den erwaͤhnten Metalloberflaͤchen
                              erhalte ich ein eben so gutes oder noch vollkommeneres Vacuum, als an den
                              gewoͤhnlichen Injectionsmaschinen erzielt wird. Zur Verdichtung von 60
                              Kubikzoll Dampf per Minute wende ich 10 Gallons kaltes
                              Wasser an.
                           3) In der gewoͤhnlichen Luftpumpe von dem unten anzugebenden Umfange, mit
                              deren Huͤlfe in Verbindung mit den beiden ersteren Apparaten ein
                              hinlaͤnglich vollkommenes Vacuum erzeugt wird. Durch diese Luftpumpe wird
                              naͤmlich nicht bloß das durch die Verdichtung des Dampfes entstehende Wasser
                              und alle Luft, welche allenfalls bei schlechten Gefuͤgen oder auf irgend
                              andere Weise in den Verdichter dringt, sondern auch jener Dampf entfernt, der sich
                              aus dem durch Verdichtung des Dampfes entstandenen Wasser entwikelt, und der je nach
                              der hoͤheren oder niedrigeren Temperatur des Wassers von groͤßerer
                              oder geringerer Dichtheit ist, wie die Versuche und Tabellen von Dalton und anderen Gelehrten zeigen. Diese Luftpumpe muß,
                              wenn sie einfach arbeitet, einen solchen Durchmesser haben, daß deren
                              Flaͤchenraum nicht unter 1/8 des Flaͤchenraumes des Dampfcylinders
                              betraͤgt; ihr Kolben muß, wie dieß an den meisten Maschinen
                              gewoͤhnlich der Fall zu seyn pflegt, einen Hub machen, der halb so lang ist,
                              als der Kolbenhub des Dampfcylinders, und beide Kolben muͤssen eine gleiche
                              Anzahl von Huben per Minute machen. Der angegebene
                              Flaͤchenraum des Cylinders der Luftpumpe ist das Minimum; wohl aber
                              laͤßt sich derselbe mit Vortheil bedeutend vergroͤßern; ich mache
                              denselben halb so groß als den Dampfcylinder, und man kann ihm selbst eine noch groͤßere
                              Ausdehnung geben.
                           4) In einem zur Destillation von Wasser dienenden Apparate, wodurch alles Wasser,
                              welches allenfalls beim Betriebe der Maschine verloren geht, wieder ersezt wird,
                              damit, wie gesagt, kein mit salzigen oder anderen fremdartigen Substanzen
                              geschwaͤngertes Wasser in den Kessel gebracht zu werden braucht.
                           5) In einem Apparate, den ich den Dampfersparer nenne, und durch welchen ich jenen
                              Dampf erspare, der gewoͤhnlich aus den Sicherheitsklappen zu entweichen
                              pflegt, wenn der Druk desselben zu groß wird. Dieser Apparat bewirkt
                              naͤmlich, daß dieser Dampf in den Verdichter uͤbergeht, um daselbst in
                              Wasser verdichtet zu werden und in den Kessel zuruͤkzukehren.
                           Ich muß hier bemerken, daß die oben erwaͤhnten Verhaͤltnisse der
                              Metalloberflaͤchen, so wie der Rauminhalt der Luftpumpe innerhalb gewisser
                              Graͤnzen, die sich bald aus der Erfahrung ergeben werden, sich in gewisser
                              umgekehrter Ordnung abaͤndern lassen: d.h. wenn das kalte Wasser vermindert
                              wird, muß die Ausdehnung der Metalloberflaͤchen oder der Rauminhalt der
                              Luftpumpe oder beide vergroͤßert werden. Wird andererseits die Ausdehnung der
                              Metalloberflaͤchen verkleinert, so muß die Quantitaͤt des kalten
                              Wassers oder der Rauminhalt der Luftpumpe oder beides zugleich vergroͤßert
                              werden. Die Zeichnung, deren Beschreibung nun folgen soll, wird diese fuͤnf
                              Apparate anschaulicher machen.
                           4 bezeichnet in Fig.
                                 1 den Dampfcylinder und B in Fig. 1 und 2 die
                              Ausfuͤhrungsroͤhre: beide Theile sind jenen an den
                              gewoͤhnlichen Injections-Dampfmaschinen aͤhnlich. C in Fig. 1 und 2 (von denen leztere in
                              groͤßerem Maßstabe gezeichnet ist) sind Durchschnitte des
                              Kuͤhlgefaͤßes oder des Verdichters, den ich zuerst beschreiben will.
                              D, D ist naͤmlich ein Behaͤlter, durch
                              den das kalte Wasser stroͤmt, und in welchem sich die
                              Metalloberflaͤchen in der Form von Roͤhren a,
                                 a, a, a befinden, die dem Zutritte des Dampfes, der von dem Dampfcylinder
                              her gelangt, vollkommen offen sind. E, E und F sind zwei Kammern, die durch die Roͤhren a, a, a mit einander verbunden sind, indem diese
                              Roͤhren durch die Platten b, b gehen, in welchen
                              sie auf folgende Weise fixirt sind.
                           a, a sind in Fig. 3 die Enden eines
                              dieser Roͤhren, und b, b Theile der Platten, in
                              welche Loͤcher gebohrt sind, die zur Aufnahme der Roͤhren dienen, und
                              Kammern oder Blenden um dieselben herum bilden. Diese Kammern dienen zur Aufnahme
                              der Liederung v, welche aus Hanf oder Baumwolle bestehen
                              kann, und welche durch die Ringe oder Zwingen s, s, die
                              in die Kammern geschraubt werden, in inniger Beruͤhrung mit den Roͤhren
                              sowohl, als mit den Seiten und dem Boden der Kammern erhalten wird, so daß auf diese
                              Weise ein dampfdichtes Gefuͤge entsteht. Die Roͤhren a, a sind zwar an dem eben beschriebenen Verdichter in
                              senkrechter Stellung gezeigt und angebracht; allein es versteht sich von selbst, daß
                              man ihnen eben so gut auch eine horizontale oder irgend eine andere geeignete
                              Stellung geben kann. y ist eine in der Kammer E, E befestigte Platte, in welcher zum Behufe der
                              gleichmaͤßigen Vertheilung des Dampfes eine große Menge von Loͤchern
                              angebracht ist. G ist eine Roͤhre, die die
                              Verbindung zwischen der Bodenkammer F und der Luftpumpe
                              H, Fig. 1, vermittelt;
                              leztere ist den Luftpumpen, deren man sich an den Injectionsmaschinen bedient,
                              vollkommen aͤhnlich. I, I sind zwei
                              Roͤhren, in denen das kalte Wasser in den Behaͤlter D, D geleitet wird; sie stehen zu diesem Zweke durch die
                              Vertheilungsroͤhren c, c mit demselben in
                              Verbindung, und der Flaͤchenraum dieser Roͤhren muß zusammengenommen
                              jenem der Roͤhren I, I, die mittelst der
                              Roͤhre Z mit der Kaltwasserpumpe J in Verbindung stehen, gleich seyn. K, K sind zwei Roͤhren, welche den Roͤhren
                              I, I aͤhnlich sind, gleich diesen mit Armen
                              d, d versehen sind, und das Wasser aus dem
                              Behaͤlter D, D ableiten. Die Pumpe oder der
                              sonstige Apparat, womit das kalte Wasser durch den Behaͤlter getrieben wird,
                              kann auch mit den Roͤhren K, K in Verbindung
                              gebracht werden, so daß sie das Wasser aus dem Behaͤlter auspumpt, anstatt
                              daß sie es durch denselben treibt, wie dieß in der Zeichnung dargestellt ist. In
                              diesem Falle muͤssen die Roͤhren I, I
                              nicht mit der Pumpe, sondern mit dem Behaͤlter, in welchem sich das kalte
                              Wasser befindet, in Verbindung gebracht werden, damit der atmosphaͤrische
                              Druk mit Huͤlfe der Wirkung der Pumpe das kalte Wasser durch das
                              Kuͤhlgefaͤß oder durch den Verdichter treibe. L, M, Fig.
                                 1 und 2 sind vierekige, durch die Kammer E, E
                              laufende Canaͤle, welche durch eine Reihe kleiner Roͤhren e, e auf dieselbe Weise mit einander in Verbindung
                              gebracht sind, gleichwie die Kammern E, E und F durch die Roͤhren a,
                                 a mit einander communiciren.
                           Dieser Apparat arbeitet nun auf folgende Weise: Wenn sich die Maschine in
                              Thaͤtigkeit befindet, so wird der Dampf, nachdem er von dem Kessel aus durch
                              den Dampfcylinder gegangen ist, durch die Ausfuͤhrungsroͤhre B in die obere Kammer E, E
                              geleitet, und auf seinem Durchgange durch die Roͤhren a, a verdichtet. Das durch diese Verdichtung erzeugte Wasser
                              traͤufelt an den Waͤnden dieser Roͤhren herab, und gelangt in
                              die untere Kammer F, aus der es in die Roͤhre G gelangt, indem die Luftpumpe H sowohl in den beiden Kammern, als in den Roͤhren a, a, a einen luftleeren Raum erzeugt. Das verdichtete Wasser
                              wird in den Canal L getrieben, und aus diesem durch die
                              Roͤhren e, e, in denen es wieder erwaͤrmt
                              wird, in den Canal M, aus welchem es in den
                              Roͤhren N und O in
                              den Kessel geleitet wird.
                           Nachdem ich hiemit die drei ersten Apparate beschrieben, gehe ich nun zur
                              Beschreibung der beiden anderen Vorrichtungen uͤber, von denen die eine zur
                              Destillation jenes Wassers bestimmt ist, wodurch alles jenes Wasser, welches
                              allenfalls waͤhrend der Thaͤtigkeit der Maschine verloren geht, ersezt
                              wird, waͤhrend durch den anderen jener Dampf gewonnen werden soll, der an den
                              gewoͤhnlichen Dampfmaschinen durch die Sicherheitsklappen zu entweichen
                              pflegt.
                           P in Fig. 1 ist ein zur
                              Destillation dienendes Gefaͤß, welches zum Theil in den Kessel untertaucht,
                              und durch die Speisungsroͤhre Q mit dem
                              Kaltwasserbehaͤlter in Verbindung steht. An der oberen Muͤndung dieser
                              Roͤhre ist eine Klappe k angebracht, und diese
                              steht durch einen Stiel mit dem einen Ende des Hebels l
                              in Verbindung, waͤhrend an dem anderen Ende dieses Hebels mittelst eines
                              Drahtes der Schwimmer m aufgehaͤngt ist, durch
                              welchen der Einfluß des Wassers so regulirt wird, daß dasselbe in dem
                              Destillirkolben P immer auf gehoͤriger
                              Hoͤhe bleibt. R, R ist eine Roͤhre, die
                              den aus dem Destillirkolben entwikelten Dampf in die obere Kammer des Verdichters
                              leitet; und dadurch entsteht in dem Destillirkolben ein um so vollkommeneres Vacuum,
                              je vollkommener das Vacuum in der Kammer ist. Die Folge hievon ist, daß das Wasser
                              bei einer niedrigeren Temperatur als bei 212° F. zum Sieden kommt, und daß es
                              daher schneller verdampft, als es verdampfen wuͤrde, wenn es dem
                              atmosphaͤrischen Druke ausgesezt waͤre. Um die Abgabe von destillirtem
                              Wasser so zu reguliren, daß das Wasser in dem Kessel immer auf gehoͤriger
                              Hoͤhe bleibt, ist innerhalb dem Kessel an einem starken Drahte, der durch
                              eine Stopfbuͤchse geht, und welcher von dem Hebel o,
                                 o herabhaͤngt, ein Schwimmer n
                              angebracht. Dieser Hebel o, o ist an dem aͤußeren
                              Ende der Achse des Armes p befestigt, und dieser Arm
                              bewegt sich innerhalb des Destillirkolbens; an ihm ist eine Klappe q angebracht, welche der Muͤndung der
                              Roͤhre R, R angepaßt ist. So wie daher der
                              Wasserstand in dem Kessel zu niedrig wird, so sinkt der Schwimmer n herab, und oͤffnet dadurch die Klappe q, so daß die Destillation in dem Kolben nun so lange
                              von Statten gehen kann, bis wieder so viel Wasser in den Kessel gelangt ist, daß der
                              Schwimmer auf seine fruͤhere Stellung kommt, wo dann die Klappe geschlossen
                              und die Destillation wieder unterbrochen wird. Es erhellt naͤmlich von
                              selbst, daß der aus dem Destillirkolben emporsteigende Dampf auf seinem Durchgange
                              durch den Verdichter verdichtet wird, und daß das hiedurch erzeugte destillirte Wasser zugleich mit
                              jenem destillirten Wasser, welches durch die Verdichtung des zum Betriebe der
                              Maschine verbrauchten Dampfes entsteht, in den Kessel gelangt. Es versteht sich von
                              selbst, daß sich dieses selbstthaͤtige Regulationssystem des Eintrittes des
                              Wassers in den Destillirkolben und des Austrittes des Dampfes aus demselben auch
                              durch Haͤhne oder Klappen, welche mit der Hand gehandhabt werden, ersezen
                              laͤßt.
                           Der zur Ersparung des Dampfes dienende Apparat wird aus folgender Beschreibung der
                              Abbildung deutlich werden. a, a, Fig. 4, ist ein Cylinder,
                              welcher concentrisch in einem anderen Cylinder b, b
                              angebracht ist; beide Cylinder sind am Grunde so zusammengefuͤgt, daß
                              zwischen beiden ein ringfoͤrmiger Raum bleibt, der zur Aufnahme von etwas
                              Queksilber bestimmt ist. In dieses Queksilber wird der umgestuͤrzte Cylinder
                              c, c, eingesezt, der durch den belasteten Hebel d herabgedruͤkt wird, indem dieser Hebel an
                              Stangen aufgehaͤngt ist, von denen man eine durch punktirte Linien e angedeutet sieht. Die Cylinder a, a und b, b sind auf einen kurzen, am Grunde
                              geschlossenen Cylinder f gebolzt, der durch den Hals g mit einer an dem Kessel befindlichen
                              Dampfroͤhre communicirt. h, i ist eine an beiden
                              Enden offene, an den Cylinder f, f gebolzte
                              Roͤhre, deren Ende i sich eine bestimmte Streke
                              weit in den Cylinder f, f hinein erstrekt. l, l ist eine flache Klappe oder ein Ventil, welches
                              sich in einem an i befestigten Schieber m uͤber das Ende i
                              hinschiebt. n ist eine kleine, in dem Mittelpunkte der
                              Klappe oder des Ventiles l, l angebrachte Oeffnung;
                              leztere wird durch eine andere Klappe o, die sich in dem
                              am Ruͤken der Klappe l, l befestigten Rahmen z, z bewegt, verschlossen, p
                              ist eine an der Klappe o, und q eine an der Klappe l, l angebrachte Stange;
                              sie gehen beide durch Loͤcher, welche in der an dem umgekehrten Cylinder c, c befestigten Leitungsstange r, r angebracht sind, und an deren Enden sind uͤber der
                              Leitungsstange r, r kleine Schraubenmuttern
                              angeschraubt. Das Ende h der Roͤhre h, i ist mit einer Roͤhre verbunden, die, wie in
                              Fig. 1 bei
                              S ersichtlich ist, mit der oberen Kammer des
                              Verdichters in Verbindung steht. Wenn der Druk des Dampfes nicht groͤßer ist,
                              als bei der regelmaͤßigen Thaͤtigkeit der Maschine, so bleiben die
                              Klappen in der aus Fig. 1 und 4 ersichtlichen Stellung,
                              in der der umgestuͤrzte Cylinder durch den belasteten Hebel d, d herabgedruͤkt wird; wenn die Gewalt des
                              Dampfes hingegen so groß ist, daß sie den Widerstand des belasteten Hebels zu
                              uͤberwinden vermag, so wird der umgestuͤrzte Cylinder durch den Druk
                              des Dampfes emporgehoben. Dadurch wird zuerst die kleine Klappe o so emporgezogen, daß die Oeffnung n sich oͤffnet und ein Theil Dampf in den
                              Verdichter entweichen kann; sobald aber die an der Stange q befindliche Schraubenmutter auf die Stange r,
                                 r aufzuliegen kommt, werden durch das fortwaͤhrende Emporsteigen des
                              Cylinders c, c beide Klappen zugleich emporgehoben und
                              die Oeffnung i der Roͤhre h, i so weit geoͤffnet, daß der Dampf in groͤßerer Menge aus
                              derselben ausstroͤmen kann. Sobald aber der Dampf durch dieses Entweichen
                              eines Theiles in den Dampfersparer wieder auf den gewoͤhnlichen Druk
                              zuruͤkgebracht worden ist, so bewegen sich die Klappen l, l und o laͤngs des
                              umgestuͤrzten Cylinders c, c herab, um die
                              Oeffnungen i und n wieder zu
                              verschließen. Der durch die Roͤhre h entweichende
                              Dampf gelangt in den Verdichter, wird daselbst verdichtet, und fließt dann in Folge
                              der Thaͤtigkeit der Luftpumpe auf dieselbe Weise wieder in den Kessel
                              zuruͤk, auf welche dieß mit jenem Dampfe der Fall ist, der aus dem
                              arbeitenden Cylinder der Maschine austritt; es wird daher auch dieser Theil des
                              Dampfes erspart und als Wasser in den Kessel zuruͤkgefuͤhrt,
                              waͤhrend er bisher unbenuzt in die Luft entweichen mußte.
                           Ich gruͤnde meine Patentanspruͤche auf keinen der 5 hier beschriebenen
                              Apparate einzeln fuͤr sich, indem mehrere derselben, wenn auch nicht alle,
                              bereits schon fruͤher angewendet wurden; wohl aber gruͤnde ich
                              dieselben auf die Verbindung der drei ersten Apparate, sie moͤgen mit oder
                              ohne die beiden lezteren angewendet werden; und auf die Verbindung des
                              Destillationsapparates und des Dampfersparers, einzeln oder gemeinschaftlich mit den
                              drei ersteren Apparaten oder auch nur mit den beiden ersteren.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
