| Titel: | Verbesserungen an dem Jacquard-Stuhle und an den Maschinen zur Fabrication von Shawls und gemusterten Zeugen, worauf sich James Morison, Fabrikant von Paisley in Nordengland, am 8. März 1836 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 65, Jahrgang 1837, Nr. V., S. 14 | 
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                        V.
                        Verbesserungen an dem Jacquard-Stuhle und an den Maschinen zur Fabrication von Shawls und
                           gemusterten Zeugen, worauf sich James Morison, Fabrikant von Paisley in Nordengland, am
                           8. Maͤrz 1836 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. April
                              1837, S. 253.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        Morison's verbesserte Jacquard-Stuhl.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindungen und Verbesserungen betreffen den Jacquard'schen Webstuhl, die sogenannte zehnbuͤchsige Lade (ten-box-lay) und die Einlaß- und
                              Ausschlag-Apparate (reading and stamping or cutting
                                 machines), deren man sich bei der Verfertigung von Shawls und anderen
                              gemusterten Zeugen bedient. Ich finde es nicht fuͤr noͤthig bei der
                              Beschreibung meiner Verbesserungen auf alle einzelnen Theile der eben genannten
                              mechanischen Vorrichtungen einzugehen, da ich annehmen muß, daß dieselben in ihrem
                              bisherigen Zustande ohnedieß jedem Sachverstaͤndigen bekannt sind.
                           Fig. 1 gibt
                              eine seitliche Ansicht eines Theiles des Musterapparates eines Jacquard-Stuhles und seines Geschirres; sie zeigt ferner einen
                              Durchschnitt der sogenannten Luͤpfstange, die man wohl auch den Griff nennt,
                              und der Luͤpfblaͤtter, auch Messer (lifting
                                 blades) genannt, woraus meine verbesserte Anordnung der senkrechten
                              Draͤhte und die Art und Weise die Luͤpfblaͤtter in Bewegung zu
                              sezen, hervorgehen wird. A, A, A ist das Gestell; B die Luͤpfstange mit einem Durchschnitte der
                              abwechselnd verschiedenen Luͤpfblaͤtter a, a,
                                 a und b, b, b. Die Luͤpfdraͤhte,
                              von denen aus Schnuͤre an das Geschirr herablaufen, sind mit c, c, c bezeichnet. 1 sind die Bleie, 2 die Ringelchen
                              (mails). 3 ist das Lochbrett und 4 der Knoten, der
                              aus zwei Schnuͤren geschlungen wird, nachdem dieselben durch das Lochbrett
                              gelaufen sind. Man nimmt eine Schnur des ersten und eine des zweiten Knotens und
                              befestigt sie beide an der von dem ersten Luͤpfdrahte herbeifuͤhrenden
                              Schnur; eben so befestigt man eine Schnur des zweiten und eine des dritten Knotens
                              an dem zweiten Luͤpfdrahte u.s.f. bis das ganze Geschirr vollendet ist. Diese
                              Methode die Luͤpfstangen in Bewegung zu sezen und die
                              Luͤpfdraͤhte anzuordnen, ist nur auf Geschirre, welche nach der
                              erwaͤhnten, den Webern wohl bekannten Art aufgezogen sind, anwendbar; dagegen
                              eignen sich die uͤbrigen Theile meiner Erfindungen fuͤr alle Arten von
                              Jacquard-Stuͤhlen. d, d, d sind die horizontalen Nadeln, auch
                              Stoͤßel genannt, welche auf die Pappblaͤtter druͤken, und von
                              denen jede zwei Luͤpfdraͤhte c, c
                              fuͤhrt. Die Luͤpfblaͤtter a, a
                              werden auf die weiter unten zu beschreibende Weise vorwaͤrts bewegt, damit
                              sie die Haken der Luͤpfdraͤhte erfassen, waͤhrend die
                              Blaͤtter b, b zuruͤkgezogen werden. Wenn
                              hiedurch eine Reihe von Pappblaͤttern oder Farben eingearbeitet worden ist,
                              so werden die Luͤpfblaͤtter a, a
                              zuruͤkgezogen, und die Luͤpfblaͤtter b,
                                 b dafuͤr vorwaͤrts bewegt, wodurch eine andere Reihe von
                              Farben verarbeitet wird; u.s.f.
                           Fig. 2 ist ein
                              duͤnnes, in etwas groͤßerem Maaßstabe gezeichnetes Eisen, welches das
                              eine Ende der Luͤpfblaͤtter zu tragen hat, und in welches
                              Loͤcher geschnitten sind, damit der Kopf der Luͤpfblaͤtter in
                              der erforderlichen Ausdehnung durch sie vor- und ruͤkwaͤrts
                              bewegt werden kann.
                           In Fig. 3 sieht
                              man zwei der erwaͤhnten Luͤpfblaͤtter in etwas groͤßerem
                              Maaßstabe; sie sind, wie man sieht, mit einem Ausschnitte versehen, worin sich die
                              Schiebstange frei bewegen kann.
                           Fig. 4 zeigt
                              eine Luͤpfstange mit den kleinen, in ihrem unteren Rande angebrachten
                              Einschnitten. Fuͤr jedes der beiden Enden der Luͤpfblaͤtter
                              sind zwei solche Stangen erforderlich: naͤmlich eine um jedes abwechselnde
                              Blatt zuruͤkzuziehen, und eine um es vorwaͤrts zu bewegen.
                           Fig. 5 ist ein
                              Grundriß eines Theiles der Luͤpfstange mit den Luͤpfblaͤttern,
                              den Schiebstangen und der Rolle, welche dieselben in Bewegung sezt.
                           Fig. 6 ist ein
                              flaches Stuͤk Holz, welches auf dem die Luͤpfdraͤhte tragenden
                              Brette ruht, und welches sich bei e um einen Zapfen
                              dreht. An dem oberen Theile dieses Holzes befinden sich zwei eiserne Zungen, welche, wenn die
                              Luͤpfstange herabsinkt, zwischen den Luͤpfblaͤttern
                              emporsteigen. Eine dieser Zungen trifft auf ein kleines Eisen, welches aus einer
                              unmittelbar uͤber den Schiebstangen angebrachten Rolle, an der die
                              Schiebstangen befestigt sind, hervorragt. Dieses flache Stuͤk Holz wird durch
                              eine der horizontalen, auf die Pappblaͤtter druͤkenden Nadeln in
                              Bewegung gesezt, so daß, wenn die Nadel in eines der Loͤcher des Pappblattes
                              dringt, eine der Zungen auf den an der Rolle befindlichen Vorsprung trifft. Findet
                              die Nadel hingegen kein Loch in dem Pappblatte, so wird sie zuruͤkgetrieben,
                              wo dann die andere Zunge die Rolle in entgegengesezter Richtung umtreibt, indem sie
                              auf einen an der anderen Seite der Rolle befindlichen Vorsprung trifft. Es ergibt
                              sich aus der in Fig.
                                 1 bemerkbaren Anordnung der Luͤpfdraͤhte, daß mit zwei
                              Luͤpfstangen, an denen die Blaͤtter oder Messer auf die aus Fig. 9
                              ersichtliche Weise fixirt sind, dasselbe erreicht werden kann, wie mit einer
                              Luͤpfstange und den auf die beschriebene Weise daran angebrachten
                              Luͤpfblaͤttern. a, a, a sind an dieser
                              Figur die Luͤpfblaͤtter der einen Luͤpfstange C, C: b, b, b jene der anderen D,
                                 D. Die Stange C, C kann innerhalb der
                              Blaͤtter b, b, b so hoch gehoben werden, daß der
                              Einschuß durchgehen kann, und die Stange D, D wird in
                              Bewegung gesezt, waͤhrend die Stange C, C
                              stationaͤr bleibt.Diese Figur
                                       6 fehlt in dem Originale. Die Beschreibung allein duͤrfte
                                    diesen Mangel kaum ersezen.A. d. R.
                              
                           In Fig. 7 sieht
                              man dasselbe, wie in Fig. 1, auch ist der Betrieb aller dieser Theile derselbe, mit dem
                              Unterschiede jedoch, daß hier anstatt der in Fig. 1 dargestellten
                              Luͤpfdraͤhte die Knotenschnuͤre c,
                                 c, und anstatt der Luͤpfblaͤtter die Kaͤmme a, a und b, b in Anwendung
                              gebracht sind. Es ist uͤbrigens bekannt, daß sowohl die Knotenschnuͤre
                              als die Kaͤmme den Jacquard-Maschinen
                              zukommen.
                           Fig. 8 zeigt
                              einen der Kaͤmme mit seinen Zaͤhnen in etwas groͤßerem
                              Maaßstabe. An dessen Ruͤken befindet sich ein Stuͤk verzinnten
                              Drahtes, damit die Knoten leichter in die Zaͤhne des Kammes hineingleiten,
                              wenn die Luͤpfstange herabsinkt.
                           Wenn eine Pappblaͤtter- oder Farbenreihe zwei Mal benuzt werden soll,
                              so bediene ich mich folgender Methode um sie zuruͤkzufuͤhren. In Fig. 1 sieht
                              man bei e eine Rolle, an der oben und unten ein Theil
                              weggeschnitten ist, und auf der die Faͤnger f, f,
                              welche den Cylinder oder Wendelbaum umtreiben, ruhen. g
                              ist eine andere Rolle, an der gleichfalls ein Theil weggeschnitten ist, damit der
                              Hebel h darauf ruhen kann. Dieser Hebel h steht durch ein Stuͤk Draht i mit einem in der Rolle e
                              angebrachten Stifte in Verbindung.
                           
                           Die an der Rolle g befestigte Schnur j laͤuft an eine kleine an dem Tritte befindliche
                              Zunge k herab; an dieselbe Zunge laͤuft auch eine
                              Schnur von dem Hammer, der den Cylinder quadrirt, und zwar uͤber die Rolle
                              v. Wenn der Tritt und die Zunge herabgedruͤkt
                              werden, so heben sie den Hammer empor, der Cylinder wird also von den
                              Faͤngern befreit, so daß die Pappblaͤtter durch das spaͤter zu
                              beschreibende Gewicht z wieder
                              zuruͤkgefuͤhrt werden, und daß der Weber dieselben Farben ein zweites
                              Mal wiederholen kann. m ist ein an der
                              Luͤpfstange befestigtes flaches Eisen, in welches Zaͤhne geschnitten
                              sind, die auf Stifte wirken, welche in die Rolle g
                              eingelassen sind, damit auf diese Weise die Rolle wieder an ihre fruͤhere
                              Stelle zuruͤkgefuͤhrt wird.
                           Fig. 10 zeigt
                              einen Theil des Cylinders oder Wendelbaumes von der Fronte; er ist an dem Ende
                              stielrund abgedreht, und an diesem Ende befindet sich ein messingener Halsring, in
                              dessen Seite ein Zapfen, welcher in ein in dem vierkantigen Theile des Wendelbaumes
                              befindliches Loch einpaßt, eingelassen ist. Der messingene Halsring wird von dem
                              aufrechten Hebel p gefuͤhrt, und dieser Hebel
                              bewegt sich mittelst Schnuͤren, die um die Rollen t und v laufen, um den Zapfen q, so daß, wenn die Schnur auf die weiter unten zu
                              beschreibende Weise angezogen wird, der Halsring von dem vierekigen Theile des
                              Wendelbaumes weggezogen wird, und daß dieser frei und ohne den Halsring mit sich zu
                              nehmen umlaͤuft. Wird dagegen die Schnur w
                              angezogen, so wird der Halsring gegen den vierkantigen Theil des Wendelbaumes
                              angezogen; der an ihm befindliche Zapfen dringt dann in den Cylinder ein, und hebt
                              das Gewicht z empor bis alle Farben bis auf die lezte
                              der Reihe gewebt sind. Wenn dann der Weber die Zunge und den Tritt k fuͤr das lezte Pappblatt herabsenkt, so
                              verlassen der Hammer und die Faͤnger den Wendelbaum, worauf das Gewicht z herabsinkt, und die Pappblaͤtter wieder bis zum
                              ersten zuruͤkfuͤhrt. Das Gewicht z ist mit
                              Schnuͤren am Scheitel des messingenen Halsringes aufgehaͤngt, wobei
                              das eine Ende an die eine und das andere an die andere Seite laͤuft, und
                              wobei beide durch das Gewicht z gefuͤhrt und an
                              zwei kleinen Kugeln, auf denen das Gewicht ruht, festgemacht sind; so daß, nach
                              welcher Richtung sich der Halsring auch umdrehen mag, das Gewicht emporsteigt, und
                              den Wendelbaum wieder in dieselbe Stellung zuruͤkbringt. Die um die Rolle v laufenden Schnuͤre s und w sind an der Rolle C
                              Fig. 1
                              befestigt, und diese Rolle wird durch die Einwirkung der beiden ausgekerbten Stangen
                              D und E in Bewegung
                              gesezt. Leztere sind durch eine uͤber die Rolle F
                              laufende Schnur miteinander verbunden; die Stange D ist
                              an dem ersten und dritten, die Stange E hingegen an dem zweiten und
                              vierten Drukblatte befestigt. Druͤkt der Weber die erstere D herab, so wird der Halsring von dem vierkantigen
                              Theile des Wendelbaumes entfernt; druͤkt er hingegen die leztere E herab, so wird er an denselben gebracht. Ueber Fig. 7 sieht
                              man einen Rahmen mit Gegengewichten, den ich nunmehr beschreiben will, so wie auch
                              die Art und Weise, auf welche er an dem Jacquard-Geschirre anzubringen ist, wobei ich im Voraus nur bemerke,
                              daß sich diese Beschreibung hauptsaͤchlich auf solche Geschirre bezieht, an
                              denen man Knotenschnuͤre anstatt der Luͤpfdraͤhte angewendet
                              hat. A, A ist ein Rahmen, welcher oben auf dem Jacquard-Stuhle auf einem Stuͤk Holz ruht.
                              Die Knoten 1, 1, 1, 1 ruhen oben auf dem Brette, an dem das ganze Geschirr
                              aufgehaͤngt ist; an ihnen muͤssen die Enden der Schnuͤre 2, 2,
                              2, 2, die durch das Brett 3, 3 und uͤber die Rollen 4, 4, 4, 4 laufen, und an
                              denen die Gewichte 5, 5, 5, 5 aufgehaͤngt sind, befestigt werden. Das Brett
                              3, 3 ist an beiden Enden durch Stangen an der Luͤpfstange festgemacht; es
                              kommt, wenn die Luͤpfstange herabgesenkt ist, auf die Knoten 1, 1 zu liegen.
                              Wenn die Luͤpfstange emporgehoben wird, so werden, welche Schnuͤre
                              auch mit ihr emporsteigen moͤgen, die entsprechenden Gewichte 5, 5, 5, 5
                              herabsinken, wodurch fuͤr den Arbeiter das Gewicht des Geschirres bedeutend
                              erleichtert wird. Es versteht sich, daß die Gewichte 5, 5, 5, 5 leichter seyn
                              muͤssen, als die an das Geschirr gehaͤngten; das Verhaͤltniß
                              zwischen beiden haͤngt von der Anordnung des lezteren ab.
                           Fig. 11 zeigt
                              soviel von jener Art Lade, die man in England die Ten-box lay zu nennen pflegt, als noͤthig ist, um die
                              Befestigung der Farbschnuͤre in derselben anschaulich zu machen. Diese
                              Schnuͤre laufen fuͤr jedes entsprechende Pappblatt durch ein Loch,
                              welches sich in einem flachen Stuͤk Eisen befindet, und welches mit einer
                              Kerbe versehen ist, in der sich ein an der Schnur befindlicher Knoten fangen kann.
                              Sie laufen dann durch eine der horizontalen Nadeln an einen Hebel empor, der sich
                              uͤber eine Seite der Lade erstrekt. Die Enden dieser Hebel sind an kleinen
                              vierseitigen Zapfen 1, welche an den kleinen Rollen 2 angebracht sind, festgemacht.
                              Diese Rollen befinden sich an der oberen Latte der Lade; ein Theil derselben ist
                              weggeschnitten, und auf diesem Theile ruht die Schiebstange 3. Die Schnuͤre,
                              welche die Faͤnger, die die Buͤchsen der Lade festhalten, anziehen,
                              sind an einem Zapfen befestigt, welcher oben auf der Schiebstange ruht. Sie bewegen
                              sich nicht horizontal mit dieser, obschon sie von ihr emporgehoben werden, so daß,
                              wenn die Rolle zur Haͤlfte umgetrieben wird, sie die Schiebstange
                              luͤpft, wo dann die an den Faͤngern befestigte Schnur angezogen wird,
                              und wo dann die
                              Faͤnger aus der Zahnstange, welche sich am Ruͤken der Buͤchsen
                              befindet, befreit werden. Die Schiebstange ist an dem Griffe, womit die
                              Buͤchsen emporgehoben oder herabgesenkt werden, befestigt. Der Theil, womit
                              sie auf den Rollen ruht, ist einen Zoll breit, waͤhrend sie im Uebrigen nur
                              einen halben Zoll Breite hat. Wenn die erste Rolle umgedreht wird, so hebt sie die
                              Schiebstange, die die Faͤnger von den Buͤchsen befreit, empor. Der
                              Arbeiter bewegt dann den Griff nach Vorwaͤrts, wodurch bewirkt wird, daß der
                              breite Theil der Schiebstange auf die naͤchste Rolle faͤllt, und daß
                              die Faͤnger die Buͤchsen wieder erfassen so daß also, welche Rolle
                              oder Farbschnur waͤhrend des Voruͤbergehens des breiten Theiles der
                              Schiebstange angezogen werden mag, diese herabfaͤllt, damit die
                              Faͤnger die Buͤchsen gehoͤrig an Ort und Stelle erhalten. Der
                              Hebel 4, welcher sich um seinen Stuͤzpunkt dreht, ist an dem Griffe der
                              Schiebstange befestigt; er hilft also, wenn der Arbeiter auf ihn druͤkt, mit
                              zur Befreiung der Faͤnger von der Schiebstange, und zwar, indem er auf einen
                              Zapfen druͤkt, welcher oben auf der Schiebstange ruht.
                           Fig. 12 zeigt
                              einen Einles- und Ausschlag-Apparat von der Fronte. Man bemerkt hier
                              in dem Gestelle B, B, B. die Platten 2, 3, 4 und 5,
                              welche auf dieselbe Weise ausgebohrt sind, wie dieß an den Maschinen, deren man sich
                              zum Ausschneiden der Pappblaͤtter bedient, gewoͤhnlich der Fall zu
                              seyn pflegt. a ist der starke Balken, der sich zu beiden
                              Seiten des Gestelles in Anwellen dreht, und der mit zwei starken Armen b, b ausgestattet ist. c ist
                              ein zweiter starker Balken, der den beiden eben erwaͤhnten Armen
                              gegenuͤber zwei Knaͤufe d, d
                              traͤgt, und der sich an der hinteren Seite des Gestelles gleichfalls in
                              Anwellen dreht. An dem einen Ende dieses lezteren Balkens ist der lange Hebel e angebracht. Zu beiden Seiten des Gestelles bewegen
                              sich an Zapfen die beiden Faͤnger f, f, deren
                              obere Enden durch eine kleine Stange g miteinander in
                              Verbindung stehen; zwei diesen aͤhnliche Faͤnger sind hinter den
                              Platten des Gestelles angebracht. h stellt einen
                              Ausschlagbunzen vor, der gegen das untere Ende hin etwas duͤnner
                              zulaͤuft, und der auch mit einer kleinen Krause, womit er in den Platten
                              erhalten wird, versehen ist. 2 und 3 sind Platten, welche fuͤr die Bunzen
                              ausgebohrt sind, und von denen die untere 2 an der oberen Flaͤche beinahe
                              einen Viertelzoll tief ausgehoͤhlt ist, damit sich die Krause der Bunzen
                              waͤhrend des Ausschlagens der Pappblaͤtter auf und nieder bewegen
                              kann. Die Bunzen werden in die untere Platte 2 gebracht, auf die dann die Platte 3
                              genietet wird. 4 ist eine andere Platte, durch welche die Bunzen gleichfalls gehen,
                              und womit die Pappblaͤtter nach dem Ausschlagen entfernt werden. 5 ist die
                              Ausschneidplatte von beilaͤufig 1 1/2 Zoll Dike, auf deren oberer
                              Flaͤche sich in der Mitte eine Aushoͤhlung befindet, welche an dem
                              einen Ende gegen 1/4 Zoll tief ist, waͤhrend deren Tiefe gegen das andere
                              Ende hin allmaͤhlich bis auf 3/4 Zoll zunimmt, damit die Pappschnizel
                              herausgeschafft und entfernt werden koͤnnen. 6 ist eine Eisenstange mit zwei
                              Vorspruͤngen, auf die die Arme b, b zu ruhen
                              kommen.
                           Fig. 13 zeigt
                              die Platten 2, 3, 4 und 5 so wie auch die Stange 6 in etwas groͤßerem
                              Maaßstabe. An einem oberhalb angebrachten Baume sind zwei Draͤhte 7, 7
                              aufgehaͤngt, welche saͤmmtliche Platten tragen. Die Platten 2 und 3
                              sind beilaͤufig einen Viertelzoll unter der Platte 4 aufgehaͤngt; und
                              leztere ist beilaͤufig anderthalb Zoll unter der Platte 5 aufgehaͤngt,
                              so daß Raum genug gestattet ist, um das Pappblatt zum Behufe des Ausschlagens auf
                              die Platte 4 zu legen.
                           Fig. 14 ist
                              eine duͤnne Platte, welche so ausgebohrt ist, daß sie mit den anderen bereits
                              erwaͤhnten Platten correspondirt. Diese wird auf ein flaches Stuͤk
                              Eisen genietet, und in ihr wird das Muster dadurch angebracht, daß man die
                              entsprechenden Loͤcher mit kleinen Eisen ausfuͤllt. Man legt sie dann
                              unter die anderen Platten der Maschine, und senkt diese saͤmmtlich zugleich
                              mit der Stange 6 auf sie herab, so daß die Arme b, b
                              unter die Knaͤufe d, d, d herabfallen. Wenn der
                              Arbeiter hierauf auf den Hebel e druͤkt, so
                              werden die Knaͤufe d, d auf die Arme b, b wirken, und dadurch die Ausschneidplatte 5 gegen
                              jene Bunzen druͤken, die auf den kleinen in die Loͤcher der
                              unterliegenden Platte gestekten Eisen ruhen, waͤhrend die uͤbrigen
                              Bunzen in die nicht ausgefuͤllten Loͤcher eindringen. Und wenn der
                              Arbeiter endlich den Hebel e in einen eisernen Haken
                              emporhebt, der an dem einen Ende des Baumes aufgehaͤngt ist, und den Haken
                              mittelst des Hebels e herabdruͤkt, so werden
                              saͤmmtliche Platten, mit Ausnahme von 2 und 3, emporgehoben; denn leztere
                              werden von den Faͤngern f, f niedergehalten, bis
                              das Pappblatt von den Ausschlagbunzen befreit ist, wo dann die Faͤnger frei
                              gemacht, die Platten emporgehoben werden und die Platte Fig. 14 herausgenommen
                              wird, damit man sogleich wieder eine andere Platte an Ort und Stelle bringen, und
                              das Ausschlagen neuerdings vollbringen kann.
                           Fig. 15 gibt
                              eine Endansicht der Ausschlagmaschine und der Platten, deren ich mich bediene. Man
                              sieht hier bei 8 eine kleine an der Platte 4, auf die das auszuschlagende Pappblatt
                              zu liegen kommt, angebrachte Feder, welche, wenn die Platten herabgesenkt werden,
                              die Platte 4 gegen die Ausschneidplatte 5 empordruͤkt. Wenn man mehrere
                              Platten von der in Fig. 14 ersichtlichen Art zur Hand hat, so kann ein Arbeiter fuͤr mehrere Einleser
                              ausschlagen. Ich beschraͤnke mich uͤbrigens nicht lediglich auf den
                              hier beschriebenen Apparat, da derselbe mit Beibehaltung des Principes mannigfacher
                              Veraͤnderungen faͤhig ist. Eben so wenig nehme ich aber auch alle
                              angedeuteten einzelnen Theile als weine Erfindung in Anspruch, indem viele derselben
                              schon fruͤher an den Jacquard'schen und
                              Ausschlagmaschinen in Anwendung kamen.
                           Mein Patent gruͤndet sich auf die hier beschriebene Anordnung der
                              Luͤpfdraͤhte und auf die Betriebsweise der Luͤpfblaͤtter
                              oder Kaͤmme an dem Jacquard-Stuhle, auf das
                              Zuruͤkfuͤhren der Pappblaͤtter, um sich derselben auch ein
                              zweites Mal wieder bedienen zu koͤnnen; auf die Gegengewichte, womit
                              fuͤr den Weber das Gewicht der Geschirre vermindert wird; auf die Anbringung
                              der Farbschnuͤre an der Lade, damit die Farben in den verschiedenen
                              Buͤchsen der Lade mit den Farben, welche die Pappblaͤtter
                              repraͤsentiren, in Einklang kommen, und auf das Einlesen und Ausschlagen der
                              Muster auf den Pappblaͤttern nach der in Obigem beschriebenen Methode.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
