| Titel: | Verbesserter Apparat zur Regulirung des Gaszuflusses an die Gasbrenner, worauf sich Hugh Ford Bacon, zu Fen Drayton in der Grafschaft Cambridge, am 11. Januar 1838 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 73, Jahrgang 1839, Nr. X., S. 32 | 
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                        X.
                        Verbesserter Apparat zur Regulirung des
                           Gaszuflusses an die Gasbrenner, worauf sich Hugh Ford Bacon, zu Fen Drayton in der Grafschaft Cambridge, am 11. Januar 1838 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of arts. Mai 1839, S.
                              93.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        Bacon's verbesserter Gasapparat.
                        
                     
                        
                           Mein verbesserter Apparat beruht auf der Anwendung des Drukes des Gases, welches auf
                              seinem Wege von dem Gasometer an die Brenner durch ihn strömt, um hiedurch die
                              Mündung, bei der das Gas in den Apparat eintritt, zu vergrößern oder zu verkleinern,
                              und zwar je nachdem in der Speisungsröhre ein größerer oder geringerer Druk Statt
                              findet, oder je nachdem der Verbrauch an Gas größer oder geringer ist. Die Folge
                              hievon ist, daß das Gas stets mit vollkommen oder beinahe gleichmäßiger
                              Geschwindigkeit bei den Brennern, an denen es verzehrt wird, austreten muß.
                           In Fig. 49 und
                              50 sieht
                              man bei A, A den Durchschnitt eines Gefäßes aus Metall,
                              Glas oder einem anderen geeigneten Materiale, welches ringsum luftdicht schließt,
                              mit Ausnahme der Mündungen B und C, von denen erstere für den Eintritt und leztere für den Austritt des
                              Gases bestimmt ist. Die Eintrittsröhre B ist an ihrem
                              unteren Ende geschlossen. Das Gas tritt durch eine Längenspalte F, welche mit der durch Punkte angedeuteten Bohrung G communicirt, und welche weiter unten ausführlicher
                              beschrieben werden soll, in das Gefäß A. Ueber der
                              Spalte und seitlich an der Röhre B bewegt sich an einem
                              Zapfen E, welcher in eine Hervorragung der Röhre
                              geschraubt ist, ein Hebel D. Auf sie paßt ein plattes
                              Metallstük oder ein Schieber H, der mit dem Hebel D aus einem Stüke besteht, und der, wenn der Hebel D in Bewegung kommt, die Spalte mehr oder weniger verschließt oder öffnet.
                              Der Hebel D hat in I sein
                              Gegengewicht. Die Haut oder der luftdichte Zeug J, J ist
                              so eben als möglich, jedoch ohne fest angespannt zu seyn, über den äußeren Rand des
                              größeren Theiles des Ringes K, K gezogen und daselbst
                              befestigt. Dieser Ring K, K mit der an ihm angebrachten
                              Haut ist luftdicht in das Gefäß A, A eingepaßt. Die
                              convexe metallene Scheibe L ist mittelst der metallenen
                              Stange M, welche in die Scheibe eingeschraubt ist, und
                              welche da, wo sie durch die Haut J, J sezt, oben und
                              unten mit Bindeschrauben so an dieser festgemacht ist, daß kein Gas an ihr
                              entweichen kann, an dem einen Ende des Hebels D
                              aufgehängt. Gegen die untere Seite der Scheibe, und diese nach Aufwärts drängend,
                              drükt eine metallene Spiralfeder 0, die mit ihrem anderen Ende auf der Metallplatte
                              P ruht. In die Eken dieser Platte sind drei Löcher
                              gebohrt, und in diese Löcher sind drei Stäbe mit Schraubengängen, von denen man bei
                              Q, Q zwei als in dem Ringe K befestigt sieht, eingesezt. Sowohl über als unter der Platte ist an
                              jedem der Stäbe eine Schraubenmutter angebracht, womit die Platte an den Stäben
                              höher oder tiefer gestellt und so adjustirt werden kann, daß die Feder O je nach Bedarf nachgelassen oder gespannt wird. Da die
                              Haut J, J, wie gesagt, nicht fest über den Ring K gespannt ist, so wird sie sich in einem gewissen Grade
                              aufheben oder herabsenken; und wenn die Scheibe L durch
                              die Spiralfeder O emporgehoben wird, so wird sich auch
                              die Haut J, J erheben und sich glatt und eben über die
                              convexe Oberfläche der gegen sie andrükenden Scheibe anlegen. Gleichzeitig und
                              demselben Einflüsse nachgebend, wird der Hebelarm D
                              emporsteigen, wo sich dann der Schieber H zurükbewegt,
                              so daß die Spalte F dem Gase in ihrer ganzen Ausdehnung
                              Austritt gestattet. Die Spalte muß jederzeit von solcher Größe seyn, daß sie auch
                              bei dem geringsten Druke die erforderliche Menge Gas austreten läßt. Die Feder wird
                              mit Hülfe der an den Stäben Q, Q befindlichen
                              Schraubenmuttern in solchem Grade gespannt, daß sie eben mit der gehörigen und
                              keiner größeren Kraft gegen die Scheibe L und die Haut
                              J drükt: so zwar, daß diese Theile nicht
                              herabgedrükt werden, wenn das Gas bei seinem Durchgange durch den Apparat einen Druk
                              hat, bei dem es mit der zur Erzielung einer gewissen Flamme nöthigen Geschwindigkeit
                              aus dem Brenner ausströmt.
                           Wenn nun der Druk des Gases aus irgend einer Veranlassung zunimmt, so daß es in
                              größerer Menge und mit größerer Geschwindigkeit als früher bei den Brennern
                              ausströmen würde, so wird das in dem Apparate befindliche Gas mit größerer Gewalt
                              auf die Haut J drüken, und dieser Druk wird sich
                              mittelst der Scheibe L gleichmäßig auf die Spiralfeder
                              O fortpflanzen. Durch die hieraus erwachsende Zusammenziehung der Feder
                              wird die Stange M das Ende des Hebels D herabziehen; und die Folge wird seyn, daß der Schieber
                              H die Spalte F
                              theilweise verschließt, und daß die Oeffnung, bei der das Gas in den Apparat
                              eintritt, in solchem Maaße verengt wird, daß die zuströmende Gasmenge so lange
                              vermindert wird, bis der Druk im Apparate und mithin auch der Zufluß von Gas an die
                              Brenner wieder auf den ursprünglichen Grad zurükgeführt ist. Nimmt andererseits der
                              Druk des Gases in der Zuführungsröhre und in dem Apparate ab, so wird sich die Feder
                              O sogleich ausdehnen, wo dann der Hebel D durch die Scheibe L und
                              die Stange M emporgehoben und der Schieber H von der Spalte F
                              zurükgezogen wird, so daß dem Gase wieder freierer Ausfluß gestattet ist.
                           Mein Apparat wird die Regulirung des Gaszuflusses bewerkstelligen, die
                              Unregelmäßigkeiten im Druke mögen durch veränderten Gasverbrauch an den Brennern
                              oder durch veränderten Druk in der Speisungsröhre bedingt seyn. Diese Wirkung kann
                              übrigens nur dann auf die angegebene Weise erzielt werden, wenn die Feder O während der ganzen ihr zukommenden Bewegung einen
                              gleichmäßigen unwandelbaren Druk gegen die Scheibe L und
                              die Haut J, J ausübt. Die Kraft der Feder soll genau
                              jener Kraft gleichkommen, welche das Gas in dem Apparate auf die Haut J ausübt, wenn sein Druk genau ein solcher ist, daß das
                              Gas an dem Brenner mit der gewünschten Geschwindigkeit ausströmt, und daß mithin die
                              Flamme die gewünschte Höhe erreicht. Es ist offenbar, daß, wenn die Spannung der
                              Feder O in dem Maaße wächst als sie zusammengedrükt
                              wird, das bei der Spalte F eintretende Gas im Falle
                              einer Zunahme seines Drukes die Feder nicht bis auf einen gewissen Punkt
                              niederdrüken oder niedergedrükt erhalten kann, ausgenommen, das in dem Apparate
                              enthaltene Gas hat eine entsprechende Zunahme des Drukes erlitten, wo dann die
                              Geschwindigkeit, mit der das Gas am Brenner ausströmt, unvermeidlich zunehmen wird.
                              Wenn aber die Kraft, welche die Feder O gegen die
                              Scheibe L ausübt, während ihrer ganzen Bewegung eine und
                              dieselbe bleibt, so ist ebenfalls klar, daß, sowie das Gas auf dem Durchgange durch
                              den Apparat an die Brenner eine Steigerung des Drukes erfährt, die Feder sich
                              augenbliklich zusammenziehen wird, wo dann der Schieber H sich über die Spalte F bewegen wird, bis
                              diese Oeffnung dadurch eine solche Verengung erlitten, daß nicht mehr Gas durch sie
                              eintreten kann, als erforderlich ist, um die Kraft, welche die Feder gegen die
                              Scheibe L ausübt, aufzuwiegen. Da diese Kraft der
                              Veränderung der Stellung der Feder ungeachtet immer eine und dieselbe ist, so wird
                              die Menge des den Brennern zuströmenden Gases, die Geschwindigkeit, mit der es ausströmt, und mithin
                              auch die Höhe der Flamme stets eine und dieselbe bleiben.
                           Diese Gleichförmigkeit in der Kraft der Feder während der ganzen an ihr
                              erforderlichen Bewegung läßt sich erreichen, wenn man sich einer langen, schwachen,
                              bedeutend comprimirten Spiralfeder bedient. Ich will nicht behaupten, daß die Kraft
                              hiebei absolut gleichförmig wird; immer aber wird dieß in einem für alle praktischen
                              Zweke genügenden Grade der Fall seyn. Ich glaube nicht, daß es so leicht, wenn ja
                              möglich wäre, der Feder eine hinreichend gleichförmige Kraft zu geben, wenn der an
                              ihr erforderliche Grad der Contraction und Extension bedeutend wäre. Wenn man sich
                              aber des Hebels D und des Schiebers H auf die oben angegebene Art und Weise bedient, läßt
                              sich mit einer verhältnißmäßig geringen Bewegung der Feder O durch Vergrößerung der Spalte F und des
                              Schiebers H eine genügende Regulirung erzielen, ohne daß
                              man die Länge des Armes D oder irgend eines der anderen
                              Theile mehr zu verändern brauchte, als man es für geeignet befindet. Die Regulirung,
                              welche sich mit einem geringen Spiele der Feder O
                              erzielen läßt, hat hienach eine ziemliche Ausdehnung; und innerhalb dieser dem
                              Spiele der Feder gestekten Gränzen wird man auf die oben angegebene Weise leicht
                              eine genügende Gleichförmigkeit in der Kraft oder Spannung der Feder zu erreichen im
                              Stande seyn.
                           Obschon ich nun das Ventil, welches durch die Spalte F
                              und den Schieber H gebildet wird, unter allen den
                              Vorrichtungen, deren ich mich bisher zu dem fraglichen Zweke bediente, für die beste
                              halte, so binde ich mich doch nicht gerade an diese Form des Ventiles, sondern
                              behalte mir vor, ihm irgend eine andere Form zu geben, wenn diese unter anderen
                              Umständen für geeigneter befunden werden sollte, um mittelst einer Feder, die
                              während ihres ganzen Spieles eine gleichförmige Kraft ausübt, die gewünschte
                              Regulirung zu erlangen. Ich binde mich keineswegs an die Benuzung einer Spiralfeder,
                              obwohl ich eine solche bisher als meinen Zweken am besten entsprechend befand. Ich
                              beschränke mich durchaus auf kein bestimmtes Material zur Verfertigung irgend eines
                              der Theile meines Apparates; und ich binde mich endlich durchaus an keine bestimmte
                              Größe des Apparates, da dieß von der Zahl der Brenner, für die er bestimmt ist,
                              abhängen wird.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
