| Titel: | Verbesserter Apparat zur Speisung der hydraulischen Abtritte mit Wasser, worauf sich James Findon, Kutschenbauer von Black Horse Yard, High Holborn in der Grafschaft Middlesex, am 23. April 1836 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 64, Jahrgang 1837, Nr. V., S. 25 | 
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                        V.
                        Verbesserter Apparat zur Speisung der
                           hydraulischen Abtritte mit Wasser, worauf sich James Findon, Kutschenbauer von Black Horse
                           Yard, High Holborn in der Grafschaft Middlesex, am 23.
                              April 1836 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Januar
                              1837, S. 9.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        Findon's Apparat zur Speisung der hydraulischen Abtritte mit
                           Wasser.
                        
                     
                        
                           Fig. 20 zeigt
                              meinen verbesserten hydraulischen Abtritt mit dem dazu gehoͤrigen irdenen
                              Beken von der Seite dargestellt. In Fig. 21
                              sieht man denselben von
                              Vorne, jedoch mit Hinweglassung des irdenen Bekens. Fig. 22 ist eine Ansicht
                              von Oben, woran die Stellung des Bekens durch punktirte Linien angedeutet ist.
                           Das irdene Beken A, A ist auf einer gußeisernen Kammer
                              b, b fixirt, in die, wie in Fig. 21 durch punktirte
                              Linien angedeutet ist, eine gußeiserne Roͤhre einmuͤndet; diese
                              Roͤhre ist solcher Maßen aufgebogen, daß sie ein hydraulisches Gefuͤge
                              bildet. d ist ein kupfernes Beken, welches in Fig. 20 und
                              21 bloß
                              durch Punkte anschaulich gemacht, und an der Achse oder Spindel e, e festgemacht ist: leztere ruht in den Zapfenlagern
                              f, f. Der Winkelhebel g
                              wird wie gewoͤhnlich mittelst des Hebels h und
                              des Griffes i, i in Bewegung gesezt, um das kupferne
                              Beken auszuleeren und wieder emporzuheben. An der Kammer b ist mittelst der Arme k, k eine
                              Speisungsroͤhre oder ein Behaͤlter j, j
                              mit einer Luftroͤhre befestigt; und an dieser Speisungsroͤhre ist ein
                              Hahn l angebracht, der durch ein Gefuͤge m mit der von dem Wasserbehaͤlter
                              herfuͤhrenden Roͤhre n in Verbindung
                              steht. Der Hahn wird durch dieselbe Bewegung, die das Beken d bewegt, gedreht: so zwar, daß er geoͤffnet ist, wenn das Beken
                              herabsinkt. Das Hintere Ende der Spindel e ragt zu
                              diesem Behufe durch die Kammer b, damit ein Kniehebel
                              o, der durch eine Stange p mit dem Arme q des Hahnes in Verbindung
                              steht, an dasselbe gestekt werden kann. Von der Speisungsroͤhre oder dem
                              Behaͤlter j laufen in diesem Falle zwei
                              Roͤhren r, s aus, die durch den Ruͤken des
                              irdenen Bekens einmuͤnden. Die Roͤhre r
                              ist eine Luftroͤhre, die, wie durch punktirte Linien angedeutet ist,
                              innerhalb beinahe bis zum Scheitel des Behaͤlters j emporsteigt; sie liefert, wenn der Hahn geoͤffnet ist, eben so
                              gut wie die Roͤhre s Wasser; ist der Hahn
                              hingegen geschlossen, so wird sie zur Luftroͤhre, damit die Roͤhre s jene Quantitaͤt Wasser liefern kann, die in dem
                              irdenen Beken zu verbleiben hat. Diese Methode den Hahn in Bewegung zu sezen und die
                              Speisungsroͤhre oder den Behaͤlter j dicht
                              an den irdenen Behaͤlter zu bringen, gewaͤhrt eine so dauerhafte
                              Verbindung der Theile, daß nicht leicht etwas davon in Unordnung geraͤth. Da
                              sich jedoch der Hahn mit der Zeit so ausarbeiten koͤnnte, daß er etwas
                              aussikern laͤßt, so bringe ich, um dieß unschaͤdlich zu machen, unter
                              ihm das Beken t an, von welchem eine Roͤhre u auslaͤuft, der eine solche Kruͤmmung
                              gegeben ist, daß sie ein hydraulisches Gefuͤge bildet. In einigen
                              Faͤllen lasse ich bloß die Roͤhre s durch
                              den Ruͤken des irdenen Bekens treten, waͤhrend ich die
                              Luftroͤhre uͤber dem Scheitel dieses Bekens anbringe. Oder ich
                              fuͤhre auch wohl die Luftroͤhre bis auf gleiche Hoͤhe mit dem
                              Scheitel des Wasserbehaͤlters empor; wo dann entweder die
                              Speisungsroͤhre j oder die Laͤnge oder der Durchmesser des
                              unteren Theiles der Luftroͤhre jenes Wasser zu fassen hat, welches
                              spaͤter in dem irdenen Beken verbleiben soll.
                           Haͤlt man es fuͤr passender, den Speisungshahn an der entgegengesezten
                              Seite anzubringen, so verlaͤngere ich den Schwanz des Hebels h, und seze den Hahn dann von hier aus mittelst eines
                              Hebels v in Bewegung, wie dieß aus Fig. 23 und 24 erhellt.
                              Zuweilen wende ich diese Methode, den Hahn zu bewegen, an ersterer Seite an, wo ich
                              dann, anstatt den Hahn mit der Spindel e zu verbinden,
                              den Schwanz des Hebels v in das Loch y, welches sich in der Naͤhe des beschwerten
                              Endes des Hebels h befindet, einsenke. In Fig. 21 ist
                              w eine Stange, die durch zwei der vorderen Schrauben
                              an der Kammer b festgehalten ist, und deren obere Enden
                              man nur durch punktirte Linien angedeutet sieht. Der vordere Theil des Sizes ist auf
                              diese Enden geschraubt, waͤhrend der Dekel des Speisungsbehaͤlters j mit zwei Vorspruͤngen versehen ist, auf denen
                              der Hintere Theil des Sizes festgeschraubt werden kann.
                           Die Bewegung des Bekens laͤßt sich auf verschiedene Weise mit jener des
                              Speisungshahnes in Verbindung bringen. Ich will hier einige dieser Methoden angeben,
                              um zu zeigen, wie sich ein selbstthaͤtiger hydraulischer Abtritt herstellen
                              laͤßt.
                           In Fig. 25 ist
                              l ein dem fruͤher beschriebenen
                              aͤhnlicher Speisungshahn; die Verbindungsstange p
                              bildet jedoch hier ein Gefuͤge mit dem Hebel 1, an welchem das Gewicht 2
                              aufgehaͤngt ist. Dieses Gewicht ist so schwer, daß es den Hahn in Bewegung
                              sezen, den Dekel mittelst des Armes 3 emporheben, und das Beken d herabsenken kann, indem der Haken 4 den an der Achse
                              oder Spindel e des Bekens befindlichen Arm o erfaßt. Der Hahn l macht
                              eine Viertelsumdrehung.
                           Fig. 26 zeigt
                              die Fig. 25
                              entsprechende Stellung des Hahnes, wobei der Siz, wovon ein Theil durch 5 angedeutet
                              ist, als herabgesenkt; das Beken d hingegen als
                              emporgehoben dargestellt ist. Das Wasser fließt durch die Roͤhre n in die Speisungsroͤhre j; auch kann man bewirken, daß ein kleiner Theil die ganze Zeit
                              uͤber durch eine kleine dritte Oeffnung 6, welche in dem Zapfen des Hahnes
                              angebracht ist, und durch die Roͤhre s in das
                              irdene Beken fließt. Wenn man dem Size gestattet emporzusteigen, so treibt der Haken
                              4 den Arm o empor, wo dann das Beken herabfaͤllt
                              und seinen Inhalt ausleert; waͤhrend zu gleicher Zeit der Zapfen des Hahnes
                              in die aus Fig.
                                 27 ersichtliche Stellung gelangt, den Zufluß des Wassers aus der
                              Roͤhre n unterbricht, und dafuͤr dessen
                              Uebertritt aus der Speisungsroͤhre j in die
                              Austrittsroͤhre s, und aus dieser in das irdene
                              Beken gestattet.
                           
                           Fig. 28 gibt
                              eine Ansicht dieses Apparates von der Seite. 7 ist hier das vorne an dem Size 5
                              befindliche Angelgewinde. Der hintere Theil dieses Sizes wird durch das Herabsinken
                              des Gewichtes 2 emporgehoben.
                           Aus Fig. 29
                              ersieht man den beschwerten Hebel h, der das Beken d emporhebt. Er unterscheidet sich dadurch von dem in
                              Fig. 21
                              dargestellten Hebel, daß er durch ein Gelenkstuͤk 8 mit dem Arme g in Verbindung steht. Wenn das Beken d herabgesunken ist und seinen Inhalt entleert hat, so
                              wird es viel leichter, und das Gelenkstuͤk 8 kommt dann der Achse oder
                              Spindel e um so viel naͤher, daß die Wirkung des
                              Gewichtes h in entsprechendem Verhaͤltnisse
                              vermindert wird. Die Folge hievon ist, daß, wenn der Haken 4, Fig. 25, den Arm o loslaͤßt, das Beken ohne alle Heftigkeit
                              emporbewegt wird. Unter jedem der Gewichte h und 2
                              bringe ich ein Kissen an, damit alles Geraͤusch vermieden wird.
                           Ich weiß sehr gut, daß die Speisungsroͤhren der hydraulischen Abtritte schon
                              fruͤher in der Naͤhe der Size, auf die man sich niederlaͤßt,
                              mit Haͤhnen versehen wurden, welche man mit der Hand in Bewegung zu sezen
                              pflegte. Ich gruͤnde daher meine Patentanspruͤche lediglich auf die
                              Verbindung der Bewegung des Bekens mit jener des Hahnes, wodurch eine und dieselbe
                              Bewegung das Beken ausleert und zugleich auch den Hahn umtreibt, damit das irdene
                              Beken mit frischem Wasservorrath versehen wird. Zu meinen Erfindungen zaͤhle
                              ich ferner aber auch noch die Speisungsroͤhre oder den Behaͤlter j, so wie ich ihn oben beschrieben habe.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
