| Titel: | Verbesserte Maschine zur Fabrication metallener Angelgewinde, worauf sich Joshua Bates, Kaufmann in Bishopsgate-Street in der City of London, in Folge einer von einem Ausländer erhaltenen Mittheilung am 15. Sept. 1836 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 67, Jahrgang 1838, Nr. XCIII., S. 364 | 
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                        XCIII.
                        Verbesserte Maschine zur Fabrication metallener
                           Angelgewinde, worauf sich Joshua
                              Bates, Kaufmann in Bishopsgate-Street in der City of London, in
                           Folge einer von einem Auslaͤnder erhaltenen Mittheilung am 15. Sept. 1836 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem London Journal of arts. December 1837, S.
                              154.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Bates's Fabrication von Angelgewinden.
                        
                     
                        
                           Gegenstand dieses Patentes ist ein neuer Apparat oder eine neue Maschine zum Formen
                              und Aufbiegen der vorspringenden Theile oder der sogenannten Zungen der
                              ausgeschlagenen Metallstuͤke, aus denen Angelgewinde fabricirt werden sollen.
                              Die Gelenke der beiden Theile oder Fluͤgel bilden, wenn man sie wie an den
                              gewoͤhnlichen Angeln so in einander einsezt, daß die Vorspruͤnge der
                              einen in die Ausschnitte der anderen einpassen, vollkommene Angelgewinde. Die
                              Maschine eignet sich uͤbrigens nur zur Fabrication solcher Angeln, die aus
                              ausgewalztem Eisenbleche oder aus anderem geschmeidigen Metallbleche verfertigt
                              werden sollen.
                           Das Metallblech wird, nachdem es von der erforderlichen Dike ausgewalzt worden ist,
                              zuerst in Streifen von solcher Breite geschnitten, wie es zur Erzeugung der beiden
                              Theile, aus denen eine Angel besteht, erforderlich ist. Diese Streifen werden
                              mittelst geeigneter Bunzen oder Patrizen in zwei Stuͤke geschnitten, an deren
                              jedem sich die zur Bildung des eigentlichen Gewindes bestimmten Vorspruͤnge
                              befinden; und jedes dieser Stuͤke kann entweder vor oder nach dieser
                              Operation in der fuͤr die Angel noͤthigen Laͤnge abgeschnitten
                              werden. Die auf diese Weise oder nach irgend einer anderen bekannten Methode
                              ausgeschnittenen oder ausgeschlagenen Metallstuͤke Fig. 52, A, B kommen in die sogleich naͤher zu
                              beschreibende Maschine, in welcher die erwaͤhnten Vorspruͤnge zur
                              Bildung des Gewindes aufgebogen werden, wie Fig. 53 zeigt, so daß die
                              beiden Theile nur mehr
                              abgefeilt, zusammengesezt und durch einen Drahtstift oder Dorn miteinander verbunden
                              zu werden brauchen, um die Angel Fig. 54 zu bilden. Der
                              Patenttraͤger erinnert ausdruͤklich, daß er das Ausschneiden der
                              beiden Theile oder Fluͤgel der Angeln, so wie auch das Vollenden derselben
                              aus diesen Theilen durchaus nicht als seine Erfindung in Anspruch nimmt, sondern daß
                              sich diese lediglich auf den hier zu beschreibenden Apparat zum Aufbiegen der das
                              eigentliche Gewinde bildenden Theile und Vorspruͤnge beschrankt.
                           Fig. 47 ist
                              eine seitliche Ansicht oder ein Endaufriß des Apparates in der Stellung, welche er
                              hat, bevor er in Thaͤtigkeit kommt. Fig. 48 ist ein
                              senkrechter Querdurchschnitt. Fig. 49 gibt einen
                              Grundriß, woran der Hebelgriff und die zum Biegen dienenden Instrumente in der
                              Stellung ersichtlich sind, in welcher sie werkthaͤtig werden. Fig. 50 ist ein
                              senkrechter Durchschnitt. Fig. 51 endlich ist ein
                              Durchschnitt, an welchem man die arbeitenden Theile sieht, nachdem das Aufbiegen der
                              Gewindtheile vollbracht ist.
                           Der Apparat besteht aus einer starken metallenen Bodenplatte a, a, die mit Bolzen an der Bank befestigt ist, und aus der das aus Stahl
                              oder einem anderen harten Metalle bestehende Lager b, b
                              hervorragt. Dieses selbst ist mit einer Reihe hakenfoͤrmiger Stuͤke
                              oder Finger c, c, c versehen, durch welche ein Loch
                              gebohrt ist, welches zur Aufnahme des staͤhlernen Drahtes oder Dornes d, d bestimmt ist. Lezterer lauft der ganzen
                              Laͤnge nach durch den Apparat und ragt noch so weit uͤber dessen Enden
                              hinaus, daß er nach dem jedesmaligen Aufbiegen der Gewindtheile ausgezogen werden
                              kann. Die aͤußeren Enden des Lagers b, b bilden
                              zwei hohle Achsen e, e, um die sich die uͤbrigen
                              oder beweglichen Theile des Apparates als um ihre Drehpunkte bewegen. Die Werkzeuge,
                              welche die in Fig.
                                 52, 53 bemerkbaren Zungen a, a um den Dorn oder
                              Draht d aufbiegen, sieht man bei f, f. Sie bestehen aus Stahl oder einem anderen harten Metalle, und ragen
                              aus der Hauptplatte g hervor, der zu dem weiter unten zu
                              beschreibenden Zweke eine Hin- und Herbewegung nach Ruͤk- und
                              Vorwaͤrts mitgetheilt wird. Die Platte g ist in
                              einem metallenen Rahmen h aufgezogen, dessen innere
                              Enden sich bei i, i in zwei adjustirbare Zapfen i, i enden, die um die beiden hohlen Drehzapfen e, e des unbeweglichen Theiles des Apparates umlaufen.
                              Das aͤußere Ende des Rahmens h steht dagegen mit
                              einem Hebel oder Griffe k in Verbindung, womit der
                              Arbeiter die zum Aufbiegen dienenden Werkzeuge zugleich mit den Zungen der
                              Metallbleche uͤber den Dorn aufbiegt. Die uͤbrigen Theile des
                              Apparates bestehen in Vorrichtungen, welche zur Regulirung der Stellung der
                              Aufbiegwerkzeuge f, f in Hinsicht auf die Enden der
                              Jungen der zu behandelnden Metallbleche dienen, so wie auch in Vorrichtungen, wodurch diese
                              Werkzeuge allmaͤhlich und in dem Maaße nach Einwaͤrts gezogen werden,
                              als die Zungen um den Dorn gelegt werden, damit auf diese Weise anstatt der Reibung
                              eine rollende oder Schiebbewegung auf der Oberflaͤche des Metalles Statt
                              findet.
                           Diese Verschiebung der Aufbiegwerkzeuge f und der Platte
                              g wird dadurch bewerkstelligt, daß die
                              Raͤnder der Platte in den Seitentheilen des Rahmens h in Falzen laufen; und daß dieselbe mit einer Art von Klammer 1 verbunden
                              ist, welche die excentrische, in dem Rahmen h in
                              Zapfenlagern umlaufende Walze m umfaßt. Die Klammer l selbst steht mit der Stange l*, welche die Platte g fuhrt, in Verbindung.
                              Das eine Ende der excentrischen Walze oder ihrer Achse ist mit einem Hebel oder
                              Griffe n ausgestattet, womit die Platte und die
                              Aufbiegwerkzeuge nach Vorwaͤrts bewegt oder zuruͤkgezogen werden, wenn
                              das Excentricum umgedreht wird. Die einziehende oder vorwaͤrts schreitende
                              Bewegung der Aufbiegwerkzeuge wird, wenn sich der Apparat in Thaͤtigkeit
                              befindet, auf folgende Weise bewerkstelligt. An den beiden Selten der Platte g sind die zwei gebogenen Arme 0,0 befestigt, von denen
                              jeder mit einem Zapfen p ausgestattet ist, der sich in
                              den excentrischen Fugen q, q bewegt. Leztere befinden
                              sich an den kreisrunden, an dem Stuͤke b fixirten
                              Stuͤken r, r. Aus einem Blike auf die Zeichnung
                              erhellt demnach, daß, wenn man den Hebel oder Griff aus der in Fig. 50 zu ersehenden
                              Stellung in jene dreht, welche in Fig. 53 angedeutet ist,
                              die Aufbiegwerkzeuge durch die excentrischen Fugen q und
                              die Zapfen p veranlaßt werden, den Zungen der
                              Metallbleche zu folgen, waͤhrend sie um den Dorn gelegt werden.
                           Das Spiel der Maschine ist folgendes. Wenn man sich durch Ausschlagen, Ausschneiden
                              oder auf irgend andere Weise eine Anzahl Metallbleche von der in Fig. 52 bei A und B ersichtlichen oder
                              irgend einer anderen passenden Gestalt verschafft hat, so laͤßt man sie von
                              einem Arbeiter neben einander so in den Apparat legen, daß die Vorspruͤnge
                              oder Zungen zwischen die hakenfoͤrmigen Stuͤke c, c zu liegen kommen, wie dieß in der Abbildung durch s, s angedeutet ist, waͤhrend die inneren
                              Raͤnder der Fluͤgel der Angeln in den Ausschnitten u zuruͤkgeschoben werden, die zu diesem Behufe in
                              den Stuͤken c, c angebracht sind, und
                              waͤhrend die Zungen der Metallbleche oder Angelfluͤgel unter dem
                              Drahtdorne horizontal hervorstehen. Zu bemerken ist, daß sich die Linie, in welcher
                              die Finger c, c durchbohrt sind, so hoch uͤber
                              dem Scheitel des Theiles b befinden soll, daß sie die
                              Zungen der Angeln, waͤhrend deren Fluͤgel auf der Oberflaͤche
                              der Lagerplatte ausruhen, horizontal unter dem Dorne, jedoch mit demselben in Beruͤhrung,
                              weggehen lassen. Auch soll sie sich so weit von dem Rande der Lagerplatte entfernt
                              befinden, als sie uͤber deren Niveau steht. Wenn dieß geschehen ist, so wird
                              das Metallblech fest an Ort und Stelle erhalten, indem man das keilfoͤrmige
                              Instrument t, t unter dasselbe eintreibt, und dadurch
                              die obere Flache des Fluͤgeltheiles der Angel gegen die obere Seite der in
                              den Theilen c befindlichen Fugen oder Ausschnitte u, Fig. 48, zu liegen
                              bringt. Dann wird die excentrische Walze m so umgedreht,
                              daß die zum Aufbiegen dienenden Werkzeuge vorwaͤrts getrieben werden, bis sie
                              die Zungen der Bleche gegen den Dorn andruͤken. Nunmehr hebt der Arbeiter den
                              Hebelgriff aus seiner Stellung, und dreht ihn wie eine Klammer gegen die
                              Lagerplatte, wobei die Werkzeuge c, c die Zungen um den
                              Drahtdorn biegen und hiedurch das Angelgewinde bilden. Hierauf wird die excentrische
                              Walze zuruͤkgedreht, wo dann die Aufbiegwerkzeuge durch die Klammer I von den zum Theil vollendeten Angelgewinden
                              zuruͤckgezogen und der bewegliche Theil der Maschine wieder nach Oben
                              zuruͤkgeschlagen wird. Nachdem dieß geschehen ist, wird der Drahtdorn aus der
                              Oeffnung ausgezogen und man nimmt die Gewindtheile aus der Maschine.
                           Es erhellt, daß sich die aͤußere Oberflaͤche des um den Drahtdorn
                              gebogenen Gewindes in der Linie eines Kreises befinden muß, der mit jenem, den der
                              Griff beschreibt, wenn er uͤber die Lagerplatte gedreht wird, concentrisch
                              ist. Hieraus folgt, daß, wenn die Aufbiegwerkzeuge mit ihrer Platte, so wie sie
                              ausgebreitet vor dem Dorne liegt, in der Richtung der Radien desselben Kreises
                              herumgefuͤhrt wuͤrden, die Werkzeuge, waͤhrend sie die Zungen
                              um den Dorn aufbiegen, nothwendig auch uͤber deren Oberflaͤche gleiten
                              wuͤrden, wodurch dann Reibung entstehen und die Theile entweder ausgestrekt
                              oder gebrochen werden muͤßten; abgesehen davon, daß sowohl der Dorn als die
                              Maschine unnoͤthiger Gewalt ausgesezt wird. Um diesem zu steuern, werden die
                              Enden der Aufbiegwerkzeuge mittelst der Zapfen und excentrischen Fugen vom Ende bis
                              zur Spize uͤber die Zungen gerollt. Deren Dike ist naͤmlich eine
                              solche, daß eine zu dem fraglichen Zweke hinreichende Oberflaͤche gegeben
                              ist: so daß sich die Druklinie zwischen den Aufbiegwerkzeugen und gegen den Draht
                              gleichmaͤßig vorwaͤrts bewegt, wenn der Hebelgriff uͤber die
                              Lagerplatte bewegt wird. So wie demnach die Enden der Zungen bis zur
                              Oberflaͤche ihrer eigenen Platte uͤbergebogen werden, hat sich der
                              aͤußerste Rand der Aufbiegwerkzeuge auch bis an die Raͤnder der Zungen
                              angelegt, womit dann der Druk aufhoͤrt.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
