| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 70, Jahrgang 1838, Nr. CI., S. 449 | 
| Download: | XML | 
                     
                        CI.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der vom 27. Septbr. bis 25. Okt. 1838 in England
                              ertheilten Patente.
                           
                              Dem John White,
                                 Eisengießer in Haddington in Nordengland: auf Verbesserungen in der Construction
                                 der Oefen zum Heizen der Wohnungen und zu anderen Zweken. Dd. 27. Septbr. 1838.
                              
                           
                              Dem John Bourne,
                                 Ingenieur in Dublin: auf Verbesserungen an den
                                 Dampfmaschinen, ihren Kesseln und Oefen. Dd. 8. Okt. 1838.
                              
                           
                              Dem Jehiel Forbes
                                    Norton, Kaufmann in Manchester: auf
                                 Verbesserungen an den Oefen und den Apparaten zur Verfertigung derselben. Dd. 8. Okt.
                                    1838.
                              
                           
                              Dem Henry Durnington,
                                 Spizenfabrikant in Nottingham: auf Verbesserungen an den
                                 Zettelmaschinen, Dd. 8. Okt. 1838.
                              
                           
                              Dem George Haden,
                                 Ingenieur in Towbridge in der Grafschaft Witts: auf eine Seife oder Composition
                                 zum Filzen und anderen Zweken in den Tuchfabriken, wozu gewoͤhnlich Seife
                                 angewandt wird. Dd. 8. Okt. 1838.
                              
                           
                              Dem Charles
                                    Sanderson, Stahlfabrikant in Sheffield: auf
                                 eine Verbesserung im Ausschmelzen der Eisenerze, Dd.
                                 11. Okt. 1838.
                              
                           
                           
                              Dem Matthew Heat Esq.
                                 im Furnival's Inn, City of London: auf Verbesserungen im Klaren und Filtriren des Wassers,
                                 Biers, Weins und anderer Fluͤssigkeiten, Dd.
                                 11. Okt. 1838.
                              
                           
                              Dem John Woolrich,
                                 Prof. der Chemie in Birmingham: auf ein verbessertes
                                 Verfahren Bleiweiß zu fabriciren. Dd. 11. Okt. 1838.
                              
                           
                              Dem John Fowler in
                                 Birmingham: auf Verbesserungen in der
                                 Schwefelsaͤurebereitung. Dd. 16. Okt. 1838.
                              
                           
                              Dem William Brockedon
                                 Esq. im Queen's Square, Grafschaft Middlesex: auf eine Verbindung bekannter
                                 Materialien, so daß sie ein Surrogat fuͤr Korke und Spunte abgeben, Dd. 47. Okt. 4838.
                              
                           
                              Dem Henry Meyer,
                                 Kaufmann in Piccadilly: auf Verbesserungen in der
                                 Verfertigung von Lampen. Dd. 17. Okt. 1838.
                              
                           
                              Dem Elias Robison
                                    Handcock in Dublin: auf Verbesserungen an
                                 den Rollen fuͤr Meubles. Dd. 17. Okt. 1838.
                              
                           
                              Dem George Harrison
                                 in Carlton House Terrace: auf ein verbessertes Verfahren geschlossene Oefen mit
                                 Luft zu speisen und Brennmaterial dabei zu ersparen, Dd. 17. Okt. 1838.
                              
                           
                              Dem William Edward
                                    Newton, Patentagent im Chancery Lane, Grafschaft Middlesex: auf
                                 Verbesserungen in der Construction von Bruͤken, Viaducten,
                                 Daͤchern, Bindebalken fuͤr Bauten etc. Dd. 17. Okt. 1838.
                              
                           
                              Dem John George
                                    Bodmer, Ingenieur in Manchester: auf
                                 Verbesserungen an den Maschinen zum Kardaͤtschen, Streken, Vorspinnen und
                                 Spinnen von Baumwolle, Flachs, Wolle und Seide, Dd.
                                 22. Okt. 1858.
                              
                           
                              Dem William Jukes in
                                 Great Russel Street, Bloomsbury: auf seine Methode an den nach Dr. Arnott's Princip construirten Oefen
                                 Ventilirapparate anzubringen, Dd. 22. Okt. 1838.
                              
                           
                              Dem William Edward
                                    Newton im Chancery Lane, Grafschaft Middlesex: auf sein Verfahren
                                 gewisse zur Conservation des Bauholzes dienliche Substanzen zuzubereiten, Dd. 22. Okt.
                                    1838.
                              
                           
                              Dem John Henfrey,
                                 Ingenieur in Weymouth Terrace, Shoreditch: auf Verbesserungen in der Fabrikation
                                 von Thuͤrangeln und an der dazu dienenden Maschinerie, Dd. 25. Okt.
                                    1838.
                              
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Nov.
                                 1838, S. 336.)
                              
                           
                        
                           Preise, welche die Society for the
                                 Encouragement of Arts, Manufactures and Commerce im Jahr 1838
                              votirte.
                           Dem Hrn. Lavis Thompson, in der Seifenfabrike der HHrn.
                              Hawes in Lambeth, die goldene Isismedaille
                              fuͤr seine Methode Berlinerblau zu fabriciren.
                           Demselben die goldene Medaille fuͤr feine Methode Kupfer zu reinigen.
                           Dem Hrn. A. P. Walsh, Great George Street, Euston Square,
                              die silberne Isismedaille fuͤr seine Hemmung fuͤr Uhren.
                           Dem Hrn. J. Crockford, Litchfield Street, Soho, die
                              silberne Isismedaille fuͤr sein Kugelventil fuͤr Wasserrohren.
                           Dem Hrn. J. Burkitt, Bartholomew Place, Nest Smithfield,
                              die silberne Isismedaille fuͤr seine Trommel fuͤr Drukerpressen.
                           Dem Hrn. C. Jenkins, Harvey-Buildings, Strand, die
                              silberne Isismedaille fuͤr seine adjustirbare Sprossenleiter.
                           Dem Hrn. T. Carrick, Newcastle-on-Tyne, die
                              silberne Isismedaille fuͤr seine Marmortafelchen fuͤr
                              Miniaturgemaͤlde.
                           Den HHrn. G. und W. Bursill, Queen's Head-lane,
                              Islington, die silberne Medaille fuͤr ihre Sicherheitslampe fuͤr
                              Bergleute.
                           Dem Hrn. J. F. Goddard, Chatham, die silberne Medaille
                              fuͤr seinen Apparat zu Versuchen uͤber die Polarisation des
                              Lichtes.
                           Dem Hrn. J. P. Paine, High-Street, Bloomsbury, die
                              silberne Medaille fuͤr fein Hemmungsrad fuͤr Thurmuhren.
                           Dem Hrn. Capit. J. Ericsson, Adelaide Place, London
                              Bridge, die silberne Medaille fuͤr seine hydrostatische Waage.
                           Dem Hrn. W. Baddeley, Wellington-Streed Blackfriars
                              Road, die silberne Medaille fuͤr seine Vorrichtungen zum Gebrauche bei
                              Feuersbruͤnsten.
                           
                           Dem Hrn. A. George Edge, R. N., die silberne Medaille
                              fuͤr sein Instrument zur Bestimmung der Stabilitaͤt eines
                              Schiffes.
                           Dem Hrn. J. Farley, Hart's Lane, Bethnalgreen-Road,
                              die silberne Medaille und 5 Pfd. Sterl. fuͤr seine Verbesserungen an dem
                              Stuhle fuͤr breite Seidenzeuge.
                           Dem Hrn. Wildman Whitehouse, Francis-Terrace,
                              Kentish-Town, die silberne Medaille fuͤr seine Methode Abguͤsse
                              von anatomischen Praͤparaten zu machen.
                           Dem Hrn. Fred. Danchell, Gerard Street, Soho, die silberne
                              Medaille fuͤr seinen Schluͤssel fuͤr Piano-Fortes.
                           Dem Hrn. Henry Mapple, Upper Rosomon Street, Clerkenwell, 5 Pfd. Sterl. fuͤr
                              seine Resonanzfeder fuͤr Thuͤrschloͤsser.
                           Dem Hrn. W. Lewic, Great Ormond Street, 5 Pfd. Sterl.
                              fuͤr seinen Ofen fuͤr Letterngießer.
                           Dem Hrn. J. Esquilant, St. Alban-Street,
                              Kennington-Road, 10 Pfd. Sterl. fuͤr Ornamente aus Leder.
                           
                        
                           Greener's Bemerkungen
                              uͤber die Dampfkessel.
                           Hr. W. Greener ist der Ansicht, daß die mit den
                              Dampfkesseln sich ereignenden Ungluͤksfaͤlle hauptsaͤchlich
                              Fehlern in dem Materiale, aus welchem dieselben gebaut sind, zugeschrieben werden
                              muͤssen. Bei mehreren Versuchen, die er mit Eisenstreifen, welche aus
                              Eisenplatten von verschiedener Qualitaͤt geschnitten worden, anstellte, will
                              er gefunden haben, daß Streifen, welche man der Breite nach aus einer Platte
                              geschnitten hatte, um 30 Proc. weniger trugen, als Streifen von gleichen
                              Dimensionen, welche der Laͤnge nach ausgeschnitten worden sind. In einigen
                              Fallen war der Unterschied selbst noch viel bedeutender. Er tauchte ferner
                              Eisenplatten in Schwefelsaͤure, welche mit Wasser verduͤnnt worden
                              war, und fand, daß sie hiedurch in 24 Stunden 6 1/4 bis 15 Proc. ihrer
                              urspruͤnglichen Staͤrke verloren. Manche Kessel werden so lange
                              halten, als ihre Form unveraͤndert bleibt; so wie aber irgend ein Theil
                              derselben, wie z.B. die Krone der Woͤlbung der cylindrischen Kessel,
                              einsinkt, wird ein Unfall unvermeidlich. (Aus den Verhandlungen der British Association in
                              Newcastle-upon-Tyne.)
                           
                        
                           Taylor's Apparat zum Treiben
                              von Dampfschiffen.
                           Hr. J. Jepheson O. Taylor lud kuͤrzlich alle
                              Sachverstaͤndigen zur Pruͤfung des Modelles eines Apparates ein,
                              welcher seiner Meinung nach die Ruderraͤder uͤbertreffen und die die
                              Dampfschiffe verunstaltenden Ruderkasten beseitigen soll. An diesem Apparate wirkt
                              die Dampfkraft auf eine horizontale eiserne Welle, welche von der Maschine aus unter
                              der Deke der Hauptcajuͤte durch den Hintersteven sezt, und an deren Ende sich
                              außerhalb des Hinterstevens zwei ruderaͤhnliche Schaufeln befinden. Diese
                              Schaufeln sind nicht senkrecht, sondern unter einem Winkel von 22° gegen den
                              senkrechten Hintersteven gestellt. Außerhalb der Schaufeln, die nur einen kleinen
                              Raum einnehmen, ist ein falscher Hintersteven angebracht, der am oberen und unteren
                              Ende durch Querhoͤlzer und eiserne Kniee an dem wahren Hintersteven
                              festgemacht ist. Der Raum zwischen den beiden Hintersteven ist so unbedeutend, daß
                              die Symmetrie des Fahrzeuges dadurch nicht beeintraͤchtigt wird. Die durch
                              die Dampfmaschine in Bewegung gesezte eiserne Welle laͤuft mit großer
                              Geschwindigkeit um und treibt bei jedem Hube die Schaufeln durch das Wasser. Das
                              Fahrzeug wird demnach auf dieselbe Weise vorwaͤrts getrieben, auf welche ein
                              am Hintertheile eines Nachens befindlicher Schiffer diesen mit seinem Ruder treibt.
                              Die Versuche mit diesem Modelle wurden in einem Wasserbehaͤlter von 30 Fuß
                              Laͤnge vorgenommen. Als Triebkraft diente eine aufgewundene Uhrfeder. Ein
                              Modell mit gewoͤhnlichen Ruderraͤdern wurde hiebei in 115 Secunden;
                              ein mit dem neuen Apparate ausgestattetes Modell dagegen in 18 Sekunden von einem
                              Ende des Wasserbehaͤlters zum andern getrieben. Der Erfinder glaubt, daß sein
                              Apparat eine große Ersparnis in der Construction, am Brennmaterials und an dem
                              Salaire der Maschinisten bedingt, weil eine Maschine von 60 Pferdekraͤften
                              mit seinem Apparate eben soviel leistet, wie eine von 80 Pferdekraͤften mit den
                              gewoͤhnlichen Ruderraͤdern. Ferner wird durch Beseitigung der
                              Ruderraͤder und ihrer Kasten viel an Raum erspart, und fuͤr
                              Kriegsschiffe eine ununterbrochene Kanonenreihe moͤglich gemacht. Der neue
                              Apparat erzeugt keinen Wasserschwall, und wird daher auf Fluͤssen den
                              kleineren Fahrzeugen nicht so gefaͤhrlich; er befindet sich endlich ganz
                              unter Wasser und ist deßhalb im Kriege gehoͤrig gesichert. (Aus dem Mechan. Magazine No. 787.)
                           
                        
                           Ueber die Anwendung des Compasses auf eisernen Booten.
                           Hr. Samuel Porter schlaͤgt in einem an die
                              General-Steam-Navigation-Company gerichteten Briefe ein Mittel
                              vor, wonach der Compaß auf eisernen Booten dienstfaͤhig gemacht werden soll,
                              um solche Boote nicht nur wie bisher bloß fuͤr Fluͤsse und Landseen,
                              sondern auch fuͤr die hohe See geeignet zu machen. Er sagt, daß er, da er
                              fuͤr alle Theile der Erde mehr als 3000 seiner magnetischen Sonnenuhren
                              verfertigte, seine Aufmerksamkeit eine Reihe von 16 Jahren hindurch auf die
                              Abweichung der Magnetnadel gerichtet habe; und daß er hienach glaube, ja sogar
                              wisse, daß, wenn man den Compaß mittelst Messing einige Fuß hoch uͤber dem
                              Verdeke mit der Vorderflaͤche nach Abwarts gekehrt so aufhinge, wie man ihn
                              in den Cajuͤten aufzuhaͤngen pflegt, selbst ein eisernes Verdek und
                              eiserne Waͤnde die Magnetnadel nicht aus ihrer Richtung bringen
                              wuͤrden. (Mechanics' Magazine. 787)
                           
                        
                           Baddeley's Methode Luftballons
                              zu dirigiren.
                           Der Feuerstatistiker Wm. Baddeley hat vor einem Jahre im
                              Mechanics' Magazine in einem die Luftballons
                              betreffenden Artikel angedeutet, daß er eine Methode zu wissen glaube, nach der man
                              die Luftballons in beliebigen Richtungen zu dirigiren im Stande seyn duͤrfte.
                              Obwohl mehrmalen um Veroͤffentlichung seines Verfahrens angegangen, hielt er
                              doch immer damit zuruͤk, bis ihn endlich der Jobard'sche Vorschlag, den Canal mit leichten, von Congreve'schen Raketen getriebenen Booten zu befahren, dessen wir der
                              Curiositaͤt halber auch in unserer Zeitschrift erwaͤhnten, zum
                              Gestaͤndnisse brachte. Er erklaͤrt naͤmlich im Mechanics' Magazine No. 787, daß er dreierlei Methoden
                              Luftballons zu steuern besize; und daß von diesen zwei der Mechanik entnommen seyen,
                              die dritte aber auf der Benuzung der beim Abbrennen einer gehoͤrig
                              eingerichteten Rakete entwikelten Reactionskraft beruhe. So unthunlich ihm der Jobard'sche Vorschlag wegen des großen Widerstandes, den
                              das Wasser leistet, erscheint, ebenso ausfuͤhrbar haͤlt er den
                              seinigen wegen des geringen Widerstandes der Luft. –
                           
                        
                           French's Drukerpresse.
                           Ein amerikanisches Blatt enthaͤlt woͤrtlich folgende Notiz:
                              „Hr. Thomas French von Ithaca im Staate
                                 New-York baut dermalen an den Speedwell Works bei Middletown seine
                                 Patent-Drukerpresse, welche mit einer der dortigen Papiermuͤhlen
                                 in Verbindung gebracht werden soll. Das Papier gelangt unmittelbar aus der
                                 Papiermaschine in die Drukerpresse, wird in dieser auf beiden Seiten zugleich
                                 bedrukt, und laͤuft dann zwischen den Trokencylindern, zwischen denen es
                                 zugleich gepreßt wird, durch. In 3 Minuten und gleichsam in einer einzigen
                                 Operation wird aus dem aus der Muͤhle kommenden Zeuge ein Buch von 356
                                 Seiten gedrukt, welches dem Buchbinder eingehaͤndigt werden kann. Das
                                 Papier wird in einem fortlaufenden Blatte gedrukt und in Rollen versandt. Hr.
                                 French hat der Redaktion einen Abdruk von Cobb's Juvenile Reader, einem Werke von 216 Seiten,
                                 welcher auf ein Blatt von 70 Fuß Laͤnge gedrukt ist, eingesendet, und es
                                 liegt derselbe zur Einsicht vor!“ (Mechanics'
                                 Magazine, No. 790.)
                           
                        
                           Neue Fortschritte der Strumpfwirkerei in England.
                           Die Penny Cyclopaedia berichtet uͤber den Gang,
                              den die Strumpfwirkerei neuerlich in England genommen, wie folgt: „In
                                 gegenwaͤrtigem Augenblike (Jul. 1838) sind in Nottingham mit bestem
                                 Erfolge Stuͤhle mit rotirender Bewegung im Gange, in denen 12
                                 façonnirte Struͤmpfe auf einmal fabricirt werden, und zu deren Bedienung ein
                                 Arbeiter und ein Knabe genuͤgen. Diese neuen Stuͤhle, welche durch
                                 Dampf in Bewegung gesezt werden, duͤrften die Stuͤhle mit
                                 Wechselbewegung, in denen von einem Arbeiter nur ein Strumpf auf einmal
                                 verfertigt werden kann, bald ganz verdraͤngen. Die hiedurch zu erlangende
                                 Kostenersparniß wird sehr bedeutend seyn, und England in Stand sezen, auch in
                                 der Strumpf, Wirkerei, die das Inselland zu verlassen drohte, wieder die
                                 Suprematie zu erlangen. Der Hauptsiz dieser Fabrikation im Auslande ist Chemniz
                                 in Sachsen, wo man wegen des geringen Arbeitslohnes aus Garn, welches
                                 groͤßten Theils aus dem Lancashire eingefuͤhrt wird, Fabricate
                                 erzeugt, welche die englischen auf den Maͤrkten verdraͤngten, und
                                 welche selbst in England, wo sie doch einen Zoll von 20 Proc. zahlen,
                                 bedeutenden Absaz fanden.“
                              
                           
                        
                           Ueber die Anwendung des durch Zersezung des Wassers erzeugten
                              Gases bei der Gewinnung des Eisens.
                           Das Mechanics' Magazine, No. 790, gibt folgende
                              Beschreibung der Methode, nach welcher Hr. J. S. Dawes
                              das durch Zersezung des Wassers erzeugte Gas bei der Gewinnung des Eisens zu benuzen
                              versuchte. Er ließ Dampf durch rothgluͤhende, mit kleinen Kohks oder
                              Holzkohlen gefuͤllte gußeiserne Roͤhren streichen, wobei der Dampf
                              eine Zersezung erlitt und sein Sauerstoff sich anfaͤnglich mit dem
                              Kohlenstoffe der Kohks zu Kohlensaͤure verband. Dadurch, daß diese leztere
                              noch weiter uͤber gluͤhende Kohlen stroͤmte, verwandelte sie
                              sich in Kohlenstoffoxydgas, welches zugleich mit dem entbundenen Wasserstoffgase
                              durch eine in die Form eingesezte Roͤhre in den Ofen eingetrieben wurde, da
                              das Gas demselben Druke ausgesezt war wie die Geblaͤsluft. Die Roͤhren
                              mußten alle 12 Stunden mit Kohlenstuͤken gefuͤllt werden, und dieß
                              geschah am besten mit Huͤlfe eines auf dieselben gestekten Pfropfes.
                              Anfaͤnglich ergaben sich wegen der schnellen Zerstoͤrung der
                              Roͤhren einige Schwierigkeiten; da jedoch der Schmelzpunkt des Gußeisens um
                              so Vieles hoͤher steht, als die zur Zersezung des Wassers erforderliche
                              Temperatur, so mußte man die Ursache hievon mehr in dem Baue des zur Heizung der
                              Roͤhren dienenden Ofens suchen. Man hat diesen abgeaͤndert und seither
                              scheint der Apparat sehr dauerhaft. In Oldbury arbeitet wenigstens eine derlei
                              Vorrichtung seit mehreren Monaten, ohne daß die Roͤhren etwas Schaden
                              gelitten hatten. Die Quantitaͤt Brennmaterial, welche erforderlich war, um
                              die Roͤhren heiß zu erhalten, betrug in 12 Stunden 12 bis 15 Cntr.
                              Steinkohlenklein; und da der Dampf von den Kesseln der Maschine, deren Heizer
                              zugleich auch den Apparat bediente, geliefert wurde, so beliefen sich die Kosten mit
                              Ausnahme der Abnuͤzung gar nicht hoch. Wahrscheinlich duͤrften 4000
                              Fuß Gas im Ganzen nicht hoͤher als auf 3 oder 4 Schill, zu stehen kommen.
                              (Aus den Verhandlungen der British Association in
                              Newcastle-upon-Tyne.)
                           
                        
                           Ueber die Bestandtheile einiger englischer Eisensorten.
                           Nach den Angaben des Hrn. Dr. Thomas Thomson haben das
                              beste Dannemora-Eisen, das gewoͤhnliche Eisen aus Wallis und das Eisen
                              von Low Moor folgendes specifische Gewicht, und folgende Bestandtheile:
                           
                              
                                 Daunemora-Eisen von 7,9125 spec.
                                    Gewichte enthaͤlt
                                 Eisen
                                   99,56
                                 
                              
                                 
                                 Kohlenstoff
                                     0,26
                                 
                              
                                 
                                 Mangan
                                     0,05
                                 
                              
                                 
                                 Silicium
                                     0,03
                                 
                              
                                 
                                 
                                 –––––––
                                 
                              
                                 
                                 
                                   99,90
                                 
                              
                                 Walliser Eisen von 7,4359 spec. Gewichte
                                    enthaͤlt
                                 Eisen
                                   99,498
                                 
                              
                                 
                                 Phosphor
                                     0,417
                                 
                              
                                 
                                 Silicium
                                     0,085
                                 
                              
                                 
                                 
                                 –––––––
                                 
                              
                                 
                                 
                                 100,000
                                 
                              
                                 Eisen von Low Moor von 7,3519 spec.
                                    Gewichte enthaͤlt:
                                 Eisen
                                   98,060
                                 
                              
                                 
                                 Mangan
                                     1,868
                                 
                              
                                 
                                 Silicium
                                     0,090
                                 
                              
                                 
                                 
                                 –––––––
                                 
                              
                                 
                                 
                                 100,018
                                 
                              
                           (Aus den Verhandlungen der British Association im Mech. Mag., No. 790.)
                           
                        
                           
                           Nachtraͤgliches uͤber Sorel's Verzinkung oder sogenannte Galvanisirung
                              des Eisens.
                           Die Beschreibung des Patentes, welches Hr. Sorel im Decbr.
                              1837 in den Vereinigten Staaten auf die beruͤhmt und beruͤchtigt
                              gewordene Galvanisirung des Eisens nahm, enthaͤlt Einiges, welches wir in dem
                              in England auf den Namen des Hrn H. W. Craufurd
                              genommenen und im Polytechn. Journale Bd. LXVIII.
                                 S. 459 bekannt gemachten Patente vermissen. Wir tragen daher aus dem Franklin Journal, Jul. 1838, S. 54 noch Folgendes nach.
                              „Die von dem Patenttraͤger erprobten Benuͤzungsweisen
                                 des von ihm aufgestellten Principes sind:
                              
                           
                              1) Anwendung des Zinkes auf Eisen und Stahl nach dem beim Verzinnen
                                 uͤblichen Verfahren.
                              
                           
                              2) Anwendung eines galvanischen Pulvers in Form eines Anstriches, den man mit
                                 feinem Zinkpulver, Oehl oder harzigen Substanzen bereitet, und womit man die vor
                                 Rost zu schuͤzenden Gegenstaͤnde uͤberstreicht.
                              
                           
                              3) Bedekung der zu schuͤzenden Gegenstaͤnde mit dem aus fein
                                 gepulvertem Zinke bestehenden galvanischen Pulver.
                              
                           
                              4) Einwikelung der zu schuͤzenden Gegenstande in sogenanntes galvanisches
                                 Papier.
                              
                           
                              5) Beschmierung der Gegenstaͤnde mit einer galvanischen Schmiere, welche
                                 durch Vermischung des galvanischen Pulvers mit fetten Substanzen, z.B. mit
                                 gereinigtem Schweinfett, bereitet wird.“
                              
                           Von der Bereitung des galvanischen Pulvers, von welchem das englische Patent
                              schweigt, heißt es im amerikanischen: „Man kann sich dieses Pulver auf
                                 verschiedene Weise bereiten; doch erschien folgendes Verfahren als das
                                 wohlfeilste. Man bringt Zink in einem Reverberirofen und unter
                                 sorgfaͤltiger Verhuͤtung von Luftzutritt beinahe zum
                                 Rothgluͤhen, schaͤumt ihn sorgfaͤltig ab, und
                                 uͤberstreut ihn mit Salmiak. Hierauf wirft man in den geschmolzenen Zink
                                 dem Gewichte nach ungefaͤhr den zehnten Theil Eisenfeilspaͤne,
                                 welche vorher mit Salzsaͤure befeuchtet worden. Wenn das Ganze endlich
                                 mit feinem Kohlenpulver bestreut worden, steigert man die Hize bis zum
                                 Weißgluͤhen, auf der man die Mischung unter zeitweisem Umruͤhren
                                 derselben mit einem Eisenstabe eine Viertelstunde lang erhaͤlt. Die
                                 geschmolzene Masse gießt man endlich in ein thoͤnernes oder gußeisernes
                                 Gefaͤß, welches man zur Verhuͤtung der Verbrennung des Zinkes mit
                                 einer eisernen Platte bedekt, und in dem man die Masse bis zum Abkuͤhlen
                                 mit einem Ruͤhrer, welcher durch ein Loch im Dekel gestekt wird,
                                 umruͤhrt. Man erhaͤlt auf diese Weise ein feines Pulver, welches
                                 entweder fuͤr sich zum Verpaken staͤhlerner Gegenstaͤnde,
                                 die in demselben selbst naß werden koͤnnen, ohne dadurch vom Roste zu
                                 leiden, oder zur Bereitung der galvanischen Anstriche verwendet werden
                                 kann.“
                              
                           
                              „Das galvanische Papier wird fabricirt, theils indem man das Zinkpulver
                                 gleich unter den Zeug des Papieres mengt, theils aber indem man
                                 gewoͤhnliches Pakpapier nimmt, dieses mit einer klebenden Substanz
                                 uͤberstreicht und dann das galvanische Pulver darauf siebt. Es
                                 schuͤzt polirte und andere eiserne oder staͤhlerne
                                 Gegenstaͤnde, welche man in dasselbe wikelt, vollkommen gegen den
                                 Rost.“
                              
                           
                        
                           Ueber Hrn. Addams' Apparate zur Darstellung der Kohlensaͤuren in festem
                              Zustande.
                           Hr. Robert Addams hielt vor der dießjaͤhrigen
                              Versammlung der British Association einen Vortrag
                              uͤber die Darstellung der Kohlensaͤure in fluͤssigem und in
                              festem Zustande, wobei er, nachdem er der Arbeiten, die wir in dieser Hinsicht den
                              HHrn. Faraday und Thilorier
                              verdanken, erwaͤhnt, drei Apparate erlaͤuterte und vorzeigte, mit
                              denen er selbst arbeitete. Die erste Methode, deren er sich bediente, ist eine rein
                              mechanische. Er trieb naͤmlich mittelst kraͤftiger hydraulischer
                              Pumpen das kohlensaure Gas aus einem Gefaͤße in ein zweites, und zwar indem
                              er ersteres mit Wasser, mit Salzaufloͤsungen, Oehl oder Queksilber
                              fuͤllte. Mit diesem Apparate brachte er eine Vorrichtung in Verbindung,
                              welche andeutete, wann das Gefaͤß gefuͤllt war. – Sein zweiter
                              Apparat ist eine
                              Modification des Thilorier'schen. – Der dritte
                              endlich verbindet das mechanische mit dem chemischen Verfahren, und bedingt
                              angeblich eine bedeutende Ersparnis an dem in dem Generator erzeugten Gase, indem
                              nach Thilorier's Methode von 3 Theilen 2 in die
                              atmosphaͤrische Luft entweichen und verloren gehen. An diesem Apparate deutet
                              eine Vorrichtung an, wenn der Generator durch die Pumpen mit Wasser gefuͤllt
                              und folglich alle freie Kohlensaͤure in den Recipienten getrieben worden ist;
                              eine zweite Vorrichtung dient zur Bestimmung der in dem Recipienten enthaltenen
                              Menge fluͤssiger Kohlensaͤure. – Hr. Addams zeigte außerdem auch noch andere Instrumente vor, womit man
                              fluͤssige Kohlensaͤure aus einem Gefaͤße in ein anderes
                              uͤberziehen oder uͤberdestilliren kann. Er sprach ferner von
                              Versuchen, welche dermalen in Gang sind, und namentlich von der Wirkung des Kaliums
                              auf die fluͤssige Kohlensaͤure, eine Wirkung, die keine Zersezung der
                              wirklichen Saͤure, welche die Gegenwart von Wasser oder einer
                              Wasserstoffsaͤure vermuthen ließe, andeutete. Eine vorgelegte Tabelle
                              uͤber die Spannkraft des uͤber der fluͤssigen
                              Kohlensaͤure befindlichen Gases enthielt im Wesentlichen folgende
                              Resultate:
                           
                              
                                 Temperaturgrade.
                                 Pfd. per
                                    Quadratzoll.
                                 Atmosphaͤren, jede zu 15 Pfd.
                                 
                              
                                           0
                                    F.
                                         279,9
                                       18,06
                                 
                              
                                         10
                                         300
                                       20
                                 
                              
                                         30
                                         398,4
                                       26,54
                                 
                              
                                         32
                                         413,4
                                       27,56
                                 
                              
                                         50
                                         520,05
                                       34,67
                                 
                              
                                       100
                                         924,8
                                       62,32
                                 
                              
                                       150
                                       1495,65
                                       99,71.
                                 
                              
                           Hr. Addams will nunmehr auch den
                              Druk bei hoͤheren Temperaturen bis zum Siedepunkte hinauf und daruͤber
                              untersuchen, und glaubt schon jezt, daß die Kohlensaͤure zwar nicht direct,
                              wie Hr. Brunel meinte, aber doch indirect und als ein
                              Mittel, um andere Fluͤssigkeiten circuliren zu machen oder hin und her zu
                              bewegen, anstatt des Dampfes als Triebkraft benuzt werden duͤrfte. –
                              Bei den vor der Versammlung vorgenommenen Versuchen brachte man mehrere Pfunde
                              Queksilber in einigen Minuten durch die Abkuͤhlung, welche die feste
                              Kohlensaͤure bei ihrem Uebergange in gasfoͤrmige Gestalt erzeugte, zum
                              Gefrieren. (Mechanics' Magazine, No. 788.)
                           
                        
                           Einiges uͤber Ersparniß und Regulirung der
                              Waͤrme in Wohnhaͤusern.
                           Ueber diesen wichtigen Gegenstand ward von Hrn. George Webb Hall vor der British Association ein Vortrag
                              gehalten, der zu. einigen Eroͤrterungen Anlaß gab. Hr. Hall bestand darauf,
                              daß der Ruͤken der Feuerstellen so viel als moͤglich senkrecht, und
                              die Muͤndungen der Schornsteine moͤglichst eng seyn sollen. Als
                              Princip fuͤr geschlossene Feuerstellen sezte er ferner fest, daß der
                              brennende Stoff mit einer die Hize zuruͤkhaltenden Substanz, welche selbst
                              wieder die Waͤrme auf das Feuer zuruͤkzustrahlen vermag, umgeben seyn
                              muͤsse. Dieß soll erreicht werden, indem man das Feuer selbst mit einer Art
                              von Bakstein bedekt, und fuͤr das Entweichen der auf diese Weise auf den
                              hoͤchsten Grad getriebenen Hize nur eine sehr kleine Oeffnung laͤßt,
                              die gleichfalls wieder eine Regulirung zulaͤßt. Die Ersparniß wird erzielt,
                              indem man die auf solche Weise gesteigerte Waͤrme durch lange horizontale
                              Zuͤge leitet, damit dem Emporsteigen derselben, welches im
                              Verhaͤltnisse des Hizgrades rasch von Statten gehen wuͤrde, ein Damm
                              entgegengesezt wird. – Sir John Robison bemerkte,
                              daß man bei allen diesen Gegenstand betreffenden Versuchen mit groͤßter
                              Sorgfalt zu Werke gehen muͤsse; besonders machte er auf die Hize des Rauches
                              in den Schornsteinen aufmerksam. Er fand einmal, daß der Rauch 2 Fuß von der
                              Austrittsmuͤndung entfernt 190° F. hatte, waͤhrend das Wasser
                              in dem Heißwasserapparate eine Temperatur von 260° F. zeigte. Eine sehr
                              geringe, an einem der Daͤmpfer vorgenommene Aenderung machte die Temperatur
                              des Rauches beinahe unmittelbar auf 460° F. fallen, jene des Wassers dagegen
                              auf 290° F. steigen, so daß also durch diese hoͤchst unbedeutende
                              Abaͤnderung gegen 60° F. erspart wurden! – Als eine der besten
                              Heizmethoden ward die des Hrn. Strutt von Derby
                              erklaͤrt, welche man in Loudon's Cottage Economy
                              angegeben findet, und die auch von Dr. Ure und Ritchie in ihren Abhandlungen uͤber das Heizen und
                              Ventiliren angeruͤhmt wird. – Nach den Angaben desselben Strutt ist das Steinkohlengas fuͤr den Kochbedarf eines der
                              wohlfeilsten Brennmaterialien. Der ganze Apparat, der gewissermaßen als das
                              Umgekehrte der Davy'schen Sicherheitslampe betrachtet
                              werden kann, besteht in einer Gasrohre von beilaͤufig 6 Zoll Durchmesser, an
                              deren Ende ein Stuͤk Drahtgitter befestigt wird. Dem Verbrennen dieses
                              Gitters bei starker Hize laͤßt sich leicht dadurch steuern, daß man etwas
                              Sand darauf streut. Volumen fuͤr Volumen genommen kommt Gas theurer zu stehen
                              als Steinkohle; da hingegen, wo man nur zeitweise Feuer braucht und zu den kleineren
                              Kochprocessen ist Gas wohlfeiler und bequemer. (Mechanics'
                                 Magazine, No. 787.)
                           
                        
                           Iveson's Patent auf
                              Verhuͤtung von Rauch und auf Ersparnis an Brennmaterial.
                           Hr. Iveson gehoͤrt zu den vielen Erfindern, die
                              sich Vertilgung des Rauches und Ersparniß an Brennmaterial zur Aufgabe gemacht
                              haben. Sein Verfahren beruht, nach Angabe des Edinburgh
                                 Observer, lediglich darauf, daß er unmittelbar uͤber dem Feuer und
                              auf die Flamme herab Dampf in den Ofen eintreibt, wodurch alle brennbaren Stoffe so
                              vollkommen aufgezehrt werden sollen, daß auch keine Spur von Rauch am Ausgange des
                              Schornsteines zum Vorscheine kommt. Nach den Arbeiten, welche der Erfinder mehrere
                              Monate hindurch in Gemeinschaft mit dem bekannten Chemiker Dr. Fyfe vorgenommen, soll hiebei die Ersparniß an Steinkohlen wenigstens
                              die Haͤlfte betragen haben, so daß eine Dampfmaschine, welche sonst
                              taͤglich 10 Tonnen Steinkohlen verzehrte, mit 5 Tonnen dasselbe leistete.
                              – Der Einsender des Artikels in dem genannten Blatte wohnte selbst einem
                              Versuche bei, und bemerkt daruͤber Folgendes: Das Feuer wurde wie
                              gewoͤhnlich aufgezuͤndet, und ein diker schwarzer Qualm entwich aus
                              dem Schornsteine; kaum hatte man aber die Dampfroͤhre geoͤffnet, so
                              war aller Rauch verschwunden, als wenn gar kein Feuer im Ofen waͤre. Der
                              Rauch erschien jedesmal wieder, so oft man den Dampf absperrte. Bei den meisten der
                              angefuͤhrten Versuche verwendete man Dampf von hohem Druke, indem die
                              Maschine unter einem Druke von 35 Pfd. arbeitete; in einigen Fallen bediente man
                              sich jedoch auch des Dampfes von niederem Druke mit gleichem Vortheile. – Das
                              ganze Verfahren ist gluͤklicher Weise leicht anwendbar; denn man braucht in
                              allen Faͤllen, wo man einen Dampfkessel zur Verfuͤgung hat, nur von
                              irgend einem Theile desselben her eine kleine Roͤhre zu leiten, welche sich
                              in dem Ofen in eine Art von Sprizkopf endigt, so daß der Dampf nach allen Richtungen
                              auf die Flamme stroͤmt. Haͤtte man keinen Kessel zur
                              Verfuͤgung, so muͤßte man einen kleinen, der nicht viel kostet,
                              anschaffen. Hat man eine Hochdrukmaschine zu Gebot, so kann man einen Theil des
                              Auslaßdampfes in den Ofen leiten. Der Verbrauch an Dampf betraͤgt
                              ungefaͤhr den zwoͤlften Theil des im Kessel erzeugten Dampfes, und
                              dieser muß natuͤrlich von der oben angegebenen Ersparniß abgezogen werden.
                              (Mechan. Magazine No. 788.)
                           
                        
                           Bleifreie Glasur.
                           Die bleifreie Glasur, welche vom Gewerbsverein in Lahr
                              empfohlen wird, besteht aus einer Mischung von 4 Theilen calcinirter Soda und 5
                              Theilen eisenfreiem Sand, die als Pulver irr feuerfesten, mit Kreide ausgestrichenen
                              Tiegeln zu Glas zusammengeschmolzen werden, das fein gemahlen als Glasfluß dient.
                              Diese Glasur kommt zwar theurer als die gewoͤhnliche Bleiglasur, die
                              Gefaͤße haben aber nicht nur ein schoͤnes, rothes Ansehen, sondern
                              sind auch zu vielen Zweken, sowohl in den Kuͤchen als auch in den
                              Werkstaͤtten den gewoͤhnlichen irdenen Geschirren weit
                              vorzuziehen.
                           
                        
                           Ueber die essigsauren Bleisalze.
                           Hr. Payen hat aus Veranlassung seiner Entdekung eines
                              neuen essigsauren Bleisalzes, wovon bereits im polyt. Journal Bd. LXVI. S. 318 die Rede war, eine sehr
                              ausfuͤhrliche Arbeit uͤber die Verbindungen der Essigsaͤure
                              mit, Bleioxyd unternommen, welche folgende Resultate lieferte:
                           
                           Das neutrale essigsaure Bleioxyd zeigt dieselbe Krystallisation sowohl in reinem
                              Wasser als in Wasser, welches mir einem dem seinigen gleichen Volumen Alkohol und
                              Holzgeist verbunden ist. 100 Theile Wasser von + 12° C. loͤsen 59
                              Gewichtstheile davon auf.
                           Die Krystalle dieses essigsauren Bleisalzes verlieren im trokenen luftleeren Raume
                              ihre 3 Atome Krystallwasser.
                           Das neutrale essigsaure Bleioxyd, welches auf diese Weise wasserfrei geworden ist,
                              loͤst sich in der Warme in absolutem Alkohol auf, aus welchem es sich beim
                              Erkalten in Krystallen abscheidet.
                           Der wasserfreie Alkohol entzieht dem neutralen essigsauren Bleioxyde, welches 3 Atome
                              Wasser enthaͤlt, dasselbe, und laͤßt es gleichfalls in sechsekigen
                              Platten krystallisiren.
                           Bas wasserfreie essigsaure Bleioxyd, durch diese beiden Mittel erhalten, nimmt bei
                              der Aufloͤsung in Wasser sein Krystallwasser wieder an.
                           Dasselbe essigsaure Bleisalz, in der Kaͤlte durch Ammoniak in geringem
                              Ueberschusse zersezt, wandelt sich in dreifachbasisches essigsaures Bleioxyd und in
                              essigsaures Ammoniak um.
                           Die Anwesenheit des essigsauren Ammoniaks erhoͤht die Stabilitaͤt des
                              dreifachbasischen essigsauren Bleioxydes.
                           Der Ueberschuß von Ammoniak kann dieser Kraft das Gleichgewicht halten, oder sie
                              uͤberwinden, je nach seiner Menge.
                           Im ersten Falle kann die Aufloͤsung dazu dienen, das Bleioxyd mit gewissen
                              organischen Stoffen, die eine geringe Verwandtschaft besizen, bis zur
                              Saͤttigung zu verbinden.
                           Im lezteren Falle scheidet es sich von dem Bleioxydhydrat in Form von
                              Octaëdern oder kurzen Prismen ad, welche mit vierseitigen Pyramiden zugespizt
                              sind, beide isolirt oder zu Kreuzen vereinigt.
                           Das krystallisirte, dreifachbasische essigsaure Bleioxyd, es mag durch Ammoniak oder
                              durch Bleioxyd, oder durch Concentration, Erkaltung oder Faͤllung,
                              vermittelst Alkohols oder Holzgeistes erhalten worden seyn, zeigt dieselbe
                              Krystallform in langen nadelfoͤrmigen Prismen, die entweder schon mit bloßen
                              Augen oder doch mit dem Mikroskope sichtbar sind.
                           Das dreifachbasische essigsaure Bleioxyd loͤst sich in Wasser von 100°
                              C. auf nach dem Verhaͤltnisse von 18 zu 100, und krystallisirt in nicht sehr
                              betraͤchtlichen Mengen nach dem Erkalten. Es ist loͤslich in Alkohol
                              und Holzgeist, wenn beide verduͤnnt sind. Der Holzgeist von 0,96 loͤst
                              es noch auf, hingegen loͤst es der Alkohol von demselben Grade nicht mehr
                              merklich auf. Voͤllig unloͤslich ist es in reinem wasserfreiem
                              Alkohol. Dieß gestattet, es aus seinen Mischungen mit dem intermediaͤren
                              essigsauren Salze abzuscheiden.
                           Die Zusammensezung des wasserhaltigen Bleioxydes wird durch 3 Pb O, H₂O
                              dargestellt.
                           Seine reinen, durchscheinenden, farblosen octaëdrischen Krystalle haben ein
                              bedeutendes Brechungsvermoͤgen.
                           Wenn man keinen zu großen Ueberschuß von Ammoniak gebraucht hat, so bleibt in der
                              Fluͤssigkeit, aus der man dieses Bleioxyd abgeschieden hat, dreifachbasisches
                              essigsaures Bleioxyd, das sich direct oder durch Alkohol abscheiden
                              laͤßt.
                           Je nach den Mengen und der Temperatur kann man das wasserhaltige und das wasserfreie
                              Bleioxyd zugleich oder abgesondert erhalten, wenn man das neutrale oder das
                              dreifachbasische essigsaure Bleioxyd durch Ammoniak zersezt.
                           Das wasserfreie Bleioxyd zeigte sich in der Fluͤssigkeit in rhombischen,
                              durchscheinenden Platten, die sich mit einem ihrer spizen Winkel um einen
                              gemeinschaftlichen Mittelpunkt gruppiren, indem sie gruͤnliche oder
                              orangegelbe glaͤnzende Buͤschel bilden.
                           Ein neues essigsaures Bleisalz, das regelmaͤßig in sechsekigen Platten
                              krystallisirbar ist, welche sich als glaͤnzende und atlasartige
                              Buͤschel gruppiren, entsteht aus der Verbindung eines Atomes
                              dreifachbasischen essigsauren Bleioxydes mit drei Atomen neutralen essigsauren
                              Bleies. Es laͤßt sich darstellen durch H₂O, 2
                              C₈H₆O₃. 
                           Dieses intermediaͤre essigsaure Bleioxyd unterscheidet sich von den beiden
                              anderen und von dem wasserfreien neutralen durch mehrere Reaktionen und besonders
                              durch seine augenblikliche Umwandlung in eines der beiden anderen, je nachdem man eine Base oder eine
                              Saure hinzusezt. Es loͤst sich in wasserfreiem Alkohol auf, ohne sein Atom
                              Wasser zu verlieren. Es erklaͤrt gewisse, von allen Chemikern beobachtete
                              Anomalien und merkwuͤrdige Umstaͤnde bei der Krystallisation des
                              wasserhaltigen neutralen essigsauren Bleioxydes, (Annales de
                                 Chim. et de Phys. Septbr. 1837.)
                           
                        
                           Ueber die Aufsaugung des Wasserstoffgases aus der Luft
                           enthaͤlt die Bibliotheque
                                 universelle, Februar 1838, einen Artikel, der auch fuͤr unsere Leser
                              nicht ohne Interesse seyn duͤrfte, und aus dem wir daher Folgendes entnehmen.
                              Der Gehalt der atmosphaͤrischen Luft an Wasserstoffgas betraͤgt nicht
                              uͤber den tausendsten Theil ihres Volumens, obschon durch die Zersezung,
                              welche die organischen Stoffe erleiden, fortwaͤhrend eine bedeutende Menge
                              dieses Gases entwikelt wird. Die Substanzen, welche bei der gewoͤhnlichen
                              Temperatur der Luft die Verbindung des Wasserstoffes mit dem Sauerstoffe vermitteln,
                              sind so selten, daß man durch sie nicht wohl erklaͤren kann, wohin der
                              Wasserstoff kommt; selbst der Bliz und die Entzuͤndung brennbarer Stoffe
                              reichen nicht zu einer genuͤgenden Erklaͤrung hin. Hr. Th. de Saussure hat aus vielfachen Versuchen und
                              Beobachtungen den Schluß gezogen, daß das Verschwinden des Wasserstoffes durch die
                              Gaͤhrung der auf der Erdoberflaͤche verbreiteten organischen Stoffe
                              bedingt ist. Das Wesentliche hieruͤber laͤßt sich folgendermaßen
                              zusammen, fassen. Die Verbindung des Wasserstoffes mit dem Sauerstoffe geschieht bei
                              gewoͤhnlicher Temperatur durch Stoffe, die einer langsamen Gaͤhrung
                              unterliegen, besonders wenn diese Stoffe in groͤßerer Menge
                              angehaͤuft, und mit soviel Wasser impraͤgnirt sind, daß sie nicht in
                              vollkommene Beruͤhrung mit dem Sauerstoffe kommen koͤnnen. Stellt man
                              naͤmlich diese vollkommene Beruͤhrung dadurch her, daß man der
                              Oberflaͤche des gaͤhrungsfaͤhigen Koͤrpers eine
                              groͤßere Ausdehnung gibt oder daß man die Quantitaͤt des Wassers
                              vermindert, so wird der Wasserstoff nicht absorbirt, sondern der Sauerstoff geht
                              andere Verbindungen ein. Die Porositaͤt des der Gaͤhrung
                              unterliegenden Koͤrpers traͤgt viel zur Zerstoͤrung des
                              detonirenden Gasgemenges bei. Der bei der Gaͤhrung absorbirte Wasserstoff
                              verbindet sich in demselben Verhaͤltnisse, wie bei der Wasserbildung mit
                              Sauerstoff. Humus in Verbindung mit verschiedenen Erden erleidet, wenn er befeuchtet
                              ist, eine langsame Gaͤhrung, bei der Wasserstoff absorbirt wird.
                              Kohlenoxydgas, gekohltes Wasserstoffgas und das durch gluͤhendes Eisen aus
                              Wasser entbundene Wasserstoffgas werden durch die Gaͤhrung nicht
                              zerstoͤrt, wenn man sie anstatt des gewoͤhnlichen Wasserstoffgases zur
                              Zusammensezung des aus 2 Volumen Wasserstoff und einem Volum Sauerstoff bestehenden
                              Gasgemenges nimmt. Stikgas, Wasserstoffgas und Sauerstoffgas hemmen, wenn man sie
                              dem explosionsfaͤhigen Gasgemenge zusezt, die Zersezung dieses lezteren durch
                              einen gaͤhrenden Koͤrper nicht, so wenig wie sie unter gleichen
                              Umstaͤnden diese Zersezung durch einen frisch gereinigten Platinstab
                              stoͤren. Kohlenstoffoxydgas und oͤhlerzeugendes Gas, welche die
                              Wirkung des Platins hemmen, sind auch der durch die Gaͤhrung bedingten
                              Wirkung sehr hinderlich. Stikstoff-Oxydulgas dagegen, welches man dem
                              explosionsfaͤhigen Gemenge zugesezt, wird durch die Gaͤhrung zum
                              Theile zersezt und beeintraͤchtigt die Verbindung des Wasserstoffgases mit
                              dem Sauerstoffgase auf keim Weise.
                           
                        
                           Ueber die Hess, von Guevenne.
                           Die zahlreichen Versuche, welche Guevenne zur Ermittelung
                              der Eigenschaften der Hefe angestellt, lieferten ihm uͤber diesen immer noch
                              raͤthselhaften Koͤrper folgende Resultate:
                           1) Das Ferment ist ein Koͤrper, der sich bestaͤndig in Form kleiner,
                              ziemlich unter einander gleichfoͤrmiger Kuͤgelchen zeigt.
                           2) Diese Kuͤgelchen scheinen stets von derselben Natur zu seyn, welches auch
                              ihr Ursprung seyn mag.
                           3) Der die Kuͤgelchen ausmachende unloͤsliche Theil ist geeignet, die
                              Gaͤhrung zu erzeugen, und nicht die sie begleitenden Extraktivstoffe.
                           4) Die Hefenkuͤgelchen koͤnnen die Zersezung des Zukers bewirken, nicht
                              bloß bei einer
                              Temperatur von 10 bis 30 oder 40° C., sondern selbst bei der des kochenden
                              Wassers, mit dem Unterschiede, daß sie bei einer Temperatur unter 50° den
                              Zuker in Alkohol und Kohlensaͤure verwandeln, waͤhrend sich
                              uͤber 50° kein Alkohol mehr zu bilden scheint. Das einzige Gas,
                              welches man in beiden Fallen erhaͤlt, ist Kohlensaͤure.
                           5) Das Ferment erleidet waͤhrend der Umwandlung des Zukers in Alkohol eine
                              bedeutende Modification, es verliert seinen ganzen Stikstoff, welcher zur Bildung
                              des Ammoniaks verwendet wird, waͤhrend seine Gaͤhrung erregende Kraft
                              gaͤnzlich erschoͤpft wird.
                           6) Wegen des kugelfoͤrmigen Aussehens des Fermentes und seiner
                              hauptsaͤchlichsten chemischen Eigenschaften muß es als ein organisirter
                              Koͤrper von neuer Bildung betrachtet werden; woraus sich ergibt, daß die
                              Gaͤhrung nicht einzig und allein als eine Zersezung betrachtet werden kann,
                              sondern bloß als eine Modification, welche zugleich organische und unorganische
                              Producte erzeugt.
                           7) Die Umstaͤnde, unter denen die Gaͤhrung und die sie begleitenden
                              Umstaͤnde sich entwikeln, der Einfluß einer großen Anzahl von Koͤrpern
                              auf den Verlauf dieser Operation sind von der Art, daß man wirklich annehmen kann,
                              sie ruͤhre von einer Art von Vegetation her; diese Annahme scheint vor ihrer
                              voͤlligen Entscheidung noch neuer Beweise zu beduͤrfen. (Annales de Chimie et de Phys.)
                           
                        
                           Zeichnen der Waͤsche durch Einbrennen.
                           Die meisten chemischen Tinten, die man gewoͤhnlich zum Zeichnen der
                              Waͤsche empfiehlt, taugen fuͤr das praktische Leben nicht, weil sie
                              leicht zerstoͤrbar sind. Hr. Haͤnle in Lahr
                              schlaͤgt deßhalb eine andere Methode vor, wobei man sich des Kohlenstoffs
                              bedient. Man laͤßt sich fuͤr diesen Zwek von Messing oder Eisen einen
                              kleinen Stempel mit dem Namen in erhabenen Buchstaben verfertigen. Die Stelle, die
                              bezeichnet werden soll, wird mit einer Aufloͤsung von 2 Loth Zuker in 1 Loth
                              Wasser bestrichen und getroknet. Um dieselbe zu bezeichnen, macht man den Stempel so
                              heiß, daß er dem Gluͤhen nah? steht, und druͤkt ihn dann je nach der
                              Hize desselben 2 bis 6 Secunden lang auf die Stelle auf. Hiebei verbrennt der Zuker
                              mit einem geringen Theile von den Fasern der Leinwand oder des Baumwollenzeuges, und
                              stellt den Namenszug in brauner Farbe dar, die durch und durch geht und nicht
                              ausgewaschen wird. Der Zuker schuͤzt zugleich die Leinwand vor dem
                              gaͤnzlichen Verbrennen. Einige Proben, die man zuvor an mehreren Lappen
                              macht, werden bald die noͤthige Gewandtheit geben.
                           
                        
                           Ueber die Anwendung von Steinmoͤrtel zum
                              Straßenbaue.
                           In einem der besten neueren englischen Werke uͤber den Straßenbau, welches Hr.
                              Thomas Hughes Esp. unter dem Titel: „The practice of making and repairing roads, of
                                    constructing footpaths, fences and drains; also a method of comparing roads
                                    with reference to the power of draugt required“ herausgab,
                              findet man auch die Anwendung des Steinmoͤrtels zum Straßenbaue
                              ausfuͤhrlicher abgehandelt. Das Civil Engineer and
                                 Architects Journal theilt in seinem lezten Oktoberhefte einiges
                              hieruͤber mit, welches auch unsern Lesern willkommen seyn duͤrfte. Ein
                              neueres Beispiel der Anwendung des Steinmoͤrtels, heißt es naͤmlich
                              daselbst, liefert die von Charles Penfold gebaute Brixton
                              road. Man nahm in diesem Falle auf vier Theile Kies einen Theil Kalk von Merstham
                              oder Dorking, welcher vorher in ein groͤbliches Pulver verwandelt wurde. Der
                              Steinmoͤrtel ward auf der Straße selbst angemacht, und beim Zusezen des
                              Wassers wendete man besondere Sorgfalt darauf, daß jedes Kalktheilchen
                              gehoͤrig damit gesaͤttigt und geloͤscht wurde. Wenn auf die
                              Haͤlfte der Breite der Straße eine sechs Zoll dike Schichte
                              Steinmoͤrtel aufgetragen worden, bedekte man diese mit einer 6 Zoll diken
                              Lage guten harten Kieses oder zerschlagener Steine, welche man in zwei Schichten zu
                              je 3 Zoll auftrug. Die erste dieser beiden Schichten legte man oft schon einige
                              Stunden, nachdem das Steinmoͤrtellager gebildet worden; Wagen dagegen ließ
                              man nie und unter keiner Bedingung eher daruͤber laufen, als bis der
                              Steinmoͤrtel so erhaͤrtet war, daß das uͤberliegende Material
                              noch in ihn eingedruͤkt werden konnte. Nie wartete man aber auch mit der
                              Auffuͤhrung der ersten Kiesschichte bis zur vollkommenen Erhaͤrtung
                              des Steinmoͤrtels; denn dadurch, daß man dieselbe eben zur gehoͤrigen
                              Zeit legte, druͤkten sich die unteren Steine derselben theils durch ihr
                              eigenes Gewicht, theils durch den von Oben auf sie wirkenden Druk zum Theile ein, so
                              daß sie gleichsam in einem Muttergesteine, aus dem sie sich nicht mehr leicht
                              losmachen konnten, fixirt blieben. Dadurch, daß auf solche Art das Rollen der
                              untersten Steine verhuͤtet war, wurde auch das uͤberliegende Material
                              in gewissem Grade gebunden, vorausgesezt, daß man hier unter Bindung nur eine
                              Verkeilung der einzelnen Stuͤke versteht, in Folge deren sie sich nicht
                              laͤnger bewegen und aneinander abreiben koͤnnen. Es hat sich ergeben,
                              daß wenige Tage nach Auffuͤhrung der ersten Kiesschichte auch schon die
                              zweite aufgetragen werden kann, und daß bald darauf auch die Befestigung des Ganzen
                              eintritt. Der Contrast zwischen dieser Methode, der Laͤnge der Zeit und der
                              Muͤhe, welche erforderlich ist, um das zum Baue der Straße verwendete
                              Material, wenn dasselbe lose aufgefahren wird, zu binden, gibt fuͤr sich
                              allein eine große Empfehlung zu Gunsten des Steinmoͤrtels. – Die
                              Versuche an der Straße von Brixton wurden keineswegs unter guͤnstigen
                              Umstaͤnden, sondern an einem Theile der Straße, an welchem bisher alle
                              Versuche zur Erzielung einer festen Basis erfolglos geblieben, angestellt. Seit Hr.
                              Penfold den Grund mir Steinmoͤrtel legte, ist
                              dieser Theil der Straße der festeste von allen, so daß sein Verfahren allgemeine
                              Empfehlung verdient. Man darf jedoch nicht vergessen, daß man die
                              Ueberfuͤhrung der Straße nie so weit Herabkommen lassen darf, daß der
                              Steinmoͤrtel auf irgend eine Weise der Abnuͤzung unterliegt, sobald im
                              Gegentheile die obere Lage bis auf zwei oder im Aeyßersten bis auf einen Zoll von
                              dem Steinmoͤrtel abgenuͤzt worden, muß unmittelbar eine neue Lage von
                              derselben Dike aufgetragen werden. – Dasselbe Verfahren ist besonders zu
                              empfehlen fuͤr die Wege in Lustgarten und Parken, in denen es wegen des nach
                              jedem Regenwetter beinahe unvermeidlichen Durchbohrens der Erdwuͤrmer
                              hoͤchst schwierig wird, Wege herzustellen, die bestaͤndig fest und
                              troken bleiben. Eine Steinmoͤrtelunterlage von drei Zoll Dike wird her
                              fuͤr Wege, auf denen leichte Wagen fahren, und eine solche von zwei Zoll Dike
                              fuͤr Fußwege genuͤgen, wenn man eine duͤnne Schichte
                              bindungsfaͤhigen Kieses daruͤber legt. Wie schaͤdlich die
                              Wuͤrmer werden koͤnnen, erfuhr Hr. Hughes
                              beim Baue eines Canales, wo diese Thiere in einem heißen Sommer selbst in 4 Fuß
                              Tiefe in festem Thone noch durch 3 Fuß Thon herauf bahrten, und ein bedeutendes
                              Versizen des Wassers des Canales veranlaͤßt haben sollen.
                           
                        
                           Großbritanniens Bergwerksproduction.
                           Das Mining Review gibt folgenden, aus mehreren
                              Jahrgaͤngen gezogenen, mittleren Durchschnitt der Produktion der Bergwerke
                              Großbritanniens:
                           
                              
                                 An Silber
                                        10,000
                                 Pfd. Troy im Werthe von
                                        30,000
                                 Pfd. St.
                                 
                              
                                 Kupfer
                                        13,000
                                 Tonnen
                                 
                                   1,300,000
                                     –
                                 
                              
                                 Zinn
                                          
                                    5500
                                     –
                                 
                                      550,000
                                     –
                                 
                              
                                 Blei
                                        46,000
                                     –
                                 
                                      950,000
                                     –
                                 
                              
                                 Eisen
                                      900,000
                                     –
                                 
                                   7,000,000
                                     –
                                 
                              
                                 Steinkohlen
                                 25,000,000
                                     –
                                 
                                 10,000,000
                                     –
                                 
                              
                                 Salz, Alaun und anderen
                                    Producten
                                   1,000,000
                                     –
                                 
                              
                           Der Gesammtwerth laͤßt sich wahrscheinlich auf mehr
                              dann 20 Mill. Pfd. St. anschlagen. (Civil Eng. and Archit.
                                 Journal, Okt. 1838.)