| Titel: | Verbesserungen an den Apparaten zum Fortschaffen von Gütern und Reisenden zu Land und zu Wasser, welche zum Theil auch auf gewöhnliche Dampfmaschinen und andere Dampfapparate anwendbar sind, und woraus sich William Church von Heywood House, in der Grafschaft Warwick, am 16. März 1835 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 65, Jahrgang 1837, Nr. XXV., S. 92 | 
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                        XXV.
                        Verbesserungen an den Apparaten zum Fortschaffen
                           von Guͤtern und Reisenden zu Land und zu Wasser, welche zum Theil auch auf
                           gewoͤhnliche Dampfmaschinen und andere Dampfapparate anwendbar sind, und woraus
                           sich William Church von
                           Heywood House, in der Grafschaft Warwick, am 16. Maͤrz 1835 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. Februar und
                              Maͤrz 1837.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              II.
                        Church's Verbesserungen an den Dampfmaschinen fuͤr
                           Dampfboote und Dampfwagen.
                        
                     
                        
                           Nach den Angaben des Patenttraͤgers bestehen seine unter obigem Patente
                              begriffenen Erfindungen in gewissen Zusaͤzen und Modificationen an den
                              Dampfapparaten und Maschinerien, auf welche ihm unterm 29. Novbr. 1830, 9. Febr.
                              1832, und 7. Sept. 1833 Patente ertheilt wurden.Man kann diese drei Patente, deren Einsicht zur vollkommenen
                                    Verstaͤndigung und Wuͤrdigung der neueren Erfindungen des
                                    Patenttraͤgers beinahe unumgaͤnglich nothwendig ist, im Polyt.
                                    Journal Bd. XLIII. S. 1, Bd. XLIX. S. 161, und Bd. LIII. S. 90 nachlesen. Nach dem
                                    Urtheile des London Journal soll Hr. Church durch die weitere Entwikelung, die er
                                    nunmehr seinen Erfindungen gegeben, mehr zur Verbesserung der Dampfmaschinen
                                    beigetragen haben, als seit dem unsterblichen Watt geschehen ist.A. d. R. Sie erstreken sich uͤber den ganzen Bau und die innere Anordnung der
                              Apparate, diese moͤgen zur See oder auf Fluͤssen, oder als
                              Locomotivmaschinen oder als stationaͤre Maschinen benuzt werden. Man kann sie
                              unter folgenden Abschnitten zusammenfassen.
                           Sie betreffen naͤmlich: 1) einen eigenthuͤmlichen Bau der Kessel, der
                              Oefen, der Condensatoren oder Verdichter, und der arbeitenden Theile der Maschinen
                              der Dampfboote, wodurch Raum, Gewicht und Brennmaterial erspart werden soll. 2) eine
                              verbesserte Methode an jeder Condensations, Dampfmaschine, die Verdichtung des
                              austretenden Dampfes durch destillirtes Wasser zu bewirken; indem das durch die
                              Verdichtung gewonnene Wasser wieder in den Kessel zuruͤkgefuͤhrt wird.
                              Wegen der Reinheit dieses Wassers werden sich in den Kesseln weder
                              Bodensaͤze, noch Incrustationen bilden, und hieraus wird folgen, daß die
                              Kessel durch das Feuer weniger Schaden leiden. 3) eine eigene Einrichtung der Kessel
                              und Maschinen fuͤr Dampfwagen, welche auf Landstraßen zu laufen haben, die
                              aber mit einigen unbedeutenden Abaͤnderungen auch fuͤr Eisenbahnen
                              anwendbar sind. 4) in einem verbesserten, große Staͤrke mit großer
                              Leichtigkeit verbindenden Baue des Gestelles und des Kessels fuͤr
                              Locomotivmaschinen. 5) in einer neuen Methode den aus den Hochdrukdampfmaschinen austretenden Dampf
                              mittelst atmosphaͤrischer Luft zu verdichten. 6) in einer
                              eigenthuͤmlichen Verbindung der Locomotivmaschine mit Wagen, welche auf
                              Landstraßen fortgeschafft werden sollen. 7) in Verbesserungen an den Raͤdern
                              fuͤr Locomotivmaschinen. 8) in einer verbesserten Methode den Kolben und die
                              Kolbenstangen der Dampfmaschinen schluͤpfrig zu erhalten. 9) In einer als
                              Sicherheitsventil zu gebrauchenden Methode das Feuer in den Dampfmaschinen
                              auszuloͤschen. 10) endlich in Vorrichtungen, welche an den Landstraßen und
                              Eisenbahnen angebracht werden sollen, um das Hinansteigen der Dampfwagen
                              uͤber schiefe Flaͤchen zu erleichtern.
                           Was die unter dem ersten Abschnitte begriffene eigenthuͤmliche Anordnung der
                              Kessel, Oefen und arbeitenden Theile eines Dampfbootes angeht, so soll durch sie
                              moͤglichst an Raum gespart und dabei doch allen Theilen ein mit der Kraft der
                              Maschine im Verhaͤltnisse stehender Spielraum gestattet werden. Zugleich soll
                              aber auch Leichtigkeit mit großer Staͤrke und einer großen
                              Heizoberflaͤche verbunden seyn. Die Kessel koͤnnen, wenn ihrer
                              aͤußeren Platte eine außergewoͤhnliche Dike gegeben wird, als Gestell
                              fuͤr die Maschine dienen; oder auch das Gestell kann den Kessel auf die
                              spaͤter zu beschreibende Weise umgeben. Die Abbildungen werden dieß
                              anschaulich machen.
                           Fig. 1 ist ein
                              Frontaufriß der Maschine zugleich mit einem Querdurchschnitte durch die Zimmerung
                              eines Bootes. Fig.
                                 2 ist ein Grundriß oder eine horizontale Ansicht. Fig. 3 gibt einen
                              seitlichen Aufriß. Fig. 4 zeigt einen senkrechten Laͤngendurchschnitt durch die
                              Kessel, Oefen, Feuerzuͤge und Verdichter. Fig. 5 ist ein senkrechter
                              Durchschnitt durch ebendiese Theile nach der durch Punkte angedeuteten Linie a, b in Fig. 4 genommen. Fig. 6 ist ein
                              aͤhnlicher Durchschnitt nach der punktirten Linie c,
                                 d genommen. Fig. 7 endlich ist ein horizontaler Durchschnitt durch den Verdichter und
                              Abkuͤhler der einen und den Ofen der anderen Maschine, und zwar nach der in
                              Fig. 6
                              angedeuteten Linie e, f.
                           In allen diesen Figuren sind der Ofen oder die Feuerstelle mit A; das Aschenloch mit B; die verschiedenen
                              Wasserkammern des Kessels mit C, C; die Bruͤke
                              des Ofens mit D; die Feuerzuͤge, welche in die
                              roͤhrenfoͤrmigen, durch die Hauptwasserkammern laufenden und in den
                              Schornstein G sich oͤffnenden Feuerzuͤge
                              F fuͤhren, mit E;
                              die Dampfkammern mit H, H bezeichnet. Man sieht, daß
                              jede Maschine zwei Kessel, und jeder Kessel zwei von einander getrennte Dampfkammern
                              hat, die durch die Dampfroͤhren I, I, von denen
                              die Inductionsroͤhren an die Ventilbuͤchsen herabfuͤhren,
                              verbunden sind. Es erhellt ferner aber auch, daß jeder Kessel seinen eigenen Ofen
                              und seine
                              Feuerzuͤge hat, welche sich in den Schornstein oͤffnen. Die mit K, K bezeichneten Cylinder der Maschinen erhalten den
                              Dampf durch die Ventilbuͤchsen L, L. M sind die
                              fuͤr den austretenden Dampf bestimmten Canaͤle, welche vorne an dem
                              Kessel in die in zwei Theile getheilten Kuͤhlroͤhren
                              herabfuͤhren. In dem oberen dieser Theile stroͤmt der Dampf in einer,
                              in dem unteren hingegen in der entgegengesezten Richtung, um durch den Canal O in den Verdichter P, P zu
                              gelangen, und daselbst, wie spaͤter gezeigt werden soll, mit einem Strahle
                              kalten destillirten Wassers in Beruͤhrung zu gerathen. Die Luftpumpe ist mit
                              Q, die zum Abkuͤhlen des destillirten Wassers
                              bestimmte Kuͤhlkammer mit R bezeichnet. Die
                              Kolbenstangen S, S sind durch die Querhaͤupter
                              T, T mit den Stangen U,
                                 U verbunden, die selbst wieder an die geknieten Hebel V, V gefuͤgt sind. Leztere, welche an einer
                              starken, in Zapfenlagern, die an dem Kessel fixirt sind, laufenden Welle aufgezogen
                              sind, sind durch die Stangen und Querhaͤupter W,
                                 W mit dem Kniehebel X verbunden, der auf
                              gewoͤhnliche Weise an der Welle Y des Ruderrades
                              aufgezogen ist. Leztere Welle laͤuft in Anwellen, die an dem Kessel
                              festgemacht sind. Z ist der Raum fuͤr den
                              Heizer.
                           Die zur Unterhaltung der Verbrennung im Ofen dienende Luft wird, indem sie durch die
                              in dem aͤußeren Gehaͤuse oder Mantel der Kuͤhlkammern
                              befindlichen Oeffnungen a, a, a stroͤmt, und
                              indem sie zwischen den Dampfroͤhren N, N
                              circulirt, erhizt, waͤhrend sie zugleich auch die Temperatur des
                              ausstroͤmenden Dampfes vermindert. Sie gelangt dann von hier aus durch die
                              Oeffnung b, b in das Aschenloch, welches sich unter den
                              Roststangen c, c befindet, und mit den Thuͤrchen
                              d, d verschlossen ist. Auf diese Weise wird also
                              eine bedeutende Menge Waͤrme, die sonst verloren gehen wuͤrde, wieder
                              an die Kessel zuruͤkgegeben.
                           Obschon es der Patenttraͤger am geeignetsten fand, die
                              Luftkuͤhlroͤhren in horizontalen Reihen anzubringen, so
                              beschraͤnkt er sich doch nicht auf diese Stellung allein; sondern er
                              behaͤlt sich's vor, ihnen in gewissen Faͤllen eine senkrechte Richtung
                              zu geben. Er beschraͤnkt sich ferner durchaus auf keine bestimmte Gestalt der
                              Roͤhren oder Canaͤle, die den austretenden Dampf zu leiten haben;
                              sondern er bedient sich jeder Form, bei der die groͤßte Oberflaͤche
                              dem Luftstrome ausgesezt wird.
                           Das Thuͤrchen e, e dient zum Anschuͤren des
                              Feuers. f, f zeigt die Lage, in der sich das frische
                              Brennmaterial befindet; es wird auf den kleinen schief geneigten Roststangen zum
                              Theil entzuͤndet, um dann auf die Hauptroststangen in dem Ofen A Hinabzugelangen. Der durch die Entzuͤndung der
                              Steinkohlen auf den schraͤgen Roststangen 
                              f emporsteigende Rauch und Dunst stroͤmt in den
                              Ofen herab, und wird daselbst bei seinem Durchgange uͤber und durch das
                              entzuͤndete Brennmaterial verzehrt. Die Feuerzuͤge koͤnnen
                              vermittelst der am Ruͤken des Aschenloches angebrachten Thuͤrchen g, g gereinigt werden; die Thuͤrchen h, h und i, i dagegen dienen
                              zur Reinigung der roͤhrenfoͤrmigen Feuerzuͤge, wenn eine solche
                              erfordert wird.
                           Der Kolben der Luftpumpe Q wird folgender Maßen in
                              Bewegung gesezt. Die Stangen k, k sind einerseits an den
                              Krummhebeln V, andererseits aber an dem Ende der Hebel
                              l, l befestigt, welche ihre Stuͤzpunkte in
                              Zapfen haben, die in die Seitenwaͤnde des Kessels eingelassen sind. Die
                              anderen Enden dieser Hebel l, l stehen durch
                              Gelenkstuͤke m, m mit den Querhaͤuptern
                              n, n, an denen die Kolbenstange der Luftpumpe
                              festgemacht ist, in Verbindung. Die Querhaͤupter werden bei ihrer Auf-
                              und Niederbewegung durch die an ihren Enden befindlichen Reibungsrollen zwischen den
                              parallelen Fuͤhrern o, o geleitet; leztere selbst
                              sind an den Staͤben sinn, welche quer uͤber den
                              Kaltwasserbehaͤlter p, p, worin die Verdichter,
                              Luftpumpen und Refrigeratoren untergebracht sind, laufen. Die zur Speisung der
                              Kessel mit Wasser dienenden Pumpen lassen sich so anbringen, daß sie gleichfalls
                              durch das Querhaupt n, n oder auch auf andere geeignete
                              Weise in Bewegung gesezt werden koͤnnen; sie schoͤpfen ihren Bedarf
                              aus dem Heißwasserbehaͤlter der Luftpumpe Q.
                           Die Kolbenstangen der Maschinen wurden durch die mit dem Querhaupte verbundene
                              Parallelbewegung q, q gefuͤhrt, und die
                              Dampfventile koͤnnen auf irgend eine entsprechende Methode in
                              Thaͤtigkeit versezt werden. Hier erhalten sie beispielsweise ihre Bewegung
                              durch ein an der Welle des Ruderrades angebrachtes Excentricum u; die Fortpflanzung der Bewegung an die Welle w geschieht durch die Stange v.
                           Der Canal y dient zum Uebergange des destillirten Wassers
                              aus dem Verdichter in den Heißwasserbehaͤlter der Luftpumpe; und z ist die Roͤhre, durch die es aus der Pumpe in
                              die luftdichte Kammer des Refrigerators gelangt, von wo aus es in die in dem
                              Verdichter angebrachte Einsprizroͤhre emporsteigt. Es versteht sich von
                              selbst, daß die Maschine, die Kessel, die Verdichter und uͤbrigen Theile auf
                              geeignete Weise und mit gehoͤriger Festigkeit an dem Gebaͤlke des
                              Bootes fixirt werden muͤssen. Die Darstellung dieser Befestigungsmittel ward
                              jedoch in der Zeichnung nicht fuͤr noͤthig erachtet, theils weil sie
                              sich nach der Art des Fahrzeuges richten muͤssen, theils weil sie nicht mit
                              zu den Erfindungen des Patenttraͤgers gehoͤren. Saͤmmtliche
                              uͤber dem Verdeke befindliche Theile der Maschine, so wie auch die
                              Feuerzuͤge muͤssen mit einem Hause, welches eine verschiedene Form haben kann, umschlossen
                              seyn; doch muß an diesem Hause fuͤr die noͤthigen Thuͤrchen
                              gesorgt seyn, damit man die Maschine gehoͤrig reinigen und schmieren
                              kann.
                           Man wird aus dem Gesagten ersehen, daß saͤmmtliche Theile der Maschine mit
                              ihren Wellen und Anwellen auf dem Kessel angebracht sind, der also so zu sagen das
                              Gestell, auf dem die Maschine aufgerichtet ist, bildet. Sollte man jedoch
                              wuͤnschen, daß der Kessel und der Ofen von der Maschine unabhaͤngig
                              angebracht waͤre, so koͤnnte man die ganze Anordnung beibehalten, nur
                              mit dem Unterschiede, daß die Cylinder, die Wellen und die Anwellen an den Seilen
                              und Enden des Kessels in einem starken eisernen Gestelle ruhen muͤßten. Die
                              Grundlage des Cylinders der Maschine, so wie auch die Anwellen der Ruderradwelle
                              bestehen, wie Fig.
                                 8 zeigt, in starken Querplatten oder Staͤben.
                           Aus Fig. 9 und
                              10
                              erhellt der zweite Theil der Erfindungen, der sich auf eine auf die Dampfboote
                              anwendbare Verbesserung in der Verdichtung bezieht; erstere Figur ist ein
                              Laͤngendurchschnitt senkrecht durch den Verdichter, die Luftpumpe und den
                              Refrigerator genommen; leztere zeigt dieselben Theile in einem Grundrisse. Der
                              verbrauchte Dampf geht aus der Maschine durch die Roͤhre a in die Verdichtungskammer b uͤber, in der er mit einem Strahle kalten, gewaltsam aus dem
                              sprizkopfaͤhnlichen Ende der Roͤhre c
                              ausgetriebenen Wassers in Beruͤhrung kommt, und hiedurch auf die
                              gewoͤhnliche Weise verdichtet wird. Das durch die Verdichtung erzeugte Wasser
                              gelangt zugleich mit Luft und Dunst aus dieser Kammer durch die Roͤhre d in den Heißwasserbehaͤlter e der Luftpumpe f, deren
                              Kolben auf irgend eine zwekdienliche Methode von der Maschine her in Bewegung gesezt
                              wird. So wie dieser Kolben emporsteigt, hebt er das heiße Wasser empor,
                              waͤhrend die Luft durch die am Scheitel der Pumpe angebrachte Oeffnung h entweicht. Das solcher Maßen emporgehobene Wasser wird
                              durch die Roͤhre i in das Luftgefaͤß k getrieben, in welchem es durch das Ventil l vermoͤge des Drukes der innerhalb der Kammer
                              befindlichen comprimirten Luft zuruͤkgehalten wird.
                           Damit die durch die Pumpe emporgehobene Luft von dem Wasser geschieden werde, und
                              nicht mit in das Luftgefaͤß k gelangen
                              koͤnne, ist folgende Vorrichtung angebracht, m
                              ist ein leicht gebauter Schwimmer, der mit dem von dem Kolben emporgehobenen Wasser
                              emporsteigt, und der durch ein Gelenkstuͤk mit dem kurzen Hebel n, der seinen Stuͤzpunkt an der inneren Seite der
                              Pumpe hat, in Verbindung steht. An diesem Hebel ist die Stange des Luftventiles o befestigt, welches, so wie der Schwimmer steigt, und
                              bevor noch der Kolben an
                              dem Ende seines Laufes angelangt ist, die Oeffnung k
                              luftdicht verschließt. Die dem gemaͤß uͤber dem Schwimmer in der Pumpe
                              zuruͤkbleibende Luft wird also durch die weitere Bewegung des Kolbens
                              comprimirt, bis ihr Druk die Spannkraft der in der Kammer k eingeschlossenen Luft uͤbersteigt, wo dann das Ventil l alsogleich nachgibt und das Wasser in die Kammer k getrieben wird. Von der Kammer k aus stroͤmt das Wasser durch die Kuͤhlroͤhren p, p, p oder durch andere geeignete Canaͤle in
                              die untere Kammer q herab, um dann von hier aus in die
                              oben erwaͤhnte Einsprizroͤhre c zu
                              gelangen. Das Wasser befindet sich also unter einem elastischen Druke, bis es an dem
                              sprizkopfaͤhnlichen Roͤhrenende ausgetrieben wird. Die
                              Kuͤhlroͤhren sind mit einem Kaltwasserbade, welches mittelst einer
                              Pumpe oder auch auf andere Art durch die Roͤhre r
                              mit Wasser versehen wird, umgeben. Das Wasser fließt, nachdem es zur
                              Abkuͤhlung gedient, bei der Roͤhre s
                              wieder aus. Solcher Maßen wird also das destillirte, durch die Roͤhren p aus der Kammer k herab
                              gelangende Wasser so weit abgekuͤhlt, daß es zur Erzeugung des
                              Kaltwasserstrahles benuzt werden kann. Die Kraft oder Gewalt dieses Strahles wird
                              durch den in der Kammer k Statt findenden Druk und durch
                              die Oeffnung des bei t angebrachten Hahnes bestimmt. Die
                              Bewegung des Kolbens nach Abwarts gestattet der in der Pumpe enthaltenen Luft sich
                              wieder auszudehnen, wo dann das Ventil l geschlossen und
                              das Wasser in der Kammer k zuruͤkgehalten werden
                              wird, waͤhrend sich zugleich auch das Ventil des Canales d schließt und bis zum naͤchsten Kolbenhube
                              geschlossen bleibt.
                           Es ist nicht durchaus noͤthig, daß die Kammer k,
                              so wie sie hier beschrieben wurde, ein geflossenes Luftgefaͤß bilde; indem
                              der Apparat, wenn gleich nicht eben so gut, so doch gleichfalls arbeiten
                              wuͤrde, wenn der Scheitel des Gefaͤßes k
                              offen waͤre.
                           Wir gehen nunmehr auf die in den dritten Abschnitt gehoͤrenden Erfindungen
                              uͤber; und zwar zuerst in so weit sie sich auf die Kessel jener Dampfwagen
                              beziehen, die auf den, gewoͤhnlichen Landstraßen zu laufen haben. Fig. 11 zeigt
                              dieselben in einer horizontalen Ansicht oder im Grundrisse; Fig. 12 ist ein
                              seitlicher Aufriß; Fig. 13 ein senkrecht genommener Laͤngendurchschnitt; Fig. 14 und
                              15 sind
                              horizontale Durchschnitte. Die verschiedenen Wasserkammern a,
                                 a, a des Kessels umgeben die Feuerzuͤge des Ofens und die
                              Verkohlungskammer. b ist die Dampfkammer, an der die
                              Sicherheitsventile und der Dampfmanometer anzubringen sind; c der Ofen oder die Feuerstelle; d die
                              Roststangen, welche aus hohlen, mit Wasser gefuͤllten Roͤhren
                              bestehen, und die mit den queren Wasserkammern e und f in Verbindung gebracht sind. Die Deke des Heerdes ist
                              mit g bezeichnet; 
                              h, h sind Feuerzuͤge, welche durch die
                              Hauptwasserkammer fuͤhren und in den Rauchfang i
                              ausmuͤnden. Die Speisung des Ofens mit Brennmaterial geschieht durch den
                              Trichter k, der mit doppelten Thuͤren
                              ausgestattet ist, und der sich in den Verkohkungsofen l
                              oͤffnet, in welchem die Steinkohle verkohkst und zum Theil entzuͤndet
                              wird. Die bei der Verkohkung erzeugte Flamme, der Rauch oder die Gase, welche sich
                              hiebei entwikeln, gelangen durch die Oeffnung m an das
                              in dem Ofen befindliche entzuͤndete Brennmaterial, so daß der Rauch auf
                              seinem Wege in den Rauchfang verzehrt oder verbrannt wird. Durch dieselbe Oeffnung
                              gelangt aber auch das verkohkste Brennmaterial zur Unterhaltung des Feuers auf dem
                              Heerde herab. Die Oeffnung n dient zur Speisung des
                              Kohksofens mit Luft, um dadurch eine theilweise Entzuͤndung zu erzeugen. o ist eine Art Rechen, der waͤhrend des
                              Schuͤrens das Brennmaterial in dem Ofen zuruͤkhaͤlt, und der,
                              so oft es erforderlich ist, mittelst einer Zahnstange und eines Getriebes
                              uͤber die Oeffnung m bewegt wird. Die
                              Thuͤrchen p, p dienen zur Reinigung der
                              roͤhrenfoͤrmigen Feuerzuͤge. q, q
                              sind Traͤger, welche an den oberen Theil des Kessels gebolzt sind, und an
                              denen dann die Cylinder der Maschine festgemacht werden. r,
                                 r sind Dampfwege, die den Scheitel des Kohksofens mit der Dampfkammer in
                              Verbindung sezen.
                           Da dieselbe Art von Dampfkessel in den spaͤter zu beschreibenden Abbildungen
                              als mit den uͤbrigen Theilen der Dampfmaschine verbunden dargestellt ist, so
                              ist keine weitere Beschreibung noͤthig.
                           Was die Anordnung der verschiedenen Theile einer Locomotivmaschine betrifft, welche
                              auf gewoͤhnlichen Landstraßen zu laufen und Wagen zu treiben hat, so ist Fig. 10 ein
                              seitlicher Aufriß einer solchen Locomotivmaschine mit Hinwegnahme des
                              aͤußeren, die arbeitenden Theile umschließenden Gehaͤuses. Fig. 17 gibt
                              eine Ansicht derselben Maschine von Vorne; Fig. 18 ist ein Grundriß;
                              Fig. 19
                              ist ein senkrechter Laͤngendurchschnitt durch den Kessel, durch den Ofen,
                              durch den Wasserbehaͤlter, durch die fuͤr das Brennmaterial bestimmte
                              Kammer und durch andere Theile; Fig. 20 endlich gibt
                              einen horizontalen Durchschnitt.
                           Der Ofen oder die Feuerstelle A, A wird von dem zur
                              Verkohkung dienenden Ofen oder von der Kammer B aus mit
                              Brennmaterial gespeist. Der Kessel C, C, C umgibt in den
                              Theilen, aus denen er besteht, die Feuerstelle oder den Kohksofen. Durch den
                              groͤßeren Theil desselben oder durch die Hauptwasserkammer fuͤhren
                              mehrere roͤhrenfoͤrmige Feuerzuͤge D,
                                 D, deren Enden nach Unten gegen die Feuerstelle A, nach Oben zu aber gegen den Rauchfang offen sind. F ist die Dampfkammer; G die
                              Roͤhre, durch die der Dampf eintritt. H, H sind die fest
                              auf den oberen Theil des Kessels gebolzten Cylinder. Die Enden der Kolbenstangen,
                              die mit kleinen Reibungsrollen, welche zwischen den parallelen Fuͤhrern l, l laufen, ausgestattet sind, stehen durch
                              Gelenkstuͤke mit den Kniehebeln K, K in
                              Verbindung. Leztere selbst sind an den Hauptwellen L, L
                              aufgezogen, die in Anwellen laufen, welche von den an den oberen Theil des Kessels
                              gebolzten Strebebalken M, M, M getragen werden. An den
                              aͤußeren Enden der Hauptwellen sind die Kniehebel N,
                                 N aufgezogen, die mittelst der Verbindungsstangen O,
                                 O die Bewegung an die Kniehebel P, P
                              fortpflanzen, welche an den Enden jener Welle, an der sich die Laufraͤder Q, Q befinden, fixirt sind. Diese Laufraͤder sind
                              an den Enden der in die Kurbelwelle eingepaßten Roͤhren oder hohlen Achsen
                              R, R befestigt; leztere sind durch die
                              Klauenbuͤchsen Z an die Kurbelwelle geschirrt,
                              und laufen zwischen Reibungsrollen, die an den Buͤchsen S, S, an denen die Federn T,
                                 T festgemacht sind, aufgezogen wurden. Die Enden dieser Federn stehen durch
                              die Stangen U, U, welche mit Schrauben und
                              Schraubenmuttern an den an die Seitenwaͤnde des Kessels gebolzten
                              Vorspruͤngen X, X befestigt sind, mit der
                              Maschine in Verbindung. Die Enden der Buͤchsen S,
                                 S laufen durch Fuͤhrer Y, Y, welche an
                              dem aͤußeren Theile des Kessels und der Dampfkammer angebracht sind. Fig. 21 zeigt,
                              auf welche Art der Wagen mittelst Federn an der umlaufenden oder arbeitenden Achse
                              aufgehaͤngt ist: die ganze Anordnung ist so offenbar, daß sie keiner weiteren
                              Beschreibung bedarf.
                           Die vorderen Raͤder V, V, mit denen der Wagen
                              gesteuert wird, laufen frei an kurzen horizontalen Achsen, die unter rechten Winkeln
                              aus den aufrechten Stangen W, W hervorstehen. Der
                              Wasservorrath befindet sich unter dem Size des Wagenlenkers in dem Behaͤlter
                              J, und aus diesem wird das Wasser mittelst der Pumpe
                              b in die Roͤhre a
                              gesogen und dann in den Kessel getrieben. Die Kolben dieser Pumpen werden durch die
                              mit dem Winkelhebel k in Verbindung gebrachten Stangen
                              c, c in Bewegung gesezt; dieß kann uͤbrigens
                              auch, bis der Kessel ein Mal gefuͤllt ist, vermittelst des Hebels j mit der Hand geschehen.
                           Die Steuerung des Wagens wird folgender Maßen bewerkstelligt. Die Achsen der vorderen
                              Raͤder V, V sind, wie gesagt, Arme, die aus den
                              aufrechten Stangen W, W herausragen. Diese Stangen,
                              welche sich oben in Zapfenlagern drehen, die an dem Size des Wagenlenkers angebracht
                              sind, sind an ihren oberen Enden an den Hebeln f, f, die
                              durch die Querstange g mit einander in Verbindung
                              stehen, befestigt. An dieser Querstange befinden sich die Griffe h, h, mit denen der Wagenlenker die Stange g nach der einen oder nach der anderen Stelle bewegen, und
                              mithin die vorderen Raͤder in die erforderliche Stellung bringen kann. Der
                              Wagen ruht mit den Armen i, i auf den vorderen Achsen,
                              und diese Arme fuͤhren die Feder k, deren Enden
                              durch Drehstuͤke mit den unteren Enden der Stangen W,
                                 W in Verbindung stehen.
                           Der Zufluß des Dampfes an die Maschine kann zu jeder Zeit unterbrochen werden, und
                              zwar, indem man das Ende des Hebels l emporhebt. Dieses
                              steht naͤmlich mit der Stange m in Verbindung,
                              welche mit dem Krummhebel l articulirt, wie aus Fig. 16, 18 und 19 ersichtlich
                              ist; und dieser Krummhebel steht durch ein Gelenkstuͤk mit der Stange der an
                              dem Ende der Dampfzufuͤhrungsroͤhre c
                              angebrachten Scheibenventile o in Verbindung. Der um den
                              aͤußeren Umfang des Bremsrades q gelegte
                              Reibungsriemen p wird an diesen Umfang
                              angedruͤkt, indem der Wagenlenker mit dem Fuße den Hebel r herabdruͤkt. Dieser Hebel ist an der in den
                              Anwellen t, t laufenden Spindel s aufgezogen; und an dem Ende dieser Spindel sind auch noch andere Hebel
                              u, u angebracht. Mit den Enden dieser lezteren sind
                              die Stangen v, v verbunden, die auch noch mit den
                              Querhaͤuptern w, w in Verbindung stehen, welche,
                              wie Fig. 19
                              zeigt, mit dem an dem Ende des Reibungsriemens befestigten Hebel x articuliren. Hieraus ergibt sich, daß, wenn man den
                              Hebel r herabdruͤkt, das laͤngere Ende des
                              Hebels x nach Vorne gezogen wird, und daß mithin der
                              Reibungsriemen straffer um das Bremsrad gezogen wird, so daß die Bewegung der Achsen
                              oder der Raͤder nothwendig eine Beschraͤnkung erleiden muß.
                           Der Dampf stroͤmt auf seinem Wege vom Kessel in den Cylinder durch die an
                              beide Maschinen fuͤhrende horizontale Dampfroͤhre, in welcher zwei auf
                              folgende Weise in Thaͤtigkeit gerathende Drossele Ventile angebracht sind.
                              Man sieht den sowohl hiezu als zum Anhalten und Abaͤndern der Richtung des
                              Wagens dienenden Apparat in Fig. 22, 23, 24 und 25 abgebildet: und zwar
                              in Fig. 22 im
                              Grundrisse oder in einer horizontalen Ansicht; in Fig. 23 von der Seite; in
                              Fig. 24
                              in einem nach der Richtung von Fig. 23 genommenen
                              Durchschnitte. Fig.
                                 25 ist ein Durchschnitt des in Fig. 24 abgebildeten
                              Rades nach der Richtung der Achse. An dem Umfange der Klauenbuͤchse ist eine
                              Verzahnung 2 angebracht, welche in ein an der Roͤhre 4 aufgezogenes Zahnrad 3
                              von gleichem Durchmesser eingreift. Diese Roͤhre paßt, wie durch Punkte
                              angedeutet ist, lose an die Welle 5, welche durch die von der oberen Seite der
                              Hauptachse und von dem Cylindergehaͤuse auslaufenden gegliederten Stangen 6,6
                              in ihrer gehoͤrigen Stellung erhalten wird. Das Rad 3 wird mittelst der in der
                              Schiebplatte 8 fixirten Klauenstifte 7,7 an die Welle 5 geschirrt. Diese Stifte oder
                              Zapfen 7,7 gehen durch Loͤcher, welche zu ihrer Aufnahme in der
                              staͤtigen, an der Welle 5 fixirten Platte 9 angebracht sind, und durch
                              Loͤcher, welche sich zu gleichem Zweke auch in dem Rade 3 befinden, so daß
                              sich demnach das Rad 3 und die Welle 5 gemeinschaftlich umdrehen. An dem Rade 3 sind
                              in Ausschnitten oder Buͤchsen die aufgerollten Federn 10,10 angebracht; und
                              zwar so, daß sie mit ihren inneren Enden an dem Rade festgemacht sind,
                              waͤhrend sie sich mit ihren aͤußeren Enden in eine in die Seite des
                              Rades geschnittene Fuge erstreken. An der kreisrunden Platte 14, welche an der
                              aͤußeren um die innere Roͤhre 4 des Rades 3 laufenden Roͤhre 15
                              aufgezogen ist, sind Daͤumlinge 13,13 befestigt, an denen die aͤußeren
                              Enden der aufgerollten Federn festgemacht sind. An dem Ende des Hebels 17 befindet
                              sich eine Reibungsrolle 16, die in dem zwischen den Raͤdern 3 und der Platte
                              14 gelassenen Raume auf der aͤußeren Oberflaͤche der Federn 10,10
                              laͤuft. 18 ist ein anderer, mit dem vorhergehenden unter rechten Winkeln
                              verbundener Hebel, der gleichfalls mit einer auf der Oberflaͤche der Federn
                              laufenden Reibungsrolle ausgestattet ist. Die beiden Hebel 17 und 18 drehen sich um
                              die Achse 20 als um ihren gemeinschaftlichen Stuͤzpunkt. Ihre den
                              erwaͤhnten entgegengesezten Enden stehen mit den Stangen 21,21 in Verbindung,
                              die durch kurze Hebel 22,22 mit den Achsen der Drosselventile ein Gefuͤge
                              bilden. So wie demnach die Federn und die Daͤumlinge umlaufen, werden sie zum
                              Behufe des Oeffnens der Drosselventile die Enden der Hebel 17,18 abwechselnd in
                              Bewegung sezen; waͤhrend diese Ventile beim Beginne eines jeden Hubes, den
                              die Kolben der Maschine machen, durch Federn wieder geschlossen werden. Man wird
                              bemerken, daß die Entfernung, in welcher die Daͤumlinge 13 und die
                              aufgewundenen Enden der Federn 10 von einander angebracht sind, die Zeit,
                              waͤhrend welcher die Drosselventile offen bleiben, und mithin auch die
                              Quantitaͤt des in die Cylinder eingelassenen Dampfes bestimmt. Die an der
                              Seite des Rades 3 angebrachten Daͤumlings 23,23 dienen zum Emporheben der
                              Hebel, bevor sie mit den Federn in Beruͤhrung kommen.
                           Die Schiebventile, welche die Eintritts- und Austrittscanaͤle des
                              Dampfes an den Cylindern veraͤndern, erhalten ihre Bewegung durch die
                              kleinen, an dem Ende der Welle 5 befindlichen
                              Winkelhebel oder Kurbeln 24,24, indem diese durch die Stangen 25,25 mit den Enden
                              der rechtwinkeligen Hebel 26,26, die sich um die Welle 27 drehen, in Verbindung
                              stehen. Die entgegengesezten Enden dieser Hebel dagegen sind an die Stangen 28 der
                              Schiebventile gefuͤgt, so daß also die Dampfwege bei dem Umlaufen der Welle 5 zu
                              gehoͤrigen Zeilen umgewechselt werden.
                           Damit die Kraft der Maschine dem Zustande und der Neigung der Straße angepaßt werde,
                              laͤßt sich der Dampfzufluß auf folgende Weise reguliren. Durch die
                              aͤußere Roͤhre 15, an der die kreisrunde Platte 14 fixirt ist, ist
                              eine schieflaufende Fuge oder Spalte geschnitten, und eben so ist in die innere
                              Roͤhre 4, die das Zahnrad 3 fuͤhrt, eine gerade Laͤngenspalte
                              geschnitten. In diesen Spalten bewegt sich ein in dem Halsringe 30 fixirter Zapfen,
                              indem dieser Halsring durch einen Drehring und durch den Arm 35 seitwaͤrts
                              verschoben wird. So wie sich nun dieser Halsring 30 nach Ruͤk- oder
                              Vorwaͤrts bewegt, so bewirkt er, daß die aͤußere Roͤhre 15 mit
                              ihrer kreisrunden Platte 14 an der das Zahnrad 3 fuͤhrenden inneren
                              Roͤhre 4 einen Theil eines Umganges vollbringt. Dadurch wird nothwendig die
                              relative Stellung der Platte 14 veraͤndert, und mithin die
                              Kreisoberflaͤche der Federn 10, auf der die Enden der Hebel 17,18 laufen,
                              vergroͤßert oder vermindert, damit dem Durchgange des Dampfes durch die
                              Drosselventile zum Behufe des Betriebes der Kolben in dem Cylinder mehr oder weniger
                              Zeit gestattet werde; denn die Drosselventile sind nur so lange offen, als die an
                              den Enden der Hebel 17,18 befindlichen Reibungsrollen mit den Oberflaͤchen
                              der Federn 10,10 in Verbindung stehen.
                           Die Verschiebung des Halsringes und des Zapfens 30 laͤngs der Roͤhren
                              15, in welche die Spalten geschnitten sind, wird auf folgende Weise bewerkstelligt.
                              31 ist ein aus Fig.
                                 16, 18 und 19 ersichtlicher krummer Hebel, dessen laͤngerer Arm zu einem
                              Griffe geformt ist, waͤhrend der kuͤrzere an das Ende der Stange 32
                              gefuͤgt ist, die mit dem an dem Ende der senkrechten Stange 34 angebrachten
                              Hebel 30 in Verbindung steht. An dem unteren Ende der Stange 34 (Fig. 22) bemerkt man den
                              Hebel 35, dessen gabelfoͤrmiges Ende mit dem Halsringe 30 verbunden ist. Der
                              Wagenlenker kann also die Geschwindigkeit des Wagens reguliren, indem er durch die
                              Bewegung des Griffes 31 nach Auf- oder Abwaͤrts die Drosselventile in
                              seiner Gewalt hat.
                           Zum Behufe der Umwandlung der Bewegung des Wagens muͤssen die Klauenstifte 7,7
                              aus den in dem Rade 3 befindlichen Loͤchern herausgezogen, und diesem Rade
                              ein halber Umgang gestattet werden, den es auch vermoͤge seiner Verbindung
                              mit dem Rade 2 vollbringt. Um dieselbe Zeit wird die Welle 5 mit den Schiebventilen
                              und deren Winkelhebeln und Stangen stationaͤr bleiben, wo dann die Stifte
                              oder Zapfen 7,7 alsogleich in jene Loͤcher eingestekt werden muͤssen,
                              die denen, worin sich die Stifte fruͤher befanden, gegenuͤber stehen. Da hierauf die
                              Huͤlfswelle wieder in Bewegung und die Schiebventile wieder in
                              Thaͤtigkeit gelangen, so wird der Dampf an dem entgegengesezten Ende des
                              Cylinders eintreten, woraus denn folgen wird, daß sich der Wagen und die Maschine
                              nach entgegengesezter Richtung bewegt. Damit diese Umkehrung der Bewegung von dem
                              Wagenlenker beliebig vollbracht werden kann, ist an dem gebogenen Hebel 36, den man
                              in Fig. 16,
                              18 und
                              19 sieht,
                              ein Griff angebracht, und dieser Hebel an das Ende der Stange 37 gefuͤgt, die
                              mit einem an dem Ende der aufrecht stehenden Stange 39 befindlichen Hebel 38 in
                              Verbindung steht. An dem unteren Ende dieser Stange 39 bemerkt man in Fig. 22 den
                              Klauenhebel 40, dessen gabelfoͤrmiges Ende in die Fuge des
                              Verkuppelungsstuͤkes 8 eingreift, so daß die Zapfen 7,7 also auf diese Weise
                              aus den einen loͤchern ausgezogen, und dafuͤr wieder in andere
                              eingesenkt werden koͤnnen, um dadurch eine Umwandlung der Bewegung des Wagens
                              zu bewirken.
                           Jene Verbesserungen, die sich auf verschiedene Theile der fuͤr Eisenbahnen
                              bestimmten Locomotivmaschinen beziehen, erhellen aus Fig. 26, wo man eine
                              vollkommene derlei Maschine in einem seitlichen Aufrisse dargestellt sieht; aus Fig. 27, wo
                              sie in einem senkrechten Laͤngendurchschnitte abgebildet ist, und endlich aus
                              dem Grundrisse Fig.
                                 28. Man sieht, daß diese Maschine in Hinsicht auf die Anordnung ihrer
                              wesentlichen Theile mit der kurz vorher beschriebenen die groͤßte
                              Aehnlichkeit hat, weßhalb denn auch die Beschreibung kuͤrzer seyn kann, und
                              weßhalb gleiche Theile auch mit denselben Buchstaben bezeichnet sind. A ist die Feuerstelle oder der Ofen; B das Aschenloch; C, C, C
                              das Gehaͤuse, welches die Feuerstelle, die roͤhrenfoͤrmigen
                              Feuerzuͤge und den zur Verkohkung dienenden Ofen umgibt; D der Wasserbehaͤlter, in welchem die Drukpumpen
                              angebracht sind; E der zur Verkohkung dienende Ofen oder
                              die Kammer fuͤr das Brennmaterial; F die in den
                              Rauchfang H fuͤhrenden
                              roͤhrenfoͤrmigen Feuerzuͤge; G die
                              Dampfkammer; I, I die Cylinder der Maschine; K, K die durch Gelenkstuͤke mit den Kolbenstangen
                              in Verbindung stehenden Krummhebel; L die
                              Verbindungsstangen, die von diesen Krummhebeln aus die Bewegung an die
                              Laufraͤder fortpflanzen; a der Trichter, welcher
                              zur Speisung des Ofens mit Brennmaterial dient; b das
                              Thuͤrchen, durch welches die Luft in den zur Verkohkung dienenden Ofen
                              gelangt; c ein zum Anschuͤren des Feuers
                              dienendes Thuͤrchen; d die Deke oder
                              Bruͤke des Ofens; e, e die zur Reinigung der
                              roͤhrenfoͤrmigen Feuerzuͤge dienenden Thuͤrchen; f das innere Sicherheitsventil; g der in den Rauchfang fuͤhrende Entweichungscanal; h das aͤußere Sicherheitsventil; i der Dampfmanometer; k die
                              Dampfeinfuͤhrungsroͤhre, welche an die Schiebventilbuͤchse und
                              die Cylinder fuͤhrt; l die Dampfausfuͤhrungsroͤhre, welche entweder direct in den Rauchfang
                              oder auch in einen der spaͤter zu beschreibenden Luftverdichter
                              fuͤhren kann; m die Kolbenstangen; n die fuͤr diese bestimmte Parallelbewegung; o die Stangen und Hebel, welche zur Bewegung der
                              Schiebventile mittelst der an der Kurbelwelle q
                              befindlichen Daͤumlinge p dienen; r die Handsteuerung, womit die Schiebventile von der
                              Maschine unabhaͤngig in Bewegung gesezt werden koͤnnen; s Hebel oder Stangen, die mit einem Tretschaͤmel
                              in Verbindung stehen, und wodurch die Bewegung der Maschine umgeaͤndert oder
                              angehalten werden kann, je nachdem die Daͤumlinge in die Ausschnitte der
                              gebogenen Stange o, o oder aus denselben herausgebracht
                              werden; t, t Dampfroͤhren die den uͤber
                              dem Verkohkungsofen befindlichen Theil des Kessels mit der Dampfkammer in Verbindung
                              sezen; u die Federn, in denen der Wagen haͤngt;
                              v, v die Klammern und Stege, welche die Kurbelwelle
                              tragen; w die Stoͤßer, die auf metallenen Federn
                              x und Luftcylindern oder Kolben y ruhen; z der Raum
                              fuͤr den Maschinisten, der uͤber die Oefen zu wachen hat.
                           Eine Modification des Gestelles und der Kessel der Locomotivmaschinen, welche mit zu
                              dem vierten Abschnitte der Erfindungen gehoͤrt, erhellt aus Fig. 29 bis 35. Der Wagen
                              oder das Gestell, oder das den Kessel, den Ofen, die Cylinder und andere Theile der
                              Locomotivmaschine umschließende Gehaͤuse besteht aus Eisenblechen, die
                              dadurch zusammengefuͤgt werden, daß man ihre Enden schwalbenschwanzartig in
                              ausgefalzte Eisenstaͤbe, welche das Geripp des Wagens bilden,
                              einfuͤgt. Fig. 29 gibt einen Querdurchschnitt eines solchen Stabes A, in welchen ein, zwei, drei oder mehrere
                              Laͤngenfalzen a, b, c geschnitten seyn
                              koͤnnen. Der in einen dieser Falzen einzusezende Rand der Eisenplatten ist,
                              wie man bei d sieht, aufgeschlagen oder verdikt, damit
                              er eine Art von Schwalbenschwanz bildet, womit er in einen der Falzen eingesezt
                              wird. Nach diesem Einsezen schlaͤgt man die Raͤnder des Falzens ein,
                              wie man bei b, f sieht, und auf diese Weise wird die
                              Platte fest in dem Stabe erhalten. Man kann nach diesem Verfahren zwei, drei oder
                              mehrere Platten an einem Stabe befestigen, und solcher Maßen einen Wagen, ein
                              Gestell oder ein Gehaͤuse zusammensezen, welches den Kessel, den Ofen, die
                              Cylinder und andere Theile der Maschine auf die weiter unten anzudeutende Weise
                              traͤgt, und welches man leicht und dabei doch sehr stark finden wird.
                           Um fuͤr Locomotivmaschinen einen Kessel herzustellen, der bei großer
                              Staͤrke und einer sehr ausgedehnten Heizoberflaͤche dennoch
                              verhaͤltnismaͤßig leicht ist, verfertigt der Patenttraͤger die
                              Wasserkammern ganz oder zum Theil aus duͤnnen, parallelen Metallblechen, welche er
                              beilaͤufig einen Zoll weit von einander anbringt. Diese Bleche
                              muͤssen, damit sie gehoͤrige Staͤrke bekommen, in Falten
                              gebogen und dadurch an einander befestigt seyn, daß man die Scheitel dieser Falten
                              miteinander in Beruͤhrung bringt, und daß man dann durch diese Scheitel
                              Nieten treibt. Fig.
                                 30 und 31 zeigen kleine Theile eines derlei Kessels in groͤßerem
                              Maaßstabe. Man schlaͤgt zum Behufe ihrer Verfertigung die Platten A, A zuerst so aus, daß sie, wie man in Fig. 30 sieht, an der
                              einen Seite Vertiefungen a, a, a, an der
                              entgegengesezten Seite hingegen Erhoͤhungen bekommen, denen der
                              Patenttraͤger vorzugsweise die Gestalt von abgestuzten Kegeln von
                              beilaͤufig 1 5/8 Zoll an der Basis gibt. Wenn man dann zwei auf diese Art
                              ausgeschlagene Bleche nach der aus Fig. 31 ersichtlichen
                              Methode aneinander gebracht hat, so verbindet man sie, indem man durch die Enden der
                              anliegenden Kegel die Nieten b, b treibt. Ein Gestell
                              und ein Gehaͤuse oder einen Mantel fuͤr eine Locomotivmaschine,
                              welches auf die beschriebene Weise durch Einfalzung von Blechen in
                              Metallstaͤbe zusammengesezt worden ist, ersieht man aus Fig. 32, wo ein
                              Laͤngendurchschnitt, und aus Fig. 33, wo ein
                              Querdurchschnitt durch den Ofen, den Kessel etc. gegeben ist. Hier ist der Kessel
                              zum Theil auf die eben beschriebene Art gebaut, zum Theil aus senkrechten Wasser
                              haltenden Roͤhren zusammengesezt. Diese Roͤhren koͤnnen, wenn
                              man will, etwas gebogen seyn, damit der Ausdehnung und Zusammenziehung des Metalles
                              Spielraum gestattet ist. Jene Theile des Kessels, die beschriebener Maßen aus
                              gefalteten Blechen zusammengesezt sind, und die den Ofen b,
                                 b und das Aschenloch c, c umgeben, sind mit a, a, a bezeichnet. d, d, d
                              hingegen sind die senkrechten Roͤhren, welche zum Behufe des freien
                              Durchzuges des Wassers oben und unten offen sind. Die aus dem Ofen emporsteigenden
                              Flammen und heißen Duͤnste spielen zwischen diesen Roͤhren; der Rauch
                              entweicht endlich bei den Oeffnungen e in den Rauchfang
                              f. Das Gefaͤß g
                              bildet den Kopf des Kessels; h ist die Dampfkammer, von
                              der der Dampf durch die Roͤhre i, i, i und durch
                              die Drosselventile j, j in die arbeitenden Cylinder k, k stroͤmt. Der Dampf entweicht durch die
                              Roͤhre l, l und gelangt durch den Verdichter in
                              den Wasserbehaͤlter m; was in lezterem allenfalls
                              noch von unverdichtetem Dampfe emporsteigt, entweicht durch die Roͤhre n in den Rauchfang f. Die
                              Achse der Hinteren Raͤder laͤuft, so wie dieß an den vorhergehenden
                              Maschinen beschrieben worden ist, zwischen Reibungsrollen, und auch die
                              uͤbrigen Theile sind auf die fruͤher angegebene Weise
                              eingerichtet.
                           Eine weitere Modification des Kessels erhellt aus Fig. 34 und 35. Dieser
                              gemaͤß kann man zur Ausdehnung der Heizoberflaͤche eine beliebige Anzahl
                              senkrechter Scheidewaͤnde anbringen, innerhalb denen sich Wasserkammern, die
                              wie eben beschrieben, aus zusammengenieteten, gefalteten, parallelen Platten
                              bestehen, befinden. Fig. 34 ist ein Laͤngendurchschnitt, woraus man die gebogene
                              Gestalt der Scheidewaͤnde a, a, a sieht; Fig. 35 ist
                              ein Querdurchschnitt. An dieser Modification findet der Patenttraͤger keine
                              senkrechten Wasserroͤhren noͤthig. Der Dampf gelangt in die oberhalb
                              angebrachte Dampfkammer b, b, und aus dieser in die
                              arbeitenden Cylinder.
                           Die den fuͤnften Theil der Erfindungen bildende Methode, den aus
                              Hochdrukmaschinen austretenden Dampf vermittelst der atmosphaͤrischen Luft zu
                              verdichten, ersieht man aus dem Laͤngendurchschnitte Fig. 36. Der hiezu
                              dienende Apparat kann in irgend einer geeigneten Stellung zwischen dem
                              Austrittscanale und der endlichen Entweichungsstelle des Dampfes in den Rauchfang
                              angebracht werden. Der austretende Dampf gelangt von der Maschine aus durch die
                              Roͤhre a in die erste Kuͤhlkammer A, in der er sich ausdehnen kann. Durch diese Kammer
                              laͤuft horizontal eine Anzahl kleiner Roͤhren b, b, deren Enden dem Zutritte der atmosphaͤrischen Luft offen
                              stehen, damit sie vermoͤge des Durchzuges lezterer bestaͤndig
                              abgekuͤhlt werden. Von dieser Kammer A aus steigt
                              der Dampf durch die Roͤhre d in die zweite
                              Kuͤhlkammer B, die gleichfalls mit offenen
                              Luftroͤhren c, c, c ausgefuͤllt ist,
                              empor, um, nachdem er durch die Oeffnungen e, e, e
                              getreten, zwischen den kalten Luftroͤhren zu circuliren. Das Wasser, welches
                              hiebei durch die Verdichtung des Dampfes zum Vorscheine kommt, laͤuft von der
                              Kammer B aus durch die kleine Roͤhre f laͤngs des Bodens der Kammer A, um endlich bei der kleinen Roͤhre g an die zur Speisung des Kessels dienende Pumpe
                              abzufließen. Die geringe Quantitaͤt Dampf, welche unverdichtet bleibt,
                              entweicht durch die Roͤhre h, die entweder dem
                              Zutritte der atmosphaͤrischen Luft offen steht, oder in den Rauchfang
                              fuͤhrt.
                           Wuͤnschte man die Luft, welche auf ihrem Durchgang durch den
                              Kuͤhlapparat erwaͤrmt worden ist, in den Ofen des Kessels zu leiten,
                              so koͤnnte sie mittelst eines umlaufenden Windfanges oder mit Huͤlfe
                              irgend einer anderen Vorrichtung durch die Kuͤhlroͤhren b, b und c, c an den Ort
                              ihrer Bestimmung getrieben werden. Fig. 37 ist ein
                              senkrechter Durchschnitt eines dem gemaͤß eingerichteten
                              Kuͤhlapparates, welcher unter dem dem Heizer der Locomotivmaschine
                              angewiesenen Plaze angebracht ist. a ist die
                              Roͤhre, welche den austretenden Dampf in die Kuͤhlkammer A leitet, aus der der unverdichtete Ruͤkstand
                              durch die Roͤhre b entweicht. Der von der
                              Maschine oder von den Laufraͤdern aus durch Treibriemen oder auf irgend eine
                              andere Art und Weise in Bewegung gesezte Windfang c
                              treibt die Luft durch
                              die Roͤhren d, d, d und durch den Canal e in den Ofen der Maschine.
                           Die Verbindung der Locomotivmaschine mit Wagen, die auf gewoͤhnlichen
                              Landstraßen zu laufen haben, die den sechsten Abschnitt der Erfindungen ausmacht,
                              ergibt sich aus Fig. 38. A ist naͤmlich ein Grundriß
                              des Wagens, d.h. der Raͤder, der Achsen, der Langwied etc. einer
                              Locomotivmaschine, und B ein Grundriß dieser Theile an
                              einem gewoͤhnlichen Wagen, der durch die Locomotivmaschine gezogen werden
                              soll, a ist die Langwied des ersteren, b jene des lezteren; c, c, c
                              eine Stange, die an die beiden Langwieden gefuͤgt ist, und durch welche die
                              Triebkraft der Locomotive A an den vor ihr befindlichen
                              Wagen B fortgepflanzt wird. Die beiden Wagen stehen aber
                              uͤberdieß auch noch durch ein Gefuͤge d in
                              Verbindung, welches gebildet wird, indem sich ein an dem Ende der Deichsel e angebrachter Zapfen der Locomotive in einer
                              laͤnglichen Oeffnung bewegt, die in den Schwanz f
                              der Langwied des vorderen Wagens geschnitten ist, damit auf diese Weise die vorderen
                              Raͤder der Locomotive dirigirt werden. Hieraus geht hervor, daß, wie viele
                              Wagen auch an die Locomotive angehaͤngt seyn moͤgen, deren Lauf doch
                              von der Leitung oder Steuerung der vorderen Raͤder des ersten Fuhrwerkes, die
                              sich wie an einem gewoͤhnlichen Wagen lenken lassen, abhaͤngt.
                           Der siebente Theil der Erfindung beruht auf der Anwendung eines eigenen
                              Randvorsprunges an der aͤußeren Seite des Radkranzes der Laufraͤder
                              der fuͤr Eisenbahnen bestimmten Locomotiven, um das Ablaufen der
                              Raͤder von den Schienen zu verhuͤten, im Falle diese einem solchen
                              Hindernisse begegnen, daß ein Rad so hoch gehoben wird, daß dessen innerer
                              Randvorsprung uͤber die Schiene gleiten koͤnnte. Wenn die
                              Raͤder naͤmlich nur an der inneren Seite einen Randvorsprung haben, so
                              wird, wenn eines derselben auf ein Hinderniß der angegebenen Art stoͤßt, das
                              dazu gehoͤrige Rad im Bogen laufen und mithin von der Bahn abgehen. Wenn z.B.
                              eines der Laufraͤder einer Locomotive auf einen Stein, einen Pruͤgel
                              oder irgend ein dergleichen Hinderniß, welches sich zufaͤllig auf der Bahn
                              trifft, stoͤßt, so wird dessen Bewegung ploͤzlich unterbrochen und
                              sein Randvorsprung uͤber die Schiene emporgehoben werden, waͤhrend das
                              andere Rad, da ihm kein solches Hinderniß im Wege liegt, seine Bewegung fortzusezen
                              strebt. Ersteres wird daher zum Mittelpunkte der Bewegung, und die Folge davon ist,
                              daß das ungehinderte Rad im Bogen laufen und die Maschine aus der gehoͤrigen
                              Richtung kommen wird. Diesem Unfaͤlle laͤßt sich jedoch steuern, wenn
                              man zu beiden Seiten des Radkranzes einen Randvorsprung anbringt, wie dieß aus Fig. 28 zu
                              ersehen, wo der aͤußere Randvorsprung mit a, a,
                               der gewoͤhnliche
                              innere Randvorsprung dagegen mit b, b bezeichnet ist.
                              Damit diese verbesserten Raͤder aber von einer Schienenlinie auf eine andere
                              uͤbergehen koͤnnen, wie z.B. da, wo die Wagen von einer Hauptbahn aus
                              auf eine Nebenbahn laufen sollen, muͤssen anstatt der keilfoͤrmigen
                              oder anders geformten Stuͤke, die sonst gewoͤhnlich hiezu dienen,
                              eigene Fuͤhrer angewendet werden. Der Grundriß Fig. 39 und der senkrecht
                              durch die Schienen und durch einen Theil des Bodens gefuͤhrte Durchschnitt
                              Fig. 40
                              wird zeigen, wie dieser Zwek erreicht werden soll. a, a
                              ist naͤmlich die Haupt- und b, b die
                              Nebenbahn; der Uebergang von der einen auf die andere soll durch die Fuͤhrer
                              c, c bewerkstelligt werden, die aus einem Theile der
                              Schienen bestehen, und die sich an dem einen ihrer Enden um Zapfen drehen. Wenn z.B.
                              eine Locomotive in der Richtung des Pfeiles auf der Nebenbahn laufen soll, so
                              muͤssen die Fuͤhrer c, c in die aus Fig. 39
                              ersichtliche Stellung gebracht werden: d.h. sie muͤssen von der Hauptbahn in
                              die Nebenbahn fuͤhren; wenn hingegen die Maschine auf der Hauptbahn
                              fortlaͤuft, so muͤssen sich die Fuͤhrer c, c in einer und derselben Linie mit dieser befinden. Die Fuͤhrer
                              c, c muͤssen durch einen Querbalken d, d, der an der unteren Seite der Schienen
                              wegfuͤhrt, und der mit einem Griffe versehen ist, miteinander verbunden seyn.
                              Mit Huͤlfe dieses Griffes koͤnnen die Fuͤhrer gleichzeitig von
                              einer Bahnlinie an die andere bewegt werden. Damit die Fuͤhrer jeder Zeit mit
                              der einen oder mit der anderen Bahnlinie gehoͤrig in Verbindung kommen, sind
                              an den Seiten der Schienen gehoͤrige Aufhaltstuͤke e, e, e angebracht. Der Hebel f bewegt sich zu diesem Behufe um einen Stuͤzpunkt, welcher sich an
                              dem Balken g befindet, der an dem oberen Ende an dem
                              Querbalken d, an dem unteren dagegen an dem
                              Stuͤke h festgemacht ist. Lezteres ist an das
                              Ende des Hebels i gefuͤgt, der sich um einen an
                              der Stange j befindlichen Stuͤzpunkt bewegt; an
                              dem anderen Ende dieser lezteren Stange befindet sich das Gewicht k. Es erhellt demnach, daß die von dem beschwerten Hebel
                              i auf das Stuͤk h
                              ausgeuͤbte Gewalt des wirkt, daß der Balken d
                              durch den Hebel f entweder nach der einen oder nach der
                              anderen Richtung getrieben wird, so daß die Fuͤhrer c,
                                 c auf die Aufhaͤlter e, e gelangen, und
                              daher jeder Zeit mit der einen oder mit der anderen Bahnlinie coincidiren oder
                              zusammenfallen.
                           Die verbesserte Methode die Stangen der Kolben und Pumpen schluͤpfrig zu
                              erhalten, welche den achten Abschnitt ausmacht, ist aus Fig. 41, wo eine an einer
                              senkrechten Kolbenstange angebrachte Stopfbuͤchse in senkrechtem
                              Durchschnitte dargestellt ist, zu ersehen. Die Erfindung beruht darauf, daß in der
                              gewoͤhnlichen haͤnfenen Liederung eine ringfoͤrmige Kammer
                              angebracht wird, in die das Oehl, der Talg oder das sonstige zum Schmieren dienende Material
                              aus einem kleinen, zur Seite der Stopfbuͤchse angebrachten Behaͤlter
                              gelangt, und welche man in Fig. 42 einzeln
                              fuͤr sich von der Seite und im Durchschnitte abgebildet sieht. a, a ist die Kammer, welche im Durchschnitte eine
                              dreiekige Gestalt zeigt, und deren obere und untere Seiten schief geneigt sind,
                              damit sich die Liederung dicht an die Kolbenstange anlege, wenn die Schraube b zu diesem Zweke angezogen wird, c ist ein kleiner, in die Stopfbuͤchse geschraubter
                              Behaͤlter fuͤr das zum Schmieren dienende Material, welches aus diesem
                              Behaͤlter durch den Hahn und durch die Roͤhre e in einen ringfoͤrmigen Ausschnitt f
                              gelangt, um dann von hier aus durch Loͤcher in das Innere des Ringes zu
                              gerathen und dadurch mit der Kolbenstange oder mit der sonstigen schluͤpfrig
                              zu erhaltenden Oberflaͤche in Beruͤhrung zu kommen.
                           Die in den neunten Abschnitt gehoͤrige Erfindung, naͤmlich die
                              Sicherheitsplatte und der Feuerausloͤscher, ist aus Fig. 43 und 44 zu ersehen.
                              Die Roͤhre a fuͤhrt vom Kessel oder von
                              der Dampfkammer in die Roͤhre oder in die Kammer b, deren unterer offener Theil c unmittelbar
                              uͤber dem Ofen oder uͤber der Feuerstelle oder in einer anderen
                              geeigneten Stellung fixirt ist. Zwischen den beiden Kammern b und c besteht eine duͤnne, metallene
                              Scheidewand, welche bei jedem Druke, der etwas groͤßer als der ist, bei
                              welchem der Kessel zu arbeiten hat, zerspringen soll. Die Staͤrke dieser
                              Platte hat sich demnach nach dem Grade des Drukes, auf den man den Dampf bringen
                              will, zu richten. Die Stange e steht an dem einen Ende
                              mit den Querstuͤken f, f, an dem anderen hingegen
                              mit dem kegelfoͤrmigen Stuͤke g, welches
                              durch die Metallplatte d emporgehalten wird, in
                              Verbindung. Wenn daher der Druk des Dampfes im Kessel so weit steigt, daß die Platte
                              d unter ihm nachgibt und zerspringt, so wird das aus
                              dem Kessel herbeistroͤmende Wasser den Kegel und die Stange e hinab druͤken, bis die Querstuͤke f durch den an der unteren Kammer c befindlichen Randvorsprung h, h aufgehalten
                              werden, wo dann der Kegel g der Muͤndung der
                              unteren Kammer c gegenuͤber aufgehaͤngt
                              seyn, und das Wasser in Form eines Regens auf das im Ofen brennende Feuer aussprizen
                              wird.
                           Der zehnte Theil der Erfindungen des Patenttraͤgers endlich, der in Fig. 45
                              dargestellt ist, besteht in einer an einer gewoͤhnlichen Eisenbahn
                              anzubringenden Vorrichtung, womit bedeutende schiefe Flaͤchen oder Rampen mit
                              Locomotiven hinan gefahren werden koͤnnen, ohne daß der Beistand einer
                              außerordentlichen oder Huͤlfskraft noͤthig waͤre. In Fig. 45, wo
                              man eine Locomotive mit einem angehaͤngten Wagenzuge uͤber eine
                              schiefe Flaͤche hinansteigen sieht, sind A, A
                               die beiden
                              gewoͤhnlichen Schienenbahnlinien; B, B die
                              Laufraͤder der Maschine; C, C erhoͤhte, an
                              den Seiten der Bahn aufgefuͤhrte Wege oder Bahnen, die eine weit
                              groͤßere Breite haben als die gewoͤhnlichen Schienen, und die aus
                              Stein oder einem anderen entsprechenden Materiale gebaut seyn koͤnnen, D, D sind breite, an den aͤußeren Seiten der
                              Laufraͤder oder mit diesen an einer und derselben Welle fixirte Reifen oder
                              Raͤder. Diese kleineren Raͤder haben auf der Oberflaͤche der
                              erhoͤhten seitlichen Bahnen zu laufen, und werden durch ihren kleineren
                              Durchmesser bewirken, daß die Maschine die schiefen Flaͤchen leichter und
                              ohne daß die Geschwindigkeit eine Veraͤnderung zu erleiden brauchte,
                              hinansteigen. Man koͤnnte die kleineren Raͤder auch mit Zahnen
                              ausstatten, welche in eine auf den erhoͤhten Seitenbahnen fixirte Zahnstange
                              einzugreifen haͤtten, wobei jedoch der Umfang der kleineren Raͤder
                              immer noch auf der Oberflaͤche der Nebenbahn laufen muͤßte. Die
                              unteren Enden dieser Nebenbahnen muͤßten mit schraͤgen Flaͤchen
                              E, E ausgestattet seyn, damit die kleineren
                              Raͤder, wenn sie auf die Nebenbahn gelangen, die groͤßeren
                              Raͤder von den Schienen emporheben, ohne daß eine ploͤzliche
                              Erschuͤtterung dabei Statt findet. Eine aͤhnliche Einrichtung
                              muͤßte auch an dem entgegengesezten Ende der Nebenbahn getroffen seyn, damit
                              die groͤßeren Laufraͤder eben so sachte auch wieder auf die eisernen
                              Schienen herabgelangen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
