| Titel: | Saulnier's Dampfmaschine mit veränderlicher Expansion. | 
| Fundstelle: | Band 70, Jahrgang 1838, Nr. XC., S. 402 | 
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                        XC.
                        Saulnier's Dampfmaschine mit
                           veraͤnderlicher Expansion.
                        Aus dem Portefeuille industriel du Conservatoire des Arts et
                                 Métiers, Bd. II. S. 73 im polyt. Centralblatt 1838, Nr.
                              30.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Saulnier's Dampfmaschine mit veraͤnderlicher
                           Expansion.
                        
                     
                        
                           Im Jahre 1834 gab Saulnier der aͤltere zur
                              franzoͤsischen Industrieausstellung eine Hochdruk-Dampfmaschine mit
                              veraͤnderlicher Expansion (à détende
                                 variable), welche die besondere Aufmerksamkeit der Beurtheilungscommission
                              auf sich zog. Seit jener Zeit verfertigte Saulnier eine
                              große Anzahl solcher Maschinen von 3 oder 4 bis zu 20 und 30 Pferdekraͤften,
                              ja sogar einige von 50 Pferdekraͤften. Man war mit dem Gange derselben
                              außerordentlich zufrieden, und sie empfehlen sich gleichmaͤßig durch
                              Einfachheit und Soliditaͤt der Mechanik, durch Regelmaͤßigkeit des
                              Ganges und geringen Betrag des Brennmaterialbedarfs.
                           Was das allgemeine Arrangement der einzelnen Theile dieser Dampfmaschine betrifft, so
                              ruht der Cylinder auf einem gußeisernen, nach einer Richtung zu hohlen Fuße in der
                              Mitte einer vierekigen starken Bodenplatte, auf deren Eken sich vier Saͤulen
                              erheben, welche oben mit einander verbunden sind und hier die Leitung fuͤr
                              die nach Oben schiebende Kolbenstange und die uͤbrigen Nebentheile tragen;
                              die Kurbelstangen gehen nach Unten, und unter dem Cylinder liegt die Haupt-
                              oder Schwungradwelle, welche mitten unter dem Cylinder die Scheiben zur
                              Steuervorrichtung traͤgt. Am oberen Theile des Cylinders ist die Dampfkammer
                              mit dem Schieberventile angebracht; die Schieberstange kommt oben aus der
                              Dampfkammer und ist durch zwei zu beiden Seiten niedergehende Stangen mit dem
                              Winkelhebel verbunden, welcher seine steuernde Bewegung von der Schwungradwelle
                              erhaͤlt. Der Regulator wird durch eine Schnur ohne Ende von einer Scheibe an
                              der Schwungradwelle aus bewegt, und diese Schnur ist vermoͤge der Disposition
                              der Theile uͤber Leitrollen gefuͤhrt und im Winkel gebrochen.
                           Fig. 19 zeigt
                              die Art und Weise, wie von der Schwungradwelle aus mittelst geschweifter Scheiben
                              und des Rahmens die Steuerstangen bewegt werden. Direct uͤber dem Mittel der
                              durchschnittenen Schwungradwelle ist die Dampfcylinderachse zu denken; die
                              Darstellung des Fußes fuͤr den Dampfcylinder, durch welchen X' hindurchgeht, ist weggeblieben. – Fig. 21 bis
                              24 zeigen
                              die vier Stellungen, welche der Schieber waͤhrend eines Umganges der
                              Schwungradwelle anzunehmen hat. – Die Dampfleitung r'' fuͤhrt den Dampf aus der Dampfkammer uͤber den Kolben,
                              und r''', welche Leitung sich laͤngs des
                              Cylinders nieder erstrekt, fuͤhrt ihn unter den Cylinder; beide Leitungen
                              dienen außerdem, wie gewoͤhnlich, zur Abfuͤhrung des gebrauchten
                              Dampfes mit Huͤlfe der Hoͤhlung im Dampfschieber S und der Roͤhren r'
                              und R. In Fig. 21 ist die Stellung
                              angegeben, die der Schieber hat, wenn der Kolben im tiefsten Stande sich befindet
                              und aufwaͤrts zu gehen anfaͤngt; soll nun mit vollem Cylinder ohne
                              Expansion des Dampfes gearbeitet werden, so muß der Schieber diese Stellung
                              beibehalten, bis der Kolben in seinen hoͤchsten Stand gekommen ist, und dann
                              ploͤzlich die Stellung annehmen, welche Fig. 23 angibt, bei
                              welcher dem Dampfe der vollkommen entgegengesezte Weg wie vorhin angewiesen wird,
                              und nur nach vollendetem Kolbenniedergange ist eine zweite Schieberbewegung
                              erforderlich. Sobald aber mit expandirendem Dampfe gearbeitet werden soll, muß, wenn der
                              Schieber die Stellung Fig. 21 hat und der
                              Kolben am tiefsten steht, nach einem gewissen Theile des Kolbenhubes, von welchem
                              die Staͤrke der Expansion abhaͤngt, der Schieber in die Stellung Fig. 22 treten
                              und dann dem Dampfe den Zutritt unter den Kolben wehren, nach vollendetem Hube
                              vollends in die Stellung Fig. 23 treten, in dieser
                              Stellung wieder waͤhrend eines Theils des Hubes verharren, um die Stellung
                              Fig. 24
                              waͤhrend des uͤbrigen Hubtheiles zu behaupten, und endlich in die
                              Stellung 21 nach vollendetem Hube treten, worauf dasselbe Spiel von Neuem beginnt.
                              Betrachtet man diese Bewegungen des Schiebers genauer, so zeigt sich, daß der
                              Schieber nur am Ende des Kolbenweges bewegt werden muß, wenn die Maschine mit vollem
                              Dampfe ohne Expansion geht, dagegen außerdem auch noch nach vollendetem ersten
                              Drittel oder Viertel des Kolbenweges, wenn die Maschine mit Expansion betrieben
                              werden soll.
                           Die Bewegung des Schiebers erfolgt auf folgende Art: An der Schwungradwelle der
                              Maschine befindet sich eine excentrische Scheibe Y,
                              welche Fig.
                                 18 in zwei Ansichten darstellt; ihre Form ist etwas complicirt, doch
                              besizt sie die Haupteigenschaft, daß alle gerade durch die Achse der Welle, an
                              welcher sie sich befindet, gezogenen geraden Linien, welche in entgegengesezten
                              Punkten der excentrischen Scheibe enden, einander gleich sind, oder mit anderen
                              Worten, daß die Summe je zweier Radien dieser Scheibe, welche in eine gerade Linie
                              fallen, eine constante Groͤße ist. Denkt man daher die Scheibe mit ihrer
                              Welle in drehender Bewegung, und rechts und links in einer durch die Achse gehenden
                              horizontalen Linie einen Punkt, welcher sich gegen den Umfang der Scheibe
                              andruͤkt und sich von demselben nicht entfernen kann, so bleibt die
                              Entfernung dieser beiden Punkte von einander immer gleich groß, und beide werden nur
                              gleichmaͤßig nach Rechts und nach Links verschoben. Zugleich betraͤgt
                              aber diese Verschiebung nach Rechts und Links eben so viel, als die Differenz des
                              entsprechenden groͤßten und kleinsten Halbmessers der Scheibe
                              betraͤgt.
                           Aus den vorstehenden Eroͤrterungen wird sich die Wirkungsart des
                              Fuͤhrungsrahmens (cage à galets), welcher
                              von der excentrischen Scheibe bewegt wird, leicht begreifen lassen. Dieser
                              Fuͤhrungsrahmen ist nebst Zubehoͤr in Fig. 19 abgebildet; er
                              besteht aus zwei gußeisernen Endplatten, zwei Reibungsraͤdern und vier
                              Verbindungsstaͤben. Jede dieser Endplatten X hat
                              an den vier Eken Oeffnungen zur Aufnahme der Enden der vier
                              Verbindungsstaͤbe, und an den Seiten zwei Erhoͤhungen, in welchen die
                              Zapfen der Reibungsraͤder X' ihr Lager finden.
                              Die Verbindungsstangen X'' sind in der Mitte mit eingelegten Stahlplatten
                              versehen, mit denen dieselben an einem vollkommen cylindrisch gearbeiteten Theil der
                              Schwungradwelle gleiten. Die vier Verbindungsstangen liegen parallel, zwei oberhalb,
                              zwei unterhalb der Welle, zwei auf der einen und zwei auf der anderen Seite der
                              Scheibe. An einer der beiden Endplatten ist der Verbindungstheil X' mit vier Schrauben befestigt, durch welchen die
                              Bewegung des Fuͤhrungsrahmens auf den Winkelhebel Vv' uͤbertragen wird. Auf einem entsprechenden Lager ruht
                              naͤmlich die Welle V', in deren Mitte sich der
                              Arm V befindet, waͤhrend sie an beiden Enden die
                              parallelen Arme v', v' traͤgt, welche mit den
                              mittleren einen rechten Winkel bilden und bei T'' die
                              Stangen T, t bewegen, welche mit dem Dampfschieber
                              verbunden sind; um die senkrechte Lage dieser Stangen zu sichern, geht jede durch
                              eine Leitung v'' in dem Gestelle V'', welches zugleich die Lager der Welle V'
                              traͤgt. Der Fuͤhrungsrahmen nebst dem Verbindungstheile hat nur die
                              beiden Stuͤzpunkte, naͤmlich die Schwungradwelle und das untere Ende
                              des Armes V, und bewegt sich daher vollkommen frei in
                              horizontaler Richtung.
                           Soll die Gestalt der Scheibe bestimmt werden, so ist zu erwaͤgen: ob die
                              beiden Hebelarms V und v'
                              gleich oder ungleich sind, im ersten Falle muß der Fuͤhrungsrahmen horizontal
                              genau dieselbe Bewegung machen, welche der Schieber in vertikaler Richtung zu machen
                              hat; ferner ist zu bestimmen, nach dem wie vielsten Theile des Kolbenhubes die
                              absperrende Schieberbewegung erfolgen soll. In dem Augenblike, wo die
                              Schieberbewegung eintreten soll, wird der Krummzapfen der Schwungradwelle einen
                              gewissen Winkel mit der Vertikallinie bilden, welcher von den Dimensionen der Kurbel
                              und Kurbelstange abhaͤngt und sich durch Rechnung und Zeichnung finden
                              laͤßt.
                           Sezen wir nun fest, daß die gesammte Bewegungsgroͤße des Schiebers = 3, d.h. 3
                              Mal der vertikalen Hoͤhe eines Dampfcanals r',
                                 r'' oder r''' gleich sey, wobei eine solche
                              Hoͤhe als Maaßeinheit dienen soll; daß die Hoͤhe des
                              Dampfschieberraumes im Lichten = 4 und die aͤußere Hoͤhe des
                              Dampfschiebers = 6 ist, und daß die beiden Arme V, v'
                              einander gleich sind, so muß der Fuͤhrungsrahmen eine Bewegungsgroͤße
                              = 3 haben. Die Maschine soll nach 1/3 des Kolbenweges den Dampf absperren. Sobald
                              der Kolben im tiefsten Stande angekommen ist, so muͤssen nach und nach
                              folgende Bewegungen gemacht werden: in dem Augenblike, wo der Kolben zu steigen
                              anfaͤngt, muß der Schieber die Bewegung 2 nach Oben machen und die Stellung
                              Fig. 21
                              einnehmen (die Scheibe muß eine schiefe Ebene mit der Neigung 2 nach der einen Seite
                              haben); in dieser
                              Stellung bleibt, der Schieber waͤhrend 1/3 des Hubes; waͤhrend der
                              Zeit macht der Krummzapfen 76° 38' Umgang (an die
                              schiefe Ebene der Scheibe schließt sich daher ein Bogen von 76° 38'); nun soll der Dampf abgesperrt und der Schieber in
                              die Stellung Fig.
                                 22 gebracht werden, folglich eine Bewegung = 1 herunter machen (die
                              Scheibe hat hier eine abfallende schiefe Ebene von 1 Hoͤhe); in dieser
                              Stellung verharrt der Schieber bis ans Ende des Hubes, d.h. waͤhrend der
                              Kurbelarm 103° 22' durchlaͤuft (folglich
                              hat die Scheibe hier einen Bogen von 103° 22').
                              Die nun beginnende niedergehende Bewegung fordert wieder zwei schiefe Ebenen und
                              zwei Bogen an der Scheibe, indem der Schieber erst eine Bewegung = 2 nach Unten und
                              dann eine Bewegung = 1 nach Oden zu machen hat. Vergleicht man die Bogen der
                              Scheibe, welche dieß bewirken, mit den vorhergehenden, so zeigt sich, daß sie gerade
                              entgegengesezt liegen, und daher die Eigenschaft der Scheibe hervorbringen, daß zwei
                              in einer geraden Linie liegende Halbmesser zusammen immer gleich groß sind, wodurch
                              die Scheibe zur Bewegung des Fuͤhrungsrahmens geschikt wird. Hiebei ist
                              angenommen, daß man die Differenz, welche noch dadurch Statt findet, daß die Kurbel
                              bei 1/3 des niedergehenden Kolbenweges nur 65° 2'
                              durchlaͤuft, waͤhrend sie bei 1/3 des aufgehenden 76° 36' durchlief, so ausgeglichen hat, daß man einen zwischen
                              beiden Bogen liegenden mittleren Bogen nimmt (etwa 70°), wobei beim
                              Niedergangs eine unbedeutende Menge mehr Dampf in den Cylinder gefuͤhrt wird,
                              als beim Kolbenaufgange. Bezeichnen wir den kleinsten Halbmesser der Scheibe mit v, so wuͤrden sie umlaufend aus folgenden Bogen
                              bestehen:
                           
                              
                                 Bogen
                                 von
                                   70
                                 Grad mit
                                 dem
                                 Halbmesser
                                 ν + 3
                                 
                              
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                                       –
                                  –
                                       –
                                 ν + 2
                                 
                              
                                   –
                                  –
                                   70
                                       –
                                  –
                                       –
                                 ν
                                 
                              
                                   –
                                  –
                                 110
                                       –
                                  –
                                       –
                                 ν + 1
                                 
                              
                           so daß ν + 3 + v = v + 2 + v + 1 jedesmal = 2 + ν + 3 wird. An den Enden sind die Bogen durch entsprechende schiefe
                              Ebenen mit einander zu verbinden.
                           Haͤtte die Absperrung des Dampfes nicht nach 1/3 des Kolbenhubes, sondern
                              schon nach 1/4 erfolgen sollen, so wuͤrde nach dem Vorigen nichts zu
                              aͤndern gewesen seyn, als die Bogenlaͤngen; man haͤtte
                              naͤmlich statt 70 Grad einen Bogen von 60° waͤhlen
                              muͤssen, und umgekehrt statt 110° einen Bogen von 120°.
                           Saulnier wollte aber seine excentrische Scheibe so
                              vorrichten, daß sie leicht eine verschiedene Expansion zu bewirken vermoͤge.
                              Fuͤhren wir nun an einem Beispiele durch, wie dieß moͤglich ist. Es
                              ist zunaͤchst die Frage, was muß geschehen, wenn die Absperrung erst nach 2/3 des vollendeten
                              Hubes erfolgen soll? Der Krummzapfen durchlaͤuft beim Kolbenniedergange
                              65°, waͤhrend der Kolben 1/3 des Hubes vollendet; folglich wird er
                              115° beim aufsteigenden Kolbengange zuruͤklegen, waͤhrend der
                              Kolben 2/3 seines Weges vollendet. Beim Aufgange beschreibt im ersten Drittel des
                              Kolbenweges der Krummzapfen 76°, folglich waͤhrend 2/3 des
                              niedergehenden Kolbenspieles 104°. Das Mittel aus 116 und 104
                              ungefaͤhr 108°; man muß daher, um eine Absperrung bei 2/3 des
                              Kolbenweges zu erhalten, den vorher erwaͤhnten Bogen von 70° durch
                              einen von 108° ersezen. Oder denkt man sich neben einander befindlich an ein
                              und derselben Welle zwei nach Art der vorher beschriebenen eingerichtete Scheiben
                              angebracht, von denen die eine mit der Welle fest verbunden, die andere dagegen um
                              die Welle drehbar ist und in verschiedenen Stellungen an die erstere befestigt
                              werden kann, so wird man nun mit diesen beiden Scheiben eine Absperrung bei 1/3 des
                              Kolbenweges bewirken, wenn die Scheiben so uͤber einander liegen, daß sie
                              sich vollkommen deken; dagegen wird eine Verminderung dadurch moͤglich
                              werden, daß man die Scheiben so neben einander verschiebt, daß z.B. die beiden Bogen
                              von 70° zu beiden Seiten so viel uͤber einander herausstehen, daß sie
                              einen Bogen von 108° zusammen ausmachen. Die Theile, welche dann auf die
                              Reibungsraͤder des Fuͤhrungsrahmens wirken, gehoͤren dann
                              abwechselnd der beweglichen und der festen Scheibe an, und es muͤssen daher
                              die Reibungsraͤder eine Breite haben, welche der Summe der Starken der beiden
                              Scheiben entspricht. hiebei ist nun noch zu bemerken, daß, waͤhrend sich der
                              Vergroͤßerung des Bogens mit dem groͤßten Halbmesser kein Hinderniß in
                              den Weg stellt, der Theil der Scheibe mit dem kleinsten Halbmesser nicht
                              gleichmaͤßig vergroͤßert wird, indem dann das benachbarte Stuͤk
                              mit dem groͤßeren Halbmesser nicht so verschwindet, wie es die aͤußere
                              Flaͤche der anderen Scheibe vorschreibt; man muß daher bei der einen Scheibe
                              dadurch nachhelfen, daß man dieses Stuͤk gaͤnzlich fehlen
                              laͤßt, was offenbar nicht vom geringsten Nachtheile ist, da die beiden
                              schiefen Ebenen, welche den Bogen der Scheibe vom kleinsten Halbmesser
                              begraͤnzen, ebenfalls den beiden Scheiben angehoͤren. Um die
                              Absperrung bei 1/3 in eine bei 2/3 zu verwandeln, muͤßte man beide Scheiben
                              um 38° gegen einander verstellen; wenn man sie nur um 10, 20, 30°
                              verstellt, so bewirkt man Absperrungen, welche innerhalb 1/3 und 2/3 des vollendeten
                              Hubes Statt finden.
                           Fig. 18
                              stellt diese Einrichtung zweier neben einander verschiebbarer Scheiben vor. Die
                              feste Scheibe Y ist mit dem Bolzen y versehen, welcher durch den bogenfoͤrmigen
                              Einschnitt y' in die bewegliche Scheibe Y' geht und zur Befestigung beider Scheiben an einander dient; außerdem
                              ist an Y noch der Schraubenbolzen y'' befindlich, welcher zur Befestigung dieser Scheibe auf der Welle
                              dient.
                           Die zweite, von uns noch abgebildete Einrichtung ist die Stellung der Dampfklappe
                              gegen den Regulator; Fig. 25 zeigt den an
                              einem schiklichen Punkte des Gestelles angebrachten Regulator, welcher keiner
                              Erklaͤrung weiter zu beduͤrfen scheint; auf die gewoͤhnliche
                              Art wird bei demselben durch das Auseinanderfahren und Zusammenfallen der
                              Schwungkugeln Z', Z' die Stange W' gehoben und gesenkt, welche durch die Verbindungsstange W mit einem Hebelarm an der Achse w zusammenhaͤngt, welche leztere innen die Dampfklappe tragt. Die
                              verschiedene Neigung des Hebelarmes bestimmt die Menge des einstroͤmenden
                              Dampfes; die Adjustirung des Regulators aber fuͤr einen bestimmten Gang der
                              Maschine erfolgt gewoͤhnlich so, daß die Stange W
                              unten ein breites, mit mehreren unter einander befindlichen Loͤchern
                              versehenes Ende hat; in eines dieser Loͤcher wird dann der Zapfen am Ende des
                              Hebelarmes gestekt. Hier dagegen ist die Stange W durch
                              ein Gelenk mit dem Hebelarme verbunden und an einer Stelle mit dem in Fig. 20
                              besonders gezeichneten Stellungstheile versehen. W
                              traͤgt naͤmlich unten eine Schraube, w''
                              oben eine Mutter; lezterer Theil ist unten mit Handgriffen versehen, um gedreht
                              werden zu koͤnnen, und ist, natuͤrlich auch drehbar, mit dem nach dem
                              Hebelarme fuͤhrenden Stangenstuͤke verbunden. Durch Umdrehung von w'' wird daher dasselbe bewirkt, was eine
                              Veraͤnderung der Loͤcher bei der gewoͤhnlichen Einrichtung
                              bezwekt, nur daß die hier abgebildete Vorrichtung den Vorzug besizt, daß keinen
                              Augenblik die Verbindung von W'' mit der Dampfklappe
                              unterbrochen wird, waͤhrend bei der anderen Einrichtung sich doch wenigstens
                              einen Augenblik lang die Regulirung der Maschine in der Hand des Arbeiters befindet.
                              Zugleich bietet diese Vorrichtung die groͤßte Bequemlichkeit beim Reguliren
                              waͤhrend des Ganges.
                           Fig. 18 ist
                              in 1/12 der natuͤrlichen Groͤße gezeichnet; Fig. 19, 21, 22, 23 und 24 in 1/16; Fig. 20 in 1/8
                              und Fig. 25
                              in 1/25.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
