| Titel: | Verbesserungen an den Pressen, worauf sich William Brindley von Birmingham am 23. December 1837 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 70, Jahrgang 1838, Nr. XLIII., S. 186 | 
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                        XLIII.
                        Verbesserungen an den Pressen, worauf sich
                           William Brindley
                           von Birmingham am 23. December 1837 ein Patent
                           ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. September
                              1838, S. 158.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              III.
                        Brindley's verbesserte Pressen.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung, welche sich auf die sogenannten Schraubenpressen bezieht, erhellt
                              aus folgender Beschreibung der beigegebenen Zeichnung.
                           
                           Fig. 18 ist
                              ein Aufriß einer meinem Systeme gemaͤß eingerichteten Schraubenpresse. Fig. 19
                              hingegen zeigt einen unmittelbar unter dem Scheitel der Presse genommenen
                              Durchschnitt. An beiden Figuren ist a, a das Lager oder
                              die Bodenplatte der Presse; b hingegen der Preßdekel,
                              der sich von den Saͤulen c, c gefuͤhrt,
                              auf und nieder bewegt. Diese Saͤulen sind, wie man deutlich sieht, sowohl in
                              den Boden als in das Haupt der Presse eingelassen. Die vier Schrauben d, d gehen durch Muttern, welche in dem Haupte der
                              Presse fixirt sind; durch lezteres sezt auch ganz frei der stielrunde Stab oder die
                              Spindel e. Sowohl die Schrauben als die zulezt
                              erwaͤhnte Spindel sind mittelst der Haͤlse f,
                                 f und mittelst der auf den oberen Theil des Preßdekels geschraubten Riemen
                              g mit dem Preßdekel verbunden, wie dieß aus der
                              Zeichnung deutlich zu ersehen. An jeder der Schrauben d
                              ist ein Zahnrad h, h befestigt, und in alle diese
                              Zahnraͤder h, h greift ein anderes Zahnrad j, welches entweder frei an der Spindel e laͤuft, oder so mit dieser verbunden werden
                              kann, daß auch sie mit dem Rade umlaͤuft. In Fig. 18 ist durch
                              punktirte Linien angedeutet, daß die Enden der Schrauben d und die Spindel e in den Preßdekel eingesezt
                              sind, weßhalb denn auch in diesen sorgfaͤltig Loͤcher, die zu ihrer
                              Aufnahme dienen und ihnen eine gute und ebene Unterlage sichern, gebohrt sind. Die
                              Spindel i laͤuft in den Anwellen i', i', welche an dem oberen Theile des Preßdekels
                              angebracht sind. An dieser Spindel i ist das Treibrad
                              k befestigt, und an diesem befinden sich die Griffe
                              l, l mit denen der Arbeiter die Spindel i umdreht. Durch ein an dieser lezteren aufgezogenes
                              Winkelgetrieb wird die Bewegung an das Rad j',
                              fortgepflanzt, welches dann seinerseits die vier Schrauben h,
                                 h in Bewegung bringt, so daß der Preßdekel also auf diese Weise auf und
                              nieder bewegt werden kann. Bei dieser Einrichtung laͤßt sich nicht nur ein
                              sehr kraͤftiger Druk erzielen, sondern dieser wird auch uͤber den
                              ganzen Preßdekel gleichmaͤßig verbreitet werden. Man ist hiedurch in Stand
                              gesezt, Pressen von viel groͤßeren Dimensionen zu erbauen, als es
                              moͤglich ist, wenn man nach der gewoͤhnlichen Methode nur eine einzige
                              Schraube in der Mitte der Presse anbringt. Bemerken muß ich, daß man anstatt der
                              vier Schrauben, die ich hier angegeben und abgebildet habe, ihrer auch nur drei
                              anwenden kann, wo dann das Rad j nur drei Raͤder
                              h, h, h zu treiben hat. Bei sehr großen Pressen kann
                              man dagegen aber auch mehr als vier Raͤder h, h
                              und Schrauben d, d anwenden, und sie doch
                              saͤmmtlich durch ein gemeinschaftliches Rad j in
                              Bewegung sezen lassen. Ich nehme keinen der einzelnen Theile der Presse als meine
                              Erfindung in Anspruch, sondern die ganze Einrichtung, die sich uͤbrigens
                              verschieden modificiren laͤßt.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
