| Titel: | Ueber den neuen Patentdampfkessel des Hrn. W. Symington. | 
| Fundstelle: | Band 65, Jahrgang 1837, Nr. LXXXIX., S. 403 | 
| Download: | XML | 
                     
                        LXXXIX.
                        Ueber den neuen Patentdampfkessel des Hrn.
                           W.
                              Symington.
                        Aus dem Mechanics' Magazine, No. 726, S.
                              218.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Symington's Patentdampfkessel.
                        
                     
                        
                           Hr. Symington nahm
                              kuͤrzlich ein Patent auf einen neuen Dampfkessel, welcher
                              hauptsaͤchlich auf Dampfboote anwendbar ist, und der nicht nur bei einer
                              einzigen Feuerstelle eine ausgedehnte Heizoberflaͤche darbieten, sondern auch
                              das sogenannte Aufschaͤumen (priming)
                              verhuͤten soll. Da bekanntlich eine vollkommenere Verbrennung Statt findet,
                              wenn das Brennmaterial eine einzige brennende Masse bildet, und da folglich im
                              Verhaͤltnisse zu der Quantitaͤt des verbrauchten Brennmateriales mehr
                              Hize erzeugt wird, als wenn das Brennmaterial nach der uͤblichen Methode in
                              zwei oder mehrere kleine Feuer vertheilt ist, so ist zu erwarten, daß man auf diese
                              Weise eine bedeutende Menge Brennmaterial ersparen wird.
                           In Fig. 25 ist
                              A der Ofen, und B, B der
                              mittlere Feuerzug, der durch die senkrechten Roͤhren 1, 2, 3 in zwei gleiche
                              Abtheilungen geschieden ist. Durch diese Roͤhren wird naͤmlich die von
                              dem Ofen emporsteigende Flamme in zwei Theile getheilt, damit sie zu gleichen
                              Theilen in die zuruͤklaufenden Feuerzuͤge C,
                                 C gelange und endlich durch die aufrechten Feuerzuͤge E, E in den Rauchfang entweiche. 
                              G, G ist das Innere des Kessels. Die aufrechten
                              Roͤhren 1, 2, 3 dienen uͤbrigens nicht nur zu dem eben angedeuteten
                              Zweke, sondern sie bedingen auch eine sehr rasche Dampfentwikelung, indem jede
                              Roͤhre eine Wassersaͤule enthaͤlt, welche in jedem ihrer Theile
                              einer sehr intensiven Hize ausgesezt wird.
                           Fig. 26 zeigt
                              einen Querdurchschnitt durch den Kessel und zwar durch die Dampfkammer genommen. A, A ist der Kessel, B, B
                              die Dampfkammer, a der Canal, der vom Kessel in die
                              Dampfkammer fuͤhrt, und uͤber den der Dekel c gestuͤrzt ist, damit das Wasser nicht durch die
                              Dampfroͤhre E aus dem Kessel in den arbeitenden
                              Cylinder gelangen, und daselbst das sogenannte Aufschaͤumen erzeugen kann.
                              D, D sind die Roͤhren, durch die das Wasser,
                              welches auf die eben beschriebene Weise aufgefangen wurde, in den Kessel
                              zuruͤkkehrt. F bezeichnet den Wasserstand im
                              Kessel.
                           Wer die laͤstigen Wirkungen des Aufschaͤumens kennt, wird von dem
                              Nuzen, den man sich von dem hier angedeuteten Schuzmittel gegen dasselbe erwarten
                              darf, uͤberzeugt seyn. Man hat die neue Vorrichtung bereits an dem
                              Bugsir-Dampfboote Dragon angebracht.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
