| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 70, Jahrgang 1838, Nr. LXIX., S. 311 | 
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                        LXIX.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Preise, welche die Société industrielle in Muͤlhausen in ihren
                              Generalversammlungen vom 13. Jun 1839, 1840 und 1841 zuerkennen wird.
                           Die Nr. 55 des Bulletin de la Société
                                 industrielle de Mulhausen enthaͤlt die von dieser Gesellschaft am
                              13. Junius l. J. ausgeschriebenen Preise. Da das Programm hieruͤber bis auf
                              einige wenige neue Preise mit den fruͤheren Programmen gleichlautend ist, so
                              begnuͤgen wir uns mit specieller Auffuͤhrung der neuen Preise.
                           
                              I. Chemische
                                    Kuͤnste.
                              Die 11 ersten, auf das J. 1839 verschobenen Preise sind dieselben, wie die unter
                                 Nr. 1. 2, 5, 6, 8, 10, 11, 14, 15, 16 und 17 im polytechnischen Journale Bd. LXI, S. 473 aufgefuͤhrten.
                              Dazu kommen unter Nr. 12 und 13 die außerordentlichen Krapppreise zu 15,300, und
                                 zu 14,600 Fr.; und unter Nr. 14 der Preis auf die Analysen der Luft, welche in
                                 den Schornsteinen der Dampfkessel befindlich ist.
                              
                              Neue Preise sind:
                              15) Silberne Medaille fuͤr einen Appret, der den Baumwollzeugen einen
                                 seidenartigen Glanz gibt, ohne deren Faͤden zu zerquetschen und ohne
                                 ihnen ihre Geschmeidigkeit zu nehmen. (Dieser Appret darf nicht mehr als 3 Fr.
                                 per Stuͤk kosten.)
                              16) Silberne Medaille fuͤr eine Methode die zum Druke bestimmten
                                 Wollenzeuge zu bleichen. (Der Concurrent soll die Natur der in den Wollenfasern
                                 enthaltenen Stoffe, welche bewirken, daß die Zeuge den Druk nicht gut oder
                                 ungleich annehmen, und daß bald vor bald nach dem Daͤmpfen Fleken in dem
                                 nuͤancirten Grunde entstehen, angeben, er soll ferner zeigen, wie diese
                                 Stoffe weggeschafft werden koͤnnen; und wie sich ohne Nachtheil
                                 fuͤr die Dauerhaftigkeit und Weichheit des Zeuges ein vollkommenes
                                 Drukweiß erzielen laͤßt.)
                              
                           
                              II. Mechanische
                                    Kuͤnste.
                              Die 16 ersten, auf das J. 1839 verschobenen Preise sind gleichlautend mit Nr. 1,
                                 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15 und 16 im polyt. Journale Bd. LXI, S. 474, worunter der
                                 außerordentliche Preis von 20,000 Fr. fuͤr Erfindung eines
                                 Treibkraft-Reservoirs. Dazu kommen unter Nr. 17 und 18 die unter gleichen
                                 Nummern im polyt. Journale Bd. LXVI, S.
                                    229 aufgefuͤhrten.
                              Neue Preise sind:
                              19) Goldene Medaille zu 500 Fr. fuͤr die beste Abhandlung uͤber die
                                 Ersparniß von Brennmaterial auf den Herden in den Haushaltungen. (Der Abhandlung
                                 muͤssen Zeichnungen oder Modelle beigefuͤgt seyn; sie muß Apparate
                                 angeben, in denen man mit Holz, Steinkohlen und Torf heizen kann, und diese
                                 Apparate muͤssen im Vergleiche mit den bereits bekannten Apparaten eine
                                 Ersparniß von wenigstens 25 Proc. bedingen, ohne hoͤhere
                                 Anschaffungskosten zu verursachen.)
                              20) Goldene Medaille fuͤr eine wichtige Verbesserung an den
                                 Spindelbaͤnken.
                              
                           
                              III. Naturgeschichte und
                                    Landwirthschaft.
                              Die 11 ersten auf das Jahr 1839 verschobenen Preise gleichlautend mir Nr. 1, 5,
                                 6, 7, 8, 9, 10, 12, 13, 14, 16 im polyt. Journale Bd. LXI, S. 475.
                              Neue Preise sind:
                              12) Silberne Medaille fuͤr ein wirksames und im Großen anwendbares Mittel
                                 zur Vertilgung der Raupen.
                              13) Silberne Medaille fuͤr den besten Vorschlag zu einer vollkommenen
                                 Bewaͤsserungsordnung.
                              
                           
                              IV. Verschiedene Preise.
                              Die ersten 5 Preise gleichlautend mit Nr. 1, 2, 3, 4, 5 im polyt. Journale Bd. LXVI, S. 230.
                              Neue Preise sind:
                              6) Goldene Medaille zu 500 Fr., (von Hrn. J. Zuber, d.
                                 Sohne, gegruͤndet), fuͤr die beste Abhandlung uͤber den
                                 Industrialismus in seinen Beziehungen zur Gesellschaft, vom moralischen
                                 Standpunkte aus betrachtet.
                              7) Goldene Medaille, fuͤr die beste Abhandlung uͤber die
                                 Modifikationen, welche der dermalige Zustand der Industrie und des Handels in
                                 den verschiedenen Formen von Handelsgesellschaften erheischt.
                              
                           
                        
                           Ueber den Maschinenbetrieb mit Dampf in Frankreich und
                              England.
                           Frankreich besaß im Jahre 1816, wo es in Großbritannien bereits von Dampfmaschinen
                              wimmelte, deren beinahe noch keine einzige, und drei Jahre spaͤter,
                              naͤmlich im J. 1849, war deren Anzahl auch erst auf 65 gestiegen, welche
                              zusammen 1106 Pferdekraͤfte repraͤsentirten. Diese Zahl wuchs im J.
                              1820 um 28, im J. 1824 um 27, im J. 1822 um 52, im J. 1823 um 53, im J. 1824 um 25,
                              im J. 1825 um 69, im J. 1826 um 73, im J. 1827 um 56, im J. 1828 um 47, im J. 1829
                              um 56, im J. 1830 um 74, im J. 1831 um 47, im J. 1832 um 86, im J. 1833 um 164, im
                              J. 1834 um 177, im J. 1835 um 295, so daß man in diesem Jahre ihrer 1448 mit 19,122
                              Pferdekraͤften zaͤhlte. Von diesen Maschinen waren 1112
                              franzoͤsischen Ursprunges, 491 waren vom Auslande gekommen, und 145
                              unbekannten Ursprunges. 486 arbeiteten mit niederem Druke und 8785
                              Pferdekraͤften, 962 mit hohem Druke und 10,340 Pferdekraͤften. In der
                              Kraft wechselten sie von 1/5 Pferdekraft bis zur Kraft von 105 Pferden 5 die
                              staͤrkste befand sich an den Eisen- und Kupferwerken in Imphy. Das Dept. du Nord besaß 297, das Dept. de la Seine 197, das Dept. de la Loire
                              175, das Dept. de la Seine Infer. 160, das Dept. du Rhône 65, das Dept. de l'Aisne 49, das Dept. du
                                 Haut-Rhin 48, das Dept. de Saône et
                                 Loire 45, das Dept. du Gard 35, das Dept. de la Marne 34 Maschinen. Auf die uͤbrigen
                              55 Departements kamen zusammen nur 343 Maschinen. Zum Betriebe von Spinnereien
                              dienten 404, von Bergwerken 260, von Zukerraffinerien 112, von Hammer- und
                              Strekwerken 83, zum Wasserheben 76, zum Tuchweben 72, zum Betriebe von
                              Mahlmuͤhlen 52, von mechanischen Werkstaͤtten 51, von Seidenwebereien
                              36, von Appretiranstalten 34, von Oehlmuͤhlen 29, zu verschiedenen Zweken
                              233. – Vergleicht man hiemit England, so ergibt sich, daß die Grafschaften
                              Lancashire, Ehester, Derby, Stafford und York allein 998 Maschinen mit einer
                              Gesammtkraft von 27,318 Pferden besaßen. Dazu kommt noch, daß sich die Zahl der
                              Maschinen im Lancashire in einem einzigen Jahre um 90 vermehrte. Die Maschinen von
                              Lancashire allein besaßen im J. 1835 eine Kraft von 402,343 lebenden Pferden,
                              waͤhrend die Dampfmaschinen von ganz Frankreich nur die Kraft von 86067
                              lebenden Pferden besaßen, und dabei doch um ein Drittheil mehr Kosten veranlaßten,
                              als die Maschinen im Lancashire! – Was die Dampfschifffahrt betrifft, so
                              zahlte die franzoͤsische Handelsmarine im J. 1835 nur 100 Dampfboote, von
                              denen die groͤßten nur 600 Passagiere faßten, und hoͤchstens 244
                              Tonnen hielten. Diese 100 Boote hatten 118 Motoren, wovon 82 von niederem und 36 von
                              hohem Druke. Alle zusammen hatten 3863; das groͤßte 140 Pferdekraͤfte.
                              Die koͤnigliche Marine zaͤhlte zu jener Zeit 32 Dampfboote von 4800
                              Pferdekraͤften, worunter 4 von 220 Pferdekraͤften. Die
                              Postadministration besaß 12 Dampfboote von 1600 Pferdekraͤften. Die
                              Dampfboote von ganz Frankreich hatten also nur 10,303 Pferdekraͤfte. –
                              Die Dampfschifffahrtsgesellschaften von Liverpool allein besaßen aber um jene Zeit
                              schon 67 Dampfboote von 9085 Pferdekraͤften, abgesehen von 30 Booten, welche
                              den Dienst zwischen den beiden Ufern des Mersey versahen! – Noch viel
                              groͤßer ist der Unterschied, der zwischen Frankreich und England in Hinsicht
                              auf die Anwendung des Dampfes auf Eisenbahnen besteht, woruͤber es jedoch zur
                              Zeit noch an bestimmten Nachweisungen fehlt. Leider, sagt der Verfasser des Artikels
                              in der France industrielle, aus welchem obige Daten
                              entnommen sind, stehen die franzoͤsischen Locomotiven den englischen auch in
                              Hinsicht auf den Bau bedeutend nach.
                           
                        
                           Ueber die ausdehnungsweise Benuzung des Dampfes.
                           Bei Gelegenheit einer Discussion, welche vor der Institution
                                 of Civil Engineers im Februar d. J. uͤber die Dampfmaschinen in
                              Cornwallis Statt fand, ward von Hrn. Wicksteed geltend
                              gemacht, daß die ausdehnungsweise Benuzung des Dampfes an den zum Pumpen bestimmten
                              Maschinen, so wie an den meisten rotirenden Maschinen eine offenbare Ersparniß
                              bedinge; daß aber, wenn sehr zarte Maschinen auf diese Weise betrieben werden
                              sollen, eine Unregelmaͤßigkeit in der Bewegung bemerkbar wird. Hr. Jackson von Leeds gab an, daß an einer Maschine von
                              niederem Druke durch das Absperren des Dampfes bei 4/5 des Hubes eine
                              Unregelmaͤßigkeit eintrat, in Folge deren die feinen, von Hrn. Marshall fabricirten Flachsgarne haͤufig brachen.
                              – Dagegen ward von anderen Seiten erinnert, daß man dermalen in mehreren
                              Fabriken im Lancashire, in welchen feine Baumwollgarne gesponnen werden, den Dampf
                              ohne allen Nachtheil mehr oder weniger ausdehnungsweise arbeiten laͤßt; und
                              daß sich die Unregelmaͤßigkeit der Bewegung leicht durch Anwendung schwererer
                              und rascher umlaufender Schwungraͤder oder durch Verkuppelung zweier
                              Maschinen beseitigen laͤßt. – In derselben Versammlung ward auch eine
                              aͤußerst interessante Abhandlung des Hrn. W. J. Henwood uͤber die ausdehnungsweise Benuzung des Dampfes an den
                              Maschinen in Cornwallis vorgetragen. Das London Journal,
                              September 1838, S. 366, entnimmt hieraus nur folgende Daten. Die groͤßte
                              Leistung, welche man mit einem gemessenen Bushel, mit 84 Pfd. feuchten und mit 84
                              Pfd. trokenen Steinkohlen erzielte, ist 86 1/2,, 72 1/2 und 77 1/2 Millionen. Den
                              Verbrauch an Kohlen,
                              Fett und Oehl in Anschlag gebracht wurden von der Huel Towan Maschine 1085 und von
                              Binner Downs 1006 Tonnen fuͤr einen Farthing einen Fuß hoch gehoben. Hienach
                              wuͤrde also das Gewicht eines Mannes (1 1/2 Cntr.) fuͤr einen Penny 10
                              engl. Meilen hoch gehoben werden!
                           
                        
                           Ueber die Dampfmaschinen in Cornwallis.
                           Die durch ihre großen und eben deßhalb schon oft bezweifelten Leistungen
                              beruͤhmten Dampfmaschinen von Cornwallis waren neuerlich der Gegenstand
                              mehrerer Abhandlungen und vieler Discussionen vor der Institution of Civil Engineers in London. Besondere Aufmerksamkeit
                              erregten die Mittheilungen des Hrn. Thomas Wicksteed und
                              des Hrn. Parkes, und aus diesen heben wir nach dem
                              Auszuge der Verhandlungen, welchen das London Journal in
                              seinen lezten Heften gab, fuͤr unsere Leser Folgendes aus. Die Versuche,
                              welche Hr. Wicksteed an einer Pumpe der
                              Holmbush-Gruben anstellte, und bei denen man das aufgepumpte Wasser in einem
                              Behaͤlter sammelte und wog, ergaben als Leistung der Maschine 102,721,323
                              Pfd., welche mit einem Aufwande von 94 Pfd. oder einem Bushel Steinkohlen auf eine
                              Hoͤhe von einem Fuß gehoben wurden. Diese Quantitaͤt druͤkt
                              jedoch nicht die ganze Leistung der Maschine aus, welche nach dem Inhalte der Pumpen
                              und der Luft ohne irgend ein Zugestaͤndniß fuͤr Auslassen berechnet
                              werden muß, und wonach sich 117,906,992 Pfd. auf einen Fuß Hoͤhe gehoben
                              ergeben. Bei einem durch drei Tage fortgesezten Versuche mit einer Maschine, deren
                              Cylinder 60 Zoll Durchmesser hatte, wobei man das Gehaͤuse oder den Mantel
                              zuerst mit Dampf erfuͤllte und dann keinen Dampf einließ, ergab sich in
                              ersterem Falle eine um 10 Proc. groͤßere Leistung. Die Quantitaͤt des
                              in dem Mantel waͤhrend 216 Huben verdichteten Wassers betrug 2 Proc. des zum
                              Behufe des Betriebes der Maschine verdampften Wassers. – Hr. Parkes aͤußerte sich dahin, daß die meisten
                              Ingenieurs daruͤber einig seyen, daß die mit niederem Druke arbeitende
                              Kurbelmaschine, wie man sich ihrer zum Fabrikbetriebe bedient, im Zustande der
                              hoͤchsten Vollendung fuͤr jede Pferdekraft wenigstens 10 Pfd. gute
                              Steinkohle in der Zeitstunde fordere, und daß dieß auch mit der Schaͤzung Watt's uͤbereinstimme. Dabei ist angenommen, daß 1
                              Pfd. Steinkohle 7 Pfd. Wasser verdampfe. Er hatte Gelegenheit mehrere von Boulton und Watt und anderen
                              gebaute Maschinen zu pruͤfen, und fand den Verbrauch an Brennmaterial nur in
                              drei Faͤllen nicht hoͤher als zu 10 Pfd. Er fuͤhrt einen
                              Versuch an, der mit solcher Strenge durchgefuͤhrt wurde, daß man sich auf
                              dessen Genauigkeit verlassen kann. Die Maschine, welche angeblich 40
                              Pferdekraͤfte haben sollte, ward von den HHrn. Hick und Rothwell zu Bolton gebaut und in St.
                              Ouen bei Paris aufgestellt worden, um daselbst Wasser fuͤr einen neuen Dok zu
                              pumpen. Der Versuch mit ihr wurde 2 Tage lang in Gegenwart der HHrn. Arago, Jouy, Farey und Parkes
                              gefuͤhrt. Der Indicator zeigte, daß die Maschine genau mit 40
                              Pferdekraͤften arbeitete, und zwar mit einem stuͤndlichen Verbrauche
                              von 11 Pfd. guter Steinkohlen von Mons per Pferdekraft.
                              Da jedoch das Gewicht des wirklich auf einen Fuß in der Minute gehobenen Wassers,
                              wenn man es durch 40 theilte, 36,000 Pfd. gab, so war der stuͤndliche
                              Verbrauch an Steinkohlen 10 Pfd. per Pferdekraft. Da
                              sich die Maschine in vollkommenstem Zustande befand, so zieht Hr. Parkes aus diesem Versuche den Schluß, daß die Leistung
                              der gewoͤhnlichen, mit niederem Druke und nicht ausdehnungsweise arbeitenden
                              Kurbelmaschine nicht hoͤher als auf 20 bis 21 Mill. Pfd., die mit 90 bis 94
                              Pfd. Steinkohlen einen Fuß hoch gehoben werden, anschlagen laͤßt; und daß
                              sich also die Leistung der von Wicksteed erprobten
                              Maschine von Cornwallis zur Leistung lezterer wie 5 : 1 verhaͤlt. In
                              demselben Verhaͤltnisse steht demnach auch die Ersparniß an
                              Brennmaterial.
                           
                        
                           Ueber Dampfkessel-Explosionen.
                           Da man behauptete, daß die Explosion der Dampfmaschinen durch Spalten oder Risse ohne
                              Laͤrm und Gefahr erfolgen koͤnne, so stellte man in dieser Hinsicht
                              Versuche mit einem Kessel an, der aus einer nicht sproͤden Substanz bestand.
                              Nach den Angaben, welche Hr. Arago am 17. Septbr. d. J.
                              vor der Akademie in
                              Paris wachte, erlitt dieser Kessel, nachdem man ihn bis zum Explodiren gebracht,
                              weder einen Ruͤkstoß, noch bekam er einen Riß, sondern er ward in
                              unzaͤhlige kleine Stuͤke zersprengt. (France
                                 industrielle.)
                           
                        
                           Versuche uͤber ein aus Steinkohlen bereitetes
                              Brennmaterial fuͤr Dampfmaschinen.
                           Am Arsenale in Woolwich wurden im Monate August l. J. unter der Leitung der
                              Ingenieure Kingston und Dunen
                              Versuche angestellt, welche auf einen fuͤr die Dampfschifffahrt
                              hoͤchst wichtigen Gegenstand abzwekten: naͤmlich darauf, das
                              Heizmittel in den moͤglich kleinsten Raum zu bringen. Man waͤhlte
                              hiezu eine Art von Ziegel, die aus fein gesiebten Steinkohlen, Flußschlamm und Theer
                              zusammengesezt worden. Die hiemit geheizte Dampfmaschine verbrauchte innerhalb 6
                              Stunden 15 Minuten 750 Pfd. solcher Ziegel; wogegen sie innerhalb derselben Zeit von
                              nordenglischen Steinkohlen 1165, von Walliser Steinkohlen 1046 und von Steinkohlen
                              von Pontop 1068 Pfd. brauchte. Bei einem zweiten Versuche belief sich der Verbrauch
                              an den erwaͤhnten Ziegeln nur auf 680 Pfd., so daß die Ersparniß auf 418 Pfd.
                              angeschlagen werden konnte; und bei weiteren Versuchen stieg die Ersparniß abermals
                              um 50 Proc. Das neue Brennmaterial duͤrfte demnach bald auf den Dampfbooten
                              angenommen werden, und zwar um so mehr, als es sich fester und in einen kleineren
                              Raum paken laͤßt, als die unregelmaͤßig geformten Steinkohlen. (Morning Post.)
                           
                        
                           Vorkehrung zur Verhuͤtung der Unfaͤlle auf
                              Eisenbahnen.
                           Die Directoren der Great-Western-Eisenbahn haben folgende einfache
                              Vorkehrung getroffen, um jenen Unfaͤllen vorzubeugen, welche durch eine
                              unvermuthete Annaͤherung oder eine zu schnelle Abfahrt der Wagen entstehen
                              koͤnnen. Sie ließen naͤmlich laͤngs der aͤußeren Seite
                              der Schienen Roͤhren legen, durch welche Messingdraͤhte laufen. Diese
                              Draͤhte fuͤhren an jeder Station der Wegaufseher an eine Gloke. So oft
                              ein Wagenzug von einer Station abfaͤhrt oder sich ihr naͤhert, wird
                              die Gloke gelaͤutet, wo dann auf dieses Signal Alles in gehoͤriger
                              Ordnung und Bereitschaft erhalten werden kann. (Standard.)
                           
                        
                           Ueber das Wasserrad des Hrn. Passot.
                           Hr. Coriolis berichtete der Akademie zu Paris uͤber
                              ein von Hrn. Passot erfundenes Wasserrad, und sagte
                              daruͤber im Wesentlichen Folgendes. Das neue Rad ist nach einem dem Systeme
                              der Reactionsraͤder aͤhnlichen Systeme gebaut, und besteht aus einem
                              sehr stark abgeplatteten Fasse, welches um seine senkrecht gestellte Achse
                              umlaͤuft. Das Wasser gelangt von Oben in das Rad, und zwar in einer
                              Roͤhre, welche central in den Dekel des Fasses eingesezt ist. Die
                              cylindrische Oberflaͤche am Ende des Fasses hat eine oder mehrere Kammern,
                              die durch drei einspringende Flaͤchen gebildet werden. Von diesen
                              Flaͤchen stehen zwei senkrecht gebildet auf der aͤußeren
                              Oberflaͤche, die dritte hingegen, welche die beiden ersteren verbindet, ist
                              ein senkrechter Cylinder, dessen Radius kleiner ist als jener des aͤußeren
                              Gehaͤuses des Fasses. In einer der oberen Flaͤchen befindet sich eine
                              Oeffnung, durch welche das in dem Fasse enthaltene Wasser ausfließt und zwar durch
                              einen Vorstoß, der dem Abfließwasser in Hinsicht aus die Oberflaͤche des
                              Cylinders eine tangentale Richtung gibt, so daß also das Wasser in einer der
                              Umlaufsbewegung des Fasses entgegengesezten Richtung mit relativer Geschwindigkeit
                              austritt. Die Entfernung zwischen der Muͤndung und der ihr gegenuͤber
                              liegenden ebenen Flaͤche ist so klein als moͤglich; jedoch immer so
                              groß, daß das Wasser diese Flaͤche nicht erreichen kann. Das Wasser gelangt
                              durch die in den Dekel eingesezte Roͤhre in das Faß, und zwingt, indem es bei
                              der Abflußmuͤndung austritt, die Maschine in einer dem Abflusse
                              entgegengesezten Richtung umzulaufen. Das System dieses Rades ist demnach nicht neu;
                              denn dasselbe unterscheidet sich von den gewoͤhnlichen
                              Reactionsraͤdern nur dadurch, daß an die Stelle der geraden oder krummlinigen
                              Canaͤle, in denen man das Wasser an die Muͤndungen gelangen ließ, ein Faß gesezt
                              wurde. Aus den von Hrn. Passot angestellten Versuchen
                              ergab sich, daß wenn die Roͤhre, die das Wasser in die centrale Roͤhre
                              leitete, in Hinsicht auf den Flaͤchenraum der Abflußmuͤndungen nicht
                              einen etwas großen Durchmesser hat, der Verbrauch, der beim Umlaufen des Rades durch
                              die Wirkung der Centrifugalkraft haͤtte erhoͤht werden sollen, nicht
                              merklich groͤßer war, als beim Stillstehen des Rades. Man muͤßte
                              demnach bei der Berechnung des Nuzeffectes dieses Rades jenen Kraftverlust in
                              Anschlag bringen, der aus dem Stoße, den das Wasser bei seinem Uebergange aus der
                              Roͤhre in das Faß erleidet, erwachst; so daß also das fuͤr die
                              Reactionsraͤder aufgestellte Princip hier nicht in Anwendung kommen kann. Hr.
                              Coriolis glaubt uͤbrigens, daß das Rad des
                              Hrn. Passot sich in vielen Faͤllen sehr
                              nuͤzlich bewaͤhren koͤnnte. (Mémorial encycl. August 1838.)
                           
                        
                           Journet's Maschine zu
                              Erdarbeiten.
                           Die France industrielle berichtet, daß man Anfangs
                              September l. J. Versuche mit mehreren Maschinen anstellte, welche Hr. Journet zur Vollbringung der Erdarbeiten an Eisenbahnen
                              und Canaͤlen erfunden. Die Maschine, der er den Namen Omni-Tolle beilegte, soll hienach im Stande seyn, mir
                              Beihuͤlfe von nicht mehr als 12 Arbeitern 600 Meter Erdreich auf eine
                              Hoͤhe von 13 Meter emporzuschaffen, wozu unter Anwendung der Schubkarren 240
                              Arbeiter noͤthig gewesen waͤren.
                           
                        
                           Cattle's und North's Feuersprizen.
                           Die sogenannten Verbesserungen an den Feuersprizen, worauf sich die HHrn. Robert Cattle Esq. und William Greaves North Gentleman, beide von York, am 4. Decbr. 1832 ein Patent geben
                              ließen, bestehen in nichts weiter, als in dem Betriebe der Feuersprizen durch eine
                              rotirende, anstatt durch eine in geradliniger Richtung wirkende Triebkraft, indem
                              hiedurch das Pumpgeschaͤft sehr erleichtert und bedeutend an Kraft gewonnen
                              werden soll. Im inneren Baue der Pumpen selbst, der Luftgefaͤße,
                              Roͤhren und Ventile scheint gar nichts Neues zu liegen. Die Bewegung wird
                              durch Zahnraͤder und Getriebe, welche von Außen von zwei Arbeitern mit einer
                              Kurbel umgetrieben werden, hervorgebracht. (London
                                 Journal, Oktober 1838.)
                           
                        
                           Houdard's
                              Appretirapparat.
                           Die Blaͤtter von Rouen melden von einer von Hrn. Houdard erfundenen Maschine, welche zum Appretiren der gedrukten Calicos
                              bestimmt ist, und der er den Namen Calorifére
                                 appréteur beilegte. Die Maschine soll mit einer erstaunlichen
                              Geschwindigkeit und Regelmaͤßigkeit arbeiten, und die Entfettung, Reinigung
                              und Gummirung zugleich bewirken. (France industrielle,
                                 No. 47.)
                           
                        
                           Dujardin's verbessertes
                              Mikroskop.
                           Hr. Dujardin hat an dem Mikroskope der HHrn. Trécourt und Oberhaͤuser eine Vorrichtung angebracht, durch welche das zur
                              Beleuchtung dienende Licht so auf dem unter das Mikroskop gebrachten Objecte
                              concentrirt wird, daß es von diesem selbst auszugehen scheint. Da auf diese Weise
                              die Diffraktion, welche den scheinbaren Durchmesser der zarten Linien im
                              gewoͤhnlichen Mikroskope erhoͤht, vermieden ist, so sieht man diese
                              Linien in ihrer wirklichen Dike. Die aus mehreren achromatischen Linsen bestehende
                              Vorrichtung bewegt sich in einer am Fuße des Instrumentes angebrachten Roͤhre
                              in der Richtung der gemeinschaftlichen Achse, und wirft auf das der Untersuchung
                              unterliegende Object den Brennpunkt eines von einem parallelen Spiegel reflectirten
                              Lichtkegels. Um sich der Coincidenz des Brennpunktes zu versichern, waͤhlt
                              man ein entferntes Absehen, dessen von dem Spiegel reflectirtes Bild auf den
                              Objecttraͤger gemalt ist und sich gewissermaßen uͤber dem Objecte
                              selbst befindet. Wenn man dann den Spiegel staͤrker neigt, faͤngt man
                              nur das Licht eines stark beleuchteten Theiles des Himmels auf. (France industrielle.)
                           
                        
                           
                           Van Schoultz's Methoden
                              Salzsoolen zu reinigen.
                           Ein Hr. Nils Sholtewskii Van Schoultz in Salina, im Staate
                              New York, nahm am 23. Jul. 1837 ein Patent auf eine Reinigungsmethode der zur
                              Gewinnung von Kochsalz bestimmten Salzsoolen. Wir entnehmen hieruͤber aus der
                              im Franklin Journal, Mai 1838, S. 278 enthaltenen
                              Beschreibung des Patentes Folgendes. Der Patenttraͤger theilt die Salzsoolen
                              in zwei Classen. Zur ersten Classe zaͤhlt er jene, die mehr oder weniger mit
                              schwefelsaurem und kohlensaurem Kalke verunreinigt sind, und also auch ein mit
                              diesen Salzen verunreinigtes Kochsalz geben. Zur zweiten Classe rechnet er die
                              Soolen, welche hauptsaͤchlich salzsaure Bitter- und Kalkerde unter den
                              Unreinigkeiten einhalten, und die beim Versieden ein unreines, dem Zerfließen
                              ausgeseztes Kochsalz liefern. Die Soolen der ersten Classe reinigt er, indem er in
                              eine hoͤlzerne Cisterne, welche 600 Kubikfuß Wasser faßt, 50 Bushel Holzkohle
                              (oder wenn man den Kohlenstoffgehalt beruͤksichtigt, auch mineralische Kohle)
                              dringt; dann dieselbe mit der Soole fuͤllt, und hierauf unter
                              Umruͤhren 1 Pfd. 2 Unzen Alaun zusezt. Nach 48 Stunden Rahe ist die Soole zum
                              Versieden geeignet. – Um die Soolen der zweiten Classe zu reinigen
                              traͤgt er in eine hoͤlzerne Cisterne, welche 5000 Kubikfuß Wasser
                              faßt, 100 Bushel mineralische Kohle ein. Wenn die Cisterne dann zur Haͤlfte
                              mit Soole gefuͤllt worden, ruͤhrt er ein Sechzehntel Bushel Aezkalk
                              darunter; und wenn die Cisterne hierauf ganz gefuͤllt worden, sezt er unter
                              Umruͤhren auch noch 3 Pfd. Alaun zu. Nach 48 Stunden Ruhestand kann auch
                              diese Soole versotten werden. Der Kalk soll die Birkererde faͤllen, und der
                              hiedurch gebildete salzsaure Kalk wird durch die Kohle und den Alaun zersezte.
                              Wuͤrde man den Alaun vor dem Kalke beimischen, so wuͤrde lezterer
                              ersteren zersezen. – Die angegebene Quantitaͤt Kohle reicht
                              fuͤr einen Monat hin; die angegebenen Quantitaͤten Alaun und Kalk
                              dagegen muͤssen nach jedesmaliger Fuͤllung der Cisterne eingetragen
                              werden. Ist soviel Iod in der Soole enthalten, daß die Pfannen dadurch angegriffen
                              werden, so sezt der Patenttraͤger eine Viertelunze schwefelsaures Mangan zu,
                              das er in Papier eingewikelt in die Cisterne wirft, und alle 14 Tage erneuert.
                              – Da die nach obigen Angaben behandelten Soolen stets Zeit zur Abscheidung
                              der gefaͤllten Unreinigkeiten brauchen, so muß man immer mit wenigstens drei
                              Behaͤltern oder Cisternen arbeiten, von denen jede soviel faßt, als an einem
                              Tage versotten werden kann.
                           
                        
                           Embrey's Methode Porzellan,
                              Glas- und Toͤpferwaaren zu vergolden.
                           Das Patent, welches Goodwin Embrey, Toͤpfer von
                              Lane Delph in der Grafschaft Stafford, am 14. April 1835 nahm, scheint dem London Journal nur wenig Neues zu enthalten, da es in
                              der Hauptsache nur darin besteht, daß der in den Toͤpfereien unter dem Namen
                              Goldglanz (gold-lustre) bekannten und zum
                              Vergolden von Porzellan u. dergl. bestimmten Composition etwas Gummi zugesezt werden
                              soll. Der Patenttraͤger loͤst naͤmlich 6 Unzen Gold und 6 Gran
                              Koͤrnerzinn in einem Pfunde Salpetersalzsaͤure auf, und vermengt in
                              einem anderen Gefaͤße unter Anwendung einer gelinden Waͤrme 2 Pfd.
                              Schwefelbalsam und 1 Pfd. Terpenthinoͤhl. Hierauf gießt er erstere
                              Aufloͤsung allmaͤhlich und unter Umruͤhren in leztere Mischung,
                              worauf er endlich das Ganze durch Zusaz von gesottenem Oehle und Gummi bis zur
                              gehoͤrigen Consistenz verdikt. Mit dieser Composition wird das Dessin von der
                              Kupferplatte oder dem Holzbloke auf ein Papier, wie man sich seiner zu derlei Zweken
                              bedient, uͤbergetragen, und wenn das Dessin von diesem auf das Porzellan,
                              Glas etc. transferirt worden ist, so brennt man es auf diesem nach dem
                              gewoͤhnlichen Verfahren ein.
                           
                        
                           Hemming's Methode Bleiweiß zu
                              fabriciren.
                           Die verbesserte Methode Bleiweiß zu fabriciren, auf die sich John Hemming, Gentleman
                              in Edward-Street in der Grafschaft Middlesex, am 13. Okt. 1836 ein Patent
                              ertheilen ließ, beschraͤnkt sich dem London
                                 Journal, August 1838, S. 279 gemaͤß auf Folgendes. Der
                              Patenttraͤger destillirt aus salpetersaurem Natron oder Kali mit
                              Schwefelsaͤure Salpetersaͤure. Den aus Glaubersalz bestehenden Ruͤkstand
                              verwandelt er, indem er ihm eine hinreichende Menge Kohle und Kalk zusezt durch
                              Ausgluͤhen in kohlensaures Natron. In ler Salpetersaͤure loͤst
                              er, nachdem er sie mit ihrem sechsfachen Volumen Wasser verduͤnnt, Bleioxyd
                              oder Bleiglaͤtte auf, welche durch Erhizen des Bleies an freier Luft, oder
                              beim Scheiden des Silbers vom Bleie oder auf irgend andere Weise gewonnen worden.
                              Dieser Bleiaufloͤsung sezt er so lange eine verduͤnnte
                              Aufloͤsung von kohlensaurem Natron oder Kali zu, als noch ein Niederschlag
                              erfolgt. Aus der Mutterlauge gewinnt er durch Abdampfen salpetersaures Natron oder
                              Kali, welches neuerdings angewendet werden kann. Den Niederschlag dagegen troknet
                              er, nachdem er ihn sorgfaͤltig ausgewaschen. Der Patenttraͤger
                              bemerkt, daß er sich nicht an den Gebrauch der Salpetersaͤure bindet, obwohl
                              er diese fuͤr am meisten geeignet haͤlt und daß er anstatt ihrer auch
                              brennzelige Holzsaͤure, Essigsaͤure oder irgend eine andere
                              Saͤure, welche das Bleioxyd aufzuloͤsen vermag, anwendet.
                           
                        
                           Emery's Methode Felle
                              abzuhaaren.
                           Hr. Benjamin F. Emery in Bath, in den Vereinigten Staaten,
                              nahm kuͤrzlich ein Patent auf, die Abhaarung der Haͤute mittelst Dampf
                              anstatt mit Wasser, Saͤuren oder anderen Substanzen. Er hat es hiebei
                              hauptsaͤchlich auf die Abnahme der Wolle von den Schaffellen abgesehen, die
                              er auf folgende Art bewerkstelligen will. Die Schaffelle werden troken, oder um den
                              Proceß zu beschleunigen, auch befeuchtet, auf dieselbe Weise an Latten mit
                              Spannhaken aufgehaͤngt, auf welche dieß beim Gerben derselben zum Behufe des
                              Troknens zu geschehen pflegt. Diese aufgehaͤngten Felle bringt man in eine
                              gut schließende Dampfkammer, in der sich an den gegenuͤberliegenden Seiten
                              ein Paar kleine, zur Ventilirung dienende Fenster befinden. Ist die Kammer mit
                              diesen Fellen angefuͤllt, wobei jedoch so viel Raum gestattet seyn muß, daß
                              sie einander nicht beruͤhren, und daß man zwischen ihnen herumgehen kann, so
                              laͤßt man von irgend einem Dampferzeuger her Dampf in denselben treten. Bei
                              der Blutwaͤrme, die man mittelst des Dampfes unterhaͤlt, sind die
                              Schaffelle gewoͤhnlich innerhalb, drei Stunden so gedaͤmpft, daß sie
                              die Wolle fahren lassen, wovon man sich uͤberzeugen kann, wenn man in die
                              Kammer eintritt. Durch eine etwas hoͤhere Temperatur laͤßt sich das
                              Verfahren etwas beschleunigen; doch raͤth der Patenttraͤger, die
                              Temperatur nicht uͤber 52° R. zu treiben, weil sonst die Felle Schaden
                              leiden. – Rindshaͤute lassen sich auf aͤhnliche Weise
                              behandeln, erfordern aber eine verhaͤltnißmaͤßig laͤngere
                              Daͤmpfung. – Endlich meint der Patenttraͤger, daß man in großen
                              Schlaͤchtereien seine Methode auch statt des Bruͤhens der Schweine
                              einfuͤhren koͤnnte. In diesem Falle muͤßte die Temperatur in
                              der Dampfkammer auf 63 bis 65° R., und wenn es schnell genug geschehen kann,
                              selbst bis zur Siedhize gesteigert werden. Unmittelbar nach geschehener
                              Daͤmpfung waͤre durch Oeffnen der Fenster die Temperatur so weit
                              abzukuͤhlen, daß die Fleischer an die Beseitigung der Borsten gehen
                              koͤnnten. (Mechanics' Magazine No. 782.)
                           
                        
                           Saint-Léger's
                              Schreibtafeln fuͤr Blinde und fuͤr den Gebrauch bei Nacht.
                           Hr. Ferd. Saint-Léger in Paris, rue de la Jussienne, No. 25, hat eine neue Art von
                              Schreibtafeln fuͤr Blinde und fuͤr solche, die bei Nacht ohne Licht
                              schreiben wollen, angegeben, die nach einem von Hrn. Jomard der Société
                                 d'encouragement erstatteten Berichte alle bisherigen Coecographen und
                              Nyctographen an Bequemlichkeit, Einfachheit und Wohlfeilheit uͤbertreffen
                              sollen. Dieselben bestehen naͤmlich aus einer Art von Portefeuille, in
                              welchem sich ein Rahmen befindet, uͤber den ein an der unteren Flaͤche
                              dik mit Graphit bestrichenes Pergament gespannt ist. Ueber diesen Rahmen sind der
                              Quere nach 12 versilberte Metalldraͤhte gezogen, welche als Fuͤhrer
                              fuͤr den Zeichenstift und zur Regulirung der Zeilenweite dienen. An jedem
                              dieser Draͤhte befindet sich ein kleiner Laͤufer, der sich an den
                              Draͤhten schiebt, und auf den man beim Schreiben den kleinen Finger legt.
                              Diese Laͤufer deuten an, wo man in jeder Zeile zu schreiben aufhoͤrte.
                              Um zu wissen, welche Zeile die lezte war, ist in der Laͤngenrichtung an dem
                              einen Rande der Tafel eine Schnur mit einem beweglichen Knopfe angebracht, welchen Knopf man
                              nur an jenen Draht zu schieben braucht, welcher der zulezt geschriebenen Zeile
                              entspricht. Das Blatt Papier, auf welches man schreiben will, wird unter das
                              Pergament gelegt. Geschrieben selbst wird auf lezteres, und zwar mit einem
                              hoͤlzernen Stifte mit weicher Spize. Die Schriftzuͤge erscheinen auf
                              dem Papiere vollkommen rein mit Graphit abgedrukt. Hr. Jomard bemerkt, daß Hr. Bérard in
                              Briançon, welcher in seinem 23sten Jahre erblindete, sich waͤhrend
                              seiner Blindheit einer ganz aͤhnlichen Vorrichtung, die man im Jahrgange 1817
                              des Bulletin de la Société
                                 d'encouragement, S. 277 beschrieben findet, bediente. (Bull. d. l. Soc. d'encour. August 1838)
                           
                        
                           Frankreichs Zukerproduction.
                           Frankreich erzeugte im Jahre 1833 nur 4 Mill.; im J. 1834 nur 7,300,000; im J. 1835
                              schon 13,200,000; im J. 1836 30,400,000, und im J. 1837 41 Mill. Kilogr.
                              Runkelruͤbenzuker. Im J. 1838 duͤrfte die Production auf 55 Mill.
                              Kilogr. steigen, was der Gesammtconsumtion vom J. 1832 gleichkaͤme. (France industrielle, No. 47.)
                           
                        
                           Ueber die Vertilgung des weißen Kornwurmes.
                           Hr. Herpin in Metz, der die Naturgeschichte des weißen
                              Kornwurmes zum Gegenstande seines Studiums gemacht hat, uͤbergab
                              kuͤrzlich die Resultate desselben der Oeffentlichkeit. Das Wesentliche ist in
                              Folgendem zusammengefaßt: 1) Der weiße Kornwurm uͤbt in Frankreich erst seit
                              60 Jahren seine Verheerungen aus. 2) Er vermehrt sich auf den Feldern, in den
                              Scheunen und auf den Speichern; vielleicht auch durch Wanderungen der ausgefallenen
                              Schmetterlinge. 3) Seine Larve oder Puppe bleibt unbeschaͤdigt, wenn sie mit
                              dem Saatkorne ausgesaͤet wird, aus ihr faͤllt der Schmetterling gegen
                              Mitte Junius aus, und dieser legt dann auf dem Felde selbst noch seine Eier auf die
                              Getreideaͤhren, und zwar kurz nach der Bluͤthe. 4) Eines der
                              sichersten und wohlfeilsten Mittel das von dem weißen Kornwurme angegangene Getreide
                              zu schuͤzen und diesen zu zerstoͤren, ist dessen Erstikung, die in
                              verschlossenen Behaͤltern mittelst Kohlensaͤure oder Stikstoff zu
                              geschehen hat. 5) Man braucht zu diesem Zweke nur einige gluͤhende Kohlen in
                              ein leeres Faß zu werfen; dieses dann mit dem angestekten Getreide zu
                              fuͤllen, und es hierauf gut verschlossen gegen 3 Wochen lang stehen zu
                              lassen. 6) Die durch den Kornwurm veranlaßte Erhizung des Getreides laͤßt
                              unmittelbar nach Verschluß des Fasses nach und mindert sich bis zum Tode der
                              Wuͤrmer immer mehr und mehr. Der Tod erfolgt in weniger als 24 Tagen, und
                              zwar um so schneller, je hoͤher die Temperatur der atmosphaͤrischen
                              Luft steht. 7) Das auf diese Art behandelte Getreide bekommt keinen uͤblen
                              Geruch oder sonst eine nachtheilige Eigenschaft; es liefert gutes Brod und verliert
                              auch seine Keimkraft nicht. 8) Zu den Zerstoͤrungsmitteln des weißen
                              Kornwurmes gehoͤrt das Schneiden des Getreides, so lange es noch etwas
                              gruͤn ist; denn das in diesem Zustande aufgespeicherte Getreide entwikelt
                              viel Kohlensaͤure, welche die Raupen beim Ausfallen aus dem Eie
                              toͤdtet. 9) Das vom Kornwurme angestekte Getreide muß so schnell als
                              moͤglich ausgedroschen und gemahlen werden, wenn man es nicht auf die
                              angegebene oder sonst eine andere bewaͤhrte Methode schuͤzen will oder
                              kann. 10) Angestektes Getreide verliert innerhalb 6 Monaten wenigstens 40 Proc.
                              seines Gewichtes oder 75 Proc. seines Mehlgehaltes. 11) Nie soll man angestektes
                              Getreide zur Aussaat waͤhlen, und wenn man dieß ja thun muß, so soll man den
                              zum Kalken desselben bestimmten Substanzen Chlorkalk zusezen. (Echo du monde savant 1838, No. 33.)
                           
                        
                           Verbrauch an Lebensmitteln in Paris.
                           In Paris wurden im J. 1836 verzehrt: 922,363 Hectoliter Wein; 36,441 Hectol.
                              Branntwein; 18,138 Hectol. Cider; 111,811 Hectol. Bier; 72,330 Ochsen; 17,442
                              Kuͤhe; 77,583 Kaͤlber; 378,476 Schafe; 91,929 Schweine; fuͤr
                              4,774,383 Fr. Fische; fuͤr 1,219,659 Fr. Austern; fuͤr 8,387,296 Fr.
                              Gefluͤgel und Wildpret; fuͤr 11,532,080 Fr. Butter und fuͤr
                              4,935,864 Fr. Eier. Geboren wurden 19,309 eheliche und 9633 uneheliche Kinder, wovon
                              14,645 Knaben und 14,297
                              Maͤdchen. Gestorben waren 24,057 Personen, also um 4885 weniger als geboren
                              wurden. Heirathen wurden 8308 geschlossen. (Echo du monde
                                 savant No. 28.)
                           
                        
                           Literatur.
                           
                              The Steam-Engine; its invention and an
                                    investigation of its Principles for navigation, Manufactures and Railways.
                                    By ThomasTredgold. Enlarged and
                                    edited by W. T. B.WoolhouseEsq. Part. I. with 60 plates. London 1838; by JohnWeale.
                              A Treatise on Engineering Fieldwork: containing practical
                                    Land surveying for Railways etc., with the theory, principles and practice
                                    of, Levelling and their application to the purposes of Civil Engineering. By
                                    PeterBruff, Surveyor. 8.
                                    London 1838; bySimpkinandMarshall.
                              The Practical Mathematician's Pocket Guide. By
                                    RobertWallace. 2. edit.
                                    Glasgow 1838; by W. R.M'Phun.
                              A complete Treatise on Practical Land Surveying; or the
                                    whole art of Land Surveying, Plotting, Embellishing of Maps, Railway
                                    Surveying, Conic Sections, Gauging, Plane Trigonometry, Levelling and
                                    Measuring of Solids and Superfices. The wbole designed for the use of
                                    Schools and Young Surveyors. By Thos.Holliday. 8. with
                                    plates and wood-cuts. London byWhittackerand Comp. 1838.
                              A practical Treatise on Railroads and Interior
                                    Communication in general: containing numerons Experiments on the Powers of
                                    the improved Locomotive Engines and Tables of the comparative Cost of
                                    Conveyance on Canals, Railways and Turnpike Road, s. By NicholasWood. Third edition
                                    with additions. London 1838; byLongmanand Comp.
                              The Railway Company's, Engineer's, Contractor's, General
                                    Builder's and Manufacturer's Labour wages tables. By E.Peckins. London 1838;
                                    by EffinghamWilson.
                              
                                 The Book of the Grand Junction Railway, forming a Guide
                                    from Birmingham to Liverpool and Manchester. By Thom.
                                 Roscoe
                                 Esq. assisted by the Resident Engineers of the line.
                                    London 1838; by
                                 Orr
                                 and Comp. Illustrated by Steel Plates.
                                 
                              A Dictionary of Arts, Manufactures and Mines, containing
                                    a clear exposition of their principles and practice. By AndrewUreMd. F. R. S. 8, London byLongman,Ormeand Comp. (Mit 1000 Holzschnitten. Erscheint in 50
                                 woͤchentlichen Heften zu 1 Schill. d. Heft)
                              
                                 The progress of the nation in its various social and
                                    economical relations, from the beginning of the nineteenth Century to the
                                    present time. By G. R.
                                 Porter
                                 Esq. F. R. S. 8. London 1838; by
                                 Knight
                                 and Comp.
                                 
                              The Life of the late Thomas Telford, written by himself;
                                    containing a Narrative of his Professional Labours. Edited by Mr.Rickman, of the House
                                    of Commons. 4. London 1838; byPaineandFoss. With 83
                                    Plates. 8 Pfd. 8 Schill.
                              
                                 A Treatise on Roads; wherein the principles on which
                                    roads should be made are explained and illustrated by the Plans,
                                    Specifications and Contracts made use of by Thomas
                                 Telford
                                 on the Holyhead Road. By the Right Honourable Sir
                                    Henry
                                 Parnell
                                 Bart. etc. London 1838. Second edition.
                                 
                              Sketch of the Civil Engineering of North America,
                                    comprising remarks on the Harbours, River and Lake Navigation, Lighthouses,
                                    Steam Navigation, Water-Works, Canals, Roads, Railways, Bridges and
                                    other works in that Country. By DavidStevenson,Civilengineer. 8.
                                    London 1838; by JohnWeale. With
                                    Plates.