| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 67, Jahrgang 1838, Nr. LXIV., S. 228 | 
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                        LXIV.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der vom 2. bis 23. Decbr. 1837 in England
                              ertheilten Patente.
                           
                              Dem William
                                    Occleshaw, Bleiroͤhrenfabrikant in
                                 Manchester: auf verbesserte Apparate zur Fabrication
                                 von Roͤhren aus Blei und anderen Metallen. Dd. 2. Dec. 1837.
                              
                           
                              Dem James Dowie, in
                                 Edinburgh: auf eine verbesserte Construction der
                                 Schuhe und Stiefel. Dd. 2. Dec. 1837.
                              
                           
                              Dem Thomas William
                                    Booker, an den Merlin Griffith Works in Chlamorganshire: auf eine
                                 verbesserte Methode das Eisen zum Verzinnen vorzubereiten. Dd. 4. Dec.
                                    1837.
                              
                           
                              Dem George Cottam,
                                 Ingenieur in Winsley Street, Grafschaft Middlesex: auf verbesserte Raͤder
                                 fuͤr Eisenbahnwagen. Dd. 6. Dec. 1837.
                              
                           
                              Dem Moses Poole, in
                                 der Patent Office, Lincoln's Inn, London: auf Verbesserungen an Webstuͤhlen fuͤr
                                 gemusterte Zeuge. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 5. Dec.
                                    1837.
                              
                           
                              Demselben: auf Verbesserungen im Druken. Von einem
                                 Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 5. Dec. 1837.
                              
                           
                              Dem John Hall,
                                 Spizenfabrikant in Nottingham: auf Maschinen zum
                                 Ausspannen von wollenen und anderen Geweben und eine Methode sie im
                                 ausgespannten Zustande zu troknen. Dd. 5. Dec. 1837.
                              
                           
                              Dem Joshua Taylor
                                    Beale, Ingenieur im Church Lane, Grafschaft Middlesex: auf
                                 Verbesserungen an seiner am 4. Febr.
                                    1834 patentirten Lampe, in welcher bisher nicht fuͤr Lampen
                                 benuzte Substanzen als Brennmaterial gebraucht werden koͤnnen. Dd. 7. Dec.
                                    1837.
                              
                           
                              Dem Samuel Mills,
                                 Eisenmeister in Darlaston Green bei Wednesbury, Grafschaft Stafford: auf
                                 verbesserte Maschinen zum Walzen der Metalle. Dd.
                                 9. Dec. 1837.
                              
                           
                              Dem Jeremiah Bynner,
                                 Lampenfabrikant in Birmingham: auf Verbesserungen an
                                 Lampen. Dd. 9.
                                    Dec. 1837.
                              
                           
                              Dem Benjamin Cook in
                                 Birmingham: auf Verbesserungen an den Argand'schen Gasbrennern. Dd. 9. Dec. 1837.
                              
                           
                              Dem Cornelius Ward,
                                 in Great Tichfield Street, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an den
                                 musikalischen Instrumenten, welche man Pauken nennt. Dd. 9. Dec. 1837.
                              
                           
                              Dem Thomas Vale, in
                                 Allen Street, Grafschaft Surrey: auf verbesserte Angeln. Dd. 13. Dec. 1837.
                              
                           
                              Dem James Hunter, in
                                 Leys Mill, Arbroath, Grafschaft Forfar: auf eine Maschine zum Durchbohren der
                                 Steine. Dd. 13.
                                    Dec. 1837.
                              
                           
                              Dem William Elliott
                                 in Birmingham: auf Verbesserungen in der Fabrication von
                                 uͤberzogenen Knoͤpfen. Dd. 14. Dec. 1837.
                              
                           
                              Dem Thomas Joyce, in
                                 Camberwell New Road: auf einen verbesserten Apparat zum Heizen der
                                 Kirchen, Waarenmagazine, Kauflaͤden, Treibhaͤuser, Wagen etc. Dd. 16. Dec.
                                    1837.
                              
                           
                              Dem Joshua John Lloyd
                                    Margary Esq, in Wellington Road, Grafschaft Middlesex: auf eine
                                 neue Methode thierische und vegetabilische Substanzen gegen die Faͤulniß
                                 zu schuͤzen. Dd. 19. Dec. 1857.
                              
                           
                              Dem John Gray,
                                 Ingenieur in Liverpool: auf Verbesserungen an den
                                 Dampfmaschinen, besonders solchen fuͤr Dampfboote. Dd. 19. Dec. 1837.
                              
                           
                              Dem Edmund Butler
                                    Rowley, in Charlton-upon-Wedlake, Grafschaft Lancaster: auf gewisse an den Dampfwagen und Eisenbahnwagen anwendbare
                                 Verbesserungen. Dd. 19 Dec. 1837.
                              
                           
                              Dem John White,
                                 Ingenieur in Manchester: auf Verbesserungen an den
                                 fuͤr Metalle und andere Substanzen gebraͤuchlichen
                                 Drehbaͤnken. Dd. 19. Dec. 1837.
                              
                           
                              Dem James Berington
                                 und Nicholas
                                    Richards, Baumeister in Cammomile Street, London: auf verbesserte Methoden das
                                 Rauchen der Schornsteine zu beseitigen, welche auch zum Ventiliren dienen. Dd. 19 Dec.
                                    1837.
                              
                           
                              Dem Christopher
                                    Nickels, in Guilford Street, Grafschaft Surrey und Henry George
                                 Collins, in
                                 Queen Street, London: auf
                                 Verbesserungen im Buchbinden und Beschneiden des Papiers. Dd. 19. Dec. 1837.
                              
                           
                              Dem John Robertson in
                                 Great Charlotte Street, Grafschaft Middlesex: auf ihr verbessertes Verfahren
                                 beim Bau von Haͤusern verschiedene Zierrathen an den Mauern anzubringen,
                                 ferner eine Methode die Mauern gegen das Verderben durch Witterung etc. zu
                                 schuͤzen. Dd. 19. Dec. 1837.
                              
                           
                              Dem William Henry
                                    Pitcher, Kaufmann im West India Dock House, Grafschaft Middlesex:
                                 auf eine verbesserte Einrichtung der Docks und einen Apparat um Schiffe
                                 auszubessern. Dd. 19. Dec. 1837.
                              
                           
                              Dem Neale Clay,
                                 Fabrikant chemischer Producte in West Bromwich, Grafschaft Stafford: auf
                                 Verbesserungen in der Eisenfabrication. Dd. 19 Dec 1837.
                              
                           
                              Dem William Sanford
                                    Hall, in Streatheam Cottage, Chelsea: auf
                                 Verbesserungen an Ruderraͤdern. Dd. 19. Dec. 1837.
                              
                           
                              Dem William Henry
                                    James, Civilingenieur in Birmingham: auf
                                 Verbesserungen an den telegraphischen Apparaten und an den Methoden Nachrichten
                                 durch Signale zu ertheilen. Dd. 22. Dec. 1837.
                              
                           
                              Dem Charles Button,
                                 Chemiker in Holborn Bars, und Harrison Grey Dyar, in Mortimer Street, beides in der
                                 Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen in der Bleiweißfabrication. Dd. 23. Dec.
                                    1837.
                              
                           
                              Dem William Brindley,
                                 in Birmingham: auf eine verbesserte Einrichtung der
                                 Pressen. Dd. 23.
                                    Dec. 1837.
                              
                           
                              Dem William Losh Esq.
                                 in Benton Hall, Grafschaft Northumberland: auf ein verbessertes Verfahren das
                                 Kochsalz zu zersezen und salzsaure und andere Daͤmpfe zu verdichten. Dd. 23. Dec.
                                    1837.
                              
                           
                              Dem Jehiel Franklin
                                    Norton in Manchester: auf Verbesserungen
                                 an Stuben- und anderen Oefen. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt.
                                 Dd. 23. Dec.
                                    1837.
                              
                           
                              Dem John Elvey in
                                 Canterbury, Grafschaft Kent: auf Verbesserungen an Ruderraͤdern. Dd. 23. Dec.
                                    1837.
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of Patent-Inventions.
                                 Januar 1838, S. 60.)
                              
                           
                        
                           John Reynolds uͤber
                              Eisenbahnen.
                           Hr. John Reynolds, Civilingenieur, hielt vor der Institution of Civil Engineers in London einen Vortrag
                              uͤber Eisenbahnen, aus dem das London Journal of
                                 arts in seinem lezten Decemberhefte Folgendes auszieht. „Die
                                 wesentlichsten Bedingungen zu einer guten Eisenbahn sind: 1) daß sie sich so
                                 viel als moͤglich einem vollkommenen Planum von groͤßter
                                 Staͤtigkeit annaͤhere. 2) daß sie die durch das Rollen
                                 unvollkommener Cylinder auf unvollkommenen Flaͤchen entstehenden
                                 Schwingungen verhuͤtet oder neutralisirt. 3) daß sie die groͤßte
                                 Dauerhaftigkeit besizt und so leicht als moͤglich auszubessern ist, in so
                                 fern sich dieß mit obigen Bedingungen vertraͤgt. Hr. Reynolds schlaͤgt muldenfoͤrmige
                                 gußeiserne Unterlagen vor, deren rechtwinkelige Tragoberflaͤchen mit dem
                                 winkeligen Theile nach Abwaͤrts gerichtet sind, so daß ein Durchschnitt
                                 durch den tragenden Theil der Schiene einen mit seinem Scheitel nach
                                 Aufwaͤrts gerichteten rechten Winkel gibt. Bei dieser Form wird die
                                 Tragoberflaͤche vergroͤßert und folglich ein groͤßerer
                                 Widerstand gegen den senkrechten Druk erzielt, waͤhrend die seitliche
                                 Stabilitaͤt der Schiene gesichert ist. Die Schienen sollen in Erde,
                                 Asche, zeeschlagene Steine oder Kies gelegt werden; der Tragoberflaͤche
                                 der Erde kann man durch Walzen oder Schlagen einen solchen Grad von Festigkeit
                                 geben, daß sie dem Druke, den die Schiene zu erleiden hat, zu widerstehen im
                                 Stande ist. Da die Masse aus Substanzen besteht, die nicht leicht nachgeben oder
                                 abglitschen, so wird sie spaͤter keinem Druke weichen, der den von den
                                 Walzen oder Schlaͤgen ausgeuͤbten nicht uͤbersteigt. Die
                                 Schienen, deren sich Hr. Reynolds bedient, sind von
                                 zweierlei Art; die einen sind ganz und in einem Stuͤke aus Eisen
                                 gegossen; die anderen hingegen koͤnnen aus Schmied- oder Gußeisen
                                 bestehen, und werden auf Holz gelegt, welches in eine gußeiserne Unterlage von
                                 der angegebenen Art gebracht wird. In lezterem Falle stehen die Gefuͤge
                                 der Schienen, Hoͤlzer und Unterlagen miteinander im Verbande.
                                 Zusammengehalten werden sie durch Bolzen, die durch alle drei gehen. Die Bahn
                                 bildet also ein zusammenhaͤngendes Ganzes, welches nicht leicht bricht,
                                 da es nicht wahrscheinlich ist, daß alle drei Theile an einer und derselben
                                 Stelle brechen. Die Holzunterlage bildet ein elastisches Medium, welches die
                                 Schwingungen verhindert. Man hat in Chatmoß einige Versuche mit der Reynold'schen Methode gemacht, und versichert, daß
                                 die Bahn leichter in gutem Zustande zu erhalten ist, als die nach anderen
                                 Systemen gebauten Bahnen, und daß keine Senkung an ihr zu bemerken ist. Als
                                 Holzunterlage nahm man ganz gewoͤhnliches Holz, welches man in Theer sott
                                 und in diesem auch abkuͤhlen ließ, wo es dann gar keine Feuchtigkeit mehr
                                 einsog.“ Man vergleiche hiemit die Beschreibung des dem Hrn. Reynolds ertheilten Patentes im polyt. Journal Bd. LXI. S.
                                 85.
                           
                        
                           Erster vollendeter Themse-Tunnel.
                           Im Monat December v. J. eroͤffnete Hr. Hoofe, der
                              Architect der West-Middlesex Wasserwerke, diese Werke dadurch, daß er mit
                              seinen drei Soͤhnen durch einen Canal kroch, der unter der Themse hindurch
                              gefuͤhrt ist. Dieser kleine Tunnel besteht aus 68 Roͤhren, von denen
                              jede 9 Fuß Laͤnge und 3 Fuß Durchmesser hat. Er leitet das Wasser von Surrey,
                              wo zu dessen Reinigung Reservoirs von 30 Acres Oberflaͤche angelegt sind,
                              nach Middlesex! Hr. Hoofe, der erste Mensch, der je unter
                              der Themse hindurch passirte, legte seinen Weg durch den Tunnel auf Haͤnden
                              und Fuͤßen zuruͤk, und brauchte dazu 8 1/4 Minute. (Mechanics' Magazine, No. 748.)
                           
                        
                           Liniirmaschine fuͤr Kupferstecher und
                              Steindruker.
                           Ich erlaube mir hiemit den Kupferstechern und Lithographen meine nach englischer Art
                              gebauten Liniirmaschinen zu empfehlen, wovon ich bereits eine ziemliche Anzahl an
                              die ausgezeichnetsten Kupferstecher in Muͤnchen, Nuͤrnberg. Karlsruhe,
                              Straßburg, Darmstadt etc. so wie an Steindruker in Verona, Triest etc. verkauft
                              habe.
                           Ich verfertige davon zweierlei Sorten; die eine ist nur tauglich, um gerade und
                              Wellenlinien zu ziehen und daher hauptsaͤchlich fuͤr Kupferstecher
                              brauchbar; mit dieser kann man eine Platte von 2' Laͤnge und 14''
                              Hoͤhe (franz. M.) mit Linien uͤberziehen. Die Behandlung dieser
                              Maschine erlernt man in kurzer Zeit. Sie ist verschließbar und mit einem eleganten
                              Dekel versehen, wiegt sammt Pakung circa 90 Pfd. und kostet bei baarer Bezahlung
                              hier genommen mit Verpakung 136 fl. 30 kr.
                           Die zweite Maschine ist nach denselben Principien gebaut, wie die erste, nur mit
                              bedeutenden Verbesserungen und Zusaͤzen versehen, mit deren Huͤlfe man
                              die mannigfaltigsten Guillochirungen zu zeichnen und Medaillen und Reliefs zu
                              kopiren im Stande ist. Die Behandlung dieser Maschine erfordert aber mehr Uebung und
                              Umsicht und ist durch schriftliche Mitheilung, nicht wohl zu erlernen, weßhalb es im
                              Falle der Bestellung einer solchen Maschine noͤthig waͤre, daß der
                              Arbeiter, welcher damit umgehen soll, einige Tage unter meiner Aufsicht damit
                              zeichnet. Der Preis dieser Maschine ist 300 fl.
                           
                           Ich habe der Redaction des polytechnischen Journals einige Proben von Lithographien,
                              die mit dieser Maschine hervorgebracht sind, mitgetheiltWir nehmen nach denselben keinen Anstand die Maschinen des Hrn. Oechsle den Kupferstechern und Lithographen zu
                                    empfehlen. A. d. R. und wen die Sache interessirt, mag sich in portofreien Briefen an mich
                              selbst wenden, worauf ich ihm gratis einige Muster zukommen lassen werde.
                           Obgleich ich mehrere Zeugnisse uͤber die Guͤte meiner Maschinen erster
                              Art von anerkannten Kupferstechern habe, so halte ich es doch fuͤr
                              unnoͤthig, sie hier beizufuͤgen.
                           Ferner empfehle ich den Mechanikern und Manufacturisten zur gefaͤlligen
                              Benuzung meine Hobelmaschine, welche ich mir gebaut habe,
                              um Stuͤke Metall bis zu einer Laͤnge von 7' und 34'' Breite, 14 1/2''
                              Hoͤhe (franz. M.) ganz genau ebnen zu koͤnnen.
                           Besonders vortheilhaft ist sie zum Ebnen von Preßplatten, Drehbankwangen, Support
                              Prismen etc. Ich berechne fuͤr das Abhobeln bei Preßplatten, die mehr als 300
                              □'' Flaͤche haben, fuͤr den □'' 1 kr.; bei Wangen und
                              Prismen 1 1/4 bis 1 1/2 kr.; bei kleineren Stuͤken erhoͤht sich dieser
                              Preis etwas und richtet sich hauptsaͤchlich nach der mehr oder weniger zum
                              Abhobeln bequemen Gestalt.
                           In meiner vollstaͤndig eingerichteten Schreinerei koͤnnte ich auch nach
                              genauen mir eingesandten Zeichnungen Modelle machen, sie dann auf dem hiesigen
                              Huͤttenwerke der HH. Gebr. Benckiser gießen und
                              auf meiner Maschine bearbeiten lassen, wobei ich die moͤglichst billigen
                              Preise stellen wuͤrde.
                           Ferd. Oechsle,
                           großherz. bad. Controleur und Mechanikus in Pforzheim.
                           
                        
                           Kaffee-Apparate des Hrn. Ritter Delacoux.
                           Zu den um die Vervollkommnung der Kaffeebereitung verdienten Namen muß in neuester
                              Zeit jener des Hrn. Ritters Delacoux in Paris gesezt
                              werden; denn er duͤrfte naͤchst Dubelloy,
                              Cadet de Vaux und anderen am meisten dazu beigetragen
                              haben, dieses Getraͤnk vom reinsten Geschmake zu erzielen. Ueberzeugt von dem
                              uͤblen Einflusse, den das Eisen auf den Geschmak des Kaffees uͤbt,
                              wenn es beim Roͤsten damit in Beruͤhrung kommt, suchte er die
                              Roͤstung in einem hohlen Porzellancylinder zu bewerkstelligen. Sein Apparat
                              besteht aus einem blechernen, auf vier eisernen Fuͤßen ruhenden Ofen, aus
                              einer Aschengrube und aus einem Herde, uͤber dem sich in geringer Entfernung
                              von dem Brennstoffe eine Blechplatte befindet. Diese Platte ist concav und
                              halbcylindrisch, um dem hohlen, den Kaffee enthaltenden Cylinder Bewegung zu
                              gestatten. Dieser (Zylinder ist an dem einen Ende geschlossen, an dem anderen
                              hingegen befindet sich ein zum Ein- und Ausschrauben eingerichteter Pfropf,
                              in dessen Umfang mehrere Loͤcher gebohrt sind. Die Oeffnung, welche dieser
                              Pfropf verschließt, dient zum Eintragen des Kaffees; sie laͤßt auch die zu
                              haͤufigen Daͤmpfe entweichen, und dient zur Beobachtung des
                              Fortschreitens der Roͤstung, durch welche der Kaffee nur eine dunkelbraune
                              Farbe bekommen darf. Durch den Cylinder laͤuft eine mit Porzellan
                              uͤberzogene Achse, mit der er im Ofen ruht, und welche die Umdrehung, die
                              mittelst einer Kurbel geschieht, erleichtert. Die Kuppel des Ofens hat eine solche
                              Concavitaͤt, daß der Cylinder darin umlaufen kann. Die Hize des Herdes geht,
                              nachdem sie die untere Platte erhizt hat, durch vier an den Eken des Ofens
                              befindliche Loͤcher, und umgibt dann den Cylinder, der auf diese Weise
                              allerdings langsamer, aber auf eine Weise erhizt wird, die eine bessere Regulirung
                              der Roͤstung zulaͤßt. Endlich dient ein an dem Herde angebrachtes
                              Register zur Erhoͤhung oder Daͤmpfung der Verbrennung. Hr. Delacoux hatte fruͤher keine Oeffnungen in seinem
                              Cylinder angebracht, woraus folgte, daß der darin geroͤstete Kaffee merklich
                              sauer reagirte; gegenwaͤrtig ist dieß nicht mehr der Fall. Zum Mahlen bedient
                              er sich einer Muͤhle, deren Nuß sowohl als das Gehaͤuse gleichfalls
                              aus Porzellan besteht. Auch die eigentliche Kaffeemaschine, welche eine Nachahmung
                              jener Dubelloy's ist, ist aus Porzellan verfertigt, damit
                              die Fluͤssigkeit gleichfalls nirgends mit Metallen in Beruͤhrung
                              kommt. Der ganze Apparat, der in einem Berichte, den Hr. Bourint der Société
                                 d'encouragement
                              hieruͤber
                              erstattete, fuͤr Feinschmeker gepriesen wird, kommt auf 30 Fr. zu stehen.
                           
                        
                           Maschine zum Zuschneiden von Kleidern.
                           Die Redaktion der Annales de la Société
                                 polytechnique-pratique zeigt in ihrer Nr. 26 an, daß sie eine
                              Maschine habe arbeiten sehen, womit das Zuschneiden von Kleidungsstuͤken auf
                              die schnellste und wohlfeilste Weise betrieben werden kann. Man erspart mit der
                              Maschine nicht nur den bedeutenden Lohn der man den Zuschneidern zu zahlen hat,
                              sondern es ergibt sich aus deren Anwendung auch eine Ersparniß an Tuch, welche sich
                              beinahe auf den achten Theil anschlagen laͤßt. Die Maschine zeichnet 9 Theile
                              mit einem Male auf das Tuch, und man braucht mit der Scheere nur mehr der Zeichnung
                              zu folgen. Die Schnitte fallen auf das Genaueste aus, und die danach verfertigten
                              Kleider passen vortrefflich. Militaͤrschneider, Lieferanten und
                              Kleiderfabrikanten werden bei der Anwendung der Maschine große Vortheile finden, und
                              koͤnnen von der Administration der Société Polytechnique in Paris alle zu wuͤnschenden
                              Aufschluͤsse uͤber dieselbe erhalten.
                           
                        
                           Sicherheitsmaske fuͤr Gießer.
                           Man hat es in England in vielen Gießereien und in anderen Werkstaͤtten, in
                              denen man es mit erhizten Metallen zu thun hat, dahin gebracht die Arbeiter zur
                              Anwendung von Masken zu vermoͤgen, die sie gegen die hoͤchst
                              nachtheilige Einwirkung der Hize und der unter dem Hammer abspringenden
                              gluͤhenden Metalltheilchen schuͤzen. Diese Masken bestehen
                              gewoͤhnlich aus etwas gewoͤlbten Drahtgeweben, die mit Charnieren an
                              dem vorderen Theile der Kopfbedekung des Arbeiters befestigt sind; zuweilen bestehen
                              sie aber auch aus ganzen Masken, in denen bloß die Augen aus Drahtgitter eingesezt
                              sind. Es waͤre sehr zu wuͤnschen, daß dieses einfache Schuzmittel
                              allgemein Eingang faͤnde; denn nur zu viele wakere Arbeiter verlieren
                              jaͤhrlich Gesundheit und das klare Augenlicht, weil es das Vorurtheil
                              fuͤr Schande haͤlt, sich gegen Schaͤdlichkeiten zu
                              schuͤzen!
                           
                        
                           Ueber einige mit Brennglaͤsern angestellte
                              Versuche.
                           Hr. Penn hatte fuͤr Hrn. Parker ein Brennglas von 3 Fuß im Durchmesser und 3 1/4 Zoll Dike
                              gegossen, dessen Brennpunkt sich in einer Entfernung von 6 Fuß 8 Zoll befand und 1
                              Zoll Breite hatte. Die Strahlen fielen auf eine zweite Linse, welche den Brennpunkt
                              auf einen halben Zoll contrahirte. Mit diesem Apparate wurden in Gegenwart des Hrn.
                              Gardner und einiger Mitglieder der Royal Society mehrere Versuche angestellt, deren
                              Resultate im Wesentlichen in Folgendem bestanden:
                           
                              
                                 10 Gran
                                 gewoͤhnlicher Schiefer schmolzen in
                                   2 Secunden.
                                 
                              
                                 12   –
                                 Eisenschlaken
                                   2      –
                                 
                              
                                 20   –
                                 reines Gold
                                   3      –
                                 
                              
                                 11   –
                                 reines Platin
                                   3      –
                                 
                              
                                 16   –
                                 Nikel
                                   3      –
                                 
                              
                                 10   –
                                 Gußeisen
                                   3      –
                                 
                              
                                   7  
                                    –
                                 Bergkrystall
                                   6      –
                                 
                              
                                 20   –
                                 reines Silber
                                   4      –
                                 
                              
                                 10   –
                                 Baryt
                                   7      –
                                 
                              
                                 10   –
                                 Lava
                                   7      –
                                 
                              
                                 10   –
                                 Stahl
                                 12      –
                                 
                              
                                 10   –
                                 Eisen
                                 12      –
                                 
                              
                                 10   –
                                 Granat
                                 17      –
                                 
                              
                                 33   –
                                 reines Kupfer
                                 20      –
                                 
                              
                                   2  
                                    –
                                 orientalischer Smaragd
                                 25      –
                                 
                              
                                 10   –
                                 Jaspis
                                 25      –
                                 
                              
                                 10   –
                                 Karniol
                                 75      –
                                 
                              
                                 10   –
                                 Moderstein
                                 80      –
                                 
                              
                           Ein Diamant von 10 Gran, der 30 Minuten lang in den Brennpunkt gebracht worden war,
                              verminderte sich auf 6 Gran; er oͤffnete sich, blaͤtterte sich ab, und
                              stieß einen weißen
                              Dampf aus. Nach dem Erkalten hatte er seinen Glanz und seine Gestalt beibehalten.
                              Das Gold verlor auch nach mehreren Stunden Aufenthalt im Brennpunkte seinen Glanz
                              nicht; ebendieß war mit dem Patin der Fall. Kupfer hatte nach drei Minuten keinen
                              Gewichtsverlust erlitten. Eisen und Stahl geriethen an der Seite, an der sie mit der
                              Kohle in Beruͤhrung standen, in Fluß; an der anderen hingegen nicht, obschon
                              sie sich auch mit dieser im Brennpunkte befanden. Eisenschlaken schmolzen weit
                              schneller als Eisenfeilspaͤne. Der Ueberrest eines geschmolzenen und beinahe
                              ganz verdampften Stuͤkes Zink war magnetisch geworden. Das Kobalt verdampfte
                              in 57 Secunden gaͤnzlich. Wismuth verdampfte auf Kohle beinahe ganz; auf
                              Graphit fing es nach 2 Secunden zu schmelzen an, und nach 48 Secunden hatte es nur
                              einen Gran seines Gewichtes verloren; auf Knochenasche schmolz es in 3 Secunden. 33
                              Gran Spießglanz schmolzen auf Kohle in 3 Secunden; nach 195 Secunden waren nur mehr
                              11 Gran davon uͤbrig. Ein Stuͤk nordamerikanischer Bergkrystall
                              contrahirte sich in 15 Secunden; nach 135 Secunden war es vollkommen
                              fluͤssig; nach 150 Secunden fing es zu sieden an, und wurde halbdurchsichtig
                              und schiefergrau. Agath, Karniol und Jaspis uͤberzogen sich mit einer sehr
                              glaͤnzenden Oberflaͤche. Ein auf Graphit gelegter Granat schmolz in
                              120 Secunden, nahm anfangs eine dunklere Farbe an, verlor 1/4 Gran am Gewichte, und
                              wurde vom Magnete gezogen. 10 aus einer Bracelette genommene Granaten schmolzen nach
                              einigen Secunden in eine Masse zusammen. Pyrometrischer Thon von Widgwood schmolz zu
                              weißem Email. Sieben andere Thonarten verglasten sehr schnell. Kalkstein wurde bald
                              verglast, bald sinterte er zu einer Masse zusammen. Ein Kuͤgelchen hievon
                              zersprang im Brennpunkte in tausend Stuͤke. Stalaktiten, Zeolithe bildeten
                              nach 60 Secunden Kuͤgelchen, welche in 155 Secunden vollkommen durchsichtig
                              wurden, nach dem Erkalten aber ihre Durchsichtigkeit verloren und eine
                              schoͤne rothe Farbe annahmen. (Journal des conn.
                                 us., Mai 1837)
                           
                        
                           Selbstentzuͤndung des eingetrokneten
                              Leinoͤhls.
                           Das Philosophical Magazine enthaͤlt folgende Notiz
                              uͤber die Verbrennung des Leinoͤhls, wenn dasselbe ausgetroknet ist:
                              „Daß das Leinoͤhl, wenn es Pflanzenfasern oder poroͤse
                                 Substanzen enthaͤlt, sich von selbst entzuͤndet, ist eine bekannte
                                 Thatsache; noch nie hat man aber bemerkt, daß die Entzuͤndung desselben
                                 erfolgte, nachdem es schon ausgetroknet und erhaͤrtet ist. Ein Fabrikant
                                 in Plymouth vermischte vor zwei oder drei Jahren ein wenig rothes Bleioxyd mit
                                 Leinoͤhl und brachte das Oehl sodann in ein Faͤßchen, welches er
                                 bei Seite stellte; so blieb es unbenuzt, bis der Inhalt erhaͤrtet war,
                                 was bald geschah. Nach einigen Monaten befahl er bei der Raͤumung seines
                                 Magazins es in Stuͤke zu zerschlagen und den Inhalt zu zerreiben, um zu
                                 sehen, ob er sich noch zu etwas benuzen ließe. Dieß geschah noch denselben Abend
                                 und das Pulver wurde in eine Buͤchse gebracht; zu seinem Erstaunen
                                 bemerkte er aber den anderen Morgen einen brenzlichen Geruch; er stieg in sein
                                 Magazin hinab und fand nun, daß der Rauch von der Buͤchse aus, welche das
                                 Leinoͤhlpulver enthielt, sich verbreitete; man goß sogleich Wasser darauf
                                 und nachdem sie ganz erkaltet war, schuͤttete man den Inhalt auf die
                                 Erde. Der Boden der Buͤchse war verkohlt und die Masse an seiner Seite
                                 braun geworden, waͤhlend der obere Theil roth geblieben war. Derselbe
                                 Fabrikant mußte auch schon oft Stoͤße von geoͤhltem Papier,
                                 obgleich dasselbe schon ganz troken war und nicht mehr an den Fingern kleben
                                 blieb, wieder auseinander nehmen, weil sich das Papier so erhizt hatte, daß eine
                                 Selbstentzuͤndung desselben zu befuͤrchten war.“
                              
                           
                        
                           Ueber die nachtheilige Anwendung von Arsenik bei den
                              Kerzen.
                           In einer der lezten Sizungen der Medico-Botanical-Society in London wies Hr. Everitt nach, daß es Kerzen gebe, in denen per Stuͤk 2 und selbst 4 Gran Arsenik enthalten
                              waͤren. Die Erklaͤrung hiefuͤr ward folgendermaßen gegeben. Die
                              mit Talg bereiteten Kerzen haben einen zu niedrigen Schmelzpunkt, als daß sie die
                              Anwendung gewisser Dochte zuließen. Man sezte ihnen daher etwas Stearin oder
                              Wallrath zu, welche beide Substanzen einen hoͤheren Schmelzpunkt haben; um das Krystallisiren
                              dieses Gemenges zu verhuͤten war jedoch auch noch ein Zusaz von Wachs
                              erforderlich. Da man nun spaͤter fand, daß eine geringe Quantitaͤt
                              Arsenik dasselbe auf eine weit wohlfeilere Weise leiste, so nimmt man dermalen (in
                              England sehr oft) Arsenik anstatt des Wachses. Die Gesellschaft war der Ansicht, daß
                              diese vergifteten Kerzen durch den Arsenikdampf, den sie verbreiten, der Gesundheit
                              sehr nachtheilig werden koͤnnen und muͤssen. Wir fuͤgen dieser
                              aus dem Mechanics' Magazine, No. 733 gezogenen Notiz nur
                              noch bei, daß dieser Vergiftungsproceß urspruͤnglich aus Frankreich
                              herruͤhrt, wo man denselben jedoch wieder aufgegeben zu haben angibt. Man
                              vergleiche hieruͤber, was wir im polyt. Journ. Bd. LXII. S. 128 uͤber die
                              Stearinkerzen des Hrn. de Milly berichtet haben.
                           
                        
                           Ueber die Anwendung von Wismuthoxyd bei Kerzen.
                           Wenn man eine Kerze darstellen will, die beim Brennen nicht gepuzt zu werden braucht,
                              so muß sie vollstaͤndig nebst dem Dochte wegbrennen koͤnnen; sehr
                              feines Wachs und gut raffinirter Wallrath scheinen sich zu diesem Zweke am besten zu
                              eignen. Um aber aus anderen Materialien verfertigte Kerzen eben so verbrennbar zu
                              machen, wurde in der lezten Zeit Arsenik mit Erfolg angewandt, freilich ohne
                              Ruͤksicht auf die Gesundheit des Publicums. Die Kerzen, welche
                              gegenwaͤrtig in England als solche mit metallischem Dochte (metallic-wick-candles) verkauft werden,
                              enthalten etwas Wismuthweiß (Magisterum bismuthi,
                              basisch salpetersaures Wismuthoxyd), welches ganz unschaͤdlich ist: diese
                              Substanz hat die Eigenschaft die Verbrennung der Kerze vollstaͤndiger und die
                              Flamme weiß zu machen, auch den unangenehmen Geruch, welchen man immer bemerkt, wenn
                              man in ein mit gewoͤhnlichen Talgkerzen beleuchtetes Zimmer tritt, zu
                              beseitigen. (Repertory of Patent-Inventions, Jan.
                              1838, S. 57.)
                           
                        
                           Ueber kuͤnstliche Kaͤlteerzeugung.
                           Wenn man Wasser durch rasche Verduͤnstung von Schwefelaͤther zum
                              Gefrieren bringen will, so erfordert dieß mit der Luftpumpe nicht nur viele Arbeit,
                              sondern der in der Luftpumpe sich verdichtende Aetherdampf macht auch die Pumpe zu
                              feineren Versuchen unbrauchbar, bevor sie sorgfaͤltig gereinigt worden ist.
                              Dr. Hare hat gefunden, daß beiden Unannehmlichkeiten
                              gesteuert werden kann, wenn man Schwefelsaure zu Huͤlfe nimmt. Wenn man
                              naͤmlich einen Ballon oder eine Flasche mit zwei Tubulirungen und einen
                              glaͤsernen Trichter mit einem Hahne nimmt; wenn sich die Saͤure in dem
                              Ballon, das Wasser in einer Retorte und der Aether in dem Trichter befindet, so
                              wird, wenn man den Aether auf das Wasser herabfließen laͤßt, waͤhrend
                              die beiden ersteren Behaͤlter ausgepumpt werden, eine ploͤzliche
                              Erstarrung des Wassers erfolgen. (Mechanics' Magazine,
                                 No. 735.)
                           
                        
                           Dr. Clanny's Telegraph.
                           Keine zum Signalisiren bestimmte Maschine, schreibt das Newcastle Journal, kann mit Recht ein Telegraph genannt werden,
                              ausgenommen sie ist im Stande eine solche Anzahl von Buchstaben anzudeuten, daß man
                              damit in mehreren Sprachen Worte und Saͤze mit Schnelligkeit zusammensezen
                              kann. Einen Telegraphen dieser Art hat nun Hr. Dr.
                                 Clanny in Sunderland erfunden. Zu dieser Vollkommenheit kommt
                              uͤberdieß auch noch Wohlfeilheit, indem eine jede Station nur auf 50 Schill.
                              zu stehen kommt, wobei eine Station von der anderen 10 und selbst 20 engl. Meilen
                              entfernt seyn kann. Hr. Dr. Clanny ist nicht gesonnen
                              ein Patent auf seine Erfindung zu nehmen. (Mechanics'
                                 Magazine, No. 748, S. 159.)
                           
                        
                           Die elektrische Telegraphie schon vor 50 Jahren
                              bekannt.
                           Arthur Young sagt in seinen 1787 erschienenen Travels in France Vol. I. pag. 79 von dem damaligen beruͤhmten Mechaniker Lomond Folgendes: „In Bezug auf die
                                 Elektricitaͤt hat derselbe eine interessante Entdekung gemacht. Er nimmt
                                 naͤmlich zwei oder drei Worte, die man ihm auf ein Stuͤk Papier
                                 geschrieben hat, mit sich in ein Gemach, in welchem er eine in einem
                                 Gehaͤuse befindliche Maschine, uͤber der ein aus einer kleinen
                                 Markkugel bestehender Elektrometer angebracht ist, umtreibt. Von dieser Maschine
                                 aus laͤuft ein Draht an einen Cylinder mit einem aͤhnlichen
                                 Elektrometer in einem fernen Gemache, in welchem sich seine Frau befindet, die
                                 durch Beobachtung der Bewegungen der Kugel die gegebenen Worte niederzuschreiben
                                 vermag. Es scheint demnach, daß er sich nach den Bewegungen ein Alphabet
                                 gebildet habe. Da es auf die Laͤnge des Drahtes nicht ankommt, so kann
                                 man auf diese Weise in eine beliebige Entfernung eine Correspondenz
                                 fuͤhren. Es kann dieß z.B. von einer belagerten Festung aus, oder um ein
                                 harmloseres Beispiel zu waͤhlen, zwischen zwei Liebenden geschehen.
                                 Welche Anwendung man uͤbrigens der Erfindung geben mag, so benimmt ihr
                                 dieß nictts von ihrer Schoͤnheit.“ Hr. Lomond ist demnach der erste Erfinder der heutzutage beruͤhmt
                              gewordenen elektrischen Telegraphie. (Aus dem Scotsman.)
                           
                        
                           Ueber die Behauptung, daß Eisen durch Zinn gegen Oxydation im
                              Salzwasser geschuͤzt werde.
                           Die beschuͤzende Wirkung des Zinks in Bezug auf Eisen und Kupfer ist bekannt.
                              Man weiß, daß vermoͤge des galvanischen Verhaltens des Zinks zu Eisen und
                              Kupfer leztere im Meerwasser so lange nicht angegriffen werden, als Zink mit ihnen
                              in Beruͤhrung steht; erst nach der voͤlligen Aufzehrung des Zinks
                              beginnt auch die Oxydation des Eisens. Man hat von dieser Eigenschaft bereits zur
                              Sicherung des Beschlags der Seeschiffe, so wie zur Erhaltung der zur Destillation
                              des Seewassers dienenden Kessel und der Dampfkessel auf Dampfschiffen Anwendung
                              gemacht.
                           H. Davy hat Zinn zu ganz gleicher Anwendung wie das Zink
                              empfohlen; allein Van Beek zeigte durch zahlreiche
                              Versuche, daß im Meerwasser Zinn das Eisen nicht vor Oxydation
                                 schuͤze, sondern vielmehr von diesem geschuͤzt werde. Es
                              wurde z.B. eine Eisenplatte in ein cylindrisches Gefaͤß mit Seewasser gethan;
                              das Eisen wurde schnell angegriffen und war nach 42 Tagen voͤllig oxydirt. Er
                              behandelte eine aͤhnliche Eisenplatte, die aber zu 1/5 ihrer
                              Oberflaͤche mir einem Zinnplaͤttchen verbunden war, auf gleiche Weise;
                              das Eisen wurde bald angegriffen, und in 42 Tagen war nicht weniger Eisenoxyd
                              gebildet, als im vorigen Versuche; das Zinn war, wo es nicht vom Eisenoxyd bedekt
                              wurde, voͤllig blank geblieben. Auf gleiche Weise behandelte er eine
                              Zinnplatte, die zu 1/3 ihrer Oberflaͤche mit Eisen verbunden war; das Zinn
                              blieb blank, aber das Eisen wurde noch weit rascher oxydirt, als im vorigen
                              Versuche. (Edinburgh new philosophical Journal. Julius
                              1837.)
                           
                        
                           Crane's Hohofenbetrieb mit
                              Anthracit.
                           Wir haben bereits im Polyt. Journal Bd. LXVI. S. 316 bemerkt, daß es Hrn. Georg Crane gelungen ist, einen sehr vortheilhaften
                              Eisenschmelzproceß mit Anthracit ausfindig zu machen; das Repertory of Patent-Inventions theilt im Januarhefte 1838, S. 52
                              das Patent des Hrn. Crane mit, wonach das Verfahren in
                              Folgendem besteht: Der Hohofen (von gewoͤhnlicher Construction) wird mit
                              heißer Luft von beilaͤufig 600° F. (252° R) gespeist und mit 3
                              Cntr. Anthracit auf 5 Cntr. calcinirten Thoneisenstein nebst der noͤthigen
                              Menge Flußmittel beschikt. Hr. Crane uͤberzeugte
                              sich, daß es ganz unnuͤz ist, den Anthracit vorher zu calciniren, indem man
                              dieselben Resultate erhaͤlt, wenn man ihn gerade so, wie er aus den Gruben
                              kommt, anwendet; er fand es aber vortheilhaft, daß das Einblasen von heißer Luft
                              moͤglichst frei und ungehindert Statt finden kann und hat deßhalb auch bisher
                              den Anthracit in Stuͤken von nicht ganz der Groͤße eines Zolles
                              angewandt; wenn hingegen die heiße Luft unter einem Druke von zwei Pfund auf den
                              Quadratzoll in den Hohofen stroͤmt, ist diese Vorsichtsmaßregel nicht
                              noͤthig.
                           
                        
                           
                           Ueber die Pacfong-Fabrik des Hrn. Pechinay.
                           Frankreich bezog bisher den groͤßten Theil seines Bedarfes an Pacfong-
                              und Maillechortwaaren aus Deutschland, da die franzoͤsischen Fabrikate den
                              deutschen in jeder Hinsicht nachstanden. In neuerer Zeit scheint man es aber in
                              Paris so weit hierin gebracht zu haben, daß man die deutsche Fabrication zu
                              uͤberfluͤgeln droht. Die ausgezeichnetste Fabrik in Paris ist jene des
                              Hrn. Pechinay, uͤber welche Hr. Gaultier de Claubry im Bulletin de
                                 la Société d'encouragement einen sehr guͤnstigen
                              Bericht erstattete, und fuͤr deren Leistungen demselben die silberne Medaille
                              zu Theil wurde. Namentlich wußte Hr. Pechinay beinahe
                              alle die vielen Schwierigkeiten, die das Gießen des Pacfong oder Tutenay darbot,
                              gluͤklich zu uͤberwinden, so zwar, daß er gegenwaͤrtig beinahe
                              alle Arten von Gußwaaren, die man will, aus dieser Metalllegirung gießt, die er auch
                              sehr geschikt zu ciseliren weiß, und der man auch das Matte recht gut geben kann. Er
                              hatte bei der lezten Generalversammlung der erwaͤhnten Gesellschaft
                              Besazungen fuͤr Luxusgewehre, Leuchter, Steigbuͤgel, Sporen,
                              mathematische und chirurgische Instrumente und viele andere Gegenstaͤnde
                              ausgestellt, besondere Aufmerksamkeit erregte aber ein aus Pacfong gegossener großer
                              Christus, an dem auch nicht eine Spur von Blasen zu bemerken war, und der eine
                              ausgezeichnete Ciselirung zeigte. (Bulletin de la
                                 Société d'encouragement.)
                           
                        
                           Nachtheilige Wirkung des Braunsteinstaubes.
                           Cooper hat beobachtet, daß mehrere der Arbeiter, welche
                              in der chemischen Fabrik von Tennant in Glasgow mit dem Stoßen und Schlaͤmmen
                              des Braunsteins beschaͤftigt waren, von einer unvollkommenen Laͤhmung
                              der Glieder befallen wurden, welche sich erst hob, als die Leute zu anderen
                              Beschaͤftigungen uͤbergingen; offenbar eine Folge des eingeathmeten
                              Staubes. (Journal de Chimie médicale.)
                           
                        
                           Bereitung des salpetersauren Baryts nach Duflos.
                           Salpetersaurer Baryt laͤßt sich behufs der Anwendung zu Feuerwerken, zur
                              Darstellung von aͤzendem und kohlensaurem Baryt, nach der von Duflos (im polytechn.
                                 Centralblatt Nr. 70) angegebenen Methode sehr vortheilhaft gewinnen. Ein
                              Gemenge aus 15 Th. Schwerspath, 8 Th. salzsaurem Kalk und 3 Th. Kohlen wird in
                              unglasirten rohen Toͤpfen im Flammofen geschmolzen, nach dem Erkalten fein
                              gepuͤlvert, zu wiederholten Malen mit 60 Th. kaltem Wasser ausgelaugt, die
                              vermischten klaren Fluͤssigkeiten bis auf 30 Th. eingekocht, noch heiß mit
                              einer ebenfalls heißen Loͤsung von 12 Th. Chilisalpeter (salpetersaurem
                              Natron) in der geringsten Menge Wasser, vermischt, und das Ganze endlich 24 Stunden
                              bei Seite gestellt. Der auskrystallisirte salpetersaure Baryt wird hierauf in einem
                              Spizbeutel gesammelt, mit kaltem Wasser ausgewaschen und durch Umkrystallisiren
                              vollends gereinigt. Man erhaͤlt davon bei gut geleiteter Operation 12 bis 14
                              Theile.
                           
                        
                           Swindell's Methode zur
                              Zersezung des Kochsalzes.
                           Die Verbesserungen in der Zersezung des Kochsalzes, worauf sich John Swindell, Chemiker in Manchester, am 21. Dec. 1836 ein
                              Patent ertheilen ließ, sollen das bei dem gewoͤhnlichen Verfahren Statt
                              findende Entweichen von salzsaurem Gase verhuͤten. Er versieht zu diesem
                              Zweke die verschlossenen Gefaͤße, in welche das Kochsalz und die
                              Schwefelsaͤure in gehoͤrigem Verhaͤltnisse vermengt gebracht
                              werden sollen, mit Roͤhren, die von einem gewoͤhnlichen Dampfkessel
                              oder auch von einem zur Luftheizung dienenden Ofen herfuͤhren; und auch mit
                              einem Agitator, der den Inhalt der Gefaͤße waͤhrend des Vorganges der
                              Zersezung in Bewegung erhaͤlt. Wenn man nun den Dampf oder die heiße Luft in
                              die Gefaͤße einstroͤmen laͤßt, und wenn dieß so lange
                              fortwaͤhrt, bis saͤmmtliche Salzsaͤure aus dem Kochsalze
                              ausgetrieben, und durch entsprechende Ausfuͤhrungsroͤhren in die
                              Verdichtungsapparate geleitet worden ist, so erwaͤchst hieraus dem
                              Patenttraͤger gemaͤß der große Vortheil: daß ganz reines, von dem bei
                              dem gewoͤhnlichen Zersezungsprocesse sich bildenden Kohlengase und sonstigen
                              Daͤmpfen vollkommen freies salzsaures Gas erzeugt wird, und daß das Gas auf
                              wirksame und leichte Weise durch das in den Verdichtungsapparaten befindliche Wasser
                              getrieben wird, indem es in Verbindung mit dem Dampf durch die am Scheitel der
                              Zersezungsgefaͤße befindlichen Austrittsroͤhren entweicht. Zugleich
                              wird hiebei kein salzsaures Gas in die atmosphaͤrische Luft
                              ausstroͤmen, wie dieß bei dem herkoͤmmlichen Verfahren durch die
                              Feuerzuͤge der offenen Flammoͤfen zu geschehen pflegt. Das als
                              Ruͤkstand in den Zersezungsgefaͤßen verbleibende schwefelsaure Natrum
                              oder Glaubersalz unterliegt der gewoͤhnlichen weiteren Behandlung.
                              Dimensionen und Anordnung des ganzen Apparates unterliegen je nach Umstaͤnden
                              mannigfachen Modificationen. (London Journal of
                                 arts.)
                           
                        
                           Simonnain's Apparat zur
                              Bereitung gashaltiger Wasser.
                           Hr. Simonnain hat den sogenannten chemischen Wasserfall
                              des Hrn. Clément auf einen zur Bereitung
                              gashaltiger Wasser bestimmten Apparat angewendet. Dieser Apparat ist viel einfacher,
                              als jener des Hrn. Planche, und wenn man mit ihm das
                              Wasser auch wahrscheinlich nicht in so hohem Grade mit Gas saͤttigen kann,
                              wie dieß mit jenem der Fall ist, indem die Saͤttigung bloß unter dem
                              atmosphaͤrischen Druke geschieht, so verdient er doch wegen der Leichtigkeit,
                              mit der er sich verfertigen laͤßt, alle Empfehlung. Er besteht aus einer
                              Roͤhre aus Weißblech von zwei Meter Laͤnge und 4 Centim. Durchmesser,
                              welche mit marmornen Kugeln von 7 bis 8 Millimeter im Durchmesser gefuͤllt
                              ist, und an ihrem oberen Theile mit dem Wasserbehaͤlter, der das mit Gas zu
                              saͤttigende Wasser zu liefern hat, communicirt. An ihrem unteren Theile
                              hingegen befindet sich eine gekniete Roͤhre, welche zur Aufsammlung des
                              gesaͤttigten Wassers dient. An derselben Seite, jedoch etwas uͤber dem
                              Boden, ist eine andere Roͤhre angebracht, welche die Kohlensaͤure, die
                              mit Salzsaͤure aus Marmor entwikelt, und vor ihrem Eintritte in einem Woulf'schen Apparat gewaschen wird, herbeileitet. Hienach
                              ergibt sich das Spiel des Apparates von selbst. Das Wasser stroͤmt durch den
                              oberen Theil der langen Roͤhre herbei, verbreitet sich in einer
                              duͤnnen Schichte auf den in dieser befindlichen Kugeln, und befindet sich
                              daselbst also in dem zur Aufnahme der Kohlensaͤure geeignetsten Zustande.
                              Diese selbst fuͤllt fortwaͤhrend saͤmmtliche, zwischen den
                              Kugeln befindlichen, freien Zwischenraͤume aus. Wenn das Wasser an den
                              unteren Theil der Roͤhre gelangt ist, so ist es mit Kohlensaͤure
                              gesaͤttigt, und kann sogleich in Flaschen gefuͤllt werden. (Journal des connaiss. usuelles, Junius 1837, S.
                              280.)
                           
                        
                           Cogen's Methode vegetabilische
                              Oehle zu reinigen.
                           Die von Thénard angegebene Methode die
                              vegetabilischen Oehle durch Schwefelsaͤure von dem in ihnen enthaltenen
                              Schleime zu befreien, und die dadurch gebildeten kohligen Theile entweder durch
                              lange Ruhe oder durch eine langsame Filtration abzuscheiden, erfordert viele Zeit,
                              und scheint obendrein nicht ein Mal ganz zu genuͤgen, obschon Hr. Thénard den Rath gibt dem Oehle die nach der
                              Operation darin zuruͤkgebliebenen Reste von Saͤure durch Anwendung von
                              heißem und kaltem Wasser zu entziehen. Hr. Sogen gibt
                              eine Methode an, welche jene Thénard's in sich
                              schließt, sie aber durch sinnreiche Anwendung des Dampfes, wodurch dem Oehle nicht
                              nur alle fremdartigen Theile, sondern auch die in dasselbe gebrachte Saͤure
                              entzogen werden, auszeichnet. Die verkohlten vegetabilischen Stoffe fallen in 12
                              Stunden zu Boden, und obenauf steht ein vollkommen klares Oehl, welches sowohl wegen
                              seiner Farbe, als auch wegen anderweitiger Eigenschaften von dem Maler gesucht seyn
                              wird. Er nimmt auf 100 Gallons Oehl gegen 10 Pfd. Schwefelsaͤure, die er mit
                              eben so viel Wasser verduͤnnt. Wenn das Oehl in ein kesselfoͤrmiges
                              kupfernes Gefaͤß gegossen und mit dem dritten Theile der verduͤnnten
                              Saͤure versezt worden ist, so ruͤhrt er es eine Stunde lang um, bis
                              sich die Saͤure gut mit dem Oehle verkoͤrpert, und bis dieses eine
                              dunkelbraune Farbe angenommen hat. Dann sezt er das zweite Dritttheil der
                              Saͤure zu und endlich auch das lezte Dritttheil. Bei lezterem Zusaze
                              ruͤhrt er jedoch 6 Stunden lang um, und dadurch muß das Oehl die Farbe des
                              Theers bekommen. Wenn es in diesem Zustande eine Nacht uͤber gestanden hat,
                              so gießt er es in
                              einen gußeisernen Kessel, in dessen Boden eine Dampfroͤhre einmuͤndet,
                              die sich in drei oder vier Arme, welche sich in durchloͤcherte Platten
                              endigen, theilt. Der das Oehl in allen Richtungen durchstroͤmende Dampf
                              bringt es auf die Temperatur des siedenden Wassers. Hat die Einwirkung des Dampfes 6
                              bis 7 Stunden lang gewaͤhrt, so gießt er das Gemenge in ein kaltes
                              Gefaͤß von umgekehrt kegelfoͤrmiger Gestalt, welches sich nach Unten
                              in eine kurze Roͤhre endigt, an der sich zwei Haͤhne befinden:
                              naͤmlich der eine an deren freiem Ende und der andere etwas daruͤber
                              an der Seite. Ist das Oehl in diesem Gefaͤße 12 Stunden lang ruhig gestanden,
                              so kann man es klar abziehen. Wenn man den am Ende der Roͤhre befindlichen
                              Hahn oͤffnet, so fließt die schwarze Substanz, auf die bald das Oehl folgt,
                              ab. Man schließt jedoch den ersten Hahn und laͤßt das klare Oehl bei dem
                              zweiten Hahne ausfließen. Was sich zwischen beiden Haͤhnen befindet und
                              truͤb ist, kann eigens fuͤr sich abgelassen und noch ein Mal gereinigt
                              oder einer neuen Quantitaͤt Oehl zugegossen werden. (Journal des connaiss. us., Junius 1837.
                           
                        
                           Jungem Franzbranntwein die Eigenschaften von altem zu
                              geben.
                           Die jungen Franzbranntweine enthalten beinahe alle eine geringe Menge
                              Essigsaͤure, welche sie verlieren, wenn sie aͤlter und aͤlter
                              werden. Durch diesen Verlust gewinnen sie bedeutend an Qualitaͤt, und um
                              ihnen diese Qualitaͤt in weit kuͤrzerer Zeit zu geben, wird neuerlich
                              empfohlen, den jungen Fabricaten zur Abstumpfung der Essigsaͤure einige
                              Tropfen Ammoniak zuzusezen. Nicht minder vortheilhaft ist es, wenn man junge
                              Branntweine fuͤr 48 Stunden in ein Eisbad sezt, denn sie erlangen auch auf
                              diese Weise in Kuͤrze die Guͤte von alten. (Recueil industriel, Junius 1837)
                           
                        
                           Micou's wasserdichtes
                              geschmeidiges Leder.
                           Hr. Micou fabricirt nach folgendem Verfahren aus
                              gehoͤrig gegerbten und vorbereiteten Hauten ein geschmeidiges, wasserdichtes
                              Leder. Man kocht Leinoͤhl unter Zusaz von Brodschnitten und gestoßenem
                              Hammerschlag bis zur Harzconsistenz; sezt ihm dann den dritten Theil Kautschuk zu,
                              und kocht es damit noch ein Mal auf. Wenn die Mischung beinahe kalt geworden ist, so
                              ruͤhrt man 1/32 Weingeist darunter, und traͤgt sie dann schichtenweise
                              auf das praͤparirte Leder auf, bis dieses ganz damit bedekt ist. Nach
                              vollkommenem Eintroknen dieser Schichten wird das Leder neuerdings gar gearbeitet,
                              um ihm seine fruͤhere Geschmeidigkeit wieder zu geben. Man kann derlei Leder
                              sehr gut zu Schlaͤuchen verwenden, die den Getraͤnken keinen so
                              unangenehmen Geruch mittheilen, wie die gewoͤhnlichen Boksschlaͤuche.
                              Zu Feldflaschen eignen sie sich vortrefflich und weit besser als das schnell
                              rostende Eisenblech, eben so zu Gefaͤßen aller Art. Da sie auch siedendes
                              Wasser nicht durchlassen, so kann man auch Klystierapparate damit verfertigen, und
                              noch viele andere nuͤzliche Gegenstaͤnde. (Journal des connaiss. usuelles, Junius 1837, S. 271.)
                           
                        
                           Vorschrift zur Uͤbertragung eines Kupferstiches auf
                              Holz.
                           Da man sich, schreibt das Journal des conn. us.
                              gegenwaͤrtig sehr viel mit Nachahmung der sogenannten
                              Spa-Hoͤlzer abgibt, und da diese Nachahmung einigen gelingt, anderen
                              nicht, so duͤrfte folgende Vorschrift willkommen seyn. Man bereitet sich zu
                              diesem Zwek aus zwei Theilen griechischen Terpentins und einem Theile weißen
                              Weingeist-Firnisse uͤber einem gelinden Feuer ein Causticum, und
                              traͤgt dieses mit Vorsicht so auf den Kupferstich auf, daß dieser
                              uͤberall mit einer hoͤchst duͤnnen Schichte uͤberzogen
                              ist. Wenn man diesen Kupferstich dann auf einer gut polirten Holzplatte fixirt und
                              ihn darauf troknen laͤßt, so kann man das Papier leicht mit dem benezten
                              Finger wegschaffen. Die Zeichnung erscheint bald, und braucht nur mehr drei bis vier
                              Mal gefirnißt zu werden. Hauptsaͤchlich kommt es hiebei darauf an, daß man
                              sich nicht zu sehr beeilt.
                           
                        
                           
                           Kupferstiche, Lithographien etc. zu illuminiren und ihnen den
                              Glanz von Oehlgemaͤlden zu geben.
                           Das Journal des connaissances usuelles gibt folgende,
                              noch nicht hinreichend verbreitete Methode Kupferstiche, Lithographien, Hand-
                              und Kreidenzeichnungen zu illuminiren und ihnen das Aussehen und den Glanz von
                              Oehlgemaͤlden zu geben. Man macht die zu illuminirende Zeichnung transparent,
                              indem einen aus 7 Theilen rectificirtem Terpentinoͤhle, einem Theile
                              ausgesuchten Mastix, 3 Theilen sehr schoͤnen venetianischen Terpentin, und
                              einem Theile gestoßenem weißem Glase bereiteten Firniß auf sie auftraͤgt.
                              Dann haͤlt man sie gegen das Licht, und bemalt den Ruͤken mit den
                              entsprechenden Oehlfarben. Sind diese gehoͤrig getroknet, so bedekt man den
                              Ruͤken mit schwarzem Papiere und uͤberfirnißt die vordere Seite.
                           
                        
                           Neue Methode metallene Drukformen etc. zu verfertigen.
                           Ein gewisser Woone hat eine sehr sinnreiche Entdekung
                              gemacht, deren ganzer Einfluß auf die Kuͤnste und Industrie sich noch gar
                              nicht voraussehen laͤßt. Die neue Kunst, worauf er sich ein Patent ertheilen
                              ließ, betrifft die Verfertigung erhaben gestochener Metallplatten, die den Holzstich
                              großen Theils verdraͤngen duͤrften. Das neue Verfahren besteht in der
                              Hauptsache in Folgendem: man legt auf eine glatte Metallflaͤche
                              gehoͤrig zubereiteten Gyps auf und sticht in diesen den zu gravirenden
                              Gegenstand vermittelst einer Stahlspize; die Zeichnung oder Stecherei wird dann auf
                              Einmal in Metall gegossen. Es ist klar, daß man, um eine Zeichnung oder ein Muster
                              auf diese Art hervorzubringen, nicht viel mehr Zeit braucht, als sonst
                              noͤthig ist, um es fuͤr den Stecher auf eine Holztafel aufzuzeichnen,
                              so daß also die Kosten fuͤr die Gravirung fast ganz erspart werden.
                              Holzschnitte koͤnnen auch nicht in großem Maaßstabe ausgefuͤhrt
                              werden, waͤhrend man nach dieser Methode Reliefs von jeder Groͤße
                              erhalten kann. Ein anderer großer Vortheil besteht darin, daß die Zeichnung nicht
                              umgekehrt zu werden braucht, wie beim gewoͤhnlichen Graviren, sondern gerade
                              so eingeschnitten wird, wie sie nachher auf dem Papiere sich darstellen soll; dieß
                              macht das neue Verfahren besonders fuͤr Landkarten, Grundrisse und
                              uͤberhaupt fuͤr Zeichnungen, in welche viel Schrift kommt, anwendbar.
                              Die Erfindung ist natuͤrlich auch auf die Formen zum Druken von
                              Baumwollen-, Seidenzeugen, Tapeten etc. anwendbar. (Athenaeum, No. 532.)
                           
                        
                           Zur Kenntniß der Krappsorten und Beitrage zur
                              Krappfaͤrberei.
                           Die Akademie in Bruͤssel hatte eine aus vier Fragen bestehende Preisaufgabe
                              ausgeschrieben, welche der Verfasser der besten Abhandlung im Wesentlichen folgender
                              Maßen beantwortet hat.
                           1. Welchen Gehalt an Farbstoff hat der belgische Krapp im
                                 Vergleiche mit jenem von Avignon und Seeland? – Guter belgischer
                              Krapp kommt an Faͤrbekraft den beiden anderen Sorten gleich; oder er gibt bei
                              gleichem Verfahren und gleichem Gewichte ebenso gesaͤttigte
                              Farbentoͤne wie der beste fremde Krapp.
                           2. Kann man mit belgischem Krapp dieselben Farbentoͤne
                                 erzielen wie mit fremdem? – Hausmann und
                              Schlumberger haben die Guͤte des Krapps von
                              Avignon dem starken Kalkgehalte des Bodens, auf dem er waͤchst,
                              zugeschrieben, und gaben daher an, daß man die mit anderem Krappe bereiteten
                              Farbbaͤder durch Zusaz von Kreide verbessern koͤnne. Dieses Verfahren
                              mit belgischem und seelaͤndischem Krappe wiederholt, gab dem Verfasser
                              gesaͤttigte Farben, welche dem Schoͤnen, der Seife und der
                              Salpetersaͤure widerstanden, und sich von den mit Avignoner Krapp erzeugten
                              Fabricaten kaum unterschieden. Ward die Krappung hingegen ohne Zusaz von Kreide
                              vorgenommen, so kamen die Zeuge allerdings beinahe eben so gesaͤttigt aus dem
                              Krappbade; allein beim Schoͤnen im Seifenbade und mit Salpetersaͤure
                              verhielten sie sich ganz anders. Der Verfasser schließt aus seinen Versuchen, daß
                              der belgische Krapp dem seelaͤndischen vollkommen gleich steht, und daß er
                              alle fremden Krappsorten vollkommen ersezen kann.
                           
                           3. Hat alter Krapp Vorzuͤge vor juͤngerem, und
                                 worin bestehen sie? – Der Verfasser bejaht diese Frage nach
                              Versuchen, die er im Kleinen sowohl als im Großen angestellt hat. Nach seiner
                              Meinung kommen 100 Pfd. Krapp, welcher zwei Jahre gelegen hat, 120 Pfd. von
                              derselben Sorte gleich, wenn er nur zwei Monate alt ist.
                           4. Wie laͤßt sich die Verfaͤlschung und die
                                 Guͤte des Krapps leicht erkennen? – Der Verfasser
                              schlaͤgt vor eine bestimmte Menge Zeug fuͤr zweierlei Roth mit einer
                              Beize aus essigsaurer Thonerde zu druken. Das eine dieser Roth hat den Reichthum an
                              Farbstoff; das Lichtere hingegen die Reinheit des Farbentones anzudeuten.
                              Andererseits soll man sich zum Behufe der Vergleichung des Werthes des Krapps eine
                              Farbentafel verfertigen, indem man Stuͤke des geheizten Zeuges von einem
                              Quadratfuß mit anerkannt gutem Krappe und in Verhaͤltnissen von 1 bis zu 20
                              Grammen ausfaͤrbt. Diese Muster muͤssen entzweigeschnitten werden,
                              damit die eine Haͤlfte noch ein Mal mit der Haͤlfte der zuerst
                              genommenen Krappdosis faͤrben kann. Alle diese Muster werden zusammen der
                              Schoͤnung unterworfen und geben auf solche Weise eine Mustertafel. Um nun
                              einen Krapp zu probiren, soll man einen Quadratfuß des vorraͤthig gehaltenen
                              gebeizten Zeuges in einem Krappbade, zu welchem 10 Gramme Krapp und 750 Wasser
                              genommen worden sind, ausfaͤrben, und dann, um die Faͤrbekraft des
                              fraglichen Krappes zu erforschen, mit der erwaͤhnten Mustertafel vergleichen.
                              Um die Soliditaͤt und Reinheit der Farbe kennen zu lernen, soll man zu einer
                              zweiten Krappung schreiten, bei der man jedoch nur ein Drittheil des Zeuges und 6,35
                              Gramme desselben Krappes zu nehmen braucht. Die Haͤlfte dieses Zeuges
                              waͤre zu schoͤnen und hierauf mit der Mustertafel zu vergleichen. (Aus
                              dem Mémorial encyclopéd.)
                           
                        
                           Wie man Milchkuͤhen und Ochsen in den Staͤllen
                              Bewegung verschaffen kann.
                           Ein Correspondent des Mechanics' Magazine, der die
                              Bemerkung gemacht hat, daß die Kuͤhe, welche die Milchleute in den
                              Staͤdten halten, haͤufig nur deßhalb von gewissen Krankheiten
                              heimgesucht werden, weil es ihnen an aller Bewegung fehlt, will den Thieren dadurch
                              eine, wie er meint, angenehme Promenade verschaffen, daß er sie von Zeit zu Zeit in
                              eine Art Tretmuͤhle, welche im Stalle angebracht seyn kann, bringt!!! Die
                              durch die Thiere erzeugte Bewegung und Kraft ließe sich seiner Ansicht nach sehr gut
                              zum Butterausruͤhren, Hekselschneiden u. dergl. benuzen.
                           
                        
                           Die Schweinemaͤstungs-Anstalt in Boston.
                           In West-Cambridge, in der Naͤhe von Boston, befindet sich eine
                              Schweinemaͤsterei, in der bestaͤndig 700 Stuͤke dieser Thiere
                              in Maͤstung sind, und die ganz und gar mit den in den Haͤusern der
                              Stadt gesammelten Abfaͤllen gefuͤttert werden. Die Wagen, in denen
                              diese Abfaͤlle gesammelt werden, fahren von Haus zu Haus, und taͤglich
                              liefert die Stadt dermalen 4 Wagen voll; doch ist diese Quantitaͤt so sehr im
                              Steigen, daß man in Kuͤrze 1000 Schweine damit wird halten koͤnnen.
                              Der Unternehmer zahlt der Stadt hiefuͤr jaͤhrlich 3500 Dollars;
                              empfaͤngt aber von den benachbarten Grundeigenthuͤmern fuͤr den
                              Schweinemist etc. taͤglich 3 Dollars. Er ist verbunden, an jede Familie der
                              Stadt jaͤhrlich ein Mal ein geraͤuchertes Rippenstuͤk
                              abzuliefern. Die ganze Anstalt hat einen Flaͤchenraum von 15 engl. Acres; die
                              Schweine laufen frei darin herum, und nur bei schlechtem Wetter suchen sie Schuz
                              unter einem Obdache. (Mechanics' Magazine, No. 728.)