| Titel: | Verbesserungen an den Geschüzen und Feuergewehren, worauf sich Moses Poole, am Patent Office, Lincolns Inn, Grafschaft Middlesex, am 19. Januar 1837 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 67, Jahrgang 1838, Nr. XLVIII., S. 178 | 
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                        XLVIII.
                        Verbesserungen an den Geschuͤzen und
                           Feuergewehren, worauf sich Moses
                              Poole, am Patent Office, Lincolns Inn, Grafschaft Middlesex, am 19. Januar 1837 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Novbr.
                              1837, S. 289.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        Poole's verbesserte Feuergewehre.
                        
                     
                        
                           Die diesem Patente zum Grunde liegende Erfindung beruht auf der Ausstattung eines
                              einfachen Laufes mit mehreren Pulversaͤken. 
                              Fig. 23 ist
                              ein Grundriß eines Theiles einer nach dem neuen Systeme verfertigten Buͤchse.
                              Fig. 24
                              gibt eine Ansicht derselben von der Seite, und in Fig. 25, 26 und 27 sind einige ihrer
                              Theile einzeln fuͤr sich abgebildet. An allen diesen Figuren ist a ein Cylinder, in dessen Umfang sich mehrere
                              Pulversaͤke befinden, die, wenn man sich des Feuergewehres bedient, nach
                              einander in die Linie des Laufes gebracht und bis nach vollbrachter Abfeuerung auch
                              in dieser erhalten werden. Alle diese Pulversaͤke sind gegen den Mittelpunkt
                              des Cylinders a hingerichtet.
                           Fig. 28 gibt
                              eine seitliche Ansicht einer nach diesem Systeme verfertigten Pistole. Fig. 29 ist
                              ein Grundriß einer solchen, und in Fig. 30 und 31 sind
                              einzelne Theile derselben abgebildet.
                           b ist die Achse oder der Zapfen, um den der Cylinder a umgedreht wird, um einen geladenen Pulversak dem Laufe
                              gegenuͤber zu bringen. An der unteren Seite des Cylinders a ist eine Platte c
                              befestigt, welche sich zugleich mit dem Cylinder umdreht, und an der sich mehrere
                              Ausschnitte befinden, von denen je einer fuͤr einen der Zuͤndkegel,
                              auf die die Zuͤndkapseln gestekt werden, bestimmt ist. Da die
                              Zuͤndkegel auf diese Weise von einander geschieden sind, so kann beim
                              Abfeuern der einen Ladung unmoͤglich auch die benachbarte Feuer fangen. Zu
                              noch groͤßerer Sicherheit ist auch die in der Mitte ausgetiefte Stahlplatte
                              e angebracht, welche mit ihren aͤußeren
                              Raͤndern die Ausschnitte der Platte c bedekt, und
                              mithin die Isolirung der Zuͤndkegel noch vollkommener macht. Sowohl in der
                              Tragplatte des Cylinders a als auch in der Federplatte
                              e befindet sich ein Ausschnitt f; dieser gestattet eine Zuͤndkapsel auf den
                              Zuͤndkegel zu steken, so oft einer der abzufeuernden Pulversaͤke in
                              die gehoͤrige Stellung kommt. Die Platte g,
                              welche bei h, h mit Schrauben befestigt ist, dient die
                              Achse oder den Zapfen des Cylinders an Ort und Stelle zu erhalten. Die Feder p haͤlt den Cylinder a fest, so oft ein geladener Pulversak mit dem Laufe in Einklang gebracht
                              worden ist; es dringt zu diesem Zweke ein an dem einen Ende der Feder befindlicher
                              Zapfen in eines der Loͤcher i, i. Den Hammer,
                              welcher wenn er auf die Zuͤndkapsel schlaͤgt, das Gewehr abfeuert,
                              sieht man bei j. k ist der Druͤker, welcher einen
                              Ausschnitt hat, in den das Ende des Hammers einfallt, wenn dieser aufgezogen ist.
                              Die Hauptfeder ist mit l bezeichnet. Das Ende des Laufes
                              ist in einer dem Cylinder a entsprechenden Curve
                              ausgeschnitten, damit der Cylinder a mit Leichtigkeit
                              herum bewegt werden kann. Die Schraube m, welche
                              zugleich auch die Achse des Cylinders a bildet, dient
                              dazu denselben an dem ihm zukommenden Orte zu erhalten. Aus Fig. 28 und 29 erhellt,
                              daß sich die Platte g an dem einen Ende um ein
                              Angelgewinde dreht,
                              waͤhrend sie an dem anderen mittelst eines Federfaͤngers n festgehalten werden kann. Diese Einrichtung ist
                              deßhalb getroffen, damit man den abgefeuerten Cylinder a
                              leicht durch einen geladenen ersezen kann. Diese Anordnung wird besonders
                              fuͤr den Militaͤrdienst zu empfehlen seyn; denn, wenn jeder Soldat
                              eine Anzahl geladener Cylinder mit sich traͤgt, so kann er in der
                              kuͤrzesten Zeit eine große Menge von Schuͤssen thun, indem das
                              Einsezen eines neuen Cylinders bedeutend weniger Zeit kostet, als das Laden einer
                              Muskete nach dem gewoͤhnlichen Systeme.
                           Bei der Anwendung dieses Systemes auf Geschuͤze ist es besser den Cylinder in
                              horizontaler, anstatt in senkrechter Richtung umdrehbar zu machen. Im Uebrigen
                              bleibt Alles dasselbe. Das Abfeuern kann mittelst eines Schlosses oder auch durch
                              einen Schlag mit einem eisernen Instrumente geschehen. Das Laden der Pulversake
                              laͤßt sich mit groͤßter Leichtigkeit vollbringen, indem die Ladung nur
                              durch eine geringe Streke eingetrieben zu werden braucht.
                           Was das Schloß betrifft, so laͤßt sich dieses mannigfach modificiren; auch
                              kann man die Zuͤndkapseln weglassen, und dafuͤr ein anderes
                              Abfeuerungssystem in Anwendung bringen. Die Erfindung beruht lediglich in dem
                              beschriebenen Cylinder, aus welchem nach einander mehrere Schuͤsse gemacht
                              werden koͤnnen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
