| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 70, Jahrgang 1838, Nr. XIII., S. 70 | 
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                        XIII.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der vom 27. Junius bis 26. Julius 1838 in England
                              ertheilten Patente.
                           
                              Dem Nathan Defries,
                                 Ingenieur in Paddington Street, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an
                                 Gasmessern. Dd. 27. Jun. 1838.
                              
                           
                              Dem John Perry in
                                 Leicester: auf Verbesserungen an den Kaͤmmen zum Kaͤmmen der
                                 Wolle. Dd. 27.
                                    Jun. 1838.
                              
                           
                              Dem Charles Green in
                                 Birmingham: auf Verbesserungen in der Verfertigung
                                 kupferner und messingener Roͤhren. Dd. 27. Jun. 1838.
                              
                           
                              Dem Daniel Beckham,
                                 am Sussex Place in der Grafschaft Surrey: auf ein verbessertes Verfahren
                                 Abguͤsse in Gold, Silber etc. zu erhalten. Dd. 27. Jun. 1838.
                              
                           
                              Dem James Robinson,
                                 Kaufmann in Huddersfield in der Grafschaft York: auf ein
                                 verbessertes Verfahren durch Faͤrben verschiedene Figuren oder Objecte
                                 von mannigfaltigen Farben in wollenen, baumwollenen, seidenen und anderen
                                 Geweben hervorzubringen. Dd. 27. Jun. 1838.
                              
                           
                           
                              Dem Edward White
                                    Benson in Birmingham: auf Verbesserungen
                                 in der Fabrication von kohlensaurem Blei. Dd. 27. Jun. 1838.
                              
                           
                              Dem Richard Badnall
                                 in Cotton Hall, Grafschaft Stafford: auf eine gewisse Verbesserung in der
                                 Fabrication von Teppichen und aͤhnlichen Artikeln, indem in dieselben
                                 eine Substanz eingewoben wird, die man bisher noch nicht zu diesem Zweke
                                 anwandte. Dd. 27.
                                    Jun. 1838.
                              
                           
                              Dem George Round und
                                 Samuel Whitford,
                                 beide in Birmingham: auf eine verbesserte Methode gewisse
                                 Theile der Flinten- und Pistolenschloͤsser zu verfertigen. Dd. 30. Jun.
                                    1838.
                              
                           
                              Dem Harrison Grey
                                    Dyar im Cavendish Square, und John Hemming in Edward Street, Grafschaft
                                 Middlesex: auf Verbesserungen in der Sodafabrication. Dd. 30. Jun. 1838
                              
                           
                              Dem Augustus William
                                    Johnson in Upper Stamford Street, Pfarrei St. Mary, Grafschaft Surrey: auf eine Methode die Incrustation der Dampfkessel und Dampfentwikler zu
                                 verhindern. Dd. 30. Jun. 1838.
                              
                           
                              Dem Matthew Uzielli,
                                 Kaufmann in Fenchurch Street in der City von London: auf Verbesserungen an Schloͤssern; von einem
                                 Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 30. Jun. 1838.
                              
                           
                              Dem William Dobbs,
                                 Gelbgießer in Penn Road, Wolverhampton: auf Verbesserungen an den Rollen etc.
                                 fuͤr Fensterschirme etc. Dd. 30. Jun. 1838.
                              
                           
                              Dem George Carter in
                                 Lombard Street in der City von London: auf Verbesserungen an Saͤgemuͤhlen. Dd. 2. Jul.
                                    1838.
                              
                           
                              Dem Joseph Needham
                                    Tayler, Capitaͤn bei der koͤnigl. Marine, im Red Lion Square, Bloomsbury: auf ein Verfahren den Stoß der Wogen gegen Doks,
                                 Landungsplaͤze etc. zu vermindern, so daß dieselben weniger
                                 beschaͤdigt werden koͤnnen. Dd. 4. Jul. 1838.
                              
                           
                              Dem Edward Davy,
                                 Chemiker in Fleet Street, in der City von London: auf Verbesserungen an den Apparaten, um telegraphische
                                 Mittheilungen oder Signale mittelst elektrischer Stroͤme zu machen. Dd. 4. Jul.
                                    1838.
                              
                           
                              Dem Frederick Joseph
                                    Burnett in St. Mary-at-Hill, in der City von
                                 London, und Hippolyte Francois,
                                 Marquis de Bouffet Montauban, Oberst bei der Cavallerie: auf Verbesserungen in
                                 der Seifenfabrication. Dd. 4. Jul. 1838.
                              
                           
                              Dem Henry Elkington
                                 in Northfield in der Grafschaft Worcester: auf Verbesserungen an Maschinen, die
                                 durch Dampf, Luft oder andere Fluͤssigkeiten getrieben werden. Dd. 6. Jul.
                                    1838.
                              
                           
                              Dem Cornelius Alfred
                                    Jaquin im Huggin Lane, in der City von London: auf Verbesserungen in der
                                 Knopffabrication. Dd. 7. Jul. 1838.
                              
                           
                              Dem William Knight,
                                 Eisengießer in der City von Chichester, Grafschaft Sussex: auf Verbesserungen an
                                 den Maschinen zum Heben von Wasser. Dd. 7. Jul. 1838.
                              
                           
                              Dem George Salter, in
                                 West Bromwich, Grafschaft Stafford: auf Verbesserungen an den Apparaten zum
                                 Wiegen. Dd. 9.
                                    Jul. 1838.
                              
                           
                              Dem Claude Schroth,
                                 im Leicester Square, Grafschaft Middlesex: auf ein verbessertes Verfahren die
                                 Werkzeuge oder Apparate zu verfertigen, welche man beim Pressen oder Releviren
                                 von Leder und anderen Substanzen anwendet. Von einem Auslaͤnder
                                 mitgetheilt. Dd. 9. Jul. 1838.
                              
                           
                              Dem William Palmer in
                                 Sutton Street, Clerkenwell, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an Lampen.
                                 Dd. 10. Jul.
                                    1838.
                              
                           
                              Dem William Barnett,
                                 Eisengießer in Brighton in der Grafschaft Sussex: auf
                                 Verbesserungen in der Eisenfabrication. Dd. 10. Jul. 1838.
                              
                           
                              Dem John Thomas Betts
                                 in Smithfield Bars, City von London: auf Verbesserungen in der Bereitung geistiger
                                 Fluͤssigkeiten zur Branntweinfabrication. Dd.
                                 10. Jul. 1838.
                              
                           
                              Dem Louis Cyprian
                                    Callet in Manchester: auf Verbesserungen
                                 an der Maschinerie oder den Apparaten, um Triebkraft fuͤr Boote, Schiffe,
                                 Wagen, Maschinen etc. zu erzeugen. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 11. Jul.
                                    1838.
                              
                           
                              Dem Henry Van Vart in
                                 Birmingham, und Samuel Aspinwall Goddard, ebendaselbst: auf
                                 Verbesserungen an den Apparaten zur Locomotion auf Eisenbahnen und zur
                                 Dampfschifffahrt; sie sind zum Theil auch auf die stationaͤren
                                 Dampfmaschinen anwendbar. Dd. 11. Jul. 1838.
                              
                           
                           
                              Dem John Bethell, im
                                 Meklenburgh Square, Grafschaft Middlesex: auf ein verbessertes Verfahren, um
                                 Holz, Leder, gewobene und gefilzte Artikel, Seilwerk, Steine dauerhafter und
                                 weniger vom Wasser durchdringlich oder weniger entzuͤndbar zu machen. Dd. 11. Jul.
                                    1838.
                              
                           
                              Dem Job Cutler, im
                                 Lady Poole Lane, in der Pfarrei Aston, im Borough
                                 Birmingham, und Thomas Gregory
                                    Hancock in Princes Street, ebendaselbst: auf ein verbessertes
                                 Verfahren den Dampf bei Dampfmaschinen zu verdichten und mit dem so gebildeten
                                 Wasser ihre Kessel zu speisen. Dd. 12. Jul. 1838.
                              
                           
                              Dem Joseph Bennett,
                                 bei Glossop in der Grafschaft Derby: auf Verbesserungen an den Maschinen zum
                                 Kardaͤtschen der Wolle, Baumwolle, des Flachses und anderer Faserstoffe;
                                 zum Theil sind sie auch an den Maschinen zum Streken, Dupliren, Vorspinnen und
                                 Spinnen der Faserstoffe anwendbar. Dd. 12. Jul. 1838.
                              
                           
                              Dem James Milne in
                                 Edinburgh: auf Verbesserungen an den Apparaten zum
                                 Fortleiten des Leuchtgases. Dd. 13. Jul. 1838.
                              
                           
                              Dem Alexander
                                    Cochrane in Arundel Street, Grafschaft Middlesex: auf
                                 Verbesserungen an Sonnen- und Regenschirmen. Dd. 13. Jul. 1838.
                              
                           
                              Dem Thomas Robert
                                    Sewell, Spizenfabrikant in Carrington,
                                 Grafschaft Nottingham: auf Verbesserungen in der Bleiweißfabrication. Dd. 14. Jul.
                                    1838.
                              
                           
                              Dem Richard March
                                    Hoe, Civilingenieur im Chancery Lane, Grafschaft Middlesex: auf ein
                                 Instrument, um die Breite oder Laͤnge irgend eines Ortes oder die Lage
                                 der Schiffe zur See, so wie die Abweichung der Magnetnadel zu bestimmen; es
                                 wurde ihm von einem Auslaͤnder mitgetheilt, und er will es Sherwood's
                                 Magnetic Geometer nennen. Dd. 18. Jul. 1838.
                              
                           
                              Dem Henry Ross in
                                 Leicester: auf Verbesserungen an den Maschinen zum Kaͤmmen und Streken
                                 der Wolle. Dd. 18.
                                    Jul. 1838.
                              
                           
                              Dem Henry Bridge
                                    Cowell, Eisengießer in Lower Street, Islingto Grafschaft Middlesex: auf einen verbesserten Apparat, um Blaͤtter oder Stuͤke
                                 von Papier oder Tuch etc. in flacher Lage unter leichtem Druke zu erhalten. Dd. 18. Jul.
                                    1838.
                              
                           
                              Dem John Robertson in
                                 Great Charlotte Street, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen in der
                                 Architektur und an architektonischen Verzierungen. Dd. 18. Jul. 1838.
                              
                           
                              Dem Richard Treffry,
                                 Chemiker in Manchester: auf eine verbesserte Methode
                                 gewisse thierische und vegetabilische Substanzen gegen Faͤulniß zu
                                 schuͤzen, so wie auf einen Apparat, um diese Substanzen mit der
                                 geeigneten Fluͤssigkeit zu traͤnken. Dd. 23. Jul. 1838.
                              
                           
                              Dem George Richards
                                    Elkington, und Oglethorpe Wakelin Barratt in Birmingham:
                                 auf Verbesserungen im Faͤrben gewisser Metalle, ferner in der Methode sie
                                 mit einer duͤnnen Schichte von anderen zu uͤberziehen. Dd. 24. Jul.
                                    1838.
                              
                           
                              Dem Joseph Price,
                                 Flintglasfabrikant in der Pfarrei Gateshead, Grafschaft Durham: auf
                                 Verbesserungen in der Construction der Dampfkessel der Dampfboote, Locomotive
                                 und stationaͤren Maschinen. Dd. 26. Jul. 1838.
                              
                           
                              Dem Charles Wye
                                    Williams in Liverpool: auf Verbesserungen
                                 in der Zubereitung des Torfes als Brennmaterial. Dd.
                                 26. Jul. 1838.
                              
                           
                              Dem John Gray,
                                 Ingenieur in Liverpool: auf gewisse Verbesserungen an den
                                 Dampfmaschinen und den damit verbundenen Apparaten, besonders solcher
                                 fuͤr Dampfboote. Dd. 26. Jul. 1838.
                              
                           
                              Dem William Madeley
                                 in Manchester: auf Verbesserungen an den Spinnmaschinen.
                                 Dd. 26. Jul.
                                    1838.
                              
                           
                              Dem Ritter Sir William
                                    Burnett in Somerset House, Grafschaft Middlesex: auf ein
                                 verbessertes Verfahren Holz gegen Faͤulniß zu schuͤzen. Dd. 26. Jul.
                                    1838.
                              
                           
                              Dem Alexander Croll
                                 in Greenwich, Grafschaft Kent: auf Verbesserungen in der Leuchtgasfabrication.
                                 Dd. 26. Jul.
                                    1838.
                              
                           
                              Dem Frederic Eduard
                                    Fraissinet, im Covent Garden Square, in der City von
                                 Westminster: auf ein verbessertes Verfahren die
                                 Dampfboote fortzutreiben, so daß sie mit einem geringeren Kraftaufwand eine
                                 groͤßere Geschwindigkeit erlangen. Von einem Auslaͤnder
                                 mitgetheilt. Dd. 26. Jul. 1838.
                              
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of Patent-Inventions August
                                 1838, S. 122.)
                              
                           
                        
                           
                           Ueber Heizung von Dampfschiffen mit Torf.
                           Unter den Dampfschiffen, welche seit den gluͤklichen Fahrten des Sirius und
                              des Great Western in mehreren Haͤfen Englands fuͤr den Verkehr
                              zwischen England und Nordamerika ausgeruͤstet worden, verdient der am 5.
                              Julius l. J. von Liverpool mit 40 Passagieren abgegangene Royal William besondere Beachtung. Man hat naͤmlich die
                              Kohlenmasse, die man fuͤr den Bedarf waͤhrend der Fahrt berechnete,
                              mit einem Antheile Torf vermengt. Man glaubt hiedurch nicht nur die sogenannte todte
                              Last zu vermindern, sondern man hofft auf diese Weise auch die Kessel schneller
                              heizen zu koͤnnen, als dieß mit unvermischten Steinkohlen allein
                              moͤglich waͤre. Man haͤlt sich fuͤr so uͤberzeugt
                              hievon, daß man glaubt, der Royal William duͤrfte in Folge dieser Vermengung
                              der Steinkohlen mit Torf eine selbst um 1000 Meilen groͤßere Entfernung
                              zuruͤklegen koͤnnen, als jene zwischen New York und Liverpool ist. Bei
                              den auf dem Mersey damit angestellten Probefahrten heizte man ein Mal zwei Stunden
                              lang hindurch nur zwei der drei Kessel, ohne daß deßhalb die Geschwindigkeit
                              merklich abgenommen haͤtte. Hieraus folgt, daß einer der Kessel im Falle der
                              Roth einer Reparatur unterworfen werden kann, ohne daß die Fahrt eine Unterbrechung
                              erleidet. (Civil Eng. and Architects Journal. Jul.
                              1838.)
                           
                        
                           Versuche mit einigen fuͤr Fluͤsse und
                              Canaͤle bestimmten Dampfbooten.
                           Die Mersey and Irewell Navigation Company machte
                              kuͤrzlich einige Probefahrten mit dem kleinen eisernen Dampfschiffe
                              „The Jack Sharp,“ an
                              welchem zum Behufe der Fahrten auf kleineren Fluͤssen und Canaͤlen
                              einige Modificationen angebracht wurden. Das Fahrzeug geht bei 65 Fuß Laͤnge
                              und 14 Fuß Breite leer nur 11 Zoll, mit 120 Passagieren an Bord, aber beinahe 4 Zoll
                              tief im Wasser. Die Triebkraft liefert eine gewoͤhnliche
                              Marine-Dampfmaschine von 12 Pferdekraͤften, welche mit Steinkohlen
                              geheizt wird. Die Ruder sind wohl von gewoͤhnlicher Art, allein sie sind
                              nicht zu den beiden Seiten, sondern am Hintertheile des Fahrzeuges zu beiden Seiten
                              des Steuerruders angebracht. Die Maschine befindet sich uͤber ihnen und ist
                              durch Zahnraͤder mit ihnen in Verbindung gebracht. Der Rauchfang steigt weit
                              vorne empor. Das Fahrzeug besizt weder Masten noch Segel; fuͤr die Passagiere
                              ist eine Cajuͤte angebracht; sie halten sich jedoch bei guter Witterung
                              meistens auf dem Verdeke auf. Waͤhrend eines einwoͤchentlichen
                              Dienstes betrug die Geschwindigkeit im Durchschnitte 7 englische Meilen in der
                              Zeitstunde. Nach den Versicherungen des Capitaͤns leiden die Ufer der
                              Fluͤsse und Canaͤle durch diese Art von Dampfschiffen weniger Schaden,
                              als durch die von Pferden gezogenen Paketboote. – An einem anderen eisernen
                              Boote, welches fuͤr den Delaware and Raritan Canal in Nordamerika bestimmt
                              ist, und welches Hr. John Laird in North Birkenhead
                              baute, wurde der von Capitaͤn Ericsson erfundene
                              Propeller (Polyt. Journal B. LXV. S. 395)
                              angebracht. Die damit auf dem Mersey angestellten Versuche sollen gleichfalls
                              guͤnstige Resultate geliefert haben. (Civil Eng. and
                                 Archit. Journal. Jul. 1838.)
                           
                        
                           Eisenbahngeschwindigkeit und Transportkosten.
                           Die Locomotive „The Sun“ legte
                              neuerlich auf der Liverpool-Manchester-Eisenbahn die Streke von 31
                              engl. Meilen in 41 Minuten zuruͤk, wonach also auf eine Meile 80 Secunden und
                              auf die Zeitstunde 45 engl. Meilen kamen. – Die Eigenthuͤmer der
                              Eisenbahn zwischen Stockton und Middleborough haben beschlossen, auf dem Damme der
                              Bahn keine Fußgaͤnger mehr zu dulden, und dafuͤr den Zuͤgen
                              noch Wagen anzuhaͤngen, in welchem man die 4 engl. Meilen betragende Streke
                              fuͤr zwei Pence (6 kr.) zuruͤklegen kann. (Civil Eng. and Architects Journal.)
                           
                        
                           
                           Briefexpedition auf Eisenbahnen.
                           Auf der London-Birmingham-Eisenbahn, schreibt das Civil Eng. and Architects Journal, faͤhrt seit
                              einigen Wochen ein Wagen, den man ein wanderndes Postbureau nennen koͤnnte,
                              da in ihm die Briefe aufgegeben, sortirt und an den Orten ihrer Bestimmung abgegeben
                              werden. Alles geht ganz gut, nur bedauert man den Aufenthalt, der dadurch entsteht,
                              daß der Wagen zum Behufe der Aufnahme und Abgabe der Brieffelleisen angehalten
                              werden muß. Auch diesem Uebelstande wird jedoch in Kuͤrze gesteuert seyn, da
                              bereits eine Methode vorgeschlagen wurde, nach welcher dieß bei jeder
                              Geschwindigkeit mit voller Sicherheit und ohne allen Aufenthalt geschehen kann; und
                              da die hiemit angestellten Versuche vollkommen zur Zufriedenheit ausgefallen seyn
                              sollen.
                           
                        
                           Jobard's Plan zur Ueberfahrt
                              uͤber den Canal von Calais.
                           Hr. Jobard in Bruͤssel schlaͤgt in den
                              belgischen Blaͤttern einen Plan vor, nach welchem man seiner Ansicht nach in
                              30 Minuten uͤber den Canal sezen koͤnnte, und den wir der
                              Curiositaͤt halder auch unsern Lesern zum Besten geben. „Es ist
                                 bekannt, sagt derselbe, daß die Congreve'sche Rakete in 30 Secunden 5 bis 8000
                                 Meter durchsteigt, und eben so gewiß ist, daß man nur des Gewichtes wegen keine
                                 laͤngeren Raketen von groͤßerer Tragweite anfertigen kann.
                                 Wuͤrde man aber diesen Geschoßen einen Stuͤzpunkt auf dem Wasser
                                 geben, so kann man deren Laͤnge und auch deren Translationskraft beinahe
                                 unendlich erhoͤhen. Man brauchte zu diesem Zweke nur eine leichte,
                                 schmale, lange, unversenkbare Pirogue zu bauen, durch deren groͤßten
                                 Durchmesser eine oder mehrere eiserne, mit der Zuͤndmasse
                                 gefuͤllte Roͤhren liefen. Wuͤrde man diese Raketen, deren
                                 Muͤndung nach Ruͤkwaͤrts uͤber die Pirogue
                                 hinausragen muͤßte, entzuͤnden, so wuͤrde leztere
                                 unstreitig mit einer beispiellosen Geschwindigkeit uͤber die
                                 Meeresoberflaͤche hintreiben. Bei ruhiger Witterung koͤnnte man
                                 das Fahrzeug ganz gerade forttreiben lassen, wenn man zu beiden Seiten des
                                 Hintertheiles ein Steuerruder fixirte. Uebrigens unterliegt es wohl keinem
                                 Zweifel, daß man das Fahrzeug auch durch einen Piloten steuern lassen
                                 koͤnnte. Wenn man die Geschwindigkeit auf den Eisenbahnen bedenkt, so
                                 ergibt sich, daß der Pilot von der raschen Durchschneidung der Luft nichts zu
                                 fuͤrchten haͤtte; zu aller Vorsicht, koͤnnte er sich aber
                                 auch in einem geschlossenen Raume befinden. Man duͤrfte nicht
                                 fuͤrchten, an die Ufer geschleudert zu werden, da sich die Maschine
                                 leicht aufbrassen ließe; und wenn man das Fahrzeug vollends nach Art der
                                 Rettungsboote unversenkbar machte, so haͤtte man gar nichts zu
                                 fuͤrchten. Ein Pyroscaph der angegebenen Art koͤnnte nicht
                                 uͤber 1000 Fr. kosten; und fuͤr eine Ueberfahrt von Calais nach
                                 Dover duͤrften fuͤr 100 Fr. Pulver hinreichen.“ (France industrielle. 1838, No. 37.)
                           
                        
                           Einiges uͤber den großen caledonischen Canal.
                           Der beruͤhmte caledonische Canal, der mit zu den großartigsten Bauten Englands
                              gehoͤrt, und der hauptsaͤchlich zur Erleichterung des Verkehres
                              zwischen der Ostsee und den westlichen Haͤfen Schottlands und Irlands
                              unternommen wurde, besteht aus einer Reihe von Canaͤlen und schiffbar
                              gemachten Weihern und Seen. Seine ganze Laͤnge betraͤgt 60 1/2 engl.
                              Meile, wovon 37 auf solche schiffbar gemachte Weiher kommen. Er hat durchaus 15 Fuß
                              Tiefe, und dabei am Wasserspiegel 120, am Grunde 50 Fuß Breite. Seine
                              hoͤchste Stelle liegt 91 Fuß uͤber der Meeresflaͤche und er
                              zaͤhlt 28 Schleußen, von denen jede 172 Fuß Laͤnge hat. Acht, gegen
                              das oͤstliche Ende hin gelegene Schleußen, die unter dem Namen der
                              Neptunsstiege bekannt sind, gehoͤren zu den schoͤnsten und
                              merkwuͤrdigsten Bauten des unvergeßlichen Telford.
                              Der ganze Canal kam auf 1,005,770 Pfd. Sterl. zu stehen. Er ward im Oktober 1822
                              eroͤffnet, bisher aber nur wenig benuͤzt, so daß er in finanzieller
                              Hinsicht als ein verungluͤktes Unternehmen zu betrachten ist. In dem am 1.
                              May 1835 abgelaufenen Jahre wurden nur 2232 Pfd. Sterl. an Zoͤllen erhoben,
                              waͤhrend sich die jaͤhrlichen Unterhaltungskosten auf 3596 Pfd. Sterl.
                              beliefen. Der Ertrag dekt also nicht ein Mal leztere, und von Zinsen des Capitals
                              duͤrfte noch lange keine Sprache scyn. Wenigstens ist kaum daran zu denken,
                              so lange man die Einfuhr des canadischen Bauholzes durch schwere Zoͤlle, die auf das aus der
                              Ostsee kommende Bauholz gelegt sind, erzwingt. Uebrigens scheint der Verkehr auf
                              diesem Canale doch in allmaͤhlicher Zunahme begriffen. (Civil. Eng. and Achit. Journal.)
                           
                        
                           Ueber die Luftmanometer des Hrn. Bunten und deren Befestigung an den
                              Dampfkesseln.
                           Hr. Bunten verfertigt fuͤr die Hochdrukdampfkessel
                              eigene Manometer, deren Scala mit einem Druke, welcher bereits einer oder mehreren
                              Atmosphaͤren entspricht, beginnt. Waͤhrend der ersten
                              Atmosphaͤren dient eine unten an der Manometerroͤhre angebrachte
                              Anschwellung als Behaͤlter fuͤr das Queksilber, welches nicht eher in
                              der Roͤhre emporsteigt, als bis es bereits alle in diesem Raume befindliche
                              Luft vor sich her zuruͤkgetrieben hat. Hr. Bunten
                              suchte den Manometer nicht nur genauer und compendioͤser zu machen, sondern
                              er erfand auch ein einfaches Mittel, womit man ihn schnell und fest an der
                              Roͤhre, die ihn mit dem Kessel verbindet, fixiren kann. Er bedient sich
                              naͤmlich, um den Manometer augenbliklich mit den Dampfapparaten, deren Druk
                              er andeuten soll, in Verbindung zu sezen, eines bleiernen, nach Art einer Rakete
                              eingeschnuͤrten Roͤhrenstuͤkes, welches er an einem Halse
                              anbringt, der waͤhrend der Behandlung der Manometerroͤhre vor der
                              Emaillirlampe an deren Ende erzeugt wurde. Diese Roͤhre ist unter der von dem
                              Kessel herfuͤhrenden Roͤhre gleichfalls eingeschnuͤrt oder auch
                              nur abgekniet. Die Société d'encouragement
                              ertheilte dem Erfinder, dessen Instrumente sich uͤberhaupt durch große
                              Genauigkeit und Trefflichkeit auszeichnen, auf den von Hrn. Baron Séguier erstatteten Bericht hin ihre silberne
                              Medaille. (Bulletin de la Société
                                 d'encouragement, Jul. 1838, S. 267.)
                           
                        
                           Ueber die Verbesserungen des Hrn. Wagner in der
                              Groß-Uhrmacher-Kunst.
                           Die Société d'encouragement ertheilte Hrn.
                              Wagner, Uhrmacher und Mechaniker in Paris, in ihrer
                              Generalversammlung vom 27. Junius l. J. ihre silberne Medaille fuͤr seine
                              Verbesserungen in der Uhrmacherkunst. Der von Hrn. Francoeur hieruͤber erstattete Bericht enthaͤlt im
                              Wesentlichen Folgendes. „Es ist Hrn. Wagner
                                 gelungen, den Preis der Uhren fuͤr Landgemeinden, Fabriken,
                                 groͤßere Gebaͤude etc. auf 3 bis 400 Fr. zu ermaͤßigen,
                                 wenn man eine Gloke, auf welche die Stunden geschlagen werden sollen, zur
                                 Disposition hat. Er benuͤzt zu diesem Zweke die sogenannten
                                 Jura-Uhrwerke, welche in Moret fuͤr beilaͤufig 40 Fr.
                                 fabricirt werden, und laͤßt die Stunden mit einem Hammer, dessen Gewicht
                                 mit der Gloke im Verhaͤltniß steht, auf diese schlagen. Die Idee des
                                 Mechanismus verdankt man Hrn. Tissot, Wagner hat ihn
                                 jedoch vervollkommnet. Er hat naͤmlich das Jura-Uhrwerk mit einem
                                 Treibgewichte fuͤr den großen Hammer, der durch einen mit dem Schlagwerke
                                 der Uhr communicirenden Hebel zuruͤkgehalten wird, ausgestattet. Jeder
                                 Schlag, den das Schlagwerk vollbringen sollte, wird also hier durch eine dem
                                 großen Hammer mitgetheilte Bewegung ersezt, so daß dieser die Stunde genau
                                 ebenso schlaͤgt, wie sie sonst der kleine Hammer des Schlagwerkes
                                 geschlagen haben wuͤrde. Das Gehwerk der Uhr wird hiedurch nicht im
                                 Geringsten beeintraͤchtigt, da der Zusazmechanismus vollkommen
                                 unabhaͤngig von ihm ist, und nur dann in Thaͤtigkeit kommt, wenn
                                 der Sperrhebel das Gewicht loslaͤßt, so daß er auf den großen Hammer
                                 wirken kann.“
                              
                           
                        
                           Notiz uͤber den Waschapparat des Hrn. Léon Duvoir.
                           Die Académie de l'Industrie ließ sich durch eine
                              eigens ernannte Commission einen Bericht uͤber den Waschapparat erstatten,
                              auf den Hr. Léon Duvoir zu Melun ein Patent nahm,
                              und dessen wir bereits in Kuͤrze zu erwaͤhnen Gelegenheit hatten. Der
                              Apparat besteht diesem Berichte gemaͤß aus einem auf drei gußeisernen
                              Raͤdern ruhenden Zuber von 1 Meter 30 Centim. Hoͤhe und 70 Centimeter
                              Durchmesser im Lichten. Dieser Zuber, dessen Dauben 7 Centimeter Dike haben, hat
                              vier eiserne Reisen mit vier Drukschrauben. In seinem Inneren befindet sich ein beweglicher
                              hoͤlzerner Rost von dem oben angegebenen Durchmesser, in welchem 48
                              Loͤcher von 4 Centimeter im Gevierte angebracht sind. 16 Centim. vom Boden
                              weg und schwanenhalsartig gebogen, laͤuft eine kupferne Leitungsroͤhre
                              aus, welche bis zur Muͤndung des Zubers mit Holz besezt ist, damit die zur
                              Heizung dienende Roͤhre nicht in unmittelbare Beruͤhrung mit der
                              Waͤsche komme. An der Muͤndung dieser Roͤhre befindet sich eine
                              Platte von 21 Centim. im Durchmesser, welche das Wasser auf der ganzen
                              Oberflaͤche des Zubers zu vertheilen hat. Der zur Aufnahme der Waͤsche
                              bestimmte Raum faßt 2,16 Cub. Meter. Geschlossen ist der Apparat mit einem
                              gewoͤlbten kupfernen Dekel mit zwei Vorhaͤngschloͤssern, der
                              die Waͤrme zusammenhaͤlt, den Dampf dagegen soviel als zur
                              Verhuͤtung einer mißlichen Compression erforderlich ist, entweichen
                              laͤßt. Die Heizstelle hat 65 Centim. Tiefe und 35 Centim. Breite. Man gab in
                              Gegenwart der Commission 150 Liter Wasser in den Zuber, welche um die Heizstelle
                              circulirten und bis zu dem uͤber dem Roste angebrachten Hahne, der die
                              Hoͤhe anzeigt, auf der das Wasser stehen soll, emporstiegen. Dann
                              schuͤttete man auf die Waͤsche, welche aus Abwischlumpen und anderem
                              mit Oehl verunreinigtem Leinenzeuge bestand, 2 Decaliter Asche. Nach 3
                              1/2stuͤndiger Heizung war die Waͤsche vollkommen rein und von allem
                              Fette gesaͤubert, obschon sie vorher nicht eingeseift worden. Die Erhizung
                              erfolgte allmaͤhlich; denn erst nach 1 1/2 Stunden kam das Wasser in der
                              Leitungsroͤhre zum Sieden, wo dann die erwaͤhnte Platte das Wasser
                              ununterbrochen und aͤußerst rasch uͤber die ganze Oberflaͤche
                              des Zubers sprizte. Die Commission kam zu dem Schlusse, daß dieser Apparat beim
                              Waschen eine Ersparniß an Seife, an Brennmaterial, an Zeit und an Arbeit bedingt,
                              daß, wenn er einmal eingerichtet ist, selbst ein Kind die Feuerung leiten kann; und
                              daß die Waͤsche keinen Schaden bei seiner Anwendung leidet. (Journal de l'Acad.. de
                                 l'Industrie. Jun. 1838.)
                           
                        
                           Ueber die neuen Regen- und
                              Sonnenschirmbeschlaͤge des Hrn. Hamelaerts.
                           Hr. Hamelaerts, einer der ersten Regenschirmfabrikanten in
                              Paris, hat einen neuen Mechanismus zum Schließen und Oeffnen dieser Schirme
                              erfunden, den Hr. L. Malepeyre in einem sehr
                              guͤnstigen, an die Acadèmie de l'Industrie
                              erstatteten Berichte im Wesentlichen also beschreibt. Hr. Hamelaerts beschraͤnkt sich darauf, an dem unteren Theile des
                              sogenannten Laͤufers mit einem Ausschlageisen einen Ausschnitt anzubringen,
                              ihn bis uͤber den Befestigungspunkt der staͤhlernen, zum Ausspannen
                              der Fischbeine dienenden Staͤbchen hinauf reichen zu lassen, und dann an
                              seinem oberen Theile einen aͤhnlichen Ausschnitt anzubringen. Diese beiden
                              Ausschnitte haben die Gestalt eines U, und sind an dem
                              einen ihrer Schenkel mit einem nach Innen gerichteten Dorne versehen. Der Dorn des
                              unteren Ausschnittes ist nach Rechts, jener des oberen nach Links gerichtet.
                              Außerdem sind zwei Aufhaltknoͤpfe vorhanden, von denen der obere dazu dient,
                              den Schirm ausgespannt zu erhalten, waͤhrend der untere ihn geschlossen
                              haͤlt. Will man den Schirm oͤffnen, so braucht man dem Laͤufer
                              nur eine geringe Bewegung von Rechts nach Links zu geben, denn dann macht sich der
                              Knopf von dem Dorne des U los so daß der Laͤufer,
                              wenn man ihn bis zum oberen Aufhaͤlter nach Aufwaͤrts schiebt, in den
                              oberen Ausschnitt einfaͤllt, und mittelst des erwaͤhnten Dornes an dem
                              Knopfe fixirt bleibt. Um ihn hievon wieder loszumachen, braucht man nur den
                              Laͤufer, indem man ihn von Rechts nach Links bewegt, aufzuheben, wo er dann
                              von dem Dorne, der ihn festhielt, frei wird. Um den Schirm zu schließen, wird dann
                              der Laͤufer bis zum unteren Aufhaltknopfe herab gefuͤhrt, in den er
                              von selbst einfaͤllt. Dieser ganze Mechanismus ist so einfach und wohlfeil,
                              daß ihn der Erfinder selbst an den gewoͤhnlichsten Schirmen in Anwendung
                              dringt. (Journal de l'Acad. de l'Industr. 1838,
                              Mai.)
                           
                        
                           Ueber die Faͤcherfabrication in Paris.
                           In einem Berichte, den Hrn. L. Malepeyre der Académie de l'Industrie erstattete, ist
                              angegeben, daß von Paris aus jaͤhrlich fuͤr 2 Millionen Fr.
                              Faͤcher in daß Ausland gehen, waͤhrend Paris selbst jaͤhrlich
                              fuͤr 150,000 Fr. verbraucht. Was die Preise betrifft, so wechseln diese von 8 Fr. per Groß bis zu 1000 Fr. per
                              Stuͤk! An der Spize dieser Fabrication steht dermalen Hr. Duvilleroy, der jaͤhrlich fuͤr 300,000 Fr.
                              Faͤcher versendet, und aus dessen Anstalt zugleich auch die groͤßten
                              Kunstwerke hervorgehen. Als Beweis hiefuͤr wird ein Faͤcher
                              angefuͤhrt, auf dem die Belagerung von Constantine meisterhaft dargestellt
                              ist, und den er der Frau Herzogin von Wuͤrtemberg zu uͤberreichen die
                              Ehre hatte.
                           
                        
                           Towgood's Verbesserungen in
                              der Papier-Fabrication.
                           Das auf der Maschine Fourdrinier's gewonnene Papier muß
                              bekanntlich in Bogen geschnitten werden. Dieß geschah gewoͤhnlich, indem man
                              die Papierlaͤngen auf einen Haspel aufwikelte, und indem man dann die ganze
                              Masse auf ein Mal unter einem Winkel mit dem Haspel durchschnitt. Da die
                              aͤußeren Blaͤtter hiebei nothwendig groͤßer ausfallen mußten,
                              als die inneren, so mußten die Blaͤtter noch Mal beschnitten werden, wodurch
                              Arbeit und Papier verloren ging. Man hat daher schon verschiedene Apparate zum
                              Zerschneiden des endlosen Papieres erfunden, und zu diesen gehoͤrt denn auch
                              jener, auf den sich Matthew Towgood, Papierfabrikant von
                              Dartford in der Grafschaft Kent, am 15. May 1832 ein Patent ertheilen ließ. Diesem
                              gemaͤß wird das von dem Trokenapparate zwischen Walzen herlaufende Papier
                              zwischen zwei nach der Quere gestellte und gleich Scheeren wirkende,
                              staͤhlerne Schneiden gefuͤhrt, die den Schnitt vollbringen, sobald die
                              gewuͤnschte Papierlaͤnge durch sie gegangen ist. Um das Papier so zu
                              messen, daß saͤmmtliche Bogen gleiche Laͤnge bekommen, wird das Papier
                              durch ein Walzenpaar, welches durch einen adjustirbaren Schwunghebel in Bewegung
                              gesezt wird, vorwaͤrts geschafft, wobei dieser Hebel auf ein Meßrad wirkt,
                              welches an dem Ende der Achse der einen der Fuͤhrwalzen angebracht ist. Der
                              Hebel erhaͤlt seine Bewegung durch einen Kurbelzapfen, der sich am Ende der
                              Welle einer kegelfoͤrmigen Walze befindet. Leztere wird durch ein Laufband
                              umgetrieben, welches um sie und uͤber eine andere in entgegengesezter
                              Richtung angebrachte kegelfoͤrmige Walze geschlungen ist, so daß also die
                              Laͤnge, in der das Papier abgeschnitten wird, stets mit dem Grade der
                              rotirenden Bewegung, die dem Meßrade durch den adjustirbaren Hebelarm mitgetheilt
                              wird, im Verhaͤltnisse steht. Da die Geschwindigkeit jener Geschwindigkeit
                              angepaßt seyn muß, mit der die Trokenmaschine das Papier liefert, so muß eine
                              Regulirung derselben Statt finden, je nachdem man das Treibband auf einen
                              groͤßeren oder kleineren Durchmesser der kegelfoͤrmigen Walzen
                              schiebt. Wenn das Papier zu kleinen Blaͤttern auch der Laͤnge nach
                              durchschnitten werden soll, so bedient sich der Patenttraͤger des bekannten
                              kreisrunden Schneidgeraͤthes. (London Journal.
                              August 1838.)
                           
                        
                           Dr. Traill's unausloͤschliche Tinte.
                           Dr. Traill las kuͤrzlich vor der Royal Society in Edinburgh eine Abhandlung vor, in der,
                              nachdem er die fruchtlosen Versuche, welche er machte, um mit Metallverbindungen
                              eine dauerhafte Tinte zu bereiten, erzaͤhlt, eine kohlige Fluͤssigkeit
                              angibt, welche die Eigenschaften einer guten Schreibtinte besizt. Die bei den Alten
                              gebraͤuchlichen Tinten waren kohliger Natur, und widerstanden dem Zahne der
                              Zeit ausnehmend gut, doch fand Dr. Traill, daß sich
                              Handschriften, welche in Herculanum gefunden wurden und auch aͤgyptische
                              Papyrusrollen mit Wasser ausloͤschen lassen. Tinten, die er nach den Angaben
                              von Vitruvius, Dioscorides und Plinius zusammensezte, flossen nicht gut aus der Feder und widerstanden
                              gleichfalls dem Wasser nicht, was heut zu Tage von einer guten Tinte gefordert wird.
                              Kohlige Tinten mit harzigen, in aͤtherischen Oehlen aufgeloͤsten
                              Vehikeln widerstehen zwar dem Wasser und den chemischen Reagentien, laufen aber
                              nicht gut aus der Feder, und fließen auf dem Papiere. Dasselbe gilt von den
                              Kautschukaufloͤsungen in Steinkohlen-Naphtha und Sassafrasoͤhl.
                              Nach verschiedenen fruchtlosen Versuchen mit animalischen und vegetabilischen
                              Fluͤssigkeiten als Vehikel fuͤr den Kohlenstoff fand Dr. Traill endlich, daß eine Aufloͤsung von
                              Weizenkleber in brennzliger Holzsaͤure sich mit Kohlenstoff leicht zu einer
                              Fluͤssigkeit vermischt, welche alle Eigenschaften einer guten, dauerhaften
                              Tinte besizt. Er loͤst Kleber, der eben frisch aus Weizen ausgeschieden und
                              moͤglichst
                              vollkommen von dem Staͤrkmehle getrennt worden ist, unter Mitwirkung der
                              Waͤrme in brennzliger Holzsaͤure auf, und verduͤnnt die
                              seifenartige Fluͤssigkeit, die er hiedurch erhaͤlt, mit Wasser, bis
                              die Saͤure die Staͤrke von gewoͤhnlichem Essige hat. Mit je
                              einer Unze dieser Fluͤssigkeit reibt er 8 bis 10 Gran des besten
                              Lampenschwarz und 1 1/2 Gran Indigo ab. Diese Tinte ist wohlfeil, leicht zu
                              verfertigen, und schoͤn von Farbe, sie fließt leicht aus der Feder, troknet
                              schnell, laͤßt sich, wenn sie troken geworden ist, nicht durch Reibung
                              wegschaffen, wird vom Wasser nicht weggewaschen, und wird von den chemischen
                              Reagentien, welche die gewoͤhnlichen Tinten zerstoͤren, nur dann
                              angegriffen, wenn sie das Papier selbst zerstoͤren. Hr. Dr. Traill empfiehlt demnach seine Tinte fuͤr
                              alle Faͤlle, wo man Verfaͤlschungen verhuͤten oder Documente
                              fuͤr spaͤte Jahre aufsezen will. (Edinburgh N.
                                 Philos. Journal Jul. 1838, S. 213.)
                           
                        
                           Silliman's Vorrichtung zum
                              Strohschneiden.
                           Der Strohschneide-Apparat, auf den Hr. Henry Silliman in New-York am Anfange l. J. ein Patent nahm, bietet, wie
                              das Mechanics' Magazine nach dem Franklin Journal berichtet, mehr Neues dar, als die meisten anderen derlei
                              Geraͤthschaften, aus welche in den Vereinigten Staaten haͤufig Patente
                              genommen zu werden pflegen. Der Theil, in den das Stroh gebracht wird, besteht aus
                              einem hohlen Cylinder, welcher horizontal in einem entsprechenden Gestelle ruht.
                              Dieser Cylinder ist innen durch Scheidewaͤnde, welche der ganzen
                              Laͤnge nach durch ihn laufen, in mehrere, z.B. vier Faͤcher
                              abgetheilt. Der Querdurchschnitt eines jeden dieser Faͤcher stellt demnach in
                              diesem Falle einen Quadranten vor, dessen innerer Winkel jedoch abgeschnitten ist,
                              indem durch eine die Achse des Cylinders bildende Roͤhre eine Schraube
                              laͤuft. Die Schneidgeraͤthe sind an dem einen offenen Ende des
                              Cylinders an der vorderen Flaͤche eines Rades befestigt. So wie dieses Rad
                              umlaͤuft, dreht sich mit ihm auch die Schraube, die damit in Verbindung
                              steht, und an der sich eine Schraubenmutter befindet, welche sich innerhalb der
                              Noͤhre ruͤk- und vorwaͤrts bewegt. Von dieser
                              Schraubenmutter laufen am hinteren Ende des Cylinders Staͤbe aus, die an
                              Kolben gehen, welche die Faͤcher ausfuͤllen, und die zum
                              Vorwaͤrtsdraͤngen des Strohes dienen. Jedes Fach hat sein
                              Thuͤrchen, welches geoͤffnet wird, sobald frisches Stroh eingetragen
                              werden soll. Der Cylinder laͤßt sich in seinem Gestelle umdrehen, um eines
                              der Thuͤrchen nach dem anderen emporzubringen.
                           
                        
                           Ueber den sogenannten antimephitischen Apparat des Hrn.
                              Vasseur.
                           Die meisten Apparate, deren man sich bisher bediente, um sich an Orte, die mit
                              irrespirablen Gasarten erfuͤllt sind, zu begeben, bestehen aus einer Art von
                              Bluse, welche aus Leder oder irgend einem luftdichten Zeuge gearbeitet ist, und die
                              man anthut, wenn man ihrer bedarf. In dieses Wamms, welches als Luftbehaͤlter
                              dient, wird von Außen mittelst Geblaͤsen und mit Huͤlfe mehr oder
                              minder langer elastischer Roͤhren Luft eingetrieben. Der Apparat des Hrn. Vasseur dagegen bedarf weder einer Pumpe noch eines
                              Geblaͤses; auch ist kein Gehuͤlfe noͤthig, der denselben in
                              Bewegung sezt, da ihn der Arbeiter in dem Maaße, als er Luft bedarf, selbst in
                              Thaͤtigkeit bringt. Wenn man das Ohr an die Muͤndung des nach Außen
                              fuͤhrenden elastischen Rohres anlegt, so erfaͤhrt man, da man alle
                              Bewegungen dadurch hoͤrt, ob dem Arbeiter ein Unfall zugestoßen ist oder
                              nicht, wo man ihm dann noͤthigen Falles Huͤlfe schiken kann. Bei den
                              Apparaten mit Geblaͤsen bleibt man, wenn nicht eigene Vorrichtungen getroffen
                              sind, hieruͤber in Ungewißheit, und es kann also nicht nur geschehen, daß der
                              Arbeiter verungluͤkt, ohne daß man es weiß, und daß man bei
                              Feuersbruͤnsten z.B. auf dessen Leistungen vertraut, waͤhrend das
                              Feuer ungehindert seine Verheerungen weiter verbreitet. Der Apparat des Hrn. Vasseur ist in einer Minute an- und ausgethan, und
                              erheischt gar keine Beihuͤlfe. (Mémorial
                                 encycopédique.)
                           
                        
                           
                           Ueber den von Hrn. Maisonrouge erfundenen Anstrich zum Trokenlegen nasser
                              Mauern.
                           Hrn. de Maisonrouge soll es durch ein
                              eigenthuͤmliches chemisches Verfahren gelungen seyn, aus Kautschuk,
                              Steinoͤhl und anderen Substanzen eine Mischung zusammenzusezen, welche
                              feuchte Waͤnde vollkommen troken legt, und Gegenstaͤnde, die der
                              Witterung ausgesezt sind, gegen diese schuͤzt. Eine von der Académie de l'Industrie abgeordnete Commission
                              hat einige Untersuchungen hieruͤber angestellt, deren Resultate man in einem
                              von Hrn. Malepeyre erstatteten Berichte im Journal der
                              genannten Gesellschaft, Julius 1838 S. 105, niedergelegt findet. Eine alte, stark
                              von Mauersalpeter angegangene, und stets der Feuchtigkeit ausgesezte Mauer war mit
                              Gyps beworfen, dann mit dem Anstriche behandelt und hierauf mit Sielen Farben bemalt
                              worden. Leztere hatten nach Jahren ihren Ton behalten, und die Mauer zeigte keine
                              Spuren von Feuchtigkeit. Ein kleines, in einem dumpfen Hofraum gelegenes, feuchtes
                              Zimmer, dessen Waͤnde mit dem Anstriche bekleidet und dann tapezirt worden,
                              hatte innerhalb mehrerer Jahre keine Veraͤnderung erlitten. Verschiedene
                              Statuen aus Gyps, die man der Witterung und selbst laͤngere Zeit den
                              Dachgossen ausgesezt hatte, blieben unveraͤndert. Bassins, die mit dem
                              Anstriche ausgekleidet worden, ließen kein Wasser mehr durchsikern. Endlich stellte
                              man auch an einem ganz frisch aus Bruchsteinen aufgefuͤhrten Kioske Versuche
                              an. Man bestrich die noch ganz nassen, frisch vergypsten Waͤnde mit heißem,
                              mit Bleiglaͤtte abgesottenem Oehle, und trug hierauf zwei Tage spaͤter
                              den Kitt des Erfinders, nachdem man ihn in einem Gemenge von fettem und stark
                              erhiztem Leinoͤhle aufgeloͤst, siedend heiß auf. Zwei Tage
                              spaͤter trug man eine zweite Schichte auf, welche die bei dem ersten
                              Anstriche gebliebenen Blasen vertilgte. In den ersten Tagen darauf zeigten die
                              Waͤnde wohl einige dunklere Stellen; allein auch diese verschwanden bald, so
                              daß nach einem Monate keine Spur von Feuchtigkeit mehr im Innern zu bemerken war.
                              Dagegen ward dieselbe, wie sich durch unverkennbare Zeichen kund gethan haben soll,
                              nach Außen getrieben, und von der Luft aufgesogen. Der Anstrich, auf den der
                              Erfinder ein Patent nahm, kommt an und fuͤr sich per Quadratmeter auf 56 Cent. zu stehen; mit den Kosten des Auftragens
                              hingegen berechnet sich der Meter auf 1 Fr. 50 Cent, und die Toise auf 6 Fr.
                           
                        
                           Versuche mit der Pflasterung mit
                              Bitumen-Polonceau.
                           Hr. Polonceau, schreibt die France
                                 industrielle in No. 32, hat in Gegenwart des
                              franzoͤsischen Handelsministers und mehrerer Straßenbau-Directoren
                              eine Pflasterung, welche er am Eingange der Champs-Elysées mit seinem
                              Bitumen vorgenommen, einer harten Probe unterworfen. Zwei schwere, mit
                              Pflastersteinen befrachtete Karren fielen naͤmlich, nachdem sie ein Hinderniß
                              von 12 Centimeter Hoͤhe uͤberwunden, mit ihrer ganzen Schwere auf das
                              Pflaster herab. Im ersten Augenblike entstand hiedurch ein leichter Eindruk von
                              beilaͤufig 2 Centimeter Tiefe, der aber in Kuͤrze von selbst wieder
                              verschwand. Bei einem zweiten Versuche sperrte man die Raͤder, so daß sich
                              die Pferde mit aller Gewalt anstemmen mußten. Die unbedeutenden hiebei entstandenen
                              Eindruͤke verschwanden gleichfalls in Kuͤrze. – Bei dem dritten
                              und haͤrtesten Versuche ließ man den am schwersten beladenen Karren an Ort
                              und Stelle umwenden, wobei das innere, den Drehpunkt bildende Rad gewoͤhnlich
                              in den Boden einzudringen pflegt. Auch diese Probe hielt das Bitumen-Pflaster
                              ohne Nachtheil aus.
                           
                        
                           Ueber das Butterfaß des Hrn. Quentin-Durand.
                           Ich suchte mir, sagt Hr. Quentin-Durand, die
                              Langsamkeit, mit der das Ausruͤhren der Butter in den gewoͤhnlichen
                              Butterfaͤssern von Statten geht, lange Zeit aus der Form dieser
                              Geraͤthe zu erklaͤren. Bei den Versuchen, die ich hieruͤber
                              anstellen wollte, und zu denen ich Butterfaͤsser von verschiedener Art
                              sammelte, kam ich zufaͤllig auch auf ein cylindrisches hoͤlzernes
                              Butterfaß, dessen unterer Umfang zum Theil aus Weißblech bestand. Man sagte mir, daß
                              man diese Einrichtung getroffen habe; um dem Rahme jene Waͤrme, ohne die das
                              Ausruͤhren sehr langsam geht, mitzutheilen. Ich verfertigte nun hienach
                              verschiedene Butterfaͤsser, immer die Fehler, die ich selbst an ihnen gewahr wurde, oder
                              auf die mich Sachverstaͤndige aufmerksam machten, verbessernd. Ich
                              verminderte den Umfang des Cylinders und gab ihm dafuͤr eine groͤßere
                              Laͤnge, um den Widerstand der Kurbel zu vermindern. Eine Laͤnge,
                              welche 1 1/2 Mal den Durchmesser des Cylinders betrug, schien mir die bequemste und
                              schoͤnste. Um groͤßere Festigkeit und Reinlichkeit zu erzielen,
                              unterdruͤkte ich alles Holz, und ersezte den hoͤlzernen,
                              gewoͤhnlich mit Lumpen zu umgebenden Dekel durch einen Coulissendekel.
                              Endlich brachte ich anstatt der durchloͤcherten Fluͤgel auch einen
                              besseren Mechanismus an. Ich gelangte auf solche Weise zu einem einfachen, bequemen,
                              dauerhaften und schnell arbeitenden Butterfasse, von welchem bereits 1200
                              Stuͤke aus meiner Werkstaͤtte hervorgingen. Man taucht den Apparat im
                              Winter in Wasser, welches auf 25° erwaͤrmt worden, wo dann der Rahm in
                              Kuͤrze auf die zur Butterbildung noͤthige Temperatur von 10 bis
                              12° gelangt. Nach einer Arbeit, die nur 15 bis 20 Minuten dauert, ist die
                              Butter ausgeruͤhrt. In kaltes oder selbst mit Eis abgekuͤhltes Wasser
                              untergetaucht, dient mein Butterfaß zur Bereitung jener Rahmkaͤse, die unter
                              dem Rahmen fromages de Viry bekannt sind. –
                              Endlich bedient sich einer der ersten Zukerbaͤker zu Paris, Hr. Dupuis, meines Apparates in lezter Zeit mit bestem
                              Erfolge zur Behandlung des Teiges, aus dem man das Reimser- oder
                              Savoyer-Biscuit und andere derlei Gebaͤke, wozu geschlagene Eier
                              kommen, bereitet. Er vollbringt in 15 Minuten dasselbe, wozu bisher 3/4 Stunden
                              muͤhevolle Arbeit erforderlich waren, und die Biscuite fallen weißer aus.
                              (Recueil suppl. au Journ. d. l'Acad. d. l'Industr.
                                 Vol. IV. S. 94.)
                           
                        
                           Margary's Methode gewisse
                              thierische und vegetabilische Stoffe vor Verwesung zu schuͤzen.
                           Das Patent, welches Joshua John Lloyd Margary Esq. von
                              Wellington-Road in der Grafschaft Middlesex, am 19. December 1837 zu dem
                              angegebenen Zweke nahm, findet sich im London Journal,
                              August 1838, S. 273 beschrieben. Das Wesentliche besteht in Folgendem. Das
                              Schuzmittel besteht in schwefelsaurem Kupfer, wovon auf je 5 Gallons kalten oder
                              warmen Wassers ein Pfund Avoirdup. genommen werden soll. Dieses Mittel wird in
                              hoͤlzernen oder anderen Behaͤltern applicirt. Holz, welches man
                              schuͤzen will, soll auf jeden Zoll Dike zwei Tage lang eingeweicht bleiben;
                              je laͤnger man uͤbrigens dike Balken in der Aufloͤsung
                              belaͤßt, desto besser ist es. Das Holz ist so troken als moͤglich in
                              die Aufloͤsung zu bringen, damit es eine um so groͤßere Menge von
                              dieser absorbirt. Canevaß, der geschuͤzt werden soll, muß bis zur
                              vollkommenen Traͤnkung, d.h. 8 bis 16 Stunden, in Lagen eingeweicht bleiben,
                              und dann zum Troknen aufgehaͤngt werden. Taue saͤttigen sich wegen
                              ihrer starken Drehung nicht gut, weßhalb es besser ist, die Schnuͤre, aus
                              denen sie gedreht werden, vorher einzuweichen. Leinen-, Baumwoll- und
                              Wollengarn oder Zeug eignet sich gleichfalls zur Behandlung. Papier laͤßt
                              sich zu beiden Seiten mit der Aufloͤsung bestreichen; doch wird diese besser
                              der Zeugmasse zugesezt. Pergament braucht nur sehr kurze Zeit in der
                              Aufloͤsung zu bleiben; Leder und Haͤute je nach ihrer Dike von einem
                              bis zu 10 Tagen. – Anstatt des schwefelsauren Kupfers kann man, wie der
                              Patenttraͤger sagt, auch essigsaures Kupfer anwenden, wovon ein Pfund auf
                              zwei Quart brennzlige Holzsaͤure und 14 Quart Wasser zu nehmen ist. –
                              Unseres Wissens ist weder in dem Mittel selbst, noch in der beschriebenen
                              Anwendungsweise etwas Neues.
                           
                        
                           Ertrag der Seidenzuͤchtereien in der Nahe von
                              Paris.
                           Die koͤnigliche, von Aubert dirigirte und nach d'Arcet eingerichtete Seidenzuͤchterei im Parke in
                              Neuilly erntete im laufenden Jahre mit einem Aufwande von 3534 Pfd.
                              Maulbeerblaͤtter 327 Pfd. guter weißer Sinacocons, wovon 252 auf das Pfd.
                              gehen. Dieß gibt also auf 2000 Pfd. Blaͤtter 185 Pfd. Cocons: ein Resultat,
                              das mit jenem, welches Camille Beauvais im vergangenen
                              Jahre in Senart erzielte, vollkommen uͤbereinstimmt. Im Suͤden
                              haͤlt man die Ernte schon fuͤr sehr gut, wenn 2000 Pfd.
                              Blaͤtter 80 Pfd. Cocons geben.