| Titel: | Neue Vereinfachung des Volta'schen Eudiometers; von Gay-Lussac. | 
| Fundstelle: | Band 70, Jahrgang 1838, Nr. VIII., S. 32 | 
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                        VIII.
                        Neue Vereinfachung des Volta'schen Eudiometers; von
                           Gay-Lussac.
                        Aus den Annales de Chimie et de Physique, Decbr. 1837, S.
                              443.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        Gay-Lussac's Muffelofen und Eudiometer.
                        
                     
                        
                           Das Volta'sche Eudiometer, wie es von dem
                              beruͤhmten Physiker selbst beschrieben wurde, hatte den Fehler, daß sich nach
                              geschehener Detonation ein luftleerer Raum in demselben erzeugte, welcher zur Folge
                              hatte, daß sich die in dem Sperrwasser enthaltene Luft daraus entband und das Volumen
                              des Ruͤkstandes vermehrte. Ich hatte diesem großen Uebelstande durch einen
                              kleinen Ventilapparat abgeholfen, der sich unten an der Oeffnung des Eudiometers
                              befand und das Eudiometer waͤhrend der Detonation vollstaͤndig
                              verschloß, aber unmittelbar darauf das Wasser eintreten ließ und so die Entstehung
                              eines luftleeren Raumes verhinderte. Obgleich dieser kleine Ventilapparat sehr
                              einfach ist, so genirt er doch bei dem Umfuͤllen der Gase ein wenig, und um
                              diese Manipulation zu erleichtern, habe ich ihn daher vom Eudiometer ganz getrennt
                              und an dem Tische der pneumatischen Wanne selbst angebracht. Er hat folgende
                              Einrichtung.
                           B, Fig. 23, ist ein
                              Korkstoͤpsel, welcher an seiner unteren Haͤlfte kegelfoͤrmig
                              und durch diese in die Bank der pneumatischen Wanne fest eingekittet ist. Dieser
                              Kork ist seiner Laͤnge nach durchbohrt, und damit er dem Druke, den er zu
                              erleiden hat, gehoͤrig widerstehen kann, ist durch die ganze Durchbohrung
                              eine glaͤserne oder metallene Roͤhre a
                              gestekt. Die Durchbohrung wird oben durch eine kleine Scheibe von Weißblech d geschlossen, von welcher ein Kupferdraht ausgeht, der
                              dazu bestimmt ist, nach jeder Detonation die Scheibe auf die Durchbohrung
                              zuruͤkzubringen. Dieses sehr bewegliche Ventil erhaͤlt sich durch sein
                              Gewicht auf der Durchbohrung, schließt das Eudiometer genau waͤhrend der
                              Explosion, und erhebt sich augenbliklich nach derselben, um das Wasser eintreten zu
                              lassen, welches den entstandenen leeren Raum ausfuͤllt.
                           Fig. 24 zeigt
                              das Instrument an seinem Plaze befestigt. Wenn die Bank der Wanne T, Fig. 25, aus Metall
                              besteht und folglich duͤnn ist, so laͤßt man unten einen
                              kegelfoͤrmigen Ring n, n daran loͤthen,
                              welcher innen mit Schraubenwindungen versehen ist, um den Kork mit dem Ventile
                              festzuhalten. Vor der Detonation sezt man das Eudiometer auf den Kork, der genau
                              passend geschnitten seyn muß, und druͤkt es fest mit einer Hand auf diese
                              ebene Unterlage. Ich versuchte das Eudiometer mit dem Ventilpfropfe zu verschließen,
                              ohne denselben an dem Tisch der Wanne zu befestigen, allein er wurde durch die
                              Detonation immer herausgeworfen. Um ihn festzuhalten, muͤßte der untere Theil
                              des Eudiometers mit Schraubengaͤngen versehen werden. Die oben beschriebene
                              Einrichtung scheint mir aber noch besser zu seyn.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
