| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 64, Jahrgang 1837, Nr. LXII., S. 311 | 
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                        LXII.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der vom 28. Maͤrz bis 27. April 1837 in
                              England ertheilten Patente.
                           
                              Dem Joseph Haley,
                                 Mechaniker in Manchester: auf Verbesserungen an den
                                 Maschinen und Apparaten zum Schneiden, Ebnen und Drehen der Metalle und anderer
                                 Substanzen. Dd. 28. Maͤrz 1837.
                              
                           
                              Dem Joseph Whitworth,
                                 Ingenieur in Manchester: auf Verbesserungen an denselben
                                 Maschinen und Apparaten. Dd. 28. Maͤrz 1837.
                              
                           
                              Dem Henry Stephens, Tintenfabrikant in Stamford Street, Grafschaft Surrey: auf
                                 Verbesserungen an den Tintenfaͤssern und Schreibfedern. Dd. 28.
                                    Maͤrz 1837.
                              
                           
                              Dem Michael Berand
                                    Lauras, im Leicester Square in der Grafschaft Middlesex: auf
                                 Verbesserungen in der Dampfschifffahrt. Dd. 4. April 1837.
                              
                           
                              Dem Henry Booth Esq.,
                                 in Liverpool: auf Verbesserungen an den Oefen der
                                 Dampfwagen, Dd. 4.
                                    April 1837.
                              
                           
                              Dem William Wynn,
                                 Uhrmacher in Dean Street, Grafschaft Middlesex: auf einen verbesserten Apparat,
                                 um die Verdunstung geistiger und saurer Fluͤssigkeiten zu verhindern. Dd. 4. April
                                    1837.
                              
                           
                              Dem Joseph Amesbury,
                                 Chirurg in Burton Crescent, Grafschaft Middlesex: auf Apparate fuͤr
                                 Personen, die an Steifheit und Schwaͤche im Ruͤkgrat, den Gliedern
                                 etc. leiden. Dd. 4. April 1837.
                              
                           
                              Dem William Weekes in
                                 King Stanley in der Grafschaft Gloucester: auf Verbesserungen im Appretiren und
                                 Vollenden der Tuͤcher und anderer Fabrikate. Dd. 4. April 1837.
                              
                           
                              Dem Joseph Lincoln
                                    Roberts, Kaufmann in Manchester: auf
                                 Verbesserungen an den Webestuͤhlen. Von einem Auslaͤnder
                                 mitgetheilt. Dd. 11. April 1837.
                              
                           
                              Dem Reuben Bull, in
                                 Adams Street West, Portman Square, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an
                                 den Schornsteinkuppen, wodurch der Rauch leichter entweichen und seine
                                 Ruͤkkehr verhindert werden kann. Dd. 15. April 1837.
                              
                           
                              Dem Horatio Nelson
                                    Aldrich, Kaufmann am Cornhill in der City von London: auf Verbesserungen im Spinnen,
                                 Zwirnen, Dubliren und uͤberhaupt im Vorbereiten der Baumwolle, Seide und
                                 anderer Faserstoffe. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 15. April
                                    1837.
                              
                           
                              Dem Henry Stephens,
                                 in Charlotte Street, und Ebenezer Nash, in Buroß Street, Grafschaft Middlesex:
                                 auf Verbesserungen in der Fabrikation von Farbstoffen und Laken zum Farben,
                                 Mahlen und Schreiben. Dd. 18. April 1837.
                              
                           
                              Dem David Napier,
                                 Ingenieur in York Road, Lambeth, Grafschaft Surrey: auf
                                 Verbesserungen an den Buchdrukerpressen. Dd. 18. April 1837.
                              
                           
                              Dem William Crofts, in New Radford, Grafschaft Nottingham:
                                 auf Verbesserungen in der Fabrikation von gemusterten Bobbinnets. Dd. 18. April
                                    1837.
                              
                           
                              Dem Thomas Hancock,
                                 in Goswell Mews, Grafschaft Middlesex: auf ein verbessertes Verfahren Zeuge
                                 mittelst Kautschuk ganz oder theilweise luft- und wasserdicht zu machen.
                                 Dd. 18. April
                                    1837.
                              
                           
                              Dem Edmond Haworth
                                 jun. in Bolton, Grafschaft Lancaster: auf verbesserte Apparate zum Troknen der
                                 Calicos, Musseline und anderer Zeuge, auf noch weitere fuͤnf Jahre. Dd. 18. April
                                    1837.
                              
                           
                              Dem Charles Farina,
                                 am Clarendon Place, Grafschaft Middlesex: auf ein verbessertes Verfahren Ferment
                                 zu bereiten. Dd. 18. April 1837.
                              
                           
                              Dem Lemuel Wellman
                                    Wright, Ingenieur in Manchester: auf
                                 verbesserte Apparate zum Bleichen und Reinigen der baumwollenen, leinenen und
                                 anderen Zeuge. Dd. 20. April 1837.
                              
                           
                              Dem William Gratrix,
                                 im Springfield Lane, bei Salford, Grafschaft Lancaster: auf Verbesserungen im
                                 Bleichen und Reinigen der leinenen, baumwollenen und anderen Gewebe, so wie im
                                 Wegaͤzen von Farben von denselben. Dd. 22. April 1837.
                              
                           
                              Dem John Gottlieb
                                    Ulrich, in Red Lion Street, Grafschaft Middlesex: auf gewisse
                                 Verbesserungen an Chronometern. Dd. 22. April 1837.
                              
                           
                              Dem Sir George
                                    Cayley, in Brompton bei Malton, Grafschaft York: auf Verbesserungen
                                 an den Apparaten zum Forttreiben der Wagen auf Landstraßen und Eisenbahnen. Dd. 25. April
                                    1837.
                              
                           
                              Dem James Pim
                                 jun., Banquier in Dublin, und
                                 Thomas Fleming
                                    Bergin, Civilingenieur in Westland Row, ebendaselbst: auf ein
                                 verbessertes Versahren die Wagen auf Eisenbahnen fortzutreiben. Dd. 25. April
                                    1837.
                              
                           
                              Dem Miles Berry,
                                 Patentagent im Chancery Lane, Grafschaft Middlesex: auf verbesserte Apparate zur
                                 Fabrikation von Baksteinen und Ziegeln. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt.
                                 Dd. 27. April
                                    1837.
                              
                           
                              Demselben: auf Verbesserungen an den Apparaten zur
                                 Verfertigung von Hufeisen. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 27. April
                                    1837.
                              Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Mai
                                 1837, S. 287)
                              
                           
                        
                           Façade der
                              London-Birmingham-Eisenbahn.
                           Der beruͤhmt gewordene Bau dieser Bahn naht sich so weit seinem Ende, daß man
                              nunmehr den Bau der großen Façade beginnt, mit der sie des ganzen Planes
                              wuͤrdig von dem Euston Square aus in London beginnen soll. Diese
                              Façade, deren Bau von dem Architekten Hrn. Hardwick gefuͤhrt wird, besteht aus einem
                              dorischen Porticus, zu dessen beiden Seiten in demselben Style die Gebaͤude
                              fuͤr die Bureaux etc. aufgefuͤhrt werden sollen. Die ganze Fronte wird
                              eine Laͤnge von 343 Fuß bekommen. Die Saͤulen des Porticus werden bei
                              44 Fuß Hoͤhe 8 Fuß 6 Zoll im Durchmesser bekommen. Die Intercolumniation wird
                              von der Mitte einer zur
                              Mitte der anderen Saͤulen 27 Fuß 6 Zoll; im Lichten aber nur 19 Fuß betragen.
                              Die ganze Weite des Porticus wird 68, seine Hoͤhe uͤber dem Pflaster
                              74 Fuß messen. (Mechanics' Magazine, No. 713.)
                           
                        
                           Ueber die rotirenden Pumpen der HH. Becker und Comp.
                           Unter den vielen rotirenden Pumpen, welche bereits angegeben wurden, ist vielleicht
                              jene, die Hr. Becker in
                              Straßburg verfertigt, und von der man bei der im Jahre 1836 in Muͤlhausen
                              gehaltenen Industrieausstellung mehrere Exemplare sehen konnte, nach der Ansicht der
                              Pruͤfungscommission noch die einfachste und diejenige, welche am meisten
                              Wahrscheinlichkeit der Brauchbarkeit fuͤr sich hat. Sie unterscheidet sich
                              von jener Bramah's dadurch, daß sie statt zweier nur einen einzigen Kolben oder
                              Fluͤgel hat, und daß das Leder als ein auf dem Metalle schwimmender
                              Koͤrper in Anwendung gebracht ist. Besonders uͤberraschend ist an
                              dieser Pumpe die große Ausdehnung, welche die die Fluͤssigkeit aufsaugenden
                              Raͤume allmaͤhlich erlangen koͤnnen, und welche spaͤter
                              wieder bis auf Null herab sinkt. – Außer diesen rotirenden Pumpen hatten
                              dieselben Fabrikanten aber auch noch zwei andere Pumpen ausgestellt, die nach einem
                              verschiedenen und ganz neuen Principe gebaut waren. An diesen drehten sich im
                              Inneren eines geschlossenen Cylinders und um dessen Achse drei, von einander
                              unabhaͤngige Kolben oder Fluͤgel, und zwar auf solche Weise, daß ihre
                              Geschwindigkeit bei jeder Evolution eine Zunahme und hierauf wieder eine Abnahme
                              erlitt. Hieraus erhellt, daß sich die zwischen den beiden Kolben und der inneren
                              Wand des Cylinders befindlichen Raͤume nach einander ausdehnen und wieder
                              verkleinern: eine Bedingung, welche die Basis jeder Art von Pumpe bildet. Wenn man
                              daher bewirkt, daß das Saugrohr mit jener Stelle, an der sich die Raͤume zu
                              erweitern beginnen, das Steigrohr hingegen mit jener Stelle, an der sich die
                              Raͤume wieder verengern, correspondirt, so erhaͤlt man gleichfalls
                              wieder eine rotirende Pumpe. Diese Anordnung der Theile hat etwas sehr Anziehendes;
                              allein in der Praxis duͤrften sich doch noch immer große, bisher noch nicht
                              beseitigte Schwierigkeiten ergeben. (Aus dem Bulletin de la
                                 Société industrielle de Mulhausen, No. 45.)
                           
                        
                           Ersazmittel fuͤr die Schleußen an
                              Canaͤlen.
                           Hr. de Montureaux machte in der Sizung, welche die
                              Akademie der Wissenschaften in Paris am 30. Febr. l. J. hielt, den Vorschlag, die
                              Schleußen durch schiefe Flaͤchen zu ersezen, uͤber welche die Boote
                              auf 2 oder 4raͤderigen Wagen, deren eiserne Raͤder in eisernen Falzen
                              zu laufen haͤtten, gezogen werden sollen. Damit die Boote ohne alle
                              Muͤhe auf den Wagen hinauf und wieder von demselben herab gebracht werden
                              koͤnnten, muͤßten die schiefen Flaͤchen und die Falzen einige
                              Meter weit unter das Wasser des Canales fortgefuͤhrt, und so weit unter
                              demselben versenkt seyn, daß das Boot schwimmend uͤber dem Wagen anlangt.
                              Waͤre das Boot bis zu der Stelle, an der die schiefe Flaͤche unter das
                              Wasser taucht, gediehen, so muͤßte die Zugkraft zu wirken beginnen, wo dann
                              der Wagen unter dem Boote anlangen, und sich also von selbst und ohne alle
                              Muͤhe beladen wuͤrde. Der Wagen muͤßte starke Arme haben, damit
                              das Boot weder auf die Seite fallen, noch aber auch glitschen koͤnnte. Die
                              schiefe Flaͤche, welche an dem unteren Canalniveau zur Auffahrt dient,
                              muͤßte durch eine Curve mit jener in Verbindung gebracht werden, welche zum
                              Wieder-Emporsteigen in das obere Canalniveau bestimmt ist. Leztere schiefe
                              Flaͤche, welche nicht so lang waͤre, als erstere, muͤßte bis
                              auf 5 bis 4 Meter unter das Wasser tauchen, so daß das Boot von selbst flott
                              wuͤrde, um dann seinen Weg uͤber dem untergetauchten Wagen hinweg
                              fortzusezen. Auf dieselbe Weise ließe sich das Boot auch von einem hoͤheren
                              auf ein tieferes Niveau herabschaffen. Die Hauptsache bleibt unter diesen
                              Umstaͤnden nur eine Kraft ausfindig zu machen, welche das beladene Boot mit
                              dem Wagen, auf dem es ruht, zu ziehen im Stande ist. Diese Kraft wird je nach
                              Umstaͤnden bald in dem Dampfe, bald in einem Wasserrade, bald in den
                              Fluͤgeln einer Windmuͤhle, bald in einer Verbindung mehrerer dieser
                              Mittel zu suchen seyn. (Mémorial
                                 encyclopédique, Maͤrz 1837, S. 155.)
                           
                        
                           
                           Vorschriften zur Nachahmung von schwarzem englischem
                              Wedgwood.
                           Das Journal des conaissances usuelles, Januar 1837, S. 35
                              gibt an, daß man nach folgendem Verfahren aus gewoͤhnlicher Fayencemasse
                              Gegenstaͤnde fabriciren kann, die dem schwarzen englischen Wedgwood sehr
                              aͤhnlich sind. Man soll naͤmlich die gebrannten, aber nicht glasirten
                              Gegenstaͤnde aus Fayencemasse in feuerfeste Tiegel oder Formen geben, und sie
                              in diesen ringsum mit einem Pulver ausfuͤllen, welches man sich aus 1/8
                              thierischer Kohle und 7/8 guter Fichtenkohle bereitet. In diesen Tiegeln, welche gut
                              verschlossen werden muͤssen, soll man sie drei Stunden lang stark brennen, wo
                              man sie dann nach dem Erkalten von schoͤner graulich schwarzer Farbe finden
                              wird. – Eine sogenannte schwarze Erde zur Nachahmung des englischen Wedgwood
                              kann man sich ferner bereiten, indem man auf 50 Pfd. gruͤnen Thon, 10 Pfd.
                              gut gemahlenen, mit demselben Thone bereiteten Kitt, 15 Pfd. vollkommen gemahlenen
                              piemontesischen Braunstein und 7 1/2 Pfd. in einem Fayenceofen gebranntes und gut
                              gemahlenes Kupferoxyd nimmt. Alle diese Substanzen muͤssen, nachdem sie gut
                              vermengt worden sind, mit Wasser angeruͤhrt und durch ein Seidensieb
                              getrieben werden, worauf man die geschlaͤmmte Masse, nachdem das Wasser
                              abgegossen worden ist, troknet und abarbeitet. Die aus dieser Masse geformten
                              Gegenstaͤnde muͤssen in gut verschlossenen Kapseln im Fayenceofen
                              gebrannt werden, wobei sie jedoch kein starkes Feuer erfordern. – Eine
                              staͤrkere Feuerung vertragt eine Masse, die man auf dieselbe Weise, aber aus
                              200 Pfd. gruͤnem Thone, 33 Pfd. Braunstein; ebensoviel gebranntem Eisen und
                              ebensoviel gebranntem Kupfer bereitet.
                           
                        
                           Ueber den beim Sprechen in der Luftroͤhre Statt
                              findenden Druk der Luft.
                           Hr. Caguiard-Latour,
                              bekannt durch seine Forschungen im Gebiete der Akustik und namentlich uͤber
                              die menschliche Stimme insbesondere machte in neuerer Zeit einen entscheidenden
                              Versuch uͤber den Druk, den die Luft bei der Erzeugung der Stimme in der
                              Luftroͤhre erleidet. Er hatte bereits fruͤher gefunden, daß die Luft
                              beim Blasen einer Clarinette in den Lungen einen Druk erleidet, welcher dem Gewichte
                              einer Wassersaͤule von 30 Centimetern gleichkommt; waͤhrend ein Druk
                              von 3 bis 4 Atmosphaͤren hinreicht, um durch einen kuͤnstlichen
                              Kehlkopf aus Kautschuk Laute hervorzubringen. Neuerlich benuzte er ein Individuum,
                              an welchem die Luftroͤhre eroͤffnet worden war, und welches seit
                              ungefaͤhr 2 Monaten eine silberne Roͤhre in die Oeffnung eingesezt
                              traͤgt, zu seinen Versuchen. Er brachte naͤmlich zu diesem Zweke einen
                              Manometer an der Muͤndung dieser Roͤhre an, und fand hiedurch, daß in
                              dem Momente, in welchem die Stimme erzeugt wird, die in der Luftroͤhre
                              enthaltene Luft einen Druk erleidet, welcher einer Wassersaͤule von 16
                              Centimetern das Gleichgewicht haͤlt: d.h. daß der Druk beim Sprechen halb so
                              groß ist, wie beim Blasen einer Clarinette. (Echo du monde
                                 savant, No. 207)
                           
                        
                           Ueber eine
                              Haut-Relief-Walzendrukmaschine.
                           Bei der Notwendigkeit, in der Fabrication fast aller Drukwaaren die moͤglichst
                              billige Herstellung zu erzielen, ist von vielen Fabrikanten der Mangel einer
                              zwekmaͤßigen Maschine fuͤr Tuͤcheldruk laͤngst
                              gefuͤhlt worden. Unserem Bestreben, diesem Mangel abzuhelfen, ist es endlich
                              gelungen, die oben genannte Maschine zu erfinden, welche alle fruͤheren
                              Erfindungen in dieser Art weit uͤbertrifft, indem sie sich durch ihre
                              Wohlfeilheit und Dauer, Einfachheit in der Behandlung auszeichnet und eine sehr
                              große Ersparung am Druklohn gibt. Sie bedarf ferner keiner bedeutenden
                              Betriebskraft; ein Mann ist hinreichend, sie vermittelst eines gewoͤhnlichen
                              Schwungrades in Gang zu sezen. Durch Wasser oder Dampf bewegt, wobei man die
                              Geschwindigkeit vermehren kann, leistet sie mehr als alle anderen
                              Rouleaudrukmaschinen; wir haben bei gewoͤhnlichem Gang in Hl) Arbeitsstunden
                              6000 Tuͤchel taͤglich gedrukt; im Nothfall und bei den
                              noͤthigen Vorbereitungen kann man nach der gewonnenen Ueberzeugung 15 bis
                              20,000 Tuͤchel in einem Tage damit druken.
                           
                           Die im Anfange Statt gefundenen Schwierigkeiten in Anfertigung der Muster haben wir
                              so vollkommen besiegt, daß solche jezt schnell und sicher geschieht und unsere
                              jezigen Muster, im Verhaͤltniß der in der Zeichnung liegenden
                              Schwierigkeiten,
                           
                              
                                 fuͤr
                                 Cottone
                                 in
                                   8
                                 –
                                 12
                                 Tagen
                                 zum
                                 Kostenpreis
                                 von
                                 
                                    circa
                                    
                                   4 bis 12 fl.
                                 CM.
                                 
                              
                                 –
                                 5/4 Tuͤchel
                                 –
                                 10
                                 –
                                 18
                                    –
                                  –
                                       –
                                 –
                                 
                                      –
                                    
                                 15 bis 22 fl.
                                 –
                                 
                              
                                 –
                                 6/4 detto
                                 –
                                 12
                                 –
                                 20
                                    –
                                  –
                                       –
                                 –
                                 
                                      –
                                    
                                 24 bis 30 fl.
                                 –
                                 
                              
                           herzustellen sind.
                           Die Drukwalzen selbst sind viel billiger als die kupfernen Rouleaux; es kostet uns
                              eine Drukwalze – ohne Muster – 
                           
                              
                                 fuͤr
                                 Cottone
                                 
                                    circa
                                    
                                   4
                                 Wiener
                                 Zoll
                                 im
                                 Durchmesser
                                 
                                    circa
                                    
                                 13 fl.
                                 Conv. Muͤnze.
                                 
                              
                                 –
                                 5/4 Tuͤchel
                                   –
                                 29
                                     –
                                  –
                                 in
                                 der Laͤnge
                                   –
                                 18 fl.
                                         –
                                 
                              
                                 –
                                 6/5 detto
                                   –
                                 35
                                     –
                                  –
                                 –
                                        –
                                   –
                                 22 fl.
                                         –
                                 
                              
                           und diese Walzen sind nicht nur fuͤr viele Muster zu
                              gebrauchen, sondern bleiben auch immer, bis auf einen kleinen Abgang in der
                              endlichen Umarbeitung in ihrem Werthe.
                           Die seit 9 Monaten bei uns im Gange befindliche Maschine arbeitet zu unserer
                              vollkommenen Zufriedenheit und so billig, daß uns der Druklohn fuͤr 1 Duzend
                              Tuͤchel, fuͤr welches wir fruͤher bei Handdruk 12 kr. CM.
                              zahlten, jezt durch die Maschine nur circa 1 kr. CM.
                              kostet.
                           Wir wuͤnschen diese Erfindung gemeinnuͤzig zu machen; und bei der
                              leicht zu erkennenden Nuͤzlichkeit derselben glauben wir, vielen Fabrikanten
                              in Folgendem willkommene Vorschlage zu machen:
                           Denjenigen Fabriken, welche darauf eingehen wollen, liefern wir eine
                              vollstaͤndige Maschine gegen eine Verguͤtung von Gulden Eintausend
                              Conv. Muͤnze, wenn sich wenigstens 20 auslaͤndische Fabriken zur
                              Annahme der Maschine erklaͤrt haben.
                           Die Auslieferung der Maschine geschieht nach der Reihe, in welcher die bestimmten
                              Erklaͤrungen zur Theilnahme eingehen.
                           Bei der Theilnahmserklaͤrung ist die erste Haͤlste der Kaufsumme mit
                              fl. 500 – zu entrichten; die andere Haͤlfte von fl. 500 – bei
                              Auslieferung der Maschine. –
                           Verpakungs- und Transportspesen tragen die Herrn Empfaͤnger.
                           Ueber die Behandlung der Maschine, Anfertigung der Drukwalzen u.s.w. geben wir die
                              ausfuͤhrlichsten Erlaͤuterungen schriftlich, stellen es aber auch
                              jedem Theilnehmer frei, einen in Holz- und Metallarbeiten geuͤbten
                              Formstecher auf seine Kosten zu uns zu senden, dem wir die noͤthigen
                              Anleitungen geben werden; alle Manipulationen sind sehr einfach und leicht
                              aufzufassen.
                           Drukwalzen ohne und mit Muster koͤnnen wir bei unserer Einrichtung schnell und
                              zu maͤßigen Preisen anfertigen; wir sind bereit, die theilnehmenden Fabriken
                              damit zu versorgen.
                           Koͤchlin und Singer in Jungbunzlau in Boͤhmen.
                           
                        
                           Ueber einen von Hrn. Anton Schmid in Wien erfundenen
                              Abdampfungsapparat fuͤr Zukerraffinerien, bei welchem die Dampfmaschine
                              beseitigt und durch einen einfachen Regulator ersezt ist.
                           Dieser in Oesterreich patentirte Abdampfungsapparat mit luftverduͤnntem Raume,
                              welcher zuerst bei Hrn. Raffelsberger in Wien aufgestellt wurde, gewaͤhrt gegen jene
                              Apparate, wo die Luftleere mittelst einer Dampfmaschine erzeugt wird, folgende
                              Vortheile:
                           1) Kommt die Anschaffung eines solchen Apparates uͤber 2/3 wohlfeiler als bei
                              einem mit Dampfmaschine.
                           2) Kann die Temperatur nach Beschaffenheit des Zukers, von 65 bis 80° gegeben
                              und mittelst eines Regulators auch beibehalten werden, was bei einer Dampfmaschine
                              der Fall nicht ist; und es wird nicht mehr Wasser benoͤthigt, als was sonst
                              die Dampfmaschine zur Condensation der Pumpe braucht.
                           3) Werden die Zuker nach dieser Kochungsmethode viel weißer, als nach jeder anderen
                              Methode; besonderes auffallend bewaͤhrt sich dieß bei ordinaͤrer Waare; die Brode werden
                              nicht nur sehr weiß, sondern nehmen auch viel an Gewicht zu.
                           4) Hat man es in der Gewalt die Brode fein oder grob krystallisirt zu machen.
                           5) Auf 2 Pfannen à 20 Brode Inhalt koͤnnen leicht 400, auch 500 Brode
                              des Tags erzeugt werden.
                           6) Wird, da die Dampfmaschine wegfaͤllt, bedeutend an Holz und
                              Unterhaltungskosten erspart.
                           Die vortheilhaften Resultate dieses Apparates, der seitdem noch in mehreren
                              bedeutenden Raffinerien in den oͤsterreichischen Staaten und auch in Berlin
                              angeschafft wurde, und nun schon mehrere Jahre ununterbrochen mit ungetheiltem
                              Beifall arbeitet, werden zwei der groͤßten Raffinerien, naͤmlich die
                              Pommerische Provincial-Zukersiederei in Stettin,
                                 und die Privil. Zukerraffinerie in Breslau auf Verlangen
                              bestaͤtigen.
                           Sehr beachtenswerth ist auch der von Hrn. Anton Schmid vor einigen Monaten vollendete, und im großen Maaßstabe
                              bei dem Grafen v. Larisch in Karwin bei Teschen im
                              oͤsterr. Schlesien (auf welchen man sich bezieht) mit bestem Erfolg versuchte
                              vorzugsweise fuͤr Runkelruͤbenzuker
                                 berechnete Abdampfungsapparat, welcher sehr wohlfeil zu stehen kommt und
                              womit die Operation in viel kuͤrzerer Zeit als gewoͤhnlich beendigt
                              werden kann, waͤhrend uͤberdieß der Syrup Heller und die
                              Krystallisation erleichtert wird. Derselbe eignet sich auch zum Abdampfen von
                              Salzaufloͤsungen aller Art.
                           
                        
                           Nachrichten von einigen neueren Verbesserungen im
                              Runkelruͤbenbaue und in der Fabrication von Zuker aus denselben.
                           Hr. Payen erstattete einer
                              Sizung, welche die Société centrale
                                 d'agriculture in Paris am 1. Februar l. J. hielt, einen Bericht
                              uͤber die neueren,
                           die Zukererzeugung in ihrem ganzen Umfange betreffenden Vorschlaͤge, welcher
                              im Wesentlichen Folgendes enthielt.
                           I. Hr. Lahérard
                              empfiehlt beim Bau der Runkelruͤben die Anwendung einer 6 Fuß breiten Walze,
                              an der in Entfernungen von 18 Zoll von den beiden Enden zwei Reihen von
                              Erhoͤhungen angebracht sind. Dieses Instrument erzeugt, wenn es uͤber
                              einen gut geeggten Aker gezogen wird, in Entfernungen von 14 Zoll von einander
                              kleine Gruͤbchen, deren Parallellinien durch einen Zwischenraum von 3 Fuß von
                              einander geschieden sind. In diese Graͤbchen sollen die Ruͤbensamen,
                              welche vorher zum Keimen gebracht worden seyn sollen, von Weibern gelegt und mit
                              Erde bedekt werden. Die Bestellung einer Hectare Landes nach diesem System soll nur
                              auf 6 Fr. zu stehen kommen.
                           II. Hr. Magendie hat eine
                              aͤhnliche, aber wohlfeilere Walze angegeben, uͤber die Hr. Vilmorin bemerkt, daß ihm
                              fuͤr die Linien, in denen die Samen gelegt werden sollen, eine Entfernung von
                              18 bis zu 22 Zoll als die passendste erscheint.
                           III. Als eine der besten neueren Methoden in den langen, zur Aufbewahrung der
                              Ruͤben dienenden Silos eine Ventilation zu erzeugen, die die Temperatur zu
                              erniedrigen im Stande ist, wird angegeben, daß man nach der ganzen Laͤnge des
                              Silo eine Furche von der Breite und der Tiefe eines Spatens graben soll. Ueber diese
                              Furche soll man, damit sie nicht verlegt werden kann, zuerst der Quere nach einige
                              Ruͤben legen, bevor man die uͤbrigen Ruͤben darauf schichtet.
                              Die aͤußere kuͤhle Luft, welche auf diese Weise frei unter die mit
                              Ruͤben gefuͤllten Silos gelangt, soll die durch die Waͤrme
                              ausgedehnten Gase ersezen. Wuͤrde ein zu bedeutender Frost eintreten, so
                              brauchte man, um dessen nachtheilige Ginwirkung auf die Ruͤben zu
                              verhuͤten, nur die beiden Enden der Furche zu verstopfen.
                           IV. Hr. Bouchet
                                 Saint-Arnoult hat einen neuen Apparat, Saturateur genannt,
                              erfunden, welcher, indem die Runkelruͤben mechanisch in rechtwinkelige
                              parallelopipedische Stuͤke zerschnitten der Einwirkung des Dampfes ausgesezt
                              werden, deren Zellen sehr gut zerreißt, und die Ausziehung des zukerhaltigen Saftes
                              sowohl in der Kaͤlte, als bei einer auf 100° gesteigerten
                              Waͤrme sehr erleichtert. Die mit diesem Apparate erzielten Saͤfte
                              sollen klar und sehr schwach gefaͤrbt seyn.
                           
                           V. Einige Fabrikanten und darunter namentlich Hr. Hamoir, bewerkstelligen die Filtration von Unten
                              nach Oben, wodurch die Verlegung der Knochenkohle durch den Schaum, der sich zu
                              Boden sezt, verhindert wird. Diese sinnreiche Vorrichtung beseitigt auch die meisten
                              der in den Fabriken bestehenden Niveau-Unterschiede.
                           VI. Der von den HH. Roth und
                              Baydet erfundene Apparat
                              zum Eindiken und Versieden der Syrupe (Polyt. Journ. Bd. LVII. S. 78 und Bd. LX. S. 365) arbeitet dermalen sehr
                              regelmaͤßig und liefert so guͤnstige Resultate, daß viele Fabrikanten
                              ihre bisherigen Apparate gegen denselben vertauschten. Er erfordert dermalen bei
                              weitem weniger Condensationswasser als fruͤher; auch machte man ihn durch
                              Hinzufuͤgung eines neuen Kessels doppeltwirkend.
                           VII. Man probirt dermalen einen neuen, von Hrn. Sorel erfundenen Abdampfapparat, in welchem der
                              im Marienbade erwaͤrmte Syrup durch den Druk des Dampfes emporgehoben, und
                              bann dadurch, daß man ihn an einer von Innen geheizten Saͤule herabfließen
                              laͤßt, beinahe auf die Haͤlfte seines Volumens eingedikt wird.
                           VIII. Die HH. Ingenieurs Thomas
                              und Laurent haben an der
                              allgemeinen Einrichtung mehrerer Apparate eine wichtige Verbesserung angebracht. Die
                              gaͤnzliche Ausschließung der Luft und anderer Gase, welche die Uebertragung
                              der Waͤrme beeintraͤchtigen, und wohl verstandene Verhaͤltnisse
                              zwischen den Durchschnitten des Dampfcanales in den Roͤhren und
                              Haͤhnen haben zu unerwarteten Resultaten gefuͤhrt. Es gelang ihnen
                              unter Anwendung der Hallette'schen Kessel zur
                              Klaͤrung und der von Moulfarine verbesserten
                              Kessel von Taylor-Martineau zum Eindampfen und
                              Versieden, 9 1/2 Hectoliter in 16 Minuten zu klaͤren, in 6 Minuten die erste
                              Verdunstung vorzunehmen, und in 6 bis 10 Minuten je nach der Qualitaͤt der
                              Gyrupe das Kochen zu vollbringen. Die ganze Operation ward demnach in den Kesseln
                              unter einem Druke von 4 Atmosphaͤren in 30 Minuten beendigt. Jeder
                              Quadratmeter Heizoberflaͤche verduͤnstet hiebei 180 Kilogr.,
                              waͤhrend das gewoͤhnliche Maximum nur 75 bis 80 Kilogr.
                              betraͤgt.
                           IX. Einer der neuesten, von den HH. Bouchet und Péan erfundenen Abdampfapparate scheint sowohl in großen, als
                              in kleinen Fabriken bedeutende Vortheile zu versprechen, indem er die
                              Vorzuͤge der Continuitaͤt mit der groͤßten bisher bekannten
                              Geschwindigkeit verbindet. Die Abduͤnstung des geklaͤrten Saftes wird
                              mit diesem Apparate in 3 Minuten bewerkstelligt. Der Kessel besteht aus einer
                              schraͤgen Flaͤcht mit Cannelirungen, die sowohl nach der Quere, als
                              nach der Laͤnge laufen; er wird durch circulirenden Dampf von 4
                              Atmosphaͤren Spannung geheizt; uͤber ihn laͤuft der
                              geklaͤrte Saft ab, wobei dieser bestaͤndig unter freiem Zutritte der
                              Luft eingedikt wird. Drei Kessel dieser Art mit dazwischen gestellten Filtern
                              reichen fuͤr jede Fabrik hin. Die Heizung kann sehr gut auch mit freiem Feuer
                              geschehen, wie sie z.B. Hr. Monier in Blois mit Vortheil betreibt.
                           X. Gemaͤß einer neuen, bereits in mehreren Fabriken angenommenen
                              Wiederbelebungsmethode der thierischen Kohle von der Erfindung des Hrn. Fremy ist die Anwendung der
                              Metallplatten nicht laͤnger mehr von noͤthen. Die Erfindung besteht in
                              einem Reverberirofen, welcher nach Belieben offen oder geschlossen seyn, und sowohl
                              zur Fabrikation neuer thierischer Kohle als auch zur Wiederbelebung alter gebraucht
                              werden kann. Hr. Duchemin,
                              Dirigent der Fabrik des Hrn. 2 arge bei Paris, erzeugt in 24 Stunden mit einem
                              Aufwand von nicht mehr als 4 1/2 Hectoliter Steinkohlen 45 Hectoliter wiederbelebte
                              Kohle. (Aus dem Mémorial encyclopédique,
                              Maͤrz 1837, S. 160.)
                           
                        
                           Ertrag der Kastanien an Zuker.
                           Die Fabrikation von Zuker aus Kastanien, schreibt das Echo du
                                 monde savant, scheint fuͤr die suͤdlicheren Laͤnder
                              von eben so großer Wichtigkeit werden zu wollen, wie die
                              Runkelruͤbenzuker-Fabrication fuͤr die mehr noͤrdlich
                              gelegenen. Man hat naͤmlich bereits 14 Proc. Zuker aus den Kastanien
                              erbeutet) mithin einen Ertrag an Zuker erzielt, der jenen der Runkelruͤben
                              merklich uͤbersteigt.
                           
                        
                           
                           Zukerfabrication in Rußland.
                           Nach den neuesten Berichten aus Rußland, schreibt das Journal
                                 du Commerce, macht die Zukerfabrication aus Runkelruͤben in den
                              suͤdlichen Provinzen dieses Staates so bedeutende Fortschritte, daß man in
                              wenigen Jahren einen Theil der tuͤrkischen Maͤrkte mit diesem
                              Fabrikate versehen zu koͤnnen hofft. Diese Fortschritte zeigen deutlich,
                              welchen Aufschwung die Zukerfabrication uͤberall nehmen kann, wo die
                              Colonialzuker mit etwas betraͤchtlichen Zoͤllen belegt sind) sie
                              liefern aber auch einen Beweis fuͤr den großen Irrthum, in den man verfiel,
                              wenn man glaubte, daß die franzoͤsischen Zukerfabriken auf
                              auslaͤndische Maͤrkte als Absazwege rechnen duͤrften.
                           
                        
                           Zukerfabrication in Frankreich.
                           Aus den Nachforschungen, welche aus Auftrag des Ministeriums der Finanzen gemacht
                              wurden, ergab sich, daß man in Frankreich im Jahre 1835 aus 668,986,762 Kilogr.
                              Runkelruͤben fuͤr 30,349,540 Fr., und im Jahre 1836 aus 1012,770,589
                              Kilogr. Runkelruͤben fuͤr 58,968,805 Fr. Rohzuker gewann. Die Zahl der
                              Gemeinden, in denen Zuker fabricirt wird, belief sich auf 431; die Zahl der
                              arbeitenden Fabriken auf 543, jene der im Baue begriffenen auf 39. (Echo du monde savant, No. 224.)
                           
                        
                           Ueber die Fabrication von Zeugen aus gesponnenem Glase.
                           Die Anwendung von fein gesponnenem Glase zur Erzeugung verschiedener Stoffe, welche
                              kuͤrzlich in Venedig von Hrn. Olivi in Anregung gebracht und den eingelaufenen Berichten
                              gemaͤß auch ruͤhmlich ausgefuͤhrt wurde, wird in Frankreich mit
                              nicht minder guͤnstigem Erfolge auch von Hrn. Dubus-Bonnel in Lille versucht. Derselbe
                              hat naͤmlich der in dieser Stadt bestehenden Gesellschaft des Enfans du Nord bei ihrer lezten Generalversammlung
                              verschiedene aus Glas verfertigte Zeuge vorgelegt, welche in Hinsicht auf
                              Farbenpracht und Glanz Alles uͤbertreffen sollen, was man bisher in
                              Seidenstoffen und Golds und Silberbrocat bewunderte. Diese Stoffe zu Tapeten
                              verwendet wuͤrden, wie Hr. Theodor
                                 Violet meint, in Wirklichkeit Wohnungen geben, wie man sie in Tausend
                              und eine Nacht getraͤumt findet. (Echo du monde
                                 savant, No. 308.)
                           
                        
                           Bereitung thierischer Kohle aus ausgesottenen Knochen.
                           Hr. Payen hat gefunden, wie man
                              aus jenen thierischen Knochen, die bei der Bereitung des Knochenleimes und der
                              Knochensuppen des groͤßten Theiles ihrer animalischen Bestandtheile beraubt
                              wurden, und die daher fuͤr sich allein keine so gute Kohle geben
                              koͤnnten, als die in den gewoͤhnlichen Kuͤchen etc. gesammelten
                              Knochen, dennoch eine Kohle bereiten kann, die sich ganz vortrefflich als
                              Entfaͤrbungsmittel fuͤr Raffinerien, und als Farbe fuͤr
                              Anstriche, Wichsen etc. eignet. Sein Verfahren ist folgendes. Man vermengt 80
                              Kilogramme Knochen, aus denen Knochenleim oder Knochensuppe bereitet worden, mit 10
                              Kilogr. des bei der Steinkohlendestillation gewonnenen Theeres) laͤßt sie
                              einen oder mehrere Tage auf einem Haufen liegen, und gibt sie dann in geschlossene
                              oder erwaͤrmte Gefaͤße, damit eine Zersezung der Substanzen von
                              Statten gehe. Es dringt hiebei eine große Menge des in dem Theere enthaltenen
                              Kohlenstoffes in die Poren der Knochen, und man erhaͤlt eine Kohle, die
                              nichts zu wuͤnschen uͤbrig laͤßt. Mehrere andere Arten von
                              Theer, fluͤchtige und fette Oehle, verschiedene fettige und harzige
                              Substanzen und uͤberhaupt alle thierischen und vegetabilischen Stoffe, in
                              denen der Kohlenstoff in sehr vertheiltem Zustande enthalten ist, eignen sich
                              gleichfalls hierzu. (Journal des connaissances usuelles,
                              Jul. 1836.)
                           
                        
                           Besteuerung des Erfindungsgeistes in England.
                           Die vom 25. Jun. 1835 bis 25. Jun. 1836 in England erhobenen Patente trugen dem
                              Staate die Summe von 21,000 Pfd. Sterl. (252,000 fl.) ein. Diese Summe mußte in
                              baarem Gelde bezahlt werden, bevor noch einer der Patenttraͤger einen Heller aus seiner
                              Erfindung gewonnen hatte; und da die Erfinder großen Theils arme Leute sind, so
                              waren sie meistens gezwungen sich in Schulden zu steken, oder ihre Erfindungen zu
                              ihrem Nachtheile zu verkaufen. Auf solche Weise ermuntert man in England
                              Fortschritte in einem Fache, Welchem das Land seine Groͤße verdankt! (Magazine of Popular Science, No. VI)
                           
                        
                           Frankreichs Handel mit seinen Colonien.
                           Die Zusammenstellung des Handels, den Frankreich im Jahre 1835 mit seinen Colonien
                              fuͤhrte, ergab fuͤr die Gesammteinfuhr den Werth von 760,726,969 Fr.,
                              waͤhrend im Jahre 1834 diese Summe nur 720,104,556 Fr. betrug. Die Ausfuhr,
                              welche sich im Jahre 1834 fuͤr Maaren aller Art auf 714,705,038 Fr. und
                              fuͤr franzoͤsische Waaren auf 509,992,577 Fr. belief, war im Jahre
                              1835 fuͤr erstere auf 834,422,218 Fr., und fuͤr leztere auf
                              577,415,633 Fr. gestiegen.
                           
                        
                           Englands Opiumhandel nach China.
                           Nach den Angaben des Hrn. Davis, Oberaufseher in Canton, wird in China fuͤr eine
                              groͤßere Summe Opium eingefuͤhrt, als die fuͤr den
                              ausgefuͤhrten Thee bezahlte Summe betraͤgt. Im Jahre 1833 delief sich
                              naͤmlich der Werth der Gesammteinfuhr in China auf 23,476,244 Dollars, wovon
                              11,618,167 auf Opium kamen; waͤhrend die Gesammtausfuhr einen Werth von
                              20,443,270 Dollars betrug, worunter fuͤr 9,133,749 Thee. All dieß Opium wird
                              eingeschmuggelt; die Differenz im Werthe des dafuͤr ausgefuͤhrten
                              Thee's wird mit Silber ausgeglichen.
                           
                        
                           Mittel gegen die Engerlinge.
                           Hr. Jaume Saint-Hilaire
                              hat eine chemische (Komposition erfunden, welche der Vegetation guͤnstig,
                              saͤmmtlichen Insecten hingegen und namentlich den Engerlingen (vers blancs), die so großen Schaden anrichten,
                              verderblich ist. Da die Zusammensezung dieses Mittels, dessen Wirksamkeit bereits
                              durch zahlreiche Versuche hergestellt seyn soll, noch geheim gehalten wird, so
                              koͤnnen wir einstweilen nur uͤber dessen Anwendungsweise berichten. Es
                              wird naͤmlich gleich dem Duͤngpulver ausgestreut und unmittelbar
                              darauf mit dem Spaten unter die Erde gebracht, indem es viele Salze enthaͤlt,
                              die sich zum Nachtheile der Wirksamkeit verfluͤchtigen wuͤrden. Das
                              Umgraben muß nach der Lange der Wurzeln der Gewaͤchse, welche man cultiviren
                              will, mehr oder minder tief vorgenommen werden. Wenn es sich um Vertilgung der
                              Engerlinge in Baumschulen oder Garten handelt, so soll man zwischen den
                              Baͤumen oder den Gewachsen eine Furche von einigen Hell Tiefe ziehen, in
                              diese die Composition streuen und sie hierauf zuwerfen. Auf Wiesen, die man nicht
                              umbrechen will, soll man so nahe als moͤglich an einander Furchen ziehen, und
                              diese, nachdem man das Wurmmittel hinein gebracht, wieder mit Rasenstuͤken
                              bedeken. Die Composition besizt einen sehr starken Geruch, der sich selbst nachdem
                              sie unter die Erde gebracht worden, noch sehr lange erhaͤlt, ohne deßhalb
                              jenen, die mit ihr zu thun haben, nachtheilig zu werden. Man kann auf eine halbe
                              Hectare Landes 10, ja selbst bis 15 Hectoliter davon anwenden. Der Preis eines
                              Hectoliters ist auf 4 Franken fixirt, und um diesen kann man sich das Mittel bei dem
                              Erfinder auf dem Mont Souris in der Banlieue von Paris verschaffen. (Mémorial encyclopédique, Februar
                              1837.)
                           Hr. Letellier von
                              Saint-Leu-Taverny zeigte der Akademie der Wissenschaften in Paris bei
                              Gelegenheit der neuerlichen Besprechung obigen Geheimmittels gegen die Engerlinge
                              an, daß er sich seit dem Jahre 1835 mit diesem Gegenstande beschaͤftige, und
                              gefunden habe, daß die meisten der Gifte, welche auf den menschlichen Organismus
                              einen hoͤchst verderblichen Einfluß aͤußern, auf diese Larven beinahe
                              keine Wirkung haben; daß aber die alkalischen eisenblausauren Salze dieselben auf
                              das Schnellste, Sicherste und Wohlfeilste zerstoͤren, und zwar ohne daß
                              fuͤr die Vegetation irgend ein Nachtheil daraus erwaͤchst. Er wendet
                              mit bestem Erfolge ein unreines derlei Salz an, welches ex durch Gluͤhen
                              thierischer Koͤrper mit Potasche oder Kalk erzielt. (Echo du monde savant, No. 210.)
                           
                        
                           
                           Ueber den Klebergehalt verschiedener Weizensorten.
                           Hr. Payen wurde von der Société d'agriculture de la Marne
                              uͤber die Qualitaͤt von viererlei Weizensorten befragt, die auf
                              gleiche Weise auf gleichem Boden cultivirt worden. Er fand bei der Untersuchung
                              dieser Weizen, die aus polnischem Weizen, aus Landweizen (blé de pays), aus Sommerweizen (blé
                                 de mars) und aus Dreifaltigkeitsweizen (blé
                                 de Trinité ou de 90 jours) bestanden, daß der Klebergehalt von 0,022
                              bis zu 0,09 wechselte. Am meisten Kleber und die groͤßte Menge von den beiden
                              anderen stikstoffhaltigen Bestandtheilen fand sich in den der Samenhuͤlle
                              zunaͤchst liegenden Theilen; gegen die Mitte der Koͤrner zu nahm der
                              Stikstoffgehalt bedeutend ab. Hr. Payen untersuchte, um zu erfahren, ob zwischen den haͤrtesten
                              und den weichsten Weizensorten in Hinsicht auf den Klebergehalt noch groͤßere
                              Unterschiede bestuͤnden, Weizen von Taganrog, von Odessa und aus Polen
                              einerseits, und andererseits den weißesten von den Pariser Muͤllern
                              verwendeten Weizen. Er fand in den ersteren 0,029 bis 0,031, in lezterem hingegen
                              nur 0,019 bis 0,020 Stikstoff. (Echo du monde savant,
                                 No. 206.)
                           
                        
                           Literatur.
                           Praktisches Handbuch des Baumwollenmanufacturwesens etc. nach
                              der Cotton-Manufacture von Dr. A. Ure. Deutsch bearbeitet von Dr. Carl Hartmann. Weimar
                              1837, bei Voigt.
                           Auch unter dem Titel:
                           Neuer Schauplaz der Kuͤnste etc. 93ster Bd. Ure's Handbuch etc.
                           Der Verf. des vorliegenden Buches verbindet mit dem Worte Bearbeitung einen eigenen
                              Begriff: da er die von Ure's Werk dadurch zu liefern
                              vorgibt, daß er den einen Theil (den statistischen) total weglaͤßt, statt
                              eines anderen (den historischen) eine ganz fremde Darstellung aufnimmt, und den
                              uͤbrigen endlich kurzweg und ungesichtet uͤbersezt. Der Verf. hat sich
                              indessen die Arbeit noch leichter gemacht. Er hat von dem ersten Bande des
                              englischen Werkes gar keine Notiz genommen, sondern dafuͤr bloß die
                              Geschichte dieses Industriezweiges, wie sie der deutsche Bearbeiter von Baines lieferte, Wort fuͤr Wort eingeruͤkt,
                              und so den Druker mit einem Plagiat die 10 ersten Bogen ausfuͤllen lassen,
                              eine Entstellung des Textes, die um so mehr der Aufschrift des Buches widerspricht,
                              da die geschichtliche Darstellung, die Ure gibt, gar sehr
                              von der von Baines abweicht, und mitunter bemerkenswerthe
                              Berichtigungen und neue Thatsachen enthaͤlt; der Verf. erlaubte sich indessen
                              nicht einen Zusaz, da er einmal gesonnen schien diesen Band rein ohne Arbeit zu
                              bearbeiten. Ungleich mehr Muͤhe kostete den Verf. der zweite Band, der
                              groͤßten Theils Technisches enthaͤlt. Diesen hat er denn
                              woͤrtlich uͤbersezt, ob aber mit viel geistiger Anstrengung bezweifeln
                              wir, denn in diesem Fall wuͤrden wohl die Beschreibungen der Vorrichtungen,
                              die im Original so klar sind, in der Regel wenigstens verstaͤndlich geworden
                              seyn, und doch die gebraͤuchlicheren technischen Ausdruͤke richtig
                              verdeutscht seyn. – In der Vorrede sagt der Verf. er habe, um die Bogenzahl
                              zu vermindern, den geschichtlichen Theil sehr abgekuͤrzt, und
                              „dabei das treffliche Wert von Baines
                                 vielfaͤltig benuzt“ (!) er habe, weil er vielleicht nicht alle
                              Mal den richtigen Ausdruk angewendet, dann immer den englischen beigefuͤgt,
                              und bitte um nachsichtsvolle Beurtheilung, da er sich zu einer nicht leichten Arbeit
                              erboten! Wir uͤberlassen dem Leser, ob solche Gruͤnde die Abfassung
                              rechtfertigen. Nach unserem Dafuͤrhalten ist die eine Haͤlfte des
                              Buches ein Nachdruk oder Plagiat, und die andere eine ungenießbare Uebersezung, und
                              das Ganze ein neuer Beweis, welche Waare die Buͤcherfabrikanten dem Publicum
                              unter vielversprechenden Namen oft auftischen. – Das Papier ist das
                              gewoͤhnliche graue – des Schauplazes – die Lithographieen,
                              koͤnnen den etwa befriedigen, der das Original nicht gesehen hat, Das
                              Ausgezeichnetste ist der Preis – 9 fl.! –
                           
                              
                                 β.