| Titel: | Verbesserungen an den Maschinen zur Fabrication von Nägeln, Stiften, Nieten, Bolzen und anderen derlei Gegenständen, worauf sich Miles Berry, Ingenieur, in Folge einer von einem Ausländer erhaltenen Mittheilung am 19. Februar 1834 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 63, Jahrgang 1837, Nr. LII., S. 252 | 
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                        LII.
                        Verbesserungen an den Maschinen zur Fabrication
                           von Naͤgeln, Stiften, Nieten, Bolzen und anderen derlei Gegenstaͤnden,
                           worauf sich Miles
                              Berry, Ingenieur, in Folge einer von einem Auslaͤnder erhaltenen
                           Mittheilung am 19. Februar 1834 ein Patent
                           ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. Oktober 1836, S.
                              20.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              V.
                        Berry's Maschinen zur Fabrication von Naͤgeln, Stiften
                           etc.
                        
                     
                        
                           Die unter obigem Patente begriffenen Erfindungen betreffen den Bau und die Anordnung
                              der arbeitenden Theile verschiedener Maschinen, womit man aus Metalldraͤhten
                              oder Metallstaͤben Bolzen, Stifte, Nieten, Naͤgel, Zapfen,
                              Schraubenstifte und andere derlei Gegenstande verfertigen kann. Man kann
                              naͤmlich mir diesen Maschinen entsprechende Draht- oder
                              Metallstuͤke abschneiden, und diesen  dann entweder heiß oder kalt den gewuͤnschten Kopf
                              oder uͤberhaupt eine beliebige Form geben. Einige dieser Maschinen kommen
                              einander in Hinsicht auf den allgemeinen Bau und die Betriebsmethode ziemlich
                              gleich, obschon sie, was die Details der arbeitenden Theile betrifft, wesentlich von
                              einander abweichen. Da es nun nicht moͤglich ist, Maschinen dieser Art
                              zusammenzusezen, ohne daß man sich hiebei einiger Theile bedient, die nicht neu
                              sind, und bereits fruͤher an anderen aͤhnlichen Maschinen angewendet
                              wurden, so erklaͤrt der Patenttraͤger im Eingange der Beschreibung,
                              daß sich seine Anspruͤche auf die allgemeine Einrichtung seiner Maschinen,
                              und nur auf einige wenige der einzelnen Theile derselben, welche spaͤter
                              angegeben werden sollen, beschraͤnken.
                           Die Maschine, welche der Patenttraͤger zuerst beschreibt, dient zum Formen von
                              Bolzen, Nieten, Naͤgeln, Schraubenstiften und anderen derlei
                              Gegenstaͤnden, aus Metalldraͤhten oder Metallstaͤben. Sie
                              besteht aus einem Speisungsapparate, der den Draht in die Maschine und zwischen ein
                              Paar Wangen bringt, damit derselbe in gehoͤriger Laͤnge abgeschnitten
                              und hierauf einem Bunzen gegenuͤber gebracht wird. Dieser Bunzen wird durch
                              Schwaͤngel und Muschelraͤder vorwaͤrts bewegt, und gibt dem
                              Ende des Drahtes, welches in den Model eingedruͤkt wird, jene Form, die man
                              dem Kopfe zu geben beabsichtigt. Nachdem dieß geschehen ist, wird der Bunzen durch
                              die Thaͤtigkeit der Schwaͤngel und Muschelraͤder wieder
                              zuruͤkgezogen; zugleich bewegen sich die zum Festhalten der Draͤhte
                              dienenden Wangen wieder in ihre fruͤhere Stellung zuruͤk, um den mit
                              seinem Kopfe versehenen Bolzen oder Nagel fallen zu lassen und um dafuͤr ein
                              neues Stuͤk Draht von dem Speisungsapparate her aufzunehmen.
                           Fig. 35 zeigt
                              diese Maschine im Grundrisse; Fig. 36 ist ein Aufriß
                              derselben von der Seite; Fig. 37 ist ein
                              senkrechter Laͤngendurchschnitt. Fig. 38: ist ein
                              aͤhnlicher Durchschnitt nach der in Fig. 35 mit A, B bezeichneten Linie; man sieht hier die Wangen und
                              die Bunzen offen und zur Aufnahme des Drahtes, welcher in der Maschine behandelt
                              werden soll, bereit. Fig. 39 ist ein
                              Durchschnitt, an welchem die Wangen und Bunzen geschlossen und in jener Stellung
                              ersichtlich sind, die sie haben, wenn ein Theil des Drahtes abgeschnitten worden
                              ist, und gegen das Ende jenes Bunzens, der zum Formen des Kopfes dient, bewegt
                              wird.
                           a, a ist das aus Holz oder Eisen bestehende Gestell der
                              Maschine, b die in dem Gestelle laufende Hauptwelle, an
                              der sich die zur Bewegung der verschiedenen Theile der Maschine dienenden
                              Muschelraͤder oder Daͤumlinge befinden, und welche durch
                              Zahnraͤder  oder
                              ein Laufband, welches uͤber Rigger gefuͤhrt ist, von einer
                              Dampfmaschine oder irgend einer anderen Triebkraft in Bewegung gesezt wird. c, c sind die Schwaͤngel, welche den zum Formen
                              des Kopfes dienenden Bunzen in Bewegung sezen; der eine derselben sieht mit dem
                              Querhaupte d, der andere hingegen mit dem Bunzen e in Verbindung, welcher leztere sich in einer an
                              Querstangen aufgezogenen Buͤchse f befindet. Die
                              zum Festhalten der Draͤhte dienenden Wangen g und
                              die zum Formen der Koͤpfe dienenden Model h sind
                              in der Buͤchse oder in dem Gehaͤuse i,
                              welches gleichfalls an einer Querstange angebracht ist, aufgezogen. k, k sind starke eiserne Staͤbe oder
                              Roͤhren, welche mit dem einen Ende an dem Querhaupte d, mit dem anderen hingegen an dem hinter der Buͤchse i befindlichen Querhaupte l
                              festgemacht sind. Zwischen diesen beiden Querhaͤuptern wird beim Formen der
                              Koͤpfe die noͤthige Gewalt ausgeuͤbt. Das Ende des Drahtes oder
                              Metallstabes m, m wird zuerst zwischen die
                              Leitungswalzen 1, 2, 3 gebracht, welche zugleich auch dazu dienen, den Draht
                              vollkommen gerad zu machen, bevor er zwischen die Model gelangt. Von hier aus
                              gelangt der Draht dann zwischen die Keile 4, 4, welche an den Stuͤken 5, 5
                              angebracht sind. Leztere, die sich an einem Querbalken befinden, werden mittelst
                              Stellschrauben gegen die Keile gedruͤkt, und verhindern so das
                              Zuruͤkziehen des Drahtes, wenn die Speisungszangen zum Behufe des
                              Einfuͤhrens einer neuen Portion Draht in die Maschine zuruͤkkehren.
                              Die Keile druͤken beim Einfuͤhren des Drahtes in die Maschine nur mit
                              sehr geringer Reibung auf denselben; der Druk muß hingegen alsogleich
                              staͤrker werden, so wie sich der Draht nach Ruͤkwaͤrts bewegen
                              will. Der Draht gelangt hierauf zunaͤchst durch den Speisungsapparat 6, 6,
                              und hierauf durch das Querhaupt l und die Buͤchse
                              i in die zum Formen der Koͤpfe dienenden
                              Model h. Der Speisungsapparat besteht aus zwei Hebeln
                              n, n, welche an den Zapfen 7, 7 angebracht sind;
                              diese Zapfen selbst sind in den Schiebern 8, 8, die sich in den Fuͤhrern 9, 9
                              bewegen, fixirt. Mit dem aͤußeren Ende der Hebel n stehen die gebogenen Schiebstangen 10, 10, die sich in den Lagern 11, 11
                              bewegen, in Verbindung; und an den unteren Theilen dieser Schiebstangen befinden
                              sich die stellbaren Daͤumlinge 12, 12, welche durch die an der Hauptwelle b befindlichen Muschelraͤder 13, 13 in Bewegung
                              gesezt werden. Diese Muschelraͤder kommen, so wie die Welle umlaͤuft,
                              mit den Daͤumlingen 12, 12 in Beruͤhrung, wodurch diese lezteren
                              zuruͤkgetrieben und zugleich die Schiebstangen 10 in Bewegung gesezt werden.
                              Die Hebel n, n bedingen hiedurch ein Festhalten des
                              Drahtes durch die Zangen 6; waͤhrend die weitere Bewegung der Schiebstangen
                              bewirkt, daß sich der Speisungsapparat auf den Fuͤhrern  9, 9 vorwaͤrts bewegt,
                              und daß auf diese Weise die fuͤr eine Operation erforderliche
                              Drahtlaͤnge in die Model gebracht wird. Die Schiebstangen 14, 14 lassen, wie
                              man sieht, eine Adjustirung ihrer Laͤnge zu. Wenn der Draht in die Maschine
                              gebracht worden ist, so schließen sich die zum Formen der Koͤpfe dienenden
                              Model und die zum Festhalten desselben bestimmten Wangen alsogleich, wo dann die
                              Muschelraͤder 13 nicht laͤnger mehr auf die Daͤumlinge 12, 12
                              wirken, und wo sich dann die Schiebstangen und der Speisungsapparat wieder in ihre
                              fruͤhere Stellung zuruͤk bewegen koͤnnen, um abermals ein
                              Stuͤk Draht in die Maschine einzufuͤhren.
                           Dieses Zuruͤkfuͤhren des Speisungsapparates kann mittelst der an
                              demselben angebrachten Federn 15, 15 oder auch auf irgend andere Weise bewirkt
                              werden. Die Stuͤke 8, 8 kommen bei ihrer Ruͤkkehr mit den Enden der
                              Keile 4, 4 in Beruͤhrung, und druͤken dieselben fester gegen den
                              Draht, so lange dieser nicht von dem Speisungsapparate festgehalten wird. So wie das
                              Ende des Drahtes in die zum Formen der Koͤpfe dienenden Model gebracht ist,
                              und um eine zur Bildung des Kopfes noͤthige Streke uͤber dieselbe
                              hinausragt, schließen sich die zum Festhalten bestimmten Wangen alsogleich, wodurch
                              bewirkt wird, daß die Model den Draht festhalten. Diese Bewegung wird dadurch
                              bewirkt, daß sich die Hebel o, o, horizontal um die
                              Zapfen 16, 16 drehen, welche in einem Querbalken der Maschine fixirt sind. Das eine
                              Ende eines jeden dieser Hebel ist mit einem Fenster oder einer Fuge versehen, und
                              durch diese Fenster gehen die unteren Enden der Schenkel der zum Festhalten
                              dienenden Zangen, waͤhrend die anderen Enden bei 17 durch ein Angelgewinde
                              und durch einen Zapfen miteinander verbunden sind. Dieser Zapfen dient zugleich auch
                              als Fuͤhrer, indem er sich in dem Gehaͤuse i, in Fenstern oder Fugen bewegt. Die anderen Enden der Hebel o, o, bewegen sich in der Kehle oder in dem Falze der
                              Muschelraͤder p, p, durch deren Bewegung sie
                              abwechselnd nach Aus- und Einwaͤrts bewegt werden, so daß die zum
                              Festhalten dienenden Zangen dadurch geoͤffnet und geschlossen werden.
                           Sobald die Muschelraͤder p, p die Enden der Hebel
                              O, O von einander entfernt und die Model geschlossen
                              haben, wirkt das Muschelrad q auf die obere Seite des
                              laͤngeren Armes des Hebels r, der an dem Zapfen
                              18 aufgezogen ist, waͤhrend sich das andere Ende dieses Hebels r in einem Ausschnitte der Stange s bewegt, die durch Ringe laͤuft, welche sich an den Enden der
                              Schenkel der Zangen befinden. So wie das Muschelrad q
                              umlaͤuft, druͤkt es das laͤngere Ende des Hebels r herab, wodurch das andere Ende und mit diesem die
                              Querstange s emporsteigt. Zu gleicher Zeit steigen  die zum Festhalten
                              dienenden Model in die aus Fig. 39 ersichtliche
                              Stellung empor: d. h. sie kommen dem Ende des zum Formen des Kopfes dienenden
                              Bunzens e gegenuͤber zu liegen; und zu gleicher
                              Zeit schneidet der hintere Theil der Model den Draht in der Laͤnge ab, welche
                              man dem Bolzen, der Niete oder dem Nagel zu geben beabsichtigt. In dem
                              Gehaͤuse i ist eine gehaͤrtete Stahlplatte
                              19 fixirt, welche den Draht beim Emporsteigen der Model festhaͤlt, und welche
                              als eine Klinge oder als ein Schneidinstrument wirkt; waͤhrend die Model das
                              Drahtstuͤk den zum Formen des Kopfes dienenden Bunzen gegenuͤber
                              bringen, wirkt das Muschelrad t auf das an den
                              Schwaͤngeln aufgehaͤngte Stuͤk u,
                              wodurch dasselbe in eine beinahe gerade Linie emporgehoben wird, so daß der Bunzen
                              vorwaͤrts getrieben und das Ende des Drahtes zum Behufe der Formung des
                              Kopfes in den Ausschnitt der Model gepreßt wird. Sobald dieß geschehen ist,
                              hoͤrt die Einwirkung des Muschelrades t auf das
                              Stuͤk u auf, wo dann die Schwaͤngel oder
                              Hebel wieder in ihre fruͤhere Stellung zuruͤkfallen, oder durch
                              Gewichte oder Federn zuruͤkgetrieben werden koͤnnen. Kaum hat die
                              Wirkung des Bunzens auf den Draht aufgehoͤrt, so wirkt auch schon das
                              Muschelrad v auf den Hebel w; die Folge hievon ist dann, daß das laͤngere Ende des Hebels
                              emporsteigt, waͤhrend das kuͤrzere Ende herabsinkt. Lezteres
                              fuͤhrt auch die Stange s, so wie die Zangen und
                              die zum Formen der Koͤpfe dienenden Model mit sich; und hieraus folgt, daß
                              die schief laufenden Fugen oder Kehlen der Muschelraͤder p, p die Hebel o, o
                              niederfallen machen, und die Schenkel g, g
                              oͤffnen, wie man dieß in Fig. 38 sieht. Der mit
                              seinem Kopfe ausgestattete Stift, Bolzen etc. faͤllt dann herab, und hiemit
                              beginnt die Operation wieder von Vorne, indem eine neue Portion Draht in die Model
                              gelangt.
                           Damit die Model waͤhrend des Formens der Koͤpfe dicht geschlossen
                              erhalten werden, sind an den zum Festhalten dienenden Zangen zwei schiefe
                              Flaͤchen x, x angebracht, welche so wie sie
                              emporsteigen mit den schraͤgen Enden der Stuͤke y, y in Beruͤhrung kommen. Diese Stuͤke y, y selbst sind mittelst Stiften oder Zapfen in dem
                              Gehaͤuse i aufgehaͤngt, und mittelst der
                              Schrauben z, z zu stellen oder zu adjustiren. Von dem
                              Gestelle an das Stuͤk u ist ein Steg 20
                              gefuͤhrt, womit dieses Stuͤk in der gehoͤrigen Stellung zu dem
                              Muschelrade t erhalten wird. 21 ist ein
                              Aufhaͤlter fuͤr die Schwaͤngel. 22 sind die Schlaudern oder
                              Verkuppelungsstuͤke, womit die Schwaͤngel an dem Querhaupte d und an dem Bunzen e
                              festgehalten werden. 23, 23 sind Stellschrauben fuͤr die Unterlagen des
                              Bunzens e, der uͤberdieß auch noch einer
                              Laͤngenadjustirung theillhaftig ist. Zu bemerken ist noch, daß, um in der
                              hier beschriebenen 
                              Maschine die Koͤpfe von Bolzen, Nieten, Stiften, Naͤgeln, von
                              verschiedener Laͤnge bilden zu koͤnnen, verschieden geformte Model und
                              auch Draͤhte von verschiedener Laͤnge in die Maschine gebracht werden
                              muͤssen. Dieß geschieht durch Adjustirung der Daͤumlinge 12 und des
                              Schiebers 14 an den Schiebstangen 9, 9. Endlich muß in diesem Falle auch der zum
                              Formen des Kopfes dienende Bunzen eine Laͤngen-Adjustirung bekommen,
                              indem man sein kleineres Ende verlaͤngert oder verkuͤrzt.
                           Die Maschine, zu deren Beschreibung der Patenttraͤger hierauf
                              uͤbergeht, ist einfacher, als die eben erlaͤuterte, und zur Erzeugung
                              groͤßerer Bolzen, Nieten, Stifte und Schraubenstifte bestimmt. Da
                              uͤbrigens die arbeitenden Theile beinahe dieselben sind, so sind zur
                              Bezeichnung derselben Theile auch dieselben Buchstaben benuzt, wodurch die
                              Beschreibung erleichtert wird. An dieser Maschine ist die Hauptwelle b unter den zum Festhalten dienenden Zangen und an den
                              zum Formen der Koͤpfe bestimmten Modeln angebracht; auch ist sie mit zwei
                              Muschelraͤdern p, p ausgestattet, welche doppelte
                              Fugen oder Kehlen besizen, worin sich die Schenkel der Zangen bewegen. Diese
                              Muschelraͤder geben den Zangen und den Modeln alle die Bewegungen, die sie an
                              der fruͤheren Maschine durch die Hebel o, o, v
                              und w und durch die Muschelraͤder p, p, q und v mitgetheilt
                              erhalten. Die Schwaͤngel c, c werden nicht durch
                              das Stuͤk u, sondern durch einen langen Hebel in
                              Bewegung gesezt.
                           Fig. 40 gibt
                              einen seitlichen Aufriß und Fig. 41 einen
                              Durchschnitt, woran man die verschiedenen Theile der Maschine in den Stellungen
                              ersieht, in denen sie sich befinden, wenn die Model Drahtstuͤke von
                              erforderlicher Laͤnge abgeschnitten und sie dem Ende des Bunzens e gegenuͤber gebracht haben; und wenn die
                              Schwaͤngel von dem Hebel emporgetrieben worden sind, so daß der Bunzen e im Begriffe ist den Kopf zu formen.Fig. 42 ist ein
                              Querdurchschnitt der Maschine, woran die einzelnen Theile in derselben Stellung
                              ersichtlich sind. Fig. 43 ist ein Grundriß, an welchem die zum Formen der Koͤpfe
                              dienenden Theile im Durchschnitte dargestellt sind. Es ist kein Speisungsapparat mit
                              dieser Maschine in Verbindung gebracht, indem der Draht oder der Metallstab, welcher
                              in Stifte, Naͤgel etc. verarbeitet werden soll, entweder mit der Hand oder
                              mittelst eines Apparates, der dem unter Fig. 35 beschriebenen
                              aͤhnlich ist, oder auch auf irgend eine andere geeignete Weise in die
                              Maschine gebracht werden kann. Die Schenkel g, g der zum
                              Festhalten dienenden Zangen bewegen sich in den Fugen oder Kehlen o, o der doppelten Muschelraͤder p, p. In diesen Kehlen sind schiefe Flaͤchen o*, o* angebracht, die, wie aus Fig. 42
                              erhellt, bei dem Umlaufen  der Muschelraͤder die Zangen und die Muschelraͤder abwechselnd
                              oͤffnen und schließen. Außerdem befinden sich an diesen Muschelraͤdern
                              p, p auch noch die excentrischen Fugen oder Kehlen
                              q und v, Fig. 40, in denen sich
                              die an den Enden der Schenkel g, g befindlichen Zapfen
                              w bewegen; und so wie diese Raͤder umlaufen,
                              heben und senken ihre Kehlen die Zangen und Hebel abwechselnd, u ist ein langer, an dem einen der Schwaͤngel c angebrachter Hebel, der durch das Muschelrad t in Bewegung gesezt wird, und der durch diese
                              Schwaͤngel den Bunzen e vorwaͤrts treibt,
                              wodurch das Formen der Koͤpfe auf die oben beschriebene Weise bewerkstelligt
                              wird. Wenn das Muschelrad v nicht laͤnger mehr
                              auf das Ende des Hebels u wirkt, so koͤnnen die
                              Schwaͤngel wieder in ihre fruͤhere Stellung zuruͤk gelangen, in
                              der sie zum abermaligen Beginnen derselben Operation bereit sind.
                           Die dritte der hier zu beschreibenden Maschinen ist in Hinsicht auf ihre arbeitenden
                              Theile gleichfalls der ersteren aͤhnlich; allein an den Enden der Hebel,
                              welche die Schwaͤngel, die Wangen und die zum Formen der Koͤpfe
                              dienenden Model in Bewegung sezen, befinden sich Baͤnder, die sie einzelnen
                              Muschelraͤder oder Daͤumlinge umfassen. Ferner bewegen sich die zum
                              Festhalten dienenden Zangen und Model, nachdem der Draht abgeschnitten worden ist,
                              seitwaͤrts, anstatt nach Aufwaͤrts um das Drahtende dem Ende des
                              Bunzen gegenuͤber zu bringen. Endlich ist auch der Speisungsapparat etwas
                              abgeaͤndert, obwohl man auch den fruͤheren oder irgend einen anderen
                              entsprechenden an dessen Stelle anbringen kann.
                           Fig. 44 und
                              45 sind
                              Abbildungen einer Maschine, welche zur Verfertigung kleiner Nieten oder Stifte
                              bestimmt ist, und welche mit einem Hebel versehen ist, der die zum Abschneiden des
                              Drahtes und zum Einpressen des Drahtendes in den Model erforderlichen Bewegungen
                              hervorbringt. Diese Maschine kann sowohl mit der Hand, als auch auf andere Weise
                              gespeist werden. Fig. 44 ist ein Grundriß, woran man die zum Formen der Koͤpfe
                              dienenden Model im Durchschnitte und nach Vollendung der Niete geoͤffnet
                              sieht. Fig.
                                 45 gibt eine aͤhnliche Ansicht, an der jedoch die Model geschlossen
                              und in der Stellung abgebildet sind, die sie beim Formen des Kopfes haben. a, a ist eine Metallplatte oder ein Rahmen, an welchem
                              die verschiedenen Theile der Maschine angebracht sind. b
                              ist ein Hebel, der mit der Hand oder auf andere Weise in Bewegung gesezt werden
                              kann, und dessen Stuͤzpunkt sich in dem Zapfen oder Stifte c befindet, d zeigt die eine
                              Haͤlfte des Models, die mit Bolzen an der Platte a festgemacht ist, und was
                              ihre Stellung in Hinsicht auf den Bunzen betrifft, mittelst der Schraube e adjustirt werden kann. f
                              ist  die andere
                              Haͤlfte dieses Models, die sich an der Platte a verschieben laͤßt, und
                              die durch die Leitstifte g, g in gehoͤriger
                              Stellung erhalten wird. h ist ein aus diesem
                              verschiebbaren Theile des Models hervorragendes Stuͤk, an welchem sich eine
                              schiefe Flaͤche befindet. Auf leztere wirkt eine andere an dem hervorragenden
                              Theile i des Hebels befindliche schiefe Flaͤche,
                              sobald dieser Hebel nach Einwaͤrts bewegt wird; und dadurch wird der Theil
                              f gegen den Theil d des
                              Models getrieben, und zugleich der Draht k, der durch
                              ein in der Platte a befindliches Loch eingefuͤhrt wird, in der erforderlichen
                              Laͤnge abgeschnitten. So wie der Hebel b nach
                              Einwaͤrts bewegt wird, so treibt er den Bunzen l,
                              der sich in der Leitungsbuͤchse m schiebt, gegen
                              das Ende des Drahtstuͤkes, wodurch dasselbe die fuͤr den Kopf
                              gewuͤnschte Form erhaͤlt. Kaum ist diese Operation vollbracht, so wird
                              der Hebel b wieder nach Auswaͤrts in die
                              Stellung, die er fruͤher einnahm, bewegt, wo dann das Stuͤk t, wodurch die Theile h und
                              i miteinander verbunden sind, den Theil f des Models zuruͤkziehen und ihn oͤffnen
                              wird, damit der nunmehr vollendete Stift herausgenommen und dafuͤr ein neues
                              Stuͤk Draht in den Model eingetragen werden kann. Zu gleicher Zeit
                              fuͤhrt das Stuͤk n, welches den Hebel b mit dem Bunzen l
                              verbindet, lezteren wieder in seine fruͤhere Stellung zuruͤk, damit er
                              seine Verrichtung neuerdings wieder antreten kann. An dieser Maschine ist der zum
                              Formen des Kopfes noͤthige Ausschnitt nicht in dem Model, sondern an dem Ende
                              des Bunzen angebracht; man kann jedoch, wenn man es fuͤr besser haͤlt,
                              in dieser Hinsicht auch eine umgekehrte Einrichtung treffen. Aus Fig. 45 wird erhellen,
                              daß die Theile h und i ihrer
                              eigenthuͤmlichen Form gemaͤß die Model waͤhrend des Formens des
                              Kopfes geschlossen erhalten, so daß sie nicht aufspringen koͤnnen. Zu
                              bemerken ist, daß an dieser Maschine auch ein kleiner Federdaͤumling
                              anzubringen ist, welcher durch den Hebel in Bewegung gesezt werden kann, und der die
                              vollendeten Stifte aus den Modeln austreibt, so bald diese geoͤffnet worden
                              sind.
                           Die vierte Maschine, deren Beschreibung nunmehr folgen soll, und die zur Verfertigung
                              von Naͤgeln, Zapfen und anderen derlei Dingen aus Metalldraͤhten oder
                              Metallstaͤbchen bestimmt ist, besteht aus zwei ausgezahnten Walzen, die,
                              waͤhrend sie umlaufen, und waͤhrend der Draht durch sie laͤuft,
                              dem Metalle die Form geben, welche je zwei Seiten des Nagels oder Zapfens bekommen
                              sollen. In Verbindung mit diesen Walzen sind zwei große Scheiben oder Raͤder
                              angebracht, deren Umfang auf die Seiten der kleinen Walzen wirkt, und den
                              Metalldraht zwischen denselben erhaͤlt, waͤhrend er zugleich auch zum
                              Formen der beiden anderen Seiten der Naͤgel oder der Zapfen dient. Fig. 46 ist
                              ein Grundriß oder eine horizontale Ansicht  der Maschine; Fig. 47 ist ein
                              seitlicher Aufriß, und Fig. 48 ein senkrechter
                              Durchschnitt durch die Mitte der Maschine. a, a ist das
                              metallene Gestell, in welchem sich die Anwellen oder Zapfenlager fuͤr die
                              einzelnen Spindeln, Raͤder und Getriebe befinden, und welches durch
                              Schraubenbolzen zusammengehalten wird. b, b sind die
                              verzahnten Walzen, die man am besten aus Fig. 48 ersieht; sie sind
                              an den Spindeln oder Wellen c, d die von irgend einer
                              Triebkraft her in Bewegung gesezt werden, aufgezogen, e
                              ist ein an der Welle c angebrachtes Getrieb, welches in
                              ein anderes, an der Welle d befindliches Getrieb f eingrift. g und h sind die großen Raͤder oder Scheiben, deren
                              Umfang vollkommen glatt abgedreht ist, und mit den Seiten der verzahnten Walzen b, b in Beruͤhrung umlaͤuft. Diese
                              Raͤder erhalten ihre rotirende Bewegung von den Winkelgetrieben i, k, die an den Wellen c, d
                              festgemacht sind, und in die an den Seiten der Scheiben befestigten
                              Winkelraͤder l, m eingreifen. Der Metalldraht
                              wird zwischen den Walzen b, b und den Scheiben g, h herab gefuͤhrt, und wird hiebei, indem die
                              Walzen umlaufen, ausgepreßt, so daß er die Form der verlangten Naͤgel oder
                              Zapfen bekommt. Da dergleichen Artikel bereits schon oͤfter mittelst
                              verzahnter Walzen verfertigt wurden, so nimmt der Patenttraͤger hier an
                              dieser Maschine nur die Anwendung der großen Raͤder oder Scheiben in
                              Verbindung mit den verzahnten Walzen als seine Erfindung in Anspruch. Zu bemerken
                              ist, daß diese Scheiben wenigstens einen drei bis vier Mal groͤßeren
                              Durchmesser haben muͤssen, als die Walzen.
                           Der Patenttraͤger bemerkt am Schlusse, daß verschiedene Theile der von ihm
                              erfundenen oder verbesserten Maschinen auch zu mannigfachen anderen Zweken verwendet
                              werden koͤnnen. So lassen sich die Maschinen auch zur Verfertigung von
                              Spannhaken und anderen derlei Artikeln, so wie zum Ausschlagen von Loͤchern
                              in den Kesselplatten, zum Ausschneiden von Halsstuͤken oder Knopfblechen u. dergl. anwenden. Diese Anwendungsweise wird jedoch
                              als keine neue Erfindung in Anspruch genommen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
