| Titel: | Beschreibung der neuen mechanischen Lampe des Hrn. Lory, Uhrmachers in Paris rue Grenelle St. Germain No. 13. | 
| Fundstelle: | Band 67, Jahrgang 1838, Nr. XLVII., S. 176 | 
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                        XLVII.
                        Beschreibung der neuen mechanischen Lampe des
                           Hrn. Lory, Uhrmachers
                           in Paris
                           rue Grenelle St. Germain No. 13.Eine kurze Notiz uͤber diese Lampe haben wir unseren Lesern bereits im
                                 Polyt. Journal Bd. LXIV. S. 236
                                 mitgetheilt. A. d. R.
                           
                        Aus dem Bulletin de la Société
                                 d'encouragement. Okt. 1837, S. 396.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        Lory's mechanische Lampe.
                        
                     
                        
                           Die Gesellschaft ertheilte dem Hrn. Lory auf den Bericht
                              der Hrn. Baron Seguier in ihrer Generalversammlung vom 5.
                              Julius 1837 eine Medaille fuͤr seine Lampe, welche alle Vortheile mit den
                              uͤbrigen mechanischen Lampen gemein hat, dabei aber viel wohlfeiler ist, als
                              sie.
                           Die neue Lampe unterscheidet sich von den verwandten durch ihre Einfachheit, ihre
                              Soliditaͤt und die Leichtigkeit der Handhabung. Der Motor befindet sich wie
                              an der alten Lampe außen unter dem Reservoir; eben so taucht die Pumpe im Inneren in
                              das Oehl unter. Allein die Bewegung wird nicht durch eine Stopfbuͤchse oder
                              durch ein eingeriebenes Stuͤk an die Pumpe fortgepflanzt, sondern mittelst
                              eines langen Stabes, der frei in eine Roͤhre eingesezt ist, die mit ihrem
                              oberen Ende uͤber das Niveau des Oehles emporsteigt, waͤhrend ihr
                              unteres Ende durch den Boden des Reservoirs, an den es geloͤthet ist,
                              fuͤhrt. Dieser Verbindungsstab befindet sich demnach mitten in der
                              Fluͤssigkeit vollkommen isolirt; und ist zum Behufs der Befestigung an dem
                              Kolben der eben so einfach als mit Sparsamkeit gebauten Pumpe gegen sich selbst
                              eingebogen. Diese Neuerung hebt den Verlust an Kraft auf, der aus der Reibung der
                              Kolbenstange in der Stopfbuͤchse erwaͤchst; sie verhuͤtet das
                              Entweichen von Oehl, welches man manchen mechanischen Lampen noch zum Vorwurfe
                              machen kann; und sie gestattet die Anwendung schwaͤcherer und wohlfeilerer
                              Federn zu Motoren. Die Hin- und Herbewegung der Pumpe ist durch einen der Graham'schen Hemmung aͤhnlichen Mechanismus
                              erzielt.
                           Fig. 17 ist
                              ein senkrechter Durchschnitt der Lampe von der Seite des Aufzuges genommen, woran
                              man den Mechanismus, der die Hin- und Herbewegung der Pumpenstange bewirkt,
                              ersieht.
                           Fig. 18 ist
                              ein zweiter gleichfalls senkrechter Durchschnitt, der jedoch den Mechanismus in
                              einem seitlichen Aufrisse zeigt.
                           An beiden Figuren ist A das am Fuße der Pumpe befindliche
                              Gehaͤuse, in welchem das ganze Uhrwerk enthalten ist. B ist der Oehlhehaͤlter, der auch die Pumpe, die Steigroͤhre, so wie auch jene
                              Roͤhre, durch die die Pumpenroͤhre gefuͤhrt ist, aufnimmt. C ist der Stiefel oder Koͤrper der Pumpe und D deren Kopf, worin sich die Ventile bewegen. Der Stab
                              E ist mit seinem unteren Ende an dem Uhrwerke
                              befestigt, an dem oberen Ende hingegen umgebogen; er laͤuft durch eine
                              Roͤhre oder durch eine Scheide F, welche an den
                              Boden des Behaͤlters B geloͤthet ist. Eine
                              zweite, mit der vorhergehenden in Verbindung stehende Stange G ist an ihrem unteren Ende an einem Querband H, welches den Pumpenstiefel a traͤgt,
                              festgemacht. Die Roͤhre I, in der das Oehl emporsteigt, ist auf den Kopf des
                              Pumpenstiefels geloͤthet. Der unter einem rechten Winkel gebogene Hebel K theilt der an ihm befestigten Stange E abwechselnd eine emporsteigende und eine herabsinkende
                              Bewegung mit. Das senkrecht gestellte Federhaus L wird
                              von der Seite her aufgezogen, M ist das Schwungrad, und
                              N die Hemmung à
                              la Graham, an der der Kniehebel K befestigt ist. Diese erhaͤlt ihre Schwingungen von den Zahnen des
                              dreiekigen an der Spindel des Zahnrades c aufgezogenen
                              Stuͤkes b mitgetheilt. Die im Inneren des
                              Pumpenstiefels befindlichen Ventile d, d' bewirken durch
                              ihr Spiel das Emporsteigen des Oehles. An den vierekigen Zapfen e des Federhauses wird der zum Aufziehen dienende
                              Schluͤssel angestekt.
                           Die Handhabung dieser Lampe ist sehr einfach. Wenn sie einige Tage nicht
                              angezuͤndet wird, so ist es am geeignetsten, wenn man sie ganz
                              gefuͤllt haͤlt. Um sie zu reinigen braucht man nur die beiden
                              Schrauben des Brennertraͤgers zu entfernen, und die kleine Schraube, womit
                              die Pumpenstange an dem Uhrwerke befestigt ist, nachzulassen. Man kann dann den
                              Brenner mit der Pumpe ausheben, und sie nachdem sie aus dem Oehlbehaͤlter
                              genommen worden ist, reinigen, um sie hierauf wieder einzusezen. Eine Lampe von der
                              abgebildeten Art kommt auf 32 Fr.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
