| Titel: | Einfaches Mittel, um einen gewöhnlichen Ofen als Muffelofen gebrauchen zu können; von Gay-Lussac. | 
| Fundstelle: | Band 70, Jahrgang 1838, Nr. VII., S. 32 | 
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                        VII.
                        Einfaches Mittel, um einen gewoͤhnlichen
                           Ofen als Muffelofen gebrauchen zu koͤnnen; von Gay-Lussac.
                        Aus den Annales de Chimie et de Physique. Decbr. 1837, S.
                              444.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        [Gay-Lussac's Muffelofen.]
                        
                     
                        
                           Es sey C, Fig. 26, ein
                              gewoͤhnlicher Schmelztiegel, in dessen Boden ein kleines Loch t gebohrt ist. Der so vorgerichtete Tiegel kann in
                              vielen Fallen als Muffel dienen.
                           Will man eine Calcination in einem kleinen Tiegel c
                              vornehmen, so stellt man ihn auf den irdenen Untersaz f
                              und bedekt ihn mit dem Tiegel C. Man sezt das Ganze auf
                              den Rost eines gewoͤhnlichen Ofens und gibt Feuer nach Beduͤrfniß. Die
                              Luft dringt durch die Oeffnungen des Rostes O, O in den
                              großen Tiegel, und entweicht durch die obere Oeffnung t,
                              so daß die verdorbene Luft bestaͤndig durch neue ersezt wird. Um eine hohe
                              Temperatur zu erzielen, kann man den Tiegel C mit Kohlen
                              bedeken, dann muß man aber auf die Oeffnung t ein
                              Tiegelstuͤk loker auflegen, damit keine Kohlenstuͤkchen hineinfallen
                              koͤnnen.
                           Will man Kupferspaͤne fuͤr organische Analysen oxydiren, so wird der
                              Tiegel C, Fig. 27, mit
                              Kupferspaͤnen angefuͤllt und mit einem Roͤstscherben u, u verschlossen, auf dessen Boden man vermittelst
                              einer Nagelspize vier oder fuͤnf kleine Loͤcher anbringt; man lutirt
                              den Tiegel auf den Roͤstscherben, kehrt ihn dann um und stellt ihn
                              unmittelbar auf den Rost eines Ofens. Der Roͤstscherben dient in diesem Falle
                              als Untersaz. Wenn man den Tiegel zum Dunkelrothgluͤhen bringt, oxydirt sich
                              das Kupfer rasch.
                           Dieses Beispiel reicht hin, um zu zeigen, welche Vortheile man von dieser neuen Art
                              Muffel in vielen Faͤllen ziehen kann.
                           
                        
                     
                  
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