| Titel: | Verbesserungen an den Rädern, Büchsen und Achsen der Wagen für gewöhnliche Landstraßen sowohl, als für Eisenbahnen, worauf sich William Mason, Ingenieur von Brecknock Terrace, Camden Town in der Grafschaft Middlesex, am 24. September 1835 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 63, Jahrgang 1837, Nr. V., S. 11 | 
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                        V.
                        Verbesserungen an den Raͤdern,
                           Buͤchsen und Achsen der Wagen fuͤr gewoͤhnliche Landstraßen sowohl,
                           als fuͤr Eisenbahnen, worauf sich William Mason, Ingenieur von Brecknock Terrace,
                           Camden Town in der Grafschaft Middlesex, am 24. September 1835 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Julius
                              1836, S. 20.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              II.
                        Mason's Verbesserungen an den Raͤdern etc.
                        
                     
                        
                           Fig. 74 gibt
                              eine Ansicht eines Theiles eines nach meiner Erfindung gebauten Rades. Fig. 75 zeigt
                              dasselbe von der Seite. Fig. 76 ist ein
                              Querdurchschnitt.
                           Die Verbesserungen bestehen, was das Rad selbst betrifft, in der Verfertigung und
                              Verbindung der Felgen, welche aus Schmiedeisen erzeugt werden sollen. a, a sind mehrere der Theile, die die  Felgen zu bilden haben, und
                              welche an den Gefuͤgen uͤbereinander klappen, wie dieß in Fig. 74 an dem
                              Durchschnitte b′ ersichtlich ist. Die Form dieser
                              Theile a erhellt aus dem Durchschnitte Fig. 76; sie bestehen aus
                              ausgewalztem Eisen, und sind zu beiden Seiten mit Kanten oder
                              Randvorspruͤngen c, c versehen. d, d sind die Speichen, welche in Oeffnungen der Theile
                              a, a und in die Nabe eingelassen sind, und an deren
                              beiden Enden man verdikte Haͤlse bemerkt, womit sie auf den Felgen und auf
                              der Nabe aufruhen, wie dieß aus Fig. 76 deutlich erhellt,
                              e ist der Reifen oder Radkranz, der in der Zeichnung
                              so abgebildet ist, wie er sich fuͤr Kantenschienen eignet; an den
                              Raͤdern, welche fuͤr gewoͤhnliche Landstraßen bestimmt sind,
                              hat der Randvorsprung wegzubleiben, so daß beide Seiten der aͤußeren in Fig. 76
                              ersichtlichen gleich sind. f ist der aͤußere, aus
                              Gußeisen bestehende Theil der Nabe, dessen Form und Einrichtung deutlich aus der
                              Zeichnung erhellt. g ist der innere aus Holz gebildete
                              Theil, und h, h sind mehrere Reifen aus Schmiedeisen,
                              welche der Nabe mehr Staͤrke geben sollen. Ich muß hier bemerken, daß man
                              sich in Verbindung mit meiner Erfindung verschieden gebauter Naben bedienen kann;
                              die in der Zeichnung abgebildete ist nur eine von denen, deren ich mich vorzugsweise
                              bediene, um auch andere auf die Buͤchsen und Achsen bezuͤgliche
                              Verbesserungen anwenden zu koͤnnen. Ich will jedoch vorlaͤufig nicht
                              weiter in die Beschreibung der Nabe eingehen, sondern zeigen, auf welche Weise die
                              einzelnen Theile des Rades zusammengesezt werden. Wenn naͤmlich die Theile
                              a, a die gehoͤrige Kruͤmmung bekommen,
                              so bringt man sie einzeln an die Speichen, und zwar indem man leztere zuerst in die
                              Nabe einsezt. Ist das ganze Rad solcher Maßen aufgebaut und der Raum i mit Holz verkeilt, so legt man den Reifen an, indem
                              man ihn erhizt, und ihn dann beim Erkalten auf den Felgen sich zusammenziehen
                              laͤßt, so daß das Ganze fest zusammengehalten wird, und ein starkes und
                              dennoch leichtes Rad bildet.
                           Das Neue hierbei beruht in dem eigenthuͤmlichen Baue der Theile a, a und in der Verfertigung derselben aus Schmiedeisen.
                              Dadurch, daß die aͤußeren Raͤnder aufgebogen sind, wie man es bei c, c ersieht, wird nicht nur Leichtigkeit, sondern auch
                              große Festigkeit erzielt. Dem Zusammenziehen des Reifens wird durch die
                              Vorspruͤnge c, c Widerstand geleistet,
                              waͤhrend das Holz, womit die zwischen diesen Vorspruͤngen befindlichen
                              Raͤume ausgefuͤllt sind, ein staͤrkeres Zusammenziehen
                              zulaͤßt, so daß der Reifen sicherer vor dem Abgehen bewahrt wird, und das
                              Holz gehoͤrige Elasticitaͤt gibt. Man bediente sich zwar
                              fruͤher schon an den Felgen der gußeisernen Raͤder einer etwas
                              aͤhnlichen Einrichtung, indem man Holz in die  um die Felgen herum laufenden
                              Kehlen eintrieb; allein an den schmiedeisernen Felgen ist dieß bisher noch neu.
                           Der zweite Theil meiner Erfindung bezieht sich auf die Buͤchsen und Achsen der
                              Wagenraͤder, und besteht erstens darin, daß ich die Buͤchsen aus
                              Schmiedeisen anstatt aus Gußeisen verfertige, damit sie bei geringerem Umfange
                              groͤßere Staͤrke bekommen. Es ist dieß von großem Belange, denn die
                              schmiedeiserne Buͤchse nimmt in der Nabe einen kleineren Raum ein, als die
                              gußeiserne; und da folglich die Nabe weniger ausgeschnitten zu werden braucht, so
                              wird sie auch eine groͤßere Staͤrke besizen, als eine gleiche, mit
                              einer gußeisernen Buͤchse ausgestattete Nabe. Ueberdieß laͤßt sich die
                              Nabe selbst unter diesen Umstaͤnden auch noch verkleinern, wodurch an
                              Leichtigkeit und Eleganz gewonnen wird.
                           Fig. 77 zeigt
                              eine nach meiner Erfindung gebaute Buͤchse, welche man am besten auf folgende
                              Weise aus Schmiedeisen verfertigt. Man nimmt eine Eisenplatte, welche so lang ist
                              als der Raum von j bis k in
                              	Fig. 89Fig. ist auf bezeichneter Tafel nicht vorhanden. und deren drei Kanten an jenen Stellen, an denen sie beim Zusammenschweißen
                              auf einander zu liegen kommen, nach entgegengesezten Richtungen abgedacht sind.
                              Diese Platte dreht man, nachdem die fuͤr das Oehl bestimmten
                              Laͤngenfugen in dieselbe geschnitten worden, uͤber einer Doke ab,
                              worauf man sie auf die beim Schweißen von Roͤhren uͤbliche Art und
                              Weise schweißt. Hierauf nimmt man eine zweite, aber dikere Eisenplatte, die man
                              aufbiegt und zu einer kurzen Roͤhre schweißt, welche dann zunaͤchst an
                              erstere Roͤhre geschweißt wird, so daß sie jenen Theil bildet, der von m bis n in Fig. 77 reicht. Die
                              solcher Maßen erzeugte Roͤhre wird hierauf ausgebohrt, und mit dem
                              Ausschnitte oder der Fuge o versehen; auch ist bei p an dem auͤßeren Ende der Buͤchse eine
                              Schraube geschnitten, wie dieß aus Fig. 77 erhellt. Ich
                              beschraͤnke mich uͤbrigens keineswegs einzig und allein auf die hier
                              beschriebene Methode die Buͤchse zusammenzuschweißen, sondern erklaͤre
                              als meine Erfindung die Verfertigung schmiedeiserner Buͤchsen, in denen sich
                              Laͤngenfugen oder Ausschnitte befinden.
                           Der zweite Theil meiner Verbesserungen an den Buͤchsen und Achsen bezieht sich
                              auf jene Art von Achsen, welche an der Radnabe festgemacht sind; man ersieht sie aus
                              Fig. 74,
                              75 und
                              76. q ist die Achse, die entweder hohl oder massiv seyn
                              kann, und welche von einer Seite des Wagens zur anderen laͤuft; die in der
                              Zeichnung abgebildete ist hohl. r ist ein
                              kegelfoͤrmiges Halsstuͤk, welches so an die Achse geschirrt ist, daß
                              es nicht umlaufen kann, waͤhrend es allerdings eine Verschiebung
                              zulaͤßt, um, wenn die Oberflaͤchen abgenuͤzt sind,
                              emporgetrieben zu werden. Diese Halsstuͤcke r
                              drehen  sich zugleich mit
                              der Achse, und verhindern die Raͤder sich endwaͤrts zu bewegen. Die
                              Achse q ist mittelst Keilen und mit Huͤlfe der
                              Schraubenmutter s an der Nabe des Rades befestigt. Die
                              Platte t, aus deren Oberflaͤche die Schraube v, welche in die hohle Achse q eingeschraubt wird, hervorragt, ist mit Schraubenbolzen und
                              Schraubenmuttern u an der Nabe festgemacht, wie dieß aus
                              der Zeichnung deutlich ersichtlich ist. Als meine Erfindung erklaͤre ich hier
                              die Anwendung der Halsringe r und die Befestigung der
                              Achse q in der Nabe mittelst der Schraubenmutter v, der Platte t, der
                              Schraube v und der Schraubenbolzen u; obschon ich uͤbrigens keinen dieser Theile in
                              Anspruch nehme, wenn man sich ihrer zu anderen Zweken bedient.
                           w ist die Buͤchse, deren ich mich in Verbindung
                              mit der verbesserten Achse q bediene; sie besteht aus
                              einer hohlen, von der einen Seite des Wagens zur anderen laufenden Roͤhre, an
                              der der Theil x eigentlich eine der Buͤchsen, in
                              denen die Achse ruht, bildet. Dieser Theil x ist an den
                              anderen Theil w geschraubt, waͤhrend vorne die
                              Schraubenmutter y die kegelfoͤrmigen
                              Halsstuͤke r so zuruͤkdraͤngt, daß
                              diese das Oehl einschließen und daß hiedurch auch der endweise Spielraum fuͤr
                              die Raͤder regulirt wird. An jedem dieser Gefuͤge sind
                              uͤbrigens auch noch entsprechende lederne Waͤscher angebracht. In dem
                              Theile a der Buͤchse sind, wenn dieselbe aus
                              Gußeisen besteht, gleich beim Gießen die Ausschnitte oder Austiefungen z angebracht worden; besteht sie hingegen aus
                              Schmiedeisen, so erzeugt man sie nach demselben Verfahren, welches oben bereits bei
                              der Buͤchse l beschrieben worden ist. Die
                              Buͤchse w, x wird an der Stelle A mit einem eisernen Bande, welches um die
                              Buͤchse laͤuft, an dem Wagen oder an dessen Federn befestigt; das
                              Abgehen dieses Bandes ist durch eine Verkeilung verhindert. Uebrigens kann man den
                              Theil A aber auch mit Vorspruͤngen oder Ohren
                              versehen, und sie dann durch Schraubenbolzen und Schraubenmuttern mit dem Wagen oder
                              seinen Federn in Verbindung bringen. Wenn jedoch die Federn uͤber die
                              Raͤder hinaus ragen, dann muͤssen die Raͤder an den
                              Buͤchsen befestigt werden, wo dann diese umlaufen, waͤhrend die Achse
                              still steht; auch muß die Achse zu beiden Seiten uͤber die Buͤchsen
                              hinaus reichen und an diesen Verlaͤngerungen der Achse sind die
                              Kutschenfedern zu befestigen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
