| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 63, Jahrgang 1837, Nr. XC., S. 459 | 
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                        XC.
                        
                           Miszellen.
                           
                        
                           Miszellen.
                           
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der vom 30. December 1836 bis zum 25. Febr. 1837
                              in England ertheilten Patente.
                           
                              Dem Hamer Stansfield,
                                 Kaufmann in Leeds: auf einen Mechanismus, um eine
                                 Bewegung senkrecht oder horizontal fortzupflanzen, Dd. 30. Dec. 1836.
                              
                           
                              Dem William Cooper,
                                 am Picardy Place in Edinburgh: auf ein verbessertes
                                 Verfahren Verzierungen, Devicen und farbige Stellen auf Glas
                                 auszufuͤhren. Dd. 10. Jan. 1837.
                              
                           
                              Dem Robert Griffiths,
                                 in Smethwich bei Birmingham, und Samuel Evers, an den
                                 Cradley Iron Works in der Grafschaft Stafford: auf sein verbessertes Verfahren
                                 Schraubenspindeln und Schrauben zu verfertigen. Dd.
                                 11. Jan. 1837.
                              
                           
                              Dem Henry Adcock,
                                 Ingenieur in Summer Hill Terrace, Birmingham: auf eine
                                 verbesserte Construction der Oefen zur Reduction der Eisen- und anderer
                                 Erze. Dd. 11. Jan.
                                    1837.
                              
                           
                              Dem James Gardner,
                                 Eisengießer in Banbury in der Grafschaft Oxford: auf gewisse Verbesserungen im
                                 Schneiden schwedischer und anderer Ruͤben, der Mangel- und anderer
                                 Wurzeln, die man zum Fuͤttern der Schafe und anderer Thiere verwendet,
                                 Dd. 11. Jan.
                                    1837.
                              
                           
                              Dem Charles Sheridan,
                                 Chemiker im Ironmonger Lane, in der City von London: auf Verbesserungen in der Sodafabrication. Dd. 11. Jan.
                                    1837.
                              
                           
                              Dem John Paul Neumann
                                 in Great Tower Street, in der City von London: auf ein verbessertes Verfahren eisenblausaures Kali und
                                 Natron zu fabriciren. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 11. Jan.
                                    1837.
                              
                           
                              Dem George Goodlet,
                                 in Leith in der Grafschaft Edinburgh: auf ein
                                 verbessertes Verfahren die Maische zu destilliren, welches aber auch zum
                                 Rectificiren, Kochen und Abdampfen im Allgemeinen anwendbar ist. Dd. 11. Jan.
                                    1837.
                              
                           
                              Dem Francis Gybon
                                    Spilsbury, Ingenieur in Newman Street, Grafschaft Middlesex, und
                                 William Maugham,
                                 Chemiker in Newport Street, Grafschaft Surrey: auf Verbesserungen in der
                                 Sodafabrication. Dd. 11. Jan. 1837.
                              
                           
                              Dem John Macneill,
                                 Civilingenieur in Parliament Street, Grafschaft Middlesex: auf ein verbessertes
                                 Verfahren Landstraßen anzulegen oder auszubessern. Dd. 11. Jan. 1837.
                              
                           
                              Dem James Braby,
                                 Wagner in Duke Street, Grafschaft Surrey: auf gewisse Verbesserungen in der
                                 Construction der Wagen. Dd. 11. Jan. 1837.
                              
                           
                              Dem Robert Sewell,
                                 Spizenfabrikant in Carrington, Grafschaft Nottingham: auf
                                 Verbesserungen in der Bleiweißfabrication. Dd. 11. Jan. 1837.
                              
                           
                              Dem Charles Thornton
                                    Coathupe, Glasfabrikant in Wraxall in der
                                 Grafschaft Somerset: auf Verbesserungen in der Fabrication gewisser Glasarten.
                                 Dd
                                 11. Jan. 1837.
                              
                           
                              Dem John Gall, in
                                 Aberdeen in Schottland: auf eine verbesserte Methode
                                 Feuergewehre loszudruͤken, besonders Percussionsflinten. Dd. 17. Jan.
                                    1837.
                              
                           
                              Dem Arthur Dunn,
                                 Chemiker in Nelson Street, Grafschaft Middlesex: auf ein verbessertes Verfahren
                                 Kiesel und kieselerdehaltige Substanzen aufzuloͤsen und zur
                                 Seifenfabrication zu verwenden. Dd. 17. Jan. 1837.
                              
                           
                              Dem William Gossage,
                                 Chemiker in Stoke Prior, Grafschaft Worcester: auf Verbesserungen in der
                                 Fabrication von Bleioxyd oder Bleiweiß; ferner im Bleichen und Reinigen der
                                 Oehle fuͤr die Oehlfarben. Dd. 19. Jan 1837.
                              
                           
                              Dem John Murray, im
                                 Fitzroy Square, Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen in der
                                 Construction der Wagen. Dd. 19. Jan. 1837.
                              
                           
                              Dem Moses Poole, im
                                 Lincoln's Inn, Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an Geschuzen und
                                 anderen Feuergewehren. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 19. Jan.
                                    1837.
                              
                           
                              Dem Henry Needham Scrope
                                    Shrapnel Esq., von Bayswater Terrace, in der Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an Lichtpuzen. Dd.
                                 19. Jan. 1837.
                              
                           
                           
                              Dem William Stedman
                                    Gillett, von Guilford Street, in der Grafschaft Middlesex: auf
                                 eine verbesserte Methode das Fortschreiten der Fahrzeuge im Wasser zu
                                 erleichtern. Dd. 21. Jan. 1837.
                              
                           
                              Dem Julius Oliver, in
                                 Castle Street, in der City von London: auf eine Verbesserung an den Filtern der
                                 Zukerraffinerien. Dd. 24. Jan. 1837.
                              
                           
                              Dem Joshua Cuttel,
                                 von Hollingforth bei Huddersfield in der Grafschaft York:
                                 auf eine Verbesserung in Erzeugung der Loken und im Spinnen der Wolle. Von einem
                                 Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 26. Jan. 1837.
                              
                           
                              Dem Miles Berry,
                                 Patentagent im Chancery Lane: auf Verbesserungen an den Maschinerien zur
                                 Verfertigung metallener Schrauben. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 28. Jan.
                                    1837.
                              
                           
                              Dem James Hellewell
                                 und Aaron Fearn,
                                 beide Faͤrber im Borough Salford, Grafschaft Lancaster: auf gewisse
                                 Verbesserungen im Faͤrben und Reinigen der Stuͤke, so wie an den
                                 zu diesen Operationen erforderlichen Apparaten. Dd.
                                 28. Jan. 1837.
                              
                           
                              Dem John Springall,
                                 Eisengießer in Oulton in der Grafschaft Suffolk: auf verbesserte Hufeisen
                                 fuͤr Pferde und andere Thiere. Dd. 31. Jan. 1837.
                              
                           
                              Dem James Cook,
                                 Buͤchsenmacher in Birmingham: auf Verbesserungen
                                 an Gasbrennern. Dd. 2. Febr. 1837.
                              
                           
                              Dem William Geeves,
                                 in Old Cavendish Street, Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an
                                 Dampfmaschinen. Dd.
                                 2. Febr. 1837.
                              
                           
                              Dem Michael Linning,
                                 in Hill Street, Edinburgh: auf ein Verfahren den Torf zur
                                 Anwendung als Brennmaterial tauglicher zu machen und daraus Theer, Gas und
                                 andere Substanzen zu gewinnen. Dd. 6. Febr. 1837.
                              
                           
                              Dem John Gemmell,
                                 Kaufmann in Stockwell Street, in Glasgow: auf gewisse
                                 Verbesserungen an Dampfbooten, Schiffen und anderen Fahrzeugen. Dd. 6. Febr.
                                    1837.
                              
                           
                              Dem William Bearder,
                                 in Bradford in der Grafschaft York: auf Verbesserungen an Dampfmaschinen. Dd. 16. Febr.
                                    1837.
                              
                           
                              Dem John Walker, in
                                 Allen Street, Pfarrei Lambeth, Grafschaft Surrey: auf
                                 eine verbesserte Methode Kessel und Destillirblasen zu erhizen. Dd. 16. Febr.
                                    1837.
                              
                           
                              Dem William Stedman
                                    Gillett, in Guilford Street, Grafschaft Middlesex: auf
                                 Verbesserungen an dem Geschirr fuͤr Zug- und Reitpferde. Dd. 16. Febr.
                                    1837.
                              
                           
                              Dem Richard Burch, in
                                 Heywood in der Grafschaft Lancaster: auf Verbesserungen an den Dampfmaschinen,
                                 besonders fuͤr Locomotive und Dampfboote. Dd.
                                 16. Febr. 1837.
                              
                           
                              Dem Robert Smith, in
                                 Manchester: auf ein verbessertes Verfahren
                                 Metallplatten bei der Verfertigung von Dampfkesseln und zu anderen Zweken zu
                                 verbinden. Dd. 16.
                                    Febr. 1837.
                              
                           
                              Dem John Isaac
                                    Hawkins, in Chase Cottage, Hampstead Road, Grafschaft Middlesex:
                                 auf ein verbessertes Verfahren die Verbrennungsproducte zur Dampferzeugung bei
                                 Dampfmaschinen zu benuzen. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 16. Febr.
                                    1837.
                              
                           
                              Dem Henry Elkington
                                 in Birmingham: auf ein verbessertes Verfahren gewisse
                                 Metalle mit Platin zu belegen und sie zu vergolden. Dd. 17. Febr. 1837.
                              Demselben: auf Verbesserungen an den Dampfmaschinen, so wie an ihren Oefen und
                                 Kesseln. Dd. 17.
                                    Febr. 1837.
                              
                           
                              Dem John Chanter, in
                                 Earl Street, London und John
                                 Gray, in
                                 Liverpool: auf Verbesserungen an den Oefen der
                                 Dampfwagen. Dd. 17. Febr. 1837.
                              
                           
                              Dem Benjamin Baillie,
                                 in Henry Street, Regents Park, Grafschaft Middlesex: auf eine verbesserte
                                 Methode die Ventilation der Gebaͤude zu reguliren. Dd. 20. Febr. 1837.
                              
                           
                              Dem John Hardman, in
                                 Bradford in der Grafschaft York: auf Verbesserungen an den Dampfmaschinen. Dd. 21. Febr.
                                    1837.
                              
                           
                              Dem Jasper Weston, in
                                 Dover: auf Verbesserungen an gewissen
                                 Raͤderfuhrwerken. Dd. 23. Febr. 1837.
                              
                           
                              Dem John Thomas
                                    Betts, in Smithfield Bars, London: auf Verbesserungen in der Bereitung der geistigen
                                 Fluͤssigkeiten zur Branntweinfabrication. Von einem Auslaͤnder
                                 mitgetheilt. Dd. 25. Febr. 1837.
                              
                           
                           
                              Dem Thomas Bentley,
                                 Faͤrber in Cleckheaton bei Leeds: auf
                                 Verbesserungen im Walken wollener Tuche. Dd. 25. Febr. 1837.
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of Patent-Inventions.
                                 Februar und Maͤrz 1837.)
                              
                           
                        
                           Preisaufgaben, welche die Société
                                 d'encouragement in Paris auf verschiedene Verbesserungen in der
                              Glasfabrication ausschrieb.
                           Die Soeiété d'encouragement in Paris beschloß in ihrer am
                              4. Januar 1837 gehaltenen Generalversammlung auf den Bericht hin, den ihr Hr. Dumas im Namen des Comité der chemischen Kuͤnste
                              erstattete, folgende Preise auf Verbesserungen in der Glasfabrication
                              auszuschreiben, indem sie zugestand, daß dieser Industriezweig sich in Frankreich
                              noch auf einer niedrigeren Stufe befinde, als in mehreren anderen
                              Laͤndern.
                           
                              1. Preis von 4000 Fr. auf
                                    Fabrication eines weißen, schwer schmelzbaren Glases.
                              Man bedarf bei den zarteren chemischen Operationen beinahe in jedem Augenblike
                                 Glasroͤhren, Retorten, Ballons etc., welche die Rothgluͤhhize
                                 auszuhalten im Stande sind, ohne eine Veraͤnderung dabei zu erleiden. Die
                                 Fabrikanten chemischer Producte haben oft Sublimationen vorzunehmen, bei denen
                                 ihnen glaͤserne Gefaͤße, welche bei der Rothgluͤhhize keine
                                 Formveraͤnderungen erleiden, hoͤchst wuͤnschenswerth
                                 waͤren. In den Ateliers der Glasmahler endlich sucht man schon
                                 laͤngst mit Muͤhe Glaͤser, die schwer schmelzen, und die
                                 daher zur Aufnahme von Gemaͤhlden geeignet sind.
                              Bis jezt lieferten die franzoͤsischen Fabriken weder Roͤhren, noch
                                 chemische Apparate, noch Glaͤser, die aͤhnlichen Fabricaten der
                                 deutschen Glasfabriken in Hinsicht auf Feuerbestaͤndigkeit gleichkommen.
                                 Dieses strengfluͤssige Glas scheint in 100 Theilen aus
                              
                                 
                                    Kieselerde
                                    75
                                    
                                 
                                    Kalkerde
                                    9
                                    
                                 
                                    Thonerde
                                    3
                                    
                                 
                                    Kali
                                    13
                                    
                                 
                                    
                                    –––––
                                    
                                 
                                    
                                    100
                                    
                                 
                              zu bestehen, und duͤrfte daher in jenen Glashuͤtten Frankreichs,
                                 die in Hinsicht auf Brennmaterial guͤnstig gelegen sind, gleichfalls
                                 leicht zu erzielen seyn.
                              Die Gesellschaft ertheilt demnach im Jahre 1838 demjenigen franzoͤsischen
                                 Fabrikanten, der bis dahin Roͤhren, chemische Apparate und Glaͤser
                                 in den Handel bringt, welche dem Feuer eben so gut widerstehen, wie die
                                 deutschen Fabricate dieser Art, einen Preis von 4000 Fr. Der Preis der neuen
                                 Fabricate darf jedoch jenen der bisherigen hoͤchstens um 25 Proc.
                                 uͤbersteigen.
                              
                           
                              2. Preis von 3000 Fr. auf
                                    Fabrication von Glas, welches in der Masse gefaͤrbt ist, oder auf
                                    Fabrication von doppelschichtigem Glase (verre à
                                    deux couches).
                              Die Bemuͤhungen der koͤnigl. Fabrik in Sèvres und jene der
                                 Glasfabrik in Ehoisy haben, ungeachtet sie sich erst von ein Paar Jahren her
                                 datiren, der Glasmahlerei in Frankreich bereits wieder bedeutenden Aufschwung
                                 gegeben. Allein alle Gewandtheit des Glasmahlers vermag weder das weiße,
                                 strengfluͤssige Glas, von welchem eben die Sprache war, noch auch die in
                                 der Masse gefaͤrbten Glaͤser oder die Ueberfangglaͤser, die
                                 nur in den Glasfabriken erzeugt werden koͤnnen, zu ersezen. Frankreich
                                 fabricirt gegenwaͤrtig allerdings solches Glas, allein nur sehr weniges,
                                 und dieses wenige von einer geringen Anzahl von Schattirungen. Die deutschen
                                 Fabriken sind in dieser Hinsicht den franzoͤsischen weit voraus. So
                                 findet man in Deutschland Glaͤser, an denen das Ueberfangglas ein so
                                 schoͤnes Iohannisbeerenroth hat, wie es in Frankreich noch nie fabricirt
                                 ward. Man scheint diese Farbe durch Anwendung einer sehr geringen Dosis von
                                 Schwefelgold zu erzielen. So findet man daselbst ein in der Masse
                                 gefaͤrbtes purpurrothes Glas vom herrlichsten Glanze, welches seine Farbe
                                 gleichfalls einem Goldpraͤparate zu verdanken scheint. So liefern die
                                 deutschen Fabriken Krystallglaser ohne Blei (objects de
                                    gobelèterie), an denen das purpurrothe Ueberfangglas aus
                                 gewoͤhnlichem, mit Kupferoxydul gefaͤrbten Krystallglase besteht.
                                 In Frankreich 
                                 erzeugt man allerdings auch purpurfarbige Glaͤser, allein man fabricirte
                                 bisher noch keine bleifreien Krystallglaͤser dieser Art.
                              Die Gesellschaft ertheilt demnach im Jahre 1838 demjenigen franzoͤsischen
                                 Glasfabrikanten, der in Gestalt von gewoͤhnlichen Glaͤsern oder
                                 sogenannter Gobeleterie in der Masse gefaͤrbte Glaͤser oder
                                 Ueberfangglaͤser in den Handel bringt, welche sowohl in Hinsicht auf
                                 Schoͤnheit, als Zahl der Farbenschattirungen den Fabricaten der
                                 boͤhmischen Glashuͤtten gleichkommen, einen Preis von 3000 Fr.
                                 Wahrscheinlich duͤrften die Preisbewerber die von Haudicquer de Blancourt gegebenen Vorschriften mit Vortheil zu
                                 Rathe ziehen. Aus einigen Thatsachen laͤßt sich auch abnehmen, daß die
                                 Faͤrbung des Glases in gewissen Faͤllen durch eine Art von
                                 Cementation hervorgebracht werden kann.
                              
                           
                              3. Preis von 3000 Fr. auf Mahlerei
                                    oder Verzierung der bleifreien Krystallglaͤser (objects de Gobelèterie).
                              Die boͤhmischen Glasfabriken liefern bleifreie Krystallglaͤser, die
                                 mit verglasten, unter der Muffel eingebrannten Farben verziert sind, und die in
                                 Hinsicht auf Glanz, Durchsichtigkeit, Reinheit und Dauerhaftigkeit nichts zu
                                 wuͤnschen uͤbrig lassen. Dieser Industriezweig ist fuͤr
                                 Frankreich noch neu; auch konnte man sich bisher noch nicht damit
                                 beschaͤftigen, weil es an strengfluͤssigem Glase, welches
                                 gleichsam die Basis davon bildet, fehlte. Abgesehen von der Fabrication des
                                 strengfluͤssigen Glases muß zu dem fraglichen Zweke aber auch erforscht
                                 werden, wie sich die verschiedenen faͤrbenden Metalloxyde, so wie auch
                                 die Vergoldung auf eine haltbare, glaͤnzende und dennoch wohlfeile Weise
                                 auf diesem Glase anbringen lassen.
                              Die Gesellschaft beschloß also, im Jahre 1838 jenem Fabrikanten Frankreichs, der
                                 bis dahin bleifreie Krystallglaͤser, die unter der Muffel verziert
                                 wurden, und die mit den Fabricaten der bohmischen Glashuͤtten in jeder
                                 Hinsicht einen Vergleich aushalten, in den Handel braͤchte, einen Preis
                                 von 3000 Fr. zu ertheilen. Die Preise der franzoͤsischen Fabricate
                                 duͤrfen jene der boͤhmischen hoͤchstens um 33 Proc.
                                 uͤbersteigen. Als Basis wird bei der Vergleichung und Beurtheilung die
                                 schoͤne authentische Sammlung dienen, die Hr. Brongniart anlegte, und welche sich in der koͤnigl. Fabrik in
                                 Sèvres befindet.
                              
                           
                              4. Preis von 10,000 Fr. auf die
                                    Fabrication von Flintglas.
                              Die Fabrication des Flintglases hat ihre eigenthuͤmlichen Schwierigkeiten;
                                 namentlich scheidet sich dieses Glas wegen seines großen Gehaltes an Bleioxyd
                                 waͤhrend des Flusses gern in mehrere Schichten von verschiedener
                                 Dichtheit, woraus denn die Abweichungen in der Strahlenbrechungskraft der
                                 einzelnen Schichten und die Entstellungen des Bildes folgen, die das Flintglas
                                 unbrauchbar machen, sobald sich auch nur die geringsten Streifen oder Wellen
                                 darin bemerken lassen.
                              Die Aufgabe, große Massen Flintglas ohne Streifen zu erzeugen, wurde von Frauenhofer und Guinand
                                 geloͤst; und in der Schweiz besteht gegenwaͤrtig eine Fabrik, die
                                 fortwaͤhrend bis zu einem Durchmesser von 7 Zoll hinauf
                                 Flintglaͤser von allen Dimensionen liefert. Dessen ungeachtet bleibt die
                                 Fabrication noch immer sehr schwierig; wenigstens fuͤhrten alle die
                                 Versuche, die man bisher in Frankreich und England anstellte, noch zu keinem
                                 commerciellen Resultate.
                              Die Schwierigkeit liegt nicht in der Zusammensezung der Glasmasse, indem Dumas und Faraday das Guinand'sche Flintglas untersuchten, und beide in
                                 ihren Analysen uͤbereinstimmten, indem sie dasselbe in 100 Theilen
                                 aus
                              
                                 
                                    Kieselerde
                                    42,5
                                    
                                 
                                    Bleioxyd
                                    43,5
                                    
                                 
                                    Kali
                                    11,7
                                    
                                 
                                    Thonerde
                                    1,8
                                    
                                 
                                    Kalkerde
                                    0,5
                                    
                                 
                                    Arsenik
                                    eine Spur
                                    
                                 
                              bestehend fanden. Die ganze Schwierigkeit beruht daher auf einem Handgriffe, der
                                 durchaus noͤthig scheint, wenn man dichte und dennoch streifenlose Massen
                                 erhalten will. So lange es sich um Stuͤke handelt, die nicht uͤber
                                 4 Zoll messen, scheint es noch am zwekmaͤßigsten und thunlichsten, sie
                                 nach dem gewoͤhnlichen Glasblaͤserprocesse zu erzeugen, der bis
                                 jezt allein den Anforderungen einer currenten Fabrikation entsprechen
                                 duͤrfte. Bei groͤßeren Dimensionen dagegen ist man gezwungen,  die Massen im
                                 Tiegel erstarren zu lassen, und die Stuͤke, welche man zufaͤllig
                                 erhaͤlt, zu benuzen.
                              Die Absicht der Gesellschaft ist, in Frankreich eine regelmaͤßige
                                 Fabrication des Flintglases fuͤr den laufenden und taͤglichen
                                 Bedarf der Optiker einzufuͤhren; fern ist es dagegen von ihr die
                                 Glasfabrikanten in jene kostspieligen Versuche zu vermikeln, durch die man
                                 allein zu den großen Objectivglaͤsern, deren Gebrauch bisher noch sehr
                                 beschraͤnkt ist, gelangen kann. Sie wird demnach im Jahre 1839 jenem
                                 franzoͤsischen Fabrikanten, der Flintglas in Scheiben von 2 bis 4 Linien
                                 Dike in den Handel bringt, und der sich uͤber seine Fabricationsmethode,
                                 so wie auch uͤder seinen Absaz gehoͤrig ausweisen kann, einen
                                 Preis von 10,000 Fr. ertheilen. Das Flintglas muß im Preise jenem von Solothurn
                                 gleich stehen, und ihm in Hinsicht auf Qualitaͤt wenigstens
                                 gleichkommen.
                              
                           
                              5. Preis von 4000 Fr. auf die
                                    Fabrication von Kronglas.
                              Das Flintglas muß bei der Zusammensezung eines achromatischen Objectivglases
                                 nothwendig mit einem bleifreien Glase verbunden werden, und dieses ist das
                                 sogenannte Kronglas (crown glass), welches sich in
                                 Hinsicht auf seine Bestandtheile dem Spiegelglase oder schoͤnem
                                 Fensterglase naͤhert. In kleinen Massen laͤßt sich auch dieses
                                 durch den Blasproceß erzielen; handelt sichs hingegen um dike Glaͤser von
                                 großem Durchmesser, so muß man gleichfalls zur Anwendung von Massen, die man
                                 langsam erstarren ließ, seine Zuflucht nehmen. Leider kommt aber in diesem Falle
                                 das Glas oft zum Krystallisiren, so daß es gleichfalls unbrauchbar wird. Die
                                 Fabrication des Kronglases, welche auf den ersten Blik so leicht und einfach zu
                                 seyn scheint, hat daher, wenn es sich um Glaͤser von großen Dimensionen
                                 handelt, gleichfalls ihre Schwierigkeiten, Schwierigkeiten, die sich denen bei
                                 der Fabrication des Flintglases an die Seite stellen lassen, wenn sie sie nicht
                                 gar noch uͤbertreffen.
                              Aus den bei dem Flintglase angegebenen Gruͤnden glaubt die Gesellschaft
                                 vorzuͤglich die Fabrication des fuͤr den taͤglichen Bedarf
                                 bestimmten Kronglases ermuntern zu muͤssen; weßhalb sie denn im Jahre
                                 1839 demjenigen einen Preis von 4000 Fr. ertheilen will, der Kronglas in
                                 Scheiben von 4 bis 8 Linien Dike und von einer saͤmmtlichen Anforderungen
                                 der Optiker entsprechenden Qualitaͤt in den Handel bringt: namentlich
                                 muͤssen die Glaͤser der Einwirkung der Feuchtigkeit
                                 widerstehen.
                              
                           
                        
                           
                              Statistische Notizen uͤber die
                                 Dampfschifffahrt in Frankreich.
                              
                           Frankreich zaͤhlt gegenwaͤrtig 82 Dampfboote, welche wegen der
                              Eigenthuͤmlichkeiten seiner schiffbaren Fluͤsse groͤßten Theils
                              klein genannt werden muͤssen. 42 derselben dienen zum Transporte von
                              Reisenden, 19 zum Transporte von Waaren, und 2l als Zugboote. Die Gesammtkraft ihrer
                              Maschinen berechnet sich auf 2863 Pferdekraͤfte, wonach im mittleren
                              Durchschnitte auf jedes Boot 35 Pferdekraͤste kommen. Ihre Tonnenzahl, die in
                              den officiellen Registern jedoch nicht sehr genau angegeben ist, soll nicht
                              uͤber 15,000 Tonnen betragen. Was ist dieß im Vergleiche mit den Vereinigten
                              Staaten, auf deren Fluͤssen, Seen und Baien sich 386 Dampfboote mit 96,000
                              Tonnen Ladung bewegen? Die koͤnigl. franzoͤsische Marine besizt 18
                              Dampfboote, von denen 11 zu 160 und 7 zu 150 Pferdekraͤften und darunter, 6
                              sind außerdem im Baue und 3 dienen zum Bugsiren. Die englische Marine besizt deren
                              25, und den Posten steht eine eben so große Anzahl zu Gebot. Wenn die
                              franzoͤsischen Postdampfboote auf dem Mittelmeere ein Mal in voller
                              Thaͤtigkeit seyn werden, so duͤrfte sich deren Zahl bis auf 52
                              steigern. Man rechnet, daß jedes der franzoͤsischen Dampfboote auf dem
                              Mittelmeere taͤglich 18 Tonnen Kohle verbrennt. Mit dem Vorrathe fuͤr
                              10 Tage betraͤgt ihre Ladung 180 Tonnen; da nun ihr Geripp 400 und die
                              Maschine 160 Tonnen wiegt, und da das Gewicht des Wassers, welches sie aus der
                              Stelle treiben, 789 Tonnen betraͤgt, so bleiben mithin nur 49 Tonnen
                              fuͤr das Gewicht der Reisenden, der Bemannung und des Proviantes. Hierauf
                              beruht eine der Hauptschwierigkeiten der Vollfuͤhrung weiterer Fahrten mit
                              Dampfbooten; in England sucht man derselben dermalen abzuhelfen, und man ist des
                              Gelingens so gewiß, daß man in Liverpool auf ein Mal 12 Dampfboote baut, welche zur
                              Ueberfahrt uͤber den atlantischen Ocean bestimmt sind. Diese Boote sollen 64
                               Meter 60 Centim.
                              Laͤnge, 9 Met. 35 Cent. Breite und in der Mitte 6 Meter 10 Cent. Tiefe
                              bekommen. Sie werden gegen 2000 Tonnen Wasser aus der Stelle treiben, so daß nach
                              Abzug des Gewichtes des Rumpfes 1300 Tonnen wirkliche Ladung bleiben. Die Kraft wird
                              auf 400 Pferdekraͤfte berechnet und von je zwei Maschinen erzeugt. Man mag
                              sich eine Idee von diesen Dampfbooten machen, wenn man bedenkt, daß die
                              schoͤnsten Handelsschiffe selten uͤber 6 bis 700 Tonnen
                              zaͤhlen. (Hermès 1836, No. 41)
                           
                        
                           Beitraͤge zur Handelsstatistik Englands.
                           Der Recueil industriel gibt in einem Aufsaze, in welchem
                              er bemuͤht ist der Industriewelt seines Vaterlandes zu zeigen, wie weit der
                              franzoͤsische Handel noch gegen jenen Englands zuruͤk ist, folgende
                              Zusammenstellung der Schifffahrt Englands im Jahre 1835, in welcher jedoch der
                              Binnenverkehr nicht mit begriffen ist. „Im Jahre 1835 sind in den zu
                                 Großbritannien gehoͤrigen Haͤfen 16,531 Schiffe eingelaufen,
                                 welche zusammen eine Last von 2,952,854 Tonnen fuͤhrten. Von diesen
                                 Schiffen waren 11,740 englische, 769 franzoͤsische, die zusammen nur
                                 32,058 Tonnen fuͤhrten, und 546 nordamerikanische mit 238,242 Tonnen.
                                 Hienach fuͤhren also die Vereinigten Staaten auf einer geringeren Anzahl
                                 von Schiffen eine 7 bis 8 Mal groͤßere Masse von Waaren nach England, als
                                 von ganz Frankreich aus dahin gelangen! — Ausgelaufen sind in demselben
                                 Jahre aus den Haͤfen Großbritanniens 14,093 Fahrzeuge mit 2,370,000
                                 Tonnen; unter diesen befanden sich 10,158 englische mit 1,744,094 Tonnen; 547
                                 nordamerikanische mit 237,074 Tonnen und 695 franzoͤsische mit 46,660
                                 Tonnen. Die staͤrkste Ausfuhr nach den Amerikanern machten die
                                 Daͤnen und Preußen. — Die Zunahme des englischen Handels ergibt
                                 sich daraus, daß im Jahre 1834 die Einfuhrzoͤlle 523,760,000 Franken, im
                                 Jahre 1835 hingegen 574,101,925 Franken, also um 50,341,925 Fr. mehr betrugen.
                                 — Die Seidenwaaren-Fabrication ist in England in so raschem
                                 Steigen, daß im Jahre 1835 fuͤr 8 Mill. Fr. mehr davon ausgefuͤhrt
                                 wurden, als im naͤchst vorhergehenden Jahre. Man zaͤhlte im Jahre
                                 1835 schon 1700 mechanische Seidenwebstuͤhle, wovon 306 auf Manchester
                                 kommen. Zwei Weiber fabriciren gegenwaͤrtig mit Huͤlfe des Dampfes
                                 eben so viel Seidenzeug als fruͤher 6 maͤnnliche Arbeiter in
                                 gleicher Zeit zu liefern im Stande waren. Die hieraus erwachsende große
                                 Ersparniß an Arbeitslohn wird den franzoͤsischen Fabricaten, besonders
                                 was die glatten Seidenzeuge betrifft, auf den fremden Maͤrkten bald
                                 hoͤchst nachtheilig werden, wenn Frankreichs Fabrikanten sich nicht in
                                 Kuͤrze die verbesserten Productionsmittel der Englaͤnder eigen zu
                                 machen suchen.“
                           
                        
                           Veraͤnderungen des Gußeisens im Meerwasser.
                           Ueber die Veraͤnderungen, welche das Gußeisen nach einem laͤngeren
                              Aufenthalte im Meerwasser erleidet, hielt Hr. Eudes Deslongchamps vor der Société linnéenne der
                              Normandie einen interessanten Vortrag. Gegenstand der Untersuchungen des Verfassers
                              waren Kanonenkugeln, welche von den Schiffen herruͤhrten, die Admiral Tourville am 29. Jul. 1692 nach einem
                              ungluͤklichen Treffen gegen die vereinigte englische und hollaͤndische
                              Flotte bei Saint Vaast-la-Hougue versenkte. Diese Kugeln schienen auf
                              den ersten Anblik keine Veraͤnderung erlitten zu haben; bei genauerer
                              Pruͤfung beurkundeten sie aber nicht nur einen Gewichtsverlust, der beinahe
                              ⅔ ihres Gewichtes betrug, sondern sie ließen sich auch mit jedem Messer
                              schneiden. Sie waren ganz in eine Art von Graphit, der mit einer gewissen Menge
                              einer Verbindung von Chlor und Eisen vermischt war, umgewandelt, und enthielten gar
                              kein metallisches Eisen, weßhalb sie denn auch auf die Magnetnadel keine Wirkung
                              aͤußerten. Interessant ist diese Beobachtung hauptsaͤchlich in Betreff
                              der Anwendung des Gußeisens an Hafen- und anderen Seebauten. (Mémorial encyclopédique. Oktober 1836, S. 606.)
                           
                        
                           Aimè's
                              Methode Gase in fluͤssigen Zustand zu verwandeln.
                           Hr. George Aimè berichtete der Akademie der Wissenschaften
                              in Paris am 10. Oktober uͤber die Versuche, welche er unternahm, um
                              verschiedene Gase in 
                              fluͤssigen Zustand zu verwandeln. Nach den Angaben des Mémorial encyclopédique bestand der Apparat, dessen er sich hiebei
                              bediente, aus einer sehr starken Glasroͤhre, welche vier parallele Arme hatte
                              oder drei Mal parallel abgebogen war. In den beiden ersteren dieser Arme erzeugte er
                              Wasserstoff, durch dessen Druk das in die anderen Arme gebrachte und durch eine
                              Queksilbersaͤule von dem Wasserstoffgase getrennte Gas verfluͤssigt
                              werden sollte. Um das Gas einzuleiten brachte er im Inneren der Roͤhre vor
                              dem Abbiegen derselben eine Scheidewand aus Wachs an, worauf er die Roͤhre in
                              die angegebene Form bog, so zwar daß diese Scheidewand in die Naͤhe der
                              mittleren Biegung kam. Hierauf fuͤllte er den einen Theil mit Queksilber und
                              mit dem zu comprimirenden Gase, worauf dann jenes Ende der Roͤhre, an welchem
                              dieselben an einander graͤnzten, vor der Lampe zugeschmolzen ward. Dann
                              wurden in die uͤbrigen Theile der Roͤhre einzeln Zink und
                              verduͤnnte Schwefelsaͤure gebracht, so daß sich jeder dieser Stoffe in
                              einem eigenen Arme befand; und endlich ward die Roͤhre auch hier vor der
                              Lampe zugeschmolzen. Wenn nun der Zink durch Umkehren des Apparates mit der
                              Fluͤssigkeit in Beruͤhrung gebracht und zugleich auch die Scheidewand
                              aus Wachs geschmolzen wurde, so ward also gleich Wasserstoffgas entbunden, welches
                              das Queksilber und mithin auch das zu comprimirende Gas gegen das Ende der
                              Roͤhre, die vorher in eine ziemlich feine Spize ausgezogen worden seyn mußte,
                              zuruͤktrieb. Ist der hiedurch ausgeuͤbte Druk kraͤftig genug
                              und die Roͤhre im Stande denselben auszuhalten, so erscheint das Gas in
                              Gestalt eines kleinen Tropfens an dem Ende der Spize. Auf dieselbe Weise kann man
                              nach Hrn. Aimé auch die Kohlensaͤure anstatt des
                              Wasserstoffgases zur Verdichtung anwenden. Hr. Faraday
                              bediente sich bereits eines aͤhnlichen Verfahrens; doch wendete er als
                              Compressionsmittel dasselbe Gas an, wie das, welches comprimirt werden sollte. Man
                              brauchte hiebei die Roͤhre nur zwei Mal abzubiegen, und konnte auch eine
                              groͤßere Menge Gas in fluͤssigen Zustand verwandeln, indem dasselbe an
                              dem einen Ende in dem Maaße erzeugt ward, als es sich an dem anderen Ende
                              verdichtete. Zur Verdichtung solcher Gase jedoch, welche schwer zu erzeugen sind,
                              verdient das von Hrn. Aimé angegebene Verfahren den
                              Vorzug. Zu bemerken ist uͤbrigens, daß wenn man Sauerstoff, Wasserstoff oder
                              Stikstoff zu verdichten versuchen will, zur Abkuͤhlung jenes
                              Roͤhrenendes, in welchem das Gas verdichtet wird, am besten jenes Gemenge aus
                              Alkohol und fester Kohlensaͤure dient, welches Thilorier anwendete, um große Massen Queksilber zum Gefrieren zu bringen.
                              Ueber dieses Verfahren des Hrn. Thilorier verweisen wir
                              uͤbrigens auf das Polytechnische Journal Bd. LXII. S. 226.
                           
                        
                           Ueber die Benuzung der Waschwasser der
                              Staͤrkmehlfabriken,
                           woruͤber wir im Polyt. Journal Bd. LX. S. 385 die Resultate der von der Société d'encouragement gestellten Preisaufgabe bekannt
                              machten, findet man einen weiteren Bericht des Hrn. Gaultier
                                 de Claubry im Bulletin dieser Gesellschaft vom
                              December v. I. S. 457. Es geht daraus hervor, daß man allerdings den in den
                              Waschwassern der Staͤrkmehlfabriken enthaltenen, der Faͤulniß
                              unterworfenen Stoff mit Sumachaufloͤsung leicht und in kurzer Zeit beinahe
                              ganz niederzuschlagen im Stande ist, und daß die ruͤkstaͤndige
                              Fluͤssigkeit mehrere Monate lang aufbewahrt werden kann, ohne eine
                              Veraͤnderung zu erleiden, in Folge deren sie einen unangenehmen Geruch
                              annimmt. Allein, wenn die Frage auch in dieser Hinsicht geloͤst ist, so ist
                              sie es noch keineswegs in oͤkonomischer Beziehung. In einer Fabrik von
                              mittelmaͤßiger Ausdehnung erhaͤlt man naͤmlich taͤglich
                              150 bis 200 Hectoliter Waschwasser. Die Aufsammlung dieser Masse und die
                              Aufbewahrung derselben waͤhrend der zur Faͤllung noͤthigen Zeit
                              erfordern großen Raum und viele Geschirre; die zur Faͤllung zu verwendende
                              Substanz veranlaßt eine Auslage, die zwar allerdings unter vielen Umstaͤnden
                              weniger laͤstig und bedeutend ist, als die Auslage fuͤr die Bauten,
                              die das gewoͤhnliche Fabricationsverfahren oft noͤthig macht, die aber
                              im Allgemeinen doch mit den erzielten Producten nicht im Verhaͤltnisse steht.
                              Der Preisbewerber Hr. Leduc, hat neuerlich wohl
                              Substanzen angegeben, mit denen sich dasselbe auf viel wohlfeilere Weise erzielen
                              lassen soll; allein noch fehlt es hieruͤber an hinreichenden Erfahrungen, und
                              damit der Concurrent diese unter seinen mißlichen Verhaͤltnissen fortsezen
                              koͤnne, bewilligte ihm die Gesellschaft eine Unterstuͤzung von 500
                              Fr.
                           
                        
                           
                           
                           Statistik der amerikanischen Canaͤle und
                              Eisenbahnen.
                           Die Philadelphia Commercial List enthaͤlt folgende
                              hauptsaͤchlich aus dem American Almanac und aus
                              dem Repertory of Useful Knowledge for 1837 entnommene
                              Zusammenstellung der in den Vereinigten Staaten vollendeten, im Baue begriffenen und
                              projectirten Eisenbahnen und Canaͤle.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 063, S. 466
                              
                                 
                                 Die durch diesen Staat fuͤhrende Eisenbahn ist unter jenen
                                    Pennsylvaniens begriffen.
                                 
                              
                                 
                                 Gegen 60 engl. Meilen des Chesapeake- und Ohio-Canales sind
                                    vollendet; und die bis zu diesem Staate fuͤhrende Eisenbahn von l089
                                    engl. Meilen erstrekt sich von Baltimore bis Neu-Orleans.
                                 
                              
                                 
                                 Darunter ist die projectirte Bahn von Charlestown nach Cincinnati
                                    begriffen.
                                 
                              
                                 
                                 Die nach Nashville nach Neu-Orleans fuͤhrende Bahn ist zu jenen
                                    Louistanas gezaͤhlt.
                                 
                              
                                 
                                 In Florida befinden sich mehrere Eisenbahn-Compagnien, deren Plane
                                    jedoch nicht hinreichend bekannt sind.
                                 
                              
                                 
                                 Unter dieser Summe ist die fuͤr die Erweiterung des
                                    Erie-Canales bestimmte enthalten.
                                 
                              Namen der Staaten; Canaͤle; Eisenbahnen; Summa der im Bau begriffenen und projectirten
                                 Canaͤle und Eisenbahnen.; Summa der vollendeten, im Bau befindlichen und
                                 projectirten Canaͤle und Eisenbahnen.; Anzahl; Vollendet.; Im Baue; Engl. Meilen; Kosten
                                 in Dollars.; Engl. Meilen; Kosten in Dollars; Anzahl; Vollendet.; Im Baue; Projectrit.; Engl. Meilen.; Kosten in Dollars.; Engl. Meilen.; Kosten
                                 in Dollars.; Engl. Meilen.; Kosten in Dollars.; Engl. Meilen.; Kosten in
                                 Dollars.; Maine; New Hamshire; Vermont; Massachusetts; Rhode Island;
                                 Connecticut; New York; New Jersey; Pennsylvania; Delaware52); Maryland 53); Virginia; North Carolina; South Corolina 54); Georgia; Alabama; Mississippi; Louisiana;
                                 Tennesse 55); Kentucky; Ohio; Indiana;
                                 Illinois; Missouri; Columbia; Florida 56);
                                 Summa
                              
                           So groß auch diese Tabelle ausgefallen ist, so bleibt sie doch noch unter der
                              Wirklichkeit, indem die Plane mehrerer Compagnien noch zu unbekannt sind, als daß
                              sie Daten haͤtten liefern koͤnnen, und daher hier
                              unberuͤksichtigt bleiben mußten.
                           
                        
                           
                           Ueber die Benuzung des Traubenzukers in Frankreich.
                           Der sogenannte Traubensyrup wird, obwohl er anderem guten Syrupe weit nachsteht,
                              wegen des wohlfeilen Preises, fuͤr den er geliefert werden kann, zu
                              mannigfachen Zweken benuͤzt, namentlich aber zu der Fabrication verschiedener
                              Zukerbaͤkerarbeiten, zur Verstaͤrkung mancher geistiger
                              Getraͤnke und zur Zubereitung eingemachter Fruͤchte. Weit wichtiger
                              duͤrfte aber dessen Verwendung zur Bereitung schaͤumender oder
                              gashaltiger Getraͤnke werden, deren Verbrauch selbst in den eigentlich
                              weinbauenden Theilen Frankreichs so außerordentlich zugenommen hat, daß man bereits
                              schaͤumende Limonaden, verschiedene neue Arten von Cider, und verschiedene
                              andere Getraͤnke dieser Art erfand. So bereitet man in einigen Gegenden des
                              mittaͤgigen Frankreichs anstatt des weißen Bieres oder des bisher
                              uͤblichen flandrischen Ale einen starken schleimigen Gerstenabsud, dem man
                              eine gehoͤrige Menge Hopfen, und nach dem Erkalten die Haͤlfte oder
                              etwas daruͤber sehr klaren und milden Traubenmost zusezt, um ihn hierauf in
                              Faͤsser zu fuͤllen, und nach vollendeter Gaͤhrung in Flaschen
                              abzuziehen. Das auf diese Weise bereitete Getraͤnk, welches gleichsam
                              zwischen Champagner und gewoͤhnlichem Biere in der Mitte steht, laͤßt
                              sich zwei volle Jahre lang aufbewahren. Zu den groͤßten
                              Traubenzukerfabrikanten in Frankreich gehoͤren die HH. Privat von Mèze im Languedoc, welche jaͤhrlich bedeutende
                              Quantitaͤten des auf 36 bis 37 Araͤometergrade eingedikten Syrupes zu
                              30 Fr. den Centner in den Handel bringen. Die HH. Bournissac, Fabrikanten in Noves, schreiben die Vervollkommnung der
                              Traubensyrupe hauptsaͤchlich der Anwendung der schwefeligen Saͤure zu,
                              welche die Gaͤhrung des Mostes verhindert, deren Faͤrbung an der Luft
                              und auch deren Caramelisation verhuͤtet. Sie glauben daher, daß wenn sich die
                              schwefelige Saͤure auf die Behandlung des Runkelruͤbensaftes eben so
                              gut anwenden ließe, wie auf jene, des Traubenmostes, hierdurch die
                              Ruͤbenzukerfabrication sehr vereinfacht werden koͤnnte. Mehr
                              hieruͤber findet man in den Annales provencales
                                 d'agriculture, Oktober 1836.
                           
                        
                           Franzoͤsische Ideen von der Bierfabrication.
                           Die société d'encourgement schreibt bekanntlich schon
                              seit mehreren Jahren einen namhaften Preis auf eine Substanz aus, die die
                              Hausenblase ersezen soll, womit die Pariser Bierbraͤuer noch bis zur Stunde
                              wenigstens zum Theile ihr Bier zu klaͤren pflegen. Im vergangenen Jahre nun
                              trat ein Bewerber um diesen Preis auf, der das Bier mittelst einer adstringirenden
                              Substanz klaͤren will. Diese Substanz ist der Sumach oder Schmak, ein als
                              Beizmittel in der Faͤrberei und auch in der Gerberei vielfach angewendeter
                              Stoff! Bei dem wirklich giftmischerischen Gepantsche, welches in Frankreich und
                              England mit dem Biere und vielen anderen Getraͤnken getrieben wird, fiel uns
                              die Idee der Anwendung des Sumachs, der doch wenigstens zu den sehr
                              verdaͤchtigen vegetabilischen Erzeugnissen gehoͤrt, weniger auf, als
                              die Aeußerungen der Pruͤfungscommission hieruͤber, aus denen klar
                              hervorgeht, daß auch die HH. Commissaͤre keinen Begriff von einem guten und
                              gesunden Biere haben. Es heißt naͤmlich im Bulletin de
                                 la Société d'encouragement, December 1836, S. 435 woͤrtlich also:
                              „Einige hieruͤber angestellte Versuche ließen die Commission
                                 hoffen, daß die Aufgabe ihrer Loͤsung nahe
                                    sey; allein die Anwendung des Sumachs im Großen, welche vorausgehen mußte,
                                 bevor eine definitive Entscheidung moͤglich war, bot einige
                                 Schwierigkeiten dar. Der Concurrent wurde daher eingeladen sich damit zu
                                 beschaͤftigen, die Klaͤrung auf diesem Wege noch sicherer und
                                 bestimmter zu machen und saͤmmtliche Zweifel daruͤber zu heben;
                                 einstweilen sollen ihm seine Rechte bis zum naͤchsten Concurse
                                 vorbehalten bleiben“. Hiemit ist also in Frankreich wenigstens das
                              Princip gebilligt, daß das Bier mit Substanzen, die nicht in dasselbe
                              gehoͤren, die bei einem gut geleiteten Brauprocesse unnoͤthig sind,
                              und die in Hinsicht auf die Gesundheit wenigstens sehr zweideutig sind, verunreinigt
                              werden darf.