| Titel: | Ueber den Patent-Stoßaufhälter für Eisenbahnwagen, welchen Hr. Rowley erfunden. | 
| Fundstelle: | Band 70, Jahrgang 1838, Nr. XCII., S. 414 | 
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                        XCII.
                        Ueber den Patent-Stoßaufhaͤlter
                           fuͤr Eisenbahnwagen, welchen Hr. Rowley erfunden.
                        Aus dem Mechanics' Magazine, No. 790.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Rowley's Patent-Stoßaufhaͤlter fuͤr
                           Eisenbahnwagen.
                        
                     
                        
                           Der zum Aufhalten der Stoͤße an den Eisenbahnwagen bestimmte Apparat, auf den
                              Hr. Rowley ein Patent besizt, besteht aus sogenannten
                              pneumatischen oder Vacuumfedern, die entweder fuͤr sich allein, oder in
                              Verbindung mit elliptischen oder auch anders geformten Stahlfedern angewendet werden
                              sollen. Zugleich gibt der Patenttraͤger eine neue Methode an, nach welcher
                              die Stoßaufhaͤlter der Wagen mittelst eines in deren Mitte angebrachten
                              Bolzens miteinander verbunden werden sollen, und wonach man im Stande ist, diesen
                              Bolzen mittelst
                              einer Rolle oder eines Hebels emporzuheben, so daß man ohne anzuhalten an den
                              verschiedenen Stationen einen oder mehrere Wagen von dem Wagenzuge losmachen
                              kann.
                           Fig. 15 ist
                              ein Grundriß oder eine horizontale Ansicht des verbesserten, an dem Gestelle einer
                              Locomotive, eines Munitionswagens oder eines Passagierwagens anzubringenden
                              Stoßaufhaͤlters. a, a sind zwei Cylinder, die mit
                              Kolben und Kolbenstangen ausgestattet sind, und so vollkommen luftdicht passen
                              muͤssen, daß sie pneumatische Federn bilden. An jedem Ende des Wagengestelles
                              ist eine derlei Feder angebracht. Die Koͤpfe c, c
                              der Kolbenstangen stehen mit den ersten der elliptischen, in dem Gehaͤuse e enthaltenen Federn d, d in
                              Verbindung. Die hoͤlzernen Stoͤßer f, f
                              stehen durch die Arme g, g mit obigem Federapparate in
                              Verbindung. Die Arme gehen durch laͤnglich vierekige, in das Ende des
                              Wagengestelles geschnittene Loͤcher, und sind bei h,
                                 h durch Zirkelgewinde mit den Kolbenstangen verbunden, wodurch ihnen eine
                              seitliche Bewegung gestattet ist. Hieraus ergibt sich, daß, so oft eine
                              Erschuͤtterung Statt findet, der Kolben hiedurch gegen die Mitte des Wagens
                              hin getrieben wird, wodurch in dem gegenuͤberliegenden Cylinderende ein
                              Vacuum entsteht, das einen kraͤftigen Widerstand leistet und eine Vacuumfeder
                              bildet. Wenn der Kolben den Stoß erlitten, wird er durch den atmosphaͤrischen
                              Druk, den die Metallfedern unterstuͤzen, in seine fruͤhere Stellung
                              zuruͤkgebracht.
                           In Fig. 16 und
                              17 sieht
                              man die zur Herstellung und Aufhebung der Verbindung zweier Wagen bestimmte
                              Vorrichtung. Fig.
                                 16 ist eine Fronteansicht der Stoͤßerstange f, und Fig. 17 ein Durchschnitt derselben, nachdem die Verbindung hergestellt
                              worden. In die Mitte der Stange l ist naͤmlich
                              ein starkes Eisen a eingelassen, dessen Oehr zur
                              Aufnahme des Verbindungsbolzens b dient, der zugleich
                              auch durch die andere Stoͤßerstange c sezt, und
                              ein in dem metallenen Knaufe d spielendes Drehgelenk
                              bildet. An der Stange f ist soviel Spielraum gelassen,
                              daß dem Verbindungsstuͤke a eine senkrechte
                              Bewegung gestattet ist. An dem Kopfe des Verbindungsbolzens b ist eine Fuge angebracht, in welcher eine kleine Feder gerade mit soviel
                              Kraft auf ihn druͤkt, daß er dadurch an Ort und Stelle erhalten wird. Um,
                              waͤhrend der ganze Wagenzug in Bewegung ist, einen der Wagen davon
                              loszumachen, braucht man nur den Verbindungsbolzen emporzuziehen, indem man die
                              Schnur e, welche an einer Rolle oder einem Hebel
                              festgemacht ist, anzieht.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
