| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 67, Jahrgang 1838, Nr. LXXXVI., S. 314 | 
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                        LXXXVI.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der vom 10. Dec. 1822 bis 22. Maͤrz 1823 in
                              England ertheilten und jezt verfallenen Patente.
                           
                              Des Jacob Perkins,
                                 Ingenieurs in Fleet Street, London: auf gewisse Verbesserungen an Dampfmaschinen, die ihm
                                 von einem Auslaͤnder mitgetheilt wurden. Dd.
                                 10. Dec. 1822. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XLIII. S. 202.)
                              
                           
                              Des Samuel Parker
                                 jun. in Argyle Street,
                                 Westminster: auf Verbesserungen an Lampen. Dd. 10.
                                    Dec. 4822. (Beschrieben im Repertory,
                                 zweite Reihe, Bd. XLIV. S. 321.)
                              
                           
                              Des William Bundy, in
                                 Fulham, Middlesex: auf eine Maschine zum Brechen,
                                 Reinigen und Vorbereiten des Flachses und Hanfes. Dd. 16. Dec. 1822.
                              
                           
                              Des Thomas Barnard Williamson
                                    Dudley, in King Street, Westminster: auf
                                 eine neue Methode haͤmmerbare gegossene Hufbeschlaͤge fuͤr
                                 Zug- und Reitpferde zu verfertigen. Dd. 16. Dec. 1822.
                              
                           
                              Des John Nicholson in
                                 Book Street, Lambeth, Surrey: auf Apparate, um gewissen,
                                 in den Haushaltungen gebraͤuchlichen Geraͤthen bequemer
                                 Waͤrme mittheilen zu koͤnnen. Dd.
                                 16. Dec. 1822. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XLVI. S. 136.)
                              
                           
                              Des John Dumbell in
                                 Howley House, Warrington, Lancashire: auf gewisse, an allen Fuhrwerken
                                 anwendbare Verbesserungen. Dd. 16. Dec. 1822. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XLVI. S. 405.)
                              
                           
                              Des John Bainbridge
                                 in Bread Street, Cheapside, London: auf gewisse Verbesserungen an rotirenden
                                 Dampfmaschinen. Dd. 16. Dec. 1822.
                              
                           
                              Des Matthias Milks in
                                 Dartford, Kent: auf eine neue Methode Oehle zu raffiniren. Dd. 20. Dec.
                                    1822.
                              
                           
                              Des Thomas Linley in
                                 Sheffield, Yorkshire: auf eine neue Methode die Kraft
                                 der Blasebaͤlge zu verstaͤrken. Dd.
                                 20. Dec. 1822.
                              
                           
                              Des James Jelf in
                                 Oaklans, bei Newnham, Gloucestershire: auf eine Maschinerie, um Marmor zu
                                 verschiedenen Gegenstaͤnden, besonders Kaminverzierungen, zu verarbeiten.
                                 Dd. 20. Dec.
                                    1822.
                              
                           
                              Des John Isaac
                                    Hawkins in Pentonville, und Sampson Mordan in Union Street, City Road,
                                 London: auf Verbesserungen an
                                 Bleistifthaͤltern und sich selbst speisenden Federhaͤltern. Dd. 20. Dec.
                                    1822.
                              
                           
                              Des William Pass, in
                                 Curtain Road, Saint Leonard Shoreditch, Middlesex: auf eine Verbesserung im
                                 Roͤsten und Schmelzen verschiedener Erze. Dd.
                                 20. Dec. 1822.
                              
                           
                              Des George Richards
                                 in Truro, Cornwall: auf gewisse Verbesserungen an Roͤsten und Oefen,
                                 besonders den Zuͤgen dieser lezteren; ferner auf einen verbesserten
                                 Apparat zum Reinigen der Schornsteine und Feuerzuͤge. Dd. 26.
                                    Dec. 4822.
                              
                           
                              Des James Neville,
                                 Civilingenieurs in New Walk, Shad Thames, Surrey: auf eine verbesserte Methode
                                 die Hize bei Schmelzoͤfen, Pfannen, Dampfkesseln, in den Zukerraffinerien
                                 etc. anzuwenden, so daß dabei Brennmaterial erspart und der Rauch verzehrt wird.
                                 Dd. 8. Jan.
                                    1823.
                              
                           
                              Des William Johnson
                                 in Great Totham, Esser: auf ein Verfahren den Dampf fuͤr Dampfmaschinen
                                 wohlfeiler zu erzeugen. Dd. 8. Jan. 1823. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XLV. S. 202)
                              
                           
                              Des William Lister,
                                 Baumwollspinners in Baildon, Otley, Yorkshire: auf eine Methode und Maschine, um
                                 thierische Wolle und Seihe Vorzubereiten und zu spinnen. Dd. 16. Jan. 1823.
                              
                           
                           
                              Des Robert Copland,
                                 im Wilmington Square, Clerkenwell, Middlesex: auf Verbindungen von Apparaten, um
                                 Triebkraft zu erhalten. Dd. 16. Jan. 1823.
                              
                           
                              Des George Miller in
                                 Lincoln's Inn, Middlesex: auf eine Methode Kugeln, welche aus geraden Laufen
                                 abgeschossen worden sind, eine spiralfoͤrmige Bewegung zu ertheilen und
                                 sie hierauf durch Stoß zu entzuͤnden. Dd.
                                 16. Jan. 1823.
                              
                           
                              Des James Taylor in
                                 Raven Row, Middlesex: auf eine besondere Methode die Boͤden der
                                 Handelsschiffe zu construiren und die Pumpen so anzubringen, daß die Ladung
                                 durch das Bodenwasser nicht beschaͤdigt werden kann. Dd. 16. Jan.
                                    1823.
                              
                           
                              Des Junius Smith in
                                 Old Broad Street, London: auf
                                 eine verbesserte Maschine zum Waschen und Reinigen baumwollener, leinener,
                                 seidener und wollener Kleidungsstuͤke und Waaren. Dd. 20. Jan. 1823.
                              
                           
                              Des William Glossage,
                                 in Leamington Priors, Warwickshire: auf einen tragbaren Laͤrmapparat
                                 fuͤr Taschenuhren, der so gestellt werden kann, daß er zu einer
                                 bestimmten Zeit in Wirksamkeit tritt. Dd. 11. Febr. 1823.
                              
                           
                              Des Nathaniel
                                    Partridge, Faͤrber in Bow Bridge bei
                                 Stroud in Gloucestershire: auf eine Methode die
                                 Dampf- und anderen Kessel so einzumauern, daß Brennmaterial erspart und
                                 der Rauch besser verzehrt wird. Dd. 14. Febr. 1823.
                              
                           
                              Des Thomas Fuller, in
                                 Bath, Somersetshire: auf eine besonders construirte
                                 Deichsel und die Methode sie an zweiraͤderigen Fuhrwerken anzubringen.
                                 Dd. 18. Febr.
                                    1823. (Beschrieben im Repertory, zweite
                                 Reihe, Bd. XLIII. S. 324.)
                              
                           
                              Des Philipp Chell,
                                 Ingenieurs in Earles Court, Kensington, Middlesex: auf Verbesserungen an den
                                 Maschinen zum Streken, Vorspinnen und Spinnen von Hanf, Flachs und
                                 Seideabfaͤllen. Dd. 18. Febr. 1823.
                              
                           
                              Des Augustus
                                    Applegath, in Duke Street, Surrey: auf Verbesserungen an den
                                 Drukmaschinen. Dd. 18. Febr. 1823.
                              
                           
                              Des Thomas Bury, in
                                 Salford, Manchester: auf ein Verfahren Baumwolle und
                                 Wolle Nankin zu faͤrben. Dd. 18. Febr. 1823. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XLVI. S. 138.)
                              
                           
                              Des Francis Deakin,
                                 in Birmingham: auf seine Verbesserungen an Pianofortes
                                 und anderen Saiteninstrumenten. Dd. 18. Febr. 1823.
                              
                           
                              Des William Church,
                                 im Nelson Square, Surrey: auf einen verbesserten Apparat, um mit Lettern, Formen
                                 oder Platten zu druken. Dd. 18. Febr. 1823.
                              
                           
                              Des George Emanuel
                                    Harpur und Benjamin Baylis, in Weeden in Northamptonshire: auf
                                 eine Methode Maschinen in Bewegung zu sezen. Dd.
                                 18. Maͤrz 1823.
                              
                           
                              Des Richard Badwell,
                                 in Leek in Staffordshire: auf Verbesserungen im Zwirnen oder Spinnen von
                                 Naͤhseide. Dd. 18. Maͤrz 1823.
                              
                           
                              Des Henry Habberley
                                    Price, im Neath Adbey, Glamorganshire: auf einen Apparat, um die
                                 Bewegung der Ruderraͤder an Dampfbooten zu verstaͤrken. Dd. 18.
                                    Maͤrz 1823.
                              
                           
                              Des William
                                    Crighton und John Crighton in
                                 Manchester: auf eine verbesserte Einrichtung der
                                 Cylinder der Kardirmaschinen fuͤr alle Faserstoffe. Dd. 18.
                                    Maͤrz 1823. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XLV.
                                 S. 129.)
                              
                           
                              Des William Bailey in
                                 High Holborn, Middlesex, und Thomas Horne in Belmont Row, Birmingham:
                                 auf eine Verbesserung in der Fabrication metallener Fensterrahmen und metallener
                                 Zierrathen fuͤr Meubles. Dd. 18. Maͤrz 1823.
                              
                           
                              Des Thomas Rogers, in
                                 Buckingham Street, Middlesex: auf verbesserte Schnuͤrbruͤste. Dd. 18.
                                    Maͤrz 1823.
                              
                           
                              Des William Hope, in
                                 Jedburgh, Roxburgh, North Britain: auf Verbesserungen an den Buchdrukerpressen.
                                 Dd. 18.
                                    Maͤrz 1823.
                              
                           
                              Des Thomas Hancock,
                                 in Goswell Mews, Middlesex: auf sein Verfahren Pech und Theer durch Beimischung
                                 verschiedener Substanzen zu verschiedenen nuͤzlicken Zweken brauchbar zu
                                 machen. Dd. 22.
                                    Maͤrz 1823. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XLVI. S. 332)
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of
                                    Patent-Inventions. Oktober 1837 – Jan. 1838.)
                              
                           
                        
                           
                           Guy's Methode vollkommen sphaͤrische Kugeln aus
                              Metall, Glas etc. zu verfertigen.
                           Hr. Bryan Donkin Esq.,
                              Vicepraͤsident der Institution of Civil
                                 Engineers, trug im vorigen Jahre vor diesem Vereine uͤber die von Henry
                              Guy angegebene Methode aus Metall, Mineralien, Glas und anderen harten
                              Koͤrpern vollkommen sphaͤrische Kugeln zu verfertigen vor. Diese
                              Methode besteht nun einfach in euer praktischen Anwendung des Principes, daß, wenn
                              man einen Ball rasch nach jeder moͤglichen Richtung umlaufen lassen kann,
                              oder mit anderen Worten: daß wenn waͤhrend dieses Umlaufens seine
                              Rotationsachse bestaͤndig ihre winkelige Stellung im Balle aͤndert,
                              und wenn man hiebei in abschleifendes Werkzeug auf die Oberflaͤche des Balles
                              wirken laͤßt, zuerst die am meisten prominirenden Theile der
                              Oberflaͤche, und dann nach und nach die immer weniger und weniger
                              hervorragenden Stellen abgerieben werden, bis der Ball endlich die vollkommene
                              Kugelform erlangt. Diesen Zwek erreicht Hr. Guy, indem er den Ball zwischen die
                              Oberflaͤchen zweier hoͤlzerner Patronen bringt, die an zwei Spindeln,
                              wie man sich ihrer an den gewoͤhnlichen Drehbaͤnken bedient, so fixirt
                              sind, daß ihre Achsen genau in eine und dieselbe Linie fallen. Die Spindeln werden
                              auf gewoͤhnliche Weise mittelst zweier Laufbaͤnder in rasche Bewegung
                              gesezt, wobei die Spindeln in entgegengesezten Richtungen angebracht sind. Der
                              zwischen den Patronen zusammengedruͤkte Ball laͤuft ungeachtet der
                              Reibung des Drehstahles um. Lezterer besteht aus einem Messing- oder
                              Eisenstabe, welcher in der Naͤhe des einen Endes mit einem
                              kegelfoͤrmige Loche ausgestattet ist, dessen groͤßerer Durchmesser
                              jenen des Balls etwas uͤbertrifft. (Aus dem London
                                 Journal of arts. Decbr. 1837, S. 177.)
                           
                        
                           Ueber Hrn. Clachet's Verbesserungen an den Lampen
                           findet man im Journal de l'Academie de
                                 I'Industrie Julius 1837, S. 108 einen von Hrn. L. Malepeyre erstatteten Bericht, der im
                              Wesentlichen Folgendes enthaͤlt. Hr. Clachet's Lampen mit hoͤherem Reservoir
                              brennen, wenn man das Reservoir sorgfaͤltig fuͤllt, sechs Linien
                              uͤber dem Ringe mit weißem Dochte. Die Intensitaͤt ihres Lichtes
                              wechselte waͤhrend eines achtstuͤndigen Versuches nicht im Geringsten,
                              und das Licht behielt immer gleiche Lebhaftigkeit, ohne daß man gezwungen war den
                              Docht niedriger zu stellen. Um diese Resultate zu erzielen muß jedoch beim Beginnen
                              des Brennens das Reservoir immer sorgfaͤltig gefuͤllt werden.' Worauf
                              sich diese zum vollkommenen Brennen unumgaͤnglich nothwendige Bedingung
                              gruͤndet, ist noch nicht hergestellt; wahrscheinlich duͤrfte der Grund
                              jedoch in der Wirkung der Capillaritaͤt zu suchen seyn. Vergeblich suchte man
                              bisher die an den Lampen mit hoͤher stehendem Reservoir
                              gebraͤuchlichen Flaschen (bouteilles) zu
                              verdraͤngen. Die eingeriebenen messingenen Stoͤpsel, deren man sich
                              bediente, oxydirten sich im Oehle schnell, und ließen Luft entweichen, so daß die
                              Lampen uͤberflossen. Hr. Clachet hatte nun die gluͤkliche Idee, diesen Stoͤpsel
                              durch einen mit Leder besezten, oben an dem Reservoir angebrachten Schraubenpfropf
                              zu ersezen, und den Niveauregulator mittelst einer Spiralfeder luftdicht zu
                              verschließen. An den Kronenlampen hingegen wendet er einen Hahn an, den er unter dem
                              Niveauregulator anbringt, damit weder durch seine Oxydation noch durch seine
                              Abnuͤzung ein Ausfluß entstehen kann. Dieser Hahn wird auch wirklich nur
                              waͤhrend des Fuͤllens der Lampe geschlossen; und selbst wenn er hiebei
                              nicht luftdicht sperrte, wuͤrde keine Bewegung hieraus erwachsen. Wenn die
                              Lampe gefuͤllt ist, so oͤffnet man den Hahn, um das Reservoir mit dem
                              Schnabel in Communication zu sezen. Eine luftdichte Schließung ist demnach bei
                              dieser Einrichtung nicht noͤthig. Endlich verfertigt Hr. Clachet auch Lampen, die tragbar
                              sind, die sich sowohl an Billards, als in Speisesaͤlen, und
                              anderwaͤrts verwenden lassen, und die er Lampes
                                 à triple usage nennt.
                           
                        
                           Houzeau-Muiron's
                              wasserdichte und gedrukte Zeuge.
                           Hr. Houzeau-Muiron
                              bereitet mittelst einer eigenen Composition wasserdichte Zeuge, die sehr gelobt
                              werden, und von denen er die Elle zu 1 Fr. liefert. Die Composition besteht aus dem
                              bei der Leuchtgaserzeugung gewonnenen fluͤssigen Erdharze, und aus den
                              Ruͤkstaͤnden der bei der Zersezung der Seifenwasser gewonnenen, und
                              heiß mit Kalkhydrat verbundenen Olein- und Stearinsaͤuren. Die
                              Verhaͤltnisse, in welchen die Vermengung zu geschehen hat, wechselt, je
                              nachdem die Composition zu feinen oder groben Zeugen, oder zu wasserdichten
                              Anstrichen und Terrassen bestimmt ist. Die Mischung erleidet nur eine sehr geringe
                              und langsame Veraͤnderung, und wenn man alle 6 bis 8 Jahre eine Schichte
                              fluͤssigen Harzes auftraͤgt, so ist ihre Dauer eine wirklich
                              unbestimmte. Heiß auf Terrassen aufgetragen bildet sie einen Anstrich, der den
                              Einwirkungen der Luft sowohl, als des Wassers widersteht, und von dem die
                              Quadratklafter bei einer Dike von einem Centimeter nicht uͤber 8 bis 10 Fr.
                              kostet. Wenn die Zeuge einer haͤufigen Zerknitterung ausgesezt sind, so
                              fuͤgt man dem Praͤparate eine Aufloͤsung von Kautschuk in dem
                              aus dem Oehlgase gewonnenen wesentlichen Oehle zu. Um ihnen eine beliebige Farbe zu
                              geben, mengt man auch einen entsprechenden Farbstoff, der vorher mit einem fetten
                              Oehle abgerieben worden ist, in hinreichender Menge darunter. Die auf solche Weise
                              gewonnenen Zeuge sind elastisch und durchscheinend; sie blaͤttern sich nicht
                              ab, kleben nicht, und lassen sich mit verschiedenen Dessins druken. (Journal des connaiss. usuelles. Jun. 1837.)
                           
                        
                           Vorschrift zu einem Anstriche fuͤr Canevaß, Segeltuch
                              u. dergl., um es wasserdicht und dauerhafter zu machen.
                           Der Anstrich, den man dem Canevaß gewoͤhnlich zu geben pflegt, wird so hart,
                              daß er rissig wird und wohl auch bricht, wodurch er in
                              verhaͤltnißmaͤßig kurzer Zeit unbrauchbar wird. Dagegen ist der mit
                              dem neuen Anstriche versehene Canevaß nicht nur so dauerhaft, daß er in der Marine
                              benuzt wird, sondern er kommt sogar auch wohlfeiler zu stehen. Nach der
                              aͤlteren Methode saͤttigte man den Canevaß mit Oker; dann gab man ihm
                              mit einer Mischung aus Oker und einer schwarzen Farbe ein Chocoladebraun; und
                              endlich zulezt gab man eine schwarze Farbe. Nach der neuen Methode soll man 97 Pfd.
                              Oker mit gekochtem Oehle abreiben und eine schwarze Farbe zusezen. Mit diesem
                              Anstriche soll man 1 Pfd. gelbe Seife, die man uͤber Feuer in 6 Pfd. Wasser
                              aufloͤst, heiß vermengen. Wenn man von diesem Anstriche mit einer
                              Buͤrste eine solche Schichte auf den Canevaß aufgetragen hat, daß er eine
                              glatte Oberflaͤche bekommt, so tragt man den naͤchstfolgenden Tag eine
                              Schichte Oker und Schwarze, mit einem geringen Zusaze von Seife auf; und wenn auch
                              diese Schichte troken geworden ist, naͤmlich den Tag darauf, streicht man den
                              Canevaß schwarz an. Nach dreitaͤgigem Troknen klebt er dann nicht mehr, so
                              daß man ihn aufrollen kann. ES ist durch neuere Versuche vollkommen erwiesen, daß
                              die mit Oehl abgeriebenen, gelben, rothen und schwarzen Anstriche durch eine
                              Aufloͤsung von gelber Seife dauerhafter werden. Es ist daher zu wundern, daß
                              die Seife, die sich doch so gut mit den oͤhligen Substanzen verbindet, nicht
                              schon fruͤher zur Bereitung von Oehlfarben verwendet wurde. (Journal des connaissances usuelles. Mai 1837, S.
                              222.)
                           
                        
                           Ueber den Einfluß der Elektricitaͤt auf den
                              Brauproceß.
                           Hr. Black las der British Association for the advancement of science eine
                              Abhandlung uͤber den Einfluß der Elektricitaͤt auf den Brauproceß vor.
                              Nach seinen Angaben unterbricht ein Gewitter nicht nur die geistige Gaͤhrung
                              der Wuͤrze, sondern bewirkt sogar den Anfang einer sauren Gaͤhrung,
                              was man besonders dann beobachten kann, wenn die Gaͤhrtonne in feuchter Erde
                              eingegraben ist. Um dieß zu vermeiden, braucht man sie nur auf ein hoͤlzernes
                              Lager zu stellen, welches auf trokenen Baksteinen oder hoͤlzernen Pfeilern
                              ruht, so daß es isolirt ist. Hr. Black behauptete auch, daß bei stark elektrisirter
                              Atmosphaͤre die Gußeisenerzeugung nicht so gut gelingt wie bei anderen
                              Zustanden derselben. (Mech. Mag. No. 739.)
                           
                        
                           
                           Ueber die besonders fuͤr Zuker-Raffinerien zu
                              empfehlende Luftaufsaugungsmaschine des Hrn. Anton Schmid in Wien.
                           Die Raffinirung des Rohzukers, in jeder Beziehung einer der wichtigsten
                              Industriezweige, ist in der neuesten Zeit besonders in England und Frankreich
                              wesentlich verbessert worden; um so erfreulicher ist es uns, die Besizer von
                              Ruͤbenzukerfabriken und Zukerraffinerien nun auch auf eine deutsche Erfindung aufmerksam machen zu koͤnnen,
                              wodurch das Abdampfen der Syrupe im luftleeren Raume auf eine weniger kostspielige
                              Weise als bisher bewerkstelligt werden kann. Es sind beilaͤufig 15 Jahre
                              verflossen, seitdem man anfing den luftleeren Raum zu diesem Zwek anzuwenden und ihn
                              durch eine Luftpumpe in Verbindung mit einer Dampfmaschine hervorzubringen; dieses
                              Verfahren vervollkommnete sich aber erst nach und nach und hatte immer den
                              Nachtheil, daß es sehr große Auslagen verursachte, um die Luftleere hervorzubringen.
                              Daher kam das ungleich wohlfeilere System, den luftleeren Raum durch die
                              Condensation zu bewirken, eingefuͤhrt durch Hrn. Anton Schmid in Wien, sehr erwuͤnscht.
                              Der erste Versuch im Kleinen fand in dem Jahre 1829 und 1830 Statt. Spaͤter
                              wurde derselbe im Großen angestellt, und der erste Apparat bei Hrn. M. Raffelsberger, Zukerraffineur in
                              Wien, aufgestellt, welcher der Erwartung besonders deßhalb entsprach, weil er ein
                              ungleich wohlfeileres System mit abermaliger Verbesserung ins Leben rief. Etwas
                              spaͤter kamen aͤhnliche Condensations-Systeme in Frankreich zum
                              Vorschein; doch alle kraͤnkelten mehr oder minder in der Erzeugung der
                              Luftleere, und keines derselben erreichte auf entfernte Weise den Zwek, die
                              Luftpumpe zu ersezen.
                           Endlich erfand Hr. Anton Schmid
                              im Jahre 1833 einen sinnreichen Regulator, der die stoͤrende Einwirkung auf
                              den Sud durch die Bewirkung der Luftverduͤnnung (welche Funktion
                              waͤhrend der Sudperiode mehrmals wiederholt werden muß) ganz beseitigte.
                              Durch diesen Regulator wird sein Condensations-System von eben
                              erwaͤhntem Uebelstande befreit, und acht Zukerraffinerien, die mit demselben
                              arbeiten, worunter die angesehensten des festen Landes sind, gaben diesem den
                              Vorzug. – Indeß unablaͤssig bemuͤht, eine Condensationsmaschine
                              aufzufinden, welche die kostspielige Dampfmaschine mit Luftpumpe ganz ersezte,
                              ersann Hr. Schmid im Laufe des
                              Jahres 1837 seine sogenannte: Luftaufsaugungsmaschine und
                              erhielt auf dieselbe in den k. k. oͤsterreichischen Staaten ein
                              ausschließendes Privilegium, so wie er nicht minder hierauf Patente im Auslande
                              nachsuchte.
                           Diese Maschine besizt die Eigenschaft, die Luft ohne Kolben stets gleich und
                              regelmaͤßig aufzusaugen und wieder fortzuschaffen, so daß eine beliebige
                              Luftleere gleich wie mit der durch eine Dampfmaschine betriebenen Luftpumpe erhalten
                              werden kann.
                           Die Anwendung dieser Maschine ist besonders von entschiedenem Vortheile bei
                              Zukerraffinerien, die mit Condensations-Apparaten bereits arbeiten, oder zu
                              arbeiten beabsichtigen. Bei allen Condensations-Apparaten braucht diese
                              Maschine nur mittelst eines Rohrs, wenn auch in weiter Entfernung mit dem Apparate
                              selbst verbunden zu werden.
                           Da die Maschine einfach, wenig kostspielig ist und ohne Aufwand von fremder Kraft die
                              erwaͤhnte Function verrichtet, so wird bei der Abdampfung durch den
                              geregelten Gang nicht nur bedeutend an Brennmaterial und Zeit erspart, sondern auch
                              die Wahrnehmung der Gahrkochung dem Sudmeister sehr erleichtert indem er die
                              Luftverduͤnnung in dem Grade durch die ganze Sudperiode reguliren kann, daß
                              sich die Temperatur dann selbst immer so stellt, wie sie fuͤr das Produkt am
                              geeignetsten und vortheilhaftesten ist.
                           Alle schon bestehenden Condensations-Apparate, welche mehr oder minder
                              fehlerhaft in der Erzeugung der Luftverduͤnnung sind, koͤnnen durch
                              Hinzufuͤgung dieser Maschine verhaͤltnißmaͤßig so verbessert
                              werden, daß sie dadurch in den Stand gesezt sind, ihre Function so zu verrichten,
                              als wenn diese durch die Luftpumpe bewirkt wuͤrde.
                           Durch die Verbindung mit dieser Maschine gewinnt das Condensationssystem eine bisher
                              nicht gekannte Vollkommenheit; und da diese Maschine die oben erwaͤhnten
                              Functionen der Luftpumpe ersezt, ihre Anschaffungskosten bei weitem billiger zu
                              stehen kommen, wie auch nicht minder bedeutend an Brennmaterial erspart wird, so verdient dieselbe
                              unstreitig den Vorzug vor der Luftpumpe, die mittelst der Dampfmaschine betrieben
                              wird.
                           Von besonderer Nichtigkeit ist ihre Anwendung auch bei Berg- und Kohlenwerken,
                              wo die boͤsen Duͤnste oft den groͤßten Nachtheil verursachen.
                              Es kann naͤmlich durch dieselbe eine bestaͤndige Entleerung dieser
                              Duͤnste bewirkt werden.
                           Uebrigens muß diese Luftaufsaugungsmaschine von der Erfindung des Hrn. Anton Schmid, wohnhaft in Wien
                              (tiefer Graben, Nr. 166), auf keinen Fall verwechselt werden mit dem in Frankreich
                              erfundenen Systeme, und den daraus hergeleiteten Verbesserungen, wo die Luft
                              mittelst Durchgang von hochgespannten Daͤmpfen aufgesaugt wird; indem die
                              Anwendung hievon schon darum in den Fabriken keinen Eingang finden konnte, weil ein
                              solches System einen viel zu großen Aufwand an Daͤmpfen erfordert. Ueber die
                              bisherigen Leistungen des Hrn. Anton
                                 Schmid werden die HH. I.
                                 H. Stametz und Comp. in Wien auf Verlangen gern Auskunft
                              ertheilen.
                           
                        
                           Verbrauch von Zuker in Europa im Jahre 1836.
                           Nach einer Berechnung, die sich auf die wahrscheinlichsten Angaben gruͤndet,
                              war der Verbrauch von Zuker in Europa im Jahre 1836:
                           
                              
                                 
                                 Von MillionEinwohner
                                      Wiener
                                    Pfund
                                 
                              
                                 
                                 
                                 uͤberhaupt
                                 fuͤr eine Person
                                 
                              
                                 In England
                                    16 1/4
                                    321 1/2
                                   20
                                 
                              
                                 –  Irland
                                      8
                                     32
                                     4
                                 
                              
                                 –  Frankreich
                                    33
                                   178 1/2
                                     5 1/3
                                 
                              
                                 –  Preußen
                                    14
                                    56
                                     5
                                 
                              
                                 –  Bayern
                                      4
                                    10
                                     2 1/2
                                 
                              
                                 –  Schweiz
                                      2
                                    12
                                     6
                                 
                              
                                 –  Belgien
                                      4
                                    60
                                   15
                                 
                              
                                 –  Holland
                                      2 1/2
                                    35
                                   14
                                 
                              
                                 –  Daͤnemark
                                      2
                                    10
                                     5
                                 
                              
                                 –  Schweden und
                                    Norwegen
                                      4
                                    12
                                     3
                                 
                              
                                 –  Spanien
                                    14
                                    87
                                     6 1/3
                                 
                              
                                 –  Portugal
                                      3 1/2
                                    16 1/2
                                     5
                                 
                              
                                 –  den uͤbrigen
                                    Zollverbands-Staaten.
                                      8
                                    40
                                     5
                                 
                              
                                 –  Italien
                                    18
                                    36
                                     2
                                 
                              
                                 –  Kaiserthum
                                    Oesterreich, im Zollverband 
                                    19
                                    40
                                     2
                                 
                              
                                     außer
                                    demselben
                                    15
                                    25
                                     1 2/5
                                 
                              
                                 –  Rußland
                                    40
                                    40
                                     1
                                 
                              
                                 
                                 
                                 –––––––
                                 
                                 
                              
                                 Zusammen
                                 
                                 1011 1/2
                                 
                                 
                              
                           Millionen Wiener Pfunde; dazu kommt noch die einheimische
                              Erzeugung von wahrscheinlich mehr als 80 Millionen Pfunden. (Neumann's Vergleichung der Zukerfabrication etc. Prag 1837.)
                           
                        
                           Ueber die Anwendung des Sazmehlzukers zur Verbesserung des
                              Weines.
                           Hr. Payen zeigte der Société d'encouragement in Paris in einer
                              ihrer Oktobersizungen an, daß er bei der schlechten Qualitaͤt, welche von den
                              dießjaͤhrigen Weinen zu erwarten ist, mehrere Versuche uͤber deren
                              Verbesserung durch Kartoffel, oder Sazmehlzuker angestellt habe. Er nahm vier
                              gleiche Faͤsser, und gab in das eine reinen Traubenmost, in dem zweiten sezte
                              er per Stuͤk 25 Pfd. Sazmehlzuker; in dem dritten
                              eine gleiche Quantitaͤt gewoͤhnlichen Rohzuker und in dem vierten
                              endlich so viel Zuker, als der Theorie nach darin enthalten seyn sollte. Mehrere
                              andere Weinbesizer haben auf Hrn. Payen's Anrathen dieselben Versuche angestellt, und zwar mit Most, welcher nach
                              Baumés Araͤometer nur 5 bis 6° zeigt. Die Resultate sollen
                              seiner Zeit bekannt gemacht werden.
                           
                        
                           Ueber das Pflastern mit Erdharz.
                           Die strenge Kaͤlte hat erlaubt, eine der besten Erfindungen, die in neuerer
                              Zeit in Paris gemacht worden sind, auf die Probe zu stellen, naͤmlich das
                              Pflastern mit Erdharz. Man hat dieses seit einigen Jahren vielfach auf Trottoirs,
                              Terrassen, die Fußpfade der Bruͤken u.s.w. angewendet, und gefunden, daß ein
                              Guß von Erdharz von einem halben Zoll Dike, mit feinem Sand (etwa von der
                              Groͤße einer Linse) gemischt, vollkommen hinreichend ist, den Fuͤßen
                              der Menschen auf lange Zeit zu widerstehen. Die Haͤlfte des Fußpfades des
                              Pont royal ist seit fuͤnf Jahren damit, man kann nicht sagen gepflastert,
                              sondern eher uͤbergossen, und weder Kaͤlte noch Hize, noch die
                              zahllosen Menschen, die taͤglich daruͤber gehen, haben den geringsten
                              Eindruk darauf gemacht; und das Gehen darauf ist ein wahres Vergnuͤgen: es
                              ist wie ein gediehlter Boden. Die Mosaik aus Erdharz, mit der man den Plaz des
                              Obelisken bedekt hat (mit Ausnahme des Fahrwegs) ist ebenfalls vortrefflich
                              gelungen, und eine wahre Zierde der Stadt, waͤhrend sie nur halb so viel
                              gekostet hat, als das gewoͤhnliche Stadtpflaster. Aber die Stadt wollte den
                              Versuch weiter treiben, und versuchte das Fahrpflaster damit zu ersezen; man
                              fuͤllte dazu eiserne Formen von einem Kubikfuß Gehalt mit gebrochenem Granit,
                              wie er auf Chausseen gebraucht wird, und goß Erdharz daruͤber, bis alle
                              Zwischenraͤume ausgefuͤllt waren, und pflasterte mit diesem Cubus im
                              Herbst den Eingang der Champs élisées. Es faͤhrt sich sehr
                              angenehm darauf, die Pferde gleiten nicht, man fuͤhlt nicht den geringsten
                              Stoß, und die Wagen leiden nicht; aber man fuͤrchtete, daß eine strenge
                              Kaͤlte das Harz zu sproͤde machen wuͤrde, so daß es zerstieben
                              duͤrfte. Die Erfahrung der lezten Tage hat jedoch gezeigt, daß dieß nicht zu
                              befuͤrchten ist; die Cubus sind so fest als je, und die Frage scheint
                              vollkommen entschieden. Die Stadt will daher dieses Pflaster unmittelbar bis an den
                              Triumphbogen ausfuͤhren lassen, und wenn sich dann keine neuen
                              Schwierigkeiten und Unvollkommenheiten zeigen, es nach und nach auf die Straßen
                              ausdehnen; es waͤre die groͤßte aller denkbaren Wohlthaten fuͤr
                              Paris, denn bei dem bisherigen Pflaster ist an keine Art von Reinlichkeit und
                              Trokenheit der Stadt zu denken, und man wuͤrde eine unberechenbare
                              Quantitaͤt von Pferdekraft ersparen. Es gibt bis jezt zwei Gesellschaften,
                              welche sich mit dieser Industrie abgeben: eine, welche das natuͤrliche
                              Erdharz von Seyssel, und die andere, welche das Harz, das die Steinkohlengasfabriken
                              liefern, anwendet. Sie suchen einander wechselweise zu verschreien; aber bis jezt
                              scheint das natuͤrliche Erdharz den Vorzug zu haben, das kuͤnstliche
                              ist zu sproͤd, uͤbrigens sind beide Gesellschaften in großem und
                              zunehmendem Wohlstande.
                           
                        
                           Ueber die beweglichen Raufen des Hrn. Hilaire Gasnod.
                           Die Raufen des Hrn. Hilaire
                                 Gasnot, Landeigenthuͤmers zu Reau, kommen in Hinsicht auf ihre
                              Gestalt den doppelten Schafraufen gleich; sie haben 12 Fuß Laͤnge, und ruhen
                              18 Zoll von einem ihren Enden weg auf zwei Raͤdern, waͤhrend sie an
                              dem anderen Ende auf zwei Fuͤßen stehen. Diese Raufen koͤnnen also
                              leicht auf die Wiesen gefahren werden. Man wird, wenn man sich ihrer bedient,
                              bedeutend an Futter ersparen, indem man fuͤr jede Mahlzeit nur immer so viel
                              zu maͤhen braucht, als die Thiere verzehren. Noch groͤßer ist die
                              Ersparniß, die man mit den neuen Raufen bei der Viehmastung, bei der sonst immer
                              viele Ueberbleibsel zuruͤkbleiben, erzielt. Endlich wird, wenn man dem Vieh
                              auf den Wiesen das Futter in solche Raufen gibt, anstatt daß man es frei weiden
                              laͤßt, all das Gruͤnfutter erspart, welches sonst zertreten wird, und
                              welches besonders bei nasser Witterung keine so unbedeutende Quantitaͤt
                              ausmacht. Herrn Gasnot's
                              Methode duͤrfte demnach besonders in Laͤndern, wo es viele
                              kuͤnstliche Wiesen gibt, zu den vortheilhaftesten zu zahlen seyn. (Aus dem
                              Berichte des Hrn. Chabenat im
                              Journal de l'Academie de l'Industrie, August 1837,
                              S. 117.)