| Titel: | Verbesserungen in der Fabrication metallener Angeln für Thüren und zu anderen Zweken, worauf sich John Young, von Wolverhampton in der Grafschaft Stafford, am 7. Junius 1836 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 67, Jahrgang 1838, Nr. VI., S. 19 | 
| Download: | XML | 
                     
                        VI.
                        Verbesserungen in der Fabrication metallener
                           Angeln fuͤr Thuͤren und zu anderen Zweken, worauf sich John Young, von
                           Wolverhampton in der Grafschaft Stafford, am 7. Junius 1836 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem London Journal of arts. Oktober 1837, S.
                              32.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        Young's Fabrication von Thuͤrangeln.
                        
                     
                        
                           Die Erfindung bezwekt die Fabrication metallener Angeln mit soliden Gewinden aus
                              eigens geformten Streifen von ausgewalztem, ausgezogenem oder ausgepreßtem Eisen,
                              Messing, Kupfer oder auch einem anderen Metalle oder einer Legirung. Die
                              verbesserten Angeln sind staͤrker und zierlicher als die
                              gewoͤhnlichen, und nach meiner Meinung jenen, an denen ein Theil des Metalles
                              uͤber einen Mittelstift oder Dorn aufgebogen ist, weit vorzuziehen. Ich
                              verfertige mir zu diesem Zweke durch Auswalzen, Ausziehen oder Auspressen aus einem
                              der genannten Metalle Streifen, die mit einer Rippe, welche das Gewinde zu bilden
                              hat, versehen sind, und welche ich dann mit eigens geformten Werkzeugen,
                              Schneidgeraͤthen oder Bunzen in Stuͤke von gehoͤriger
                              Laͤnge schneide, um diese hierauf oder auch gleichzeitig in zwei Theile oder
                              Fluͤgel, die das Angelgewinde zu bilden haben, zu zerschneiden. Durch die
                              massiven Stellen oder durch die Rippen dieser Fluͤgel bohre ich die
                              Loͤcher, die zur Aufnahme des Dornes zu dienen haben, so daß man dann nur
                              mehr auf gewoͤhnliche Weise die Schraubenloͤcher in sie zu bohren und
                              zu versenken braucht.
                           Ich habe in der beigegebenen Zeichnung verschiedene Formen, die man den
                              Metallstreifen geben kann, und auch verschiedene zur Fabrikation der Angeln dienende
                              Instrumente und Werkzeuge abgebildet, ohne daß ich jedoch deßwegen gesonnen
                              waͤre, mich an irgend eine Form oder Art derselben zu binden, und sie als mehr denn
                              bloße Beispiele zu betrachten.
                           In Fig. 20,
                              21, 22, 23 und 24 sieht man
                              verschiedene Metallstreifen im Grundrisse und im Durchschnitte. In Fig. 20 sieht man den
                              dikeren Theil oder die Rippe, welche das Angelgewinde zu bilden hat, laͤngs
                              der Mitte des Metallstreifens, aus welchem mit geeigneten Werkzeugen die Theile a, b und c geschnitten
                              werden, verlaufen. Das Ausschneiden kann nach Belieben auf ein oder mehrere Male
                              geschehen.
                           In Fig. 21
                              laͤuft die Rippe nur laͤngs des einen Randes des Metallstreifens, so
                              daß sich die Fluͤgel nur nach einer Richtung hin erstreken. Diese Streifen
                              werden mit entsprechenden Werkzeugen in die Theile d, e,
                                 f geschnitten.
                           In Fig. 22 ist
                              ein Metallstreifen abgebildet, an dessen beiden Raͤndern eine Rippe herab
                              laͤuft. Diese Streifen werden zuerst nach der durch Punkte angedeuteten
                              Mittellinie in zwei Theile geschnitten, von denen man dann jeden einzeln so wie die
                              Streifen Fig.
                                 21. behandelt.
                           Eine andere Form solcher Metallstreifen ersieht man aus Fig. 23, wo die Rippen
                              nicht in einer ununterbrochen fortlaufenden Linie, sondern in Zwischenraͤumen
                              aus dem flachen Theile des Metallstreifens hervorragen. Der mit b bezeichnete Theil gibt das sogenannte
                              maͤnnliche, der mit i bezeichnete hingegen das
                              weibliche Gewind. Metallstreifen dieser Art lassen sich mit ausgekehlten Walzen oder
                              durch Pressen erzeugen; zerschnitten werden sie mit eigenen Instrumenten in die mit
                              k, l, m, n bezeichneten Stuͤke.
                           Metallstreifen von der in Fig. 24 ersichtlichen Art
                              lassen sich gleichfalls mit ausgekehlten Walzen oder durch Pressen erzielen; und
                              wenn sie nach der Mittellinie entzwei geschnitten worden sind, so behandelt man die
                              einzelnen Stuͤke wie die in Fig. 23 abgebildeten
                              Metallstreifen. An beiden lezteren Figuren sind die zu einem Angelgewinde
                              erforderlichen Theile durch punktirte Querlinien angedeutet.
                           Die Art und Weise, auf welche man sich Metallstreifen von den angegebenen Formen
                              durch Auswalzen, Ausziehen und Pressen verschaffen kann, ist allen
                              Sachverstaͤndigen zur Genuͤge bekannt, so daß ich die verschiedenen
                              Operationen und Processe, welche man einzuschlagen hat, nicht zu beschreiben
                              brauche. Ich erzeuge sie mir vorzugsweise mittelst ausgekehlter Walzen, da ich
                              dieses Verfahren besser als alle uͤbrigen finde.
                           Wenn ich mir diese Metallstreifen verschafft und die doppelten mit Huͤlfe
                              eines umlaufenden Schneidzeuges entzwei geschnitten habe, so schneide ich sie in
                              einer Schlagpresse mit entsprechenden Instrumenten z.B. mit einem Punzen und einer
                              Matrize in die zur Verfertigung einer Angel noͤthigen Stuͤke, an denen
                              ich dann mit anderen Instrumenten, wie mit Punzen und Modeln die
                              uͤberfluͤssigen Theile wegschneide, um die beiden Fluͤgel der
                              Angel zu erhalten. Ich bediene mich hiezu z.B. der in Fig. 25, 26, 27, 28, 29, 30 und 31 abgebildeten
                              Werkzeuge.
                           Fig. 25 ist
                              ein Frontaufriß eines zur Erzeugung des weiblichen Theiles bestimmten Modelpaares.
                              In Fig. 26
                              sieht man dasselbe in einem seitlichen Aufrisse. An beiden bemerkt man in dem
                              unteren Model das der Behandlung unterliegende Metallstuͤk. Fig. 27 ist ein Grundriß
                              des unteren Models oder der Matrize. Fig. 28 zeigt einen
                              seitlichen Aufriß und Durchschnitt der Werkzeuge und Model, nachdem dieselben ihr
                              Geschaͤft vollbracht und die uͤberfluͤssigen Theile des
                              Stuͤkes o beseitigt haben. Fig. 29 gibt eine
                              Frontansicht des zum Formen des maͤnnlichen Theiles bestimmten Modelpaares,
                              dessen unteren Model oder dessen Matrize man in Fig. 30 im Grundrisse
                              sieht. Fig.
                                 31 ist ein Durchschnittsaufriß, in welchem das Schneidinstrument in dem
                              Momente, in welchem es auf das Metallstuͤk o
                              einwirkt, abgebildet ist. Alle diese Instrumente lassen sich in einer
                              gewoͤhnlichen Schwungpresse, die durch Menschen- oder Dampfkraft in
                              Bewegung gesezt wird, anbringen.
                           Das Bohren der Loͤcher, durch die der Dorn gestekt wird, so wie auch das
                              Bohren der in den Fluͤgeln anzubringenden Schraubenloͤcher hat zulezt
                              auf die gewoͤhnliche Weise zu geschehen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
