| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 65, Jahrgang 1837, Nr. LVI., S. 231 | 
| Download: | XML | 
                     
                        
                        LVI.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der vom 30. Mai bis 19. Jun. 1837 in England
                              ertheilten Patente.
                           
                              Dem James Partridge
                                    Blake in Little Queen Street, Grafschaft Middlesex: auf
                                 verbesserte Maschinen und Apparate zum Enthuͤlsen. Reinigen und
                                 Vorbereiten des Reißes, Hafers etc. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 30. Mai
                                    1837.
                              
                           
                              Dem Joseph Woollams,
                                 in Wells in der Grafschaft Somerset: auf eine verbesserte Methode Triebkraft aus
                                 bekannten Quellen zu gewinnen. Dd. 30. Mai 1837.
                              
                           
                              Dem Francis William
                                    Gerish in East Road, Grafschaft Middlesex: auf einen verbesserten
                                 Apparat zum Schließen der Thuͤren, Thore und Fensterlaͤden. Dd. 30. Mai
                                    1837.
                              
                           
                              Dem Richard Oke
                                    Millet, in Penpoll's Hayle, Grafschaft Cornwall: auf
                                 Verbesserungen an den Instrumenten zum Ausziehen der Zaͤhne. Dd. 1. Junius
                                    1837.
                              
                           
                              Dem Edward Schmidt
                                    Swaine in Leeds:
                                 auf sein am 9. Oktober v. J.
                                 patentirtes Verfahren kuͤnstliche Mineralwasser zu erzeugen und
                                 aufzubewahren, fuͤr fernere sieben Jahre. Dd.
                                 6. Jun. 1837.
                              
                           
                              Dem Joseph Clisild
                                    Daniell in Limpley Stoke, Grafschaft Witts: auf ein verbessertes
                                 Verfahren beim Auffuͤhren von Mauern mit Steinen. Dd. 6. Junius 1837.
                              
                           
                              Dem Miles Berry, im
                                 Chancery Lane, Grafschaft Middlesex: auf ein verbessertes Verfahren Triebkraft
                                 zu erhalten. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 6. Jun. 1837.
                              
                           
                              Dem John Kirkham in
                                 Aldenham Terrace, Grafschaft Middlesex: auf eine verbesserte Methode die
                                 Kohlenkruste zu entfernen, welche sich in den Retorten ansezt, worin Kohle zur
                                 Leuchtgasbereitung destillirt wird. Dd. 8. Jun. 1837.
                              
                           
                              Dem John George
                                    Bodmer, in Bolton-le-Moors, Grafschaft Lancaster:
                                 auf seine Maschine zum Spinnen und Dubliren der Baumwolle, Wolle, Seide, des
                                 Flachses und anderer Faserstoffe. Dd. 12. Jun. 1837.
                              
                           
                              Dem Godfrey Woone, in
                                 Berkeley Street, Grafschaft Middlesex: auf ein verbessertes Verfahren Platten
                                 mit erhabenen Oberflaͤchen zum Druken auf verschiedene Substanzen zu
                                 verfertigen. Dd. 12. Jun. 1837.
                              
                           
                              Dem William Fothergill
                                    Cooke, am Breeds Place, Grafschaft Sussex, und Charles Wheastone, in Conduit Street, Grafschaft Middlesex: auf sein Verfahren mittelst elektrischer
                                 Stroͤme durch Metalldrahte an entfernten Plaͤzen Signale zu geben.
                                 Dd. 12. Jun.
                                    1837.
                              
                           
                              Dem Richard Roe, in
                                 Everton, bei Bawtry in der Grafschaft York: auf verbesserte Apparate zur
                                 Verfertigung von Baksteinen, Ziegeln etc. Dd. 17. Jun. 1837.
                              
                           
                              Dem James Leonard Clement
                                    Thomas, in Covent-Garden, Grafschaft Middlesex: auf eine
                                 Verbesserung an den Dampfmaschinen und Dampfkesseln behufs der Ersparung an
                                 Brennmaterial. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 17. Jun. 1837.
                              
                           
                              Dem William
                                    Nicholson, in Manchester: auf Verbesserungen an den Vorbereitungs- und
                                 Spinnmaschinen. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 17. Jun. 1837.
                              
                           
                              Dem James Buckingham,
                                 in Great Randolph Street, Camden Town, Grafschaft Middlesex: auf gewisse
                                 Combinationen von Maschinerien, die anstatt der Zahnraͤder und anderer
                                 Mechanismen zur Fortpflanzung der Bewegung dienen. Dd. 17. Jun. 1837.
                              
                           
                              Dem Theophilus John
                                    Nash, in John Street, Downshire Hill, Pfarrei Hampstead, Grafschaft Middlesex und John
                                    Roß in Wyld Street, Lincoln's Inn Fields, in derselben
                                 Grafschaft: auf eine Methode in Metallen, Holz und anderen Substanzen,
                                 Buchstaben, Figuren etc. mit flacher Oberflaͤche auszuschneiden, so daß
                                 sie mit Farbe angestrichen erhaben zu seyn scheinen. Dd. 19. Jun. 1837.
                              
                           
                              Dem William Yetts, in
                                 Yarmouth in der Grafschaft Norfolk: auf eine verbesserte Methode Schiffe zu
                                 kalfatern. Dd. 19.
                                    Jun. 1837.
                              Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Julius
                                 1837, S. 62.
                              
                           
                        
                           Verzeichniß der vom 2. Maͤrz bis 24. August 1822 in
                              England ertheilten und jezt verfallenen Patente.
                           
                              Des George Stratton,
                                 Ingenieurs von Hampstead Road, Middlesex: auf eine verbesserte Methode den Rauch
                                 zu verzehren. Dd. 2. Maͤrz 1822.
                              
                           
                              Des James Gladstone,
                                 von Liverpool: auf eine eiserne
                                 Kette von neuer Construction. Dd. 12. Maͤrz 1822. (Beschrieben im
                                 Repertory, zweite Reihe, Bd. XLII., S. 320.)
                              
                           
                              Des Robert Bartlett
                                    Bate, Optikers in Poultry, London: auf gewisse Verbesserungen an Araͤometern und
                                 Saccharometern. Dd. 21. Maͤrz 1822.
                              
                           
                              Des William Edward
                                    Conwell, am Ratcliffe Highway, Middlesex: auf die Bereitung und
                                 Anwendung eines gewissen purgirenden Pflanzenoͤhls. Dd. 21.
                                    Maͤrz 1822.
                              
                           
                              Des Samuel Robinson,
                                 in Leeds: auf Verbesserungen an
                                 der Tuchscheermaschine. Dd. 21. Maͤrz 1822. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XLIV., S. 5.)
                              
                           
                              Des George
                                    Stephenson, Ingenieurs in Long Benton, Northumberland: auf gewisse
                                 Verbesserungen an Dampfmaschinen. Dd. 21. Maͤrz 1822. (Beschrieben im
                                 Repertory, zweite Reihe, Bd. XLIV., S. 192.)
                              
                           
                              Des Richard Summers
                                    Harford, Eisenmeisters an den Ebbw Vale Eisenwerken, Aberystwith, Monmouthshire: auf einen verbesserten Heizproceß zur Fabrikation von Stangen,
                                 Blech etc. aus pudlirtem oder auf andere Art raffinirtem Eisen. Dd. 21.
                                    Maͤrz 1822.
                              
                           
                              Des William Church,
                                 im Nelson Square, Surrey: auf einen verbesserten Apparat zum Druken. Dd. 21.
                                    Maͤrz 1822.
                              
                           
                              Des Alexander Clark,
                                 in Dron, Louchars, Fifeshire: auf eine Verbesserung an den Kesseln und
                                 Verdichtern der Dampfmaschinen. Dd. 21. Maͤrz 1822.
                              
                           
                              Des William Pride,
                                 Ingenieurs von Uley, Gloucestershire: auf Verbesserungen
                                 in der Tuchweberei. Dd. 16. April 1822.
                              
                           
                              Des William Daniell,
                                 Eisenfabrikant in Abocarne, Monmouthshire: auf Verbesserungen im Walzen des
                                 Eisens zu Stangen. Dd. 16. April 1822.
                              
                           
                              Des Benjamin Cook:
                                 auf eine Mischung, um die Beschaͤdigung verschiedener Gegenstaͤnde
                                 durch das Feuer zu verhindern. Dd. 16. April 1822. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XLIV. S. 267.)
                              
                           
                              Des John Grimshaw,
                                 von Bishopwearmouth, Grafschaft Durham: auf einen verbesserten Mechanismus zur
                                 Verfertigung platter Seile. Dd
                                 16. April 1822. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XLV. S. 1.)
                              
                           
                              Des Pierre Erard, in
                                 Great Marlborough-Street, Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an
                                 Harfen. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd.
                                 24. April 1822. (Beschrieben im Repertory, dritte Reihe, Bd. I. S. 113, und neue
                                 Reihe, Bd. V. S. 58.)
                              
                           
                              Des Edward Dodd, im
                                 St. Martins Lane, Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an Pedalharfen. Dd. 24. April
                                    1822.
                              
                           
                              Des James Delvean, in
                                 Wardour Street, Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an Harfen. (Beschrieben im
                                 Repertory, zweite Reihe, Bd. XLIII. S. 333.)
                              
                           
                              Des Richard Knight im
                                 Foster Lane, London, und
                                 Rupert Kirk, am
                                 Osborn Place, Middlesex: auf ein Verfahren die Krystallisation der Salze und das
                                 Abdampfen von Fluͤssigkeiten zu beschleunigen. Dd. 9. Mai 1822.
                              
                           
                              Des Henry Septimus Hyde
                                    Wollaston, in Clapton, Middlesex: auf einen Riegel, der besonders
                                 als Nachtriegel anwendbar ist. Dd. 4. Jun. 1822. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XLIII. S. 134.)
                              
                           
                           
                              Des William Huxham,
                                 von Exeter, Devonshire: auf eine verbesserte Construction der Daͤcher.
                                 Dd. 4. Jun.
                                    1822.
                              
                           
                              Des Henry Colebank,
                                 zu Broughton in Furneß, Lancashire: auf eine Maschine zur Verfertigung der
                                 Kerzendochte. Dd. 4. Jun. 1822.
                              
                           
                              Des John Barton, bei
                                 der koͤnigl. Muͤnze in London: auf sein Verfahren die prismatischen Farben auf der
                                 Oberflaͤche von Stahl und anderen Metallen anzubringen. Dd. 4. Jun.
                                    1822.
                              
                           
                              Des James Frost, von
                                 Finchley, Middlesex: auf ein neues Cement oder einen
                                 kuͤnstlichen Stein. Dd. 11. Jun. 1822.
                              
                           
                              Des William Feetham,
                                 am Ludgate Hill, London: auf
                                 Verbesserungen an Douchebaͤdern. Dd. 13. Jun. 1822.
                              
                           
                              Des Dormy Gardner, am
                                 Edmund Place, London: auf einen
                                 Apparat fuͤr Personen, die an Ruͤkgratschwaͤche leiden. Dd. 13. Jun.
                                    1822.
                              
                           
                              Des Joseph Wass, am
                                 Lea Wharf, Ashover, Derbyshire: auf eine Methode die schaͤdlichen
                                 Daͤmpfe der Blei- und anderer Oefen zu verdichten. Dd. 15. Jun.
                                    1822.
                              
                           
                              Des Marc Isambard
                                    Brunel, von Chelsea, Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an
                                 Dampfmaschinen. Dd. 26. Jun. 1822.
                              
                           
                              Des Thomas Gauntlett,
                                 von Bath, Somersetshire: auf Verbesserungen an den
                                 Dampfbaͤdern. Dd. 26. Jun. 1822. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XLIII. S. 268.)
                              
                           
                              Des William Brunton
                                 in Birmingham: auf Verbesserungen
                                 an den Feuerroͤsten, und in dem Verfahren sie mit Kohle zu beschiken. Dd. 26. Jun.
                                    1822.
                              
                           
                              Des Louis Bernard
                                    Rabant, in Skinner Street, London: auf einen verbesserten Apparat zur Bereitung von Kaffee
                                 oder Thee. Dd. 26.
                                    Jun. 1822. (Beschrieben im Repertory,
                                 zweite Reihe, Bd. XLV. S. 139.)
                              
                           
                              Des Thomas Postans,
                                 in Charles Street, St. James, und William Jeakes, in Great Russell Street, Bloomsbury:
                                 auf eine Verbesserung an Kochapparaten. Dd. 26. Junius 1822.
                              
                           
                              Des George Smart, von
                                 Pedlar's Acre, Lambeth, Surrey:
                                 auf eine Verbesserung in der Verfertigung von Ketten. Dd. 4. Jul. 1822.
                              
                           
                              Des Joseph Smith, von
                                 Sheffield: auf eine Verbesserung an den Dampfkesseln.
                                 Dd. 4. Jul.
                                    1822.
                              
                           
                              Des John Bold, in
                                 West Street, Long-lane, Bermondsey: auf Verbesserungen im Druken. Dd. 4. Jul.
                                    1822.
                              
                           
                              Des Jonas Hobson und
                                 John Hobson, zu
                                 Mythom Bridge, Kirkburton, Yorkshire: auf Maschinen zum Scheeren, Schneiden und
                                 Appretiren wollener Tuͤcher. Dd. 27. Jul. 1822.
                              
                           
                              Des John Stanley in
                                 Charlton Row, Manchester: auf
                                 Apparate zum Speisen der Oefen mit Brennmaterial. Dd. 27. Jul. 1822. (Beschrieben
                                 im Repertory, dritte Reihe, Bd. I., S. 84.)
                              
                           
                              Des John Pearse, von
                                 Tavistock: auf eine verbesserte Einrichtung der Bratenwender. Dd. 27. Jul.
                                    1822.
                              
                           
                              Des Sir Anthony
                                    Perrier, aus Cork: auf Verbesserungen an den Destillir-
                                 und Abdampfapparaten. Dd. 27. Jul. 1822.
                              
                           
                              Des Robert Benton
                                    Roxby, im Arbour Square, Middlesex: auf Verbesserungen an den
                                 Quadranten. Dd. 31. Jul. 1822. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. 43, S. 6.)
                              
                           
                              Des William Cleland,
                                 von Glasgow: auf einen
                                 verbesserten Abdampfapparat. Dd. 17. August 1822.
                              
                           
                              Des David Mushet, von
                                 Coleford, Gloucestershire: auf Verbesserungen in der Fabrication von Eisen aus
                                 Hammerschlag und Eisenschlaken. Dd. 20. Aug. 1822.
                              
                           
                              Des William Mitchell,
                                 von Glasgow: auf ein verbessertes
                                 Verfahren Gold, Silber und andere dehnbare Metalle in Plattenform zu bringen.
                                 Dd. 24. August
                                    1822.
                              
                           
                              Aus dem Repertory of Patent-Inventions.
                                 Maͤrz, April und Mai 1837.
                              
                           
                        
                           
                           Bennet's Dampfmaschine
                              fuͤr lange Seereisen.
                           Ein in New-York ansaͤssiger franzoͤsischer Mechaniker, Hr. Sabaton, hat fuͤr eines der Dampfboote, die in
                              Zukunft den Dienst zwischen Liverpool und New-York versehen sollen, nach dem
                              Systeme des Amerikaners Bennet eine Dampfmaschine erbaut,
                              uͤber die in dem Temps aus lezter Stadt Folgendes
                              berichtet ward. Die Maschine hat zwei Dampfcylinder von 35 Zoll amerikanischen
                              Maaßes im Durchmesser und 6 Fuß Hub; zwei Luftcylinder von genau halb so großem
                              Rauminhalte, die von der Maschine in Bewegung gesezt werden, und die die Luft in den
                              Kessel, dessen cylindrischer Theil 4 Fuß im Durchmesser und 12 Fuß Hoͤhe hat,
                              eintreiben. Der Ofen oder untere Theil des Kessels hat 3 1/2 Fuß im Durchmesser und
                              9 Fuß Hoͤhe; das Brennmaterial wird durch die Rauchfangroͤhre
                              eingetragen, welche so gebaut ist, daß nichts von der durch die Verbrennung
                              entwikelten Waͤrme entweichen kann, sondern daß vielmehr Alles durch das
                              Wasser getrieben wird, und indem es dabei alle auf dem Heerde entwikelten Gase mit
                              sich fuͤhrt, ein Agens erzeugt, welches dem Dampfe nicht an Kraft nachsteht,
                              und mit diesem auch durch die beiden Dampfcylinder geht. Auf diese Weise gelangt
                              also, waͤhrend die Maschine in Thaͤtigkeit ist, nur jene Luft in den
                              Ofen, die durch die beiden Geblaͤse oder Luftcylinder eingetrieben wird. Die
                              Maschine besizt 350 Pferdekraͤfte. Der Erfinder glaubt, daß 225 Fuß Luft
                              erforderlich sind, um ein Pfund Kohle zu verbrennen, und daß die Luftcylinder in der
                              hiezu noͤthigen Zeit 2625 Fuß Luft in den Ofen treiben. Da die Maschine die
                              Raͤder, welche 20 Fuß im Umfange haben, zu 35 Umgangen veranlaßt, so folgt
                              hieraus, daß das Fahrzeug mit 12 Pfd. Kohle 1750 Fuß und mit 36 Pfd. eine Meile
                              Weges zuruͤklegen wird. (Aus dem Mémorial
                                 encyclopédique, Mai 1837, S. 282.) (Man vergl. die Abhandl. S. 161
                              in diesem Hefte des polyt. Journ.)
                           
                        
                           Steyrische Methode kalt- und rothbruͤchiges
                              Eisen zu reinigen.
                           Das Journal des connaissances usuelles, Januar 1837, S.
                              25 gibt folgende Methode an, nach welcher man angeblich in Steyermark
                              kaltbruͤchiges Eisen zu reinigen pflegt. „Man roͤstet das
                                 Eisenerz mit einem Holzfeuer, dem man vor dem Kohlenfeuer den Vorzug gibt, und
                                 sezt es dann einige Zeit uͤber der Luft und allen atmosphaͤrischen
                                 Einfluͤssen aus. Dann bringt man es an einen Ort, an welchem das Wasser,
                                 welches darauf gegossen wird, nicht abfließen kann. Wenn es 2 bis 3 Tage lang im
                                 Wasser verweilt, so sezt man es neuerdings und bis zum vollkommenen Abtroknen
                                 der Luft aus, worauf man es abermals fuͤr 2 bis 3 Tage in's Wasser
                                 bringt, um es dann wieder zu troknen. Damit wird so lange fortgefahren, bis das
                                 Erz vollkommen rein erscheint. Man sucht das Eisen, wie die Arbeiter glauben,
                                 auf diese Weise von der mit ihm verbundenen Phosphorsaͤure zu befreien;
                                 es scheint jedoch, daß es mehr zur Beseitigung des Mangans, welches immer in
                                 groͤßerer oder geringerer Menge damit verbunden ist, dient. Man
                                 muͤßte, um diese Frage zu loͤsen, das angewendete Eisenerz und das
                                 Wasser, in welches es eingeweicht wurde, einer Analyse unterwerfen. Dem sey
                                 uͤbrigens wie ihm wolle, so sieht man in Steyermark sorgfaͤltig
                                 darauf, daß das Erz so lange im Wasser bleibt, als noch Spuren von
                                 schwefelsaurem Kalke daran zu bemerken sind. Nach Beendigung dieser Operationen
                                 schreitet man zum Einschmelzen des Erzes, zu welchem Zweke man ihm, um den Fluß
                                 zu beschleunigen, und um das Eisen von der allenfalls noch im Erze enthaltenen
                                 Phosphorsaͤure zu befreien, Schiefer und Kalk beisezt.“
                              
                           
                              „Zur Reinigung und Verbesserung des rothbruͤchigen Eisens bedient
                                 man sich eines ebenso einfachen und leicht ausfuͤhrbaren Verfahrens. Man
                                 roͤstet die Erze zuerst lange und stark, und wiederholt diese Operation
                                 drei Mal, bis man glaubt, daß der groͤßere Theil des Schwefels
                                 ausgetrieben worden ist. Dieses Roͤsten muß gleichfalls bei einem
                                 Holz- und nicht bei einem Kohlenfeuer vorgenommen werden. Nach demselben
                                 schreitet man zum Einschmelzen, wobei man zur Befoͤrderung des Flusses
                                 und zur Abscheidung des Schwefels Kalk und Thon zusezt.“
                              
                           
                              „Man darf hieraus nicht schließen, daß der Phosphor und der Schwefel
                                 allein es sind, welche das Eisen kalt- und rothbruͤchig machen; es
                                 koͤnnen vielmehr mancherlei andere Umstaͤnde, wie z.B. die
                                 Verbindung des Eisens mit metallischen Erden, einen großen Einfluß dabei haben.
                                 Uebrigens hat die Erfahrung gezeigt, daß Eisen, welches in 100 Theilen 30 Theile
                                 Kieselerde enthielt, nichts von seinen Eigenschaften verloren hatte und
                                 namentlich noch haͤmmerbar war; waͤhrend andererseits schon ganz
                                 geringe Quantitaͤten anderer Stoffe hinreichen, um das Eisen ganz und gar
                                 zu veraͤndern.“
                              
                           
                        
                           Ueber die Erscheinungen, welche bei der Verbrennung der aus
                              den Hohoͤfen entweichenden Gase Statt finden.
                           Hr. Aubertot theilte Hrn. Curaudau vor laͤngerer Zeit eine Methode mit, deren er sich
                              bediente, um von der aus den Hohoͤfen entweichenden Hize Nuzen zu ziehen.
                              Lezterer vermuthete, daß die hieraus erwachsenden Vortheile weniger der Hize
                              zuzuschreiben seyen, die Aubertot benuzen wollte, sondern
                              vielmehr jener, deren Entwikelung hiebei zufaͤllig beguͤnstigt wurde.
                              Er versuchte, um dieß zu beweisen, ein Blatt Papier durch die Hize zu
                              entzuͤnden, welche die aus dem Ofen emporsteigende Flamme erzeugte. Da dieß
                              nur mit Muͤhe gelang, so fing Aubertot an zu
                              zweifeln, daß eine Flamme, die nur so wenig Kraft besaͤße, die auf ihre
                              Benuzung verwendete Muͤhe lohnen duͤrfte. Diese Ansicht
                              bekaͤmpfte nun aber Hr. Curaudau durch einen sehr
                              einfachen Versuch, durch den er bewies, daß diese scheinbar schwache Flamme
                              Wasserstoffgas und gekohltes Wasserstoffgas, die sich beide entzuͤnden
                              lassen, enthalte. Er leitete naͤmlich die aus dem oberen Theile des Ofens
                              entweichende Flamme horizontal unter die Woͤlbung eines hiezu eingerichteten
                              Zug- oder Reverberirofens, in welchem sich die Gase, nachdem die
                              Woͤlbung ihrer Hize theilhaftig geworden war, unter gleichzeitigem
                              Zufluͤsse von atmosphaͤrischer Luft entzuͤndeten, und eine
                              wirklich uͤberraschende Hize entwikelten. Zur Erklaͤrung, wie eine so
                              intensive Hize entstehen konnte, waͤhrend man doch nur die aus dem Ofen
                              entweichende Hize zu benuzen suchte, dient: 1) daß der Heerd, auf dem die Schmelzung
                              des Erzes von Statten ging, mit einer Kohlensaͤule, welche uͤber 6
                              Meter Hoͤhe hatte, bedekt war; 2) daß sich diese Gaule bis auf 2/3 ihrer
                              Hoͤhe in rothgluͤhendem Zustande befand, ohne daß jedoch die sie
                              durchstroͤmenden Gase verbrannt wurden; 3) daß sich bei der solcher Maßen
                              angehaͤuften Hize aus der Kohle fortwaͤhrend eine bedeutende Menge
                              Wasserstoffgas und gekohltes Wasserstoffgas entwikelte, welches, da es nicht mit
                              Sauerstoff in Beruͤhrung kam, ohne Veraͤnderung an den oberen Theil
                              des Ofens gelangte; 4) daß sich diese Gase in dem Momente ihres Anlangens an dem
                              oberen Theile des Ofens auf einer zu niedrigen Temperatur befanden, als daß sie
                              durch die Beruͤhrung, in die sie mit der kalten atmosphaͤrischen Luft,
                              die ihnen noch mehr Waͤrme entzog, kamen, entzuͤndet werden konnten;
                              und daß sie also der Verbrennung entgingen, weßhalb man sie bisher als ausgebrannte
                              und nicht weiter mehr verbrennbare Ruͤkstaͤnde betrachtete; 5) daß die
                              Einleitung dieser Gase unter ein Gewoͤlbe deren Abkuͤhlung
                              verhinderte, und daß hiedurch eine solche Ansammlung ihrer Waͤrme erfolgte,
                              daß sie sich entzuͤndeten, so wie sie mit der atmosphaͤrischen Luft,
                              die man zugleich mit ihnen einstroͤmen ließ, in Beruͤhrung kamen. Es
                              kann daher dieses Verfahren den Huͤttenmeistern nicht genug empfohlen werden,
                              indem sich durch verschiedene Modificationen desselben großer Nuzen daraus ziehen
                              laͤßt. (Journal des connaissances usuelles. Jan.
                              1837, S. 24.)
                           
                        
                           J.
                                 Marsh's Percussionsroͤhren fuͤr Kanonen.
                           Alle Percussionsroͤhren, welche man bisher fuͤr Kanonen in Anwendung zu
                              bringen gesucht hat, mußten aufgegeben werden, weil das Metall, aus denen sie
                              bestanden, und welches das Knallpulver enthielt, beim Zerplazen nur zu
                              haͤufig die Kanoniere im Gesichte, an den Haͤnden etc.
                              beschaͤdigte. Hr. J. Marsh hat nun allen diesen
                              Einwendungen dadurch abgeholfen, daß er anstatt der metallenen Roͤhren
                              Rabenfedern oder andere duͤnne Kiele anwendet, die selbst, wenn sie
                              zerspringen, nicht wohl eine Beschaͤdigung veranlassen koͤnnen. Er hat
                              aber auch das Knallpulver selbst bedeutend verbessert, indem er demselben eine
                              gewisse Quantitaͤt gepulvertes Glas zusezte, wodurch die Explosion wegen der
                              hieraus entstehenden groͤßeren Abreibung der Theilchen noch mehr
                              augenbliklich durch und durch erfolgt. Man hat in Gegenwart einer Commission des
                              Ordonnanzbureau's mehrere Versuche mit den neuen und aͤlteren.
                              Zuͤndroͤhren angestellt, bei denen der Zufall wollte, daß der Vorstand selbst durch
                              ein Stuͤk einer metallenen Roͤhre beschaͤdigt wurde,
                              waͤhrend sich die Kiele ganz harmlos zeigten und nur zerrissen wurden. Von
                              9000 Schuͤssen, welche in Portsmouth auf dem koͤnigl. Exercirschiffe
                              Excellent mit den neuen Zuͤndroͤhren abgefeuert wurden, hat auch nicht
                              einer versagt. Es ward daher Hrn. Marsh eine Belohnung
                              zuerkannt, und der Befehl ertheilt, 4000 Kanonen mit Percussionsschloͤssern
                              zu versehen. Die Society of arts in London ertheilte dem
                              Erfinder gleichfalls ihre silberne Medaille. (Mechanics'
                                 Magazine, No. 722)
                           
                        
                           Barr's verbesserter
                              Webestuhl.
                           Hr. Barr, Webergesell in Mesnil-Esnard bei
                              Bon-Secours, hat der Société
                                 d'émulation de Rouen einen von ihm verbesserten Webestuhl
                              vorgestellt, der folgende Vortheile gewahrt. 1) kann er in jedem Locale aufgestellt
                              werden; 2) ersezt er, was die Fabrikation gewisser Zeuge betrifft, den Jacquard-Stuhl; 3) kann ihn ein Kind von 12 bis 14
                              Jahren dirigiren, waͤhrend der Jacquard-Stuhl einen vollkommen ausgewachsenen Mann erheischt; 4) kann
                              man eine große Menge von Mustern darauf weben. Die Gesellschaft fand es im Interesse
                              des uneigennuͤzigen Erfinders fuͤr noͤthig, eine weitere
                              Beschreibung dieses Stuhles einstweilen noch zuruͤkzuhalten. Sie hat ihm
                              jedoch ihre silberne Medaille zuerkannt, und bemerkt nur noch, daß derselbe Erfinder
                              dermalen mit Ausarbeitung einer weiteren Vorrichtung, welche sich an allen
                              Webestuͤhlen anbringen laͤßt, beschaͤftigt ist. Auch diese
                              Maschine arbeitet er ganz fuͤr sich allein, ohne Beihuͤlfe irgend
                              eines Mechanikers. (Mémorial
                                 encyclopédique. Junius 1837, S. 350.)
                           
                        
                           Verhalten von Wassertropfen auf erhiztem Metalle.
                           Hr. Laurent hielt vor einiger Zeit vor der Akademie der
                              Wissenschaften in Paris einen Vortrag uͤber das Verhalten des Wassers, wenn
                              man es auf eine sehr stark erhizte Metallplatte wirft. Seine Resultate weichen von
                              jenen Baudrimont's ab. Denn, waͤhrend dieser
                              Physiker die stattfindenden Erscheinungen dadurch erklaͤrt, daß er behauptet
                              die auf den Boden eines gluͤhenden Tiegels gebrachten Wassertropfen befinden
                              sich auf einer Temperatur, welche weit unter der Siedhize steht und nicht
                              uͤber 50° betraͤgt, ist Hr. Laurent
                              dagegen der Ansicht, daß sich das Wasser der langsamen Verduͤnstung
                              ungeachtet auf einer nahe an 100° betragenden Temperatur befinde. Er
                              bemerkte, daß die Wassertropfen, welche einen regelmaͤßig gezaͤhnten
                              Umfang zeigen, bestaͤndige Spruͤnge machen, waͤhrend deren sie
                              die gluͤhende Platte nur sehr kurze Zeit uͤber beruͤhren. Diese
                              Spruͤnge, welche er auch am Queksilber beobachtete, schreibt er einer
                              vibrirenden Bewegung zu. (Mémorial
                                 encyclopédique.)
                           
                        
                           Ueber die Verruͤkung des Nullpunktes an den
                              Queksilberthermometern.
                           Die Verruͤkung des Nullpunktes an den Queksilberthermometern ist eine den
                              Physikern bekannte Thatsache; unbekannt dagegen ist dermalen noch, in welcher Zeit
                              sie eintritt, welche Ausdehnung sie erreichen kann, und von welchen
                              Umstaͤnden sie bedingt ist. Hr. Legrand stellte in
                              dieser Hinsicht mehrere Beobachtungen an, die fuͤr die Wissenschaft von Nuzen
                              seyn duͤrften, und deren Hauptresultate sich in Folgendem zusammenfassen
                              lassen. 1) Die Verruͤkung zeigt sich sowohl an Instrumenten, die einer
                              constanten Temperatur ausgesezt sind, als auch an solchen, die den
                              atmosphaͤrischen Variationen unterliegen, sie scheint unter diesen
                              Umstaͤnden an gleichen Instrumenten in gleichem Grade von Statten zu gehen.
                              2) Die Verruͤkung scheint nach Ablauf einer Zeit, welche nicht uͤber
                              vier Monate betraͤgt, ihre groͤßte Hoͤhe erreicht zu haben. 3)
                              Die Verruͤkung ist selbst nicht an Instrumenten, die von einer und derselben
                              Person zu gleicher Zeit verfertigt worden sind, eine und dieselbe. Die Differenz
                              haͤngt weniger von der Gestalt des Reservoirs, als von dessen Beschaffenheit
                              oder von der Dike und dem Abkuͤhlen des Glases ab. 4) An den Thermometern mit
                              Reservoir aus Glas betraͤgt die Verruͤkung 0,3 bis 0,5° des
                              hundertgradigen Thermometers; an den Instrumenten mit Reservoir aus Krystallglas
                              oder aus Email hingegen ist sie im Allgemeinen null und nichtig. 5) Die
                              Verruͤkung erfolgt nicht gleichfoͤrmig; am raschesten entwikelt sie sich unmittelbar
                              nach Verfertigung des Instrumentes, nie aber so, daß die Veraͤnderungen von
                              einem Tage zum anderen bemerkbar waͤren. 6) Wenn man den Thermometer nach
                              geschehener Verruͤkung bis zum Sieden des Queksilbers erhizt, und wenn man
                              ihn dann an der Luft abkuͤhlen laͤßt, so faͤllt der Nullpunkt
                              wieder bis dahin, wo er nach Verfertigung des Instrumentes stand; nach und nach
                              steigt er jedoch wieder wie fruͤher. 7) Wenn ein Thermometer bis auf
                              300° erhizt und sehr langsam in einem Oehlbade abgekuͤhlt wird, so
                              steigt der Nullpunkt viel mehr, als wenn dieß nicht mit ihm vorgenommen worden
                              waͤre. Bei einer Reihe von Versuchen, wobei die Temperatur nicht uͤber
                              290° C. stieg, betrug die Verruͤkung an glaͤsernen Reservoirs
                              1,4°, an Reservoirs aus Krystallglas hingegen 1,2°. 8) Ein
                              Thermometer, der ein Mal auf 300° erhizt gewesen ist, erleidet keine
                              Verruͤkung seiner Scala mehr, wenn man ihn der Luft aussezt. 9) Ein bei
                              300° ausgekochter, und bis zum Sieden des Queksilbers erhizter Thermometer
                              zeigt, wenn man ihn an der Luft abkuͤhlen laͤßt, ein Fallen des
                              Siedepunktes, doch sinkt dieser nicht mehr bis auf die Stelle herab, die er
                              unmittelbar nach Verfertigung des Instrumentes einnahm. 10) Wenn die Temperatur, bei
                              der man einen Thermometer aussott, bedeutend geringer ist als 300°, so ist
                              auch die Verruͤkung des Nullpunktes geringer. 11) Die Verruͤkung
                              findet sowohl an offenen, als an solchen Thermometern Statt, aus denen die Luft
                              ausgetrieben worden ist. Endlich kann die Verruͤkung nicht, wie einige
                              Physiker glaubten, von einem durch Luftentwikelung bedingten Steigen des Queksilbers
                              herruͤhren, weil sie mit Reservoirs aus Krystallglas bei gewoͤhnlicher
                              Temperatur nicht eintritt, und weil sie nicht verhuͤtet werden kann, wenn man
                              den Thermometer offen laͤßt; sie scheint vielmehr nothwendig durch eine
                              Zusammenziehung oder Verengerung des Reservoirs bedingt zu seyn. (Aus dem Mémorial encyclopédique.)
                           
                        
                           Ueber die Benuzung des Dolomits zu hydraulischem Kalke.
                           Hr. Vicat trug der Akademie in Paris eine neuere
                              Abhandlung vor, in der er gegen einige von Berthier in
                              den Annales de mines erhobene Einwendungen beweist, daß
                              die Bittererde, wenn sie in einem Verhaͤltnisse von 30 bis 40 Proc. vorhanden
                              ist, den Kalk hydraulisch mache. Er gluͤhte naͤmlich weißen ganz
                              reinen Marmor bis zu vollkommener Austreibung der Kohlensaͤure, vermengte 44
                              Theile des auf solche Weise erzielten Kalkes mit 80 Theilen kohlensaurer Bittererde,
                              welche 36,80 wasserfreie Bittererde repraͤsentirte, und formte aus diesem
                              Gemenge Kugeln, die er, nachdem sie troken geworden waren, 4 Stunden lang der
                              Rothgluͤhhize aussezte. Der kuͤnstliche Kalk, den er auf diese Weise
                              erhielt, loͤschte sich unter lebhaftem Aufbrausen sehr schnell. Zu einem
                              Teige von guter Consistenz angemacht und in einem Gefaͤße mit Wasser
                              uͤbergossen, erhaͤrtete er in 9 Tagen bis auf einen solchen Grad, daß
                              seine nasse Oberflaͤche eine mit 300 Gramm beschwerte gewoͤhnliche
                              Striknadel trug, ohne einen merklichen Eindruk anzunehmen. Dieser Versuch, sagte Hr.
                              Vicat, beweist, daß sich die Dolomite von Lardin im
                              Departement de la Dordogne, welche aus 50, 60
                              kohlensaurer Kalkerde, 42 kohlensaurer Bittererde, 5 Kieselerde, 2 Thonerde und 0,40
                              Eisenoxyd bestehen, sehr gut zur Erzeugung von hydraulischem Kalk eignen, zu dessen
                              Bereitung ihn denn auch mehrere Baumeister bereits zu verwenden angefangen haben.
                              – Hr. Dumas uͤbernahm es bei dieser
                              Gelegenheit die Franzosen darauf aufmerksam zu machen, daß diese Sache in
                              Deutschland bereits als erledigt betrachtet werde, indem der beruͤhmte
                              Chemiker Fuchs in seiner gekroͤnten Preisschrift
                              (polyt. Journal Bd. XLIX. S. 287.) schon vor
                              mehreren Jahren zeigte, mit welchem Vortheil sich der Dolomit zur Bereitung des
                              hydraulischen Kalks anwenden laͤßt.
                           
                        
                           Nachtraͤgliche Vorschriften zum Faͤrben
                              verschiedener Holzarten.
                           Wir haben im Polyt. Journal Bd. LXIII. S. 135
                              einen Aufsaz uͤber das Faͤrben verschiedener Holzarten mitgetheilt, zu
                              welchem folgende, aus dem Journal des connaiss.
                                 usuelles, Decbr. 1836, S. 261 entlehnte Vorschriften als Ergaͤnzung
                              dienen moͤgen.
                           1. Gelbe Farbe fuͤr Holz. Man
                              uͤberbuͤrstet irgend ein weißes Holz mehrere Male mit einer
                              Buͤrste, die in eine Curcumaͤbruͤhe getaucht worden ist. Leztere bereitet man
                              sich, indem man eine Pinte Weingeist einige Tage lang auf einer Unze Curcuma stehen
                              laͤßt, und dann abgießt. Will man dem Gelb einen Stich ins Roͤthliche
                              geben, so muß man etwas Drachenblut zusezen. – Ein sehr schoͤnes,
                              jedoch ins Braune ziehendes Gelb erhaͤlt man auch mit Scheidewasser, welches
                              jedoch nicht zu concentrirt seyn darf, weil das Holz sonst leicht schwarz wird.
                           2. Rothe Farbe fuͤr Holz. Ein sehr schoͤnes
                              Roth erhaͤlt man mit einem starken Aufgusse von Brasilienholz mit gefaultem
                              Urine oder mit Wasser, dem auf ein Gallon oder 7 Pfd. 6 Unzen eine Unze Perlasche
                              zugesezt worden ist, bereitet. Man nimmt sowohl auf ein Gallon der einen, als der
                              anderen dieser beiden Fluͤssigkeiten beilaͤufig ein Pfund
                              Brasilienholz, und laͤßt das Ganze unter oͤfterem Umruͤhren 2
                              bis 3 Tage lang stehen. Wenn der Aufguß klar abgegossen und bis zum Sieden erhizt
                              worden ist, so buͤrstet man das Holz damit bei dieser Temperatur so lange,
                              bis es stark gefaͤrbt erscheint. Ist dieß der Fall, so buͤrstet man es
                              dann, waͤhrend es noch feucht ist, mit einer Aufloͤsung von 2 Unzen
                              Alaun in einer Pinte Wasser. Ein minder lebhaftes Roth erhaͤlt man, wenn man
                              eine Unze Drachenblut in einer Pinte Weingeist aufloͤst, und das Holz mit
                              dieser Aufloͤsung so lange buͤrstet, bis es hinlaͤnglich
                              gefaͤrbt erscheint. – Um ein Rosenroth zu erzielen, soll man dem
                              Brasilienholzaufgusse um zwei Unzen Perlasche mehr zusezen, und uͤbrigens auf
                              die angegebene Weise verfahren. Noch blaͤsser wird die Farbe, wenn man die
                              Quantitaͤt der Perlasche noch mehr erhoͤht, doch muß man in diesem
                              Falle auch die Alaunaufloͤsung staͤrker anwenden.
                           3. Purpurroth fuͤr Holz. Man buͤrstet das
                              Holz mit einem starken Absude von Campesche- und Brasilienholz, den man sich
                              bereitet, indem man ein Pfund des ersteren und 1/4 Pfd. des lezteren wenigstens eine
                              Stunde lang mit einem Gallon Wasser kochen laͤßt. Hat das Holz hiedurch eine
                              hinlaͤnglich starke Grundfarbe bekommen, so laͤßt man es troknen, und
                              uͤberfahrt es leicht mit einer Aufloͤsung von einer Drachme Perlasche
                              in einem Quart Wasser. Leztere Fluͤssigkeit muß mit Sorgfalt angewendet
                              werden, weil sie die Farbe vom Rothbraunen bis zu dem ins Blaue ziehenden Purpurroth
                              wechseln macht.
                           4. Blaue Farbe fuͤr Holz. Man buͤrstet das
                              Holz mehrere Male mit einer erwaͤrmten Aufloͤsung von Kupfer in
                              Scheidewasser, und buͤrstet hierauf das mit dieser Kupferaufloͤsung
                              getraͤnkte Holz so lange mit einer warmen Aufloͤsung von zwei Unzen
                              Perlasche in einer Pinte Wasser, bis es die gehoͤrige Farbe erlangt hat.
                           5. Gruͤne Farbe fuͤr Holz. Man loͤst
                              Gruͤnspan in Essig oder krystallisirten Gruͤnspan in Wasser auf, und
                              buͤrstet damit das Holz bis es die gewuͤnschte Schattirung bekommen
                              hat. Die Aufloͤsung ist gleichfalls warm anzuwenden.
                           6. Schwarz fuͤr Holz. Man buͤrstet das Holz
                              zuerst mehrere Male mit einem heißen Campescheholzabsude, und hierauf 3 bis 4 Mal
                              mit einem Gallaͤpfelaufgusse, den man sich bereitet, indem man 1/4 Pfd.
                              Gallaͤpfelpulver mit zwei Quart Wasser 3 bis 4 Tage lang in der Sonne oder in
                              gelinder Waͤrme stehen laͤßt. Das Poliren kann mit einer starken
                              Buͤrste und mit schwarzer Schuhmacherwichse geschehen.
                           
                        
                           Ueber die Gelatine-Kapseln fuͤr den
                              Arzeneigebrauch und zu anderen Zweken.
                           Hr. Mothes, Apotheker in Paris, hatte die
                              gluͤkliche Idee, Arzneistoffe, sie moͤgen pulverfoͤrmig oder
                              fluͤssig seyn, wenn sie unangenehm zu nehmen sind, in luftdicht verschlossene
                              Kapseln oder Kugeln aus Gallerte einzuschließen, wo man sie dann ohne allen Anstand
                              wie Pillen verschlingen kann. Die Fabrication dieser Kapseln beschaͤftigt
                              dermalen, obschon sie erst 2 Jahre alt ist, schon gegen 20 Arbeiter, und
                              duͤrfte eine noch groͤßere Ausdehnung erhalten, wenn das Patent ein
                              Mal verfallen seyn wird. Nach den Angaben des Fabrikanten hat er in den Jahren 1835
                              und 1836 mehr als 2000 Kilogr. Gallerte erster Qualitaͤt und im Ganzen wohl
                              3500 Kilogr. verarbeitet. Die meisten wurden mit Copaivabalsam gefuͤllt, von
                              dem Hr. Mothes im Jahre 1836 allein 1500 Kilogr.
                              brauchte! Die Verfertigung dieser Kapseln ist sehr einfach. Man taucht
                              naͤmlich ovale metallene Knoͤpfe, welche gehoͤrig an einer
                              Scheibe angebracht sind, in eine concentrirte Gallerte-Aufloͤsung; nimmt die Kapseln,
                              nachdem sie hinreichend erstarrt sind, von den Knoͤpfen ab, was mit großem
                              Leichtigkeit geschehen kann, und troknet sie endlich zuerst an freier Luft und dann
                              an einem geheizten Orte. Sie verlieren durch das Troknen bedeutend an Umfang. Wenn
                              sie ganz troken geworden sind, so tragt man den Arzneikoͤrper ein, und
                              verschließt sie mit einem Tropfen Gallerte-Aufloͤsung. Zulezt
                              uͤberstreicht Hr. Mothes die Kugeln mit einer
                              Aufloͤsung von Benzoë in Weingeist, um ihnen einen angenehmen Geruch
                              zu geben, und um sie gegen die Einwirkung der Feuchtigkeit der Luft zu
                              schuͤzen. Wahrscheinlich duͤrften derlei Kapseln auch noch weitere
                              Anwendung finden; z.B. zur Aufbewahrung verschiedener Stoffe, welche an der Luft
                              eine Veraͤnderung erleiden; zur Aufbewahrung von Knallpulvern, und
                              verschiedener Zukerbaͤkerartikeln. Auch koͤnnte man verschiedene
                              Gefaͤße aus Gallerte bereiten, und diese dann einem Gerbeprocesse
                              unterwerfen. Wir empfehlen diese aus dem Bulletin de la
                                 Société d'encouragement entnommene Notiz der
                              Beruͤksichtigung unserer HH. Apotheker, da die meisten derselben selbst in
                              unserer Hauptstadt, wo der Verbrauch an Copaivabalsam auch sehr groß ist, diese
                              Gallertkapseln noch nicht fuͤhren, und oft nicht ein Mal kennen.
                           
                        
                           Stevenson's
                              Patent-Sicherheitspapier.
                           Hr. Stevenson nahm in neuester Zeit ein Patent auf ein
                              Papier, auf welchem die Schriftzuͤge nicht betruͤgerischer Weise durch
                              chemische Reagentien ausgeloͤscht werden koͤnnen. Der Erfinder glaubt
                              seinem Papiere eine Farbe gegeben zu haben, welche durch alle chemischen Reagentien
                              so veraͤndert wird, daß jeder Versuch eines Betruges auf den ersten Blik
                              erkannt werden kann. Auch Hr. Engelmann in
                              Muͤlhausen hat der Akademie in Paris ein neues Sicherheitspapier fuͤr
                              Wechsel u. dergl. vorgelegt. An diesem besteht der Grund aus hoͤchst feinen
                              parallelen Linien, welche mit der Guillochir-Maschine lithographirt und mit
                              einer ausloͤschlichen Tinte gedrukt sind.
                           
                        
                           Zeitschriften auf Calico zu druken.
                           In einer Sizung, welche die Akademie der Wissenschaften in Paris im Laufe dieses
                              Jahres hielt, zeigte Hr. Saussay ein auf Calico gedruktes
                              Journal mit dem Bemerken vor, daß durchaus keine vorbereitende Behandlung des
                              Calico's noͤthig war, um denselben zur Aufnahme des Drukes geeignet zu
                              machen. Er verbreitete sich bei dieser Gelegenheit ausfuͤhrlich uͤber
                              die Nuzanwendungen, welche diese Art von Druk finden koͤnnte.
                           
                        
                           Ueber den Handel, der in Frankreich mit Menschenhaaren
                              getrieben wird,
                           liest man im Mémorial
                                 encyclopédique, Junius 1837, S. 359 Folgendes: „Die
                                 Pariser Haarschneider pflegen in den Monaten April und Mai auf allen Markten und
                                 Jahrmaͤrkten herumzulaufen, und zwar besonders in der Normandie, in der
                                 Auvergne und in der Bretagne. Sie sammeln daselbst jaͤhrlich gegen
                                 100,000 Kilogr. Haare, welche sie auf dem Kopfe mit 10 Fr. das Kilogr. bezahlen.
                                 Diese Haare, welche demnach schon auf den Koͤpfen ein Capital von einer
                                 Million Fr. bilden, werden in Paris und in den uͤbrigen groͤßeren
                                 Staͤdten zu 20 Fr. das Kilogr. verkauft, so daß sie in den Magazinen
                                 angelangt, schon auf 2 Mill. im Werthe gestiegen sind. Nach dem Entfetten und
                                 Reinigen gelangen sie dann aus den Magazinen in die Haͤnde verschiedener
                                 Haarkuͤnstler, welche das Kilogr. im mittleren Durchschnitte mit 80 Fr.
                                 bezahlen, und folglich das Capital schon auf 8 Mill. Fr. erhoͤhen. Nimmt
                                 man nun an, daß alle diese Haare zu dem allerwohlfeilsten Gegenstaͤnde,
                                 naͤmlich zu Perruͤken, verarbeitet werden; daß man zu einer
                                 Perruͤke 3 Unzen Haare braucht; und daß eine fertige Perruͤke im
                                 Durchschnitte 25 Fr. kostet, so gibt dieß eine Summe von 25 Mill. Fr., wovon 8
                                 Mill. auf den Rohstoff, 1 Mill. auf den noͤthigen Tuͤll und auf
                                 Baͤnder, und 100,000 Fr. auf Federn u. dergl. kommen, waͤhrend der
                                 Rest fuͤr Arbeitslohn und Gewinn bleibt. Bedenkt man aber, wie viele Haare
                                 zu weit werthvolleren Gegenstaͤnden, als zu Perruͤken verarbeitet
                                 werden, so wird man einen Begriff von der Ausdehnung und der
                                 Eintraͤglichkeit des Gewerbes bekommen, welches die franzoͤsischen
                                 Haarkuͤnstler treiben.“
                              
                           
                        
                           Runkelruͤbenbau in den Vereinigten Staaten.
                           Franzoͤsischen Blattern zu Folge sind aus mehreren der noͤrdlichen
                              Provinzen der Vereinigren Staaten in Frankreich Abgeordnete angelangt, welche
                              beauftragt sind, den Runkelruͤbenbau und die Fabrikation von Zuker zu
                              studiren und dann nach Nordamerika zu verpflanzen. Man hofft die Zukerfabrication
                              auf diesem Wege in den noͤrdlichen Staaten wohlfeiler betreiben zu
                              koͤnnen, als sie in den suͤdlichen aus Zukerrohr und mit Sklaven
                              betrieben wird; und man hofft dadurch der Sklavenemancipation in jenen Gegenden am
                              kraͤftigsten in die Haͤnde zu arbeiten. Die Legislatur von Massachussets soll sogar eine Verordnung erlassen haben,
                              welcher zu Folge durch 5 Jahre hindurch fuͤr jedes Pfund Zuker, welcher in
                              dem Staate aus Runkelruͤben gewonnen worden, eine Praͤmie von 3 Sous
                              bezahlt werden soll.
                           
                        
                           Verhuͤtung des Auswachsens der Kartoffeln durch
                              Einweichen in Ammoniakwasser.
                           Wenn man Kartoffeln 4 oder 5 Tage lang in Wasser einweicht, dem auf eine Pinte eine
                              Unze gewoͤhnlichen fluͤssigen Ammoniaks zugesezt worden ist, so
                              verlieren sie ihre Keimkraft beinahe ganz, so daß man sie, nachdem sie an einem
                              luftigen Orte getroknet worden sind, ein Jahr lang aufbewahren kann. Die Kartoffeln
                              erleiden dabei keine Veraͤnderung; sie werden hoͤchstens mehliger, und
                              bei der großen Fluͤchtigkeit des Ammoniaks ist nach dem Troknen auch nicht
                              eine Spur davon zu entdeken. Hr. W. H. B. Webster von
                              Ipswich, der diese Mittheilung der Society of art in
                              London machte, glaubt, daß man auf diese Weise hauptsaͤchlich die zur
                              Verproviantirung von Schiffen bestimmten Kartoffeln behandeln soll. laͤßt man
                              die Kartoffeln anstatt der 5 Tage 3 Wochen lang in der erwaͤhnten
                              Fluͤssigkeit, so schrumpfen sie ein, und troknet man sie dann in
                              Stuͤke geschnitten, so werden diese sehr dicht, jedoch nicht sehr hart, und
                              sproͤde wie Schiffszwiebak. Der eigenthuͤmliche Kartoffelgeschmak geht
                              hiebei ganz verloren, und an dessen Stelle tritt ein rein mehliger, jedoch
                              keineswegs unangenehmer. Beim Sieden verhalten sich diese Stuͤke beinahe wie
                              Sago oder wie Staͤrkmehl, ohne jedoch ihre Gestalt zu verlieren. Hr. Webster glaubt, daß bei der angegebenen Behandlung der
                              Kartoffeln keine chemische Veraͤnderung derselben, sondern nur eine
                              mechanische Consolidation, und die Austreibung von Feuchtigkeit vor sich gehe. Ganz
                              dieselbe Veraͤnderung soll naͤmlich erfolgen, wenn man die Kartoffeln
                              in eine starke Aufloͤsung von Salz in Wasser einweicht und wenn man dann
                              durch wiederholtes Abwaschen wieder alles Salz wegschafft. Hr. Webster meint, daß ausgeschossene Kartoffeln mit Salzaufloͤsung
                              behandelt, ein vortreffliches Viehfutter geben. Endlich empfiehlt er auch noch
                              Kartoffelstarkmehl mit etwas Kalk zu versezen und mit Wasser zu kochen, um sich
                              einen sehr harten, halbdurchsichtigen, unaufloͤslichen Kleister oder Kitt zu
                              verschaffen. (Aus den Transaction of the Society of arts.
                                 Vol. L.)