| Titel: | Verbesserungen an den Wagenrädern, worauf sich Thomas Paton, Maschinenbauer aus der Pfarre Christchurch in der Grafschaft Surrey, am 24. September 1808 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 70, Jahrgang 1838, Nr. XVII., S. 91 | 
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                        XVII.
                        Verbesserungen an den Wagenraͤdern, worauf
                           sich Thomas Paton,
                           Maschinenbauer aus der Pfarre Christchurch in der Grafschaft Surrey, am 24. September 1808 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Mai 1838,
                              S. 286.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              II.
                        Paton's Verbesserungen an den Wagenraͤdern.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung beruht 1) darauf, daß ich die Naben der Raͤder anstatt aus
                              Holz aus Schmiedeeisen, welches innen mit Stahl ausgefuͤttert ist, oder aus
                              Glokenerz, oder aus hartem Messinge, oder aus Stukmetall, oder aus Gußeisen, oder
                              aus Gußstahl verfertige.
                           2) Darauf, daß ich in die schmiedeeiserne Nabe Speichen aus Schmiedeeisen oder einem
                              andern nicht sproͤden Metalle einseze, indem ich sie in die Nabe schraube,
                              sie darin verkeile; oder indem ich das Ausziehen derselben dadurch verhindere, daß
                              ich das Speichenende so abdrehe, daß es genau in das in der Nabe befindliche Loch
                              einpaßt, und indem ich durch Nabe und Speiche Loͤcher bohre, durch welche ein
                              Zapfen gestekt wird.
                           3) Darauf, daß ich in den Buͤchsen aus Gloken- oder Kanonengut, oder
                              aus Stahl die Speichen nicht nur auf die eben angedeutete Weise befestige, sondern
                              daß ich die Nabe an die in einen Model gelegten Speichen gieße.
                           4) Darauf, daß ich an den gußeisernen Naben die staͤhlernen Buͤchsen
                              entweder durch Einkeilen oder dadurch befestige, daß ich die Nabe in einem Model an
                              die Buͤchse gieße.
                           5) Darauf, daß ich die Felgen oder den aͤußeren Kranz, an den der Reif gelegt
                              wird, aus Eisen oder einem anderen Metalle verfertige, und zwar, indem ich ihn mit
                              den Speichen aus einem Stuͤke bilde, oder indem ich die Felgen mit Nieten,
                              Schrauben und Schraubenmuttern oder auf irgend andere geeignete Weise an den
                              Speichen fixire. Wenn das Rad eine groͤßere Breite hat als die
                              gewoͤhnliche, so bringe ich zwei oder auch drei Speichenreihen in der Nabe
                              an.
                           Eine weitere Erfindung betrifft die Erhaltung des Oehles in den Buͤchsen, was
                              ich auf zweierlei Weise bewerkstellige: 1) indem ich an die Ruͤkenseite der
                              Nabe einen ledernen Ring bringe, und hinter diesem einen Ring anschraube, der sich
                              gegen ein Halsstuͤk anlegt, welches ich an die Schulter der Achse lege, und
                              dessen innere Oberflaͤche so vollkommen abgedreht ist, daß weder Schmuz in
                              die Buͤchse eindringen, noch Oehl aus ihr ausfließen kann.
                           2) Indem ich an die aͤußere oder vordere Seite des Halsstuͤkes der Achse einen ledernen
                              Ring lege, der sich in und an der Nabe des Rades dreht.
                           Durch meine Erfindung wird nicht nur viel Holz erspart, sondern ein meiner Methode
                              gemaͤß gebautes Raͤderpaar haͤlt zuverlaͤssig 6
                              hoͤlzerne Raͤder vom besten Baue aus, ohne mehr als das Doppelte oder
                              hoͤchstens das Dreifache zu kosten.
                           Fig. 6 zeigt
                              ein Rad einer Gig oder einer Kutsche, woraus man die Befestigung der Speichen in der
                              Nabe ersieht, wenn diese leztere an die Speichen gegossen wird. Die bei a, a bemerkbaren Unebenheiten dienen zu groͤßerer
                              Sicherheit der Befestigung. Bei F sieht man die Felge
                              schwalbenschwanzartig zusammengefuͤgt.
                           Fig. 7 ist ein
                              Durchschnitt des Rades und der Nabe b mit der Achse c, woraus die aus Gußstahl, Messing, Gloken- oder
                              Kanonengut bestehende Buͤchse d ersichtlich ist.
                              Zur Speisung dieser Buͤchse mit Oehl ist an die Nabe des Rades der
                              Oehlbehaͤlter e geschraubt; ferner ist an die
                              Ruͤkenseite der Nabe ein lederner Ring f gebracht
                              und mit einem daruͤber geschraubten Ringe g daran
                              befestigt. Dieser Ring legt sich genau an die innere Seite des Halsstuͤkes
                              h, so daß weder Schmuz in die Buͤchse
                              eindringen, noch Oehl aus ihr ausfließen kann.
                           Fig. 8 gibt
                              zwei Ansichten einer Speiche, die mit der Felge entweder aus einem Stuͤke
                              bestehen oder auch durch Nieten, Schrauben u. dgl. daran befestigt seyn kann. Der
                              Reif oder Radkranz wird auf dieser Felge mit Nieten, Schrauben u. dgl. fest
                              gemacht.
                           Fig. 9 zeigt
                              ein Rad fuͤr einen Lastwagen mit einer doppelten Speichenreihe. Die Speichen
                              sind als rund und spizer zulaufend dargestellt; auch sieht man, daß sie mit Zapfen,
                              welche durch die Nabe und die Speichen gehen, in der Nabe befestigt sind. Uebrigens
                              kann auch hier die Nabe an die Speichen gegossen werden.
                           Fig. 10 ist
                              ein Durchschnitt eines Rades mit duͤnner zulaufender Achse a und mit Buͤchsen b,
                              die aus einem der angegebenen Metalle verfertigt, und auf eine der angedeuteten
                              Weisen mit der Nabe verbunden seyn koͤnnen. Man sieht hier die zweite der
                              oben erwaͤhnten Speisungsmethoden der Buͤchse mit Oehl:
                              naͤmlich den ledernen Ring a an dem
                              aͤußeren Halsstuͤke der Achse, der sich in der Nabe des Rades dreht,
                              und mit einem eisernen Ringe fixirt ist.
                           Fig. 11 gibt
                              zwei Ansichten einer Doppelspeiche mit der Felge.
                           
                        
                     
                  
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