| Titel: | Beschreibung des galvano-magnetischen Telegraphen zwischen München und Bogenhausen, errichtet im Jahre 1837 von Hrn. Prof. Dr. Steinheil. | 
| Fundstelle: | Band 70, Jahrgang 1838, Nr. LXVI., S. 292 | 
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                        LXVI.
                        Beschreibung des galvano-magnetischen
                           Telegraphen zwischen Muͤnchen und Bogenhausen, errichtet im Jahre 1837 von Hrn.
                           Prof. Dr. Steinheil.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        Steinheil's galvano-magnetischer Telegraph.
                        
                     
                        
                           Der Telegraph (woruͤber bereits im polyt. Journal Bd. LXVII. S. 388 eine historische Notiz
                              mitgetheilt wurde) besteht aus drei wesentlichen Theilen: 1) einer metallenen
                              Verbindung zwischen den Stationen; 2) dem Apparat zur Erzeugung des galvanischen
                              Stromes und 3) dem Zeichengeber.
                           
                        
                           1) Verbindungskette.
                           Man muß sich die sogenannte Verbindungskette als einen sehr verlaͤngerten
                              Schließungsdraht der Volta'schen Saͤule denken.
                              Was von diesem gilt, gilt auch von ihr. Bei demselben Metall und gleicher Dike
                              erleidet der galvanische Strom einen der Laͤnge proportionalen Widerstand.
                              Dieser ist aber bei derselben Laͤnge und demselben Metall um so kleiner, je
                              groͤßer die Dike des Metalls ist, und zwar umgekehrt der
                              Durchschnittsflaͤche proportional. Die Leitungsfaͤhigkeit der Metalle
                              ist aber sehr verschieden. Nach Fechner's Messungen
                              leitet Kupfer z.B. sechsmal besser als Eisen, viermal besser als Messing. Die
                              Leitungsfaͤhigkeit von Blei ist noch geringer, so daß also die einzigen
                              Metalle, welche bei technischer Anwendung mit Vortheil in Concurrenz treten
                              koͤnnen, Kupfer und Eisen sind. Indem nun der Preis von Eisen nahezu sechsmal
                              geringer als der des Kupfers ist, man aber eine Leitung von Eisen sechsmal schwerer
                              bei derselben Laͤnge machen muͤßte als eine Kupferleitung, damit beide
                              gleichen Widerstand leisten, so ist es in finanzieller Beziehung
                              gleichguͤltig, welches dieser Metalle man waͤhlt. Kupfer scheint vortheilhafter, weil es
                              in der Luft weniger der Oxydation ausgesezt ist als Eisen. Man kann aber auch
                              lezteres durch einfache Mittel (galvanisiren) schuͤzen. Ja es scheint die
                              bloße Benuͤzung einer Eisenleitung beim Telegraphiren durch galvanische
                              Kraͤfte ausreichend, sie vor Rost zu schuͤzen, wie sich an einem
                              Theile der hiesigen Leitung, die fast schon ein Jahr aller Witterung ausgesezt,
                              ergeben hat.
                           Wenn der galvanische Strom die ganze Leitungskette mit gleicher Erregungskraft
                              passiren soll, so darf der Draht sich selbst nirgends beruͤhren. Er darf aber
                              auch nicht in vieler Beruͤhrung mit Halbleitern stehen, weil sich sonst durch
                              diese ein Theil der erregten Kraft den naͤchsten Weg bahnt, und also die
                              entferntesten Stellen Kraftverlust erleiden.
                           Vielfache Versuche, die Draͤhte zu isoliren und unter dem Boden fortzuleiten,
                              haben bei mir die Ueberzeugung begruͤndet, daß dieß auf große Entfernungen
                              unausfuͤhrbar ist, weil unsere besten Isolatoren doch immer nur sehr
                              schlechte Leiter sind. Wenn aber bei sehr großer Laͤnge ihre
                              Beruͤhrungsflaͤche mit dem sogenannten Isolator gegen die
                              Durchschnittsflaͤche der Metallleitung ungemein groß wird, so entsteht ein
                              nothwendiger allmaͤhlicher Kraftverlust, indem die Hin- und
                              Zuruͤkleitung in Zwischenpunkten, wenn auch nur wenig, communicirt. Man darf
                              nicht glauben, daß diesem Uebelstande auszuweichen ist, durch große Abstaͤnde
                              der Hin- und Zuruͤkleitung von einander. Dieser Abstand ist, wie wir
                              spaͤter zeigen werden, fast gleichguͤltig. Da es also wohl nicht
                              gelingen wird, gehoͤrig isolirte Leitungen im Innern des stets feuchten
                              Erdreichs herzustellen, so bleibt nur eine Moͤglichkeit, naͤmlich: sie
                              durch die Luft zu fuͤhren. Hier muß zwar die Leitung von Distanz zu Distanz
                              unterstuͤzt werden, sie ist boͤswilliger Beschaͤdigung
                              ausgesezt, und kann von anhaͤngendem Eis und starken Stuͤrmen
                              beschaͤdigt werden. Da aber keine andere Moͤglichkeit gegeben ist, so
                              muß man suchen, diesen allerdings erheblichen Uebelstaͤnden durch passende
                              Anordnungen moͤglichst entgegen zu wirken.
                           Die Leitungskette des hiesigen Telegraphen besteht aus 3 Theilen. Der eine
                              fuͤhrt von der k. Akademie nach der k. Sternwarte zu Bogenhausen und
                              zuruͤk; dessen Drahtlange ist 30, 500 Pariser Fuß. Der dazu verwendete
                              Kupferdraht wiegt 210 Pfund. Beide Draͤhte (hin und zuruͤk) sind in
                              Abstaͤnden zwischen 3 und 10 Fuß uͤber die Thuͤrme der Stadt
                              hin gespannt. Die groͤßten Laͤngen von Unterstuͤzungspunkt zu
                              Unterstuͤzungspunkt betragen 1200 Fuß. Dieß ist fuͤr einfachen Draht
                              unstreitig viel zu groß, weil anhaͤngendes Eis das Gewicht des Drahtes selbst
                              bedeutend vermehrt, ihm auch eine viel groͤßere Durchschnittsflaͤche
                              gibt, so daß alsdann Stuͤrme ihn zu zerreißen vermoͤgen. Ueber Streken,
                              wo keine hohen Gebaͤude vorhanden sind, wurde die Drahtleitung durch
                              Floßbaͤume unterstuͤzt, die 5 Fuß tief eingegraben, zwischen 40 und 50
                              Fuß hoch, auf einem oben befestigten Querholz den Draht tragen. An den
                              Auflegungspunkten ist nur Filz untergelegt, und der Draht zur Befestigung um das
                              Holz geschlungen. Die Abstaͤnde je zweier Baͤume betragen zwischen 600
                              und 800 Fuß, was ebenfalls noch zu viel ist, weil, wie die Erfahrung zeigte, sich
                              die Draͤhte durch Stuͤrme etc. bedeutend dehnten, und mehrmals
                              gespannt werden mußten.Alle diese Uebelstaͤnde sind zu vermeiden, wenn man die Leitung nicht
                                    aus einfachem Draht, sondern aus wenigstens dreifach zusammengewundenem
                                    bildet, und etwa von 200 Schuh zu 300 Schuh unterstuͤzt, dabei spannt
                                    mit einer Kraft, die nicht uͤber 1/3 der Tragkraft geht. Dieß war
                                    jedoch bei dem hiesigen Probetelegraphen, aus Gruͤnden, die nicht
                                    weiter entwikelt werden koͤnnen, nicht ausfuͤhrbar.St.
                              
                           Die auf solche Art gefuͤhrte Leitung ist keineswegs vollkommen isolirt. Wenn
                              die Kette z.B. in Bogenhausen geoͤffnet wird, so sollte ein in
                              Muͤnchen bewirkter Inductionsstoß durchaus keine galvanische Erregung in den
                              jezt getrennten Theilen der Kette hervorbringen. Das Gauß'sche Galvanometer zeigt aber auch dann noch einen schwachen Strom an; ja
                              es haben Messungen ergeben, daß dieser Strom proportional waͤchst mit dem
                              Abstande der Trennungsstelle von dem Inductor. Die absolute Groͤße dieses
                              Stroms ist nicht constant. Im Allgemeinen waͤchst sie mit der Feuchtigkeit.
                              Bei heftigen Regenguͤssen ist sie wohl fuͤnfmal groͤßer als bei
                              andauernd trokenem Wetter. Auf kleine Entfernungen von einigen Meilen hat nun
                              allerdings dieser geringe Verlust keinen erheblichen Einfluß, um so mehr, als man
                              durch die Construction des Inductors uͤber fast beliebig große galvanische,
                              Kraͤfte disponiren kann. Er wuͤrde aber auf Entfernungen von 50 Meilen
                              den groͤßten Theil der Wirkung aufheben. Deßhalb muͤßte fuͤr
                              solche Faͤlle weit groͤßere Vorsicht an den
                              Unterstuͤzungspunkten der Drahtleitung beobachtet werden.
                           Wenn sich Gewitter bilden, so sammelt sich auf dieser halb isolirten Leitung, wie auf
                              einem Conductor, Elektricitaͤt der Luft. Diese stoͤrt jedoch den
                              Durchgang galvanischer Stroͤme in keiner Art.Hier muß ich eines Vorfalles erwaͤhnen, der fuͤr die Zukunft
                                    Vorsicht gebietet. Waͤhrend eines heftigen Blizes am 7. Jul. 1838
                                    durchzukte in demselben Augenblike ein sehr starker elektrischer Funke die
                                    ganze Leitungskette. An dem Zeichengeber, welcher in meinem Zimmer
                                    angebracht ist, erfolgte in dem Augenblik ein Knall, wie der einer Peitsche.
                                    Zugleich ertoͤnte die tiefe Gloke des Zeichengebers, durch Ablenkung
                                    der Nadel so heftig angeschlagen, daß die Drehungsspizen des
                                    Magnetstaͤbchens Schaden litten. Die naͤmliche Erscheinung
                                    wurde auf einer andern Station bemerkt. Da die ablenkende Kraft der
                                    Reibungs-Elektricitaͤt auf Magnete sehr gering ist, so deutet
                                    dieser Fall auf bedeutende Elektricitaͤtsmengen hin. Diese
                                    Erscheinung kann nur dadurch entstanden seyn, daß in diesem Augenblike
                                    Elektricitaͤt des Bodens sich den Weg zu der in der Kette gesammelten bahnte.
                                    Ob dieß geschehen ist durch in der Naͤhe befindliche Blizableiter
                                    oder durch die nicht voͤllige Isolirung der
                                    Unterstuͤzungspunkte, kann nicht wohl entschieden werden.St.
                              
                           
                           In der neuesten Zeit habe ich gefunden, daß man das Erdreich als die eine
                              Haͤlfte der Leitungskette benuzen kann. So wie bei der Elektricitaͤt,
                              kann auch bei galvanischen Kraͤften Wasser oder Erdreich einen Theil des
                              Schließungsdrahtes bilden. Wegen der geringen Leitungsfaͤhigkeit dieser
                              Stoffe gegen Metalle ist jedoch erforderlich, daß an beiden Stellen, wo die
                              Metallleitung den Halbleiter beruͤhrt, diese Beruͤhrungsflaͤche
                              sehr vergroͤßert werde. Wenn z.B. Wasser 2 Millionenmal weniger leitet als
                              Kupfer, so muß eine so vielmal groͤßere Wasserflaͤche in
                              Beruͤhrung mit Kupfer gebracht werden, damit der galvanische Strom gleichen
                              Widerstand im Wasser und Metall von gleicher Laͤnge finde. Betraͤgt
                              z.B. der Durchschnitt eines Kupferdrahtes 0,5 Quadratlinien, so wird ein Kupferblech
                              von 61 Quadratfuß Flaͤche erfordert, um durch den Boden den galvanischen
                              Strom eben so fortzuleiten, wie ihn dieser Draht leiten wuͤrde. Da die Dike
                              des Metalles hier gar nicht in Betracht koͤmmt, so wird die Herstellung der
                              erforderlichen Beruͤhrungsflaͤchen immer ohne bedeutende Kosten zu
                              erlangen seyn. Man erspart dadurch aber nicht nur die Haͤlfte der Leitung,
                              sondern kann auch den Widerstand im Erdreiche selbst kleiner als in der
                              Metallleitung machen. Versuche an dem hiesigen Probe-Telegraphen haben dieß
                              voͤllig bestaͤtigt.
                           Ein zweiter Theil der Leitungskette fuͤhrt von der k. Akademie nach meiner
                              Wohnung und Sternwarte in der Lerchenstraße. Diese Leitung besteht aus Eisendraht,
                              der hin und zuruͤk 6000 Fuß lang ist, und auf dieselbe Weise uͤber
                              Thuͤrme und hohe Gebaͤude gespannt wurde. Ein dritter Theil der Kette
                              endlich fuͤhrt im Innern des Gebaͤudes der k. Akademie nach der
                              mechanischen Werkstaͤtte des physikalischen Cabinettes, und ist ein 1000
                              Schuh langer duͤnner Kupferdraht, fortgefuͤhrt in den Fugen des
                              Fußbodens, zum Theil eingemauert. Diese drei Theile zusammen bilden eine in sich
                              selbst geschlossene Linie, in welche dann die Apparate zur Erzeugung des
                              galvanischen Stromes und die Zeichengeber eingeschaltet sind.
                           
                        
                           2) Apparat zur Erzeugung des
                                 galvanischen Stroms.
                           Der Hydrogalvanismus oder der durch die Volta'sche
                              Saͤule erzeugte galvanische Strom ist nicht wohl geeignet, sehr lange Schließungsdraͤhte zu durchlaufen, weil
                              der Widerstand in der Saͤule, selbst wenn mehrere hundert Plattenpaare
                              angewendet wuͤrden, immer noch klein waͤre gegen den Widerstand in der
                              Leitungskette selbst. Was aber hauptsaͤchlich gegen Anwendung der Saͤulen oder
                              Trogapparate spricht, ist die Variabilitaͤt in ihrer Staͤrke und der
                              Umstand, daß sie nach kurzer Zeit ganz unwirksam sind, also wieder neu aufgebaut
                              werden muͤssen. Auch der sehr sinnreiche Telegraph von Morse unterliegt diesem Uebelstande. Alles dieß hoͤrt auf, wenn man
                              nach Faraday's wichtiger Entdekung den Strom durch
                              Induktion, d.h. durch Bewegung von Magneten gegen Metallleitungen erzeugt. Es ist
                              jedoch vortheilhafter, nicht die Magnete selbst zu bewegen, wie es Pixii bei seinem elektro-magnetischen Apparate
                              thut, sondern die Multiplicatoren zu drehen gegen feststehende Magnete. Im Ganzen
                              ist die Construction von Clarke mit einigen
                              Modifikationen hier angewendet worden. Wir duͤrfen bei unsern Lesern die
                              Kenntniß des Apparates im Allgemeinen voraussezen, und fuͤhren also hier nur
                              an, wie er dem Zwek der Telegraphie angepaßt wurde.
                           Der Magnet ist aus 17 Hufeisen von gehaͤrtetem Stahl combinirt. Er wiegt mit
                              der Armirung von Eisen circa 60 Pfd., und besizt eine Tragkraft von beinahe 300
                              Pfund. Zwischen den Schenkeln dieses Magnetes ist ein Metallstuͤk befestigt,
                              was in seiner Mitte eine mit Correctionsschrauben versehene Pfanne traͤgt,
                              die der Achse der Multiplicatorsrollen als Stuͤze dient. Die
                              Multiplicatorsrollen haben zusammen 15,000 Drahtumwindungen. Der Kupferdraht, von
                              dem 1 Meter 1053 Milligramme wiegt, ist doppelt mit Seide uͤbersponnen.
                              Dessen beide Enden sind isolirt im Innern der verticalen Drehungsachse des
                              Multiplicators hinaufgefuͤhrt, und enden dann in 2 hakenfoͤrmigen
                              Stuͤken, wie aus Fig. 14 und 15 zu ersehen
                              ist. Um die Isolirung sicher herzustellen, wurde die Verticalachse Fig. 14 hohl ausgebohrt.
                              In dieses Bohrloch kamen, von Oben hereingeschoben, 2 halbcylindrische
                              Kupferlamellen, die durch zwischengeleimten Taffet von einander getrennt, durch
                              Umwiklung mit Taffet aber von der metallenen Achse isolirt sind. In jeden dieser
                              Metallstreifen ist oben und unten ein Gewindloch geschnitten, und es sind in die
                              unteren Loͤcher kleine Metallzapfen eingeschraubt, an welche die Enden des
                              Multiplicatordrahtes fest geloͤthet wurden. In die oberen
                              Gewindloͤcher aber sind, wie Fig. 15 und 16 deutlich
                              zeigt, eiserne Haken eingeschraubt. Diese Haken bilden also die Enden des
                              Multiplicatordrahtes der Inductionsrollen. Sie greifen hier, Fig. 21, in
                              halbkreisfoͤrmige Queksilbernaͤpfe, die durch Holz von einander
                              getrennt sind. Von den Queksilbernaͤpfen gehen Leitungen J, J, Fig. 14 und 19, nach den
                              Ketten, so daß diese als ein eingeschalteter Theil der Leitungskette zu betrachten
                              sind. Das Queksilber steht in den halbkreisfoͤrmigen Gefaͤßen,
                              vermoͤge seiner Capillaritaͤt, hoͤher als die
                              Zwischenwaͤnde, so daß die Endhaken der Multiplicatordraͤhte, bei Drehung um ihre Achse,
                              uͤber die Zwischenwaͤnde hinweg gehen. Man sieht, daß nach einem
                              halben Umgange des Multiplicators die Endhaken die Queksilbernaͤpfe wechseln,
                              wodurch bewirkt ist, daß der galvanische Strom, so lange man den Multiplicator in
                              Einem Sinne herum dreht, dasselbe Zeichen behaͤlt, aber aͤndert mit
                              der Richtung, in welcher man den Multiplicator dreht. Diese Commutation, die sich
                              uͤbrigens auch ohne Queksilber durch Beruͤhrung federnder
                              Kupferstuͤke herstellen ließe, ist dem Zweke vollkommen entsprechend. Wir
                              muͤssen jedoch noch zwei besonderer Einrichtungen erwaͤhnen. Der
                              erzeugte galvanische Strom soll, wie aus der Natur der Zeichengeber spaͤter
                              erhellt, nur eine moͤglichst kurze Zeit hindurch wirken, aber waͤhrend
                              dieser Zeit sehr intensiv seyn. Es greifen daher die Endhaken des
                              Multiplicatordrahtes nur an derjenigen Stelle, wo die erregte Kraft am
                              groͤßten ist, ein in Ausbeugungen der Queksilbergefaͤße nach Innen,
                              Fig. 19,
                              20 und
                              21. Fig. 21. zeigt
                              die Lage des Inductors, bei welcher gerade die Endhaken in die Gefaͤße
                              eingreifen. In allen uͤbrigen Lagen des Inductors aber soll dieser von der
                              Kette ausgeschlossen seyn, damit die Zeichen der andern Stationen nicht durch den
                              Multiplicatordraht desselben gegeben werden muͤssen. Es ist dieß um so
                              wesentlicher, je groͤßer der Widerstand im Inductor ist. Um also fuͤr
                              alle anderen Lagen, als die in Fig. 21 dargestellte, den
                              Inductor auszuschließen, ist uͤber die Rotationsachse des Inductors ein
                              hoͤlzerner Ring, Fig. 17 und 18, geschoben.
                              Dieser Ring ist umgeben von einem kupfernen Reife, und in den Reif sind wieder 2
                              eiserne Haken eingeschraubt. Diese Haken tauchen, wie Fig. 20 zeigt, in die
                              halbkreisfoͤrmigen Queksilbernaͤpfe. In dem Augenblike aber, wo sie
                              uͤber die hoͤlzerne Zwischenwand hinweg gehen, tauchen die
                              Inductorhaken, welche mit ihnen einen Winkel von 90 Grad bilden, ein. Wenn also die
                              Multiplicatorhaken mit den Queksilbernaͤpfen in Verbindung stehen, sind die
                              Ausschließungshaken ausgeloͤst. In allen uͤbrigen Lagen aber sind die
                              Multiplicatorhaken ausgeloͤst, und es tauchen die Ausschließungshaken ein,
                              wodurch natuͤrlich bewirkt ist, daß der Strom, welcher von der andern Station
                              her etwa die Kette durchlaͤuft, direct durch die Ausschließungshaken, also
                              direct von einem Queksilbergefaͤße zum andern uͤbergeht, und nicht
                              erst den Inductordraht zu durchlaufen hat. Zur bequemen Bewegung des Inductors ist
                              endlich noch auf dessen Verticalachse ein horizontaler Balancier angebracht, der in
                              2 Metallkugeln endet, Fig. 5 und 6. Damit aber bei rascher
                              Drehung des Multiplikators das Queksilber nicht durch die eingreifenden Haken
                              zerstreut werde, ist noch ein cylindrischer Glasring uͤber das
                              Queksilbergefaͤß gesezt, Fig. 5. Bei jedem halben
                              Umgange sieht man das
                              Ueberspringen der Funken, wenn die Multiplicatorhaken ihre Queksilbernaͤpfe
                              verlassen.
                           Will man verzichten auf die Sichtbarkeit dieser Funken, die uͤbrigens durchaus
                              unwesentlich sind fuͤr die Anwendung des Instrumentes als Telegraph, so
                              laͤßt sich der Inductor ungemein viel einfacher construiren. Man muß dann nur
                              den Commutationsapparat unmittelbar uͤber den Anker sezen, und die
                              Rotationsachse weiter gegen den Balancier hin im Halse gehen lassen. Es ist alsdann
                              nicht noͤthig, die Achse zu durchbohren, sondern die Enden des Multiplicators
                              sind unmittelbar an 2 Kupferplaͤttchen durch Umwinden befestigt, welche
                              Kupferplaͤttchen in einen Holzring diametral gegenuͤber eingelassen
                              sind. Der Holzring aber ist auf die Rotationsachse aufgestekt und festgeklemmt. Auf
                              seinem cylindrischen Umfange ist außer den erwaͤhnten Kupferplaͤttchen
                              noch ein von Innen getrennter Absperrungsbogen von Kupfer eingelassen, und zwei
                              Enden der Kette, welcher der galvanische Strom mitgetheilt werden soll, bilden
                              feststehende, gegen den cylindrischen Holzring diametral gegenuͤber
                              andruͤkende Federn, so daß auch hier nur waͤhrend eines kleinen Theils
                              der halben Umdrehung die Enden des Inductors mit der Kette in metallischer
                              Beruͤhrung sind, die uͤbrige Zeit aber der Schließungsbogen die Enden
                              der Kette unmittelbar verbindet. Diese Construction, bei welcher durchaus kein
                              Queksilber vorkommt, verdient, ihrer groͤßern Einfachheit und Dauer wegen,
                              vor erstbeschriebener den Vorzug. Auch sind die Apparate auf den Stationen Bogenhausen und Lerchenstraße
                              nach derselben ausgefuͤhrt.
                           
                        
                           3) Die Zeichengeber.
                           Wir haben in vorstehender Abhandlung gezeigt, daß es die Aufgabe ist, den durch den
                              Inductor hervorgebrachten und durch die Leitungskette gefuͤhrten galvanischen
                              Strom dahin zu benuͤzen, daß er, an leicht drehbaren Magnetstaͤben
                              voruͤbergefuͤhrt, nach Oerstedt's Entdekung
                              Ablenkungen derselben bewirkt. Diese Ablenkungen muͤssen, wenn die Zeichen
                              schnell hinter einander bewirkt werden sollen, moͤglichst rasch, also
                              kraͤftig seyn. Dadurch aber sind die Dimensionen der abzulenkenden
                              Magnetstaͤbchen gegeben. Man darf diese jedoch auch nicht zu klein annehmen,
                              weil sonst die durch die Ablenkung resultirende mechanische Kraft zu klein wird, um
                              unmittelbares Anschlagen an Gloken etc. hervorzubringen. Die Ablenkungen sind,
                              bekannter Weise, bei gleicher galvanischer Erregung des Drahtes um so
                              staͤrker, je groͤßer die Anzahl der Umwindungen ist, oder je
                              oͤfter der Draht laͤngs dem Magnetstabe hin
                              voruͤbergefuͤhrt wird. Die Groͤße des Durchmessers der
                              einzelnen Umwindungen hat, wie bekannt, nur insofern Einfluß, als sie die
                              Laͤnge des Schließungsdrahtes im Ganzen vermehrt. Der Zeichengeber ist also
                              ein in die Leitungskette mit seinen beiden Enden eingeschalteter Multiplicator, in
                              welchem der abzulenkende Magnetstab steht. Man darf aber nicht vergessen, daß durch
                              ihn der Widerstand der ganzen Kette um so mehr vergroͤßert wird, je
                              duͤnner dieser Multiplicatordraht, je groͤßer die Umwindungen und je
                              groͤßer ihre Anzahl angenommen wird.
                           Fig. 22 und
                              23 stellt
                              nun einen solchen Zeichengeber in horizontalem und verticalem Querschnitte
                              abgebildet dar, der 2 um Verticalachsen drehende Magnete enthaͤlt, und sowohl
                              zum Anschlagen an Gloken, als auch zum Fixiren einer aus Punkten bestehenden Schrift
                              bestimmt ist. In den aus Messingblech zusammengeloͤteten Multiplicatorrahmen,
                              Fig. 23,
                              sind 2 Huͤlsen eingeloͤthet zur Aufnahme und freien Bewegung der
                              Achsen beider Magnetstaͤbchen. Sie sind oben und unten mit Gewinden
                              eingeschnitten und nehmen 4 Schrauben auf, welche den Achsen als Pfannen dienen.
                              Durch sie koͤnnen die Magnetstaͤbchen so gestellt werden, daß sie sich
                              voͤllig frei und leicht bewegen. In den Multiplicatorrahmen sind 600
                              Umwindungen desselben isolirten Kupferdrahtes, der den Inductor bildet, gelegt.
                              Anfang und Ende dieses Drahtes zeigt Fig. 22
                              M, M. Die Magnetstaͤbchen sind, wie aus der Figur
                              ersichtlich, in solchen Lagen im Multiplicatorrahmen, daß der Nordpol des einen, dem
                              Suͤdpol des andern zunaͤchst liegt. An diesen naͤchsten Enden,
                              die wegen ihrer Wechselwirkung nicht fuͤglich naͤher an einander
                              gebracht werden duͤrfen, sind noch 2 duͤnne Aermchen von Messing
                              angeschraubt, welche ganz kleine Gefaͤße tragen, Fig. 23 und 24. Diese
                              Gefaͤßchen, bestimmt zur Aufnahme schwarzer Oehlfarbe, haben kleine, sehr
                              fein durchbohrte und nach Vorne abgerundete Schnaͤbel. Wenn Oehlfarbe in die
                              Gefaͤße kommt, zieht sie sich vermoͤge der Capillar-Attraction
                              durch die Bohrung der Schnaͤbel und bildet an ihren Oeffnungen, ohne
                              auszufließen, halbkugelfoͤrmige Erhoͤhungen. Die leiseste
                              Beruͤhrung reicht also hin, einen schwarzen Punkt zu fixiren. Wird der
                              Multiplicatordraht dieses Zeichengebers galvanisch erregt, so streben beide
                              Magnetstaͤbchen, sich in demselben Sinne um ihre Verticalachse zu drehen. Es
                              wuͤrde also eines der Farbgefaͤßchen aus dem Multiplicatorrahmen
                              hervortreten, das andere in diesen hinein gehen. Um lezteres zu vermeiden, sieht man
                              in dem Spielraume zur Schwingung der Magnetstaͤbe zwei Platten
                              gegenuͤber befestigt, Fig. 23, gegen welche die
                              andern Enden der Magnetstaͤbe andruͤken. Es kann also immer nur eines
                              der Gefaͤße aus dem Multiplikator heraustreten, waͤhrend das andere in
                              Ruhe bleibt. Um die Magnetstaͤbchen nach vollbrachter Ablenkung rasch wieder
                              in die urspruͤngliche Lage zuruͤkzubringen, dienen gesonderte kleine
                              Magnete, deren Abstand
                              und Lage so regulirt wird, bis dieser Zwek erreicht ist. Diese Stellung muß durch
                              Versuche ermittelt werden, weil sie bedingt ist von der Intensitaͤt des
                              erregten Stromes.
                           Sollte dieser Apparat dienen, um durch Anschlagen an Gloken zweierlei leicht zu
                              unterscheidende hoͤrbare Toͤne zu geben, so wird man Uhrgloken oder
                              auch Glasgloken zu waͤhlen haben, die leicht ansprechen, und etwa um die
                              Sexte im Ton verschieden sind. Dieses Tonintervall ist keineswegs
                              gleichguͤltig. Man unterscheidet die Sexte leichter als jedes andere
                              Intervall, namentlich wuͤrden Quinten und Octaven bei minder Geuͤbten
                              zu haͤufiger Verwechslung Anlaß geben. Die Gloken kommen auf eine kleine
                              Stativsaͤule mit Fußplatte zu stehen, und muͤssen den Widerlagplatten
                              gegenuͤber in ihrer Stellung und in ihrem Abstand gegen die Magnetnadeln
                              durch Versuche regulirt werden. Sie muͤssen die Gloke an derjenigen Stelle
                              treffen, wo der Klang am leichtesten anspricht. Sie duͤrfen nicht zu nahe an
                              den Haͤmmern stehen, weil sonst leicht ein Nachklingen erfolgt. Aber alles
                              dieß ergibt sich leicht durch einige Versuche. Sollen die Zeichengeber schreiben, so
                              muß sich eine Papierflaͤche vor den Schnaͤbeln derselben mit
                              gleichfoͤrmiger Geschwindigkeit voruͤber bewegen. Am schiklichsten
                              waͤhlt man dazu sehr lange Streifen des sogenannten endlosen
                              Maschinenpapieres, welches man auf ein Holz aufwindet, und auf der Drehebank in
                              schmale Streifen absticht. Ein solcher Papierstreifen muß sich von einem Cylinder
                              abwikeln, an den Gefaͤßchen voruͤbergehen, dann eine Streke weit
                              horizontal fortgefuͤhrt seyn, um die aufgetragenen Punkte sichtbar zu machen
                              und endlich wieder auf einen zweiten Cylinder aufwinden. Dieser zweite Cylinder ist
                              von einem Uhrwerk gedreht, die Regulirung der Bewegung geschieht durch ein
                              Fugalpendel. Diese ganze Einrichtung ist aus Fig. 5 im
                              Laͤngendurchschnitt, in Fig. 6 aber von Oben
                              ersichtlich. Der Rahmen, uͤber welchen der Streifen hinweggeht, hat da, wo er
                              Eken bildet, 2 um Spizen bewegliche Cylinder zur Verminderung der Friction. Er kann
                              uͤberdieß verschoben werden im Abstande von den Magnetstaͤbchen, und
                              somit findet sich auch hier durch Versuche die vortheilhafteste Lage.
                              Natuͤrlich koͤnnen dieselben Magnetstaͤbe nicht gleichzeitig an
                              Gloken anschlagen und schreiben, weil schon eine dieser Operationen ihre kleine
                              Kraft erschoͤpft. Um aber beides zu erlangen, ist bloß noͤthig, noch
                              einen zweiten Zeichengeber mit in die Verbindung zu bringen. Ja man koͤnnte
                              auf diese Art durch Vermehrung der Anzahl der Apparate die Glokentoͤne
                              beliebig verstaͤrken, was jedoch auf Kosten eines groͤßeren
                              Widerstandes in der Kette geschehen wuͤrde. Um diesen uͤberhaupt
                              moͤglichst wenig zu vermehren durch die Zeichengeber, wird man besser in Zukunft deren
                              Multiplicationen aus sehr starkem Kupferdrahte oder Kupferblechstreifen zu bilden
                              haben.
                           Das bisher Gesagte wird fuͤr jeden Sachverstaͤndigen zur Herstellung
                              des Apparates ausreichen. Wir muͤssen aber noch einiges beifuͤgen
                              uͤber die
                           
                        
                           Zusammenstellung der Apparate.
                           Fig. 5 zeigt
                              den Laͤngendurchschnitt und die obere Ansicht eines pyramidalen, auf dem
                              Fußboden des Zimmers aufstehenden Tisches, der saͤmmtliche Apparate
                              enthaͤlt. Die Drahtleitung von Bogenhausen, die von der Lerchenstraße, die
                              Enden des Zeichengebers und 2 Leitungen aus den Queksilbergefaͤßen des
                              Inductors, also eigentlich auch die Enden seines Multiplicators, kommen in der Mitte
                              des Tisches, wie Fig. 6 zeigt, zusammen. Hier fuͤhren sie in 8 mit Queksilber
                              gefuͤllte Loͤcher, die in einem Holzcylinder angebracht sind, Fig. 9. Von der
                              Verbindung dieser 8 Enden unter einander haͤngt es nun ab, wohin der erregte
                              Strom geleitet wird. Waͤren z.B. diese 8 Loͤcher durch 4 Klammern von
                              Kupferdraht so verbunden, wie es Fig. 9 zeigt, so ginge der
                              erregte Strom durch saͤmmtliche Apparate und Ketten. Eine Verbindung wie in
                              Fig. 12
                              aber, wuͤrde die Kette von Bogenhausen ausschließen und also bewirken, daß
                              der Strom vom Inductor aus durch den Multiplicator und die Lerchenstraße ginge. Eben
                              diese Figur um 180 Grad gedreht, bewirkte das Ausschließen der Lerchenstraße und
                              fuͤhrte den Strom nach Bogenhausen. Ein drittes System von Verbindungen ist
                              durch die Kupferklammern von Fig. 13 gegeben. In der
                              Lage der Zeichnung waͤre der Inductor und Multiplicator verbunden, dagegen
                              die Lerchenstraße und Bogenhausen ausgesperrt. Diese Fig. 13 aber um 90 Grad
                              gedrekt, verbaͤnde Bogenhausen und die Lerchenstraße, so daß diese beiden
                              Stationen, mit einander communiciren koͤnnen, ohne daß man auf der Akademie
                              die Nachricht empfaͤngt. Diese dreierlei Systeme und Verbindungen sind nun in
                              einem hoͤlzernen Dekel mit Kupferdraͤhten eingetragen, Fig. 10. Aus diesem
                              stehen also 24 Drahtenden hervor. Es sollen aber immer nur 8 davon wirksam seyn,
                              deßhalb wurden in dem Cylinder, der die Queksilbergefaͤße enthaͤlt,
                              noch 16 Loͤcher angebracht, in denen kein Queksilber ist, und die bestimmt
                              sind zur Aufnahme derjenigen Drahtenden, die gerade nicht in Wirksamkeit seyn
                              sollen. So entsteht die Moͤglichkeit, den Strom in jeder gewuͤnschten
                              Richtung zu leiten, und es sind die betreffenden Verbindungen auf der Außenseite des
                              Dekels Fig. 8,
                              der die verschiedenen Verbindungssysteme enthaͤlt (Fig. 10), durch
                              beigeschriebene Buchstaben bezeichnet. S. Fig. 8. Durch Versezung
                              dieses Dekels gegen den
                              auf dem Tische befindlichen Pfeil kann also uͤber die Richtung des Stroms
                              beliebig disponirt werden. Natuͤrlich ließen sich statt
                              Queksilbernaͤpfchen auch hier konisch gebohrte Kupferstiften anbringen, was
                              auch auf den Stationen Bogenhausen und Lerchenstraße geschehen ist.
                           Wir haben jezt noch einige Worte beizufuͤgen uͤber die
                           
                        
                           Benuͤzung des Apparates zum Telegraphiren.
                           Nach dem Gesagten weiß man, daß, so oft der Balancier von Rechts nach Unten zur
                              Linken einen halben Umgang macht, einer der Zeichengeber abgelenkt wird. Ich habe
                              die Drahtenden so verbunden, daß bei dieser Bewegung jedesmal auf allen Stationen
                              die hohe Gloke angeschlagen wird. Steht man auf der Seite B,
                                 B vor dem Apparate Fig. 6, so fixirt das
                              Schreibgefaͤß zugleich einen Punkt auf dem bewegten Papierstreif. Die
                              Zeitintervalle, in welchen man dieses Zeichen wiederholt, sind repraͤsentirt
                              durch die wechselseitigen Abstaͤnde der auf dem Papier in einer Linie sich
                              bildenden Punkte. Dreht man aber nun von Links nach Unten zur Rechten, so
                              ertoͤnen die tiefen Gloken, und das zweite Schreibgefaͤß traͤgt
                              jezt einen Punkt auf den bewegten Papierstreifen auf, der nicht mehr in derselben
                              Linie mit den ersteren liegt, sondern tiefer steht. So sind also die Toͤne
                              hoch, tief auf dem Papierstreifen, gleichsam wie
                              durch geschriebene Noten, dargestellt durch hohen Punkt,
                              tiefen Punkt. So lange die Zwischenzeiten zwischen
                              den einzelnen Zeichen gleich bleiben, bildet sich eine zusammengehoͤrige
                              Gruppe, sowohl in den Toͤnen, als in der sie darstellenden Schrift. Eine
                              laͤngere Pause trennt solche Gruppen kenntlich. Man ist dadurch also im
                              Stande, durch schiklich gewaͤhlte Combinationsgruppen als Bezeichnung
                              fuͤr das Alphabet oder fuͤr stenographische Zeichen irgend ein System
                              zu bilden, und dadurch den Gedanken an allen Punkten der Kette, wo Apparate wie der
                              beschriebene stehen, im Augenblike selbst wieder zu geben und zu fixiren. Das von
                              mir gewaͤhlte Alphabet gibt die in unserer Sprache am oͤftesten
                              wiederkehrenden Buchstaben durch die einfachsten Zeichen. Es hat sich eine
                              Aehnlichkeit zwischen den lateinischen Lettern und diesen Zeichengruppen herstellen
                              lassen, wodurch sie sich dem Gedaͤchtnisse leicht einpraͤgen. Die
                              Vertheilung der Buchstaben und Zahlen in Gruppen, die bis 4 Punkte enthalten, ist
                              aus Fig. 5
                              ersichtlich. (Aus der Vorlesung des Verf. uͤber Telegraphie, gehalten in der
                                 koͤnigl. bayer. Akad. d. Wiss. am 25. August
                                 1838.)
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
