| Titel: | Verbesserungen an den Apparaten zum Fassen und Comprimiren des tragbaren Gases, und an den Mechanismen zur Regulirung der Gasausströmung aus tragbaren Gasgefäßen sowohl, als aus fixirten, mit einem gewöhnlichen Gasometer communicirenden Röhren, worauf sich Henry Quentin Teneson, im Leicester Square in der Grafschaft Middlesex, auf die von einem Ausländer erhaltenen Mittheilungen, am 19. Okt. 1837 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 70, Jahrgang 1838, Nr. LXXVIII., S. 360 | 
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                        LXXVIII.
                        Verbesserungen an den Apparaten zum Fassen und
                           Comprimiren des tragbaren Gases, und an den Mechanismen zur Regulirung der
                           Gasausstroͤmung aus tragbaren Gasgefaͤßen sowohl, als aus fixirten, mit
                           einem gewoͤhnlichen Gasometer communicirenden Roͤhren, worauf sich
                           Henry Quentin
                              Teneson, im Leicester Square in der Grafschaft Middlesex, auf die von
                           einem Auslaͤnder erhaltenen Mittheilungen, am 19. Okt. 1837 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of arts. Oktbr. 1838, S.
                              18.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              V.
                        Teneson's Apparate fuͤr comprimirtes Leuchtgas.
                        
                     
                        
                           Der Patenttraͤger beginnt mit der Bemerkung, daß man den zum Fassen von
                              comprimirtem Gase bestimmten Gefaͤßen gewoͤhnlich eine cylindrische
                              Form mit halbkugelfoͤrmigen Enden zu geben pflegte, und daß, wenn ein derlei
                              Gefaͤß zersprang, sein ganzer Inhalt sich auf einmal in das Gemach, in
                              welchem es sich befand, entleerte. Um diesem Uebel zu begegnen, sollen die
                              fuͤr das tragbare Gas bestimmten Behaͤlter aus mehreren kleineren
                              Gefaͤßen zusammengesezt werden, welche saͤmmtlich durch kleine
                              Roͤhren mit dem Brenner communiciren. Die Roͤhren muͤssen an
                              der Muͤndung so verengt seyn, daß kein sehr rasches Entweichen des Gases
                              Statt finden kann.
                           In Fig. 47
                              sieht man einen Aufriß mehrerer derlei mit einander verbundener Gefaͤße a, a, a.
                              
                           Fig. 48 gibt
                              eine Ansicht derselben von Oben; und Fig. 49 zeigt einen
                              horizontalen Durchschnitt.
                           Saͤmmtliche Gefaͤße werden durch ein sechsseitiges eisernes Band
                              zusammengehalten; und sowohl ihre oberen als ihre unteren Enden communiciren durch
                              gebogene Roͤhren mit einander. Das in diesen Gefaͤßen zu comprimirende
                              Gas wird mittelst einer Drukpumpe, wie man sich ihrer an den mit comprimirtem Gase
                              arbeitenden Werken gewoͤhnlich zu bedienen pflegt, am Grunde derselben bei
                              der Roͤhre b eingetrieben. Die
                              Austrittsroͤhre c dagegen befindet sich an dem
                              oberen Ende der Gefaͤße.
                           Wenn bei diesem Baue der Gasbehaͤlter auch wirklich eines der Gefaͤße
                              berstet, so wird zum Entweichen des Gases aus den uͤbrigen Behaͤltern
                              einige Zeit erforderlich seyn. Es kann daher aus der Explosion kein wesentlicher
                              Nachtheil entstehen, wie dieß der Fall ist, wenn aus einem groͤßeren
                              Gefaͤße eine groͤßere Menge Gas auf einmal entweicht.
                           Der verbesserte, zur Compression des Gases in den Behaͤltern bestimmte Apparat
                              erhellt aus Fig.
                                 50 zum Theil im Perspective, zum Theil im Durchschnitte. Die zur Erzeugung
                              des noͤthigen Drukes bestimmte Kraft wird nicht wie bisher durch eine
                              Drukpumpe, sondern dadurch erzielt, daß man Hize auf das Gaserzeugungsgefaͤß
                              einwirken laͤßt. Dieses leztere Gefaͤß oder die Retorte a ist in einen aus Baksteinen aufgefuͤhrten Ofen
                              b, b eingesezt; sie ist cylindrisch, und um dem
                              Druke im Inneren widerstehen zu koͤnnen, sehr stark aus Schmiedeisen
                              gebaut.Es ist gar nicht wahrscheinlich, daß die gluͤhende Retorte dem Druke
                                    des comprimirten Gases in die Laͤnge widersteht.A. d. R. Senkrecht uͤber dem einen Ende der Retorte steht ein
                              Oehlbehaͤlter c, aus dem das Oehl durch einen
                              Sperrhahn tropfenweise in die Retorte gelangt. Das in der Retorte entwikelte Gas
                              entweicht durch die Roͤhre d und streicht durch
                              eine andere Roͤhre e in den Behaͤlter f, aus dem es durch eine Reihe von Roͤhren in die
                              einzelnen Gasgefaͤße h, h, h gelangt. Die
                              Roͤhrengefuͤge muͤssen sehr dicht schließen, sehr stark seyn,
                              und sich dennoch leicht abnehmen lassen, wenn die Gefaͤße hinreichend
                              gefuͤllt sind. Der Behaͤlter f ist mit
                              einer Barometerroͤhre i mit graduirter Scala
                              ausgestattet, woran man den Druk des in ihm enthaltenen Gases erkennt. Ebenso hat es
                              auch ein Sicherheitsventil k, welches je nach dem Druke,
                              den man erlangen will, belastet wird.
                           Das aus dem Oehlbehaͤlter in die Retorte herab gelangende Oehl wird durch die
                              Ofenhize zersezt und in Gas verwandelt; und da bei dem weiteren Vorgange der Ofen
                              bedeutend erhizt wird, ohne daß das Gas irgendwo entweichen kann, so wird es sich
                              sowohl in der Retorte als in dem Behaͤlter f in
                              verdichtetem Zustande anhaͤufen, und in diesem Zustande auch in die
                              Gefaͤße h, h, h uͤbergehen, so daß es in
                              diesen ohne Huͤlfe einer Drukpumpe comprimirt wird. Damit das Oehl in dem
                              Behaͤlter c sowohl von Oben als von Unten
                              gleichem Druke ausgesezt ist, ist von der Roͤhre d aus in den oberen Theil des Oehlbehaͤlters eine Roͤhre 1
                              gefuͤhrt.
                           Die Vorrichtung zur Regulirung des Gasausflusses aus dem tragbaren
                              Gasbehaͤlter oder auch aus einem gewoͤhnlichen Gasometer erhellt aus
                              Fig. 51,
                              52 und
                              53 in
                              verschiedenen Modificationen. Fig. 51 ist ein
                              senkrechter Durchschnitt eines Apparates zur Regulirung der Speisung des Brenners
                              eines tragbaren Gasbehaͤlters. a, a ist ein
                              luftdichtes metallenes Gehaͤuse; b eine
                              Roͤhre, durch die das Gas aus dem Gasbehaͤlter, in welchem es in comprimirtem Zustande
                              enthalten ist, herbeistroͤmt. In der Platte c ist
                              fuͤr den Durchgang des Gases ein kleiner horizontaler Canal angebracht, an
                              dessen Ende sich eine sehr kleine Muͤndung befindet, in welche ein
                              Kolbenventil aus Stahl oder Achat eingesezt ist. Dieses Kolbenventil ist an dem
                              kuͤrzeren Arme des Hebels d befestigt, an dessen
                              entgegengeseztem Ende man eine starke Spiralfeder bemerkt, welche den langen
                              Hebelarm niederzieht und mithin das Ventil gehoben und den Gascanal offen
                              erhaͤlt. Ueber dieser Vorrichtung ist quer durch das Gehaͤuse
                              luftdicht eine elastische Scheidewand f gespannt, an
                              deren Mittelpunkt eine Scheibe g, von deren Mittelpunkt
                              eine senkrechte, mit dem laͤngeren Arme des Hebels d in Verbindung stehende Stange auslaͤuft, festgemacht ist. Eine in
                              die Seite des Gehaͤuses geschnittene Oeffnung laͤßt das Gas durch die
                              Roͤhre i an den Brenner gelangen.
                           Wenn das Gas bei dem Ventile ausgestroͤmt ist und den zwischen der Platte c und Scheidewand f
                              befindlichen Raum in solchem Maaße erfuͤllt hat, daß es eine groͤßere
                              Spannkraft ausuͤbt, als fuͤr dessen beschraͤnktes
                              Ausstroͤmen an der Roͤhre i erforderlich
                              ist, so wird die elastische Scheidewand f
                              emporgetrieben, und dadurch der laͤngere Arm des Hebels d aufgehoben. Hieraus folgt, daß das an dem
                              kuͤrzeren Hebelarme befindliche Ventil niedergedruͤkt, und die
                              Muͤndung, durch die das Gas in die Kammer, stroͤmte, zum Theil
                              geschlossen wird. Der Grad, in welchem das Ventil geoͤffnet ist,
                              haͤngt also von dem Steigen und Sinken der Scheidewand ab; und wenn das Gas
                              einen unzwekmaͤßigen Druk ausuͤbt, so wird dessen Entweichen
                              beschraͤnkt und dadurch der an der Muͤndung der Brenneroͤffnung
                              Statt findende Druk regulirt.
                           Fig. 52 ist
                              ein senkrechter Durchschnitt einer Vorrichtung, die sich von dem eben beschriebenen
                              Apparate nur dadurch unterscheidet, daß das Kolbenventil in horizontaler Richtung
                              angebracht ist. Das Spiel des Hebels d und der
                              Scheidewand f geht auf die angegebene Art von
                              Statten.
                           Der in Fig. 53
                              abgebildete Apparat ist als Regulator zur Ablieferung von Gas von
                              gewoͤhnlichem Druke bestimmt, und befindet sich in einem geschlossenen
                              Gehaͤuse, welches durch eine horizontale Scheidewand a in ein oberes und unteres Fach geschieden ist. Lezteres ist selbst
                              wieder durch eine Scheidewand in die beiden Kammern b
                              und c geschieden. In diese beiden Kammern ist eine
                              Quantitaͤt Wasser gebracht, welches durch eine am Grunde der Scheidewand
                              befindliche Oeffnung aus einer Kammer in die andere gelangen kann. Auf dem Wasser in
                              der Kammer b bemerkt man einen Schwimmer 
                              d, von dem aus an das Ende des Hebels e eine Stange laͤuft. Das andere Ende dieses
                              Hebels, welcher einen feststehenden Stuͤzpunkt hat, traͤgt ein
                              conisches Ventil, welches in einer conischen, fuͤr den Gasaustritt bestimmten
                              Oeffnung spielt. Das Gas tritt durch die Roͤhre g
                              in die obere Kammer des Gehaͤuses, und gelangt durch die Muͤndung des
                              Ventiles f an die zum Brenner fuͤhrende
                              Roͤhre. Im Falle jedoch dessen Druk das noͤthige Maaß
                              uͤbersteigt, uͤbt dasselbe seine Spannkraft auf die in der Kammer b befindliche Wasserflaͤche. Hiedurch wird ein
                              Theil des Wassers in die Kammer c gedraͤngt; der
                              Schwimmer d sinkt also in der Kammer b und zieht das Ende des Hebels e herab, wodurch das an dessen entgegengeseztem Ende befindliche conische
                              Ventil in die Austrittsmuͤndung emporgehoben wird. Der Zufluß des Gases kann
                              demnach auf diese Weise durch theilweise Verschließung der Oeffnung beliebig
                              regulirt werden. Die kleine, seitwaͤrts an dem Gehaͤuse angebrachte
                              Glasroͤhre h deutet die Hoͤhe des
                              Wasserstandes und mithin den Druk des Gases in der Kammer an. An der
                              entgegengesezten Seite befindet sich der Sperrhahn i,
                              damit man das Gas rein durchstroͤmen lassen kann, wenn der Apparat in Gang
                              gesezt wird.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
