| Titel: | Verbesserungen an den Maschinen und Apparaten zum Reinigen und Zurichten der Bettfedern und Flaumen, worauf sich Theodor Lyman Wright, von Sloane-Street in der Pfarre St. Luke, Grafschaft Middlesex, auf die von einem Fremden erhaltene Mittheilung am 31. Dec. 1835 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 64, Jahrgang 1837, Nr. XXII., S. 118 | 
| Download: | XML | 
                     
                        XXII.
                        Verbesserungen an den Maschinen und Apparaten zum
                           Reinigen und Zurichten der Bettfedern und Flaumen, worauf sich Theodor Lyman Wright, von
                           Sloane-Street in der Pfarre St. Luke, Grafschaft Middlesex, auf die von einem
                           Fremden erhaltene Mittheilung am 31. Dec. 1835
                           ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. December 1836, S.
                              168.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              II.
                        Wright's verbesserte Maschine zum Reinigen der Federn.
                        
                     
                        
                           Der Gegenstand dieses Patentes beruht auf einem eigenthuͤmlichen Apparate, in
                              welchem die Bettfedern und Flaumen zum Behufe der Reinigung der Einwirkung der Hize,
                              oder wenn es noͤthig seyn sollte, auch der Einwirkung des Dampfes oder
                              verschiedener Gasarten oder Fluͤssigkeiten ausgesezt werden koͤnnen.
                              Der Apparat besteht aus einem cylindrischen Gehaͤuse, welches langsam
                              umgedreht wird, und in welchem zum Behufe des Austrittes der Feuchtigkeit oder der
                              sonstigen Daͤmpfe aus den unter Behandlung befindlichen Federn zahlreiche
                              Loͤcher angebracht sind. Dabei wird der Cylinder auf geeignete Weise, d.h.
                              entweder dadurch, daß in seiner Naͤhe ein Feuer aufgemacht wird, oder
                              dadurch, daß man ihn in einen geschlossenen Ofen bringt, bis auf gehoͤrigen
                              Grad erhizt. Innerhalb des Gehaͤuses oder Cylinders sind Wellen, an denen
                              sich Arme befinden, angebracht, und diese Wellen werden nach verschiedenen
                              Richtungen umgetrieben, damit die Federn auf diese Weise bestaͤndig in
                              Bewegung erhalten werden. Die Achse des Cylinders selbst ist hohl und mit
                              zahlreichen Loͤchern versehen, damit man, wenn es noͤthig ist,
                              Wasser- oder andere Dampfe, so wie auch Fluͤssigkeiten in denselben
                              eintreten lassen kann. Wenn alte Federn, die sehr uͤbelriechend und zusammen
                              geballt sind, gereinigt werden sollen, so muͤssen sie vorher gewaschen
                              werden, wo sie dann erst, nachdem sie halbtroken geworden sind, in den Apparat
                              geschafft werden koͤnnen. Ein foͤrmliches Waschen ist jedoch selten
                              noͤthig; in den meisten Faͤllen genuͤgt vielmehr ein je nach
                              Umstaͤnden mehr oder minder starkes Befeuchten der Federn. Ist eine
                              gehoͤrige Quantitaͤt Federn in den Apparat gebracht worden, so werden
                              sie in diesem der Einwirkung der Waͤrme ausgesezt, und hiebei
                              bestaͤndig herum bewegt, indem man den Cylinder so lange langsam umlaufen
                              laͤßt, bis die Federn troken geworden sind. Lezteres erkennt man leicht
                              daraus, daß kein Dampf mehr aus den im Cylinder angebrachten Loͤchern
                              entweicht. Findet man es zum Behufe der Reinigung, des Zurichtens oder der
                              Desinficirung alter oder frischer Federn fuͤr noͤthig Dampfe, Gase
                              oder Fluͤssigkeiten einwirken zu lassen, so koͤnnen diese
                              waͤhrend der Operation durch die hohle Achse des Cylinders eingeleitet
                              werden.
                           Mit Huͤlfe dieser Maschine und dieses Verfahrens koͤnnen nicht nur neue
                              Federn schnell gereinigt, vollkommen getroknet, und von ihrem thierischen Oehle
                              befreit werden, sondern es lassen sich auch alte Bettfedern, die durch langes Liegen
                              auf ihnen zusammengeballt oder in den Krankenbetten inficirt wurden, so vollkommen
                              reinigen und zurichten, daß sie so gut wie neue Federn werden.
                           Der Apparat laͤßt sich mannigfach modificiren; am besten erscheint jedoch eine
                              hohle Trommel oder ein Cylinder, der an einer Welle oder Achse aufgezogen ist, und
                              an welchem sich eine Thuͤre befindet, bei der die Federn eingetragen und
                              wieder herausgenommen werden koͤnnen. Die weitere Einrichtung des Apparates
                              erhellt uͤbrigens am besten aus der in Fig. 38 und 39 gegebenen
                              Abbildung, in welcher man den erwaͤhnten Cylinder auf einem Wagen angebracht
                              sieht, damit er auf den Raͤdern dieses lezteren in einen geschlossenen Ofen
                              hinein und wieder heraus gerollt werden kann.
                           Fig. 38 zeigt
                              den Apparat vom Ende her betrachtet; das Gehaͤuse des Ofens ist
                              natuͤrlich an dem einen Ende als weggenommen gedacht. Fig. 39 ist ein
                              Laͤngendurchschnitt der Trommel oder des Cylinders, woraus erhellt, wie die
                              Arme oder Agitatoren an der Achse und den Laͤngenspindeln angebracht sind.
                              a, a ist das aͤußere Gehaͤuse des
                              Ofens; b die Feuerstelle;
                                 c der Rauchfang; d der Cylinder, der aus
                              Eisenblech oder Kupfer bestehen kann, und mit einem Thuͤrchen versehen seyn
                              muß. In dem Cylinder sind zahlreiche kleine Loͤcher angebracht, damit die
                              Duͤnste und der Staub, die sich aus den Federn entwikeln, herausfallen
                              koͤnnen. Die hohle Achse e, an der der Cylinder
                              aufgezogen ist, laͤuft in Zapfenlagern, welche sich in dem Wagen f, f befinden; das eine Ende dieser Achse ist offen und
                              auf irgend eine Weise durch ein dampfdichtes Gefuͤge mit einer von einem
                              Dampferzeuger herfuͤhrenden Roͤhre verbunden; das andere Ende hingegen
                              ist geschlossen und mit einer Kurbel ausgestaltet, womit der Cylinder umgetrieben
                              wird. In der hohlen Achse e befinden sich viele kleine
                              Oeffnungen oder Loͤcher, damit der Dampf oder die Gase aus ihr in den
                              Cylinder uͤbergehen koͤnnen, auch sind an ihr mehrere Zapfen oder
                              Agitatoren i, i angebracht. Mit solchen Agitatoren sind
                              auch die Spindeln h, h ausgestattet, die in den Enden
                              des Cylinders in Zapfenlagern umlaufen, und bei den Umdrehungen der Trommel
                              unabhaͤngig von dieser in Bewegung gesezt werden, indem in die an ihren Enden
                              befindlichen Zahnraͤder m, m das an dem
                              Seitengestelle des Wagens f angebrachte Zahnrad n eingreift. o, o sind die
                              Schienen, auf denen die Raͤder des Wagens f
                              laufen. p ist eine Thuͤre des Ofens, die, wenn
                              der Cylinder aus dem Ofen herausgeschafft werden soll, in jene Stellung
                              zuruͤkgelegt wird, die in Fig. 38 durch Punkte
                              angedeutet ist. q ist gleichfalls eine Thuͤre,
                              die geoͤffnet werden muß, wenn der Cylinder herausgeschafft werden soll, oder
                              wenn man nach dem Feuer zu sehen hat. r ist die
                              Thuͤre, bei der die unter dem Ofen sich ansammelnde Asche heraus geschafft
                              wird. s ist ein Schild, der den Cylinder vor der
                              unmittelbaren Beruͤhrung und zu intensiven Einwirkung des Feuers
                              schuͤzt, so daß also die in dem Cylinder enthaltenen Federn unmoͤglich
                              dadurch verbrannt werden koͤnnen, daß das Feuer durch die Loͤcher des
                              Cylinders hindurch dringt. Dieser Schild ist ruͤkwaͤrts mittelst,
                              eines Angelgewindes an dem Ruͤken des Gestelles befestigt, vorne hingegen
                              mittelst eines Hakens aufgehaͤngt.
                           Ist eine hinreichende Quantitaͤt Federn in den Cylinder gebracht worden, so
                              wird dessen Thuͤre fest verschlossen, und er selbst auf dem Wagen in den Ofen
                              hinein gerollt. Man schließt dann die Thuͤren p
                              und q und verbindet die Dampf- oder
                              Gasroͤhre mit der hohlen Achse, worauf der Cylinder durch Umdrehen seiner
                              Kurbel alsogleich in Bewegung gesezt werden kann. Die Folge hievon ist, daß die
                              Agitatoren sogleich zu wirken beginnen, und so lange die Operation dauert, die
                              zusammen geballten Federn trennen und herumtreiben. Ist die Reinigung der Federn auf
                              diese Weise vollbracht, so nimmt man die Roͤhre von der Achse ab,
                              oͤffnet die Thuͤre q und zieht den Wagen
                              in die Stellung heraus, welche in Fig. 38 durch Punkte
                              angedeutet ist, worauf man den Schild herablaͤßt, und den Cylinder, nachdem
                              seine Thuͤre geoͤffnet worden ist, umdreht, damit die Federn in einen
                              unterhalb angebrachten Behaͤlter fallen.
                           Der hier abgebildete und beschriebene Ofen ist uͤbrigens nicht
                              unumgaͤnglich nothwendig; sondern man kann den Cylinder, gleich dem
                              gewoͤhnlichen, zum Roͤsten des Kaffees dienenden Apparate, auch eben
                              so gut uͤber einem freien Feuer, mit oder ohne Feuerzug anbringen. Die Achse
                              braucht gleichfalls nicht durchaus hohl zu seyn, indem man die Federn auch vor
                              dem Eintragen derselben in den Cylinder mit der Chlorkalk-Aufloͤsung
                              oder mit den sonstigen, zur Reinigung der Federn bestimmten Fluͤssigkeiten
                              besprengen kann.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
